1898 / 79 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Apr 1898 18:00:01 GMT) scan diff

n na . mit der unumschränkten Vollmacht, alle Maß⸗

regeln zur Ver ö der Ausbreitung der Pest zu treffen.

Bombay, 31. Märj. (W. T. B.) In vergangener Woche

nd 978 Personen an der pes gestorben; die Gesammtsterblichkeit betrug 19538 oder 120,92 pro Tausend.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 31. März. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Dampfer München“ 30. März v. Baltimore n. Bremen abgeg. Mainz., 30. März Reise v. Rotterdam n. Bremen fortges. Friedrich der Große“, v. Bremen kommend, 30. März New⸗JYork angek. Lahn“ v. New. Jork kommend, 30. März Mrgs. v. Plymouth n. Bremen abg. Barbarossa“ v. Australien kommend, 30. März Suez angek. Prinz Heinrich“, v. Bremen kommend, 30. März Singapore angekommen.

1. April. (W T. B.) Dampfer Havel“ 31. März Mrgs. in New⸗York angek. Saale“ 31. März Vm. v. Genua n. ö abgeg. Lahn“, v. New Jork kommend, 31. März Nm. a. d. Weser angekommen.

Hamburg, 31. März. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Phönicia“, von New Jork kommend, hat heute Morgen Lizard passtert. D. „Palatia“, von Hamburg kommend, ist gestern Abend in New-⸗ York angekommen. S. Normannia“ hat heute Nachmittag Lizard passiert.

London, 31. März. (W. T. B.) Castle⸗Linie. Dampfer »Dunottar Castlen ist auf der Heimreise gestern von Kap— stadt abgegangen.

Union⸗Linie. Dampfer „Spartan“ ist auf der Arsreise von Madeira abgegangen. . .

Rotterdam, 1. April. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ Linke. Dampfer Spaarndam“ ist von New. York gestern Vor⸗ mittag in Rotterdam angekommen.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

August Bungert, der bisher als vortrefflicher Liederkomponist bekannte Tonsetzer, arbeitet schon seit langer Zeit an einem Musik— drgmen Cyclus, der unter dem Gesammttitel ‚Homerische Welt“ in sechs Abenden den Inhalt der Ilias‘ und der „Odyssee“ umfassen soll. Odysseus' Heimkehr“, das fünfte und vorletzte in der Reihe der gedachten Dramen, ging gestern, nachdem es bereits im vorigen Jahre an der Dresdener Hofoper mit starkem Erfolge zur Erstauf führung gelangt war, auf der hiesigen Königlichen Bühne in Scene Auch bier war der Beifall herzlich und einmüthig: eine ehrende Anerkennung für die fleißige und umfangreiche Arbeit des Dichterkomponisten und für die wohlvorbereitete überaus gelungene Aufführung, nicht aber der Ausdruck einer durch das Werk selbst hervorgerufenen Begeisterung. Vom rein dichterischen Standpunkt aus betrachtet, haften dem Werke manche Mängel sowohl im Aufbau wie in der Behandlung der Sprache an. Einegztheils hat sich der Ver⸗ fasser, der Erkenntniß Goethe's, daß alle menschlichen Ge— brechen reine Menschlichkeit sühne, nachstrebend, bemüht, die Leiden seines Helden und ihre Lösung rein menschlich zu entwickeln, anderer⸗ seits aber erscheint Odysseus wieder als ein Spielball der Laune neidischer Götter und der blindwaltenden Moira“, der nur das ihm vorbestimmte Geschick, nachdem er glücklich dem Groll Poseidon's ent⸗ ronnen, unter dem Schutze Athene's vollendet. Darin liegt eine dichterische Stilwidrigkeit, welche das Empfinden des Zuschauers verwirrt und seine innere Antheilnahme an den Vorgängen stark beeinträchtigt. Die Sprache verwendet zuweilen den Reim, meist ist sie aber nur in wechselnden Rhythmen gehalten. Einige schmückende Beiwörter und die Wiederherstellung der volltönenden Namengendungen des griechischen Originals sind das Einzige, was an die Diktion Homer's erinnert. Tripiale Wendungen und in ihrer Häufung ungewandt klingende Poetische Licenzen, wie z. B. „Odysseus kehrt“ statt „kehrt zurück“, sind in Fülle vorhanden. Die Musik hat nur das mit derjenigen Wagner'scher Tondramen gemein, daß sie Arien und Wiederholungen, welche den Gang der Handlung hemmen, vermeidet; im übrigen aber erinnert sie mehr an den landläufigen QOpernstil als an den vom Bayreuther Meister geschaffenen. Lyrische und melodische Stellen sind viel⸗ fach vorhanden und ihre Leichtflüssigkeit verräth den ge— wandten und fruchtbaren Liederkomponisten. Die Finales sind sämmtlich mit kluger Berechnung wirksam ausgegn beitet, sodaß jeder Akt einen glänzenden Abschluß erhält. Die Aufführung war höchst lobenswerth. Die Titelpartie gab Herr Hoffmann, welcher

minder zu loben ist die vollendete Wiedergabe der Penelopeia

durch . . und die temperamentvolle Leistung des Fräulein Rothauser als Telemachos. In den übrigen, zum theil auch recht umfänglichen Aufgaben zeichneten sich die Bamen Pohl, Egli, Gortese und Reinl, sowie die Herren Stammer, Mödlinger, Krasa, Philipp, Sylva und Bachmann aug. Als umsichtiger Dirigent be—⸗ währte sich Herr Kapellmeister Schalk vom Deutschen Landes⸗Theater in Prag, welcher das Werk als Gast leitete. Vie durchweg neuen Delorationen aus dem Atelier des Herzoglichen Hofmalers, Professors Brückner in Coburg sind ebenfalls sehenswerth. Der anwesende Dichterkomponist wurde mehrmals hervorgerufen.

Im Königlichen Opernh au se wird morgen August Bungert's Mustk Tragödie ‚Odysseus' Heimkehr“ zum ersten Male wiederholt.

Im Königlichen Schauspielhaufe findet morgen ein Molisre Abend statt. Es werden gegeben das Lustspiet Die Schule der Frauen! (Mitwirkende:; die Damen von May— burg und Hausner, die Herren Vollmer, Oberländer und Matkowsky) und zum fünfzigsten Mal ‚Der eingebildete Kranken (Mit- wirkende; die Damen von Hochenburger, Abich und Conrad, die Herren Vollmer, Keßler, Purschian, Link und Hertzer).

Mannigfaltiges.

Auf Grund der S5 137, 139, 43 Abs. 3 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 und der Aller höchsten Kabinets Ordre vom J7. Februar 1837, sowie der 6, 12 und 15 des Gesetzes über die Poltzeiverwaltung vom 11. März 1850 ist, wie bereits mitgetheilt wurde, unter dem 19. v. M. für den Stadtkreis Berlin eine neue Polizeiverordnung über die äußere Heilighaltung der Sonn- und Feiertage erlassen worden, welche am 27. Marz in Kraft getreten ist. Dieselbe lehnt sich im wefentlichen an die den gleichen Gegenstand regelnde Ver— ordnung vom 10. Oktober 1896 an, enthält aber doch gegenüber dem früheren Rechtszustande eine Reihe von Neuerungen, insbesondere milderen Bestimmungen, auf die hier aufmerksam gemacht werden mag. .

Nach F 1 der früheren Verordnung waren an den Sonn und Feiertagen alle öffentlich bemerkbaren Arbeiten sowie alle geräuschvollen Arbeiten in den Häusern und Betriebsstätten“ verboten. Die neue Verordnung hingegen beschränkt das Verbot der öffentlich bemerkbaren oder geräuschvollen Arbeiten in den Häufern und Betriebsstätten auf diejenigen Arbeiten dieser Art, welche geeignet sind, die äußere Heilighaltung der Sonn und Feiertage zu beeinträchtigen“.

Zur Vermeidung von Mißverständnissen ist bei der Aufzählung einer längeren Reihe verbotener Arbeiten, zu denen auch das mit störendem Geräusch oder Aufsehen verbundene Fortschaffen von Sachen auf den öffentlichen Straßen und Platzen (I. B. das Fahren von Bier⸗ und Rollwagen) gehört, in der neuen Verordnung außz— drücklich ausgesprochen, daß das Fahren von Bierwagen während der für den Handel mit Lebens, und Genußmitteln freigegebenen Zeit, sowie das Fahren von Rollwagen, soweit sie dem Eil güterver kehr dienen, zulässig ist.

Nach § 4 der neuen Verordnung ist ferner der Umzug mit Möbeln aus einer Wohnung in die andere, der bisher an Sonn und Feiertagen gänzlich verboten war, jetzt bis zum Beginn des Hauptgottesdienstes gestattet.

F 2 Nr. 4 zufolge findet das Verbot des J keine Anwendung auf „Arbeiten, welche in Zier- und Hausgärten oder von kleinen Leuten mit ihren Angehörigen zur Bestellung oder Abwartung ihrer Gärten und Felder außerhalb der Zeit des Hauptgottesdienstes ver⸗ richtet werden'. Die frühere Verordnung enthielt das gesperrt ge⸗ druckte Wort „oder nicht, was indessen allseitig als ein Druckfehler erkannt worden sein dürfte.

Eine besonders die Inhaber offener Verkaufsläden interessierende Abänderung hat die Verordnung vom 10. Oktober 1896 in §6 erfahren, nach welchem das Aushängen und Ausstellen von Waaren in den Schaufenstern, Schaukästen und in oder vor den Ladenthüren nur an den beiden letzten Sonntagen vor Weihnachten im ganzen Umfange der zulässigen Verkaufszeit, sonst nur bis zum Beginn des Hauptgottesdienstes (10 Uhr Vormittags) gestattet war und von diesem Zeitpunkt ab die Ladenthüren, welche während der Zeit des Hauptgottesdienstes zu verschließen sind, eingeklinkt und die Schausfenster geräumt oder verhängt werden mußten. Der neuen Verordnung zufolge ist das Ausstellen“

lästen, sowie in und vor den Ladenthüren an jedem Sonn und Feier tage während der freigegebenen Verkaufszeit, also auch in den Stunden von 15 bis 2 Uhr Nachmittags gestattet. Außerhalb dieser Zeit müssen jedoch die Ladenthüren geschlossen und die Schaufenster geräumt oder verhängt sein.

Für den Betrieb des Gast⸗ und Schankwirthschaftsgewerbes bleibt das bisherige Verbot geräuschvoller und auffälliger Spiele (nament- lich des Kegel, Billard,, Karten. und Würfelspiels) und anderer Vergnügen und Lustbarkeiten! während der Zeit des Hauptgottet⸗ diensteg beftehen. In Wegfall gekommen ist aber die Bestimmung, daß die autzschließlich oder vorwiegend den Branntweinausschant betreibenden Wirthschaften während der Zeit des Hauptgottesdien stes nach der Straße zu verschlossen werden mußten (5 8 Abf. 2 der früheren Verordnung). .

Für die Charwoche, den Bußtag, die ersten Tage der drei großen Feste (Weihnachten, Ostern und Pfingsten), den dem Andenken der Verstorbenen gewidmeten Jahrestag, sowie für die Vorabende dieser Tage sind ebenfalls einige Aenderungen getroffen worden. Bisher waren am Bußtage und am Charfreitage alle öffentlichen und privaten Lustbarkeiten' überhaupt, an den übrigen Tagen der Char⸗ woche, an den ersten Tagen des Weihnachts“, Oster- und Pfingstfestes, sowie an dem dem Andenken der Verstorbenen gewidmeten Ighrestage „alle öffentlichen und privaten Tanz⸗ lustbarkeiten und Bälle! verboten. Die neue Verordnung untersagt gleichfalls alle „öffentlichen Lustbarkeiten am Charfreitage und am Bußtage sowie alle „öffentlichen Tanzlustbarkeiten und Bälle“ an den übrigen vorgenannten Tagen schlechthin, hält aber das Verbot der „privaten Lustbarkeiten nur für die genannten Sonn, und Feiertage und auch an diesen nur für solche privaten Lustbarkeiten aufrecht, welche Heeignet sind, die äußere Heilighaltung der Sonn- und Feiertage zu beeinträchtigen'. Das Verbot der privaten Tanzlustbarkeiten und Bälle! an den Vorabenden des Weihnachts und Pfingstfestes, des Bußtages und des dem Andenken der Ver— storbenen gewidmeten Jahrestages ist ganz aufgehoben, während die öffentlichen Tanzlustbarkeiten und Bälle! an den Vorabenden dieser Sonn- und Feiertage nach wie vor untersagt sind. Beseitigt ist auch das Verbot der Nachmittags-Vorstellungen in den Theatern an dem dem Andenken der Verstorbenen gewidmeten Jahrestage; nur muß bei den theatralischen Aufführungen an diesem Tage der ernste Charakter gewahrt werden. .

Verschärft ist die Strafe. Während bisher nur auf Geldstrafe bit zu 60 M erkannt werden konnte, an deren Stelle Haft nur im Unvermögensfalle zulässig war, können nach der neuen Verordnung Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen über die äußere Heilig haltung der Sonn und . wahlweise mit Geldstrafe bis zu 60 „S oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft werden.

Rom, 31. März. . W. T. B.“ meldet: Der hiesige deutsche Künstlerverein hielt heute Abend zur Vorfeier des Geburts. tages des Fürsten Bismarck, seines Ehrenmitgliedes, einen zahl reich besuchten Kommers ab. Der Historiker Dr. Claar hielt die Festrede, welche mit Begeisterung aufgenommen wurde. Das Hoch auf Seine Majestät den König Humbert brachte der deutfche Botschafter Freiherr von SaurmaJeltsch aus; der Präsident des Vereins toastete auf Seine Majestät den Kaiser Wilhelm. An den Fürsten Bismarck wurde ein Glückwunsch, Telegramm abgesandt. Sämmtliche Mitglieder der in Rom acereditierten deutschen Diplo⸗ matie nahmen an dem Fest theil.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Washington, 31. März. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus“) Der Ausschuß des Senats für auswärtige Angelegenheiten wird seinen Bericht über die cubanische An⸗ gelegenheit voraussichtlich nicht vor Montag dem Hause unterbreiten. Einige Mitglieder des Ausschusses haben sich dahin geäußert, daß der Ausschuß seine Arbeiten in genauer Kenntniß des Charakters ber Verhandlungen mit Spanien, bei denen als wesentliche Bedingung die Unab— hängigkeit Cubas gefordert sei, fortführe. Der Präsident Me Kinley habe Spanien davon unterrichtet, daß es nutzlos sein

würde, auf einer anderen Basis eine Verständigung zu suchen. (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

aufs beste disponiert war, in Gesang und Spiel vortrefflich. Nicht

und Aushängen von Waaren in den Schaufenstern und Schau⸗

Beilage.)

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger

Gr st e Beilage

Berlin, Freitag, den 1. April

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

1898.

Qualitat

gering

mittel gut Verkauft e

Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppeljentner

Menge

niedrigster

höchster

höchster M0. 16

niedrigster höchster niedrigfter Doppeljentner

Verkauft⸗ preis

Außerdem wurden

am Marklttage (Spalte 1)

nach überschlaglicher

Schätzung verkauft

Doppelzentner

(Preig unbekannt.)

Am vorigen

Durchschnittg⸗. 3 Markttage

werth für Durch⸗ 1 Devpel· schnittt.

jentner preis

Wetterbericht vom 1. April, s Uhr Morgens.

Stationen.

ssp.

Bar. auf 0 Gr.

1 d. Meere

red. in Millim

Wind.

Wetter.

in S Celsius

50 C. 40R.

Temperatur

Belmullet .. Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm Haparanda. Cork, Queens⸗ ,, Cherbourg. Alder. ö. 1 amburg .. winemünde

Neufahrwasser Memel =

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1) Vormittags Regen. Uebersicht der Witterung.

In Europa ist der Luftdruck . vertheilt und daher die Luftbewegung schwach. Eine flache Depression überdeckt Skandinavien und verursacht im nördlichen Mittel Europa westliche Winde. In Deutschland ist das Wetter ruhig, stellenweise trübe und kalt; in den östlichen Gebietstheilen ist Regen efallen. Im nord westlichen und südlichen Deutsch— and kamen Nachtfröste vor. Deutsche Seewarte.

1 bedeckt 4 wolkig 1 Regen

dòů = 2 2 J

haus. S4. Vorstellung.

Theater. Uänigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern.

Odysseus“' Heimkehr.

jk. Tragödie in 1 Vorspiek und 3 Akten. 6. Musik von

Scene gesetzt bom Ober ⸗Regisseur Tetzlaff. Deßo⸗ al (eln

Dichtung md

tung vom O

ugust Bungert. In Inspeklor Brandt.

. Kapellmeister Schalk, als Gast. Anfang 14 hr.

Schauspielhaus. 88. Vorstellung. Die Schule der Frauen. Lustspiel in 5 Aufjügen von Jean Baptiste Molisre. In deutschen Versen von Ludwig Fulda. Zum 50. Male: Der eingebildete Kranke. Lustspiel in 3 Aufzügen von Jean Baptiste Moliöre, mit. Benutzung der Wolf Graf Baudissin'schen Uebersetzung. Anfang 74 Ubr.

Sonntag: Opernhaus. 85. Vorstellung. Fidelio. Oper in 2 Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Fran jösischen von Ferdinand Treitschke. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 89. Vorstellung. Königskinder. Ein deutsches Märchen in 3 Aufzügen von Ernst . Musik von Engelbert Humperdinck. Anfang 65 hr.

Neues Opern⸗Theater. Mutter Thiele. Ein Charakterbild in 3 Aufzügen von Adolph L'Arronge. Anfang 77 Uhr. Ver Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung findet Sonnabend und Sonntag von 9-10 Uhr und 107 —1 Uhr bezw. 12 —15 Uhr im Königlichen Schauspielhause statt. Preise der Plätze: 3, 2, 1,50 4M und 75 8. Aufgeld wird nicht er⸗ hoben. Die Billets tragen die Bezeichnung „30. Re—⸗ servesatz ). ;

Deutsches Cheater. Sonnabend: Zum 50. Male: Johannes. Anfang 71 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Agnes Jordan. Abends 77 Uhr: Johannes.

Montag: Hedda Gabler.

Berliner Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Die Mottenburger. (Georg Engels, a. G.) Anfang 75 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: Ein Winter⸗ märchen. Abende 71 Uhr: Die Mottenburger.

Montag: Die Mottenburger.

Goethe · Theater. Bhf. Zoologischer Garten. Kantstr. 12. Sonnabend: Zum ersten Male: Satisfaction. Anfang 7 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Hütten⸗ besitzer. Abends 75 Uhr: Satisfaction.

Montag: Satisfaction.

Schiller Theater. (Wallner · Theater.) Sonnabend: Der Tugendwächter. Das Versprechen hinterm Herd. Anfang 8 Uhr.

Sonntag, Mittags 12 Uhr: Liliencron ⸗Matin Ge. Nachmitiagg d. üihr C6. Vorstellung im Rin sen⸗

gruber · Cyelus): Heimg'sunden. Abends 8 Uhr: Ein gemachter Mann. Montag: Doppelselbstmord. Anfang 8 Uhr.

LessingThenter. Sonnabend: Im weißen Rößl. Anfang 75 Uhr.

Sonntag: Iin weißen Rößl.

Montag: Im weißen Röß.i.

Dienstag: Im weißen Rößl.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4 a. / 6. Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonnabend: Zum ersten Male: Die Freuden der Häuslichkeit. (Les joies du foyer.) Schwank in 3 Akten von Maurice Hennequin. Deutsch von Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 74 Uhr. ;

Sonntag und folgende Tage: Die Freuden der Häuslichkeit.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthüm— lichen Preisen: Die Wildente.

Belle · Alliance · Theater. Selle Alllaneestr. / v Sonnabend: Kaiser und Galiläer. Welthistorisches er spiel in 5 Alten und 1 Vorspiel von Henrik

len.

Sonntag, Nachmittags: Die Räuber. Abends: Kaiser und Galiläer.

Montag: Die Goldprobe.

Residenz · Theater. Direktion: Theodor Brandt. Sonnabend: Sein Trick. (Le Tru de 6raphin.) Schwank in 3 Akten von Maurice Desvalllöretz und Antony Marg. Uebersetzt und für die deutsche 56 bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang

t.

Sonntag und folgende Tage: Sein Trick.

Sonntag, Nachmittags 5 hr: Zu halben Kassen⸗ preisen: Odette.

Theater Unter den Linden. Sonnabend:

Mit neuer n ng Der Opernball. Operette

in 3 Akten nach dem Lustspiele Die Rosa⸗ Dominos“

von Lon und Waldberg. Mufik von Richard Heu—⸗

berger. In Seene gesetzi von Juliutz Fritzsche.

Min t: Herr Kapellmeister Korolanyl. Anfang 4

Sonntag: Der Opernball. Sonntag, Nachmittags 3 hr: Bei halben Preisen: Der Zigeunerbaron.

Thalia Theater. (Vormals: Adolph Grnft⸗ Theater) Sonnabend: Zum ersten Male: Die Mumie. Burlegske in 3 Atten von George Day.

In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Fr. Moest. Anfang 77 Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Central · Theater. Alte Jalobstr. 0. Direktion:

Rich. Schultz. Sonnabend: Emil Thomas, a. G. Tie Tugendfalle. Burleske Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 4 Bildern, nach einem fran⸗ zösischen Sujet, von Julius Freund und Wilbelm n fit. Musik von Julius Cinödshoser. Anfang r.

t ten, ,. und die folgenden Tage: Die Tugend⸗ alle.

Konzerte.

Sing · Akademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: Konzert der Komponisten Vereinigung „Fafuer⸗ bund“ mit dem Philharmonischen Orchester.

Saal Bechstein. Sonnabend, Anfang 74 Uhr: Lieder⸗Abend von Marie Bluhm.

ü / 77 . Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Eva Leupold mit Hrn. Gerichts- Assessor Georg von Carlowitz (Danzig). Frl. Anna Merres mit Hrn. Fabrik⸗Direktor Arthur Markert (Dittersbach = Sagan). Frl. Char⸗ lotte Riedel mit Hrn. . Dr. jur. Fritz Wussow (Berlin). .

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittergutsbesitzer von Gersdorff (Bauchwitz). Hrn. Prem. ⸗Lieut. Wilhelm von Jena (Straßburg). Hrn. Land⸗ rath Springer (Cismar).

Gestorbesn: Hr. Rittergutsbesitzer Eduard Hartung (Königsberg J. Pr). * Eberhard von Bonin (Eberswalde) Fr. General Wilhelmine von Baumbach, geb. von Witzleben n, Fr. Victoria von Longchamps⸗Berier, geb. Pol von Pollenburg (Lemberg).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Schol;i) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag Anstalt Berlin 8w., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zwölf Beilagen

leinschließlich Börsen · Beilage). und das Post⸗Blatt Nr. 2.

Kottbus .. Crone a. B. Wongrowitz Breslau. Hirschberg Ratibor. Göttingen Geldern.

Aachen ,,, Langenau i. W. Rastatt . Colmar i. E... Chateau Salins. Breslau. Glogau . Schweidnitz.

Kottbus .. Crone a. B. Wongrowitz Breslau. Hůschberg Ratibor. Göttingen Geldern.. St. Wendel Aachen

Döbeln Hmasgt⸗⸗ Colmar i. G.. Chateau Salins Posen. ; Breslau. Glogan . Schweidnitz .

Crone a. B. Wongrowitz. Breslau. Hirschberg Ratibor. Geldern. ; Langenau i. W. Rastatt ; Colmar i. EC. .. Chateau Salins. 11 38 d 12,80 1 J 14,60

d 16,00 k 12,40 k . 12,00 d ./) 14,60 D 15,00 Ratibor. JJ // Göttingen JJ ö 14,50 St Wendel . . 15,25 , , 15,00 ö ü 15,00 k 14,50 Chůteau · Salins. . 1 , 1 , 1420 ö 14,60 ö 14,60

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Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufgwerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. l Ein liegender Strich (— in den Spalten für Prelse bat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein Punkt (.) in den letzten sechs

e i zen.

17,78 1778 17,50 17,50

18,10 19, 00 19,50 19,60 18,75 19,20 20, 00 20,00 21, 10 21,40 20,75 20, 75 19,20 19,40 22 40 22,50 20,75 21,00 23, 16 23,16

1810 19890 16 46 16 40 1535 1836

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1400 14,09 14,40 15,00 15,90 17,00 16,60 17,00

13, 00 13,30 19 40 19. 56 18575 1960 19 00 189, 66

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f e r. 16, O90 17900 1700 12,40 13,60 13,60 13.56 153.5606 13,90 14760 15.20 165, 40 15,20 15,80 16,00

* 185.59 18,89 16, 00 15,56 16 90 ih zs is go 16,26 15.75 16.76 1h õo is 55 18,00 = 1i8559 1550 16, oo 1629 119 iss ih s .

16. 00 i 56 i659 ij7, 66 17.50 ,,, 1 14,60 1459 15.56 185,39 18.40 14.60 15,6 ib, id is, 66 ib 66

15 06 ib 5h 1540 bh, mis, zo Bemerkungen.

24 3.

24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24.3. 24. 3.

28. 3. 29. 3.

16 54 1575 24a.. 13,10 1540 22 .

15 50 1505 226 3. 14 56 1a .

1633 1550 24 3. 15,46 ibn 34 3.

16 70 1600 2423.

1538 15 46 24.3. 16 56 16 06 24. 3.

1473 144 28 . 16 10 1666 29.3.

Der Durchschnittspreis wird aus den e, , . Zahlen berechnet.

valten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Deutscher Reichstag.

74. Sitzung vom 31. März 1898, 12 Uhr.

Die dritte Berathung des Reichshaushalts⸗Etats für 1898 wird bei dem Etat der Reichs-Justizverwal⸗ tung fortgesetzt. ;

Abg. Pr. Lieber (3entr.) kommt auf seine Behauptung zurück, daß der Erzbischo f Melchers im Gefängnisse als Strohflechter be schäftigt worden sei, und führt aus: Der Staatssekretär des Reichẽ⸗ Justizamts hat mir mitgetheilt, daß Erzbischof Melchers durch ein Verseben eines Beamten unter dieser Beschäftigung in die Listen des Gefängnisses eingetragen, aber nicht als Strohflechter beschäftigt sei. Ich hätte sofort eine Berichtigung eintreten lassen, wenn nicht der Justis-Minister Schönstedt im preußischen Ab⸗ geordnetenhause dies gethan hätte. Dieser stellte nämlich am 8. Februar fest, daß Melchers, seiner Persönlichkeit und seiner Stellung entsprechend, mit größtmöglicher Rücksicht behandelt und zwar als „Strohflechter' in die Listen eingetragen, aber nicht als solcher beschäftigt worden sei, was durch den elf selbst beschäftigt, selbst beköstigt? erwiesen werde. Auch zweifle der Minister nicht, 8 ich nach dieser Darstellung die Sache berschtigen würde. Ich will das biermit in Bezug auf die Beschästigung des Erzbischoffß Melcherz mit Strohflechten ausdrücklich gethan aben. Es ist aber erstaunlich, daß diese Berichtigung be= ördlicherseits erst jetzt nach so vielen Jahren eintreten konnte. Auch ist nicht festgestellt, o der betreffende Zufatz nicht, wie kundige Personen meinen, erst viel spaͤter in die Ksten gekommen ist. In einem Proʒesse i den früheren Abg. Roeckerath, der die Behandlun des Erzbischofg abfällig kritistert hatte, ist zeugeneidlich erwiefen, da

Melchers mit gemeinen Verbrechern und Zuchthäuslern habe verkehren müssen und die Behandlung nur im ersten Theile der Haft eine schonende gewesen sei. Der Staatssekretär Nieberding und der Justiz⸗ Minister Schönstedt haben nicht bezweifelt, daß ich in gutem Glauben gehandelt habe. Leider ist dies von anderer Seite geschehen; doch werde ich solche Verdächtigungen nur mit verdienter Verachtung strafen.

Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts Dr. Nieberding:

Meine Herren! Ich bin dem Herrn Abg. Dr. Lieber besonders dankbar dafür, daß er das Material, das ich ihm zur Verfügung ge⸗ stelle habe, heute benutzt hat, um einen thatsächlichen Irrthum, der in seinem Vortrag bei der zweiten Lesung enthalten war, zu be⸗ richtigen. Ich hätte ja meinerseits den Weg wählen können, dieses Material, welches mir von zuverlässiger Stelle zugegangen war, für mich zu behalten und die dritte Lesung zu benutzen, die Angaben des Herrn Dr. Lieber in der zweiten Lesung meinerseits richtig zu stellen. Ich babe es aber für richtiger gehalten, Herrn Dr. Lieber das Material zu übergeben, indem ich mich ohne weiteres darauf verlassen durfte, daß er es in der Weise be⸗ nutzen würde, wie ich nach seinem Inhalte voraussetzen mußte. Das ist ich kann es zu meiner aufrichtigen Genugthuung erklären hier der Fall gewesen. Aber, meine Herren, ich wäre dem Herrn Abgeordneten doch noch besonders dankbar dafür gewesen, wenn er die neuen thatsächlichen Angaben, die er heute in seinem Vortrag hineinverwoben hat, neben der Berichtigung dessen, was er in der zweiten Lesung erwähnte, mir vorher zugänglich gemacht hätte,

sowie ich ihm meine thatsächlichen Mittheilungen zugänglich gemacht habe, damit ich in die Lage gekommen wäre, mich zu informieren und ihm diejenige Aufklärung zu geben, die seine neuen Angaben nach meinem Empfinden von seiten der Regierung erfordern.

Der Herr Abgeordnete hat hier drei Punkte berührt, die, wenn sie unaufgeklärt bleiben, allerdings geeignet sein könnten, auf das Verhalten der Verwaltung gegenüber dem Herrn GEribischof ein falsches Licht zu werfen. Ich zweifle nicht, daß es möglich sein wird, diese Punkte in einer Weise aufzuklären, daß eine Beurtheilung des Sachverhalts ju Ungunsten der Verwaltung der Strafanstalt aus- geschlossen sein würde. Das hohe Haus wird es aber verstehen, wenn ich, gegenüber diesen nova vollständig unvorbereitet, der preußischen Verwaltung fremd, nicht in der Lage bin, die an und für sich im Interesse der Sache und im Interesse der dadurch berührten Verwaltung gebotene Aufklãrung heute zu geben. Ich möchte nur folgendes bemerken, indem ich es im übrigen dem preußischen Herrn Justiz⸗Minister vorbehalten muß, bei geeigneter Gelegenheit das Weitere zu sagen.

Der Herr Abgeordnete hat hervorgehoben, daß in den Listen, in welche bedauerlicher Weise durch das Versehen eines Unterbeamten auch der Name des Herrn Erzbischofs aufgenommen war, eine Eintragung gestanden hatte, des Inhalts: Selbstbeköstigung, nicht beschäftigt m, und er hat erwähnt, daß ihm eine Nachricht zugegangen sei, nach

welcher die Eintragung erst später in die Liste aufgenommen sein

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