1898 / 72 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Mar 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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Nr. 16, Nix vom 2. Westfäl. Feld. Art. Regt. Nr. 22, v. Gilsa vom Großherzogl. Hess. Feld. Art. Regt. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps), Aug stein vom Feld ⸗Art. Regt. Nr. 36, v. Bardeteben von der Feld⸗Art. Schießschule.

Rondé Major à la suite des Fuß⸗Art. Regts. Nr. 15 und Erster Art. Offizier vom Platz in Mainz, als Bats. Kommandeur in das Westfäl. Fuß ⸗Art. Regt. Nr. 7 versetzt. Del ius, Major und Bat. Kommandeur vom Garde Fuß-Art. Regt., unter Stellung à la suite des Regts.,, zum Ersten Art. Offizier vom Platz in Mainz er⸗ nannt. Rothkehl, Major vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 165, unter Ent⸗ bindung von dem Kommando als Adsutant bei der Gen. Insp. der

uß-Art., als Bate. Kommandeur in das Garde⸗Fuß⸗Arßt. Regt. ber etzt. v. Wissel, Hauptmann und Lehrer bei der Fuß -Art. Schießschule, unter Slellung . 14 Suite dieser Schule, als Adfutant zur General. Inspektion der Fuß Artillerie kom mandiert. Kipping, Hauptm. und Komp. Chef vom Fuß ⸗Art. Bat. Nr. 13, als . zur Fuß⸗Art. Schießschule, Kaphengst, Hauptm. und Mitglied der Art. Prüfungskommission, als Komp. Chef in das Fuß Art. Bat. Nr. 13, De necke, Hauptm. X la suite des Fuß Art. Regts. Nr. 15 und Vorstand des Art. Depots in Bromberg, als Mitglied zur Art. Prüfungskommission, versetzt. Lindner, Major z. D., zuletzt Bats. Kommandeur im 4. Bad. Inf. Regt. Prinz Wilhelm Nr. 112, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des 4. Oberschles Inf. Regts. Nr. 63, zum Vorstand des Art. Depots in Bromberg ernannt. Splitt gerber, Sec. Lt, vom Fuß Art. Regt. von Hindersin (Ppomm.) Nr. 2, zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, befördert.

Zu Hauptleuten, vorläufig ohne Patent, befördert: die Pr. Lts.: Servaeß vom Schleswig ⸗Hosstein. Fuß⸗Art. Regt. Nr 9 und kom⸗ mandiert als Adjutant bei der 1. Fuß ⸗Art. Brig, Schepers vom Westfäl. Fuß ⸗Art. Regt. Nr. 7, unter Belassung in dem Kommando als Adjutant bei der 4. Fuß⸗Art. Brig. und unter Versetzung in das Rhein. Fuß Art. Regt. Nr. 8.

Ein Patent ihrer Charge erhielten: die Pr. Lts.; Orlovius vom Fuß Art. Regt. General. Feldzeugmeister (Brandenburg.) Nr. 3, Bornemann vom Westfäl. Fuß ⸗Art. Regt. Nr. I Dumstrey vom Fuß. Art. Regt. Nr. 19), Arnold vom Bad. Fuß ⸗Art. Regt. Nr. 14, Bachmann von der Fuß⸗Art. Schießschule.

Siegmund, Pr. Lt. vom Feld Art. Regt. General- Feldzeug⸗ meister (1. Brandenburg) Nr. 3, Nicolai, Pr. Lt, vom Feld ⸗Art. Regt. Nr. 15, von dem Kommando zur Dienstleistung als Assistenten bet der Art. Prüfungskommission entbunden. Winkler, Pr. Lt. vom Feld. Art. Regt. Rr. 366, Frhr. v. dem Bus sche⸗Lohe, Pr. Lt. vom 1. Garde Feld Art. Regt, zur Dienstleistung als Asststenten bei der Art. Prüfungskommission kommandiert.

Mayer, Oberst von der 1. Ingen. Insp., unter Entbindung von der Stellung als Inspekteur der Militärtelegraphie, zum Präses des Ingen. Comités, Zachariae, Oberst⸗Lt. von der 1. Ingen. Insp., unter Entbindung von der Stellung als Inspekteur der 1. Festungs⸗Insp., zum Inspekteur der Militärtelegraphie, Wolff, Major von der 3. Ingen. Insp. und Ingen. Offizier vom Platz in Köln, unter Versetzung in die 1. Ingen. Insp., zum In⸗ spekteur der 1. Festungs⸗Insp., ernannt. Leuthaus, Major von der 3. Ingen. Insp, in seiner Eigenschaft als Ingen. Offizier vom Platz, von Ulm nach Köln versetzt. Gerding, Major vom Eisen—⸗ bahn Regt. Nr. 2 und beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Direktors der Militäreisenbahn, zum Direktor der Militär⸗ eisenbahn ernannt. Brennecke, Gen. Major und Direktor der Vereinigten Art., und Ingen. Schule, zu den Offizieren von der Armee versetzt. Mudra, Oberst. Lt. und Kommandeur des Westfäl. Pion. Batß. Nr. 7, unter Stellung A la suite des Bats., zum Direktor der Vereinigten Art. und Ingen. Schule, Krause, Major von der 3. Ingen. Insp. und Ingen. Offizier vom Platz in Mainz, zum Kommandeur des Westfäl. Pion. Bats. Nr. 7, Rommel, Major à la suite der 1. Ingen. Insp., unter Entbindung von dem Verhältniß als Adjutant der Gen. Insp. des Ingen. und Pion. Korps und der Festungen und unter Versetzung in die 3. Ingen. Insp., zum Ingen. Offizier vom Platz in Mainz, Bailer, Königl. Württemberg. Major von der 1. Ingen. Inspektion und kommandiert als Adjutant bei der General Inspektion des Ingenieur und Pionier Korps und der Festungen, unter Stellung à la suite der 1. Ingen. Insp., zum Adjutanten der gedachten Gen. Insp., ernannt. Schultheis, ,, ., vom Pion. Bat. von Rauch (Brandenburg.) Nr. 3, in dem Kommando als Adjutant von der 3. Pion. Insp. zur Gen. Insp. des Ingen. und Pion. Korps und der Festungen übergetreten. Di ercksen, Pr. Lt. vom Schleswig⸗Holstein. Pion. Bat. Nr. 9, als Adjutant zur 3. Pion. Insp. kommandiert. v. Reppert, Major vom Pion. Bat. Fürst Radziwill (Ostpreuß) Nr. 1, zum Kommandeur des Pion. Bats Nr. 15 ernannt. Zinzow, Hauptm. von der 3. Ingen. Insp.,, unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant bei dieser Insp., in das Pion. Bat. Fürst Radziwill (Ostpreuß.) Nr. 1 versetzt. Schmidt, Pr. Lt. von der 3. Ingen. Insp., als Adjutant zu dieser Insp. kommandiert. v. Gaertner, Vauptm. vom Niederschles. Pion. Bat. Nr. 5, Grude, Hauptm. von der 3. Ingen. Insp. und Ingen. Offizier vom Platz in Wesel, , Hauptm. vom Pion. Bat. Nr. 15, zu Majors, Tilmann, Pr. Lt. vom Rhein. Pion. Bat. Nr. 8, zum Hauptm. und Komp. Chef, Unverzagt, Pr. Lt. vom Bad. Pion. Bat. Nr. 14 und kommandiert als Adjutant bei der 2. Pion. Insp., Metzke, Pr. Lt. à6 la suite deg Pion. Bats. Nr. 17 und Lehrer bei der Kriegsschule in Metz, zu Hauptleuten, befördert. Calsow, Sec. Lt. vom Pion. Bat. von Rauch (Brandenburg.) Nr. 3, v. Sommerfeld u. Falkenhayn, Sec. Lt. vom Pion. Bat. Nr. 20, zu Pr. Lts., vorläufig ohne Patent, befördert. Golisch, Hauptm. und Komp. Chef vom Rhein. Pion. Bat. Nr. 8, in die 3. Ingen. Insp. versetzt. Ax, Hauptm. vom Hannov. Pion. Bat. Nr. 190, von der Stellung als Komp. Chef entbunden. Mertens, Hauptm. à la suite des Generalstabeß der Armee und vom Neben⸗Etat des Großen Generalstabs, als Komp. Chef in das Hannov. Pion. Bat. Nr. 10 versetzt.

Madlung, Hauptm. à la suite des Garde⸗Train⸗Bats. und Erster Traindepot⸗Offizier bei der Traindepot⸗Insp, kommandiert zur Dienstleistung bei dem Kriegs. Ministerium, unter Beförderung zum Major, vorläufig ohne Patent, in das Kriegs Ministerium, Neu mann, Pr. -Lieut. vom Train, Bat. Nr. 16, unter Beförderung zum Rittm. und Komp. Chef, in das Pomm. Train⸗Bat. Nr. 2, Frhr. v. St ett en, Pr. Lt. vom 2. Hannov. Feld⸗Art. Regt. Nr. 26, unter Entbindung von dem Kommando zur Dienstleistung bei dem Train Bat. Nr. 15, unter Beförderung zum Rittm. und Komp. Chef, vor—⸗ läufig ohne Patent, in das Großherzogl. Hess. Train⸗Bat. Nr. 25, versetzt. Werner, Pr. Lt. vom Magdeburg. Train Bat. Nr. 4, ein Patent seiner Charge verliehen. Winckler, Sec. Lt. vom Nieder⸗ schles. Train · Bat. Nr. 5, zum Pr. Lt. befördert. Reschke, Sec. Lt. à la suite des Magdeburg. Train⸗Bat. Nr. 4, in dieses Bat. wiedereinrangiert.

Nonne, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Herzog Ferdinand von Braun schweig (3. Westfäl.) Nr. 57, v. Bentivegni, Pr. Lt. vom 3. Thüring. Inf Regt. Nr. 71, mit Ende März d. J. von dem Kommando zur Dienstleistung bei den technischen Instituten entbunden. Abt, Pr. Lt, vom Gren. Regt. König Friedrich J. (4. Ostpreuß.) Nr. , Ihle fel dt, Pr. Lt. vom 2. Hannov. Inf. Regt. Nr. 77, kommandiert zur Dienstleistung bei den technischen Instituten, vom L April d. J. ab zur dauernden Dienstleistung bei den gedachten Instituten kommandiert.

Zur Dienstleistung bei den technischen Instituten vom 1. April R J. 4b auf ein Jahr kommandiert: die Pr. Lts: Bartels vom Inf. Regt. Nr. 157, Plgte vom 3. Niederschles. Inf. Regt. Nr. b6, i. p. Graß vom 2. Thüring. Inf. Regt. Nr. J2, Ott vom Inf. egt. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111; die Sec. Ltz.: Edler v. Graeve vom 6 Pomm. Inf. Regt. Nr. 49, Roetscher (Karl) vom 3. Posen. Inf. Regt. Nr. 58, diese beiden unter Le g k Beförderung zu Pr. Ltg., Frhr. v. Eynatten vom nf. Regt. Nr. 164.

ritsche, Zeug⸗Pr. Lt. von der Schießplatzverwaltung Thorn, zum , Schwantes, Zeug ⸗Lt. vom Art. Devot Metz, zum Zeug ⸗Pr. Lt., Kulbe, Zeug⸗Feldw. von der Munitionsfabrik Spandau, zum Zeug ⸗Lt., befördert. ö ö Befördert sind: a. zu Sec. Lts.: die Port. Fähnriche: Frhr. v. Dalwigk zu Lichtenfels vom Königin Augusta Garde- Gren. Regt. Nr. 4, Rahtjen vom Drag. Regt. von Wedel (Pomm.) Nr. 11, Graf v. Rot hkirch Frhr. v. Trach vom Gren. Regt. zu Pferde Freiherr von Derfflinger (Neumärk) Nr. 3, v. We stern vom Inf. Regt. General- Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von reußen (8. Brandenburg.) Nr. 64. Frhr. v. Lilieneron vom ö. Regt. von Cæurbisre (2. Posen.) Nr. 19, Brigl vom Posen. Feld⸗Art. Regt. Nr. 20, Lübcke vom Inf. Regt. von Manstein Schleswig.) Nr. 84. v. der Lippe, vom Brandenhurgischen Jäger-Bataillon Nr. 3, Rinn vom FRheinischen Jäger-Bataillon Rr. 8, Leitzmann vom Pionier-Bataillon von Rauch (Branden burg. Nr. 3 b. zu Port. Fähnrichen: die Unteroffiziere: Graf von Hochberg Frhr. zu Fürstenstein vom Regt. der Gardes du Corps v. Fran gols vom J. Garde- Feld ⸗Art. Regt., Jacob vom Gren. Regt. König Friedrich II. (3. Ostpreuß.) Nr. 4, Liedke, Castner vom 8. Ostpreuß. Inf. Regt. Nr. 45, v. Wedel vom 1. Brandenburg. Drag Regt. Nr. 2. v. Koenig vom Anhalt. Inf. Regt. Nr. 95, Hemmerich vom Füs. Regt. von Steinmetz (Westfäl.) Nr. 37, von Wiese u. Kaiserswaldau vom Gren. Regiment Keonprinz Friedrich Wilhelm (2. Schles) Nr. 1, Nagel, Kunze vom 4. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 51, Braun, charakteris. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Herwarth von Bittenfeld (1. Westfäl.) Rr. 13, von Wittgenstein, Gefreiter vom Niederrhein. Füs. Regt. Nr. 39; die Unteroffiziere: Meyer vom Inf. Regt. Vogel von Falckenstein (7. Westfäl.) Nr. 56, L 6 her vom Inf. Regt. Nr. 158, Reckmann vom 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68, Rigler, Dam mann, Rensch⸗ bausen vom 7. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69, v. Nosl, Kalbe vom Ink. Regt. von Voigts⸗Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79, Bergell vom 6. Thüring. Inf. Regt. Nr. 95, Dänz er, charakteris. Port. Fähnr. vom b. Bad, Inf. Regt. Nr. 113, Schultz, Unteroff. vom Inf. Regt. Graf Schwerin (3. Pomm.) Nr 14; die Oberjäger: Klemme vom Magdeburg. Jäger⸗Bat. Nr. 4, Radtke vom Hannov. Jäger⸗ . Rr. 10, Schütte, Unteroff. vom Niederschles. Fuß⸗Art. Regt. 6 v. Heydebreck (Berndt Christoph), Sec. Lt. vom Garde⸗Füs. Regt.,, Nickisch v. Rosenegk, Rittm. und Eskadr. Chef vom . ö. Ulan. Regt. Nr. 9, v. Borcke, See. Lt. vom Gren. Regt. zu Pferde Freiherr von Derfflinger (Neumärk.) Nr. 3, v. dem Knesebeck, Pr. Lt. vom Magdeburg. Hus. Regt. Nr. 10, à la suite der betreffenden Regimenter gestellt. v. Korppy, Pr. Lt. vom Dragoner⸗Regiment König Friedrich III. (2. Schles.) Rr. 8, vom 1. April d. J. ab auf ein Jahr zur Gestütverwaltung, v. Wenck stern, Prem. Lieut, vom Husaren Regiment Graf Goetzen (2. Schles.) Nr. 6, vom 1. April d. J ab auf sechs Monate zur Gestütverwaltung, kommandiert. Graf Sum ins ki, Rittm. von demselben Regt, Thelem ann, Haupfm. vom Inf. Regt. Nr. 159, à la suit der betreff. Regtr., v. Alvensleben, Sec. Lt. vom Westfäl. Jäger⸗Bat. Nr. 7, A la suite des Bats., v. Loch ow, Pr. Lt. vom Holstein. Feld⸗Art. Regt. Nr. 24, Strauß, Sec. Tt.

vom Dragoner Regiment Freiherr von Manteuffel (Rheinisches)

Nr. 5, à la suite der betreffenden Regimenter, gestellt. Prinz Vietor zu Wied, in der Armee, und zwar als Sec. Lt à la suite des 3. Garde⸗Ulan. Regts., unter Vorbehalt der Patentierung angestellt. Geisel, Major aggreg. dem 5. Groß— herzogl. Hess. Inf. Regt. Nr. 168, als Bats. Kommandeur in das Inf. Regt. Nr. 130 einrangiert. v. Schoeler, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 140, kommandiert zur Dienstleistung bei demselben, im aktiven Heere und zwar als Sec. Lt. mit einem Patent vom 26. Juni 1892 bei dem genannten Regt. wiederangestellt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin“ 17. März. Die durch Allerhöchste Kabinetsordre vom 1. Dezember 1894 à la suite der Armee angestellten, gegenwärtig zur Dienst⸗ leistung beim Großen Generalstabe kommandierten Kaiserlich türkischen

Offiziere und zwar: die Pr. Ltg. Ham di Bey,. Said Bey und Pertev Bey scheiden mit Ende März d. J. aus der Armee

wieder aus.

Berlin, 22. März. scheiden Ende dieses Monats aus und werden mit dem 1. April d. J. mit ihren Patenten bei dem 1. Hauptmann und Komp. Chef vom 3. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 66, Frhr. v. Rheinbaben, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf. Regt.

Berzog von Holstein (Holstein, Nr. 85, Riche lot, Pr. Lt. vom 8. Bad. Inf. Regt. Nr. 169, Karst, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 147, v. Rett berg, Sec. Lt. vom Füs. Regt. von Gersdorff

(Hess.) Nr. 80, v. Holtz en dorff, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Fürst

Leopold von Anhalt⸗Dessau (1. Magdeburg.) Nr. 26, Bartsch,

Sec. Lt. vom Inf. Regt. vom Borcke (4. Plpemmm.) Nr. 21, v. Hagen, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 175. Behufs Uebertritts zur Marine⸗Inf. scheiden Ende dieses Monats aus und werden mit dem 1. April d. J. mit ihren Patenten bei dem 2. See⸗Bat. angestellt:

v. Madai, Major und Bats. Kommandeur vom Inf. Regt. Nr. 130,

Conradi, Hauytm. und Komp. Chef vom Inf. Regt. General⸗Feld⸗

marschall Prinz Friedrich Karl von Preußen (8. Brandenburgisches) Nr. 64, Wellenkamp, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf.

Regt. Nr. 135, Gudewill, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 144,

Pfützenreuter, Ser. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 131, Cxetius, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 141, Anderson, Sec. Lt. vom

8. Rhein. Inf. Regt. Nr. 70, Schultz, Sec. Lt. vom Pomm. Füs.

Regt. Nr. 34, Steuer (Hans), Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 132, Koch, Ser. Lt. vom Inf. Regt. von Stülpnagel (5. Brandenburg) Nr. 48. Sämmtliche Offiziere werden bereits vom 26. März d. J.

ab zur Dienstleistung bei den betreff. See⸗Bataillonen kommandiert.

Paulus, Gen. Lt. und Präses des Ingen. Comités, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disp. gestellt. v. Bredow, Sec. Lt. à la suite des 1. Garde ⸗Ulan. Regts., ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Regts. übergetreten. v. der Wickerau Graf v. Krockow, Sec. Lt. von dem dem Leib⸗Garde⸗Hus. Regt. zuge— theilten Detachement Garde jäder zu Pferde, ausgeschieden und zu den

Res. Offizieren des 2 Garde⸗Ulan. Regts., v. Rauch, Pr. Lt. A la

suite des 2. Garde⸗Drag. Regts. Kaiserin Alexandra von Rußland, unter Verleihung des Charakters als Rittm., als halbinvalide mit Pension ausgeschieden und zu den Offizieren der Garde Landw. Kav. 2. Auf⸗ gebots, übergetreten. Georgesohn, Pr. Lt. vom Gren. Regt. König Friedrich III. (1. Ostpreuß.) Nr. 1, mit Pension und der Armee⸗ Uniform der Abschied bewilligt. Stieber, Port. Fähnr. vom Inf Regt. Freiherr Hiller von Gaertringen (4. Posen.) Nr. 59, zur Res. beurlaubt. Walter. Major z. D., unter Entbindung von der Stellung als Bezirks⸗Offizier bei dem Landw. Bezirk Insterburg und unter Ertheilung der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst sowie der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Fuß⸗Art. Regts. Nr. 11, in die Kategorie der mit Pension verabschiedeten Offiziere zurückversetzt. Kurtz halß, charakteris. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. von der Goltz (7. Pomm.) Nr. 54, zur Res. beurlaubt. Frhr. von Wrangel, Pr. Lt. à 1a suite des Kolberg. Gren. Regts. Graf Gneisenau (2. Pomm.) Nr. 9, Reinhardt, Rittm. und Komp. Chef vom Pomm. Train Bat. Nr. 2, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Zivildienst, dem Charakter als Major und seiner bisherigen Uniform, der Abschied bewilligt. Wolff, Sec. Lt. à la suite des 4. Thüring. Inf. Regts. Nr. 72, ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots übergetreten. Meier (Georg), Hauptm. A la suite des 4. Thüring. Inf. Regts. Nr. 72, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Zivildienst und seiner bisherigen Uniform, v. Arnim, Pr. Lt. vom Kür. Regt. von Seydlitz (Magdeburg.) Nr. 7, mit Pension, dem Cha—⸗ rakter als Rittmeister und der Uniform des 1. Großherzogl. Mecklenburg. Drag. Regts. Nr. 17, der Abschied bewilligt. v. Jordan, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 166, ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots. v. Brachel, Sec. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. von Clausewitz (Oberschles.) Nr. 21, auß⸗

Behufs Uebertrit ts zur Marine⸗Infanterie

See Bat. angestellt: vx. Bu sse,

geschieden und zu den Res. Offizieren des Regts., übergetret s, e güne, , e nenn, . großer Kurfürst (Schief) r. 1, mit Pensten der Abschied bewẽhllgt. Schulz ⸗Briesen, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 159, zur Dip. der Ersatzbehörden entlassen. Körte, Major und Batg. Kom. mandeur vom Inf; Regt. Nr. 69, mit Pension nebst. Aussicht auf Anstellung im Zivildienst und der Regts.⸗Uniform der Abschied bewilligt. Bußler. Mejor z. D., unter Entbindung von der Stellung alt Benirks. Offizier bei dem Landw. Bezirk Aachen und unter Ertheilung der Aussicht auf Anstellung im Zwildienst somie der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 8. Rhein. Inf. Regts. Nr. 70, in die Kategorie der mit Pension verahschieketen Offiziere zurückversetzt. Menze, Port. Fähnr. vom Großherzogl. Mecklenburg. Füs. Regt. Nr. 90, zur Res. beurlaubt. Biebrach, Oberst z. D., unter Ent⸗ bindung von der Stellung als Kommandeur det Landw. Bezirks Kiel und unter Verleihung des Charakters als General Major, mit seiner Pension, Andriane, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ost- fries.) Nr. 78, mit Pension und der Uniform des 2. Bad. Gren. Regts. Kaiser Wilhelm J. Nr. 110 v. Eisenhart, Sec, Lt. vom Inf. Regt. Nr. 164, Michaelis, Pr. Lt. vom 1. Nassau. Inf. Regt. Nr. 87, mit Pension, Geißler, Rittm und Komp. Chef vom Großherzogl. Hess. Train⸗Bat. Nr. 25, mit Pension und der Uniform des Nassau. Feld ⸗Art. Regts. Nr. 27, der Abschied bewilligt. Stieler, Oberst z D., unter Entbindung von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Worms und Ertheilung der Er— laubniß zum Tragen der Uniform detz 4. Großherzogl. Hess. In. fanterte Regimenttz (Prinz. Carl) Nr. 118, in die Kategorie der mit Pension verabschiedeten Offiziere zurückversetzt. v. Arnim, Major und etatsmäß. Stabkoffizier des Kurmärk. Drag. Regts. Nr. 14, mit Pension und der Uniform des 1. Großherzogl. Mecklenburg. Drag. Regts. Nr. 17. Klein, Oberst. Lt. . D', unter Entbindung von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Motbgch, mit seiner . und der Uniform des 4. Bad, Inf. Regts. Prinz Wilhelm tr. 112, der Abschied bewilligt. Seefeld, Oberst Lt. z. D., unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen seiner bisherigen Unisorm, von der Stellung alt Kommandeur des Landw. Bezirke Freiburg entbunden. Schmidt, Sec. Lt. A la suite des Inf. Regts. Nr. 175, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Regts. über⸗ getreten. Lindpaintner, Hauptin. und Komp. Chef vom Inf. Regt. von der Mamwitz (8. Ponm.) Nr. 61, in Genehmigung seines Adschiedsgesuches mit Pensson und der Uniform des Inf. Regts. Kaiser Wilhelm (2. Großherzogl. Hess.) Nr. 116 zur Diep. gestellt. Bennert, Haupxtm. und Komp. Chef vom Inf. Regt. Graf Dön— hoff (7. Ostpreuß.) Nr. 44, mit Pension und der Uniform des 7. Rhein. Inf. Regts. Nr. 69, Geibler, Hauptm. z. D., unter Entbindung von der Stellung als Bezirks⸗Offizier bei dem Landw. Bezirk Stolp und unter Ertheilung der Auecsicht auf Anstellung im Zivildienst, mit seiner Pension und der Uniform des Inf. Regts. von der Marwitz (8. Pomm) Na 61, der Abschied bewilligt. Poll, Sec. Lt. A la suite des Pomm. Jäger⸗Bats. Nr. 2, außz— geschieden und zu den Res. Offizieren des Bats. übergetreten. Fischer, Major und Bats. Kommandenr vom Westfäl. Fuß⸗Art. Regt. Nr. 7, mit Pension, dem Charakter als Oberst⸗Lt. und der Regts. Uniform der Abschied bewilligt. Kleedehn, Port. Fähnr. vom Fuß Art. Regt. Nr. 15, zur Res. beurlaubt. Zielke, Major und Kommandeur des Pion. Bat. Nr. 15, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension, dem Charakter als Oberst⸗Lt. und seiner bisherigen Uniform zur Diep. gestellt. Stendel, Port. Fähnr. vom Hess. Pion. Bat. Nr. 11, mit Ende März d. Is. zur Res. beurlaubt. Koh lhauer, Hauptm. àz la suite des Fuß⸗Art. Regts. von Linger (Ostpreuß.) Nr. 1 und beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Direktors der Pulverfabrik bei Hanau, mit Pension ausgeschieden. Urbach, Zeug-Hauptm. vom Art. Depot in Magdeburg, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, Wolf, Sec. Lt. vom Hannov. Pion. Bat. Nr. 10, mit Pension, der Abschied bewilligt.

Kaiserliche Marine.

Offiziere ꝛce. Ernennungen, Beförderungen, Ver⸗— setzungen ze. Berlin, 22. März. Die nachgenannten, mit Ende März d. J. aus den betreffenden Truppentheilen ausscheidenden Offiziere werden mit dem 1. April d. J. mit ihren Patenten bei der Marine-Infanterie angestellt, und zwar: A. beim 1. See-Hat.: v. Bu sse, Hauptm. und Komp. Chef vom 3. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 66, Frhr. v. Rheinbaben, Hauptm. und Komp. Chef

6 z 2 ö z 3 661 ö! 3 223 vom Inf. Regt. Herzog von Holstein (Holstein.) Nr. 85, Richelot, Pr. Lt. vom 8. Bad. Inf. Regt. Nr. 169, Karst, Ser. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 147, v. Rettberg, Sce. Lt. vom Füs. Regt. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80, v. Holtz endorff, Sec. Lt. vom

f. Regt. Fürst Leopold von Anhalt⸗Dessau (1. Magdeburg.)

26, Bartsch, Sec. Lt. vom Inf. Regt. von Borcke

4. Pso—nm.) Nr. 21, v. Hagen, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 175 B. beim 2. See⸗Bat.:: v. Ma dai, Major und Bats. Kommandeur vom Jrf, Regt. Nr. 130, Conradi, Hauptm, und Stomp, Chef vom Inf. Regt. General Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen (8. Brandenburg) Nr. 64, Wellen kam p, HVaurtm. und Romp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 1355, Gudewill, Pi; Lt , Inf. Regt. N fützenreuter, Sec. Lt. vom Inf. Regt. 7 hegt Ir ; 144, Yfütze; ute .. S c . pon 6k den Nr. 131, Cretiug, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 141, Anderson, Sec. Lt. vom 8. Rhein. Inf. Regt. Nr. 70, Schultz, Sec. Lt. vom Pomm. Füs. Regt. Nr. 34. Steuer (Sans), Sec. Lt. vom Inf. * 8 5 8 . * 2 2 Regt. Nr. 132, Koch, See. Lt. vom Inf. Regt. von Stülpnagel (65. Brandenburg.) Nr. 483. Sämmtliche Offiziere werden bereits vom 26. März d. J. ab zur Dienstleistung bei den betreffenden Bataillonen kommandiert.

Kaiserliche Schutztruppen.

Berlin, 17. März. v. Winkler, Königl. Sächs. See. Lt. vom 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, kommandiert bei der Korps-⸗Intend., nach erfolgtem Ausscheiden aus dem Königl. Sächs. Heere mit dem 21. März d. J. als Sec. Lt. mit einem Patent vom 22. September 1890 in der Schutztruppe für Süd west⸗Afrika angestellt.

Berlin, 22. März. Helm, Sec. Lt. von der Schutztruppe für Südwest⸗Afrika, zum Pr. Lt. befördert. v. Bonin, Sec. Lt. à la suite derselben Schutztruppe, der Charakter als Pr. Lt. her⸗ liehen. Kollmann, Pr. Lt. von der Schutztruppe für Deutsch⸗ Ostafrila, scheidet mit dem 31. März d. J. aus.

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger

Mn 72.

1

Berlin, Donnerstag den 24. März

1898.

Deutscher Reichstag. 68. Sitzung vom 23 März 1898, 1 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht die zweite Berathung . eines Gesetzes, betreffend die deu tsche Flotte. .

Abg; Dr. Lieber (Zentr.) herichtet über die Verhandlungen der Kommission bezüglich der einzelnen Fragen: Herstellung des Soll— bestandes in einer bestimmten Frist, Bereimrstellung der Mittel und Deckung der Kosten. Der Zweck der Vorlage, die eine neue Periode für die Entwickelung der Marine eröffne, sei haupt⸗ sächlich eine sichere Abwehr einer wirksamen Blockade un serer Küsten Der Herichterstatter weist dann aus den Verhandlungen über die Verfassung nach, daß eine Bewilligung von Geldmitteln auf eine längere Reihe von Jahren durchaus zulässig sei. Die Vor— lage enthalte den ausgereiften, r urchdachten Gedanken einer gesetzlichen Organisation der Flotte, die in einer gewsssen Frist vollständig her⸗ gestellt sein solle. Man hätte außer dem Weg, den die Vorlage ein⸗ geschlagen habe, auch den Weg wählen können, eine große Anleihe aufzunehmen oder für sämmtliche neuzubauenden Schiffe die ersten Raten zu fordern und alle Schiffe sofort auf den Stapel zu legen. Der Weg, den die Vorlage einschlage, biete die Gelegenheit, in den einzelnen Jahren sich der Finanzlage anzupassen. Für die Flotten⸗ organisation sei allerdings dos Äeternat vorgeschlagen. Aber diefes Neternat bestehe schon bei der rganisation des Heeres für die Formationen, wenn auch nicht in Bezug auf die Präsenzziffer. Obwohl die finanzkundigen Mitglieder der verbündeten Regierungen und der Kommission der Meinung Cewesen eien, daß die gegenwärtigen Einnahmen des Reichs bereits aus reichen würden, die Mittel für die Verstärkuug der Flotte zu beschaffen, habe die Kom mission darüber binaus für den Nothfall sich mit der Frage der Deckung beschäftigt Es seien darüber verschiedene Vorschläge gemacht worden, und zwar die Schaffung einer Reichs, Cinkommensteuer oder die Vertheilung der Ma— trikularbeiträge auf die stärksten Schultern. Ein Vermittelungg antrag habe schließlich die Zustimmung der Kommission gefunden. .

Nach § 1 soll der Schiffsbestand der deutschen Flotte, abgesehen von den Torpedofahrzeugen, Schulschiffen, Spezial⸗ schiffen und Kanonenbooten, festgestellt werden auf? 4. Ver— wendungsbereit: 1 Flottenflaggschiff, 2 Geschwader zu je

Linienschiffen, Divisionen zu je 4 Küstenpanzern, 6 33. und 16 kleine Kreuzer als Aufklaͤrungsschiffe der heimischen Schlachtflotte, 3 große und 10 kleine Kreuzer für den Aus⸗ landsdienst; b. als Materialreserve: 2 Linienschiffe, 3 große und 4 kleine Kreuzer. Die Fertigstellung dieser Schiffe? foll bis zum Ablauf des Rechnungsjahres 19605 durchgeführt

werden; die Mittel sollen jährlich in den Etat eingestellt

werden Berichterstatter Abg. Dr. Lieber beantragt, über die einzelne Abschnitte des § 1 gesondert zu debattieren J Abg. Richter (fr. Volksp.) hält das für unausführbar, weil man gie einzelnen Materien nicht gut auseinanderhalten könne. Abg. Dr. von Bennigsen (nl) erklärt, er halte es für zweck⸗ mäßiger, über den ganzen 1 zu debattieren, wenn auch in der Kom⸗ mission in gewissem Sinne anders verfahren sei; es werde aber nicht . . im 1 num . so ins einzelne zu gehen wie in er Kommission. edner bittet ferner, die Deckung frage aus weben über S 1 aur zuscheiden. ö Abg. von Kardonff (Rp.): Auch bei § 1 läßt es sich kan vermeiden, auf die De ckungsfrage zurückzukommen; ö. 1 2 vorschlagen, daß bei 1 die Deckungsfrage behandelt wird. . Rickert fr. Vgg.) hält Lie Besprechung der Deckungs⸗ fen,, S I für u richtig. g. Singer (Soz.): Die? igsfrag äßt si s ge⸗ . z): Die Deckungsfrage läßt sich absolut ge Präsident Freiherr von Buol eröffnet darauf die Dis⸗ kussion über den ganzen 1. Berichterstatter Abg Br. Lieber ergänzt nech seinen Bericht über 8 1 und weist namentlich auf die Bedeutung des Sexennats welches an die Stelle des Septennats getreten sei, hin. . Abg. Gꝛaf bon Hompesch (Zentr.) giebt folgende Erklärung ab: Die dem Reichstage unterbreitete Flottenvorlage ist durch die Be⸗ schlüsse der Kommission in Bezug auf die Vrganisation, Bindung und Dedung, sowie duich die hinsichtlich der letzteren namens jeder ein⸗ zelnen der verbündeten Regierungen abgegebenen Erklärungen so gestaltet worden, daß der zum Schutz des Vaterlandes vorgeschlagenen Ver⸗ mehrung und Befestigung der deutschen Krieegflofte in dieser von der Kommission gewählten Form nach Ansicht der Mehrheit meiner politischen Freunde zugestimnmt werden kann. Eine Minderheit meiner politischen Freunde weiß sich zwar in den Zielen der Vorlage mit der Mehr— heit der Fraktion einig, hält jedoch bezüglich des Weges, auf welchem dieses Ziel erreicht werden soll, auch den Ergebnissen der Kommifsstong— beiathung gegenüber an den ursprünglichen Bedenken, namentlich den haterechtlichen, fest. Wenngleich die Mehrheit den Gründen der Minderheit die volle Würdigung nicht versagte, so hielt sie dieselben doch nicht für schwerwiegend genug, um die Ablehnung zu rechtfertigen Ind die Verantwortung für das Scheitern des für die Entwickelung Deutschlands bedentsamen Gesetzes zu übernehmen. Die Mehrheit nein volitischen Freunde wird demnach für die Vorlage stimmen. Abg. hr. bon evetzom Id. kons.): Ich kann ebenso wie der fa ed ner ie Erklärung abgeben, daß meine Freunde der Vorlage zu⸗ mmen. Ich erinnere mich der Zeit sehr wohl, wo man sagte: eine il rauchen wir garnicht, oder nur sehr beschränkt; nur zur Küsten⸗ 16 an taung. aber eigentlich kaum dazu, sendern höchstens zum Schutze t eher Haͤfen. Ich bitt; aber, an den Aufschwung des Handels und . Industrie, an die Kolonien und an die zahlreichen Landsleute draußen, helhran den Schutz des Vaterlandes rechnen, zu denken. Will man n. Interessen nicht verkommen lassen, so muß man nothwendig auf men starken Schutz seitens des Reichs draͤngen. An den Interessen, die ierbei in Frage kommen können ist ja die Landwirthschaft nicht beiheiligt. er die patriotischen Vertreter der Landwirthschaft sind gern zu en bereit. Es ist eine allgemeine wirthschaftliche Regel, daß . sich ein gewisses Ziel steckt und die Mittel, welche man auf ö ö will, auf eine gewisse Zeit vertheilt, daß man bald den einen, h en anderen Zweig fördert. Ein festes Ziel hatte die Marine sc ö. . Aunez sie lebte von der Hand in den Mund. Jetzt y. i gesetz lich fistaelegt werden. Darin begrüße ich einen beg orjug der Vorlage die den bisherigen Schwankungen . e macht. Dieser Vorzug hilft uns auch über die . hinweg die man sonst in etats rechtlicher wie in . 8. Beziehung hegen könnte. Die Kommission hat lracht ö enswerthe Aenderung dadurch in dag Gesetz ge⸗ ö 36 sie die Herstellungejeit von J auf 6 Jahre veikürzte. al . (die Deckunge frage betreffend) önnen wir ein Prinzip lasn . 9. aus dem Konsequenzen gezogen werden können. Wir leigt d zn S 8 gefallen, können aber nicht zugeben, daß später . h . bei der Flottenvorlage geschehen ist, könne es pin di! 3 ig geschehen. Durch die Annahme der Vorlage werden . 6 sichern und den Respekt vermehren vor dem Deutschen dern ; 'eutschen Kaiser, den verbündeten Regierungen und dem wen Reichetage. hegen . . (Soz.) richtet eine Reihe von Angriffen entrumspartei, insonderheit gegen den Abg. Dr. Lieber,

der die ganze Politik des Zentrums detavouiert habe. Der Abg. Dr. Lieber billige heute das, was er noch im vorigen Jahre bekämpft habe, und gebe das Budgetrecht des Reichstages einfach auf.

Abg. Dr. Freiherr von Hertling (3entr): Die Angriffe des

Vorredners gegen die Mehrheit des Zentrüm3 würden mich bei der mehr oder minder unfreiwilligen Komik derfelben nicht weiter berühren, wenn sie nicht ein Signal wären für die Bekämpfung des Zentrum Dem Abg. Windthorst wurde immer nachger ühmt, daß er den richtigen Moment zu ergreifen verstand. Wenn er heute noch lebte, so würde er das auch thun. Fr war der Meinung, daß sich eine Partei nicht festlegen dürfe, daß sie in der Gegenwart leben und ihr Rechnung tragen müsse. Pieser Standpuntt ist auch heute noch der unsrige. Wenn die Mehrheit meiner Partei nach lan gen, eingeh nden Berathungen sich utschlosfen hat, der Vorlage zuzustimmen, so liegt darin nicht eine Aenderung der Stellung des Zentrum, sondern das Zentrum trägt den veränderten Verhällnifsen Rechnung. Ist denn hicht heute die Stellung der Zentrumspartei eine ganz andere geworden? Als das Deutsche Reich auf den Schlachtfeldern neuerstanden war, wurde dem neuerstandenen Reiche der Kulturkampf als Morgengabe gebracht. Das Zentrum erschien damals ls eine Parte oder Abwehr. Wir sind nicht der Meinung, daß heute schon alles frreicht ist. Aber wir müssen anerkennen, daß der alte kultur- kämpferische Geist sich nur noch hier und' da regt, daß er aber an maßgebenden Stellen nicht mehr vorhanden ist Auch die Parteien, die neben dem Zentrum das Haus füllten, sind andere ge⸗ worden. Unsere Schuld ist es nicht, daß die damals herrschenden Parteien von anderen Parteien abgelöst sind, daß jetzt in nationalen Fragen das Zentrum den Austschlag zu geben berufen ist. Aber da es so gekommen ist. sind wir uns der Verantwortlichkeit voll und ganß. bewußt. Wir bahen auch zur Zeit unserer Oppositiong— stellung ausgesprochen, daß wir das Nothwendige bewilligen würden. Herr Windthorst hat jeden Mann und jeden Groschen auch 1887 bewilligt; aber nicht bewilligt hat er das Stptennaf, weil er darin ein Mißtrauen gegen den Reichstag sah. Er wollte auf drei oder auf fünf Jahre bewilligen. Aber es sollte eine Machtfrage daran gemacht werden (Zwischenruf links: Wie jetzt) Hat die Regierung nicht selbst der Bedenken des Zentrums Rechnung getragen? Gegenüber dem Aufschwunge des Handels und der Industrie, gegenüber der Zu⸗ nahme des Exports, soraß wir in dem Welthandel und mit Ter Handelsflotte die zweite Stelle einnehmen, können wir uns nickt auf den veralteten Standpunkt stellen. Diese Zunahme des Handels datiert seit 1880, also seit der Inaugurierung Der neuen Wirthschafts⸗ politik Wir sind angewiesen auf die Einfuhr von Nahrungsmitteln und von Rohprodukten; die Toxtilindustrie erkält 9sio ihrer Roh⸗ produkte allein durch den Scehandel; sie nährt aber eiwa 4 Millionen Menschen. Hat die Entwickelung unserer marifimen Kräfte damit gleichen Schritt gehalten? Deutschland ist spät in den Wett bewerb der Nationen eingetreten. Wer noch etwa glauben sollte, daß die deutsche Flotte nicht populär ist, der könnte sich bei den Wahlen sehr täuschen. Wahrend wir uns früher beklagt haben, daß die Marineverwaltung keinem Prinzip folge, hat man uns jetzt ein klares Prinzip vergelegt und deshalb schon mußten wir die Vorlage bewilligen. ie Verhandlungen haben ergeben, daß der Plan der Organjsation ein guter, ein konsequenter ist. Wenn wir unz diesem Plan anschließen, so sind wir der Meinung, daß dadurch die Stellung des Reichs? tages verbessert wird. Wir bewilligen jetzt nicht mehr Schiffe sondern Flotten. Wir werden es jetzt nicht mehr erleben, daß durch zufällige Mehrheiten ein Panzer oder Kreuzer abgelehnt, ein anderer bewilligt wird. Ein großer Fortschritt ist es, das die Kommission die Organisation noch ausdrücklicher in das Gesetz geschrieben hat, als es in der Vorlage der Fall war. Wenn neue, mit dem Plane nicht vereinbare Forderungen gestellt würden, so würde der Reichstag sich auf diesen Organisationsplan stellen und diese Ferderungen abweisen können. Von einer Verfümmerung des Etatsrechts ist keine Rede sondern von einer technischen Regelung der Frage. Bei den Miluar⸗ vorlagen haben wir alles bewilligt und uns nur gegen das will kürlich gegriffene Septennat verwahrt. Wenn wir den Flottenplan wollen, dann müssen wir auch eine Frist bestimmen, innerhalb deren derselbe zuegeführt werden muß. Die Frage des Aeternats hat nicht die Bedeutung, die ihr in der GCrörterung in der Presse zu⸗ geschriehen ist. Wir wollen die Flotte schaffen und erhalten. Ber §S 2 wäre vielleicht nicht nothwendig gewesen; denn es hätte sich wohl kein Reichstag gefunden, der die vorhandene Flotte hätte ver⸗ kümmern lassen. Auf die Deckungsfrage will ich nicht eingehen. Ich war berei s bei der ersten Lesung der Meinung, daß die Vorlage odne Vermehrung der Einnahmen durchgeführt werben könnte. Die Garantien, welche man geschaffen hat, wären nicht einmal nöthig ge⸗ wesen; aber ich habe sie acceptiert. Die Unterscheidung zwischen denen für welche die Flotte Vortheile bringt, und dem übrigen Volt halte ich nicht für gerechtfertigt. Ich glaube, daß die Flotte dem ganzen arbeitenden Volk zu gute kommt. Ich hoffe, daß durch die Vorlage ein Markstein in der Geschichte der friedlichen Entwickelung des deutschen Volks gesetzt wird. . Abg. Galler (d. Volkspn): Ich bin der Meinung, daß das Schwergewicht der deutschen Macht auf dem deutschen Lande und nicht auf dem Meere zu suchen sei. Man spricht ung jetzt immer von den bedrohten Küsten. Im rorigen Jahre lautete es ganz anderes Wir verwabren uns dagegen, daß wir Rechte des Reicht tages beschraͤnken sollen. Schon dieser eine Umstand macht uns die Vorlage unannehmbar. Zu Anfang des Jahrhunderts herrschte England auf dem Meere, aber Rapoleon hertschte auf dem Lane; gefährlich wurde England für ibn erst als es an fing, Landarmeen in Spanien ꝛc. auszuschiffen. Was hat die Flotte im Krimkriege genütz? Was hat sie 1866 und 1870 zu be— deuten gehabt? Wir glauten auch nicht, daß in dem Rahm'n der gegenwärtigen Vorlage die Flotte abgeschlossen sein wird, wir erblicken darin nur den Anfang zu der heiß ersehnten Weliflotte. Wir müssen bedenken, daß wir neben den wachsenden Lasften der Marine auch die Kosten der Landarmee, die nicht vermindert werden kann, zu tragen haben. Hier soll das Dorpelte von dem bewilligt werden, wat wir im vorigen Jahre dem Admiral Hollmann abgeschlagen haben. Wir kennen die Folgen dieses Vorgehens nur ju genau und werden des— halb guch heute gegen die Vorlage stimmen.

Abg. Rickert (fr. Vzg.): Wir können der Marineverwaltung nur dankbar sein für das gründliche Material, welches ung unter

breitet worden ist. Ich will nicht mit dem Vorredner unterfuchen welche Bedeutung die Flotten im Kriege haben. Ich will ,. erinnern, daß das kleine Dänemark 1848/49 mit ein paar Schiffen das große Deutsche Reich in Schach gehalten hat. Welchen Schaben die Bleckade 1870 auf unseren Handel aue geübt hat, darüber giebt die Hamburger Handele kammer eingehende Austunft. Der Berichterstatter hat die Borlage als einen Wendepunkt bezeichnet; wir kommen jetzt aus der Aera der Denkschriften heraug. Ich möchte aber dieienigen Staate männer entschult igen, die bisher uns nicht einen

solchen Plan vorgelegt haben, sontern nur Denkschtiften. Was ist denn ein Unterschied zwischen der Denkschrift von 1873 und der j tzigen Vorlage? Der Admiral von Stosch hat wäbrend der zihn Jahre, in welchen er die Denkschrift ausführte, sich streng an die Positionen gehalten und innerhalb l Jahren 3 Millionen gespart. Die Gegner der Vorlage sollten nicht die finanzielle Tragweite der Vor— lage übertreiben. Der größte Theil der Schiffsbauten sind Ersatz. bauten, die wir ohnehin bätten machen müssen General bon Stosch kielt 14, die jetzige Marineverwaltung halt 16 für die erforderl che

Ziffer von Schiffen für die Organisation. Das ist der ganze Unterschied.

Die Gefahr einer Landung ist nicht sehr groß, aber zum Schutze der Küsten gegen die Blockade ist eine Offensihflotte nöthig. Ich spreche nicht von der Ostsee; aber was steht in der Rordfee auf dem Spiele? Da müssen wir durch unjere Flotte den vorgehenden Feind abhalten können. Dem Staatesekretaͤr des Reichs, Marineamts bin ich besonders dankbar, daß er durch seine eingehende Denkschrift die fnorme Bedeutung des Handeleverkehrg hat slarstellen lassen. Ich freue mich, daß die Herren von der Rechten sich einmal mit diefen Dingen haben beschäftien müssen, und ich habe die Hoffnung, daß die zukünftige Handelspolitik die Flottenporlage ergänzen möge. Denn es wäre doch ein seltsames Ding, daß wir eine große Flotte schaffen und eine Handelspolitik wie Krähwinkel und Schöppenstedt treiben. Wer den Export will, muß auch den Import wollen; denn ie Industrie kann die Rohstoffe nicht entbehren. Wenn wir Dunderte von Millionen zum Schutze des Handels ausgeben, dann muß doch der Handel überhaupt möglich gemacht werden. 18651 war es in der Generalversammlung des Nationoloereins Schultze / Delitzsch welcher auf die Bedeutung des Handelsverkehrs und seinen Schutz durch die Flotte hinwies. Seitdem han sich der Handele verkehr ver⸗ fünffacht. Der Schutz durch die Flotte ist also umsomehr noth⸗ wendig. Alle Parteien des Hauseg sind wohl einderstanden mit dem, was in Ost -Asien vorgeht. Es war eine weit- sichtige Politit der, Regierung, daß sie diese Dinge vorbereitet hat. Auch dafür ist die Vermehrung der Fsotte nothwendig. Wie man sich mit Rücksicht auf die Parteischablone der Berathung so ernster Fragen entziehen will, verstehe ich nicht. Die Ver fassung hat den Fall der Bewelligung auf längere Zeit vorausgesehen. Die Frage des Septennatt sehen wir nicht als eine solche an, mit welcher die Verfassung steht und fällt, sondern als eine Frage der Zweck⸗ mäßigkett. Bei Schiffsbauten muß man für eine Reihe von Jahren disponieren können. In keinem anderen Falle ist es so noth⸗ wendig, von der jährlichen Bewilligung abzuweichen, wie gerade in diesem Falle. In Bezug auf die Finanzielle Gestaltung sehen wir die Dinge etwas anders au, als der Vorredner. Die Militärvorlage von 1893 ist durchgeführt mit ein bischen Börfen⸗ steuer. Wir werden auch diese Vorlage durchlühren können ohne weitere Belastung der Steuern. Wir feiern jetzt die Erhebung von Schleswig, Holstein, eine Bewegung, welche uns die Nothwendigkeit einer deutschen Flotte zum Bewußtsein gebracht hat. Die Flotte des Deutschen Reiches hat ihre Schuldigkeit gethan 'und wir haben das⸗ selbe Vertrauen wie früber, daß unsere Offiziere und Mannschaften nicht nur wieder ihre Schuldigkeit thun, sondern Vorzügliches leisten Werden, Wir werden, für das Gesetz eintreten, für die gesetzliche Organisation der Marine, weil wir sis für noth vendig halten für den Offensivfall für den Schutz unserer Küsten und wer die Flotte den riedlichen Wettbewerb unter den Völkern erleichtern wird. Nehmen Sie die Vorlage an und fägen Sie dadurch den tzrößeten Borlagen die dieser Reichstag fertiggestellt, eine weitere hinzu. .

Abg. Fürst Radꝛziwill (hole): Die Stellungnahme der Polen zu der Vorlage ist eine ablehnende. Wir verwahren 'uns aber dagegen daß diese Ablehnung ein Mißachten der großen nationalen Gefichts⸗ Tunkte, welche die Mehrheit des Hauses' dabei bewegen, inpolviere. Wir müssen die Verantwortung für unsere Stellungnahme derj nigen Regierung zuschreiben, welche durch den Mund des Bize⸗Praäsidenten des StagtsMinisteriums einem Theil der Bevölkerung Preußens den Krie; erklärt hat. Wir können es nicht als einen Zufall auffassen, daß in dem Augenblick., wo so große Anforderungen an die Bevßdlkerung gestellt werden, im Abgeordnetenhause ein Hundertmillionenfonds verlangt wird mit dem ausgesprochenen Zweck, die polnische Be— völkerung in eine wirthschaftlich schlechters Lage zu bringen. ; Einer olchen Stellungnahme gegenüber können wir nichts anderes thun, als die Vorlage ablehnen, gerade weil der preußische Finanz Minister unfere Stellungnahme zur Flottenvorlage zu bemängeln unternahm. Das ist die Antwort darauf. . . Abg. Götz von Olenhusen (b. k. F.): Wir Welfen erkennen die Noth wendigkeit einer Vermehrung der Flotte an und werden inzer⸗ halb des Etats dafür eintreten. Wir können aber die übrigen Be⸗ stimmungen des Gesetzes, die Bindung des Reichstags, nicht annehmen und werden daher gegen die Vorlage stunmen 9 n, . . 3 Aus der Erklärung des Führers des? ums bat. mg! on entnehmen können, daß ein Theil des Zntrums gegen die Vorlage stimmen wird. Wir sind in dem Ziel einig, aber wir glauben das Ziel auf einem anderen Wege erreichen zu können. Wenn wir eine andere Anschauung als die Mehrbeit des Zentrums verireten, so geschieht es nicht, weil wir Feinde der Flotte sind und ihre Bedeutung für das Vaterland berkennen. Auch wir wollen die Flotte erhalten und ausbauen, aber in dem Maße und Rahmen, wie es das Bedürfniß erfordert und es un seren Mitteln entspricht, und zwar nicht bloß fär den Augenblick sondern auch etwas weiter hinaus. Dabei dürfen die Aufwendungen für das Land heer nicht außer Augen gelassen werden, dessen Bedürfnisse jetzt in den Vintergrund gedrängt werden. Hat es doch viele Mühe gemacht, für die Ernährung der Soldaten eine kleine Summe zu erreichen. Wir können nicht die erste Landmacht und die erste Seemacht sein. (Zuruf: Das wollen wir auch nicht!) Wenn Sie das auch nicht wollen, so sind Sie beim Anfang davon und es sind gewisse Dinge der Vorlage vorangegangen, die nicht verfrauenerweckend sjnd. Die Erdballpolitik steht aller⸗ dings nur auf dem Titel einer Broschüre, aber das Wort ist bedenklich. Bedenklich macht uns auch die Atußerung unseres Freundes von Hertling, daß wir jetzt nicht mehr Schiffe endern Flotten bewilligen. Vor einem Jahre sprach man von der Wandelbarkeit der Kriege kunst, die es nicht gestatt', sich auf sieben Jahre zu binden, und heute spricht man von dem Abschlusse der Ent- wickelung Hat sin denn das abgespielt zwischen dem 18. Marz und 30. November 1897? Man wird es einem Laien nicht ver denten können, daß er zu der Meinung kommt, es handl= sich um ein Theil⸗ programm, dessen Fo tsetzung bald nachkommen werde. Wir könn. n Be⸗ willigungen auf längere Zeit machen, aber wir müssen nicht. Und des halb bleibe ich bei der Regel der jährlichen Bewilligung. So wenig wir gegen eine ruhige, stetige Entwick lung der Flotte sind, so müssen wir uns doch, wie gegen die Bindung auf sieben Jahre, so gegen das Acternat erklären und deshalb die Vorlage ablehnen.

Staatesekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:

Meine Herren! Ich würde es für bedauerlich balten, wenn im Deutschen Reichetage die Geyflogenbeit zun hmen sollte, in nere Landesangelegenheiten hier zu verhandeln. Ich glaube, wir thun gut, im Interesse der sicheren Fun klionierung der Rerierungen der Einzelstaaten und der Reichsregierung, wenn wir unsere Kom— petenzen stieng auseinanderhalten und in den Einzellandtagen auch nur die Angelegenheiten der Einzelstaaten verhandeln und in dem Reichttage nur die Geschäste des Reichs. (Sehr gun! rechte)

Meine Herren, die Erklärung, welche namens der polnischen Fraktion der Herr Fürst von Radziwill abgegeben hat, nöthigt mich aber zu einer kurzen Entgegnung Es liegt der preußischen Staats⸗ regierung ferne, einen politischen Kampf gegen die Polen zu führen (Widersprnch), die ihre Unterthanen sind wie die Unterthanen

deutscher Zunge. (Zaruf.) Die preußische Staatsregierung hat aber

das dringendste Interesse und die ernste Pflicht, da ür zu sorgen, daß