Theater und Mu ik.
Tha lia · Theater.
Das Drama Ver wirktes Glück von Herrmann Friedrichs gelangte am Sonnabend zur ersten, von nur mäßigem Erfolge be— gleiteten Aufführung. Dem Verfasser, dessen Leistungen auf dem Ge⸗ biete der lyrischen Dichtung und des Romans manche Anerkennung gefunden haben, und der auch bereits verschiedene Schauspiele ver= öffentlicht hat, ist der Versuch, auf der Bühne festen Fuß zu fassen, wenigstenz bei diesem ersten Anlauf nicht geglückt. Das Bestreben, den Regungen und Strömungen des modernen Geistes gerecht zu werden, wird zwar erkennbar, aber das dramatische Vermögen des Verfaffers reicht nicht aus, die neuen Gedanken lebendig und natür⸗ sich ausugestalten. Seinen Menschen fehlt Fleisch und Blut; sie geben mit ihren krausen Ideen und küblen Empfindungen wie Schatten fiber die Bühne. Die Heldin des Drama, Frau Reimann, wird nach achtzehn Jahren endlich von Gewissensqualen über eine Jugendsünde
Packt und schreibt sie nach so langsähriger U- berlegung mit klügelndem bank der mangelhaften Erzehung zu. Der Ehemann, der von vergebender Liebe beherrscht wird, drückt bei dieser pãäten Beichte nur seinen Widerwillen gegen die Findelhäuser aus, und seine Empörung darüber, daß seine Frau ihr Kind einem solchen Hause in Italien anvertrauen konnte. Inzwischen waltet das 6. arme Findelkind bereits als glückliche Hausfrau und glück⸗ selige junge Mutter in ihrer kleinen Hütte und stellt sich mit ihrem Gatten der späten Büßerin schroff gegenüber. Sie weisen nicht nur die neu und plötzlich hereinbrechende mütterliche Zuneigung der Frau Reimann zurück, sondern auch ihren Reichthum als möglichen Störer des Glückeg in der Hütte. Die Unklarheit und Geschraubtheit, welche überall in der Charakteristik der Personen herrscht. macht sich auch in dem lang ausgesponnenen Dialog geltend. Erst der letzte Akt, welcher vier Lebencalter auf der Bühne vereint, brachte etwas Be— wegung in den Gang der Handlung. — Um die Varstellung machte sich besonders Fräulein Maltang vom Stadt Theater in Aachen ven dient. Sie spielte die larmcyante Rolle der Frau Reimann maßroll, mit Empfindung und Anstand. Fräulein Theren brachte als wieder, gefundenes Kind einen frischen, herzhaften Ton in den letzten Akt hinein, und Herr Rücker stand ihr dabei als junger Ehemann kräftig zur Seite.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Lortzing's komifche Oper „Zar und Zimmermann? in folgender Besetzung gegeben: Peter der Große: Herr Bulß; . Peter Iwanow: Herr Lieban; van Bett: Herr Knüpfer; Marie: Frau Gradl; Lord Syndam:; Herr Mödlinger; Chäteauneuf; Herr Philipp; Admiral Lefort: Herr Krafa; Witwe Brown:; Fräulein Pohl. Kapellmeister Pr. Muck dirigiert. — Herr Jegn Lasalle don der Großen Oper in Pari wird in der Zeit vom 20. bis 36. April als Wilhelm Tell Nelut eo und Don Juan gaffiẽren. — Als nächste Novität wird die Oper Alar, von Dem Grafen Géza Zichy vorbereitet. Außerdem ist die Aufführung von Tschaikowsky's „Jolanthe' in Aussicht genommen.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Ernst Rotmer's Märchen „Königskinder! mit der Musik von Engelbert Humperdinck gegeben. . .
Das Schikler⸗Theater veranstaltet am Sonntag, Mittags 12 Uhr, eine Matinée zum Besten des Dichters Freiherrn Detlev von Liliencron, welcher darin als Vortragender seiner eigenen Dichtungen mitwirken wird. Außer ihm .
nehmen an der Matinée mehrere Mitglieder des Schiller⸗Theaters und Frau Professor Riklaß-Kempner, die eine Auswahl von Kompositionen von Lilien cron'scher Dichtungen vortragen wird, theil. Eintrittskarten sind schon jetzt in allen Buchhandlungen der Leipziger und Friedrichstraße zu haben.
Im Neuen Theater wird am Sonnabend der Schwank „Die Freuden der Häuslichkeit! (Les joies du foyer) von Hennequin, in deutscher Uebertragung von Benno Jacobfon, zum ersten Mal in Scene gehen; „Spiritismus“ gelangt also nur noch dreimal zur Aufführung.
Ernst von Possart's Rezitations Abend, an welchem, wie schon mitgetheilt wurde, Tennyson's Dichtung Enoch Arden‘ mit der dazu vom Hof. Kapellmeister Richard Strauß komponierten und von
letzterem selbst am Flügel auszuführenden Mustk zum Vortrag gelangt, findet am Donnergiag, den 7 April, im Saal Bechstein statt; der Kartenverkauf ist bereits bei Bote u. Beck eröffnet. .
Morgen, Mittwoch, Mittags 12 Uhr, werden in der Marien Kirche u. a. die Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ und O Lamm Gottes unschuldig' von Joh. Seb. Bach sowie das „Erbarme dich! aus feiner Matthäus Passion aufgeführt. Mit- wirken werden außer Herrn Otto Dienel: Fräulein Hedwig Schmidt, Schülerin der Frau Dr. Breiderhoff, Herr A. Barth, Herr H Spöndly (Violinist und Herr Ad. Bolte. Der Eintritt ist frei.
Mannigfaltiges.
Der kleine Kamerad“, jenes vor kurzem erst an dieser Stelle erwähnte kleine Lieder⸗ und Handbuch, das auf Veranlassung des Kaiser⸗Wilhelm Dank, Verein der Sol datenfreun de er⸗ schienen ist und von dessen Geschäftsführer Rob. Gersbach bearbeitet wurde, ist nunmehr nicht nur in Preußen in den Kriegervereinen und der Armee bereits allgemein eingeführt, sondern auch die Militär Behörden und die Teitungen des Kriegervereingwesens in Bayern, Sachsen, Württemberg und Baden ließen ihm ibre Empfehlungen zu theil werden. Wie gleichzeitig bemerkt sei, hat der Kaiser · Wilhelm⸗ Dank“ allen bis zum 31. März erfolgenden Bestellungen den ermäßigten Preis von 260 für das Exemplar zugebilligt, wenn gleichzeitig 10 Exemplare bestellt werden.
Der unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich stehende Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten“ hielt am Sonnabend unter dem Vorsitz des Wirklichen Geheimen Ober. Regierungs Raths Dr. Rösing im Herrenhause seine I8. Generalpersammlung ab. Nach dem dabei erstatteten Jahresbericht hatte der Verein im verflossenen Geschäfts jahre, das infolge der genehmigten Statutenänderungen nur die Zeit vom April bis Dezember 1897 um- faßt, eine Gesammteinnahme von 180 491 gegen 194986 „n im ganzen Vorjahre. An Pflegegeldern gingen 147 630 ½Æ ein. Ver— ausgabt wurden dagegen 177 524 S, darunter 154 000 M für Unter⸗ haltung der vier Hospize und 12 676 M für Freiftellen. Verpflegt wurden in den Hospizen 1529 Kinder, 823 Mädchen und 706 Knaben. Die Mitgliederzahl bezifferte sich auf 619 gegen 594 im Vorjahre. Von den Einnahmen des Jahres konnten 000 S zum Kavital geschlagen werden, das 178 400 6ς, beträgt. Im neuen Jahre nd 66 000 Sςs an Legaten und Stiftungen hinzugekommen. Die Arbeit des Vereins unterstützten auch im letzten Jahre eine Anzahl Zweig« und Hilfsvereine in Dresden und Braunschweig und der Frauenhilfsverein'. Dieser bestebt nunmehr seit 10 Jahren und hat in diesem Zeitraum 2321 Kinder den Hospizen zugeführt und 222 651 ½Æ½ aufgewendet; Frauenzweigvereine in Braunschweig, Oldenburg und Wilhelmshaven stehen ihm zur Seite. Auch 34 Be— amtenverelne haben die Mitgliedschaft des Vereins erworben. Der bisherige Vorstand wurde wiedergewählt.
Die von einem Kuratorium geleiteten Fortbildungsschulen in Berlin' vollenden mit dem 51. März das 26. Schul⸗Semester und eröffnen am 1. April ein neues Lehrhalbjahr. Diese Schulen werden seit ihrem langjährigen Bestehen vom Ministerium für Handel und Gewerbe und vom Kollegium der Aeltesten der Kaufmannschaft zu Berlin mit namhasten Betragen subpentioniert; ebenso unterstützen die angesehensten Handelshäuser die Bestrebungen des Kuratoriums außer mit einer materiellen Beihilfe namentlich dadurch, daß sie ihren Lehrlingen und Handlungsangestellten gern die erforderliche Zeit zum Schulbesuch gewähren, an dem je nach Wahl Abends von 8 bis 19 Uhr am Mon— tag, Dienstag, Donnerstag und Freitag im Friedrichs Werderschen, Köllnischen oder Königstädtischen Gymnasium theilgenommen werden kann. Neu aufgenommen ist der Uaterricht im Russischen. Die Kurse für Spanisch, Englisch und Französisch sind beibehalten; außerdem umfaßt der Stundenplan folgende Unterrichtsgegen⸗ stände: Kaufmännisches Rechnen, Deutsch und kaufmännische Korrespondenz, einfache und doppelte Buchführung, Handels und Wechselrecht, Prozeßkunde, Kalkulation, Handelsgeographie, Waagren— kunde, Stensgraphie, Schreiben und Schreibmaschinenschreiben.
Kauf männischen
Schulpläne werden gratis vom Vorsitzenden des Kuratoriums, Rechts. anwalt Dr. Haase (Alexanderstraße 16 ), verabfolgt, welcher auch Anmeldungen entgegennimmt.
Im wissenschaftlichen Theater der alten „Urania“ (Invaliden⸗ straße) hielt Dr. P. Spieß am Sonnabend Abend einen Experimental⸗ vortrag, welchen er Licht und Farbe“ betitelte. Der Redner ging von der bekannten Zerlegung des weißen Lichts in die verschiedenen Farben des Spektrums aus und dann, in einer Reihe interessanter und folgerichtig angeordneter Experimente die Stufenleiter der Entwickelung darlegend, zu der praktischen Anwendung dieser Erkenntniß im Dreifarbendruck und neuerdings in der sogenannteg Photographie in natürlichen Farben über, deren bisherige Resultate nach verschiedenen Systemen durch Projektionsbilder vorzüglich zur Anschauung gebracht wurden. Der fesselnde Vortrag fand allseitigen Beifall.
Glückstadt, 28. März. Amtlich wird gemeldet: Heute Morgen gegen 9 Uhr sind bei der Cinfahrt des gemischten Zuges 602 von Wrist in den Bahnhof Itz eh ve zwei Personenwagen entgleist und nicht unerheblich beschädigt worden, wobei einer Dame die rechte Hand abgequetscht wurde. Weitere Personen haben nennenswerthe Verletzungen nicht erlitten. Die Ursache des bedauerlichen Unfalls ist mit Sicherheit noch nicht festgestellt.
Bern, 28. März. In der vergangenen Nacht trat, wie dem W. T. B.“ berichtet wird, starker Schneefall besonders in der West schweiz ein. In Lausanne liegt der Schnee 0 em hoch. Der sehr schwere und nasse Schnee verursachte die Unterbrechung zahl— reicher Telephon. und Telegraphenlinien. Der Simplon ist nicht paffierbar; dort liegt zwei Meter hoch neuer Schnee über dem alten, der ein Meter hoch ist. Die Reisenden in Berisal sind eingeschneit.
Konstantinopel, 28. März. In dem Vistrikt Koylhissar und im Vilajet Sjwas wurde vorgestern ein heftiges Erdbeben wahrgenommen. In Trapezunt, Siwas und Samsun waren die Erd— erschütterungen leichter.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Paris, 29. März. (W. T. B) Der „Politique Colo⸗ niale“ zufolge erhielt der Admiral Beaumont, Kommandant des ostasiatischen Geschwaders, besondere Instruktionen, be⸗ treffend die Insel Hainan. .
Konstantinopel, 29. März. (W. T. B.. Der Sultan hat für die seitens Bulgariens gegebenen befriedigenden Auf⸗ klärungen über die angeblichen militärischen Vorbereitungen und die daran geknüpften loyalen Zusicherungen danken lassen. Türkischerseits wurden gleichartige Versicherungen ertheilt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.) w
,
Wetterbericht vom 29. März, 8 Uhr Morgens.
fo Gr. 3p.
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wurm. Belmullet .. Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. 76 Cork, Queens town Cherbourg d . Hamburg.. Swinemünde Neufahrwasser Memel...
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2 wolkenlos 1 bedeckt 2 Schnee
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Car 4 Vrettag
Dentsches Theater. Mittwoch: Der Biber Anfang 74 Uhr.
Donnerstag: Hedda Gabler.
Freitag: Johannes.
Berliner Theater. Mittwoch: Romeo und Julia. Anfang 7 Uhr. .
Donnersiag: Faust, . Theil. Widerspänstigen Zähmung.
Tragödie in 1 Vorspiel und 3 Akten. Dichtung! Sonntag und folgende Tage: Die Freuden der und Musik von August Bungert. ! — Preise der Plätze: Fremden ⸗‚Loge 12 , Orchester⸗ Loge 10 A, Erster Rang Balkon und Loge 8 t, Parquet 8 υι, Zweiter Rang Prosceniums, Loge 6 6, Zweiter Rang Balkon und Loge 3,50 e, Sitzplatz 2 S6, Vierter Rang Stebplatz 1 Schauspielhaus. 86. Vorstellung. Der G'wissens⸗ Bauernkomsdie in 4 Aufzügen von Ludwig Anzengruber. Anfang 7 Uhr. 3
Anfang 73 Uhr. Häuslichkeit.
lichen Preisen: Die Wildente. und Loge 5 S6, Dritter Vierter Rang Mittwoch:
Uebersetzt und
von
Antony Mars Bübne bearbeitet 8 Uhr.
Anfang 7 Uhr. halben Kassenpreisen: Odette. Der 6.
Abonnementg⸗Vorstellung):
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:
Belle · Alliance · Thenter. Belle Alllanceftr. / v. Kaiser und Galiläer.
Donnerstag: Pension Schöller. — Am Klavier. Freitag: Zum ersten Male: Die Goldprobe.
Residenz Theater. Direktion: Theodor Brandt. Mittwoch: Sein Trick. (Le Truc de Sraphin.) Schwank in 3 Akten von Maurice Desvallisres und für die
Benno Jacohson
Donnerstag und folgende Tage: Sein Trick. Sonntag, den 3. April, Nachmittags 3 Uhr: Zu
Saal Kechstein. Mittwoch, Anfang 79 Uhr: zu Duett⸗ und Lieder⸗Abend von Martha TDsirne
Frl. Dorothea von Brause mit Hrn. Prem. Lieu. Oskar Bogun von Wangenheim (Berlin). — Frl. Katharina Getzel mit Hrn. Sec. Lieut. Ewald von Stojenfin (Jauer). Verehelicht: Hr. Landrath von Bornstedt mit Frl. Frieda Fleischer (Breitenstein). He. Regie⸗ rungs Baumeister Feit mit Frl. Charlotte Böhm (Kolonie Grunewald). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Amtsgerichts Rath Englisch (Pleß). Hrn. Pastor Byschbeck (Mittel ⸗Steinkirch). — Hrn. Pastor Kiock (Gutten⸗ tag, O.« S.). — Hrn. Kreis-⸗Sekretär Graepe (Pleschen). Hrn. Regierungs Baumeister F. Conrad (Magdeburg · Buckau)h. — Eine Tochter; Hrn. Rittmeister Hans von Reppert⸗ Bismarck (Insterburg). . Gestorben: Hr. General⸗Major z. D. Adolf von
Verlobt:
9 deutsche
Anfang
.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger
Berlin, Dienstag, den 29. März
r
der
Zusammenstellung der pro Juli⸗-Oktober-Termi
ESR.
Königreich Preußen. Finanz⸗Ministerium.
Rentenbank.
Bezeichnung
Am 1. Jul Ottaber 1897 sind an Renten lbernommen
n 1897 durch die Rentenbanken erzielten
Resultate
Die Berechtigten haben dafür Abfindungen erhalten
zu 9sio des Betrages der
vollen Rente (450)
466
A.
aus der Staatskasse
von
pflich
3 gt
b.
Ver⸗
den
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3
Summa
9sio des Betrages der vollen Rente
(44 oso)
in Rentenbriefen
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vollen sämmtlicher
ür die ür di ö f für die Summa Renten Renten . ; Staats ⸗ Privat⸗ ö
(H oso)
rente rente
3 3 * 410
Die Kapita A lien, welche von den Renten⸗ Die aus⸗ Pflichtigen ö : mit dem Abl unge geloosten, 18sachen. He⸗ Kapitalien am n der ente an die sind 1. Oktober Staatgkaffe pro Juli⸗ 1897 eingezahlt Oktober⸗ fälligen find und wo Termin 1397 Renten⸗ gekündigt briefe
für die Be⸗ rechtigten die
resp. betragen eingezahlt
baar Summa
(Kapital⸗ der Abfindungen
spitzen)
Abfindungen in Renten⸗ briefen ver⸗ langt haben, betragen
. * M6
Königsberg. Breslau Berlin.
36 7 M Münster, provinz
Nassau osen
aus der mern
Holstein
Uebernahmeterm
vom 7.
Eber
die von
aus der Provir
1
Juli (Rentengutsrenten)
Stettin, und zwar: Provinz Pom⸗
- Summe Hierzu aus den früheren
inen
Summe Außerdem sind an Rente übernommen und haben die Berechtigten dafür an
Schuld verschreibungen bezw. Rentenbriefen erhalten a. von der Paderborner
dschen
Tilgungskasse . b. von der Cichsfel Tilgungskasse .
Magdeburg, und zwar:
aus der Provinz Sachsen. Hannover und zwar: aus Westfalen und Rhein⸗
iz Hessen⸗
aus der Provinz Schleswig⸗
e. auf Grund des Gesetzes 1891
897 07
20
22 95
22 95 22 8 19 95 171 12
17 56 2
371 26 151590
28
ö
13 50
— 944 60 — 61 46
3 441 —
214 30 bb hb ba4 1340 z25 26
368 30
3 454 50
169 80 22 397 1 554 69 13 261 07
491 700 12300 289 170
492 150 12480 291 285
46 900 1715
46290 31 650
227 10
160180 6 488 95 127 725 135 600
8100 21 000
8 5h06 21 000
427 28 68 260
1 88 . 25 2391 25 52 050 52 h60
3 456 90 300 75 870 765 170
3 . 1. 3
67 267 138 080 194 560 28
497 359 1110 12768 888 293 93077
47354 31 792
450 300 1359150 795 015
5 209 1119 288 2 645
1064 142
70 204 1581
528 135 32 460 367 060
17775 617 8Sh0
b oz9⸗ 140 639 3:
S595 — 21 465 111
3315 S6 465 9 92
46 626 71
46 — 16 II ons sse
392 880 273 600 .
53 138 886
644 66660 76 gig gseh 48 980 47
1368 781 23
1470 853 49 137 20
19 696
156 20
5d dds iᷓ
21 064 937 431
296170 53 569 75 32 205 1135 5530 1167 735
30 392 235462 210 1201492 602 355
1342 282 30122 407 219 733
16 1217686 11835 85676 688 378 64 4 834 215 29 342 05
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. aus Ost⸗ und W Schlesien. Brandenburg Sachsen . Westfalen u. Rheinprov. Hessen⸗Rassau Posen Pommern . Schleswig⸗Holstein .
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,, estpreußen
1.
21 115 545
1 345 244 — 22 460 789 463 30 424 44014635 345 65G 77060590
6 090 000
3 437 745 18 949 200 4271 205 1222 500 59 970 126 165 1426 470 391 380 8795 325 7826 955 332180
243 154 31
28 970 37 72 292 560 71 576 90 50 255 760 2424 90 5 106 — 57 704 61 15 972 87 360 803 60 322 620 50 54 151 60
7 1
2363 Ol 1 368/0494955 366 365/934114581 32 200 558 I60 27 375 718 08 2 369 133 135/69 139 225 135/34 802 gbd db 20h 392 N57 405 0606s
1016 165 17 6 Ogo 00 2 667 945 368 856 63 166 26 935 465
1435 927660 6525 153 66 145 565
8 gs oa
3 844 94 134575 260545
S355 o
48 7 I
196 09 öh 44
726 — 9636 8 175536
1427 125 44 69 904 30
391 456 — — 8 804 961 83 17 52716 7831 678 26 24 476 53 7446 133315446 — — 12 255
Summe —
J . den Provinzial-Rentenbanken seit ihrem Bestehen bis zum 1. Oktober ls97 ausgegebenen
eher cht
und ausgeloosten Rentenbriefe.
der
Provinzen
Bezeichnung
An Rentenbriefen sind bis zum 1. Oktober 1897
in Umlauf gesetzt
aus⸗ geloost ls
Mithin sind am 1. Oktbr. 1897 noch unverloost im Umlauf ge⸗ wesen 6.
4 wolkig wolkenlos 4 wolkig Chemnitz L wolkenlos Berlin still heiter 1. still Nebel Breslau... 753 NW 2 wolkenlos Ile d'Aix. . . 3 bedeckt Nizza ö. 7 Regen . 1bbedeckt
Uebersicht
Karlsruhe.. Wiesbaden München
2 —— Q 2 F — WD do — — Ddo L d
der Witterung.
Ueber West⸗Europa ist der Luftdruck niedrig und gleichmäßig vertheilt und daher die Luftbewegung schwach. Ein Hochdruckgebiet dagegen liegt über Ost⸗ Guropa. In Deutschland ist das Wetter ruhig, heiter und am Morgen kalt. Meistens sind geringe Jiiederschläge gefallen; vielfach haben Nachtfröste stattgefunden. Grünberg hatte am Abend Gewitter. Deutsche Seewarte.
Theater.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- haut. 31. Vorstellung. Zar und Zimmermann. Romische Oper in 3 Akfen von Albert Lortzing. Anfang 74 Uhr.
Schauspielhaus. 35. Vorstellung. Königskinder. Gin deutscheß Märchen in 3 Aufzügen von Ernst Rozmer. Musik von Eagelbert Humperdinck. An⸗
fang 74 Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 82. Vorstellung. Zum
Goethe Theater. Bhf. Zoologischer Garten. Kantstr. 12. Mittwoch: Die Kinder der Excellenz. (Geors Engels, a. G.) Anfang 73 Uhr.
Donnerstag: Die Kinder der Excellenz.
Freitag (30. Abonnements ⸗Vorstellung): Iwvurnalisten.
Die
Schiller Theater. (Wallner Theater) Mittwoch: Doypelselbstmord. Anfang 8 Uhr.
Donnerstag: Brand. Anfang 8 Uhr.
Freitag: Doppelselbstmord. Anfang 8 Ubr
Sonntag, den 3. April, Mittags 12 Uhr: Liliencron Matin e.
Lessing Thenter. Mittwoch: Im weißzen Rößl. Anfang 1 Uhr.
Donnertztag: Jin weißen Rößl.
Freitag: In weißen Rößl.
Sonnabend: Im weißen Rößl.
Nenes Thenter. Schiffbauerdamm 4 a. / 5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Syiri⸗ tismus. Schauspiel in 3 Akten von Victgrien Sardou. In deutscher Uebertragung von Paul Lindau. Eingerichtet und in Scene gesetzt von Hans Meery. Anfang 74 Uhr.
Vonnerttag und Freitag: Spiritismus.
Sonnabend: Zum ersten Male: Die Freuden der Häuslichkeit. (Les joies du foyer.) Lust- spiel in 3 Akten von Maurice Hennequin. Deutsch
ersten Male: Odbysseus' Heimkehr. Mustk⸗
Theater Unter den Linden. Mittwoch: Mit neuer Ausstattung: Der Opernball. Operette in 3 Akten nach dem Lustspiele Die Rosa⸗ Dominos“ von Léon und Waldberg. Musik von Richard Heu⸗ berger. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kaxpellmeister Korolanvi. Anfang 73 Uhr.
Donnerstag: Der Opernball.
Thalia Theater. (Vormals: Adolph Ernst. Theater) Mittwoch: Verwirktes Glück. Drama in 4 Aften von Hermann Friedrichs. In Scene gesetzt vom Direktor W. Hasemann. Anfang 78 Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Central . Theater. Alte Jakobstr. 0. Direktion: Rich. Schultz. Mittwoch: Emil Thomas, a. G. Die Tugendfalle. Burleske Ausstattungspoffe mit Gesang und Tanz in 4 Bildern, nach einem französischen Sujet, von. Julius Freund und Wilbelm Mannstädt. Musik von Julius Einöde hofer Anfang 76 Uhr.
Donnergtag und die folgenden Tage: Die Tugend⸗ falle.
Konzerte.
Sing Ahademie. Mittwoch, Anfang 8 Uhr: Klavier und Kompositions Abend von Mar- erite Melville. Mitwirkung Frau Louisa
Piezelsky (Chottschow bei Zelasen i. Pomm. ). — Hr. General Major z. D. Felix Gerhards (Braun⸗ schweig! — He. Oberlehrer 4. D., Professor Dr. Karl Althaus (Berka a. d. Ilm). — Hr. Theodor Carl Adam von Stammer (Loschwitz! — Herzogl. Sachsen⸗Altenburg. Kammerherr und Forstmeister Hermann Adolph Frhr. von Beust. (Herrn⸗ motschelnitz i. Schles ). — Hr. Ozerst ⸗Lieut. 4. D. Adolf Werner (Cassel — Vr. Schulrath Fred6rie diHargues (Berlin). — Fr. Auguste von Gers⸗ dorff, geb. von Haeseler (Schwerin i. M). — Verw. Fr. Präsident Julie Elwanger, geb. Engel mann (Berlin). — Fr. Rittergutsbesitzer Josephine von Hassell, geb. von Vuring (Clüversborstel). — Fr. Hauptmann Else von Winterfeld, geb. von Trotha (Verden). — Fr. Pastor Marie Bonhage, geb. Schenk (Barneberg). — Veiw Fr. Start⸗ Baurath Emilie Gebhardt, geb. Klincke (Cbotsdam). — Fr. Pastor Luise Riemann, geb. Schwalen⸗ berg (Loburg b. Magdeburg).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Cypedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag ⸗ Anstalt Berlin 8W., Wllhelmstraße Nr. 32.
Neun Beilagen leinschließlich Börsen ⸗ Beilage),
owie die Juhaltsangabe zu Rr. 8 des ö ff ent lein 3 ers (Kommaunbitgesellschaften auf Urktien und r er , nich asteth für bie Woche
u Ern las (Gesang), Herr Herbert Butler (Violine).
von Benno Jacobson.
vom 21. bis 26. März 1898.
Brandenburg.
setzes vom 7. 6 Ost⸗ und preußen . auf Grund des vom 7. Juli Schle en.. auf Grund des vom 7. Juli Sachsen ... auf Grund des
Hannover. auf Grund des vom 7. Juli fe re Rheinprovinz auf Grund des
Hessen⸗Nassau auf Grund des
ö auf Grund des
Pommern. auf Grund des
auf Grund des
West
Ge⸗ Juli Gef. 1891
Gef. 1551
Gef.
vom 7. Juli 1891
Gef. 155
und
Gef.
vom 7. Juli 1891
Gef.
vom 7. Juli 1891
Gef.
vom 7. Juli 1891
Gel.
vom 7. Juli 1891 Schleswig ⸗Holstein auf Grund des Ges. vom 7. Juli 1891
Zusammen
4271 205 63 968 145
9 970 h 3654 145
126 165 3h 691 420
1426470 6 090 450
391 380 b4 150 510
S I96 325 42 610 950
7 826 9655 43 514 160
1332180
30 162 285
20 925 16 054 530
308 850 58 018 005
62 160 27 281 175
405 1067 250
1425 18 498 270
92 760 2782 050
6 525 26 060 460
153 609 15 377 655
148 8690 10 091 295
12255
49 595 685
1201575 37 201 350
18 640 36590 51 358 455
4209 0945 36 686 970
59 565 4 286 895
124 740 17 193 150
1333719 3 308 400
384 855 28 090 050
8 641 725 27 2353 295
7678 095 33 422 865
1319 925
493 7709990 4 401 350
206 392 975
288 377 115
do7 765
43 593 585
53 929 095 493 770 090
— 2185 031 86 Dazu .. 22460 789 46
6
S6 344 23 54 015 439 23 1696 012 10 9565710 2369 133 135/9496 139 223 135/934 802 959 96 205 392975
Ueberhaupt 24 645 821 37 547 699 180
Dentscher Reichstag. 28. März 1898, 12 Uhr.
Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.
Als dritter Gegenstand der Tagesordnung
dritte Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, treffend die deutsche Flotte. Abg. Dr. Enneccerug (nl): Ich bitte, mir für einige Zeit Gehör zu schenken für eine Frage, die nicht entscheidend für die Vor⸗ lage ist, die aber doch von einiger Bedeutung sein dürfte, nämlich die Bedeutung der Flottenvermehrung für die Wissenschaft. Die englische Marine hat nicht weniger als zehn Schiffe für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt. s deutschen Schutzgebiete erforscht und die Karten verbessert. Es finden auch gegenwärtig Vermessungen statt; die genaue Vermessung der Kiaotschau⸗Bucht hat auch bereits begonnen. Alle werden durch die Flottenvermehrung und durch die vermehrte Indienst⸗ stellung von Auslandsschiffen in erheblichem Maße gefördert. Die Kenntniß der Luft⸗ und Meeresströmungen ist auch eine Aufgabe der Flotte. Die Marinen aller Nationen und auch die Handelsflotte wirken dabei mit. Die Thätigkeit der Marine ist wegen ihrer be⸗ sonderen Zuverlässigkeit namentlich werthvoll. Ferner kommen auch die biologischen Untersuchungen und Forschungsreisen in Betracht. Ich spreche die Hoffnung aus, daß alle diese Arbeiten beibehalten und in größerem Maßstabe ausgeführt werden. Die Leistungen des Reichs- Marineamts stellen sich schon jetzt den Leistungen anderer Länder ebenbürtig zur Seite, und es wird möglich sein, die deutsche Flette von den ausländischen Seekarten zu emanzipieren, Die Marine kann alle diese rigentlich nicht zu ihren Aufgaben ge— hörigen Dinge leisten um Nutzen der Allgemeinheit. Es werden seitens eines Seeoffiziers, der seine Ausbildung im geodätischen In⸗ stitut erhalten hat, gewisse Punkte in Kamerun n . Auch magnetische Beobachtungen werden angestellt, und es wird zweckmäßig sein, kleine e, r ger im Auslande in Verbindung mit unseren inlaändischen Instituten zu setzen. Die Aerzte der Marine haben bei verschiedenen Forschungen, so z. B. bei dem Studium der Pest, mit- gewirkt, aber auch bei biologischen Beobachtungen, und ich hoffe, daß diese Lrbeiten auch in Zukunft ausgeführt werden, weil sie in keiner Weise die Hauptaufgabe der Marine beeinträchtigen.
21 Staatz sekretãr des Reichs⸗Marineamts, Kontre⸗Admiral rpitz:
Meine Herren! Ich bin dem Herrn Vorredner dankbar, daß er auch der wissenschaftlichen Thätigkeit der Marine hier Erwähnung gethan hat. Ich bin mit ihm auch darin durchaus einverstanden, daß es eine besondere Aufgabe der Marine ist, diejenigen wissenschaftlichen
71. Sitzung vom
folgt die be⸗
2 4655 477 365 / 550 154 662 365/936 493 777 Fdõ 214 958 685
Unsere Schiffe haben auch die Gewässer der
diese Arbeiten
sind oder durch sie erzeugt werden, zu fördern. Ich stehe auch durch= aus anf dem Standpunkt, daß die wissenschaftliche Ausbildung unserer Offiziere und die wissenschaftliche Thätigkeit unserer Offiziere der Marine und unserer Seefahrt im Ganzen nur zum Nutzen gereichen kann. Es bat ja in der Natur der Verhältnisse und der Entwickelung unseres Vaterlandes gelegen, daß England auch in Bezug auf die wissenschaftliche Richtung des Seewesens gewissermaßen ein Monopol besessen hat. Ich hoffe, wenn das hohe Haus den Gesetzentwurf, betreffend die deutsche Flotte, genehmigen sollte, daß wir dadurch auch in den Stand gesetzt werden, manches auf diesem Gebiete nachzuholen. Man darf nicht unterschätzen, daß das, was England gerade für die wissenschaftliche Thätigkeit auf maritimem Gebiete gethan hat, zu seiner jetzigen Stellung und insbesondere zur Ausbreitung der englischen Sprache sehr viel beigetragen hat. Ich kann also nur der Absicht der Marineverwaltung Ausdruck geben, daß wir, soweit unsere Mittel reichen werden, alle mit der Marine im Zusammenhang stehenden wissenschaftlichen Bestrebungen in Deutsch⸗ land auf das nachdrücklichste unterstützen wollen. (Bravo! bei den Nationalliberalen.)
Abg. Liebermann von Sonnenberg (Reformp.): Eg hat auch seine Vorzüge, in dritter Lesung die vergangenen Verhand—⸗ lungen in epischer Breite an den Augen des Geistes vorüberztehen zu lassen. wenn man eg will. Qb ich es will, das wird von der Hal- tung des Hausetz abhängen. Es haben von allen größeren Parteien mehrere Redner gesprochen, selbst die kleineren Gruppen sind zum Worte gekommen; nur uns ist das Wort abgeschnitten. 8 Richter hat richtig bemerkt, daß der Parlamentarismus nichts Anderes ist, als durch Rede und Gegenrede das Volk auf die Wichtigkeit und Nothwendigkeit der Gesetze aufmerksam ju machen. So lange noch nicht beschlossen ist, daß im Hause nur kurze Erklärungen 2 egeben werden, müssen Sie auch unsere Partei, die bei den letzten
ablen 3090 900 Stimmen zählte, bei den nächsten Wahlen vielleicht zo9 000, vielleicht auch noch mehr zählen wird, zu Worte kommen lassen. Auf alle Einzelheiten einzugehen, wird für mich nicht noth⸗ wendig sein. Die Flottenvorlage möchte ich gleichstellen der Armee reorganisation in den sechziger Jahren; der . von Preußen war damalt der treibende Faktor. Bie Gegner der Vorlage von heute sind die Erben jenes Fortschritts von damals. Die Gegner müssen aber ber= schieden beurthellt werden; es sind die geschworenen Gegner jedes Fortschreitenz der Machtentfaltung Deutschlands; aber sse werden ö. durch Anhänger unzweifelhaft nationaler Parteien. Diese etzteren Gegner haben ihre Gegners gegen die Vorlage auf d Form, nicht auf die Tendenz jurückgeführt. Diese Gegner
Zwecke, welche mit der Marine verknüpft sind, 1durch sie angeregt
die Erhaltung der einmal geschaffenen Flotte nicht verweigern. wäre verhängnißvoll für die . 2 ll. jeder A 4