1898 / 236 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Oct 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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Krieggrath mit dem Range eines Ratbes 2. Klasse und die Erlaubniß zum ferneren Tragen seiner bisherigen Uniform verliehen. urch Allerhöchste Bestallung. Volmar, Freibott, Laue, Militär- Intendanten des VI. bezw. IX. und XV. Armee Korps, * Wirklichen Geheimen Kriegsräthen mit dem Range der Räthe 2. Klasse, ae, , Geheimer Kriegsrath und vottragender Rath im Kriegs Ministerium. Löwe, Militär⸗ Intend. Rath, beauftragt mit Wahrnehmung der Militär. Intendanten stelle des IV. Armee ⸗Keorps, zu Militär-Intendanten, ernannt. Durch . Abschied. 16. September. Müller, Zahlmstr. vom les. Pion. Bat. Nr. 5, Loß, Zahlmstr. von der Kriegsschule in Glogau, bei ihrem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungs. Rath verliehen. urch Verfügung des Kriegs Ministerium s. 9. Sep- tember. Loß, Zahlmstr. von der Kriegsschule in Glogau, auf seinen Antrag zum 1. Oktober 1898 mit Pension in den Ruhestand

versetzt.

8h. September. Gebhardt, Militäranwärter, zum Kal—

kulator bei der Naturalkontrole des Kriegs. Ministeriums ernannt. 153. September. Kübart, Proviantmeister auf Probe in Dieuze, zum Proviantmeister ernannt.

1. September. Hafner, Geheimer Kriegsrath und Militär⸗ Intend., die Militär-Intendantenstelle des V. Armee-Korps, Tö5we, Militär- Intend., die Militaͤr⸗Intendantenstelle des IV. Armee⸗Korpt, übertragen.

20, September. Heyland, Intend. Sekretär von der Intend. der 6. Dip. zu der Korpz. Intend, des III. Armee-Korps, Selge, Intend. Sekretär von der Intend. des III. Armee-Korps, zur Intend. der 6 Div., versetzt.

21. September. Scharenberg, Baurath in Stettin 1, die nachgesuchte Entlaffung mit Ende September d. J. genehinigt. Güthe, Garn. Baulnsp,, technischer Hilfsarbeiter bei der Intend. XVI. Armee-Korps. zum 1. Oktober d. J. in die Lokal⸗Baubeamten⸗ stelle nach Stettin Lversetzt.

27. Septem ber. Bartsch, Proviantmeister auf Probe in Hagenau, zum Proviantmeister mit einem Dienstalter vom 22. April 1898 ernannt. Spr ung, Broetz, Proviantamtzs ⸗Assistenten in Grau⸗ denz bezw. Lötzen, nach 2. bejw. Bromberg zum 1. Oktober d. J., Henze, Proviantamts -Assist. in Stralsund, nach Kosel, ben, Proʒlantamts Assist. in Breslau, unter Aufhebung der unterm 530. Juli 1898 verfügten Versetzung nach Kosel, nach Stralsund zum 1. Januar 1899, .

23. Seytember. charlach, Intend. Sekretär (an Stelle des Intend. Sekretärs Dilthey) von der Intend. des VII. Armee Korps, zur Intend, des XVI. Armee-Korps versetzt.

24. September. Schröder, Geheimer Kanzlei⸗Insp., Ge— heimer Kanzlei Sekretär im Kriegs-Ministerium, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

26. September. Hirsch, Intend. Sekretär von der Intend. der 2. Garde. Inf. Din, zur Intend. der 1. Garde Inf. Div., Crüger, Intend. Sekretaͤr, Schmid, Intend. Bureau Diätar, von der Intend. des Garde⸗Korps, zur Intend. der 2. Garde Inf. Div., versetzt. Postlep, Zahlmstr, vom 2. Bat. Inf. Regts. Rr. 162, auf seinen Antrag zum 1. Oktober 1898 mit Penston in den Ruhe⸗ stand versetzt.

XII. (Röniglich Sächsisches) Armee⸗Korps. Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-⸗Ministerium s. 27. Sep⸗ tem ber. Kemter, Bureau⸗Diätar von der Korps⸗Intend. und mit Wahrnehmung einer Intend. Sekretärstelle beauftragt, zum Intend. Sekretär ernannt. Finke, Richt ste in, Gerlach, WMilitäranwärter, als Intend. Buręeau⸗Diätarien bei der Korps. Intend. angestellt.

Vorstehende Veränderungen treten unter dem J. Oktober 1898 ein.

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee ⸗Korps.

Offiziere, Portepee-Fähnriche ze. Ernennungen, Beförderungen und ö Im aktiven Heere. 28. September. Bernhard, Haupim. und Battr. Chef im Feld⸗ Art. Regt. König Karl Nr. 13, kommandiert zum Kriegs⸗Ministertum, behufs Verwendung beim Statistischen Landesamt, unter Verlängerung dieses Ende September ablaufenden Kommandos big zum 31. März 1899, dem Regt. aggregiert. Opitz, Pr. Lt. in demselben Regt, zum Hauptm. und Battr. Chef, vorläufig ohne Patent, befördert.

Im Sa nitäts⸗Korps. Durch Verfügung des Korps— General · Arztes. 26. September. Dr. Espenschied, ein⸗ jährig / freiwilliger Arzt im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. ab jum Unterarzt des aktiven Dienststandes ernannt und mit Wahrnehmung . . dem genannten Truppentheil offenen Assist. Arztstelle

uftragt.

Aichtamtliches

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König empfingen, wie „W. T. B.“ meldet, im Marmor⸗Palais bei . gestern Abend den Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats⸗-Minister von Bülow zum Vortrage und ließen Sich nach der Abendtafel von dem Premier-Lieutenant Grafen von Götzen, der sich von seinem Kommando nach den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika zurüuͤckmeldete, Bericht erstatten.

Die Nr. 10 der „Amtlichen Nachrichten des Reich s⸗ Versicherungsg mts“ vom 1. Oktober 1898 enthält aus dem Gebiete der Unfallversicherung eine Bekannt— machung vom 22. September 1896 über das Ergebniß einer von den Vorständen der landwirthschaftlichen Beruftz⸗ genossenschaften und von den Ausführungsbehörden vor— genommenen Nachwahl von drei Stellvertretern des ersten nichtständigen Mitgliedes des Reichs-Ver— sicherungsamts, ferner Unfallverhütungsvorschriften mehrerer Berufsgenossenschaften, denen die nachgesuchte Genehmigung ertheilt worden ist, ünd endlich ein Verzeichniß der Verwaltungsbehörden nebst einer Uebersicht über die Organisfation der ,, . nach dem Stande vom 1. Oktober 1898. Aus dem Gebiete der Invaliditätg⸗ und Altersversicherung ist ebenfalls ein Verzeichniß der betheiligten Verwaltungsbehsrden , n. Organisation der

validi un ersversicherung nach dem S vom 1. Oktober 1898 mitgetheilt. ö , .

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial⸗Rath von Geiger ist in Berlin n ., ö

16. Septem ber.

der Marine S. „Hertha“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän mit Oberst-Lieutenants⸗-Rang von Usedom, am 4. Oktober in Venedig angekommen; S. M. S. „Loreley“, Kommandant: Korvetten⸗Kapltän von Witzleben, ist heute von Konstantinopel nach Haifa in See gegangen.

Potsdam, 4. Oktober. Heute Mittag fand hier die Tau fe des jüngst geborenen Sohnes Seiner Durchlaucht des Prinzen und Ihrer Königlichen heit der Prinzessin Karl Anton von Hohenzollern statt. Von Fürstlichkeiten waren anwesend: Ihre Königlichen Hoheiten der Fürst von k die Gräfin von Flandern und der Prinz Albert von Belgien sowie Ihre Durchlauchten der Prinz und die Prinzessin Ernst von Sachsen⸗Altenburg. Den Taufakt vollzog der Feldpropst Dr. Aßmann. Der junge Prinz erhielt die Namen Albrecht Ludwig Leopold Tassi lo. Nach der Taufe fand ein Diner von 28 Gedecken statt.

Sach sen⸗Altenburg.

Seine Hoheit der Herzog hat sich am 3. d. M. von Camenz auf mehrere Wochen nach Eisenberg begeben.

DOefterreich⸗Ungarn.

In der . Monarchie wurde gestern das Namens⸗ fest Seiner ajestät des Kaisers in feierlicher Weise begangen, doch fanden mit Rücksicht auf die tiefe Trauer, in die das Reich durch das Hinscheiden der Kaiserin versetzt worden ist, nur Festgottesdienste in den Kirchen statt.

Der Kaiser hat durch Handschreiben vom gestrigen Tage das Demissionsgesuch des Handels⸗-Ministers Baernreither e ,, ichische Ab ; h . as österreichische geordnetenhaus setzte gestern die erste Lesung der Vorlagen, betreffend den Au . ö. Ungarn, fort. Das Wort ergriffen die zur deutschen Volkspartei gehörenden Abgg. Kaiser, Girstmayr und Edler von Millesi sowie der deutschfortschrittliche Pr. Menger. Sämmtliche Redner sprachen sich gegen die Aus— gleichsvorlagen aus. Der Abg. Kaiser erklärte, die deutsche Volkspartei werde gegen die Verweisung an einen Ausschuß stimmen.

Gestern Vormittag hat in Triest der Stapellauf des Rammkreuzers „Kaiser Karl VI.“ stattgefunden.

Großbritannien und Irland.

Aus Portsmouth wird gemeldet, daß der Kreuzer Terrible“ Befehl erhalten habe, sich seebereit zu 3 Derselbe soll bereits endgültige Instruktionen empfangen haben, noch in dieser Woche Kohlen cinzunehmen und fich bereit zu halten, um nach dem Stillen Ozean abfahren zu können.

Frankreich.

Der spanische Botschafter Leon y Castillo stellte gestern Nachmittag 4 Uhr dem Präsidenten Faure die ü , Mitglieder der Friedens-Kommission vor. Mon— ter o 619) dankte im Namen der spanischen Regierung für den den n ommissaren bereiteten Empfang. Der Präsident Faure gab seiner Befriedigung darüber Ausdruck, die spanischen Delegirten zu empfangen, und sagte: er freue sich, daß Paris als Ort für die Arbeiten ber Friedens— Kommission gewählt sei, für deren Erfolg er die aufrichtigsten Wünsche hege. Später stellte der Botschafter der Vereinigten Staaten Porter dem Präsidenten die amerikanischen Mitglieder der Friedens-Kommission vor. Das Mit— glied der Kommission Day verlas eine Depesche des Praͤsi⸗ ni,. MeKinley, datiert vom 30. September, welche autet: „In dem Augenblick, da die Vertreter der Vereinigten Staaten und Spaniens in Paris zusammentreten, um über den Frieden zu verhandeln, und die Vertreter der Vereinigten Staaten der herzlichen Gastfreundschaft der Französischen Revublik theilhaftig werden, habe ich die Ehre, Ihnen meine sehr freundschaftlichen perfönlichen Grüße und Versicherungen der Dankbarkeit für Ihre woblwollende Eourtolsie gegenüber den Kommissaren der Vereinigten Staaten zu entbieten.“ Day gab sodann der Dankbarkeit über den den amerika⸗ nischen Kommissaren zu theil gewordenen Empfang Ausdruck. Der Präsident Faure erwiderte: er werde ein Telegramm an den Präsidenten MeKinley senden, in welchem er auf die engen Bande der Freundschaft hinweisen werde, welche seit so langer Zeit die beiden Republiken verknüpften, und fügte hinzu; wie der Name Lafayette den Amerikanern theuer fei, ki kee der Name Washington in Frankreich in höchster

ung. In dem gestern abgehaltenen Ministerrath wurde die Ernennung des Rathes am Kassationshofe Forichon zum Ersten Praͤsidenten des Pariser Appellationshofes sowie die des Generals Baill ond zum Chef des General⸗Sekretariats und Militärstaats des Präsidenten vollzogen. Letzterer tritt an die Stelle des zum Kommandeur der 14. Ona ernannten Generals Hagron. Der „Matin“ versichert, daß, falls das britische Aus⸗ wärtige Amt vor der Aufnahme von Verhandlungen Über Faschoda die m gh, ufanß Marchand's verlangen sollte, die französische Regierung dies kurz und entschieden ab⸗ lehnen werde.

Ruszland.

Wie die „Politische Correspondenz“ aus St. Petersburg meldet, ertheilte der Kaiser vor seiner Abreise aus Livadia dem interimistischen Leiter des Auswärtigen Amtes Grafen Lamsdorff den Befehl, den russischen Botschafter in Konstantinopel zu ermächtigen, das an die Pforte in Betreff der kretischen Frage zu richtende Ultimatum zu unterzeichnen. Dasselbe dürfte nunmehr unverzüglich dem tuͤrkischen Finn fn. des Aeußern überreicht werden. Die Ernennung des bisherigen Ersten Sekretärs bei der Gesandtschaft in Peking Pawlow . Geschäftsträger und General⸗Konsul in Söul (Korea) ist, wie, W. T. B.“ meldet, jetzt amtlich bekannt gemacht worden. Derselbe tritt dort an Stelle Matjun in's, welcher auf seinen Antrag zum Konsul in Melbourne ernannt worden ist.

Italien. Wie „W. T. B.“ erfährt, ist der Wiederzusammen—⸗ tritt des Parlaments auf den 14 d. M. festgesetzt. Die Nachrichten über das Befinden des Kardinals Maxcchi lauten besser. Der lateinische Patriarch in Jeru—

Laut ver nh hen eh unge an das Ober⸗Kommando

Spanien.

Der Ministerr ath ermächtigte, wie „W. T. B. meldet den Marine-Minister Aunon, die vor Cuba befindlichen spanischen Kriegsschiffe an die spanisch⸗- am erika⸗ , Republiken zu verkaufen, welche darum ersucht

Die Handelskammer von Madrid richtete an di Regierung eine Eingabe mit der Bitte, für ci . Werthe einschließlich der Staatsschuldwerthe dieselben Steuer⸗ sätze gelten zu lassen wie für Inmobilien. Die Regierung hat mit Rücksicht auf die aus Industrie⸗ und Handels kreisen ö Beschwerden beschlossen, den Ausfuhrzoll aufzuheben.

Nach Cuba sind fünfzehn Millionen Pesetas gesandt worden zur Zahlung der rückständigen Löhnung an die Frei⸗ willigen. Die vollständige Räumung Porto Ricos wird am 12. d. M. beendet sein. Die Transportkosten für die Rückbeförderung der Soldaten in die Heimath werden die Höhe von 25 Millionen Pesetas erreichen.

. Türkei. Wie das Wiener „Telegr⸗Corresp.⸗ Bureau“ aus Konstan⸗ tinopel erfährt, sind die beiden Adjutanten des Sultans Major Su leim an Bey und Hauptmann Husni Bey sowle der Beamte des Ministeriums des Aeußern Fazli Bey, welche unter dem Verdacht jungtürkischer Gesinnung jüungst nach Frankreich geflüchtet waren, nach Zusicherung vollster Straf⸗ , . zurückgekehrt und in ihre Funktionen wieder eingesetzt

Asien.

Das „Reuter sche Bureau“ meldet aus Peking vom 3. d. M., daß die Stadt ganz ruhig sei. ö . Damen, habe vollstän dige Entschuldigung wegen der jüngsten Ausschreitungen geboten. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung seien mehrere Regimenter nach Peking entsandt worden, doch seien seit dem Mondfeste keinerlei Aus— schreitungen vorgekommen. An der Stelle, wo die Be— schimpfungen von Europäern vorgefallen, seien acht der Angreifer öffentlich ausgestellt worden, welche schwere Holz⸗ kragen, in die Kopf und Hände eingespannt worden seien, auf den Schultern getragen hätten. Vorn sei die Inschrift ange⸗ bracht gewesen: „Bestraft wegen Angriffes auf Europäer“. Der Marquis Ito ist von Peking wieder abgereist. Man glaube, seine Sendung sei erfolglos geblieben.

A frika.

Die Zeitung „Cronica“ hat aus Saffi die vom 2. d. M. datierte Nachricht erhalten, daß der Sultan von Marokko ö . sei.

ach einer Meldung des „Daily Telegraph“ aus Kairo soll Marchand erklärt haben, seine Ee ht sei auf ausdrücklichen Befehl der französischen Regierung ausge⸗ führt worden. Er habe Faschoda im Juni erreicht. Das Blait meldet ferner, General Hunter sei vor einigen Tagen nach Om durm an zurückgekehrt, nachdem er am Blauen Nil bis Sennar aufwärts Posten errichtet habe. Krankheiten und Todesfälle mehrten sich unter den Truppen, die vom Sudan nach Kairo zurückgekehrt seien. Sechs Soldaten seien am 4 d. M. gestorben.

Die Londoner „Daily Mail“ meldet aus Kapstadt, daß der Volksraad von Transvaal am Moniag beschlossen habe, die Bestimmungen des Militärgesetzes, welches Transvaal und den , verpflichtet, sich im Falle eines Angriffs von außen gegenseitig militärischen Beistand zu leisten, temporär zur Anwendung zu bringen. Der General Foubert habe bei seiner Befürwortung dieser Maßnahme erklärt: niemand könne wissen, ob nicht schon in naher Zukunft beiden Republiken ernste Tage bevorständen. Die Eingeborenen im Norden von Transvaal rüsten, wie das Blatt weiter meldet, mit aller Macht zum Kampfe. Alle Wege seien von bewaffneten Kaffern besetzt. Das ganze Gebiet sei Nachts von Wachtfeuern erhellt.

Nr. 33 des Eisenbabn⸗Verordnungsblatts“, heraus— gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom J. Oktober, hat solgenden Inhalt; Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbesten: vom 25. Scptember 1898, betr. rechnungsmäßige Justifizierung der Be— willigung von gesetzlichen Wintwengeldern; vom 27. September 1898, betr. Belohnungen für langjährige Dienstzeit an weibliche Bedienstete; vom 28. September 1898, betr. Führung der gemeinschaftlichen An⸗ wärterlisten. Nachrichten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Kapitalversicherung auf den Todesfall in den Provinzen Preußens.

(Stat. Korr.) Unter den Nachweisungen, welche die im Königreich Preußen thätigen Lebensversicherungs-Anstalten an das Ministerium des Innern als Oberaufsichtsbehörde einzureichen hatten, befand sich eine Uebersicht der am Schlusse des Jabres 1894 innerhalb jeder Provinz laufenden Versicherungen. Diese Uebersichten sind die Quelle der einzigen Statistik, die den vom ganzen Staate regelmäßig betannt werdenden Versicherungsbestand nach Landestheilen zerlegt.

Nicht alle Gesellschaften waren in der Lage, jene Uebersicht an—⸗ zufertigen, und außerdem sind zuweilen die Versicherungszweige anders zusammengefaßt worden als in der allgemeinen Staatsübersicht; hierzu kommt, daß anstatt der versicherten Personen die gewöhnlich höhere Zahl der Versicherungen (Policen) anzugeben war. Die Folge dieser Abweichungen ist ein Mangel an Uebereinstimmung der Summen für die Provinzen mit der einfachen Staatssumme. Leßztere benffferte sich bei 99 Anstalten zu Ende 1894 auf h88 383 versicherte Perfonen mit 2 450 Millionen Mark Kapitalversicherung auf den Todesfall, wozu noch von einer Anstalt rund 18000 Personen mit 20 Millionen Mark traten. In der Provinzialstatistik erscheinen dagegen 606 063 Ver⸗ sicherungen mit 2264 Millionen Mark bei 43 Gesellschaften. Genügt demgemäß das Ergebniß dieser Zusammenstellung nicht, um die Gesammtheit des Bestandes der eigentlichen Lebengversiche⸗ rung innerhalb jeder ,. erkennen zu lassen, so darf man doch annehmen, daß die fehlenden Größen sich nahezu in demselben Ver— hältnisse wie die verzeichneten über die Provinzen vertheilen; aus dem vorhandenen Stoffe ist wenigstens kein Grund für eine gegentheilige Annahme zu schöpfen. Dann aber wohnt den Verhältnißzahlen, welche aus den bekannten Größen entwickelt werden, eine völlige Glaubwürdigkeit inne, und darf man getrost einige Folgerungen ziehen, die nur durch ungleichmäßige Angliederung von Sterbegeldern und Erlebensversicherungen an die Kapitalversicherung auf dea Todesfall

rusalem Piavi ist in Rom eingetroffen.

beeinträchtigt sein mögen. Es kamen zu Ende 1894

auf je 10 000 auf eine

in den Provinzen Orts. Ver Kapital⸗ , n,

anwesende sicherungen einheiten Ostyreußen 630 487 435 3341 Westyreußen 469 360 314 3 259 Stadt Berlin... h27 1168 1185 3789 Brandenburg.. 886 711 633 3 322 494 636 410 2412 574 416 381 3 415 1386 1413 1226 3 240 847 1088 1074 3687 404 395 413 3902 ö. ö 760 886 869 3 607 . 848 648 75h 4357 essen⸗Nassau . .. 561 742 918 4 626 heinland . 1603 1021 1364 4992 Hohenzollern ; 21 29 32 4141 insgesammt . 10 000 10 000 10 000 37365

Vergleicht man die Zahl der Lebensversiche rungen mit der Bevölkerung am 2. Dezember 1895, so sieht man die Antheil⸗ ziffern der Stadt Berlin an jener um li /S mal, der Hohenzollernschen Lande um 3/8, der Provinz Hessen⸗Nassau um über 13, der Provinzen Pommern und Sachsen um 27, der Provinz Hannover um 1/ und noch der Provinz Schlesien um 16 böher als die Bevölkerungsantheile. Die Hauptstadt ist auch an den sonstigen Zweigen der Lebensversiche⸗ rung stärker als an der Bevölkerung betheiligt, Hannover und Hessen⸗ Naffau meistens stärker, Po)ꝗmmern, Schlesien, Sachsen und Hohen⸗ zollern dagegen meistens schwächer. .

Von den übrigen Provinzen erreicht Schleswig-Holstein beinahe den Beypölkerungöantheik; Brandenburg steht um 15. Ost und West— preußen sowie Westfalen um 29, Posen um * und Rheinland um ? /s zurück. Es wird vermuthet, daß Schles wig⸗Holstein und Rheinland nicht wenige Versicherungen im Auslande bei solchen Anstalten ge— nommen haben, die kein Agenturgeschäft in Preußen betreiben; an⸗ gesichis der Wohlhabenheit beider Provinzen kann eine Unterschätzung der Vortheile, welche die Versicherung gewährt, schwertich voraus gesetzt werden. Westpreußen, Posen, Westfalen und Rheinland stehen auch in sonstigen Zweigen der Lebensversicherung durchweg, Ostpreußen und Schleswig⸗Holstein meistens unter ihrem Volksantheile, Branden burg dagegen größtentheils darüber.

Hinsichtlich des Antheils an der Versicherungs summe bleiben Berlin, Sachsen, Hannover, Hessen⸗Nassau und Hohenzollern, denen sich Schleswig Holstein anschlieht, über dem Antheile an der Be— völkerung; Pommern und Schlesien treten in dieser Beziehung da— gegen den zurückstehenden Provinzen bei. Die letzte Spalte der Uebersicht würde deutlich zeigen, wie tief dem Durchschnittsbetrage nach die Lebensversicherung in die Volksschichten hinabsteigt, wenn nicht die verschiedenartige Anrechnung bloßer Sterbegeldversicherungen bei den bald hier, bald dort vorzugsweise thätigen Anstalten hierauf einen beträchtlichen Einfluß übte.

Zur Arbeiterbewegung.

In Cassel ist, wie der „Magd. Ztg. gemeldet wird, der vor einigen Wochen begonnene Ausstand der Klempner beendet, da die Klempnergesellen am Montag die Arbeit zu den alten Bedingungen wieder aufnahmen. .

Der Ausstand der Böttcher in Dortmund, welcher 30 Wochen gedauert hat, ist jetzt, wie der D. W.“ von dort ge⸗ schrieben wird, nachdem beide Parteien einen Theil ihrer Forderungen gestrichen haben, beigelegt worden.

In Paris haben, dem „W. T. B.“ zufolge, die Bau maler und Holzlader gestern Abend in einer gemeinsamen Versammlung beschlossen, wegen ungenügender Löhne in den Ausstand zu treten. (Vgl. Nr. 241 d. BI.)

Ein am Montag in Frameries abgehaltener Kongreß der belgischen Minen Arbeiter (gl. Nr. 241 d. Bl.) beschloß, wie der „„Frkf. Itg.“ aus Brüssel gemeldet wird, auf möglichst sriedlichem Wege die Durchsetzung einer Lohnerhöhung zu versuchen. Die übrigen Resolutionen werden noch geheim gehalten.

Literatur.

Kaiserin Auguste Vietoria. Ein. Bild ihres Lebens und ihrer landesmütterlichen Fürsorge. Für die deutsche Jugend ge⸗ zeichnet von Wil helm Carl Bach. Mit 12, meist ganzseitigen Abbildungen. Breslau, Verlag von Ferdinand Hirt. Schulgusgahe: Preis geh. 35 3 (20 Exemplare 6 S6), Geschenkausgabe: auf Velin⸗ papier gedruckt und fein gebunden 1 416 Die vorliegende tleine Schrift bietet ein Bild von dem Lebensgange Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin sowie von Ihrem Schaffen und Walten als Landesmutter. In ungekfünstelter, zu Herzen gehender Sprache schildert der Verfasser die Monarchin in Ihrer Kindheit, dann als heranwachsende Jungfrau, als Braut, Gattin und treu sorgende Mutter Ihrer Kinder und Ihres Volks. So begleiten wir die Hohe Frau auf Ihrem ganzen Lebenswege, vom schlichten Herrenhause in Dolzig bis zum Marmor palais in Pots dam und zum Kaiserschloß in Berlin. Zahlreiche gut ausgeführte Bilder schmücken die Schrift, welche sich namentlich als gefälliges und preiswerthes Geschenk für junze Mädchen eignet.

Jahrbuch der Internationalen Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz. Erster Jahrgang, 1897. Berlin, Karl Heymann's Verlag. Preis 9 16. Nachdem die Bestrebungen, einen internationalen gewerblichen Rechtsschutz zu schaffen, durch die Gründung der internationalen Union für den Schutz des gewerblichen Eigenthums, welche auf Anregung des bei Gelegenheit der Pariser Weltausstellung von 1878 abgehaltenen internationalen Kongresses für gewerbliches Eigenthum im Jahre 1883 erfolgte, zum theil ver⸗ wirklicht worden waren, erschien zur Fortentwickelung der Union und des internationalen gewerblichen Rechtsschutzes eine Organisgtion als wünschenswerth, welche nicht nur einige der hervorragendsten Fachleute, sondern saͤmmtliche betheiligten Industrie⸗ und Handelskreise umfaßt. Eine deutschösterreichische Gewerbeschutz⸗ Konferenz., welche im Jahre 1896 in Berlin den deutschen und den oͤsterreichischen Verein. sür den Schutz des gewerblichen Eigenthums vereinigte, beschloß daher auf den Vorschlag Dr. Osterrieth's (Berlin), die Gründung einer internationalen Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz nach dem Vorbilde der im Jahre 1878 unter den Auspizien Vietor Hugo's ins Leben gerufenen Association litté- rairs et artistique internationale, die durch Veranstaltung von jährlichen Wanderkongressen die praktische und theoretische Auggestal⸗ tung des internationalen Urheberrechts dauernd gefördert und in stetigem Fluß erhalten hatte, anzuregen. In kurzer Zeit war ein inter⸗ nationaleg Comité gebildet; am 8. Mai 1897 wurde die konstituierende Versammlung in Brüssel und im Herbst v. J., vom 2. bia 7. Oktober, der 9 Kongreß der Internationalen Vereinigung für gewerblichen Rechtsschuz in Wien abgehalten. Als ihr offizielles Organ hat die Vereinigung ein Jahrbuch herauszugeben beschlossen, dessen erster Band nunmehr in stattlichem Umfange vorliegt, und dessen Inhalt durchaus der angedeuteten Richtung der Vereinigung entspricht. Als unmittelbares Vereinsorgan ist das Jahrbuch zunaͤchst natürlich für die Mitglieder der Internationalen Vereinigung bestimmt, namentlich 7 die dem Kongreß ferngebliebenen, denen dadurch die dort gehaltenen

orträge zugänglich gemacht werden, die auch sonst darin durch einen Rückblick auf die Entstehung der Vereinigung, die Brüsseler Konferenz, den ersten Kongreß der Vereinigung und dessen Verhand⸗ lungen, durch Mitthellung der Satzungen und des Mitgliederverzeich⸗ nisses über das Wiiken der Vereinigung unterrichtet werden ie Aber bei seinem gediegenen und reichen Inhalt bietet das Jahrbuch auch jedem sonstigen Interessenten viel Belehrendes. Man findet darln außer den einführenden Mittheilungen zunächst einen sehr eingehenden, 85 Selten umfassenden Generalbericht von Georges Maillard⸗ Paris Über die internationale Staatenunlon für den Schutz des gewerblichen Eigenthums, die

kungen und über die Frage: „Welche Aenderungen sind auf Grund

Pariser Konvention und das Madrider Protokoll, sowie ihre Wir⸗

der gemachten Erfahrungen für Handel und Industrie zu empfehlen?“, alsdann Abhandlungen von B. Frey⸗Godet, Bern, über Die Marke und deren internationale Eintragung?, P. Wauwermant⸗Brüssel über den „Musterschutz und seine internationale Bedeutung“, Dr. Richard Wirth-Frankfurt a. M. über den „Erfindungsschutz', J. von Schütz. Berlin uber den, Ausübungs zwang“, J. F. Iselin Lon don über „Herkunfts⸗ bezeichnungen“, P. Allart⸗Paris über den unlauteren Wettbewerb“, ferner Sonderberichte über die Rechts verhãltnisse in Deutschland, Oesterreich, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, der Schweiz, den Niederlanden, Luxemburg, Norwegen, Rußland und den Ver einigten Staaten von Amerika. Auf die einzelnen Aufsätze und Be—⸗ richte kann hier zwar nicht weiter eingegangen werden, aber davon kann man sich schon nach einer kurzen Ginsicht überzeugen daß das neue, zeitgemäße Unternehmen sich durch die Eigenart und Wichtigkeit seines Inhalts allen Anspruch auf Beachtung auch außerhalb des Mitgliederkreises der Internationalen Vereinigung erwirbt. Was ihm noch einen besonderen Reiz verleiht, das ist die Mitarbeiterschaft von Männern, der verschiedensten Kulturnationen, die hier eine Heim—⸗ stätte zu gemeinsamem Schaffen gefunden haben.

Das Krankenversicherungsgesetz vom 15. Juni 1883/10. April 1892 nebst den die Krankenversicherung betreffenden Bestimmungen der übrigen Reichs⸗Versicherungsgesetze und den wichti⸗ geren Ausführungsbestimmungen, mit Einleitung und Kommentar von Julius Hahn, Amtsgerichts ⸗Rath. Zweite, umgearbeitete und ver— mehrte Auflage. Berlin. Verlag der „Arbeiter⸗Versorgung“ (A. Troschel)]. Preis 6 SY Die erste Auflage dieses Kom⸗ mentars, der in knapper Form die Bedeutung und Tragweite der einzelnen Normen auf Grund der Gesetzesmaterialien und unter Verwerthung der einschlägigen Literatur und Recht⸗ sprechung darlegt, dabei auch die Zivil⸗ und Strafrechts⸗ sowie die Zuständigkeitsfragen erörtert und sich als praktisches, zuverlässiges Handbuch für Kassenorgane und ⸗Interessenten, für Verwaltungst⸗ beamte, Richter und Anwalte bewährt hat, war im Jahre 1897 er schienen und hatte noch die Novelle vom 10. April 1892 berücksichtigt. Seit dem Inkrafttreten derselben haben Literatur, Rechtsprechung und Verwaltung unablässig an der Erläuterung des Krankenversicherunga⸗ gesetzes weiter gearbeitet. Inzwischen sind ferner das Bürgerliche Gesetzbuch und das neue Handelsgesetzbuch, welche am 1. Januar 1909 in Kraft treten und auch das Krankenversicherungsrecht mannigfach beeinflussen werden, zur Verabschiedung gelangt; der in dieser Hinsicht besonders wichtige Abschnitt des Handelsgesetzbuchs ist sogar schon seit dem 1. Januar 1898 in Geltung. In die Rechtslage der Innungs⸗Krankenkassen hat das Reichsgesetz vom 26. Juli 1897 eingegriffen. So war für eine neue Auflage des Kom⸗ mentars eine Fülle neuen Stoffes gegeben, welchen der Verfasser in einer dem Zwecke des Buches entsprechenden Form ausgiebig herück— sichtigt hat. Zugleich sind die Bescheide und Urtheile des Reichs- Versicherungsamtt auf den verwandten Rechtsgebieten, sowie die Muster⸗ statuten und die Ausführungsbestimmungen zum Krankenversicherungs⸗ gesetz in höherem Maße zur Erläuterung des , herangezogen worden; von den wichtigeren Vollzugsporschriften sind Auszüge, die preußische Ausführungsanweisung ist (im Anhange) vollständig mit- getheilt.

Die Arbeiter ⸗Versicherung im Auslande, bearbeitet von Dr. Zacher, Geheimem. Regierungs⸗Rath im Reichs ⸗Ver⸗ sicherungsamt. Heft 17: Die Arbeiter Versicherung in Frankreich. Berlin, Verlag der, Arbeiter ⸗Versorgung“ (. Troscheh. Preis 2 1 Dieses neue Heft der dankentzperthen Publikation bringt zunächst einen Rückblick auf die ältere Gesetzgebung Frankreichs zur Arbeiter⸗Versicherung, dem dann eine e dersicht über die neuer⸗ dings getroffenen Maßnahmen folgt, nämlich über die Errichtung der Bergmannskassen, der Seemannskassen, die Unfallversicherung, das Projekt der Alters- und Invaliditätsversicherung. Als Anlagen sind die betreffenden Gesetze im französischen Wortlaut beigegeben.

Die Armenpflege. Einführung in die praktische Pflege⸗ thätigkeit von Dr. jur. E. Münster berg. Berlin, Verlag von Otto Liebmann. Preis geb. 3 Dieses Buch will in gemein⸗ verständlicher, anschaulicher Sprache dem praktischen Armenpfleger die Kenntniß der mannigfach verzweigten Gebiete helfender Liebesthätig⸗ keit in ihrer Ausgestaltung im einzelnen und in ihrem inneren Zusammenhange vermitteln. Dabei ist weniger eine wissen⸗ schaftliche Bearbeitung im eigentlichen Sinne des Worte beabsichtigt, auch nicht eine theoretisch vollständige Darstellung der einzelnen Materien, vielmehr eine eingebende ö Ausarbeitung derjenigen Punkte, welche für jede Art von Liebesthätigkeit, sei es öffentliche oder private Wohlthaͤtigkeit, kirchliche oder Stistungepflege, in gleichem Grade von Bedeutung sind. Immer hat der Verfasser die Bedürfnisse desjenigen vor Augen, der als hilfabereiter Armen⸗ freund gern helfen möchte, um das Wie aber in Verlegenheit ist. Diesem Programm wird die von idealen Gesichtspunkten getragene, in anregender Sprache geschriebene Arbeit auch völlig gerecht, und daher ist ihre Lektüre Allen ans Herz zu legen, welche mit

Das Mieth. und Pachtrecht nach dem Bürger⸗ lichen Gefetzbuch für das Deutsche Reich, zum praͤktis Gebrauch bearbeitet von Arnold Fränkel, Rechtsanwalt. Berlin, Verlag von Otto Liebmann. Prels kart. 5 MM. Der Verfasser lebt eine gemeinverständliche Darstellung des künftigen Mieth. und . die den Interessenten. Miethern und. Vermiethern, ächtern und Verpächtern, einen Ueberblick über diese Materie des Rechts der Schuldverhaͤltnisse ermöglicht. Auch dem Kreise der prak⸗ tischen Juristen dürfte die Arbeit beim Studium und bei der späteren Anwendung des Gesetzes zu dienen im stande sein. Den Ausführungen sind die Motive zu dem er sten Entwurf des B. G. B.. die Denkschrift zum jzweiten Entwurf, der Bericht der Reichstagskommission und die Kommissionsprotokolle zu Grunde ge⸗ legt; soweit sich das Gesetzbuch an bisheriges Recht anlehnt, hat der Verfasser aber auch wichtige, auf letzteres sich beziehende Entscheidungen höchster Gerichtsböfe berücksichtigt, Zahlreiche gut gewählte Beispiele erleichtern das Verständniß der Schrist. Jahrbuch der meteorologischen Beobachtungen der Wetterwarte der „Magdeburgischen Zeitung“ im Jahre 1896, herausgegeben von Rudolph Weidenhagen. 15. Band, 16. Jahrgang. Magdeburg, Faber'sche Buchdruckerei. Nach einem Vorwort von Professor Dr. Aßmann, Abtheilungs Vorsteher im Königlich preußischen Meteorologischen Institut, enthält der vorliegende Jahrgang zunächst eine Tabelle zur Reduktion der Barometerstände auf den Meeresspiegel und auf Normal- schwere und sodann in einer größeren Anzahl weiterer Tabellen Mittheilungen über Termins-Beobachtungen im Jahre 1896, Monats- und Jahres. Resultate, fünftägige Temperaturmittel, Tagesmittel der Temperatur in 2 m Höhe, Über stündliche Aufzeichnungen der auto⸗ grapbischen Apparate für Luftdruck (Monatsmittel des Luftdrucks für jede Stunde, den täglichen Gang des Luftdrucks im Jahresmittel), Wind⸗ richtung und Windgeschwindigkeit (Tagesmittel der Windgeschwindigkeit und Monatsmittel derselben für jede Stunde). Weitere Tabellen be⸗ treffen die kontinuierlichen Registrierungen des Sonnenscheins, die Temperaturen des Erdbodens in 5m, 3 m, 1m, O0, 15 m, 005 m und O, 00 m Tiefe, tägliche Temperatur Extreme der untersten Luft⸗ schicht und der Oberfläche des Erdbodens, beobachtet an 3 Minimum⸗ und 1 Maximum⸗Thermometer, tägliche Beobachtungen der böchsten Insolationswärme, Verdunstungshöhe, Grundwasserstand, die Kurven des Sprung⸗Fueß'schen Barographen, Sonnenscheindauer in Stunden nach Campbell⸗ Stokes 1382 1896. mittlere Sonnenscheindauer aus 15 Jahren, Zahl der Tage ohne Sonnenschein 1882 1895 und die Kurven der mittleren Sonnenscheindauer in den einzelnen Jahreszeiten.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ernteergebnisse in Frankreich.

Havre, den 26. September 1898. In den Norddevartements war die Winter-⸗Weizenernte nicht eine so große wie in den meisten übrigen Departements. Die heftigen Regen im Frübsommer hatten auf dem schweren und theilweise niedrigen Boden im Norden mebr Lager und Rost des Weizens als auf dem milderen und höheren Boden der Mitte und des Südens des Landes zur Folge gehabt. Die Gesammternte war der Menge des Stroh und Körnerertrages nach eine außergewöhnlich ergiebige, die größte seit dem Jahre 1880. Der diesjährige Körnerertrag von 100 Millionen dz ist mehr als ge⸗ nügend für den Jahresverbrauch, den man mit ungefähr 95 Millionen da annimmt. Die Güte des Korns scheint aber der Menge nicht zu entsprechen. Es ist daher wohl anzunehmen, daß trotz des scheinbaren Ueberschusses noch eine, wenn auch nicht bedeutende Einfuhr fremden, besonders amerikanischen Weizens zum Mischen mit dem hiesigen beim Ver⸗ mahlen stattfinden wird. Dies gilt hauptsächlich von dem zur Aus⸗ fuhr nach England bestimmten Mehl, wo nur beste Sorten genommen werden.

Von den Erträgen des Sommergetreides, besonders dem Ertrage des Hafers verspricht man sich sehr viel. Dagegen hat die Hitze und Trockenheit der letzten Monate der Entwickelung der Zuckerrüben und sonstigen Knollengewächse, wie der Spätkartoffeln nicht wenig ge⸗ schadet. Ebenso ist die Nachmahd der Wiesen und Kleefelder nur eine geringe. ; Die Getreidepreise sind mit der neuen Ernte erheblich gefallen und augenblicklich in Paris, . notiert:

Weizen Roggen Hafer Gerste Fr. Fr. 1. 4. 22, 20/25 14 16,75 zu 17 17

Weizenmehl ist 48,50 Fres. für 159 kg notiert. .

Der fremde Weizen, dessen Preis in England und Belgien zur Zeit um 16 Fres., herum steht, wurde sich in den französischen Häfen, einschließlich des Zolls von 7 Fres. auf 23 Fres. und im Inland je nach der Entfernung auf 23,50 Freg. bis 2d, 90 Fres. stellen In den landwirthschaftlichen Kreisen hofft man daher, daß die gegen⸗ wärtigen Preise sich halten oder wenigstens nicht erheblich fallen werden.

Der im „Journal Officiel! vom 24. September veröffentlichten amtlichen Schätzung der diesjährigen Winterkornernte entnehmen wir

der Armenpflege irgendwie, sei es aus freiem Willen, sei es in Er⸗

folgende Zahlenangaben:

füllung einer Berufgpflicht, sich zu beschäftigen haben.

Weizen.

Mengekorn)). Roggen.

Departements. Anbau⸗ fläche Hektoliter

Hektare

Meter⸗ Zentner

Anbau⸗ fläche Hektoliter Hektare

Meter⸗

Meter. Zentner

Zentner Hektoliter

Finist ore 60 320 1206400 8er ö iner

lle et Vilaine Manche 77 660 Calvados . 92 000 Eure 95 810 Seine Inférieure 111380 Somme 129 880

Pas de Calais 161 520 130000

1251 649

gal bo] 6 8650 165 000 2 666 9000 1 545 00 146 0600 3 160 S860 1 685 421 76 gõ0 1 ob G0 1 556 000 3 lII6 5566 i os 490 zol Jod i Saz oho 156 3700 6400 3 376 S850 23 557 60 9730 3 250 400 3 457 1410 5360 3 516 00062723760 50 830 336

105 320 453 600 130 000 27 000 378 000 ; 8 000 97 000 3 940 2880 46549 32 950 = 3200 S0 000 59 200 19 2

140 420 16 006 13609056 1160 74270 1260 26050 160 556 188 6866 135 320

5 410 207 506 151 2600 Ihz 806 2658 330 141506 283 85606 ziodslo 16 050 225 090 164 2356

160 490 17 690

0 460

213 990 107 280

zusammen .. in den übrigen Departements ..

110 570 23 164 010 17 937 180 56 755 110 107 886 210 82 968 940

37 9600 751 230 556270 132 4830 2692 800 1939 860 202 260 3764 600 2825 030 1360 980 22 990 160 16770 380

Gesammternte Frankreichs 1898 .... 1897

2 12

) Weizen und Roggen gemischt. In den 10 Nord⸗Departements.

ö Weizen Jahre . Hektoliter

1898... 1197 570 23 164 010 1897... 1038 860 19796 560 1998 .. . 1116824 23743 046 18989... 1112 402 23 136 768

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Nach einer Bekanntmachung des niederlän dischen Ministers der auzwärtigen Angelegenheiten im Staatscourant“ vom 30. v. M.

Meter · Zentner

17 937180 15 194630 18 373 887 17 907 495

ist die Wiedereröffnung der belgischen Grenze für nieder⸗ ländische Milchkühe noch vor dem 10. d. M. zu erwarten.

6b Sb 680 131 050220 100906129 66583 776 86 900 088 66 924996 1896 .... 6870 352 119 742 416 92 606743 1895 .... 7001669 119 967 745 92 423 696 1894. ... 6991 449 122 469 20723 671 456 1893 .... 7073 050 97 792 089 75 592 225 1892... . 6986 628 109 537 907 84 567 242 1891 5 7b4 844 77 657 568 58 792693

240 160 4515 830 3381 300 1493 410 25 682 960 18710 240 239 725 3 096 871 2264319 1451 764 16 964 215 12 125 775 260 808 4130 4891 3 089 447 1 500 207 24 464 730 17721681 2657 869 4384 100 3 275 804 1533 532 25 167 623 18 246 700 265 346 4443 631 3291965 1 555 723 26 406 900 19932229 273 845 3 699 376 2761 1511 1530 123 22515 6698 16 345 610 276 986 4096 922 3 955 008 16541 836 23 558 O94 17939318 270 890 3 698 274 27109931 1 498 570 21 583 14 15 397 583

In der Woche vom 18. his 24. September blieb der Gesund⸗ beitsstand in Berlin ein der Vorwoche ähnlicher, und die Sterblich⸗ keit jeigte einen weiteren Rückgang; von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 21,85 (in der Vorwoche 22,5). Unter den Todetz⸗ urfachen berrschten auch in dieser Woche akute Darmkrankheiten vor und führten in einer für diese Jahres;eit immer noch ungewöbnlich hohen Zahl zum Tode lin 199 Fällen, in der vorhergegangenen Woche betrug die Zahl der Todetfälle 244). Die meisten der Gestorbenen standen im kindlichen Alter von noch nicht 2 Jahren und kamen am häufigsten aus der jenseitigen Luisenstadt, dem Stralauer Viertel, der Rosenthaler Vorstadt, der Oranienburger Vorstadt, sowle aus dem Wedding jur Mittheilung. Die Theil nahme des Säuglingsalters an der Sterblichkein war geringer als in der Vorwoche; von je 10009 Ginwohnern in Berlin starben, auf das Jahr berechnet, 100 Säuglinge. Akute Ent zündungen der Athmungsorgane zeigten sich dagegen etwas häufiger als Todegursachen; Sterbefälle an Influenza wurden

nicht gemeldet. Von den Infektiongkrankheiten blieben