—— 62
ö
K ä
k /„Ä„/ĄĄÄ/
. r Toer nz rieigung des od n glaubhafter Weise ; 1 na a K . . ö. an ·
emeldeten und . . nicht vorgekommenen Zins egen uittung ausgezahlt werden. .
564 diesem Anleihescheine sind jwan n Zinsscheine ausgegeben. Die Ausgabe der ferneren Jlntscheine erfolgt jedesmal auf einen zehnjährigen Zeitraum, nach vorgängiger Bekanntmachung, egen Rückgabe der der älteren Zinsscheinreihe angefügten Anweisung. ö die Anweisung verloren gegangen, so wird gegen Vorzeigung des nleihescheins die neue gf he ö wenn diese nicht 6. auf Einreichung der Anweisung vor Anmeldung des Verlustes erselben ausgehändigt ist.
ür die Erg rer des Kapitals und der Zinsen haftet die Stadt Stralsund mit ihrem . Grundvermögen und ihren sämmt⸗ lichen Einnahmen aug diesen und aus sonstigen Bezugsquellen.
So geschehen Stralsund, den
(Siegel der Stadt Stralsund.) Bürgermeister und Rath. (Unterschrift der beiden Bürgermeister.) Gingetragen Fol. . .. des Ausgefertigt Kontrolbuchs.
Provinz Pommern.
Reihe.... ins schein
3 zu dem Anlelhescheine der Stadt Stralsund (III. Ausgabe). B b N üb Mark.
ö 3
Stralsund, den Bürgermeister und Rath. (Unterschrift der beiden Bürgermeister)
Dieser Zinsschein ist ungültig, Eingetragen Blatt .. . . des
wenn dessen Geldbetrag nicht inner ⸗ Kontrolbuchs r e n ne gf mf ö. (Unterschrift des Kontrolbeamten.) hoben 33 Bemerkung. Die Namen der Bürgermeister können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Schein mit der eigenhändigen Unterschrift eines Kontrolbeamten versehen sein.
Regierungsbezirk Stralsund. Anweisung zum Anleihescheine der Stadt Stralsund (III. Ausgabe). Buchst . i Mark
Provinz Pommern.
bis Wird
gegen rechtzeitig bei der Stadt⸗Hauptkasse Widerspruch erhoben, so
erfolgt die Aushändigung der neuen , an den Besitzer des
Anlelhescheins auf dessen Vorzeigung gegen besondere Quittung. Stralsund, den
ae fr gen (unterschrift des Kontrolbeamten)
Anmerkung. Die Namen der Bürgermeister können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede An= weisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrol⸗ beamten versehen sein.
Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite 3 24 beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern abzudrucken:
ter Zinsschein. ter Zineschein.
Anweisung.
General⸗Ordens⸗Kommission.
Bei der General-Ordens⸗Kommission ist der Geheime Kanzlei⸗Sekretär Kroppenstedt zum Geheimen Registrator und der bisherige Kanzlei⸗Diätar Knoblauch zum Geheimen Kanzlei⸗Sekretär ernannt worden.
Angeksmmen:
Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister der en, Unterrichts⸗ und Medizinal-Angelegenheiten D. Dr. osse mit dem Ministerial⸗-Direktor, Wirklichen Geheimen Ober Regierungs⸗Rath P. Dr. von Bartsch, aus Wittenberg.
Nichtamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 22. September.
Zur landesgesetzlichen Ausführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs bedarf es einer Revision der für die An⸗ legüng von Mündelgeldern in § 39 der Vormundschafts⸗ ordnung vom 5. Juli 1875 gegebenen Vorschriften. Bei der Bedeutung der in Betracht kommenden Fragen für den Grundbesitz ist es erwünscht, den landwirthschaftlichen Vertretungen und Kreditinstituten Gelegenheit zur Prüfung der hierüber vorläufig in Aussicht genommenen Bestimmungen u bieten. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und
orsten hat daher die Landwirthschaflskammern, die land⸗ wirthschaftlichen Provinzialvereine und die landschaftlichen ö Kreditinstitute mittels Rundschreibens vom 6. September 5. J. ersucht, Aeußerungen zur Sache binnen sechs Wochen ihm vorzulegen. Die dem Rundschreiben bei⸗ gefügten Bestimmungen lauten:
Artikel a.
Zur Anlegung von Mündelgeld sind außer den im § 1807; des n,, Gesetzbuchs bezeichneten Forderungen und Werthpapieren geeignet:
1) die Rentenbriefe der zur Vermittelung der Ablösung von Renten in Preußen bestehenden Rentenbanken;
2) die Schuldverschreibungen, welche von einer inländischen kommunalen Körperschaft oder von der Kreditanstalt einer folchen Köperschaft ausgestellt und entweder von seiten der Inhaber kündbar sind oder einer regelmäßigen Tilgung unterltegen;
3) die mit staatzicher Genehmigung autzgegebenen Pfandbriefe und = , . Schuldverschreibungen solcher Kreditanstalten, welche durch
ereinigung von Grundbesitzern gebildet und mit Korporationtzrechten versehen sind.
, Gch ber ah Mertz ie
? ne othek, eine Grundschuld oder eine Rentenschu ist für die Anlegung von Mündelgeld altz sicher anzufehen, wenn' sie innerhalb des Zwanzigfachen des Grundsteuerreinertragz oder bei einem ländli rundstück innerhalb der ersten zwei Drittheile, bei einem städtischen Grundstück innerhalb der ersten Hälfie des Werths zu stehen kommt.
Der Werth ist bei ländlichen Grundstücken durch Taxe einer der in Artikel a. 7 3 bezeichneten Kreditanstalten oder durch gericht liche Taxe, bel städtischen Grundstücken in . Weise oder durch Taxe einer , , , schaft festzustellen.
8 2. Durch Königliche Verordnung können die jum Zwecke der Veranlagung der e run enn vorgenommenen Schätzungen allgemein oder für bestimmte Bezirke mit der Maßgabe zur Fest⸗ stellung des Werthes der Grundstücke geeignet erklärt werden, daß auch bei ländlichen Grundstücken nur eine innerhalb der ersten Haälftẽ des Werthes erfolgende Anlegung von Mündelgeld als sicher an⸗
usehen ist.
. ö Statt des Zwanzigfachen des ,,, ,, ist bei Grundstücken, die von eintr landschaftlichen C(ritterschaftlichen) Kreditanstalt satzungsgemäß ohne besondere Ermittelungen bis zu einem höheren Vielfachen beliehen werden können, das höhere Viel fache, sofern es jedoch den dreißtgfachen Betrag übersteigt, dieser Be⸗
trag maßgebend. J 8 3 Durch Königliche Verordnung kann für einzelne Bezirke
statt des Zwanzigfachen des Grundsteuerreinertrags ein das Dreißig fache nicht übersteigendes höheres Vielfaches bestimmt werden. Artikel b.
Im Falle des § 1808 des Bürgerlichen Gesetzbuchs kann die Anlegung von Mündelgeld bei der Preußischen Central⸗Genossenschafts⸗ kasse oder einer sonstigen inländischen öffentlichen Bankanstalt (Landes⸗ banken, landschaftliche oder ritterschaftliche Darlehnskassen) und, sofern die von einer anderen inländischen Bank ausgestellten Werthpapiere von dem Bundesrath zur Anlegung von Mündelgeld für geeignet erkläͤrt sind, bei dieser Bank erfolgen.
Der Vize⸗Präsident der Ober⸗Rechnungskammer Graf von der Goltz ist von seiner Urlaubsreise in Potsdam wieder eingetroffen.
Der hiesige Königlich serbische Gesandte M. Boghitchevitch ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Ge⸗— schäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Cronberg i. Taun us, 22. September. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Friedrich ist gestern Abend von hier nach Breslau abgereist.
Württemberg.
Wie dem ‚„W. T. B.“ aus Rottenburg gemeldet wird, ist der vor kurzem zum Bischof von Rottenburg gewählte Dr. aver von n, , dessen Wahl vor wenigen Tagen vom Papst bestätigt wurde, gestern Vormittag im Kurort Lauterbach bei Schramberg gestorben.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Ihre Königlichen Hoheiten die Großherzogin Marie, sowie der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Oldenburg haben sich gestern Nachmittag von Rabensteinfeld zu der Feier der Enthüllung des Denkmals für den Herzog Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg nach Kiel begeben.
Elsas⸗Lothringen.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden traf gestern kurz nach 1 Uhr Nachmittags in Straßburg ein und wurde am Bahnhofe von dem Kaiserlichen Statthalter 3 zu Hohenlohe⸗Langenburg empfangen, in dessen
egleitung sich der Großherzog nach dem Palais des Statt⸗ halters begab. Später fuhren der Großherzog und der Statt⸗ halter über Kalhausen — Metz nach Sierck in Lothringen, um dort den Manövern des XVI. Armee⸗Korps beizuwohnen.
Oefsterreich⸗Ungarn.
Der Finanzausschuß des ungarischen Unter—⸗ hauses berieth gestern den Staatsvoranschlag für das Jahr 1899. Bei dem Titel „Königliche Hofhaltung“ richtete der Abg. Komjathy (Unabhängigkeitspartei) Anfragen an den Minister⸗ ea wum cr wegen angeblicher Verletzung des Staatsrechts bei den Feierlichkeiten der Beisetzung der Königin von Ungarn in Wien. Der Minister-Präsident Baron Banffy erklärte: er erkenne nicht an, daß eine Verletzung der Souveränität Ungarns vorgekommen sei; auch hätten sich Verletzungen des Staatsrechtes nicht ereignet. Er ziehe nicht in Zweifel, daß die im ersten Augenblick unter den nieder— schmetternden Eindrücken getroffenen Verfügungen einiges zu wünschen übrig gelassen hätten, doch sei alles dies gut gemacht worden. ie etwa vorgekommenen Ordnungs⸗ widrigkeiten bildeten keine Verletzung des Staats⸗ rechtes. Eine selbstbewußte Regierung könne im Augen⸗ blick einer so tiefen Trauer nicht auf Kleinlichkeiten sich einlassen oder Gelegenheit suchen, zu zeigen, daß nie etwas ohne Beschwerden vorübergehen könne. Ungarns Würde und Ansehen geböten, sich in dem Augenblick der großen Trauer nicht mit solchen Geringfügigkeiten zu befassen. Der Ausschuß nahm die Antwort des Präsidenten Barons Banffy zur Kenntniß. Bei dem Titel „Gemeinsame Ausgaben“ erklärte der Finanz⸗Minister von Lukäcs auf eine Anfrage des Abg. Komjat hy: Die Regierung vertrete den Standpunkt, daß der freie Verkehr zwischen Ungarn und Oesterreich das Beste sei; die Regierung halte es für zweckmäßig, daß dieser Weg weiterhin verfolgt werde. Es sei der Wunsch der Regierung, daß der Ausgleich so, wie er ursprünglich in Aussicht genommen worden sei, zu stande komme. Wenn aber wider Erwarten die Ausgleichsvorlagen in Oesterreich nicht erledigt würden, dann trete im Sinne des Gesetzes für die Regierung die Ver⸗ gf tung ein, ihre Vorschläge betreffs einer selbständigen
erfügung zu machen, und die Regierung werde dann auch dieser Verpflichtung nachkommen. Einem Mißverständnisse möchte er, der Minister, jedoch vorbeugen: Man möge eine solche selbständige Verfügung nicht als gleichbedeutend mit der Einführung eines selbständigen Zollgebietes erachten; denn diese zwei Dinge seien keines wegs — Die Regierung werde auch im Falle, daß eine selbständige Einrichtung ge⸗ troffen werden müsse, danach streben, daß der freie Verkehr zwischen Oesterreich und Ungarn, wenn auch in anderer Form, nach Möglichkeit aufrechterhalten werde. — Der Ausschuß be⸗ willigte darauf den Voranschlag.
Großbritannien und Irland. Der Premier⸗Minister Lord Salisbury ist aus Frank⸗ reich wieder in London eingetroffen. Rußland.
Aus Chabarowsk wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Der Prinz Ferre c en Preußen reiste am 15. d. M., Morgens 9 Uhr, von e,, nach Chabarowsk ab. Auf der Station Nikols koje angelangt, wurde Seine Königliche
Hoheit von einer Ehren-Kompagnle, der Generalität und
den Chefs der dort garnisonierenden Truppenthelle empfangen. Auf, der Weiterreise verließ der Prinz den Waggon nur bei der 130 Saschen langen eisernen Gisen— bahnbrücke über den Fluß Chor. Der Prinz besicht gte die Brücke, besuchte die benachbarte Kosaken⸗ Ansiedelung und betrat auch die Häuser unlängst dahin übergesiedelter Kosaken. Am 16. September, 4 Uhr Nachmittags, langte der Prinz in Chabarowsk an, wo der Wah hol mit russischen und deutschen Fahnen und Laubguirlanden geschmückt war,. Der Prinz, welcher die Uniform Höchstseines russischen Drggener⸗Regiments trug, hegrüßte die Ehrenwache in russischer Sprache. Der General— Gouverneur stellte Seiner Königlichen Hoheit die Spitzen der Behörden vor. Eine städtische Deputation mit dem Stadt- haupt an der Spitze brachte dann dem Prinzen Salz und Brot dar. . bestieg der Prinz mit dem General⸗ Gouverneur den Wagen und fuhr, von einer Sotnie Usuri⸗Kosaken eskortiert, zur Stadt. Dieselbe war in den russischen und den deutschen Farben festlich geschmückt. Prinz Heinrich stieg im Palais des General⸗Gouverneurs ab, wo eine Ehrenwache aufgestellt war. Um 6 Uhr Abends empfing der Prinz höhere Zivilbeamte und nahm sodann an einem Galadiner theil, zu welchem die Spitzen der Militär- und Zivilbehörden geladen waren. Der General⸗ Gouverneur brachte einen Toast auf den Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Auguste Victoria aus, den Seine Königliche Hoheit mit einem Hoch auf den Kaiser und die Kaiserin von Rußland erwiderte. Am 17. d. M. besichtigte der Prinz Heinrich die Kathedrale und wohnte den Uebungen einer Kosaken⸗Sotnie bei, welche unter anderem Kampffpiele aufführte. Höchstder⸗ selbe sprach dem Hauptmann der Kosaken für die Vor⸗ führungen seinen Dank aus und besichtigte darauf die Kasernen, das Militärspital und die öffentliche Bibliothek, in welcher besonders die Bücher, welche der Kaiser Nikolaus der⸗ selben geschenkt hat, das Interesse des Hohen Gastes erregten. In der Bibliothek wurden dem Prinzen die Mitglieder der lokalen Sektion der russischen geographischen Ge⸗ sellschaft vorgestellt. Ferner nahm der 6 Heinrich das
Chabarowsker Museum in ö dessen zahlreiche
Sammlungen, namentlich von Gegenständen budohistischer Herkunft, das Interesse des Prinzen erregten, und besichtigte das Denkmal des Grafen Murawjew, des Kolonisators des Amurgebiets, sowie verschiedene Schulen, darunter die tech⸗ nische Mittelschule, und schließlich das Diakonissenhaus. Am Abend begab sich der Prinz, einer Einladung der Offiziere der Chabarowsker Garnison folgend, zu Fuß zum Ehrenpunsch nach dem Militärklub im Stadtpark, welcher zu Ehren des ö. en Gastes prächtig beleuchtet war, und in welchem die
ffiziere Spalier bildeten. An der Ehrentafel nahmen außer dem Prinzen dessen Gefolge und die höheren russischen Beamten Platz. Der General⸗Gouverneur brachte ein Hoch auf den Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Auguste Victoria aus; Prinz Heinrich trank auf die Gesundheit des Ka isers und der Kaiserin von Rußland und in einem zweiten Trinkspruch auf das Blühen des Amur⸗Gebiets und die Gesundheit des Chefs dieses Gebiets. Bei dem Mahle fanden Konzert und Tanz⸗ aufführungen einer kleinrussischen Truppe statt. Während . verließ der Prinz seinen Platz an der Tafel und zog mehrere der Offiziere in eine Unterhaltung. Ein Trinkspruch des Prinzen auf das russische Heer und die russische Flotte, nach welchem der Prinz das Glas, aus dem Höchstderselbe getrunken, zerbrach, und welcher von dem Chef des Amur⸗-Gebiets mit einem Hoch auf Deutschlands Heer und Flotte erwidert wurde, fanden lebhaften Widerhall, ebenso ein Hoch auf den Prinzen, welcher darauf unter den Hurrahrufen der russischen Offiziere den Militärklub verließ. — Am 18. d. M. begab sich Prinz Heinrich zu einer Jagd, welche von dem Chabarowsker Jagd— verein veranstaltet worden war.
Wie die St. Petersburger Blätter melden, hat der Kriegs⸗ Minister, General Kuropatkin gestern eine Inspektionsreise angetreten. Der Minister begiebt sich zunächst nach Libau und darauf nach Sebastopol und Odessa zu den Manövern.
Italien.
Wie der „Politischen Correspondenz“ aus Rom gemeldet wird, hat die italienische Regierung die Initiative in der Frage der internationalen Bekämpfung des Anarchis—⸗ mus ergriffen. Zwischen den Mächten finde darüber ein Gedankenaustausch statt, wobei zu Tage trete, daß man überall von der Nothwendigkeit einer engeren, gegenfeitigen Unterstützung der Staaten als bisher durchdrungen sei. Einige Kabinette hätten gleich bei der Entgegennahme des italienischen Vorschlags ihre grundsätzliche Zustimmung kundgegeben. In
italienischen Regierungskreisen hoffe man zuversichtlich, daß
. allgemeine Einigung in naher Zeit zu stande kommen werde.
Spanien.
Die Königin⸗Regentin hat, wie „W. T. B.“ aus Madrid berichtet, ein Dekret unterzeichnet, dem zufolge die Galeerensträflinge, welche im letzten Kriege als Frei⸗ willige mitgefochten haben, begnadigt werden, ebenso ferner die Dekrete, betreffend die Suspendierung des Admirals Montojo und des Direktors des Arsenals von Cavite Sostocu von ihren Aemtern.
Der frühere General⸗Gouverneur der Philippinen, General Augustin ist in Vitoria eingetroffen.
Das Transportschiff „City of Rome“ ist mit dem Admiral Cervera und den Kapitänen Eulate, Chacon und Paredes an Bord gestern in Santander ein⸗ getroffen. Die „City of Rome“ hatte außerdem 332 Offiziere, 1352 Marinesoldaten und 200 Kranke an Bord. Admiral Cervera dankte den Behörden, welche zu seinem Empfange erschienen waren, und brachte ihnen gegenüber dle Bitterkeit der Lage der Marinesoldaten zum Ausdruck, welche ihre Pflicht erfüllt hätten, aber mit Schmerz sähen, welche Meinung man von ihnen habe.
In Bejar beschimpfte die Volksmenge den dort durch⸗ reisenden General Toral; derselbe mußte sich verbergen, um Thätlichkeiten zu entgehen.
Türkei.
Die während der Unruhen in Berana konzentrierten acht Bataillone sind, wie „W. T. B.“ meldet, jetzt von dort zurückgezogen worden.
Aus Kaneg meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß der Oberst Chermside den Admiralen die Errichtung eines
ĩ Spezialgerichtshofes in Smyrna . a , . der Aufruͤher in Kandia vorgeschlagen habe. Der russische
eurspãischen geringer geworden.
Admiral habe die Entwaffnung der Kreter auf der
ganzen Insel beantragt. — Ciner Meldung des „Standard“ aus Kan dia zufolge hat der Admiral Noël die für die Ab⸗ lieferung der Waffen der Mohamedaner gestellte Frist wegen der Schwierigkeit der Aufgabe verlängert.
Dänemark.
Die Königin von Griechenland ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag an Bord der russischen Yacht „Polarstern“ in Kopenhagen eingetroffen.
Bei den gestern vorgenommenen ,, für die Hälfte des Landsthing gewann die linke Reform—
artei vier Sitze, von welchen die Partei der Rechten bisher ö. und die Partei der gemäßigten Linken einen inne hatte. Die Oppositionspartei zählt nunmehr 23 Mitglieder im Landtz⸗ thing, während der Rechten 31 gewählte und 12 vom König ernannte Mitglieder angehören. Amerika.
Der „New York Herald“ veröffentlicht eine Depesche aus Panama, der zufolge die diplomatischen Beziehungen wischen Columbien und Italien abgebrochen worden ö Columbien habe die bestehenden Verträge aufgehoben, dem italienischen Geschäftsträger seine Pässe zugestellt und den italienischen Konsuln und Konsular⸗Agenten in Columbien das Exequatur entzogen.
Die „Agenzia Stefani“ meldet, daß das auf der Fahrt nach Bahia befindliche italienische Geschwader den Hafen von La Guayara angelaufen habe. Eine Deputation habe sich nach Car4cas begeben, wo die italienische Kolonie und die auswärtigen Gesandtschaften ihr einen herz—⸗ lichen Empfang bereitet hätten. Der Präsident von Venezuela, General Andrade, habe den Admiral Candiani in feierlicher Weise empfangen und ihm seine lebhafte Sympathie für Italien sowie seine besten Wünsche . . ohlergehen aller italienischen Einwanderer ausz—⸗ gedrückt.
Die „Times“ meldet aus Santiago de Chile, daß bis zum verflossenen Dienstag der argentinische Gesandte sich geweigert habe, . den chilenischen Vorschlag, die . Grenzfrage rückhaltslos dem Schiedsspruch
roßbritanniens zu unter werfen, einzugehen. Die Mel⸗ dung, welche die Streitfrage als geregelt bezeichne (s. Nr. 223 d. Bl., werde für gänzlich unbegründet angesehen. Asien.
Der „Times“ wird aus Peking berichtet, daß die jüngsten Kaiserlichen Dekrete (. Nr. 220 d. Bl.) hauptsächlich dem . des Reformators von Canton Kangyumei auf den Kaiser zuzuschreiben seien; Kangyumei habe jetzt den Befehl erhalten, Peking zu verlassen. Die Kaiserin⸗Mutter werde von jetzt ab alle Edikte vor ihrer Veröffentlichung gutheißen. Dies sei gleichbedeutend mit der Wiederherstellung der Regent⸗ schaft und dürfte die Wiedereinsetzung Li⸗Hung⸗Tschang's zur Folge haben.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Die Häufigkeit der Sterbefälle an Lungen schwindsucht unter der Bevölkerung des Deutschen Reichs und einiger anderen Staaten Europas.
Im Kaiserlichen Gesundheitsamt sind kürzlich eingebende Unter n,, darüber angestellt worden, ob die durch Lungen— chwindsucht bezw. Tuberkulose verursachten Sterbefälle neuerdings zugenommen haben, oder ob etwa eine stetige Abnahme derselben sich und hier da zuverlässig nachweisen läßt. Die Unter suchungen erstrecken sich in erster Linie auf, die Staaten des Deutschen Reichs und deren große Gebietstheile (Provinzen ꝛc.), in zweiter Linie auf diejenigen außerdeutschen Staaten Earopas, aus denen ver⸗ werthbare, amtlich beglaubigte Angaben über die Ursache des Todes und das Alter der Gestorbenen regelmäßi ver · öffentlicht werden. Da während der ersten Lebensjahre die örtlichen Krankheitserscheinungen der Tuberkulose weniger deut- lich in den Lungen als in anderen Organen, Knochen, Lymphdrüsen, Gehirn, Hirnbaut, Verdauungsorganen, sich offenbaren und hier häufiger zu tödtlichem Verlauf führen, da ferner bei Kindern die Tuberkulose vielfach nicht mit der gleichen Sicherheit wie bei Erwachsenen erkannt wird und im allgemeinen wohl zu selten — namentlich außerhalb der ärjtereichen Städte — als Todesursache jugendlicher, noch im Wachsthumsalter stehender Personen an— gegeben wird, so sind die Erhebungen über die Häufigkeit der Tuberkulose! bezw. der „Lungenschwindsucht!“ wo es irgend angängig war, auf die Todesfälle der Erwachsenen beschränkt worden; im weiteren sind auch diejenigen Todesfälle möglichst außer Betracht gelassen, welche hochbetagte Leute betrafen, da im Greisenalter die Schwindsucht als Todesursache nicht mehr die Sedeutung wie im mittleren Lebensalter hat, vielmehr im späteren Leben entzündliche Krankheiten der Athmungsorgane und andere Organleiden als Todegursache mehr in den Vordergrund treten. Es sind also hauptsächlich die Todesursachen der im Alter von 15 bis 60 Lebensjahren Gestorbenen nach den darüber vor liegenden jährlichen Veröffentlichungen verglichen, und nur soweit die be⸗ nutzbaren Zahlenausweise eine Sonderung der Gestorbenen in Alters. klassen nicht gestatteten, ist geprüft worden, wo unter der Gesam mt⸗ beit aller Gestorbenen, einschließlich der Kinder und Greise, die Lungenschwindsucht neuerdings häufiger oder seltener als Todesursache enannt wird. Eine Erweiterung der ursprünglich ins Auge ge— . oben erwähnten Aufgabe war insofern geboten, als neben der Häufigkeit der Lungenschwindsucht auch die Häufigkeit anderer, tödtlich endender Lungenleiden mit in Betracht gezogen werden mußte.
Es zeigte sich nämlich, daß in die Sterbereglster der Ausdruck „Lungenschwindsucht“ nicht überall in demselben Sinne — d. h. nicht in dem gleichen Umfange oder in der gleichen Beschränkung — als Todesursache eingetragen wird, sondern . oft — namentlich in außerdeutschen Tabellen — statt des Ausdrucks „Schwind sucht“ (phthisis ete.) offenbar Bezeichnungen wie „chronisches Brust⸗ leiden. schronisches Lungenleiden“ u. dgl. gebraucht worden sind. Es el . G. auf, daß bisweilen ein Sinken der Sterbefälle an Lungen— chwindsucht mit einem Ansteigen der Sterbefälle an sonstigen Lungen · eiden unter Personen derselben Altersklasse einberging, und auch die seit 1889 so viel häufiger als früher genannte „Influenza“
hat anscheinend die Bezeichnung Schwindsucht' in manchen Sterbelisten
neuerdings etwas verdraͤngt. Cine Mitberücksichtigung auch der an Influenja im mittleren Leben gzalter Gestorbenen erschlen dem⸗ nach geboten, damit nicht aus jeder im Gefolge der Influenza be⸗
obachteten Abnahme der Schwindsuchtstodesfälle vorellig günstige
Schlüsse gezogen würden.
Die Ergebnisse der in Band TIly der „Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitgamt“ veröffentlichten Untersuchungen sind am Schlusse der Abhandlung in mehreren Sätzen jusammengefaßt, welche u. a. Folgendes besagen:
Die allgemeine , rr r üs. d. h. die auf je
1990 Lebende der Gesammtbevölkerung umgerechnete Zahl der Sterbe⸗
älle an den unter dem Namen Schwindfucht“ oder „Tuberkulose⸗ zusammengefaßten Krankheiten, ist seit dem Jahre 1886 in fast allen taaten, aus denen Angaben benutzt werden konnten,
Mit der Abnahme der allgemeinen Schwindsuchtssterbeziffer gin in der Regel eine beträchtliche Ab nahme der er h 'n Sterbefälle unter den im Alter von 15 bis 66 Jahren stehen den Per sonen einher.
In Preußen, Bayern und Sachsen sind Personen von 15 bis 60 Jahren in größter Zahl im Jahre 1890, d. h. zur rt der ersten großen Influenza Chidemie, an Tuberkulofe gestorben; seitdem war die Zahl solcher Gestorbenen jwar in keinem Jahre mehr fo hoch, jedoch im Jahre 1853 bezw. im Jahre 1894 wieder höher als unmittelbar vorher. In Württemberg, Baden, Hefsen, Sl saß ⸗‚Lothringen sst die höchste Zahl der betr. Sterbefälle seit 1392 im Jabre 1894 beobachtet. (Für die Zeit vor 1892 fehlen hier die genauen Angaben.)
Innerhalb des Königreichs starben im Alter von 16 bis 60 Jahren, wenn man die vier Jahre um die Zeit der beiden letzten Volks— zählungen (d. b. 1850, 1891, 1895, 1896 berücksichtiagt, auf je 1009 Lebende dieses Alters die we nigsten Personen an Tuberkulofe in Ost ⸗ und Westpreußen, die meisten in Westfalen und in der Rheinprovinz. (Aus Bayern und Württemberg fehlen genaue An⸗ eln . die Altersgliederung der Bewohner bei der letzten Volks- zählung.
Nach den aus den 6 gehter Staatgzgebieten des Deutschen Reichs vorliegenden zehnjährigen Ausweisen war gemäß den Eintragungen in die Sterbereglster fuͤr dag Absterben der Gefammtbevöikeru ng die Lungenschwindsucht bezw. Tuberkulose von der größten Bedeu“ tung im Großherzogthum Hessen, demnächst im Königreich Preußen und in Baden, von en, in Bayern und Elsaß Lothringen, von geringster Bedeutung im Königreich Sachfen. Innerhalb des Staateß Preußen war die Tuberkulose von größter Bedeutung in Westfalen, Hessen⸗Nassau und in der Rheinprovinz, von geringfter in Ostpreußen, Westpreußen und Pommern.
Zur Arbeiterbewegung.
In Leiseritz bei Glauchau sind, nach einem Privat Telegramm 9 , W.“, 150 Weber der Wollwaarenfabrik Bemann aus⸗
andig.
In Ham burg erklärte, wie der ‚Voss. Ztg.“ . wird, eine am Dienstag abgehaltene Versammlung der Bäckergesellen den seit dreizebn Wochen andauernden Ausftand für beendet.
Zu dem Ausstande der Belegschaft des Zinkwerks „Hugo—⸗ büt ten sval. Nr. 224 8. Bl.) erfährt dasselbe Blatt aus Kattowitz, daß die Gräflich Henckel von Donnersmarck'sche Verwaltung den aus ständigen Arbeitern die Entlassung angedroht hat, wenn die Arbeit nicht sofort wieder aufgenommen wird.
In Tondern sind, der D. W.“ zufolge, die Maurer in eine Lohnbewegung eingetreten. Der Weiterbau des Seminars und des Postgebäudes ist behindert.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand und Ernteschätzung in Preußen um die Mitte des Monats September 1898.
Nach den im Königlichen Statiftischen Bureau zusammengestellten Saatenstandtzberichten und Ernteschätkungen für den Monat Sep— tember d. J. sind die Ernteaussschten im Königreich Preußen folgende (Note 1: sehr gute, 2: gute, 3: mittlere sdurch⸗ schnittlichel 4: geringe, 5; sehr geringe Ernte): Kartoffeln 2,8 im August 2, ), Klee (auch Luzerne) 2.5 (im August 24),
lesen (Grummet) 39 (im August 2,6), der Stand des jungen Klees 265. Der Ertrag des geernteten Winterroggens wird auf Grund von Probedrüschen auf 1480 kg vom Hektar geschätzt, während er im Jahre 1897 nur 1342 kg und im Mittel der Jahre 1893 — 97 1362 kg vom Hektar betrug. - 9 wird zu diesen Zahlen in der „Stat. Korr.“ Folgendes emerkt:
Das trockene und warme Wetter, welches bereits Anfang August eintrat, hat im ganzen Staatsgebiete auch in der verflossenen Berichts⸗ periode angehalten und ist nur hin und wieder durch leichte Reger fälle unterbrochen worden. Ike he dessen konnten die gesammten Halm. und Hülsenfrüchte in selten quter Beschaffenheit geborgen werden; nur vereinzelt stehen in einigen westlichen Berichtsbezirken noch kleine Reste Hafer und Ackerbohnen auf dem Felde. Dagegen haben die Futterpflanzen sowie die Wiesen und Weiden besonders in den östlichen Provinzen infolge der ungewöhnlichen Trockenheit vielerorten gelitten, während im Westen der Regenmangel sich weniger fühlbar machte. da dort nach den reich— lichen Niederschlägen des Votsommers die Aecker bisher meist genügend Feuchtigkeit hatten. Klagen über Mäuseschaden kommen aus der Provinz Westpreußen, den Regierungzbezirken Frankfurt und Stral⸗ sund, den Provinzen Posen und Schlesien sowie den Regierungs⸗ bezirken Merseburg, Erfurt und Wiesbaden.
Die Kartoffeln, mit deren Ernte bereits der Anfang gemacht ist, sind im östlichen Theile des Stagtsgebieteg, wo es in der Ent⸗ wickelungsperiode an hinreichenden Niederschlägen fehlte, klein ge⸗ blieben; in vielen westlichen Bezirken dagegen ist das trockene Wetter insofern von günstigem Einflusse gewesen, als dadurch die Kartoffel krankbeit, die je nach der Widerstandsfähigkeit der einzelnen Sorten sowie der Beschaffenheit des Bodens bereits in größerem oder geringerem Umfange eingetreten war, zum Still⸗ stande gekommen, ist. Vielerorten ist unter der Einwirkung der anhaltenden Trockenheit das Kraut bereits vollständig, abgestorben. Soweit sich die Berichte darüber äußern, ist der Stärkegehalt ein höherer als im Vorjahre; in einem Falle wird dieses Mehr auf 25 bis 30 vom Hundert angegeben. Im allgemeinen dürfte noch eine Kartoffelernte zu erwarten sein, die über das Mittel, wenn auch nur wenig, hinausgeht. In den Regierungsbezirken Königsberg, Gum⸗ binnen, Stralsund, Hildesheim, Aurich und Cassel bleiben dagegen die erwarteten Erträge unter einer Mittelernte.
Der Klee und die Luzerne haben, da sie beim Eintritt des trockenen Wetters im Wachtzthum bereits weit vorgeschritten waren, meist noch einen befriedigenden zweiten Schnitt gegeben; auch konnte das Heu unbeschädigt und in tadelloser Beschaffen heit geborgen werden. Weniger günstig lauten die Nachrichten über die Nachmabd der Wiesen. Kalte Nächte im Juli und Regenmangel im August und September haben bewirkt, daß das Grammet zum großen Theile kurz und dünn geblieben ist. Der Ertrag ist daher weniger ergiebig als der des ersten Schnittes. Die Ernte ist nahezu beendet und ohne Störung von statten gegangen. ö .
Die Bestellung der Aecker zur Wintersaat vollzieht sich meist unter schwirrigen Verhältnissen. Der schwere Boden ist durch die Dürre so fest geworden, daß seine Beackerung fast unmöglich ist. Die Aussaat der Winterung hat sich dadurch verzögert, sodaß zur Zeit nur wenig bestellt ist. Es werden daher auch für die jungen Saaten nur selten Noten angegeben, und ihnen ist irgend welcher Werth kaum beizu⸗ messen, da wohl mehr ein Urtheil über das hat abgegeben werden sollen, was sich nach den augenblicklichen Witterungsverhältnissen und dem jeweiligen Stande der Bestellungsarbeiten erwarten läßt, als darüber, was von den jungen Saaten in der That schon vor⸗ handen ist. .
Die jungen Kleefelder . nicht so gut bestanden wie im gleichen Berichtsmonate des Vorjahres. Zumal in den Gegenden, in welchen die Deckfrucht sich gelagert hatte, sind die Felder nur schwach besteckt. Im Regierungsbezirk Merseburg drohen die Mäuse dem jungen Klee verderblich zu werden. ö
Der Ertrag des Winterroggens, der in diesem Jahre für den Septemberbericht allein in Betracht kommt, ist allgemein ein durchaus befriedigender. Gleichwohl entspricht er in einzelnen Gegenden nicht den Erwartungen, welche man nach der ungewöhnlich reichen Strohernte zu hegen berechtigt war. Als Grund hierfür wird zum theil Frost und Sturm in der Blüthe, zum theil aber unge⸗
nügende Ausbildung des Korneg in den Lagerstellen angegeben. Mit Ausnahme weniger ostpreußischer und hannöverscher Berichts- bezirke, in denen man mit dem Einbringen etwas zu elli vorging, ist der Roggen trocken und ohne. Autswuchs eingeernte worden. Von 2231 biz zum 21. d. M. eingegangenen Berichten
haben 2082 Berichterstatter Schäßzungen des Ertrags nach Probe⸗ drüschen angegeben. Ein ehe. eil der übrigen Vertrauengmänner begründet das Unterlassen der Ertrags angabe damit, daß 4 der verspäteten Ernte und wegen Mangels an Arbeitskrä ein Erdru bisher nicht eisolg eine Schätzung also auch nicht möglich sei. Innerhalb der einzelnen Reglerungsbezirke wurden als höchster Durch⸗ schnitt 2032 kg im Regierungsbezirk Düsseldorf, als niedrigster 1266 kg im w,, Sigmaringen ermittelt. 4 den Schätzungen der Vertrauensmänner ist beim Winterroggen ein Grtrag zu erwarten, der den des Vorjahres um 19,3, das Mittel aus den Jahren 1893 bis 1897 aber um 8,7 Hunderttheile übertrifft.
Win nipeg, 21. September. * T. B.) Die Weizenernte in Manitoba und in den North⸗West-⸗Territories wird auf 49 Millionen Bushels geschätzt, d. i., etwa auf das Doppelte der Weizenernte des vorigen Jahres.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Aus den „Beröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundbeitsamts“, Nr. 38 vom 21. September 1898.)
Pest und Cholera. Britisch⸗Ostindten. Kalkutta. Vom 7. bis 13. August starben 6 Personen an Cholera und 83 an Fiebern. An Pest er⸗ krankten 11 und starben 12 Personen. Einer Mittheilung vom 19. August zufolge sind unter der ein—⸗ heimischen Bevölkerung der Stadt Bangalore (Myfore) 4 Pest- fälle, in Gunta kal (Präsidentschaft Madras) ein solcher vor⸗
gekommen. Gelbfieber.
In der See Quarantäne Montauk Point (Long Island) wurden in der Zeit vom 14. bis 16. August 4 Todesfälle von Soldaten auf Schiffen festgestellt, welche von St. Louig oder Grand Duchesse angekommen waren. In Franklin wurde nach einer Meldung vom 11. August 1 Fall beobachtet. In Key West wurden aus den Marine⸗ Baracken am 16. August z unjweifelhafte und z verdaͤchtige, am Tage darauf 4 Fälle gemeldet. In der Quarantäne Tortuga und in der Süd⸗ Atlantte⸗Quarantäne kam am 19. August je 1 Fall auf Schiffen vor, welche von Key West eingetroffen waren. Von Tampico, wo vom 1. bis 14. Auqust 30 Sterbefälle gezählt wurden, ist die Krank heit nach Monterey verschleppt; hier ereignete sich am 1. August 1éœ Fall im Eisenbabnhafen. In Vera Cruz starb am 16. Auguft 1 Soldat an Gelbfieber. In San Salvador stellte man vom 10. bis 23. Juli 3 Todesfälle fest.
In Rio de Jan eiro starben in den Monaten April, Mai und Juni insgesammt 551 Personen an Gelbfieber.
Pocken.
Venezuela. In Caracas sind nach einer Meldung vom 25. Juli zur Zeit mehr als 150 Pockenfälle vorhanden. (Publie Health reports Nr. 33.)
Trichinose.
Preußen. Regierungsbezirk Marienwerder. Vom 28. Juni bis 6. Juli d. J. erkrankten in rascher Aufeinanderfolge 33 Personen in der Stadt Kulm und die Wirthschafterin eines etwa 10 Km entfernten Gutes. Bei einem 19 jährigen Arbeiter, welchem am 26. Juni eine Quetschwunde im Gesicht beigebracht worden war, vermochte der Kreisphysikus am 5. Juli in einem linsengroßen, der Wunde entnommenen Muskelstückchen 3 Trichinen nachzuweisen. Von den 34 Erkrankungen betrafen 13 Männer, 260 Frauen oder erwachsene Mädchen, 1 einen 12 jährigen Knaben; 12 waren Einzelfälle, die übrigen 22 Gruppenerkrankungen, die in 5 Familien und in der Arbeiterschaft 8 Fälle) einer Reifen fabrik vorkamen. Sämmtliche Erkrankte sind genefen. Alle hatten im letzten Drittel des Juni Schweinefleisch in ver schiedener Form, als Warschauer Wurst, Bratwurst, Klopsfleisch, Hackfleisch, Karbonade, aus dem Geschäft des Fleischers K. genossen, welcheg höchst wahrscheinlich von einem Schweine stammte, das am 21. Juni in dem städtischen Schlachthause zu Kulm geschlachtet worden war. Es konnte durch die eingeleitete Untersuchung nicht fest⸗ gestellt werden, welcher der drei Trichinenschauer das Schwein am 21. Juni untersucht und als gesund erklärt hatte.
Verschiedene Krankheiten. z
Bar en Warschau 6 Todesfälle; Antwerpen 4, Paris 2, St. Petersburg 5 Erkrankungen; Genickstarre: Reg.⸗Bez. Arnk⸗ berg 2, New Jork 7 Todesfälle; Keuch hu sten: London 40 Todes⸗ fälle; Hamburg 52, Kopenhagen 99, Wien 45 Erkrankungen; In flu en za: London 2 Todesfalle; To llwu rh: Moskau 1 Todes fall. — Erkrankungen kamen zur Anmeldung an Masern in den Reg. Bezirken Düsseldorf 82, Königsberg 116, Posen 286, in Amsterdam 49, Budapest 51, Edinburg 35, St. Petersburg 56, Wien 34 — desgl. an Scharlach in Hud best 41, Edinburg 61, Kopenhagen 55, London (Krankenhäuser) 273, Paris 69, St. Petersburg 40 — desgl. an Diphtherie und Croup in Beriüin 103, Kopenhagen 31, London (Krankenhäuser 144, Paris 32, St. Petersburg 100, Stock- holm 56, Wien 39 — desgl. an Unterleibstyphus in Paris 39, St. Petersburg 164.
Bereinigte Staaten von Amerika.
Einer in San Franecigeo veröffentlichten Mittheilung aus Fresno, im südlichen Kalifornien, vom 6. August zufolge leiden viele Rinder und Pferde, die sich am Kings River auf der Weide befinden, am Texas -Fie ber oder Milzbrand; in den letzten Tagen sind 200 derselben verendet. Angeblich hat die Seuche dort schon seit Jahren grassiert, sie tritt aber in diesem Jahre besonders verheerend auf. Eine gleiche Nachricht kommt von Los Angeles. Man versucht dort, durch Quarantänemaßregeln der wohl über ,, unteren Theil des Staats verbreiteten Seuche Einhalt zu thun.
Verdingungen im Auslande.
Oesterreich⸗Ungarn.
20. Oktober 1898, 4 Uhr Nachmittags. K. und K. See⸗Arsenals⸗ Kommando in Pola: Lieferung für das Jahr 1899 und zwar: Loos II Flaggen, Loos IV Lederwaaren, Loos VI Leinöl, Loos VII Rindsunschlitt, Loos VIII graue Waschseife, Unschlittkerzen und Stearinkerzen, Loos 1X Besen und Rohrdecken, Loos XI Pinsel und Bürsten, Loog XIV Rosettenkupfer, Barren. Draht, Bleche und Nägel auß Kupfer, Loos TVa Kupferröhren, Loos XV b Munz⸗ metallröhren, Loos TVI Barren, Scheuerbleche n, , und Beschlagnägel aus Munzmetall, Loogß XVIII Messing n Barren, Stangen und Blechen, Messing ⸗ Draht, Loss XXIV dünne Tausorten sowie sonstige derlei Erzeugnisse aus Hanf. Loos XXV Trossen⸗ und kabelartig geschlagene Tausorten, Loos XVI Spagate au un⸗ getheertem Hanf, Loos XXVII Kotzen (Decken).
13. Dejember 1898, 4 Uhr Nachmittagg. K. und K. See. Arsenalg⸗= Kommando in Pola: Lieferung für das Jahr 1899, und zwar: Loos V Olivenöl. Näheres bei der bezeichneten Behörde sowie bei der Kanzlei⸗Direktion der Marine ⸗ Sektion des K. und K. Reicht ⸗Kriegg⸗ Ministeriums in Wien und dem K. und K. Seebezirks⸗ Kommando
in Triest. Spanien.
15. Oktober, 6 Uhr, Companhia Arrendataria de Tabacos in Madrid: Lieferung des Bedarfs an Dextrin für die . Tabackffabriken während der Jahre 1899 und 1900. Lastenheft in der Direktion, Calle del Barquillo 1 duplicado.
Direccion General de Corrsos Y PTelegrafos in Madrid. 17. Oktober, 11 Uhr (Zuschlagstermin): Lieferung don ,, i die Staatgtelegraphie. Angebote bis 12. Oktober an die aug⸗
Cordoba und Lesn. Maximalsatz eine Peseta 7 Ctg. füär das Stück.
chreibende Behörde oder eines der . u Barcelona,
Kaution, vorläufige 5 o/ h., definltive 15 0. Angebotformulare und ausführliche Bedingungen in spanischer Sprache im Reicht. Anzeiger“.