1898 / 208 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Sep 1898 18:00:01 GMT) scan diff

ft er, Revierförster zu Aerzen, Kreis Hameln, Röd ers, Fabrikant und Kreis⸗-Deputirter zu Soltau, Schrader, Rentier und Schätzer der Hannoverschen Landes⸗

kereditanstalt zu Hannover, Schulze, Buchhändler zu Hannover, Schwetje, Hofbesitzer zu Sibhesse, Kreis Gronau, Sehrwald, ger fer ff zu Ebergötzen, Kreis Grenau Seich ter, Garnisonverwaltungs⸗Inspektor zu Osnabrůch Sienang, Revierförster zu Himmelpforten, Kreis Stade, Sol ta u, Postverwalter zu Altenau (Harz), Treptow, Eisenbahn⸗Stationsvorsteher zweiter Klasse zu W . 15 3 Sekretã Hannover eidemann, Polizei⸗Sekretär zu Hannover, .

J Kaufmann und Senator zu Dassel, Kreis

Einbeck, Zirbes, Lazareth⸗Ober⸗Inspektor zu Altona;

den Adler der Ritter des Königlichen Haus⸗ Ordens von Hohenzollern:

Diercke, Regierungs- und Schulrath, Seminar⸗-Direktor zu

Osnabrück, . . Dr. Viertel, Professor, Gymnasial⸗Direktor zu Göttingen;

den Adler der Inhaber des Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern:

Bostel, Küster, Kantor und Lehrer zu Wilkenburg, Landkreis Hannover, . . Lehrer und Küster zu Mücke a. Aller, einke, Lehrer zu Rotenburg, Peper, Rektor und Kantor zu Gronau;

das Allgemeine Ehrenzeichen in Gold:

Meyer, Provinzialförster zu Lintzel, Kreis Uelzen, QOhde, Kasernenwärter zu Ratzeburg, Wies ner, Pförtner bei der Kriegsschule zu Hannover;

das Allgemeine Ehrenzeichen:

Blickwedel, Steuer⸗Aufseher zu Duderstadt, Borch ers, Stadt-Steuersekretär zu Hannover, Brüggeboes, Werkmeister zu Hildesheim,— Brüning, Zivil⸗Krankenwärter beim Garnison⸗Lazareth zu Lud wigslust, (. Bublitz, Schutzmanns⸗Wachtmeister zu Hannover, Cordes, Kassendiener bei der Reichsbank⸗Hauptstelle zu Osnabrück, Degen, Postschaffner zu Einbeck, ö Deter, Förster zu Salzderhelden, Kreis Einbeck, Eberhard, Strommeister zu Wiesede, Kreis Wittmund, Eiben, Schutzmann zu Hannover, Ernst, Georg, Eisen bahn. Lokomotivführer zu Göttingen, ielitz, Förster zu Druffelbeck, Kreis Gifhorn, inke, ö zu Hannover, ricke, Böttchermeister zu Hannover, alle, Garnison⸗Backmeister beim Proviantamt zu Hannover, Ges ke, Intendantur⸗Kanzlist von der Intendantur des X. Armee⸗Korps zu Hannover, Goemann, Sielrichter und Grundbesitzer zu Hohegaste,

Kreis Leer, der Reichsbank-Hauptstelle zu

Grütz, Kassendiener bei Hannover, . . Grunert, Bahnwärter, Posten 250, Gemeinde Barbis, Kreis Osterode a. Harz, th, Eisenbahn⸗Bremser zu Northeim, aake, Kasernenwärter zu Braunschweig, ahich, Meister bei der Hannoverschen Baumwollenspinnerei und Weberei zu Linden, ahn, Landbriefträger zu Lockstedt, ansen, Oberwärter beim Landgestüt zu Celle, antelm ann, Universitäts⸗Bibliotheks⸗Pedell zu Göttingen, assel mann, Oberwärter beim Landgestüt zu Celle, eberer, Eisenbahn-Zugführer zu Hannover, Hering, Vollziehungsbeamter zu Hannover, Hermer ding, Schäfer zu Brase, Landkreis Hannover, Herrtwich, Geldzähler bei der Reichsbank⸗Hauptstelle zu Hannover, ertel, Eisenbahn⸗Zugführer zu Northeim, illeb recht, Gerichtsdiener und Gefangen-Aufseher zu Uchte, 30 chneider, Kasernenwärter zu Osnabrück, olm, Eisenbahn⸗Werkstättenschmied zu Göttingen, o nig, Gerichtsdiener bei dem Landgericht zu Lüneburg, orstmann, Eisenbahn⸗Rottenführer zu Northeim, ohannsen, Eisenbahn⸗Weichensteller zu Osterode a. Harz, Kemper, Eisenbahn⸗Zugführer zu Osnabrück, Kern, Eisenbahn⸗Werkführer zu Göttingen, Klemann, Fußgendarm zu Dorum, Kreis Lehe, Knauf, Briefträger fu Klausthal, Kna p, ö enwärter beim Garnison-Lazareth zu ameln, Knocke, Forstschutzgehilfe zu Lauenstein, Kreis Hameln, Krücke, Eisenbahn-Werkstättenarbeiter zu Göttingen, Leifermann, Eisenbahn⸗Rottenführer zu Luthe, Kreis Neu⸗ stadt a. Rbg., Lin nes, Schutzmann zu Hannover, Lohmann, Kassenbote hei der Verwaltung der Hannoverschen Kö. Legat⸗ und Stiftungs fonds zu Hannover, n Fußgendarm zu Emlichheim, Kreis Grafschaft entheim, Meyer, Heinrich, Eisenbahn⸗Weichensteller erster Klasse zu Leinhausen, Meyer, Joh ann Heinrich, Haltepunkt⸗ und Bahnwärter u Dreye, Kreis Hoya, Nei e, Gerichtsdiener zu Lüchow, 6. . Maschinenwärter bei der Zollniederlage zu arburg, Aber diet, Kanzleidiener beim Konsistorium zu Aurich, Oelbe, Gemeinde⸗Vorsteher zu Farmsen, Kreis Marienburg, Ohm, Portier und Futtermeister bei der Thierärztlichen 2 schule zu Hannover, Oppermann, Fußgendarm zu Berum, Kreis Norden, Reinhold, Gerichisdiener und Kastellan bei dem Landgericht . Göttingen, Roh e. Wiesen⸗Baumeister zu Strange, Kreis Sulingen, Schäfer, Waldwärter zu Dörpel, Krels Diepholz, S . , beim Proviantamt zu Hannover, Schünemann, Regierungsbote zu Hildesheim, Stechemesser, Kreisbote zu Syke, . Stackmeister zu Großhutbergen, Kreis Verden, Stünkel, Regierungs⸗Botenmelster zu Stade,

Sine, Kreisbote zu Bersenbrück, e

Tonn, ueraufseher zu Kniestedt,

Trieloff, berittener Gendarm zu Walsrode, Kreis Falling

bostel, Vas 19. ausmeister an der Forst-⸗Akademie zu Hann. Münden, Vogel, Seminar⸗Hauswärter zu Osnabrück, . Wasmuth, Kanzlei⸗Inspektor, Kanzlist bei dem Landgericht zu Göttingen, . Warning hoff, Gendarmerie⸗Ober⸗Wachtmeister zu Hildes⸗

eim,

, g. Bahnwärter, Posten 165, Gemeinde Klein⸗ Schneen, Kreis Göttingen,

Wiels, Eisenbahn⸗Rottenvorarbeiter zu Aschendorf, Regie⸗ rungsbezirk Osnabrück,

Wiesel, Postschaffner zu Emden, .

Wilmes, Gemeinde⸗Vorsteher zu Altharen, Kreis Meppen,

Witt, Regierungs⸗Kanzlist zu Hannover.

Seine Majestät der König haben aus Anlaß Aller—⸗ höchstihrer Anwesenheit in der Provinz Hannover Aller— gnädigst zu verleihen geruht:

die Hofmeisterwürde:

dem Kammerherrn, Major z. D. Freiherrn Alfred von

Rosenberg zu Hannover;

die Kammerherrnwürde:

dem Rittergutsbesitzer, Rittmeister a. D. Karl von Alten zu Linden bei Hannover,

dem Rittergutsbesitzer Freiherrn August Knigge auf Leveste im Landkreis Linden,

dem Rittergutsbesitzer Freiherrn Gebhard von Maren— holtz auf Groß⸗Schwülper im Kreise Gifhorn,

dem Rittergutsbesitzer Freiherrn Hilmar von dem Bussche⸗Hünnefeld auf Hünnefeld im Kreise Wittlage und

dem Hauptmann a. D. Grafen Adolf Eckbrecht von Dürckheim⸗Montmartin zu Hannover.

Ferner haben Seine Majestät der König aus dem

gleichen Anlaß Allergnädigst geruht:

dem Landgerichts⸗Präsidenten Collmann zu Hildesheim den Charakter als Geheimer Ober⸗Justiz Rath mit dem Range der Räthe zweiter Klasse,

dem Landes⸗Baurath Franck zu Hannover den Charakter als Geheimer Baurath,

dem Regierungs⸗ und Schulrath Schieffer zu Osna⸗

brück und

dem außerordentlichen Professor an der Universität Göt— tingen Dr. Tollens J den Charakter als Geheimer Regierungs⸗Rath,

dem Landgerichts⸗Direktor Grisebach zu Osnabrück den Charakter als Geheimer Justiz-Rath,

dem ordentlichen Honorar⸗Professor an der Universität Göttingen Dr. Esser, . . dem Mitglied des Medizinal⸗Kollegiums, Medizinal⸗Rath Dr. Köllner zu Hannover und ; dem Regierungs- und Medizinal⸗Rath Dr. Quittel zu Aurich den Charakter als Geheimer Medizinal⸗-Rath, dem ordentlichen Professor an der Universität Göttingen

D. Knoke . den Charakter als Konsistorial⸗Rath,

dem praktischen Arzt Dr. Eu ker zu Brinkum und dem Kreisphysikus Dr. Picht zu Nienburg den Charakter als Sanitäts⸗Rath,

dem General⸗Kommissions⸗ Sekretär Altendorf zu Hannover, . .

dem Regierungs⸗ Sekretär Hartmann zu Hildesheim,

dem Haupt⸗Zollamts⸗Rendanten Him mel bach zu Geeste⸗ münde,

dem Rentmeister Kleuker zu Göttingen,

dem Rentmeister Knust zu Otterndorf,

dem Rechnungs⸗Revisor Lossau zu Aurich und

dem Regierungs⸗Sekretär Westphal zu Hannover

den Charakter als Rechnungs⸗Rath,

dem Gerichtsschreiber, Sekretär Diederich zu Münden,

dem Kreissekretär Jacobsen zu Syke,

dem Kreissekretär Kindt zu Bentheim,

dem Gerichtsschreiber bei dem Landgericht in Lüneburg, Sekretär Meinecke und

dem Gerichtsschreiber bei dem Landgericht in Ognabrück,

Sekretär Meinecke den Charakter als Kanzlei⸗Rath,

dem Gutsbesitzer, Oekonomie⸗Rath Müller zu Scheeßeler⸗ Mühle h den Charakter als Landes⸗Oekonomie⸗Rath, dem Brauerei⸗ und Rittergutsbesitzer Ha st ed fozu Harburg, dem Fabrikbesitzer Körting zu Körtingsdorf bei Linden, dem Fabrikanten Schlikker zu Schüttorf und dem Direktor der Bremer Wollkämmerei⸗A1Aktien⸗Gesell⸗ schaft Ullrich zu Blumenthal, Kreis Osterholz, . den Charakter als Kommerzien⸗Rath, sowie

dem Ober⸗Bürgermeister Struckmann zu Hildesheim die Befugniß zu verleihen, bei geeigneten Gelegenheiten die goldene Amtskette zu tragen.

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Ober⸗Präsidial⸗Rath Bernhard Baur⸗ schmidt aus Breslau zum Geheimen Regierungs⸗Rath und vortragenden Rath bei dem Rechnungshofe des Deutschen Reichs zu ernennen.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: unter ns der bisherigen Gesammtmitgliederzahl des durch Allerhöchsten Erlaß vom 28. Februar 1892 („Reichs⸗ und Stagts⸗Anzeiger“ Nr. 139 vom 15. Juni 1892) ein⸗ gesetzten Ausschusses zur Untersuchung der Wasserverhaͤltnisse

in den der Ueberschwemmungsgefahr besonders ausgesetzten w n. auf 33 den Deichhauptmann Freiherrn von

angenheim⸗Wate auf. Eldenburg, Kreis. West⸗ Prignitz, den Königlich sächsischen Ober-Baurath Weber zu Dresden, des Prinzen Heinrich XVIII. Reuß J. X. u Stonsdorf Durchlaucht und den Ober-Baudirektor ummer zu Berlin an Stelle der verstorbenen Mit⸗

glieder des Wasserausschusses: Rittergutsbesitzer Stephann,

Wasserbau⸗Direktor Nehls, Wirklicher Geheimer Rath Graf von Frankenberg und Ludiwigsdorf, Freiherr von Schellendorf und Wirklicher Geheimer Raih Baͤensch, sowie außerdem den Rittergutzbesitzer und Kammerherrn Rabe von Pappen— heim auf Liebenau, Kreis Hofgeismar, zu Mitgliedern dieses Ausschusses zu ernennen.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

a nnt m g gn g.

Bei den Schiedsgerichten der Arbeiterversiche⸗ rung sind nachfolgende Beamte zu stellvertretenden Vor— sitzenden ernannt worden:

der. Regierungs⸗Assessor Dr. Freiherr Schenck zu Schweinsberg in Tilsit zum stellvertretenden Vorsitzenden der Schiedsgerichte in Tilsit und Ragnit;

der Bürgermeister Knitter in Demmin zum stell— vertretenden Vorsitzenden der Schiedsgerichte daselbst.

Berlin, den 30. August 1898.

Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Hoeter.

Angekommen:

Seine Excellenz der Präsident der Justiz-Prüfungs-⸗Kom⸗ mission, Wirkliche Geheime Rath Dr. Stölzel.

Aichtamtliches

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 2. September.

Seine Majestät der Kaiser und König begaben Sich, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh 9 Uhr vom Neuen Palais nach dem Mausoleum in der Friedenskirche, um an dem Sarge Kaiser Friedrich's III. einen Palmenwedel nieder⸗ zulegen. Um 10 Uhr 15 Minuten traten Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten von der Wildparkstation die Reise nach Hannover an.

Laut telegraphischer Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Nixe“, Kommandant: Kor— vetten⸗ Kapitän mit Oberst⸗Lieutenants⸗Rang von Basse, gestern in Funchal angekommen und beabsichtigt, am 8. d. M. nach Porto Grande in See zu gehen; S. M. S. „Geier“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Jacobsen, ist gestern in Havanna eingetroffen und beabsichtigt, am 6. d. M. nach Vera Cruz in See zu gehen. ö

Hannover, 2. September. Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braunschweig, traf heute Mittag hier ein.

Brunsbüttelkoog, 2. September. Das Flaggschiff der Manöver⸗Flotte hat, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh Brunsbüttel erreicht. Die Flotte hat im Ganzen nur etwa 18 Stunden zur Durchfahrt durch den Kaiser Wilhelm⸗Kanal gebraucht, während im Jahre 1896 zur Durchfahrt 28 Stun⸗ den erforderlich waren.

Mecklenburg⸗Schwerin.

Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht, Regent des Großherzogthums, hat sich, den „Meckl. Nachr.“ zufolge, heute Vormittag zur Theilnahme an den Manövern nach Hannover begeben. Im Anschluß hieran wird Seine Hoheit ich nach Thüringen begeben, um den rer engl sächsischen Hof auf der Wartburg zu besuchen. Die Rückkehr Seiner Hoheit nach Mecklenburg ist etwa zum 28. d. M. zu erwarten.

Oefsterreich⸗ Ungarn.

Die heute erschienene „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Kaiserliche Verordnung vom gestrigen Tage, durch welche der Reichsrath zum 26. September einberufen wird.

Frankreich.

Der Präsident der Republik Fa ure ist gestern von Paris nach Havre zurückgekehrt.

Der Ju lr h e fen Sarrien besuchte gestern Abend den Kriegs⸗-Minister Cavaignac und hatte mit demselben eine ziemlich lange Unterredung.

Der General Renouard hat die Funktionen des Chefs des Generalstabs übernommen. General Boisdeffre ver⸗ abschiedete sich gestern Nachmittag von den Offizieren und dem Bureaupersonal des Generalstabs. . 9.

Der Deputirte Mirman und der Deputirte Fournisre werden den Kriegs⸗Minister Cavaignac über die Authen⸗ tizität der am J. August in der Deputirtenkammer verlesenen Schriftstücke und der Deputirte Breton über die Motive der Verhaftung des Oberst⸗Lieutenants Henry interpellieren.

Ruszland.

In dem Kaiserlichen Handschreiben an den General Bobrikoeff, durch welches diesem seine Ernennung zum General-Gouverneur von Finland mitgetheilt wird, heißt es, dem „W. T. B.“ zufolge:

Ihre Erfahrung und pielseitige Begabung hochschätzend, erkor Ich Sie gegenwärtig zum finländischen General⸗ Gouverneur und jum

Kommandierenden der Truppen des finländischen Militärbezirks. In—⸗ dem Ich den Nohlstand und das Blühen dieses Meinem Herzen nahestehenden Gebietes Ihrer unmittelbaren Sig ene anvertraue, bin Ich überzeugt, daß Sie bei unentwegter Befolgung Meiner Fingerzeige und bei Erfüllung Ihrer neuen Sbliegenheiten als höchster Vertreter der Staatsgewalt in diesem Gebiete von dem Bestreben beseelt sein werden, in dem Bewußtsein der Bevölkerung in folgerechter Weise das für das Wohl Finlands wichtige Moment Wurzel fassen zu lassen, daß Finland mit dem für alle treuen Unter⸗ thanen gemeinsamen Vaterlande auf das engste bereinigt werde.“

Spanien. In dem gestern unter Vorsitz der Königin⸗Regentin

abgehaltenen Ministerrath machte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Minister⸗Präsident Sagasta Mittheilung von der Note des russischen Ministers des Aeußern Grafen Murawjew. Der Kriegs⸗Minister, General Correa verlas eine Depesche des General⸗Gouverneurs der Philippinen, Generals Rios, in welcher derselbe meldet, er habe auf Er⸗ suchen des Admirals Dewey, vorbehaltlich der Genehmigung der Regierung, bestimmt, daß die Häfen der Philippinen für den Handel geöffnet würden.

Der Dampfer „Isla de Pa nay“ ist mit 1730 Soldaten von den Antillen in La Coruna eingetroffen. Unter denselben befinden sich 130 Offiziere. Während der Ueberfahrt kamen 17 Todesfälle vor.

Türkei.

Nach einer Meldung des Wiener, Telegr⸗Korresp.⸗Bureaus“ aus Konstantinopel wurden aus Anlaß der Thronbesteigung des Sultans alle kirchlichen Oberhäupter, sowie der päpstliche Delegat Sonetti von dem Sultan empfangen. Der Sultan dankte dem armenischen Patriarchen für seine Amtsführung, sowie für die Haltung der Nation und versprach eine weitere Prüfung der armenischen Forde⸗ rungen.

Der frühere Botschafts-Rath in Paris Nedschib Meham 6 ist zum türkischen Kommissar in Sofia ernannt worden.

Amerika.

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Rio de Janeiro vom gestrigen Tage meldet, hielt der Präsident Eampos Salles vorgestern Abend auf einem Bankett eine Rede, in welcher er erklärte, er wolle gewissenhaft die Verpflichtungen, die er seiner Zeit in London übernommen, erfüllen und die allgemeinen nationalen Interessen wahren, welche Ordnung und genaueste Sparsamkeit erforderten, damit man baldigst zu einem normalen Dienst der auswärtigen Schuld zurückkehren könne. Der Präsident schloß mit den Worten: „Ich bin aus Europa zurückgekehrt mit der Ueberzeugung, daß nur eine starke, den Geschäften lebende Regierung das Vertrauen des Auslandes auf die Kreditfähigkeit des Landes völlig wieder— herstellen kann.“

Afrika.

Aus Kairo vom gestrigen Tage berichtet das „Reuter'sche Bureau“, daß die Telegraphenleitung nach Ober⸗Egypten jen⸗ seits der Nasri⸗Insel durch einen Sturm unterbrochen sei. Die letzten Depeschen von der Front, datiert vom vorigen Dienstag, besagten, daß die Truppen jetzt Fühlung mit dem Feinde genommen hätten; die Kanonenboote hätten die Stellung der Derwische ausgekundschaftet und die⸗ selbe bei Kerreri festgestellt. Die Vorhut des 21. Ulanen⸗ Regiments sei auf einen 200 Mann starken feindlichen Außen⸗ posten gestoßen. Die Kanonenboote haͤtten darauf die feind⸗ liche Stellung beschossen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Arbeitslöhne und Arbeitsleistungen beim Bergbau Preußens im Jahre 1897.

Nach den Ergebnissen der vierteljährlich für die hauptsächlichsten Bergbaubezirke Preußens angestellten amtlichen Erhebungen über die beim Bergbau gezahlten Arbeitslöhne und erzielten Arbeitsleistungen war die mittlere Zahl der vorhandenen Arbeiter einschließlich der zeitweilig wegen Krankheit oder aus anderen Ursachen feiernden, aber ut ch il der Beamten und sonstigen dauernd zur Aufsicht ver— wendeten Personen (Aufseher, Oberhauer, Fahrhauer u. s. w. im Jahre 1897 folgende (in Klammern sei die Angabe der Zu⸗ bezw. Abnahme seit dem Vorjahre beigefügt):

199 846 C 113588) unterirdisch beschäftigte, eigentliche Bergarbeiter, 89 837 1 8 O33) sonstige unterlidisch beschästigte Arbeiter,

S0 278 (4 4099) über Tage beschäftigte Arbeiter, ausschließlich

der jugendlichen und weiblichen,

10 49 4. I68) jugendliche männliche Arbeiter unter 16 Jahren, 8 266] weibliche Arbeiter, insgefammt 36d 6d . 21. 257 Ärbeiter, deren reines Jahreseinkommen im Ganzen 352 564 311 9 (42 N70 995 M mehr Als im Vorjahre und A 48 8360 6 mehr als i. J. 1855) betrug, d. i. pro Ropf sämmt⸗ licher Arbeiter (einschließlich der jugendlichen und weiblichen) durch— schnittlich 964,20 , gegen 0d, 35 im Vorjahre, 848 M i. J. 1895 und . MS i. ö r

Von der sich nach den Belegschaftslisten ergebenden Gesammt—⸗ jahl entfielen im Jahre 1897 * re. mit nebenstehendem durch⸗ , , . Reineinkommen (d. h. nach Abjug aller Neben kosten) in Mark auf den

Netto⸗ Lohn

1897 (geg. 1896 bezw. 1895

Arbeiter

891 (49 106) 1987 (32 . 3 17 627 67) 24

41 3)

sᷣ 1

zugewiesenen Schlepyern. Zur zwejten Klasse gehören die außer Ddiesen noch unterirdisch (namentlich beim Grubenausbau und bei Nebenarbelten) beschäftigten Personer, wie Zimmerhauer, Reparatur⸗ arbeiter, Maurer, AÄnschläger, Bremfer, Bergeverfüller u. s. w. Die dritte Klasse, die der über Tage beschäftigten erwachsenen männ⸗ lichen Arbeiter, umfaßt einer seits die bel der Förderung, Verladung und Aufbereitung thätigen, andererseits die Werkstätten Arbeiter. Unter den jugendlichen mannlichen Arbeitern befanden sich nur wenige im Alter von unter 14 Jahren. Der weitaus größte Theil der jugendlichen männlichen Arbeiter wurde üb er Tage beschäftigt. Eine n,, Verwendung solcher unt er Tage (6558 im Jahre 1897) fand nur beim Mansfelder Kupferschieferbergbau statt. Die fünfte Klaffe endlich um⸗ saßt sämmtliche weiblichen Arbeiter, einschließlich derjenigen unter 163 Jahren. Von den 5189 Arbeiterinnen, welche die Belegschaftslisten aufweisen, beschäftigte allein der Steinkohlenbergbau in Oberschlesien 3669 limmerhin 266 weniger als im Vorjahre), während beim ganzen staat— lichen Bergbau, beim Steinkohlenbergbau des Ober⸗Bergamtsbezirks Dortmund, beim Kupferschiefer, und Steinsaljbergbau weibliche Arbeitskräfte überhaupt nicht verwendet wurden. Bie Zahl ver jugendlichen weiblichen Arbeiter erreichte übrigens zum Unterschiede von den jugendlichen männlichen Arbeitern nur beim Erzbergbau (Aufbereitunge anstalten) des Ober ⸗Bergamtsbezirks Bonn einige Be⸗ deutung und betrug überhaupt in den hier in Betracht kommenden Bergbaubezirken im Durchschnitt des Jahres 1897: beim Steinkohlen« bergbau in Oberschlesten sz, beim Braunkohlenbergbau des Bezirks Halle 7, beim siegen, nassauischen Erzbergbau 153, beim sonstigen rechtarheinischen Erzbergbau des Ober⸗Bergamtsbezirks Bonn 48 und beim linksrheinischen Erzbergbau dieses Bezirks 9.

Die Schicht dauer einschließlich der Cin und Ausfahrt und der Ruhepausen überstieg für die Mehrheit der unterirdischen Belegschaft beim Steinkohlenbergbau 10 Stunden nicht. Nur in Ober— schlesien hatte noch ein großer Thell zwölfstündige Schichten. Aus dem Dortmunder Bezirk sind nur die Grenzwerthe mitgetheilt, zwischen denen die Schichtdauer schwankte; im allgemeinen währte die Schicht 8, bei beschwerlichen Arbeiten aber nur 6 Stunden ohne Ein, und Aus— fahrt Gusammen meist rund 1 Stunde). Beim Brauntohlen— bergbau betrug die Schichtdauer durchschnittlich 11,5 Stunden. Dies erklärt sich aus der geringen Tiefe der Gruben, welche gestattet, daß die Bergleute zu den Frühstücks, und Mittags⸗ pausen ausfahren. Die wirkliche Arbeitszeit belief fich im allgemeinen noch nicht auf 10 Stunden. Beim Erzbergbau schwankte die Schichtdauer unter Tage zwischen 8,2 und 11,1 Stunden. Im Großen und Ganzen hat die Schichtdauer der Arbeiter unter Tage wie derjenigen über Tage gegen das Vorjahr keine wesentliche Veränderung erfahren. In Niederschlesien ist der Prozentsatz der auf 8 Stunden beschäftigten Arbeiter etwas gestiegen.

Die Jahres-ÄArbeiterleistung hat im Jahre 1897 in den Hauptbezirken des Steinkohlenbergbaues nur eine theilweise Zunahme erfahren, und zwar in Oberschlesien um 1,83 o und in Saarbrücken um 1,57 69, wogegen sie in Niederschlesien um O0, 0oso und in Dertmund um G, 83 Co zurückgeblieben ist. Im Vergleich mit den Vorjahren stellte sich diese Leistung auf 1 Mann der Belegschaft lausschließlich der Aufsichtsbeamten), wie folgt:

Saarbrücken

Ober⸗ Nieder⸗ Jahr schlesien schlesien Dortmund (Staats · Bergwerke) t. 6 t

t 1895 345 217 274 226 1896 359 221 286 238 1897 366 220 283 241 Auch die Leistung auf 1 Schicht hat im Jahre 1897 nur in den Bezirken Oberschlesien und Saarbrücken zugenommen, während sie in Niederschlesien annähernd dieselbe geblieben und in Vortmund zurück— gegangen ist. Der durchschnittliche Jahres verdienst eines Arbeiters bat sich im Jahre 1897 durchgängig gehoben, und zwar beim Steinkohlen⸗ bergbau in Saarbrücken um 1,66 0 /, in Oberschlesien um 3,44 Go, in Niederschlesien um 3, 96 , im Aachener Bezirk um 6,34 S und im Ober: Bergamtsbezirk Dortmund um 899 Yso, beim Braunkohlenbergbau im Bezirk Halle um 4,14 0,0, beim Salibergbau in demselben Bezirk um 3.03 ͤ, beim Erzbergbau und zwar beim Harzer um 1,13 8, beim linksrheinischen um 1580/9, beim Mansfelder um 5, 82 oo, beim rechtsrheinischen (außer Siegen ⸗-Nassau) um 5-86 0s‚e und in Siegen⸗ Nassau um 8,420/‚9. Auch der Schichtlohn ist in allen Bezirken ge⸗ stiegen, und zwar in einigen mehr, in anderen weniger als der Jahres« lohn. Eine Erhöhung über 3 e trat ein beim Stein— kohlenbergau in Oberschlesien um 3.651 ,λφ, Riederschlesien um 4,02 0cο, Aachen um 7,220, und Dortmund um S, h1 Gio, beim Braunkohlenbergbau im Bezirk Halle um 3,13 oᷣ, beim Mansfelder Erjbergbau um 4,64 , beim rechtsrheinischen (außer Siegen Nassau) um S, 05 0/0 und beim Erzbergbau in Siegen Nassau um 10,32 ). Die schon oben in der zweiten tabellarischen Uebersicht mitgetheilten absoluten Zahlen geben das reine Jahreg⸗ einkommen pro Kopf der Belegschaft einschließ lich der jugendlichen männlichen und aller weiblichen Arbeiter an. Für die große Mehr⸗= zahl der erwachsenen männlichen Arbeiter Überstieg die Höhe des Netto Lohnes diejenige dieses Gesammtdurchschnitts ganz erheblich. So belief sich der Reinverdienst der 88 930 beim Steinkohlenbergbau im Dortmunder Bezirk unterirdisch beschäftigten Bergarbeiter auf 1328 ½ pro Kopf (432 M pro Schicht, derjenige der beim Steinsalzberghau im Ober ⸗Bergamtsbezirk Halle unterirdisch beschäftigten Bergarbeiter auf 1149 4 pro Kopf (3,81 6 pro Schicht), der Reinverdienst der 20 497 beim staatlichen Steinkohlenbergbau in Saarbrücken unterirdisch beschäftigten Bergarbeiter auf 1101 ½½ pro Kopf (3,809 S pro Schichtj, der Nettolohn der 5381 im Stein⸗ kohlenbergbau bei Aachen unterirdisch beschäftigten Bergarbeiter auf 1068 M pro Kopf (3.57 M pro r, , In Schlesien betrug der Reinverdienst der Kohlen und Gesteinshauer 1897 durchschnittlich: auf für das a . dieser S rbeiter zur 1 Schicht ganze Jahr Gesammtbelegschaft . M6 M6 0so in Oberschlesien 3,63 992 28 in Niederschlesien. 3,617 964 . 83. Die niedrigsten Löhne wies, wie schon in den Vorjahren, im allge⸗ meinen der Erzbergbau auf, bei dem der Reinverdienft nur für die 14 420 unterirdisch beschäftigten Arbeiter in Siegen Nassau im Durch⸗ schnitt 871 M pro Kopf (304 M pro Schicht) erreichte. Die beim Mansfelder Kupferschieferbergbau unterirdisch beschäftigten 9447 Berg⸗ arbeiter verdienten durchschnittlich 937 M (5, 09 M½ι pro Schicht), dle d273 beim Braunkohlenbergbau im Ober⸗Bergamtsbezirk. Halle 229 S (85,05 M pro Schicht). Der Jahregverdienst der weiblichen Arbeiter schwankte zwischen 252 S bei 273 verfahrenen Arbeits · schichten (d. i. 0,92 S pro Schicht) in Oberschlesien, wo beim Stein⸗ kohlen berghau 3669 Arbeiterinnen eg n wurden, und 452 (für 603 Arbeiterinnen) bei 300 verfabrenen Arbeitsschichten (d. i. 1,44 M pro Schicht) beim Braunkohlenbergbau des Ober · Bergamts.· bejirks Halle. Die hier angegebenen Zahlen für die Löhne ver⸗ stehen sich nach Abzug aller Nebenkosten . der Beiträge für die Versicherung gegen die Folgen von Krankheit, Alter, Invalidität und Tod, der Kosten für Arbeits. Gezäh, Sprengmittel und Geleuchte). Ebensowenig ist in den mitgetheilten Lohnziffern der Werth der den Arbeitern seitens der Werke zu theil gewordenen wirthschaftlichen ö enthalten, welche vornehmlich in Gestalt von Ackerland, Wohnung und verschiedenen Deputaten (namentlich Brotkornzulagen) n werden, und deren Werth im Jahre 1897 z. B. beim Stein ohlenbergbau in Niederschlesien durchschnittlich 7,1 auf 1 Arbeits« schicht oder 21,60 M für jeden Arbeiter im Jahre, bei Aachen 6,7 J, in bg f sowie beim staatlichen Erzbergbau am Oberharz 6 3 auf 1 Schicht betrug. um Schluß 39 den Lohnverhältnissen der Bergarbeiter noch das Einkommen der in den vorstehenden n , . nicht be⸗ rücksichtigten Grubenbeamten (einschließlich der stäͤndigen Auf⸗ seber, Oberhauer, Fahrhauer u. s. w.) gegenübergestellt. Im Jahre 189? betrugen die durchschnittliche Zahl der Beamten ꝛc. und die ge= zahlten Jahreslöhne:

beim . .

oberschles. Stelnkohlenbergb. . .. 1747 niederschles. -. J 1673 Braunkohlenbergb. ö des ö 1389 Kupferschieferbergb. O. -B. .A. Bez. 1583 Sal bergbaun . Halle 1533 staatl. Erzbergb. am Harz.... 129 1689 Steinkohlenb. d. Bezirks Dortmund 5 215 1787 staatl. Steinkohlenb. b. Saarbrücken 1945) 1092 Steinkohlenbergb. b. Aachen.. 251 1731 stegen / nassauisch. Erjbergbb.. . 571 k 1242 sonstig. rechtsrhein. Erzbergb. ... 190 1419 linksrhein. Erzbergbau 144 138 1253

insgesammt 10 770 (gegen SZoiI7 im Vorjahre), welche ein Netto⸗Einkommen von 17753 7053 (1896: 16 385 671 6) im Ganzen bezogen. Auch die Jahreslöhne der Beamten ꝛc. waren, wie diese . erkennen läßt, am höchsten beim Steinkohlen⸗ bergbau des Bezirks Dortmund und beim 4 des Ober⸗ , ,, . Halle, im allgemeinen am niedrigsten beim Erz- bergbau; nur der staatliche Erzbergban weist Jahreslöhne auf, deren Böhe diejenige der beim Steinkohlenbergbau in Oberschlesten und dem Dortmunder Bezirk gezahlten annähernd erreicht.

Armenwesen und Arbeiter-⸗Wohlfahrtseinrichtungen.

In Danzig beabsichtigte seit längerer Zeit die staädtische Armenverwaltung, infolge der Einführung der nenen Armenordnung eine große Anzahl neuer Armenpfleger in die Armenkommifstonen aufzunehmen. Der Magistrat wandte sich zu diesem Zweck an eine Anzahl von Vereinen mit der Bitte, ihm geeignete Persönlichkeiten vorzuschlagen; außerdem regte die Pressf zu Meldungen an. Dieses Vorgehen hat den ge⸗ wünschten Erfolg gehabt, denn in der Stadtverordneten Ver sammlung vom 27. Mat d. J. konnten bereits 100 Personen, und zwar 62 männliche und 38 weibliche, zu Armenpflegern neu gewählt werden. Weibliche Armenpfleger haben bisher in der öffent- lichen Armenpflege Danzigs überhaupt nicht gewirkt. Die Gewählten gehören den verschiedensten Berufen und Ständen an, sodaß die Ab⸗ sicht, möglichst alle Kreise der Bevölkerung an der Armenpflege zu betheiligen, erreicht worden ist.

Für Arbeiterwohnungen sind seitens der Abegg⸗Stiftung 22 Voppelhäuser in Seegstrieß erbaut worden bezw. noch im Bau begriffen. Die auf dem Gelände des Danziger Spar und Bauvereins neu erbauten Arbeiterhäuser mit 30 Wohnungen können demnächst bezogen werden.

Zur Arbeiterbewegung.

In Schwelm sind, wie die „Rhein. Westf. Ztg. berichtet, die Zimmergesellen wegen Lohnstreits in den Ausstand getreten.

Aus Spandau berichtet die Berliner Volks. Ztg.“ zum Maurer-Ausstande, daß eine beträchtliche Zahl von Gefellen die Arbeit wieder aufgenommen hat, und daß ein Trupp italienischer Maurer eingetroffen ist, die auf einem Fabrikbau zu arbeiten be—⸗ gonnen haben.

Aus Brüssel wird der ‚Voss. Ztg. gemeldet: Die Glas⸗ werke Bivort in Jumet wurden geschlossen, da sämmtliche 1400 Glasarbeiter infolge Lohnstreites ausständig geworden sind.

Kunst und Wissenschaft.

Der amerikanische Marine⸗Ingenieur R. Peary hat trotz des Krieges mit Spanien seine Polar-Expedition antreten können; am. 2. Juli ist die Dampfyacht ‚„Windward“, welches der englische Mäcen der Polarforschung Harmzworth für die Fahrt zur Ver⸗ fügung stellte, von New York in See gegangen. Am Smith Sund sollen 5 bis 6 Eskimo⸗Familien an Bord genommen und dann die Fahrt bei günstigen Eisverhältnissen bis zum Sherard Osborne— jord an der Westküste von Nordgrönland fortgesetzt werden, wo die Hauptstation errichtet werden soll, während das Schiff die Heimreise antritt, um aber alljährlich weitere Proviantvorräthe binaus— zubringen, obwohl Peary sich auf 3 Jahre ausgerüstet hat. Nach Einbruch des Winters will Peary möglichst zahlreiche Proviant- depots nach Norden vorschieben, die eigentliche Schlittenreise aber erst nach Wiedererscheinen der Sonne antreten. In seiner Be⸗ gleitung befindet sich außer seinem schwarzen Diener Mat Henfon, welcher ihn auf allen Reisen begleitet hat, nur ein weißer Arzt. Wie Sverdrup, will auch Pegry zunächst die nördliche Erstreckung ö feststellen, dann aber direkt zum Nordpol vorzudringen versuchen.

Ueber das Schicksal der belgischen Südpolar- Expedition, unter Führung von de Gern gn! fehlt jede Nachricht. Wenn diese auch auf mehrere Jahre verproviantiert ist, so war eine Ueberwinterung im Süden von Südamerika doch nicht in Aussicht genommen, und es liegt Veranlassung genug zu Besorgniß über ihr Schicksal vor, um so mehr, als keine Aufklaͤrung über das angebliche Scheitern des Expeditionsschiffes am Feuerlande erfolgt ist.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich⸗Ungarn.

15. September 1898, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn⸗ Direktion Stanis lau; Lieferung folgender Holzmaterialien für das Jahr 1899: eg. 181 ebm Eichenbrückenhölzjer für Bahnerhaltungszwecke, ca. 321 cbm Eichenextrahölzer für Bahnerhaltungszwecke, ca. 405 cbm Eichen⸗ schnittmaterial für Wagenbau, ca. 495 ebm Fichtenschnitt material für Wagenbau, eg. 809 cbm Tannen ⸗Pfosten für Wagenbau, eg. I6 ebm 6 . für Wagenbau, ca. 4 cbm Ahorn Pfosten für

agenbau, ca. 4 ebm Rothbuchen- Pfosten für Wagenbau, ca. 202 cbm r, , , für Bahnerhaltungs⸗ zwecke, ea. 658 ebm Tannenschnittmaterial für Bahnerhaltungsjwecke, ca. 124 cbm bezimmertes Eichenbauholz für Bahnerhaltungszwecke, ca. 437 chm bezimmertes Tannenbauhol; für Bahnerhaltungszwecke, ca. 13 ebm geschnittene Cichenlatten für Bahnerhaltungszwecke, ca. 122 cbm geschnittene Tannenlatten für Bahnerhaltungszwecke, ca. 988 009 m runde weiche Latten für Bahnerhaltungszwecke, 14000 hl Buchenholzkohle, 60 000 vm weiches und hartes Brennholz. Außerdem gelangt auch noch die Lieferung des auf den Linien der K. K. Staatsbahn ⸗Direktion Stanis lau erforderlichen Bedarf an eichenen Qberbauschwellen der Type II/III und der Type 17 zur Verge ung. Mit Ausnahme der Schwellen wird bei allen angeführten Materialien eine Mehr oder Minderlieferung derselben von 25 C bedingt. Liefe⸗ rungen mit Parität werden ausgeschlossen. Näheres bei der genannten

Direktion. Verkehrs⸗Aufstalten.

Laut Telegramm aus Köln (Rhein) hat die zweite englische Fa über Ostende vom 1. September in Koln den 6 nach Berlin über Hildesheim nicht erreicht. Grund: Zugverspätung in England.

München, 1. September. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Generalversammlung des Vereins deut scher Eisenbahnverwaltungen wurden verschiedene technische

ragen berathen, die Art der gemeinsamen Haftung mehrerer

isenbahnverwaltungen bei Beschädigung durchlaufender Waggon ladungen neu geregelt und eine Resolution angenommen, welche sich dafür ausspricht, einheitliche Bestimmungen über die Deg⸗ infektion der jum Transport von Stalldünger und Fäkalien benußten Eisenbahnwagen herbeizuführen. Als Ort der nächsten General⸗ en n m welche im Jahre 1900 stattfindet, wurde Straßburg gewählt.

) Es sind hier nur die nicht im Staats beamten · Verhaltniß stehenden Beamten berücksichtigt.