1898 / 110 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 May 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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vielleicht kein anderer Ort der Monarchie, zwei Kirchen, 9 . Pfarr⸗ . er, ein Gemeindehaus, das neue Pfingsthaus, eine Krippe, eine

0 schule für arme Mädchen, ein Altenheim und drei Diakonissen⸗ stattonen dort dadurch entstanden, daß Ihre Majeftäten der

aiser und die Kaiserin etwa 260 000 e Berliner Mit⸗ glieder und Freunde des Evangelisch - Kirchlichen Hilfsvereins und des Küirchenbau⸗Vereins über 470 600 K und die Bewohner , etwa 300 000 ½ς innerhalb von vier Jahren spendeten.

esentlich sind es Mitglieder der beiden genannten Vereine gewesen, welche ferner das Gemeindehaus bei der Erlöser⸗Kirche in Rummels⸗ kurg begründet haben und seit fast fünf Jahren unterhalten. Zur Erweiterung des Gartens daselbst und zum Bau einer Baracke wurde in diesem Frühjahr ein anstoßendes Grundstück von der Stadt für 24 500 S erworben, wozu wiederum die Mittel zum größten Theil von Ihrer Majestät der Kaiserin und den Mitgliedern gespendet wurden. Einen Bauplatz im Werthe, von 50 000 M schenkte ein Vereins. Mitglied an Ihre Majestät die Kaiserin bei der Immanuelkirche zum Bau eines Pfarr⸗ und Gemeindehauses; einen zweiten 1, erwarb Ihre Majestät an der Samariterkirche aus eigenen Mitteln und solchen von Vereins Mitgliedern. Für die Kirchen in Erkner und Plön haben ebenfalls mehrere Mitglieder nam⸗ hafte Beiträge gegeben. ĩ .

Was die Kalser Wilhelm-⸗Gedächtniß-Kirche betrifft, so würde die vollständige Ausstattung des Innern mit Mosaik. Bildern und ⸗Ornamenten gegen zwei Millionen Mark erfordern. Vorhanden sind dazu bis jetzt etwas über 200 0900 . Der Vorstand hat daher beschloffen, damit erst dann vorzugehen, wenn die Schulden einiger⸗ maßen gedeckt sind. Nur die Fertigstellung der Kaiserlichen Loge und des Vorraums zu derselben, welche von zwei Freunden des Vereins übernommen worden ist, soll demnächst beginnen und an einem Gewölbe des Innern der erste Versuch mit Mosaikbekleidung gemacht werden. Der Herr Berichterstatter bedauerte hierbei, daß die Gemeinde, die übrigens jetzt durch den Bau eines großen Gemeindehauses in Anspruch genommen sei, bisher nur wenig für die Kirche gethan und deren Erhaltung, die Feuerversicherung, Kanalisationsgebühren und sonstige Angaben ganz dem Kirchenbauverein überlassen habe. Derselbe habe dazu einschließlich der Zinsen eines aufgenommenen Darlehns von 50 000 4 seither jährlich etwa 10—12 000 S aufubringen.

Zum Schluß behandelte der Vorsitzende noch eingehend die Frage, wer die schwierlge und kostspielige Erhaltung und Beaufssichtigung übernehmen solle, wenn die Kirche einmal mit einem Kostenaufwand von etwa 6 Millionen Mark vollständig fertiggestellt sein werde. Weder die Gemeinde noch die Stadtsynode seien hierzu in der Lage. Der Vorstand sei dieser Frage wiederholt näher getreten und zu dem Entschluß gekommen, diese Last zunächst auf sich zu nehmen; bis die Kirche fertig ausgebaut und schuldenfrei sei, falle ibm die Aufgabe so wie so zu. Für später aber dränge sich die Nothwendigkeit auf, einen Ausweg zu schaffen, der die würdige Erhaltung des schönen Gotteshauses sichere. Ein solcher Ausweg sei: die Kirche zu einer ‚Stiftungskirche“ zu machen. Dazu bedürfe es eines großen Stiftungskapitals von wenig stens ? Million Mark und gesicherter Jahreseinnahmen. Ein von Kunst— und Sachverständigen sowie einzelnen Gemeindevertretern unter Aufsicht der Behörden gebildetes Kollegium würde dann die Verwal⸗ tung der Kirche und des Vermögens zu übernehmen haben. Durch eine solche Einrichtung würde sich der Verein den Dank aller Kirchen, und Kunstfreunde der Stadt und des Vaterlandes verdienen; es gehöre allerdings dazu noch viel Arbeit und noch mehr an Opfern: Aber wie immer“, so schloß der Renner seine Ausführungen, nur frisch ans Werk! Die Mittel sind da, man muß sie nur zu heben wissen. Haben unsere beiden Vereine in den ver— gangenen 10 Jahren allein für kirchliche Bauten fast 10 Millionen beschafft, warum sollte es dem Kirchenbau⸗Verein nicht möglich sein, in den nächsten 10 Jahren den dritten oder vierten Theil davo zu be⸗ schaffen? Ich glaube, daß, wenn wir vor Gott hintreten, keiner von uns sagen könnte, daß er über sein Vermögen gegeben hätte, und daß

die Meisten nur ein wenig von ihrem Ueberfluß gespendet haben. Deshalb lassen Sie uns noch einmal versuchen, uns selbst und Andere zu begeistern, lassen Sie uns das begonnene herrliche Werk vollenden ju Freude und Segen für die Menschen, zur Ehre für Gott!“

Unter der Bezeichnung ‚Erinnerungsblatt an die aktive Dienstzeit, mit Darstellungen in Wort und Bild der geschichtlichen Vergangenheit der einzelnen deutschen Truppentheile“ bringt die Liebel'sche Verlagsbuchhandung (Berlin 8W., Anhaltstraße 14 ein

Unternehmen zur Ausführung, das in milttärischen Kreisen viel An⸗ klang finden dürfte. Der leitende Gedanke desselben ist: dem zur . übertretenden Soldaten für einen billigen Preis ein würdiges, bleibendes Andenken an seine Dienstzeit und an die Ruhmes⸗ thaten seines Regiments zu schaffen. Den Hauptinhalt des Erinnerungsbattes! bilden demnach das getreue Abbild der . (Standarte), auf die der Soldat den Eid der Treue ge⸗ eistet, die Bildnisse des Obersten Kriegsherrn und eventuell des Landes fürsten sowie berühmter Regiments ⸗Chefs und Heerführer, verbunden mit Darstellungen von wichtigen kriegerischen Ereignissen, an welchen der Truppenthell betheiligt war. Denkwürdige Worte, welche über die Thätigkeit der betreffenden Truppentheile geäußert wurden, sind wörtlich angeführt. Dabei vergegenwärtigt eine Soldatenfigur genau die Uniform des betreffenden Regiments; ein eingefügtes Schild soll den Namen des Mannes und die wichtigsten Daten seiner aktiven Dienstzeit aufnehmen. Die Unterschrift des Kompagnie⸗ (Eskadrons⸗ ꝛc.) Chefs wird ihm das Blatt besonders werthvoll machen. Das in dem Schilde angebrachte Medaillon (sonst mit dem Regimentsabzeichen oder der Regimentsnummer versehen) kann zum Einkleben eines Brustbildes des Mannes benutzt werden. Die „Exinnerungsblätter“ sind untereinander je nach der Anzahl der geschichtlichen Dar⸗ stellungen verschieden; die künstlerische Ausführung derselben haben die auf militärischem Gebiet bewanderten Künstler C. Becker, A. von Roeßler und Carl Sellmer übernommen; die sonstigen textlichen Beigaben werden von sachverständiger Feder verfaßt. Das vom 1L. Leib⸗Husaren Regiment angenommene Erinnerungsblatt“ hat Seiner Majestät dem Kaiser und König vorgelegen, und Seine Majestät hat dasselbe als Wandschmuck für einen Raum im Neuen Palais bestimmt. Das hübsche farbige ‚Erinnerungsblatt“ soll den in den Beurlaubtenstand übertretenden Soldaten in die Heimath begleiten und einen Ehrenplatz in seinem bürgerlichen Heim finden, um ihn stet im Pflichtbewußtlein zu stärken, treu zu bleiben dem dem Aller höchsten Kriegsherrn geleisteten Eide, stets eingedenk und würdig seines Regiments zu leben. Aber nicht nur für die aus dem aktiven Dienst ausscheidenden Mannschaften sind diese Blätter bestimmt, auch die älteren Reservisten und Landwehrleute werden gern ein solches An- denken an ihre aktive Dienstzeit besitzen wollen; auch sie seien daher auf diese Erinnerungsblätter' aufmerksam gemacht. Die Blätter für die Füsilier Bataillone der Garde und Grenadier⸗Regimenter sind mit schwarzem Lederzeug hergestellt. Die Entwürfe für den bildlichen und textlichen Inbalt der einzelnen Erinnerungs⸗ blätter! werden von sachkundiger Hand vorbereitet und erst ausgeführt, wenn sie den betreffenden Regimentern zur Begutachtung vorgelegen haben. Folgende ‚„Erinnerungsblätter“ sind bis jetzt fertiggestellt: Infanterie: J. 3. und 4. Garde ⸗Regiment z. F., Garde⸗Füsilier⸗Regiment, Kaiser Franz⸗Garde⸗Grenadler⸗Regiment Nr. 2. Königin Glisabeth, Garde Grenadier⸗Regiment Nr. 3, Königin Augusta⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiment Nr. 4 Regimenter Nr. 8, 16, 29, 47, 87, 1099; Kavallerie: 1. und 2 Leib-⸗Husaren⸗ Regiment; Feld⸗Artillerie: Regiment Nr. 2. Die „Grinnerungeblätter“ weiterer 50 Regimenter ꝛe. sind in Vorbereitung, und nach und nach soll das Unternehmen auf alle Truppentheile des deutschen Heeres ausgedehnt werden. Ver Preis für ein Blatt beträgt 75 8, bei Entnahme von 30 Gxemplaren desselben Blattes 60 3, bei 100 Exemplaren 50 .

Das Königliche Polizei-⸗Präsidium macht bekannt, daß die Steinmetzstraße von der Göben bis zur Großgörschenstraße, sowie der nördliche Damm der Bülowstraße von der Potsdamer⸗ bis zur Blumenthalstraße behufs Asphaltierung vom 12. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerk und Reiter gesperrt werden

Die 39. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure findet in den Tagen vom 6. bis 9. Juni in Chemnitz statt. In der Sitzung am Montag, den 6. Juni, wird Geheimer Rath Köpcke (Dresden) über die Bahnhofsanlagen in Dresden, Professor Dr. Kirsch über die Theorie der Elastizität und die Bedürfnisse der Festigkeitslehre vortragen. Die Dien tagẽstgung ist geschäftlichen Mittheikungen und Berichten des Vor— standes sowie der Berathung mehrerer von Beizirks⸗ vereinen gestellter Anträge vorbehalten. Am 8. Juni folgen Vorträge des Ober⸗Ingenieurs Gerdau über das Schiffshebewerk bei Henrichen« burg und des Direktors Rohn über die Bedeutung der Textilindustrie für die allgemeine Technik. Für den 9. Juni ist eine Fahrt nach Dresden zur Besichtigung der neuen Bahnhofsanlage vorgesehen. An meldungen zur Theilnahme werden bis zum 20 Mai erbeten.

Die Anmeldungen für den am 22.,, 23. und 24. Mai in Landes · Ausstellungs. Park stattfin den ken. O 9n Cονus hippiqudt müssen, wie schon mitgetheilt, his späteftens Sonnabend, den 14. an das Sekrelariat des - Deu tschen Sport, Vereins‘, Ver Schadomstr. 8, gerichtet werden. Die Interessenten seien noch eng hierauf ,, . mit dem Bemerken, daß zwar auch spätere An.

meldungen gestattet sind, jedoch den dreifachen Einsatz kosten.

Von „Storm's Kursbuch für's Reich mit vote l⸗Preig. Anzeiger. (Verlag von C. G. Röder in Leipzig und Berlin) erschien Heben die Som m er- Ausgabe 1898, enthaltend die Fahrphläng fin Nord und Süddeutschland mit den Anschlüssen nach dem Aut lande vom 1. Mai d. J. ab (Pr. 50 5).

Cassel, 9. Mai. (W. T. B.) Das Wasser der Fulda st eigt weiter. Aus den verschiedensten Theilen des Regierungsbezirks treffen Berichte über fortdauernde Regengüsse und durch dieselben verursachte Ueberschwemmungen und Verheerungen ein.

Wien, 9. Mai,. (W. T. B.) Heute eröff nete Seine Majestät der Kaiser durch eine Probefahrt den ersten Theil des neuen Stadtbahnnetzes. Auf die Huldigungsansprachen des Land— marschalls, des Cisenbahn⸗Ministers und des Bürgermeisters erwiderte der Kaiser: Er hoffe zuversichtlich, daß der durch ein einträchtiges Zusammenwirken der autonomen Kurien und des Staates ge— schaffene Bahnbau der Bevölkerung mannigfache Vorthelle bringen und die ihm am Herzen liegende gedeihliche Ent— wickelung Wiens wirksam fördern werde. Ferner sprach der Kaiser seine volle Anerkennung über die Leistungen der Bauorgane, welche der Technik Oesterreichs zur Ehre gereichten, und über die künstlerische Ausgestaltung des Bahnbaues aus. Die Stadttheile, welche der Kaiser passierte, waren festlich geschmückt, und überall wurde Seine Majestät von der Menge mit Jubel begrüßt. Der Eröffnung der Stadt⸗ bahn wohnten mehrere Erzherzoge, sämmtliche Minister, das diplo— matische Korps, sowie die Staats⸗ und Hofwürdenträger bei.

Brüxr, 9 Mai. (W. T. B.,) Am Jupiter⸗ Schacht be Kom mern erfolgte gestern Abend durch Zusammenbruch zweier auf geförderten Abbaue ein Schlam meinbruch in die Grube, wobei en Steiger und ein Pumpenwärter tödtliche Verletzungen erlitten. N Fortsetzung des Betriebs ist nicht gefährdet.

Paris, 9. Mai. (W. T. B.) Der von Basel kommende Schnellzug ist heute Nachmittag 2 Uhr bei der Station Foulain (Arr. Chaumont) in einem Tunnel mit einem Personenzug zu— sammengestoßen. Vier Personen sollen dabei getödtet und fünf zehn andere verletzt worden sein.

Lüttich, 9. Mai. (W. T. B.) Durch einen Unglücksfall in der Gute ⸗Hoffnung s“ Kohlengrube bei Awirs wurden fünf in einem Fahrstuhl befindliche Arbeiter getödtet und eine Anzahl anderer schwer verwundet.

tach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Rom, 10. Mai. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani“ veröffentlicht eine Depesche aus Neapel, welche über mehrfache Ruhestörungen berichtet, die gestern an verschiedenen Punkten der Stadt vorgekommen sind, und welche meldet, daß infolge dieser Ruhestörungen heute früh der Belagerungszustand über die Provinz Neapel verhängt worden sei.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 10. Mai

1898.

3 11G.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

gering

Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Qualitãt

Verkaufte

mittel . w Menge

.

niedrigster

höchster

niedrigster niedrister höchster Doppelzentner

6 1 Mp6

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschlãäglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen

Durchschnitts⸗ hc Markttage

Verkauft⸗ preis

werth für Durch · 1 Doppel schnitts⸗ zentner preis

6 26.

Wetterbericht vom 10. Mai, S Uhr Morgens.

Stationen. Wind. Wetter.

Bar, auf O Gr. u. d. Meeressp red. in Millim

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bedeckt halb bed. wolkig Regen 2 bedeckt

2 wolkig

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Belmullet . Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm Haparanda. Cork, Queens⸗ onnn, FG 2 wolkig Cherbourg z 2 bedeckt K halb bed. . l ĩ bedeckt amburg .. halb bed. winemünde l wolkig Neufahrwasser ö bedeckt Memel ... 3 bedeckt

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3 . ĩ bedeckt arlsruhe . j bedeckt Wiesbaden z wolkig ü 3 bedeckt wolkig bedeckt . k Regen Breslau k NW bedeckt bir. 366 NNW bedeckt ig. ONO heiter w still halb bed.

Uebersicht der Witterung.

Ein tiefes Minimum, südostwärts fortschreitend, liegt über den schwedischen Seen, in Wechselwirkung mit dem im Südwesten lagernden Hochdruckgebiete stark auffrischende westliche und nordwestliche Winde an der westdeutschen Küfte hervorrufend. Ein neues Minimum scheint westlich von Schottland heran zunahen. In Deutschland ist bei westlichen Winden das Wetter kühl und trübe; allenthalben ist Regen gefallen. Windiges, kühles, veränderliches Wetter

wahrscheinlich. z Deutsche Seewarte.

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern haus. 120. Vorstellung. Die Gutführung aus dem Serail. er in 3 Akten von Wolfgang

Amadeus Mozart. Text von Bretzner. Slavische Brautwerbung. Tanzbild von Emil Graeb. Musik komponiert und arrangiert von P. Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms). Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 124. Vorstellung. Königskinder. Ein deutsches Märchen in 3 Aufzügen von Ernst n Musik von Engelbert Humperdinck. Anfang ĩ T.

Donnerstag: Opernhaus. 121. Vorstellung. Alar. Romantische Oper in 1 Vorspiel und 3 Akten. Dichtung und Musik von Géza Grafen Zichy. Deutsch von Victor Lon. Ballet von Emil Graeb. Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaus 125. Vorstellung. Rosenmüller und Finke. Original ⸗Lustspiel in 5 Aufzügen von Carl Töpfer. (Timotheuß Bloom: Herr Emil Thomas, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Es wird beabsichtigt, auch in diesem Jahre während der Spielzeit der Königlichen Oper im Neuen Opern⸗ Theater neben dem laufenden Jahres, Abonnement ein Sonder⸗Abonnement für alle Vorstellungen zu eröffnen. Diesbezügliche Gesuche sind der General⸗ Intendantur der Königlichen Schauspiele, Dorotheen⸗ straße 2, bis zum 20. Mai d. J. einzusenden. Der Beginn der Spielzeit wird durch die amtlichen Theaterzettel an den öffentlichen Säulen rechtzeitig bekannt gegeben werden.

Deutsches Theater. Mittwoch: Nathan der Weise. Anfang 75 Uhr.

Donnerstag: Zum 25. Male: Mutter Erde.

Freitag: Johannes.

Berliner Theater. Mittwoch! In Be⸗ handlung. Anfang 74 Uhr.

Donneiztag: Die Mottenburger.

Freitag (35. Abonnements. Vorstellung): Zum ersten Male: Was Ihr wollt.

Goethe · Theater. Bhf. Zoologischer Garten Kantstr. 12. Mittwoch: Die offizielle Frau. Anfang 795 Uhr.

Donnerstag: Der Hüttenbesitzer.

Freitag (36. Abonnements ⸗Vorstellung): Die Frau ohne Geist.

Schiller Theater. ( Wallner Theater) Mittwoch: Galeotto. Anfang 8 Uhr. ö e, Ein gemachter Mann. Anfang r. Freitag: Blaues Blut. Anfang 8 Uhr.

Lessing ˖ Theater. Rößl. Anfang 75 Uhr. Donnerstag: Im weißen Rößl. Freitag: Im weißen Rößl. Sonnabend: Im weißen Rößl.

Mittwoch: Im weißen

Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4a. /. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Die Freuden der Häuslichkeit. Schwank in 3 Atten von Maurice Hennequin. Deutsch von Benno Jacobson. In Seene gesetzt von Sigmund Lauten⸗ burg. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag, Freitag, Sonnabend: Die Freuden der Häuslichkeit.

Sonntag, den 15. Mai: Zum ersten Male: Villa Gaby. Lustspiel in 3 Akten von Léon Gandillot. Deutsch von Benno Jacobson. ;

Belle · Alliance ˖ Theater. Belle Alliancestr. / Mittwoch: Kaiser und Galiläer. Welthistorisches Schauspiel von H. Ibsen.

Donnerstag: Robert und Bertram.

Voranzeige. Eröffnung der Sommer⸗Saison: Donnerstag, den 19. Mai.

Residenz · Theater. Dtreltion: Theodor Brandt. Mittwoch: Sein Trick. (Le Truc de S6raphin.) Schwank in 3 Akten von Maurice Desvalliores und Antony Mart. Uebersetzt und für die deutsche 35 bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang

1.

Donnerstag: Zum ersten Male: Moment⸗ aufnahmen. Komödie in 3 Akten von Josef Jarno. Vorher: Zum ersten Male: Nach Hause! Plauderei in 1 Akt von Paul Linsemann.

Theater Unter den Linden. Mittwoch: Mit neuer Ausstattung: Der Opernball. Operette in 3 Akten nach dem Lustspiele „Die Rosa⸗Domines“ von Lon und Waldberg. Musik von Richard Heu⸗ berger. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. . Herr Kapellmeister Korolanyi. Anfang

T. Donnerstag: Der Opernball.

Thalia Theater. (Vormals: Adolph Ernst⸗= Theater) Mittwoch: Gastspiel des Oberbahri⸗ chen Bauern⸗Ensembles D' Tegernseer, unter eitung des Herrn Direktors Rudolf Opel. Der

Zimmerfestl. Bauernkomödie mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Anny Schäfer. Hierauf: Sämmtliche Repertoire Nummern und Tänze, welche das Personal die hohe Ehre hatte, vor Seiner 6 dem Kaiser aufführen zu dürfen. Anfang 63 hr.

Donnerßtag: Zum ersten Male: Bauernliab.

Central · Theater. Alte Jakobstraße z0. Mittwoch, Donnerstag und Freitag geschlossen.

Sonnabend: Zum ersten Male: Im Austrago⸗ stübl. Ländliches Volksstück mit Gesang in 4 Akten. (Derr Hans Neuert, Königlich baverischer Hof— Schauspieler, Fräulein Amalie Schönchen, K. K. Hofburg⸗Schauspielerin, als Gäste.) Anfang 8 Uhr.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hertba von Thun mit Hrn. Sec.“ Lieut. Hans Robert Frhin. von Zedlitz und Neu— kirch (Breslau).

Verehelicht: Hr. Pastor Erich Tauchel mit Frl. Marie Neugebauer (Breslau).

Geboren: Ein Sohn Hrn. Hauptmann Georg von Alt⸗Stutterheim (Schwerin). Hrn. Sec. Lieut. Frhrn. Schilling von Canstatt (Berlin).

Gestorben: Hr. Pastor Christeph Bonhage (Barne⸗ berg. Hr. General Major a. D. Louis Willy von Stumpf (Naumburg a. S.). Kadett Egon Frhr. von Gaisberg ⸗Schoͤckingen (Groß ⸗Lichterfelde). Hr. Sec ⸗Lieut. Georg von Minckwitz (Liegnitz.

. Rechnungs⸗Rath Friedrich Baeker (Berlin).

Verw. Fr. Baurath Albertine Köbike, geb.

Molle (Berlin). Fr. Ober ⸗Stabsarzt ämẽlle

Behrens, geb. Baronin von Amey (Erfurt).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent.

lichen e, (KRommanditgesellschaften auf

Aktien und ÄAktiengesellschaften) für die Woche vom 2. bis 7. Mai 1898.

Lyck. 5 1 Grone a. BS. Strehlen i. Schl. Striegau ; Grünberg Löwenberg Oppeln.

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Engen. Breslau.

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Aalen. Riedlingen. Breslau.

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J 15, 00 8 2. 1 . * 5 2 28. 2 . . 1 1 . 1 16, S0 1 16,20 , 14, 80 Striegau J 15, 80 Grünberg 17,00 Löwenberg 14 80 Oppeln 16,30 d 1 = * . 2. 2. 2 2 . *. . 1 16 zo Riedlingen... JJ 1633 k 15,ß 0 Neuß .. JJ Offenburg 1700

Die verkaufte 2 wird auf volle Doppelzentner und der Ein liegender Strich

Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen i

r, 20,50 21,00 2,509) 22.50 2209) 22,50 16,0909 19,00 19,00 18 60 20, 80 1,20 18,30 20,00 20,00

19,70 8 21,70 22,70 A 80 299 22,00 22,50 2450 24.50 25, 09 25, 00 265 00 256,00 26,00 26,50 20, 10 20,70 27,10 22, 90 26 00 25.00 25,50 25,50 2400 24,50 26, 00 26,25

Roggen. 1675 17,25

1600 16.75 K . 1756 16330 i6,isd5 i645 1670 jb 460 i646 is 50 16.50 16565 1750 1760 1756 oJ is öh is öh 1700 JJ 1j6 55 167356 i726 is 0 1660 i656 i656 1766 jzo5 1710 i740 17.856 k Höh 17.56 18 9 183,74 19,46 19560 4, 16, 46e

, 17,50 1500 1990 19,50 29.00

1475 J 1620 16,26 1455 14,80 1a, 86 10,16 1536 15. 46 1400 1475 14.76 1440 is 66 16 05 k 16.66 16 390 1736 1734 14755 iz 10 14 36 8 15 66

15,0090 1575 , 1580 16,16 j6, 366 16, 460 1430 16566 16 25 16.69 1756 17380 14506 i640 16 36 i766

1689 1889 1839 16 33 6 50 9306 is 295 1610 8

1700 1800 Bemerkungen.

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20 00 20 00 20 00 19,40 2200 21,80 35 16 24 78 326 00 Ih 06

26770 26, 160 33 58 24,25

17523 16 83 16, 13 16,14

1657 1600 1717 1690 1740 15 40 1765 17.36 15,86 18.36 1926 19. 36

1777 17.50 187 1566

16528 1500 16 00 16, oo 16 oo 16 50 1735 1756 1756 144

15,75

34 17,00 16,68s 18 16 48 16,3

1500 1b, 00 16.30 142 17 80 1717 1394 1700 1760 277 1731 1768 20 16 42 1580 946 16 85 1654

346 17,30 1731 215 1792 18,090

R RAR . Q .

886

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. ist; ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Preusßischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 75. Sitzung vom 9. Mai 1898.

Ueber den Beginn der Sitzung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Das Haus setzt die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend das , ,, . der evange lischen Pfarrer, fort. .

Zum Artikel 7, nach welchem verschiedene in den Satzungen der Älterszulagekasse bezeichnete Be chlüsse des Verwaltungs⸗ auschusses der Genehmigung des Ministeriums bedürfen, be⸗ antragt Abg. Dr. Irmer (fkons., inte Verwaltungs⸗ ausschusses“ einzufügen: beziehungsweise Kirchengesetze“

Geheimer , , Schwartzkopff erklart sich mit dieser Abänderung einverstanden. ö

Artikel 7 ven ferner: Die Beschlüsse der Kirchen⸗ behörde über die Bewilligung der Beihilfen ze. bedürfen der Zustimmung des Regierungs-Präsidenten. Auf Beschwerde dagegen enischeidet der Kultug⸗Minister.

Abg. von Tzschoppe (fr. kons.) weist darauf hin, daß in dieser Bestimmung eine wesentliche Garantie gegen die Belastung der Ge⸗ meinden liege, und bittet den Minister, in der Ausführung anweisung zu bestimmen, daß die Regierungt⸗Präsidenten vor ihrer Entscheidung die Landräthe zu hören haben. ; .

Geheimer Renglerungg⸗Rath Schwartz kopff erwidert, daß dieser Wunsch durchaus den Intentionen der Regierung entspricht und in der Ausführungzanweisung werde befolgt werden.

Artikel 7 wird mit dem Antrage Irmer angenommen, ebenso ohne Debatte die Artikel 8 und 9. .

Nach Artikel 10 soll das Gesetz am 1. April 1899 in m Zedlitz und Neukirch giebt der Regierung

Freiherr von Ze un eukirch gie er Regier . 5 dieses Jahr n Million zur Aufbesserung der Ge⸗ hälter in den dringendsten Fällen bereit zu stellen.

Geheimer Finanz Rath Leipoldt erklärt, daß der Finanz- Minister nicht geneigt sei, auf diesen Wunsch einzugehen.

Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗ Angelegenheiten D. Dr. Bosse:

Meine Herren! Ich habe vor der Sitzung noch einmal mit dem Herrn Finanz -⸗Minister über den Punkt Rücksprache genommen, der jetzt zur Sprache steht. Auch nun hat der Herr Finanz ⸗Minister ge⸗ sagt, daß es unmöglich sei, auf einen solchen Antrag einzugehen, aus den prinzipiellen Gründen, die ja wiederholt hier bereits dargelegt sind.

Ich will nur noch hinzufügen, daß auch die Vertheilung eines Fonds von 1 Million nach gerechten Grundsätzen nach meiner Ueber⸗ zeugung ganz unmöglich ist. Meine Herren, wenn Sie etwas thun wollen für die Geistlichen, müßten Sie einen Fonds zur Disposition stellen, der es ermöglichte, nach den Grundsätzen dieses Gesetzes den Geistlichen den Ausfall zu ersetzen, den sie dadurch er- fahren, daß das Gesetz noch nicht gleich in Kraft treten kann, dazu würden wir aber 5. Millionen gebrauchen. Durch die Höhe dieser Summe werden die prinzipiellen Bedenken noch erschwert, erhöht und verstärkt, auf die der Herr Finanz⸗Minister wiederholt, auch in der Kommission, hingewiesen hat, die darin bestehen, daß ja bei jeder Gehaltserhöhung für irgend eine Kategorie von Beamten dieselben Ansprüche geltend gemacht werden. Denn überall wird das Bedürfniß zur Motivierung der Gehaltserhöhung ins Feld geführt werden, überall wird man sagen können: das Bedürfniß ist auch jetzt schon vorhanden, wir müssen während der Uebergangszeit bereits die Erhöhung bekommen. Das ist aber unausführbar.

Waß dag Inkrafttreten des Gesetzes anlangt, so irrt sich derr von Eynern, wenn er vorhin den Glauben aussprach, ich hãtte im Staats. Ministerium wohl etwas wirksamer dafür eintreten können, daß schon zum 1. April 1898 das Gesetz in Kraft treten könnte. Diese Frage ist ganz eingehend von uns erörtert worden und wir sind alle einstimmig der Meinung gewesen und geworden, daß es unmöglich sei, mit unserer Vorbereitung so weit zu kommen, daß bis zum 1. April dieses Jahres oder bis zum 1. Oktober dieses Jahres das Gesetz in

Kraft treten könnte. Wir mußten uns wohl oder übel darin fügen, daß das Gesetz am 1. Aprll des nächsten Jahres in Kraft tritt. Ich bin auch überzeugt, meine Herrer, daß das von den Geistlichen voll⸗ ständig anerkannt wird, daß ihnen hiermit ein wesentlicher Fortschritt in ihrer materiellen Lage gewährt wird, und so bedauerlich es ist, daß wir nicht haben schneller fertig werden können, so müssen wir uns auf der anderen Seite freuen, daß wir endlich einmal so weit sind, auf einer gesunden Basis die ganze materielle Lage der Geistlichen durch ein Zusammenwirken von Kirche und Staat zu regeln, und ich glaube, damit können wir zufrieden sein.

Abg. Dr. von Hevdebrand und der Lasa (kons.): Auch meine Freunde hätten gewünscht, wenigstens die Staatsleistungen schon vor dem 1. April 18998 den Geistlichen zu theil werden zu lassen. Wir haben uns aber überzeugt, daß dies nicht möglich sein würde, weil diese Leistungen auf den Leistungen der Gemeinden aufgebaut sind. Wir haben auch die Bereitstellung eines Fonds von 1 Million erwogen, aber auch diese hat sich als unmöglich erwiesen, namentlich bei dem Widerspruch des Finanz ⸗Ministers, der das Zustandekommen des Gesetzes in Frage stellen wurde. Wir müssen anerkennen, daß ein solcher Fonds nichts Anderes bedeuten würde als eine verschleierte rückwirkende Kraft, die nicht zugelassen werden kann.

Abg. Dr. Porsch (Zentr.) schließt sich namens seiner Freunde vollkommen diesen Ausführungen an. .

Abg. von Ey nern (nl.) bedauert die entschiedene Ablehnung der Anregung des Abg. Freiherrn von Zedlitz. .

Abg. Freiherr von . und Neukirch bemerkt, daß die Schwierigkeiten einer gerechten Vertheilung eines solchen Fonds von einer Million nicht unüberwindlich sein würden.

Artikel 10 und der Rest des Gesetzes werden angenommen.

Es folgt die zweite Berathung des Entwurfs eines Ge⸗ setzes, betreffend das Diensteinkommen der katholischen Pfarrer.

In diesem Entwurf ist der von der Regierungsvorlage in Aussicht genommene Staatsbeitrag von 3 288 400 M um 150 000 Se auf 3438 400 M erhöht worden.

Abg. von Eynern (ul.) hält diese Erhöhung für überflüssig