ö fr Taubenstraße Nr. M hierselbst, zu er⸗ eben.
Die Zahlung erfolgt, von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittaßs, mit Ausschluß der Sonn- und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jedes Monats. Die Einlösung ge⸗ schieht auch bei den . und in Frank⸗ furt a. M. bei der Kreiskasse. Zu diefem Zwecke können die Effekten einer dieser gien schon vom 1. Dezember d. J. ab eingereicht werden, welche sie der Staatsschulden⸗Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und ö Feststellung die Aus⸗ zahlung vom 2. Januar 1899 ab bewirkt,
Mit dem 1. Zanuar 1899 hört die Verzinsung der verloosten JJ auf. . ugleich werden die bereits . gekündigten, auf der sslage verzeichneten, noch rückständigen Schuldurkunden, nämlich: Staatsschuldscheine vom Jahre 1842, Schuld⸗ ö en der Staats-⸗Anleihen von 1850, 1852, 146 1862, 1868 A und der Staats⸗ Prämien-Anleihe von 1855, Kur⸗ und Neu⸗ märkische Schuldverschreibungen sowie eine Stam m⸗Aktie der Münster⸗Hammer Eisenbahn wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß ihre Verzinsung . hat. ö Die Staatsschulden⸗Tilgungskasse kann sich in einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Schuldurkunden über die Zahlungsleistung nicht einlassen. . . Formulare zu den Quittungen werden von sämmtlichen oben , ,., Kassen unentgeltlich verabfolgt.
chließlich benutzen wir diese Veröffentlichung, darauf
aufmerksam zu machen, daß von den Schulbverschreibungen der konsolidierten 4M prozentigen Staats⸗A Anleihe, welche emäß § 2 des Gesetzes vom 4. März 1885 (GesetzSamml. * 55) und der diesseitigen ö vom 1. September 1885 in Verschreibungen der konsolidierten 4prozentigen Staats⸗ Anleihe . waren, die in der Anlage unter VI auf⸗ eführten Stücke auch bis jetzt noch nicht eingereicht worden nd. Die Inhaber derselben werden deshalb wiederholt auf— efordert, den beregten m. zur Vermeidung weiterer . alsbald zu bewirken, indem wir ausdrücklich bemerken, daß die zu den neuen 4prozentigen, durch Gesetz vom 23. Dezember 1896 (Ges.⸗S. S. 269) n Zi /a prozentige umgewandelten Verschreihungen von 1885 gehörigen 5 best'mmungsmäßig vler Jahre nach ihrer Fälligkeit zu Gunsten der Staatskasse verjähren. Ein großer Theil dieser Ine ln ist schon verjährt. erlin, den 2. September 1898. Hauptverwaltung der Staatsschulden. Merleker.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 33 der, Gesetz⸗ Sammlung“ enthält unter
Nr. 10029 die Verordnung über die Ausübung der Nechte des Staats gegenüber den Parochialverbänden in der Provinz Schleswig-Hölstein, vom 29. August 1898; unter
QNr, 10030 die Verfügung des Justiz-Ministers, betreffend
die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil ber Bezirke der Amtsgerichte Grevenbroich, Saarlouis, Bitburg, Daun, Hermeskeil, Hillesheim, Prüm, Trier und Waxweiler, vom 6. September 1898; und unter .
Nr. 10931 die Verfügung des Justiz⸗Ministers, betref⸗ fend die Anlegung des Grundbuchs für einen Teil des Bezirks des Amtsgerichts Battenberg, vom 9. September 1898.
Berlin W., den 16. September 1858.
Königliches GesetzSammlungsamt. Weberstedt.
Aichtamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 16. September.
Seine Majestät der Kaiser und König trafen mittels Sonderzuges gestern Abend 6 Uhr in Potsdam wieder ein und begaben Sich nach dem Marmorpalais. Heute Vor⸗ mittag von 9 Uhr an hörten Seine Majestät den Vortrag des Kriegs-Ministers, General Lientenants von Goßler.
Seine Königliche Hoheit der Prinz August Wilhelm von Preußen ist fast vollständig wiederhergestellt und hat seit gestern Spaziergänge im Freien begonnen.
Württemberg.
Fürst Albert zu Hohenlohe⸗-Jagstber erbliches Mitglied der württembergischen Kammer ber r er . ist gestern Mittag in Schloß Haltenbergstetten verschieden.
Dentsche Kolonien.
Ueber den Tod des Sultans Qua wa berichtet der Hauptmann Prince, dem in erster Linie das Verdienst ge⸗ bührt, die Ruhe in ÜUhehe herbeigeführt zu haben, an das Kaiserliche Gouvernement aus Iringa unter dem 26. Juli K lt:
zem Gouvernement melde ich, daß Quawa sich während sei Verschollenheit in Uzungwe verfteckt i ee 9. 2. . zweiten Kornpagnie kommend, wurde er alsbald verrathen. Premier-; Lieutenant Kuhlmann schickte während meiner Repision Eikinindas sofort den Feldwebel Merkl ab, dessen Geschicklichteit und Aus— dauer es e n ist, Quawa derart in die Enge zu treiben, daß er 1. t r it des Feldwebels seinen letzten Anhänger und sich
j .
Wenn auch, bemerkt hierzu das „Deutsche Kolonialblatt“, Quawa bereits seit Monaten über keine Machtmittel mehr verfügte, so bedeutete doch seine Existenz an sich eine fort—⸗ r Beunruhigung des Uhehe⸗Landes, und bei dem räthsel⸗
aften Einfluß dieses Mannes auf seine Stammesgenossen mußte stets damit gerechnet merden, daß bei einer Verringe⸗ rung der deutschen militärischen Machtentfaltung ein Theil . n gr 6 . zufallen würde. Mit dem Tode
ugwa s darf wo jede Gefahr eines Wiederaufflackerns des Aufstandes für beseitigt betrachtet werden.
Das ,,. des Schutzgebiets von Togo ist durch eine ö es Kaiserlichen Gouverneurs vom 1. Au ust d. J. in zwei hezirksämter eingetheilt worden, welche die Be⸗ zeichnung „Bezirktzamt Lomen“ un „Bezirksamt Klein⸗Popo“
führen und deren Grenzscheide gebildet wird von dem Haho⸗ fluß, dem Westrande des Togosees bis zur Siomündung und von dort von dem Meridian der letzteren bis zu seinem Schnittpunkt mit der Küste. Die Abgrenzung der Bezirks⸗ ämter nach dem Innern hleibt vorbehalten. —
Der König von Tschautscho im Schutzgebiet Togo, Jabo Bukari, welcher seit Jahren unter deuischem Schutze steht und den deutschen . bei Kämpfen gegen räuberische Stämme wiederholt freiwillig Heeresfolgeé ge⸗ leistet hat, ist gestorben. Da zwölf Personen vorhanden waren, die das Recht auf seine Nachfolge beanspruchen, wäre es leicht zu Streitigkeiten gekommen, wenn nicht der Chef der deutschen Statlon in Basari, Dr. Kersting, die Häuptlinge bewogen hätte, sich dem Wahl⸗ spruch des Shallo⸗Häuptlings, der nach alter Sitte dazu berufen ist, zu fügen. Es wurde durch ihn ein Bruder des verstarbenen Königs gewählt, ein Mann von etwa 40 Jahren, der sich Jab o IV. nennt. Gegen 300 Häuptlinge des Gebiets haben nach der Wahl dem neuen König gehuldigt.
Oefsterreich⸗ Ungarn.
Der Sonderzug mit den irdischen Ueberresten der Kaiserin Elisabeth wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, auf seinem Wege in den Landeshauptstädten Oesterreichs von den Landeschefs, dein Klerus, Offizieren, Beamten und Korporationen erwartet, welche dem Ober⸗Hofmeister Grafen Bellegarde ihre tiefste Theil nahme aussprachen. Die aufgestellten Ehren⸗Kompagnlen leisteten die militärischen Ehrenbezeugungen. Zahlreiche Blumenkränze wurden, überreicht. Das Publikum, welches längs der Bahnhöfe sich zahlreich angesammelt hatte, war tief ergriffen. Alle Städte trugen Trauerschmuck, überall wurden die Glocken geläutet, die Geschäfte waren geschlossen. Gestern Abend um 10 Uhr traf der Zug auf dem mit Traueremblemen dekorierten Westbahnhofe zu Wien ein. . Empfang waren daselbst der Erste , Prinz von und zu Liechtenstein, die Palastdamen Gräfin Thun, Gräfin Szecsen, Baronin von Walterskirchen und Fürstin zu Hohenlohe, die Hofchargen, das Offizierkorps, die Geistlichkeit, der Bürgermeister von Wilen Dr. Lueger und die Vize⸗Bürger⸗ meister Strobach und Neumayer anwesend. Fünf⸗ hundert Bedienstete der Staatsbahnen mit brennenden Fackeln bildeten auf beiden Seiten der Gleise Spalier. Bei der Einfahrt des Zuges leistete die Ehren⸗ Kompagnie unter gedämpftem Trommelwirbel die vorschrifts⸗ mäßige Ehrenbezeugung. Die Einsegnung polzeg der Burg⸗ pfarrer Mayer, während der Hofstaat kniend Gebeke verrichtete. Auf den Straßen bis zur Hofburg brannten die Gaslaternen als Flambeaux. In der Hofburg erwarteten der Kaiser, der Erzherzog Franz Sakvator mit seiner Gemahlin, der Erzherzogin Marie Valerie, der Prinz und die Prinzessln Leopold von Bayern, der Prinz Georg von Bayern sowie der Erz⸗ herzog Josef August den Trauerzug. Als die Ankunft desselben im Schweizerhofe gemeldet wurde, begab sich der Kaiser in Begleitung der genannten Familienmitglieder aus den inneren Gemächern in die Hofburgkapelle, wo' die Leiche der Kaiserin aufs neue . linges net wurde. Nachts 1l1 Uhr kehrte der Kaiser mit den Mitgliedern der Kaiser⸗ lichen Familie nach Schloß Schönbrunn zurück.
Beide Häuser des ungarischen Reichstages traten gestern Vormittag zusammen, um über die Art und Weise ihrer Betheiligung an den Feierlichkeiten der Beisetzung der Königin nähere Bestimmungen zu treffen. Die Mitgkieder der gesetzgebenden Körperschaften hatten ihrem Beschlusse entsprechend Trauer angelegt. Das Oberhaus beschloß, einen Kranz mit Schleifen in den Nationalfarben und einer Widmung am Sarge niederzulegen. Der Praͤsident Graf Karolyi forderte die Mitglieder auf, sich möglichst kahlreic an der Trauerfeier zu betheiligen, damit die innige Antheilnahme Ungarns sich um so schöner offenbare. Im Unterhause wurden auf Vorschlag des n . von Szilagyi folgende Beschlüsse gefaßt: Das Haus legt auf der Bahi⸗ weiland Ihrer Majestät der Königin einen Kranz nieder; hiermit wird das Präsidium und eine Deputation betraut, an welcher alle Mitglieder des Hauses theil⸗ nehmen können. Die Niederlegung des Kranzes erfolgt un— mittelbar nach der öffentlichen Ausstellung der Leiche Ihrer Majestät, und die Mitglieder der Deputation versammeln sich deshalb am Freitag Nachmittag um 5 Uhr im Palais bes ungarischen Ministerkums in Wien. Bei der Beisetzungs feier selbst werden für das Präsidium Plätze in der Kirche, für die ngen Mitglieder auf dem Platze vor der Kirche reserviert werden.
Die in Ungarn veranstalteten Sammlungen für das Denkmal der Königin Elisabeth haben bereits über 200 000 Fl. ergeben. Aus allen Landegtheilen werden Kränze an die Bahre der Königin gesandt.
In Nabresina drangen vorgestern Abend etwa 200 Per⸗ sonen nach Niederreißung des Gitters in das Schulgebäude der Liga Nazionale ein und zertrümmerten Fenster und Thüren. Die Gendarmerie zerstreute die Demonstranten, worauf die Ruhe weiterhin nicht gestört wurde.
Grosßbritaunien und Irland. Der Prinz von Wales ist gestern zur Fortsetzung seiner Kur in Balmoral eingetroffen.
Frankreich.
Der Präsident der Republik und die Regierung werden, wie „W. T. B. erfährt, bei den Feierlichkeiten an⸗ läßlich der Beisetzung der Kaiserin Elisabeth durch eine pezielle Abordnung vertreten sein, welche aus dem französischen Boischafter in Wien Marquis de Reverseaux, dem General Faure und dem Kapitän der Fregatte ‚Möreau“ Bignet bestehen wird.
Dem „Temps“ ul hat der Finanz-Minister Peytral den Entwurf für das Bu get pro 1899 nahezu vollendet. Der Minister hofft, ins besondere infolge der 73 Millionen betragenden Mehreinnahmen, das Gleichgewicht herstellen zu können, vor⸗ behaltlich der offen gelassenen Frage der Erhöhung der Aus⸗ gaben für die Marine. Der Marine⸗Minister Lockroy verlangt eine neuerliche Erhöhung des k um 24 Millionen. Das Marinebudget, würde dann 16 Millionen Francs betragen. Der von dem Finanz ⸗Minister ausgearbeitete Ent⸗ wurf einer Steuerreform ersetzt die gegenwartige Personal⸗ und Mobiliarsteuer sowie die Thür und Fenstersteuer durch . nach sogenannten aͤußeren Anzeichen abgestufte Einkommen⸗ euer.
Das Transportschiff Foudren ist mit Mannschaften und Material an f 58 Toulon nach Kreta in En
gegangen. Italien.
Wie die „Italie“ erfährt, hätte der Minister des Aus— wärtigen Canevaro den Mächten einen n,, Schritt bei der Pforte vorgeschlagen, um bie Beruhigung Kretas zu ermöglichen.
Der „Neuen Freien Presse“ wird aus Rom berichtet: In der Nacht zum Donnerstag wurden hier weitere Ver haftungen vorgenommen; im Ganzen sind B60 Ver— haftungen . Immer mehr gewinnt es den An⸗ schein, daß Luccheni das Werkzeug eines Komplotts war, welches sich auch nach Italien ausbreiten und in Mailand, vielleicht auch in Rom zum Ausbruch kommen sollte. Soldaten verschiedener Regimenter erhielten in letzter Zeit anarchistische Schriften aus der Schweiz zugesandt. Sie übergaben dieselben sofort ihren Vorgesetzten, welche der Polizei Anzeige erstatteten. — Drei in Matland verhaftete Anarchisten sollen mit Luccheni bis in die letzten Tage in regem Briefverkehr gestanden haben.
Die russische Gesandtfschaft beim Vatikan empfing, wie W. T. B. meldet, gestern die offizielle Antwort des Päpstlichen Stuhls auf die Mittheilung, welche der russische Gesandte dem Kardinal⸗Staatzsekretär Rampolla am 30. August von dem russischen Rundschreiben, betreffend die e, gen gemacht hatte. Die Antwort lautet voll⸗ ommen zustimmend zu der russischen Anregung und wünscht derselben eine glückliche Verwirklichung.
Spanien.
In dem . unter Vorsitz der Königin⸗Regentin abgehaltenen Ministerrath legte, dem W. T. B.“ zufolge, der Minister⸗Präsident Sagasta dle schwebenden inneren und äußeren Fragen dar. Der Minister bes Auswärtigen Herzog von Almodovar theilte mit, daß er noch keine Antwori aus Washington betreffs der Zurückbeförderung der Spanier von den Philippinen erhalten habe.
Die für die Friedensunterhandlungen in Paris ernannte spanische Kommission i . aus Montero Rios, Villarutia, Cerero, Genera Arbazuza und Urzaiz. Die Ernennung ist jedoch, wie ‚W. T. B.“ erfährt, noch keine endgültige.
Der Dampfer E Leon XIII. ist mit dem General Toral und 2478 von Cuba zurücklehrenden Spaniern in Vigo ein⸗
getroffen. Schweiz.
Ein in Lausanne am Tage vor dem Attentat Luccheni's wegen Landstreicherei verhafteter Italiener Namens Gualducci ist, wie ‚W. T. B.“ meldet, als gefährlicher Anarchist erkannt worden. Er hat mehrere Tage mit Luccheni zusammen gewohnt, und man glaubt, daß er den Griff des Mordwerkzeugs Luccheni's age rer habe. Die Papiere, die man bei Gualducci gefunden hat, sind nicht sein Eigenthum. Ein anderer in Lausanne verhafteter Anarchist Namens Barbetti steht en im Verdacht, ein Mitschuldiger Luccheni's zu sein. ualducci und Barbetti sind nach Genf gebracht worden. — Luccheni erschien
estern vor der Untersuchungskammer und erwiderte auf die üblichen Fragen nach seinen , er sei kein Franzose und verlange einen Dolmetscher. Er wurde dann ins Ge— fängniß zurückgeführt.
Niederlande.
Die Königin Wilhelmina nahm gestern, wie, W. T. B.“ meldet, in Begleltung der Königin⸗Mutter auf dem Hollandsch Diep bei Dordrecht eine Revue über die Flotte ab. Es waren 22 Kriegsschiffe versammelt, umgeben von einer großen Zahl beflaggter Dampfer und Jachten. Die Königin, welche von allen Fahrzeugen aus mit Begeisterun begrüßt wurde, besichtigte das Admiralsschiff und nahm an Bord desselben das Frühstück ein.
Belgien.
Die Brüsseler a,,. verhaftete, dem „W. T. B.“ zu⸗ folge, in der vorletzten Nacht zwei Personen, welche Plakate anschlugen. Die Verhafteten sind Franzosen und bezeichnen sich als Anarchisten.
Türkei.
Die Pforte hat, wie „W. T. B.“ meldet, angeordnet, daß alle Vergnügungszüge, welche aus Bulgarien zu der am 20. September stattfindenden Einweihung der neuen bulgari⸗ schen Kathedrale in Konstantinopel abgehen würden, an der türkischen Grenze angehalten werden, und auch der Srient— bahn. größere Transporte mit den Konventionszügen verboten. Der bulgarische 3 Agent Markow protestierte dagegen und erklärte, daß die Vergnügungszüge abgehen würden. Man überlasse der Pforte das ufhalten der⸗ selben, das aber unmöglich in ihrem politischen Interesse gelegen sein könne. Auch im Inlande wurden Massen⸗ und Einzelfahrten zu der Feier verboten, und zwar trotz der Vor⸗ stellung des Exarchen bei der Pforte und im Dildiz⸗Kiosk und sofortiger direkter Petitionen bei dem Sultan. Die Pforte erklärte, daß das Verbot eine J sei, die eventuellen Reibungen zwischen Griechen und Bulgaren vor— beugen solle.
Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet aus Kandia vom
estrigen Tage, Dschewad Pascha habe den britischen
Admiral am Mittwoch davon in Kenntniß gesetzt, daß 39 Häuser, deren Fenster auf das britische Lager hinaue gehen, zerstßrt und 43 Schuldige verhaftet worden feien. Die letzteren würden auf Anordnung des Sultans mit Zustimmung der Botschafter in Konstantinopel von der internatlonalen Kom— mission abgeurtheilt werden.
Amerika.
Dem in Christiania erscheinenden Dagbladet“ zufolge bestimmt der am 22. Juni zwischen Italien und Argen tinien abgeschlossene Schiebsgerichtsvertrag, daß die beiden Länder je einen Schiedsrichter ernennen, welche zusammen einen dritten kooptieren. Können sie sich über die Person dieses dritten nicht einigen, so soll entweder der König von Schweden und ,, oder der Präsident der Schweizerischen Repubtik den dritten ernennen. Ueber keine em, und über das zu beobachtende prozessuale Verfahren beschließt das Schiedsgericht selbst. Beide Staaten verpflichteten sich, sich dem Schiedsspruche des Gerichts zu unterwerfen. Der Vertrag kann vor Ablauf von zehn Jahren nicht gekündigt werden.
Nach einer Meldung der „Times“ aus Buenos Aires vom er gen Tage glaube man dort nicht an den Auebruch eines Krieges zwischen Argentinien und Chile. Die Ministerien
des Auswärtigen seien in beiden Ländern vielmehr mit einer vollständigen Lösung der Streitfragen durch Schieds spruch ohne jede Einschraͤnkung einverstanden.
Afien.
Aus Peking meldet das n n. Bureau“ vom 14. d. M., daß der Marquis Ito daselbst eingetroffen und von mehreren Würdenträgern, welche der Kaiser besonders hierfür bestimmt habe, empfangen worden sei.
Ein Kaiserlicher Erlgß sei veröffentlicht worden, durch welchen die Wirksamkeit der Postverwaltung auf das garze Reich ausgedehnt werden solle als Ersatz für das jetzige beschwerliche Kurlersystem. Die zahlreichen in der letzten r erlassenen Edikte, welche die Einführung von Reformen und bie Vermin— derung der Ausgaben bezweckten, ließen erkennen, daß die Rath⸗ geber des Kaisers einer olitik weitgehender Reform zuneigten; aber die Ansicht der meisten Chinesen und auch der seit längerer Zeit in China angesessenen Europäer gehe dahin, daß die Aenderungen zu durchgreifend seien und die Beamtenklassen beunruhigen könnten. Jedenfalls aber sei es augenscheinlich, daß der Kaiser entschlossen sei, viele Miß⸗ bräuche abzuschaffen; seine Bemühungen würden von allen einsichtigen Chinesen willkommen geheißen, welche gleichwohl zur Mäßigung riethen.
Dasselbe Bureau berichtet weiter, daß, in Yokohama ein⸗ getroffenen Melbungen aus Söul zufolge, das Befinden des Königs von Korea ein gutes sei, ber Kronprinz leide jedoch noch an den Folgen der Vergiftung.
In Madrid sind Nachrichten aus Ma nila eingetro en, nach denen der dritte Theil, der in der Gewalt der Aufstän⸗ dischen befindlichen Spanier infolge der schlechten Behandlung gestorben wäre.
Afrika.
Nach einer Meldung der Morning Post“ aus Luxor von gestern ist der Sirdar Sir H. Kitchener Pascha am vergangenen Freitag mit drei Kanonenbooten, hundert Cameron⸗Hochländern und 1200 Egyptern und Sudanesen von sthartum nach Faschoda aufgebrochen.
Dem „Daily Telegraph“ wird aus Assu an berichtet, daß der Kapitän des früher dem Khalifen gehörenden Dampfers „Tewfikieh“ bei dessen Rückkehr von Faschoda nach Omdurman die jetzt über Faschoda wehende Flagge genau beschrieben habe; dieselbe e unzweifelhaft eine französische. Er sei außer Schußweite von Faschoda an Land gegangen und habe von den Eingeborenen erfahren, daß acht Europäer und 100 Senegalesen, unterstützt von Schwarzen, die Garnison der Derwische in Faschoda angegriffen hätten. Die Schlacht habe im offenen Felde stattgefunden, 100 Mann seien getödtet worden. — Demselben Blatte wird weiter telegraphiert, daß das Kanonenboot „Sultan“ am 8. d. M. den Blauen Nil hinaufgesandt worden und nach Om—⸗ durman zurückgekehrt sei. Dasselbe habe die Garnifon von Kedaref abschneiden sollen, welche in Stärke von 2500 Mann unterwegs war, um die Truppen des Khalifen zu verstärken. Das Kanonenboot habe den Feind getroffen und ihn mit allen Schiffs⸗ und Schnellfeuergeschützen angegriffen. Tausend Der⸗ wische seien getödtet und die uͤbrigen zurückgeworfen worden. An amtlicher Stelle verlaute, der Khalif sei eingeschlossen und müsse binnen wenigen Tagen lebend oder todt in die Hände der Engländer fallen.
Aus Suakin wird berichtet, daß die Besatzung von Kassala und eine Abtheilung Kameelreiter unter dem Befehl des Obersten Parsons nach Kedaref vorgehe—
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In Magdeburg hielten, der „Magdeb. Ztg.“ zufolge, die Installateurgehilfen am Mittwoch Abend eine Versammlung ab, in welcher beschlossen wurde, wenn die von den Gefellen auf gestellte Forderung, nämlich eine Lohnerhöhung um Gh 3 für die Stunde, nicht in vollem Umfange von den Meistern bewilligt werde, am Montag, den 19. September, die Arbeit niederzulegen.
Ftunft und Wissenschaft.
Zu der auf der Sternwarte in Kopenhag en in der Nacht vom 3. zum 14. d. M. erfolgten Wahrnehmung eines Kometen ä.Nr. 219 d. Bl.) berichtet W. T. B. wester, daß derselbe nicht mit dem Tempel'schen Kometen von 1866, sondern mit Wolf's Kometen von 1884 identisch sei.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Getreidemarkt Genuas im Monat August.
Genua, den 7. September 1895. Der Markt verkehrte durch gängig in matter 8 n bei geringem Umsatz und tbeilweife weichenden Preisen. Die Mühlen klagen allgemeln uber den schlechten Mehlabsatz und kaufen nur dag Nothwendigste auf prompte Abladung. Die Spekulation verhält sich anz passiv. Die Ernten in Sün⸗Ruß⸗ land scheinen bei weitem nicht so gut aungefallen zu sein, als man anfänglich erwartet hatte, auch ist der russische Export noch an die hohen Preise der letzten Monate gewöhnt und wenig geneigt, weitere Konzesstonen zu machen. ; ; ;
Man ist der Ansicht, daß diese Situatlon noch eine Zeit lang andauern wird, wahrscheinlich bis zum Oktober. Dann werden sich die Mühlen entschließen müssen, an die Deckang des Winter bedarf ju gehen, umsomehr, als man mit dem Schluß der Schiffahrt im Aiom schen Meere und auf der Donau rechnen muß.
Die heutigen Preise sind für .
Hartweijen Taganrog P 9,38 sofortige Abladung 166 — 3 Fr.
. ö. P 9,38 September 16,50— 8
Der russische Grport verlangt ca. 50 Centimes mehr, weghalb der Markt in Hartwelzen geschäftslos ist. Der Konsum bebilft sich einstweilen mit den noch vorhandenen Stocks in fremder und ein⸗ lun n ,, lalew / Odessa P 9 26 / zo
irka / Alka Nicolaiew / Odessa 2 . ᷣ September 16, 25 Fr.
Azyma / Nicolalew / Odessa Krim P 10 — P 10,15 September Verladung je nach Qualität und . Naturalgewicht Fr. Mais Foksani Septem ber⸗Dezember 9.75 Fr.
afer Odessa / Krim 43/44 R
Ernteergebnisse und Getreidehandel in der Türkei. Konstantinopel, den 9. September 1898. Im Adrianopler Bezirk sindb zwar die Sommersaaten, die zum theil von den Bebauern zus Furcht vor Ueberschwemmungen' auf hügeligen und abschüssigen Terraing ausgesäet waren, infolge des Mangels an Regen fast enn, verloren, doch läßt im Übrigen die Getreideernte wegen shrer . Qualität ein ziemlich zufriedenstellendez Gesammkergebniß en. Im Hinterlande von Samsun übertrifft die Getreideernte die erlebe in. den von den anatollschen Bahnen beherrschten Gegenden lelbt fie beträchtlich hinter ihr zurück. Im Sandschak Angora schaͤtzt man sie auf h o geringer, doch für das ganze Vilajet Angora dürfte
ung infolge der guten Nachrichten auß den übrigen nur 256 390 9 ermäßlgen. In und um Brussa steht Erträgniß des gesammten n des Getreides in
g der europäischen Konstantinopel höhere London, was mit den starken Regengüů Bulgarien während der Erntezeit ge messenen Getreidezufuhr in Zusammen kaum für den Lokalbedarf augreichte. Eg wurden notiert: für weichen Weizen: am 3. / 8. am 10/8. am 13/8. am 24/8 sam 31. /8. aus Adrianopel .. 223 — 255 21 — 723 21 — 235 22 - ƷD2 22 — 22
anatolischer Prove⸗ 185 —22 165-2 19— 22 173 - 203 173 - 223
15 —17 16— 17 16—19 17—0 174 — 20 21-22 18 - 22 22 198 — 20 191 —205 23 16—19 19—193 17 — 207 17 — 203 15 —17 16—8 16 18 17 - 20 Piaster per Kils;
für Hartweizen: anatolischer Prove⸗ 38- 40 38— 39 37 — 39 40 Para die Oka; für Gerste: Donauproven lenz. . 24 28
rumelische
24 —- 26 9. - 10 10- 107 Piaster Piaster p. Kils p. Kils 26 - 273 26 — B77 28 - 293 7
Para die Oka;
Prove⸗
nominell
Schwarzmeer⸗Pro⸗ venienz rumelische
16— 17 18
17 2 - 200 20 20 Para die Oka.
Ernteergebniß und Getreidehandel in Rumänien.
Galatz, den 6. September 1898. Bei normaler Witterung konnten im abgelaufenen Monat die Ernte⸗Ärbeiten zu Ende geführt werden, auch konnte mit der Bestellung der Winterfelder begonnen werden. Obwohl nach den vorläufigen Schätzungen des statistischen Amtes die Ernte Rumäniens — Rapt ausgenommen, der mißrathen — günstiger ausgefallen ist, als der Durchschnitt der letzten 5 Jahre, ist der Ertrag an manchen Orten doch erheblich hinter den gehegten Er—⸗ wartungen, zurückgeblieben, sodaß es fast fraglich erscheint, ob in Wirklichkeit eine gute Durchschnitts. Ernte erreicht worden ist.
In. diesen im Amtsblatt veröffentlichten Schätzungen wird das diesiährige Ernte Ergebniß wie folgt angegeben:
17 - 174
Weizen Roggen
Anbaufläche Ertrag Anbaufläche Ertrag in Hektaren in Hektoliterns in Hektaren sin Hektolltern
1898 1453 600 20 600100 193 080 2 688 335
dagegen in 1897 1595090 12 844 300 225 770 2394300 1896 1505210 265 088 700 243 400 4 305100 1895 1438000) 24139 900 217 560 3 261 100 15 360 100 160 030 2 033 200
1894 1392660 1893 1305590 21406 400 143 010 2714200
Ger ste Hafer 1898 654 850 10 450 800 295 950 6 135 300
dagegen in
1897 677 220 7 479 700 288 140 3 471 900
1896 607 700 11201700 281 870 5 187 306
1895 hö 2 650 7 889 600 270 520 3 656 000
1894 5h9 250 h 958 100 262 680 3 531 100
1893 593 910 12 595 800 251 830 5 446 700
Die Zufuhren haben in letzter Zeit merklich abgenommen. Roggenzufuhren aus dem wichtigen Pruthgebiet werden durch den niedrigen Wasserstand zurückgehalten. Die Fahaber von Weizen sind nicht geneigt, zu den jetzigen niedrigen Preisen zu verkaufen und ziehen es vor zu warten. Gerste, wovon die alten Vorräthe Überall auf⸗ gezehrt waren, erfreut sich einer lebhaften Nachfrage namentlich für greifbare Waare. Braugerste wird in den verschiedensten Qualitäten für Deutschland gesucht Mais ist ganz vernachlässigt und die Vor⸗ räthe schwellen mehr und mehr an.
Das Getreide Export ⸗Geschäft blieb im Ganzen ruhig, Frachten, die sich vorübergehend auf 13 bis 13,6 gehoben hatten, sind unter 12 zurückgegangen Einzelne Kompletierungen für Antwerpen und Rotter⸗ dam sollen sogar zu 10 abgegeben worden sein.
Die Preise für 1000 kg eit. , . nt nn, etwa
Braugerste .
k ö Die Vorräthe zur gleichen Zeit werden wie folgt angegeben:
in Braila: 15 000 t 500 t 2000t 25 000 t
in Galatz: 4000 t
15 0600
Theater und Musik.
Theater des Westeng. .
Das Unternehmen des bekannten bavrischen Hof ˖ Schauspielers Herrn Max Hofpauer, der Oper in Berlin eine zweite bleibende Stätte zu bereiten, wurde gestern mit einer Aufführung von Meyerbeer's Oper Die Hugenotten“ erjolgreich eingeleitet. Herr Hospauer hätte sich fretlich seine Aufgabe erleichtert, wenn er für den Eröffnungs⸗Abend nicht gerade ein im Spielplan der Königlichen Qper befindliches, an den Bübnengpparat so hohe An⸗ sprüche stellendes Werk gewählt hätte, das unwillkürlich zu Vergleichen herausfordern mußte, die ein neues, noch nicht festgefügtes Ensemble nicht aushalten kann. Cine Novität oder ein bier schon lange nicht mehr aufgeführte älteres Werk, waͤre geeigneter gewesen. Immerhin aber war die il deus. wenn man Vergleiche bei Seite läßt, größten theils wohlgelungen und in mancher Leistung sogar sehr rühmenzwerth. Vor allem verdient das Orchester, welches bei allen biesigen privaten Opernunternehmungen stets unzulänglich gewesen ist, uneingeschränktes Lob. Unter Kapellmeister Ruthardt'z Leitung scheint sich eine Schaar tüchtiger Künstler vereinigt zu haben, deren Zusammenspiel don fleißigen und ,, , Proben Zeugniß ablegte. Darin liegt eine Gewähr für künftiges ersprießliches Wirken, denn ein gutes Orchester bildet die erforderliche sichere Grundlage für den Erfolg jeder Oper. Aber auch was auf der Bühne geboten wurde, konnte nicht allein befriedigen, sondern auch zum theil böheren Ansprüchen genügen. In dem bekannten Tenor Herrn Werner Alberti, der gestern den Raoul sang, hat die Direktion einen gut geschulten, stimmbegabten Sänger gewonnen, der namentlich in den Partien itallenischer Opern eine sehr verwendbare Kraft sein dürfte. Eg wurde ihm nach der in der Original⸗Tonart (B-dur) ge- schmackboll vorgetragenen Romanze wohlverdienter Beifall kei offener Scene zu theil. . Seebold, welche die Valentine sang, ist von ihrer ehemaligen T nicht g. ba n en Sie hat das Gebiet des ernsten Opern⸗ gesanges mit Glück beschritten. Frau Schuster⸗Wirth, welche an
tigkeit als Operettensängerin her ebenfalls
Weniger vermochte Pagen zu befriedigen, doch schien sich vielleicht in ,, und Ballet waren ebenfalls zufriedenste Zusammenwirken noch Besseres bieten. nur etwas konventionell. Daz
der Aufführung reichen Beffall.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Verdi'ß Oper „Ein Maßzkenball⸗ in folgender Besetzung gegeben: Graf Richard: Herr Sommer; Ren: Herr Bulß; Amelia: Fräulein Reinl; Ulrica: Frau Schumann. Heink; Page: Fräulein Dietrich; Silvan: Herr Ktasa; Tom: Herr Stammer; Samuel: Herr Knüpfer. Hierauf folgt das Ballet: Slavische Brautwerbung. — Gine Gesammt · Aufführung von Richard Wagner's Bühnen Festspiel Der Ring des Nibelungen“ findet an folgenden Tagen statt: Dienstag, den 27. September: Das Rheingold‘; Mittwoch, den 28. September: Die Walkürer; Freitag, den 30. September: „Sieg⸗ fried; Montag, den 3. Oltoher: Götterdämmerung. Kapenhl⸗— meister Dr. Muck dirigiert. Die Brünnhilde singt Frau Ellen Gulbranson, den inf ren Herr Ernst Kraus, den Loge Herr Grüning, die Erda: Frau Schumann, Heink. Preise der Plätze: 1. Rang und Parquet 8 M; II. Rang 6 M; iI. Rang 4 6; JIV. Rang Sitzplatz 2,0 6 Das Abonnement wird nichk aufgehoben. Der Billet Verkauf beginnt Dienstag, den 20. September, und zwar werden zunächst nur Billets für alle vier Vorstellungen ausgegeben.
Im Königlichen Schauspielh au sewird morgen Shakespeare' s w, , Drama „Coriolan' mit Herrn Matkowsky in der Titelrolle gegeben.
Das Schiller⸗ Theater bringt morgen Ernst von Wilden hruchꝰs Schauspiel „Die Haubenlerche“ zum ersten Mal zur Auf⸗ führung. Am Sonntag Nachmittag findet im Schiller ⸗Theater keine Vorstellung statt. Im Theater des Westens wird dagegen Grillparzer g Märchen ‚Der Traum ein Leben! mit dem Enfembke des Schiller⸗ Theaters zum ersten Mal wiederholt. Die erste Nachmittags Vor⸗ stellung im Schiller⸗Theater in diefer Saison wird am Sonntag, den 25. d. M., stattfinden.
Im Theater des Westens tritt morgen Frau Luise Geller⸗ Wolter im „Troubadour“ als Azucena zum ersten Mal auf; gleich⸗ zeitig stellen sich von ersten Kräften noch Fräulein Rora Nolden als Leonore und Herr Battisti als Manrico dem Publikum vor. Den Grafen Lung singt Herr Juan Luria. Dirigiert wird die Oper von Herrn Kapellmeister Richard Fried.
Im Neuen Theater findet die Erstaufftihrung der nächsten Novität, Hofgunst“, nicht, wie ursprünglich angekündigt war, morgen, sondern eist am Dienstag nächster Woche statt.
Anläßlich der Beisezung Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Elisabeth von Oesterrelch⸗ Angarn bleibt morgen, Sonnabend, dat Residenz⸗ Theater geschlossen.
Das Thalia -⸗Thegter wird am kommenden Dienstag, den 29. d. M, wieder eröffnet, und zwar mit der gel e f AWUnser lustiges Berlin! von G. Sondermann und Ch, Bischoff. Die Musik ist von Curt Goldmann, die Kuplet⸗T'exte fiammen von Alfred Bender. Diese Gröffnungs. Vorstellung bedeutet gleichsam das neue Programm deg Thalia. Theaters, das sich ausschließ⸗ lich der Pflege der Berliner Posse widmen will. Die Haupt⸗ rollen des Stückes liegen in den Händen der Damen Willy Sandrock vom Hofburg Theater, Grete Bräunig vom Hosftbeater in Cassel, und Claire Geschinsky vom Stettiner Stadt-⸗Theater, sowie ber Herren Georg Kaiser, Georg Worlitzsch und Fritz Helmerding vom Metropol Theater. Der letztgenannte Künftler ist speziell für diese Novität als Gast engagiert worden.
Kapellmeister Carl Meyder, welcher während einer Reihe von Jahren im Konzerthause (Leipzigerstraße) konzertierte, wird morgen, Sonnabend, in den oberen Sälen des In du st riegebäudes (Kommandantenstraße 77 und Beuthstraße 20 seine beliebten Konzerte mit einer aus 50 Künstlern bestehenden Kapelle wieder eröffnen.
Mannigfaltiges.
Der Deutsche Flotten ⸗ Verein hat in den zwei Monaten, welche seit der Ausgabe seiner letzten Mittheilungen“ verflossen sind, sich ruhig und stetig weiter entwickelt. Fortgefetzt liefen Neu⸗ anmeldungen einzelner Personen wie ganzer Korporationen ein. Es schlossen sich dem Verein neu an: Seine Hoheit der Prinz Hermann zu Sachsen⸗Weimar in Stuttgart, der ö von Ratibor auf Schloß Rauden, der Fürst von Pleß und der Erbprinz von Pleß, der Kriegs⸗ Minister, General Lieutenant von Goßler, der Justij . Minister Schönstedt, der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten . von Dammerstein Loxten, der General⸗Qberst der Kavallerie Freiherr von os auf Schloß , bei Düsseldorf, der Chef der Marine⸗ station der Nordsee, Vize⸗Admiral Karcher, der Chef des ersten Ge— schwaders, Vize. Admiral Thomsen, der Prästdent des Reichs. Gisen⸗ bghnamts, Wirkliche Gebeime Rath Dr. Schulz, der Prässdent der Seehandlung, Wirkliche Geheime Rath von Burchard, der General- direltor der Königlichen Museen, Wirkliche Geheime Rath Pr. Schöng sowie viele andere hohe Beamte und Offiziere, ferner eine grohe Anzahl von hervorragenden Industriellen, u. A. die sämmtlichen Mitglieder des Vereins für die berghaulichen Interessen im Ober⸗ bergamtsbezirk Dortmund, der (eirea 60 006 Mitglieder umfasfende) Verband Deutscher Kriegsveteranen zu Leipzig, der Königlich c g Militaͤr- Verein Jäger und Schützen in Dresden und eine Reihe weiterer Vereine, Verbindungen ꝛc. Im Ganzen zählt der Deutsche Flotten . Verein gegenwärtig 8351 Ginzelmitglieder, welche ihre Beiträge gezahlt haben. Angemeldet sind noch etwa 2006, sodaß die Zahl 10 090 bereits überschritten ist. Diese Zahl würde sich indeß wohl achtmal so hoch stellen, wollte man die Mitglieder der oben genannten Korporationen als Einzelmitglieder rechnen. Diese eirea 10 090 Mitglieder vertheilen sich über 3527 Städte, 15 Flecken und 214 Dörfer. Sonach ist der Flotten Verein im Ganzen bereits in 581 Ortschaften vertreten. Ueber 10 Mitglieder zählen gegenwärtig, von den größeren Städten wie Berlin, München und Dresden abgesehen: Augsburg, Charlotten⸗ burg, Danzig, Dierdorf (Bezirk Koblenz) und Umgebung, Düsseldorf, Essen, Insel Fehmarn, Kiel, Mannheim, Neuwied, Rostock und Tübingen. ö
Die Boörbereitungsarbeiten für die im Oktober hierselbst statt⸗ findende Aus stellung vom Rothen Kreuz sind flott im Gange. Von Tag zu Tage zeigt sich mehr Interesse für dieselbe, und allem Anscheine nach wird den Besuchern etwag ganz Neues, in der ge⸗ planten Zusammenstellung noch nicht Gesehenes geboten werden können. Das Rothe Kreuz verdankt dieß dem Entgegenkommen der Behörden und dem Interesse, dessen sich seine Thätig= keit in., weiten Kreisen des Publikums erfreut. Den Hauptanziehungspunkt wird die , des Weges der Verwundeten vom Schlachtfeld in die Heimath bilden, bei welcher alle Augsteller. das Kriegs ⸗Minifserium, dat Reichs · Marineamt, das Rothe Kreuz und die ausstellende Industrie betheiligt sein werden. Der Besucher wird dabei in der Lage sein, auf feinem Gangè durch diesen. Theil, der Ausstellung sich völlig in den Weg hineinzupersetzen, welchen die Verwundeten durch alle Einrichtungen des amtlichen Santtätsdienstes und, weiterhn durch die der freiwilligen Krankenpflege hindurch big in die Heimath zuräck— legen. — Die 18 Berliner Unfallstationen werden im Verein mit 15 Berliner Sanitätswachen im Sjadtbahnbogen 7 eine Unfallstatioön und Sanijätswache mit Krankenwagndevot zur Vor⸗ führung bringen. Gemäß den Vereinbarungen der Ünfallstationen mit
den Vereinen vom Rothen Kreuz wird auch der ärztliche Dienst auf
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