1898 / 237 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Oct 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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. . Abschnitten, deren Nominalbetrag auf mindestens

augnnge benden Anleihe egen Mark . überschreiten. Die Anleihescheine werden in von dem Provin al. Ausschuß

M sich belaufen muß, nach dem beigefügten Muster aus- fertigt Die Unterschrift des Landeshauptmanns und zweler itglieder des , sowie des Kontrolbeamten ist ersorderlich und genügend. Der Landeshauptmann hat insbesondere darüber zu wachen, daß die fünfzig Millionen Mark nicht überschritten

werden. Die Ausfertigung ist . zu machen.

Die Anleihescheine werden alljährlich, je nach Bestimmung durch den Provinzial ⸗Ausschuß mit drei, dreieinhalb oder vier vom Hundert verzinst und die Zinsen halbjährlich am 1. April und 1. Oktober ge⸗ zahlt. Den Anlethescheinen werden zu diesem Zweck Zinsscheine auf h zwanzig halbe Jahre nebst Anweisungen nach dem beigefügten

uster beigegeben. 4

Die Zahlung der Zinsen erfolgt gegen Rückgabe der betreffenden Zinsscheine vom Verfalltage ab durch die Landesbank der Provinz Westfalen in Münster, oder an den von dieser bekannt gegebenen Zahlstellen. Das Forderungsrecht aus einem solchen Zinsschein erlischt, wenn derselbe innerhalb vier Jabren, vom Ablauf des Kalenderjahres ab, in welchem er fällig geworden ist, nicht zur Zahlung vorgezeigt wird. Mit dem Ablauf der zehnjährigen Zeilräume werden nach vorheriger öffentlicher Bekanntmachung die neuen Zinsscheine dem Einlieferer der Anweisung ausgereicht. .

Bet dem Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheine nach Ablauf der für die Umwechselung bestimmten Frist an den Inhaber des H

. .

Die Tilgung der Anleihescheine geschieht durch allmähliche Ein—= lösung mit jährlich mindestens einhalb vom Hundert der ausgegebenen Anleihescheine unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihe—⸗

einen. 7 Der Provinzial. Verband hat das Recht, die Tilgung zu verstärken.

Die Tilgung beginnt nach Ablauf des auf die erste Ausgabe folgenden Kalenderjahres. .

Die Einlösung wird im Wege der Aufkündigung nach vorheriger Bestimmung durch das Logs vorgenommen.

Die Ausloosung erfolgt durch die Landesbank, unter Zuziehung von mindestens zwei Mitgliedern des Kuratoriums, während des Monats Fehrugr, die Bekanntmachung der ausgeloosten und zu kündigenden Anleihescheine, welche die letzteren nach Reihe, Nummer und Betrag bezeichnen muß, innerhalb der Monate März und Juni, die Einlösung am 1. Oktober desselben Jahres. Der Provlnzial⸗ Verband hat das Recht, saͤmmtliche noch umlaufende Anleihescheine zu kündigen.

Anstatt der Ausloosung können Anleihescheine auch im Wege des Rückkaufs wieder erworben und zur planmäßigen Tilgung verwendet werden.

Im Falle des Rückkaufs zum Zweck der Tilgung hat auch die Bekanntmachung des stattgehabten Ankaufs unter Angabe des Betrages der angekauften Anleihescheine e men.

3534 Die Auszahlung des Kapitals für die ausgeloosten Anleihescheine erfolgt nach dem Nennwerth derselben durch die Landesbank oder die von dieser zu bezeichnenden Zahlstelle an den Vorzeiger der Anleihe scheine gegen Rückgabe derselben. . Mit den Anleihescheinen sind zugleich die ausgereichten, nach dem Zahlungstermin fällig werdenden Zinsscheine einzuliefern. . ; Der Betrag der fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital gekürzt und zur Einlösung dieser Zinsscheine verwendet. Die Nummern der ausgeldosten, nicht zur Einlösung eingereichten Anleihescheine sind in den nach 5 4 zu erlassenden Bekanntmachungen in Erinnerung zu bringen. Werden die Anleihescheine dessen ungeachtet binnen dreißig Jahren nach dem Zahlungstermin nicht zur Einlösung vorgezeigt, oder ist deren Aufgebot und Kraftloserklärung (5 7) innerhalb dieser Frist nicht beantragt worden, so werden die Änleihescheine nach Ablauf der gedachten Frist zum Besten des Provinzial Verbandes als getilgt

angesehen.

§ 6. Alle die Anleihescheine betreffenden Bekanntmachungen erfolgen, einschließlich der Kündigung, durch den „Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staats Anzeiger“, die. „Berliner Börsenzeitung“, die . Rheinisch Westfälische Zeitung“ und den, Münster'schen Anzeiger).

; ollte eines dieser Blätter eingehen oder die Landesbank andere Blätter für die Veröffentlichung wählen, so muß die Wahl anderer Blätter in den bisher benutzten und noch eischeinenden Blättern be— kannt gemacht werden.

8 7.

Das Aufgehot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver— nichteter Anleihescheine erfolgt nach Vorschrift der S5 838 ff. der ivilprozeßerdnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 83), beziehungsweise nach 5 20 des Aus⸗ führungsgesetzes zur Deutschen Zivilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Gesetz Sammlung Seite 281). Zinsscheine und Anweisungen lönnen weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt werden. Es kann jedoch nach dem Ermessen der Landesbank demjenigen, welcher vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist (5 3) den Verlust eines Zinsscheins bei der Landesbank anmeldet und bescheinigt, der Betrag des Zint⸗ scheins, wenn ö bis zum Ablaufe der Verjährungsfrist nicht vor—

gezeigt worden ist, nach Ablauf 11 ausgezahlt werden.

Für die Sicherheit der ausgegebenen Anleihescheine und deren insen hastet der Provinzial Verband mit seinem Vermögen und mit el Steuerkraft. Der Gesammtbetrag der ausgegebenen Anleihescheine muß jeder⸗ zeit gedeckt sein durch Forderungen aus Darlehen, welche die Ländes— bank nach Maßgabe ihrer ö Bestimmungen gewährt hat.

Der Landeshauptmann überwacht die Befolgung der der Landes bank überwiesenen Geschäfte.

So beschlossen vom 39. Westfälischen Provinzial Landtage in seiner IV. Vollsitzung am 2. März 1898. Münster, den 7. März 1898. Der Vorsitzende des 39. Westfälischen Provinzial⸗Landtages. (L. S.) von Obeimb.

Anleiheschein des Provinzial⸗Verbandes der Provinz Westfalen 3 ter Ausgabe

Buchstabe .... = über

Mark Reichswährung. Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom 14. September 1898 (Amtsblätter der Regierungen Münster, Minden

und Arntzberg für 189. Seite. bejw. .. und .. . il 189 . Nr. . . Seite.. laufende Nr. . ).

*.

heine darf die

Namens des Provinzial Verbandes der Königlich preußischen Provinz

Ole Bestlmmüngen des umseittg abgedrucklen Regulativg finden auf diese Darlehnsschuld Anwendung. Münster, den

Westfalen. Der Landeshauptmann. Mitglieder des Provinzial. Ausschusses. ö (un fer sfth? kn ö. Eingetragen in das Register der Landesbank der Provinz West— falen, Mat Der Kontrolbeamte. (Unterschrift.)

Nei; gi, i ö). Provinz Westfalen. ... ter Zinsschein . . . . Reihe

zu dem

Anleihescheine des Provinzial⸗Verbandes der Provinz Westfalen 3 ter Ausgabe

ö Nr

Mark .. Pfennig zu ..

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom ab die Zinsen des vor⸗ benannten Anleihescheins für das k vom

bis .

. Mark.. Pfennig

bei der Landesbank der Provinz Westfalen in Münster oder den von

dieser bekannt zu machenden Einlösestellen.

Münster, den 1

Namens des Provinzial Verbandes der Königlich preußischen Provinz Westfalen. ö

Stempel Der Landeshauptmann. .

der Provinz ö Westfalen.) (Faksimile.) (Falsimile) .

Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht bis zum 31. Dezember 1... erhoben, oder wenn die Vorderseite durch⸗

strichen oder eine Ecke abgeschnitten ist.

Anla ge III. . J. Reihe.

Prozent Zinsen.

Reihe J. Provinz Westfalen. Anweisung zum

Empfang neuer Zinsscheine zu dem Anleiheschein des Provinzial⸗Verbandes

der Provinz Westfalen 3ter Ausgabe Buchstabe . . Nr. . . . über . . . . Mark Prozent Zinsen.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem vorbezeichneten Anleihescheine die . . . Reihe Zinsscheine für die zehn Jahre vom 19 .. bis ö.

der Königlich preußischen Provinz i. Westfalen.: . Stempel Der Landeshauptmann. .

der Provinz Westfalen.) (Faksimile.) (Faksimile.)

Ministerium zer geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der bisherige Oberlehrer der städtischen höheren Mädchen⸗

schule zu Elbing Dr. Eugen Steinhardt ist zum Kreis—⸗

Schulinspektor ernannt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Hauptlehrer Wilhelm Fleischer in Estebrügge ist zum Königlichen Baugewerkschullehrer ernannt und der König⸗ lichen Baugewerkschule in Münster als Lehrer überwiesen worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Der Diätar Gerlach ist zum Kassen-Sekretär ernannt worden.

Bekanntmachung.

Von den zuständigen Staats, und Kirchenbehörden wird die Errichtung einer selbständigen evangelischen Kirchen gemeinde für die auf dem Karl. August Platz in Charlotten- burg im Bau begriffene Trinitatiskirche beabsichtigt. Demgemäß haben wir nach Anbörung der kirchlichen Gemeindeorgane der Luisen⸗ Kirchengemeinde daselbst und im Ginverständnisse mit der Königlichen

folgende Fesisetzungen in Aussicht genommen.

16. Die Eyangelischen in demjenigen Gebiet von Charlottenburg, welches umschrieben wird

a. im Osten: durch die Mittellinie der Fasanenstraße von der Weichbildgrenze gegen Deutsch Wilmersdorf nordwärts bis zur Mittellinie der Kurfürsten-Allee,

b. im Norden: durch die Mittellinie der Kurfürsten⸗Allee von ver Mittellinie der Fasanenstraße westwärts bis zur ver— längerten Mittellinie der Bismarckstraße und durch die Mittel- linie der Bismarckstraße von der Mittellinie der Kurfürsten⸗ Allee westwärts bis zur Mittellinie der Kaiser-Friedrichstraße,

c. im Westen: durch die Mittellinie der Kaiser⸗Friedrichstraße und deren Verlängerung über den Stuttgarterplatz von der Mittellinie der Bissmarckstraße südwärts bis zum Damm der Stadtbahn, durch den Bahndamm von der verlängerten Mittel linie der Kaiser. Friedrichstraße ostwärts bis zur westlichen Grenzlinie der Grundstücke auf der westlichen Seite der Wilmersdorferstraße und durch diese Grenzlinie vom Bahn damm südwärts bis zur Weichbildgrenze gegen Deutsch⸗ Wilmersdorf, einschließlich sämmtlicher Eckgrundstücke, auch wenn sie in Nebenstraßen gezählt werden,

d. im Süden: durch die Weichbildgrenze gegen Deutsch⸗Wilmers⸗ dorf von der westlichen Grenzlinie der Grundstücke auf der Westseite der Wilmersdorferstraße ostwärts bis zur Mittel linie der Fasanenstraße,

werden aut der Luisen Kirchengemeinde ausgepfarrt und zu einer selbst⸗ ständigen Trinitatis⸗Kirchengemeinde vereinigt.

V.

Das Archidiakonat der Luisen, Kirchengemeinde geht als erste Psarrstelle und dasjenige Diakonat, welches zur Zeit der Diakonut Andrege inne hat, als zweite Pfarrstelle, und zwar . Diakonat zugleich mit seinem derzeitigen Inhaber, auf die Trinltatiz Kirchen- gemelnde über. 2.

Für die Trinttatis-Kirchengemeinde gelten big auf weiteres die gegenwärtigen Gebührenordnungen der Luisen,Kürchengemeinde.

Regierung, Abtheilung für Kirchen, und Schulwesen, zu Potsdam

J Fůrstenbrunner⸗ Weg mitzubenutzen und die Stolgebühren für Begräb=

nisse ihrer j 324 zu beziehen.

Indem wr diesen Parochialregulierungsplan zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir die Betbeiltgten auf, etwaige Gin⸗ wendungen gegen denselben bis zum 8. Oktober d. J. während der get bon 10 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags in dem Amts. zimmer Nr. Z unseres Dienstgebdudes (Berlin 8M. Schützenstraße 26) bei dem Konsistorial Sekretär Winter oder deffen Stellvertreter unter geeignetem Ausweis über ihre Legitimation zur Sache schriftllch vor⸗ zulegen oder zu Protokoll zu erklären.

Berlin, den 19. September 1898. (L. S.)

Königliches Konsistorium der Provinz Brandenburg, Abtheilung Berlin. D. Faber.

Aichtamtliches Deutsches Reich.

Preus ten. Berlin, 6. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten im Marmorpalais gestern Vormittag von 9 Uhr an den Vortrag des Chefg des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus und empfingen um 11 Uhr in Gegenwart des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Staats-Ministers von Bülow, zunächst den neu ernannten Gesandten der Süd— afrikanischen Republik, Dr. Leyds, und sodann den neu er— nannten Gesandten von Bolivia, Francisco Argandonia, in Antritts⸗-Audienz. Nachdem noch der neuerwählte Rektor der Technischen Hochschule zu Charlottenburg, Professor Goering die Ehre des Empfangs gehabt hatte, ließen Seine Majestät der Kaiser Sich von dem Staatssekretär von Bülow Vortrag halten. Nach der Abendtafel empfingen Allerhöchstdieselben den Reicht⸗ kanzler und Präsidenten des Staats⸗-Ministeriums Fürsten zu Hohenlohe zum Vortrage.

Heute Vormittag von 9 Uhr an hörten Seine Majestät der Kaiser die Vorträge des Kriegs-Ministers, General— Lieutenants von Goßler und des Chefs des Militär⸗Kabinets, Generals von Hahnke.

Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung.

Das Staats⸗-Ministerium trat heute Nachmittag 3 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Platz 11, unter dem Vor⸗ sitz des Hin e e rien Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sitzung zusammen.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober-⸗Kommando der Marine sind S. M. Schiffe „Gefion“, Kommandant: Korvetten⸗-Kapitän mit Oberst-Lieutenants⸗Rang Follenius, und „Cormoran“, Kommandant: Korpetten-Kapitän Brussatis, von Kiautschou am 5. Oktober in See gegangen, und zwar ersteres Schiff nach Shanghai, letzteres nach Yoko⸗ hama; ferner ist S. M. S. „Kaiserin Augusta“, Kom⸗ mandant: Kapitän zur See Koellner, am 4. Oktober in Taku angekommen.

Hessen.

Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin sind am 4. d. M. aus Schlesien wieder in Schloß Wolfsgarten eingetroffen.

Reuß j. L.

Seine Durchlaucht der Erbprinz Reuß j. L. hat, der „Geraer Zeitung“ zufolge, die Einberufung des Landtages auf den 23. d. M. angeordnet.

Oe fterreich⸗ Ungarn.

Die österreichische Quoten⸗Deputation wählte gestern den Grafen Schönborn zum Obmann und Beer zum Referenten. Der „Wiener Abendpost“ zufolge drückte der Minister⸗Präsident Graf Thun der Deputation den Wunsch aus, dieselbe möge am 8. Oktober in Budapest ihre Arbeiten aufnehmen, um durch möglichst rasches Tagen der im Abgeordnetenhause erfreulicherweise eingetretenen Arbeits— bereitwilligkeit beredten Ausdruck zu geben, wodurch jedem etwaigen Zweifel daran, daß der Reichsrath in vollem Maße seine ernste Arbeit aufgenommen habe, am besten werde begegnet werden. Der Referent der Kommission Beer empfahl eine Ver⸗ schiebung des Zeitpunktes, worauf Graf Th un abermals lebhaft für oben bezeichneten Termin, eventuell für eine ganz kurze, durch den Gesundheitszustand des Referenten bedingte Ver— schiebung eintrat. Schließlich wurde für den Beginn der Ver— handlung der 10. Oktober festgesetzt.

Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte gestern die erste Lesung der Vorlagen, betreffend den Ausgleich mit Ungarn, fort. Die Abgg. Roser und Nos ke deutsche Fortschrittspartei), Schlesinger und Dr. Lueger (cchristlich⸗ sozialf, Hann ich Sozialdemokrat) und Chiari (deutsche Volls⸗ partei) sprachen saͤmmtlich gegen die Vorlagen. , wurde mit 183 gegen 149 Stimmen Schluß der Debatte ange⸗ nommen. Ueber die Auslegung der Geschäftsordnung ent— spann sich darauf eine längere Debatte. Der ö Dr. von Fuchs erklärte, daß nach seiner Rechtsanschauung die Regierungsvorlagen den dringlichen Anträgen voraus— ugehen hätten; um aber den beiderseitigen Auf— , Rechnung zu tragen, werde er am Schlusse . Sitzung dringliche

ringen. Die Redner der Linken prote

Anträge zur Verhandlung

gierten gegen die

Anschauung des , und der Abg. Pergest bean⸗

tragte, jedoch unter Festhaltung seines prinzipiellen Standpunktes,

daß der Gesetzentwurf, betreffend die ö der Bezüge der e

Staatsdiener, sofort nach Schluß der ersten Lesung der Aus— leichs vorlagen berathen werde. Der Präsident Dr. von uchs erklärte, diesem Wunsche entsprechen zu wollen.

Bei den gestern in . vorgenommenen Wahlen zum

Gemeinderath wurden in dem ersten Wahlkörper die Kan—

didaten des deutschen Wahlausschusses mit großer

k welche an den Propinzial⸗Verband baar gezahlt worden und mit .... Prozent jährlich zu verzinsen sind.

7 Die Trinitatis Kirchengemeinde hat bis zum 31. Dejember 1904 das Recht, den der LussenKöirchengemeinde gehörigen Kirchhof am

Majorität gewählt.

Großbritannien und Irland.

Die Abfahrt des Kreuzers „Terrible“ nach dem Stillen hren ist wegen einer Beschãdigung der Maschine verschoben worden. Das „Reuter'sche Bureau“ erfährt, es bestehe nur geringe Wahrscheinlichkeit, daß die Entscheidung des Schieds— erichts in der Frage der Delagoabay-Eifenbahn unmittelbar bevorstehe. Wie demselben Bureau aus Li 1 abon emeldet wird, ist Grund zu der Annahme vorhanden, die elggogbay⸗Frage überhaupt noch nicht zum Gegenstand von Verhandlungen zwischen der britischen und portugiesischen Regierung gemacht worden sei.

Frankreich.

Der Marine⸗Minister Lock roy ist auf seiner Reise nach Corsika, Tunis und Algier zur . der dortigen Ver⸗ theidigungsanlagen gestern in Toulon eingetroffen.

Wie der „Temps“ meldet, hat die Pariser Polizei in den letzten Tagen etwa 50 fremde Anarchisten ausgewiesen.

Spanien.

In dem gestern abgehaltenen Ministerrath wurde ein Telegramm des Generals Rios verlesen, welches mittheilt, daß die Spanier neuerdings die Aufständischen auf den Visayas⸗ Inseln geschlagen hätten. Letztere hätten zahlreiche Todte ver— loren. Der Ministerrath beschloß ferner endgültig die Auf— hebung des Ausfuhrzolles.

Der Admiral Cervera wird zum Senator auf Lebenszeit ernannt werden.

Türkei.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Konstantinopel, daß die Kollektibnote der vier Mächte, betreffend die endgültige Regelung der kretischen Frage, gestern Vor— mittag der Pforte überreicht worden sei. Die Note erkläre in bündiger Form, daß die türkischen Truppen Kreta binnen einem Monat zu räumen hätten und daß die Zurückziehung der türkischen Truppen in 14 Tagen beginnen müsse.

Aus Cetinje wird dem Wiener „Telegr.-Korresp.— Bureau“ berichtet, daß die Pforte Saagd⸗-Eddin Pascha angewiesen habe, sich nach Berane zu begeben, daselbst die Ruhe wiederherzustellen und der Familie, wegen deren die Unruhen ausgebrochen seien, Genugthuung zu verschaffen.

Amerika.

Nach einer Meldung des „New York Herald“ aus Washington wurde das Mitglied der amerikanischen Kom— mission der Pariser Friedens⸗-Konferenz Day ermächtigt, die Arbeiten der Kommission jederzeit zu unterbrechen, falls Spanien sich unzugänglich erweisen oder die Arbeiten unnöthig verzögern sollte. Eine Flottenkundgebung würde dann folgen. Agoncillo, der Vertreter Aguinaldois, werde von der Pariser Kommission vernommen werden.

Nach einem Telegramm aus Havanna versicherten in der vorgestrigen Sitzung der gemischten Kommission für die Räumung Cubas dle spanischen Mitglieder, es sei unmög⸗ lich, Cuba sofort zu räumen. Die amerikanischen Mitglieder verwiesen auf ihre Instruktionen und verlangten die sofortige Räumung. Die Verhandlungen dauerten zwei Stunden, ohne daß eine Einigung erzielt werden konnte.

Asien.

Wie das „Reuter 'sche Bureau! meldet, erhielt die ch inesische Gesandtschaft in London gestern ein Telegramm aus Peking, in welchem es heißt, daß zwischen dem Kaiser und der Kaiserin⸗Wittwe das beste Einvernehmen herrsche; Li⸗Hung⸗-Tschang habe sich seit seiner Entlassung von den öffentlichen Angelegenheiten ferngehalten.

Dem „Daily Chronicle“ wird aus Peking vom 3. d. M. telegraphiert, daß die Unruhen am Sonntag wieder begonnen hätten. Fünf Chinesen seien getödtet worden. Die Angriffe auf Europäer dauerten fort.

Antlich wird aus Atschin vom gestrigen Tage gemeldet: Die an der Westküste von Atschin operierende Kolonne ist in Telok Glump ung gelandet, um Tuku Umar, der sich in Lagen befindet, zu verfolgen.

Afrika.

Aus Pretoria meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß der Volksraad die Beschlüsse der gemeinschaftlichen Konferenz ., engerer Vereinigung mit dem Oranje ⸗Frei⸗ taat, mit Ausnahme des Beschlusses, welcher die Errichtung eines Appellgerichts betrifft, angenommen habe.

Nr. 40 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sun dheitzam ts“ vom 5. Oktober bat folgenden Inhalt: Gesund⸗ heitsstand und Gang der Volkskrankheiten. * Sterblichkeit in Krakau, 1895/96. Gefetz gebung u. s. w. (Deutsches Reich). Auswanderer⸗ schiffe. Butter 2c. Nachrichtendienst in Viehseuchen. Angelegen⸗ heiten. (Preußen.) Rindertuberkulose. Beamtete Thierär e. Schafräude. (Reg. Bez. Marienwerder) Apothekenkonzessionen. Meg; Ber. Köln.) Trichinenschau. (Sachsen. Bäckereien und Konditoreien. k Schweineseuchen. (Gremen.) Taubstumme. (Hamburg.) Apotheken. (Oesterreich.) Hebammen; wesen. Gang der Thierseuchen. Rinderpest in der Südafrikanischen Republik. Zeltweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preuß. Reg. Bez. Sigmaringen, Bayern, Württemberg, Sachsen⸗Altenburg, Schweiz.) D Vermischtes. (Deutschez Reich) Invaliditätz⸗ und ters ver- sicherungsanstalten, 1597. (Preußen, Baden.) Geheimmittel ꝛc. Preußen.) Sanatorium Gütergotz, 1894195. (Großbritannien. ondoner Hafen.) Bericht der Gesundheitsbeamten, 1897. (Belgien) Provinzial Gefundheits kommission, 18596. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40606 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Aust landes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt. und Landbejirken. Witterung. 2 nnn after lan und Bodenwärme in Berlin und München,

ugust.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. n Paxis ist, wie W. T. B.“ meldet, der größte Theil der Lustader in den . ebenso wie eine große Anzahl Maurer und aumaler (vergl. Nr. 236 d. Bl.) heute Vormittag in den Ausstand getreten, um mit den ausständigen Erdarbeitern gemein same Sache zu

machen. ginige Zwischenfälle ereigneten sich im Laufe det Vor⸗

mittags; so drang ein starker ufe Erdarbeiter auf den Qual de Grenelle, . die dort beschäftigten Auslader, die Arbeit ein- justellen, und warf einige Karren in die Seine. Dragoner und Küras⸗ siere wurden zur Unterstützung der Polizei beordert.

Kunst und Wissenschaft.

In St, Gallen tagte, wie der Berner Bund“ meldet, am 30. September und 1. Okiober eine Konferenz zur Berathung von Maßnahmen für die Erhaltung werthvokler alter Hand chrifte n. Der von dem Präfekten ber vatikanischen Bibliothek in om E, Ehrle dazu K. Aufforderung war eine Anjabr von Bibliothekaren und useums⸗ Direktoren aus allen Ländern Europas gefolgt. Es befanden sich unter ihnen Professor heodor Mommsen aus Berlin: Dr. von Lautmann, Direkttor der Königlichen vos⸗ und Staats- Bibliothek in München; Nicholson, Ober Bibliothekar in Oxford; Chatel ain, Vor- stand der Bibliothek der Sorbonne in Paris; Ritter von Zeißberg, Direktor der Hofbibliothek in Wien; Dr. Fejerpataky, Direktor der ungarischen Landesbibliothek in Budapest, und Andere. Aus der Schweiß nahmen an der Konferenz theil: Br. C. E. Bernoulli, Ober⸗ Bibliothekar in Basel, Dr. Escher, Stadt⸗Bibliothekar in Zürich, Dr. J. Bernoulli, Direktor der eidgenössischen Zentral. Bibliothek in Bern, und hr. Fäh, Stifts ˖ Bibliothekar in St. Gallen. Ir ihren drei Sitzungen beschäftigte sich die Konferenz mit der Frage, wie die alten Hand schriften vor ihrem Untergange gerettet werden könnten. Allgemein betonte man die Nothwen digkeit, die am meisten gefährdeten Hand⸗ schriften der Nachwelt durch photographische Reproduktion zu retten. Am Sonntag waren die werthvollsten Handschriften der vatlkanischen Bibliothek in der St Gallischen Stifts. Bibliothek ausgestellt, darunter ein Virgil aus dem dritten Jahrhundert.

Das neue „Künstlerhaus“ des Dereins Berliner Künstler (Bellevuestraße 3) wird am 15. Oktober eröffnet werden. Am Vor⸗ abend Versammeln sich die Mitglieder des Vereing zur festlichen Schlußsteinlegung. Am 15. Oktober, Mittags 12 Uhr, folgt dann die feierlichh Eröffnung, an' die sich ein Rundgang durch das Künstlerhaus und eine Besichtigung der Eröffnung. ausstellung anschließen wird. Abends 7 Uhr werden die Dona⸗ toren, die Vertreter des Hofes, der Regierung und der Stadt Berlin sich mit den ordentlichen und außerordentlichen Mitgliedern zu einem Festmahl vereinigen. Die Eröffnungsausstellung wird bis zum LL. November währen und nur Werke perfönlich eingeladener Tünftler, sowie Arbeiten der Vereinsmitglieder zur Schau bringen. Ihr Charakter soll ein ausschließlich deutscher, im übrigen aber sollen alle Richtungen darin vertreten sein. Einladungen fn, nach München, Düsseldorf, Karlsruhe, Dresden, Weimar, an die Künstler von Worpe wee, ferner nach Frankfurt, Leipzig, Hamburg, Danzig, Stuttgart, Königsberg ergangen. Auch Werke der Klein⸗ vlastit und des Kunstzewerbes werden in dem nenen Hause Einlaß finden; für diese Zweige sind ständig drei vordere Räume bestimmt. Der Vorverkauf der Dauerkarten zum Preise von 3 S6 sowie der Tages billets zum Preise von 1 M für die Eröffnung ⸗Ausstellung findet wochentäglich von 10 bis 1 und 3 bis 6 Uhr in ber Geschäftt⸗ stelle des Vereins Berliner Künftler, Bellevuestr. 3, J. Hof 2 Treppen, statt.

Laud⸗ und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Ungarn.

Der Saatenstandsbericht vom 30. v. M. besagt, der, Wiener Ztg.“ zufolge: Infolge Eintretens von mildem, regnerischem Wetter konnten die landwirthschaftlichen Arbeiten mit voller Kraft aufgenommen werden, und der Regen war für den Anbau und die Vegetation von

ünstigem Einfluß. Der Maisertrag ist kaum befriedigend. Die ö entspricht in der Quantltät den Erwartungen nicht, der

uckergehalt ist jedoch reichlich.

Ernteergebnisse und Getreidehandel in Rußland.

Rostoff am Don, den 2. September 1898. Die eingelaufenen weiteren Nachrichten lassen keinen Zweifel darüber, daß die nördlichen Theile des Dongebiets auch im laufenden Jahre von einer Mißernte betroffen worden sind.

Die Meldungen aus den mittleren und südlichen Theilen lauten sehr widersprechend. Einer guten oder doch befriedigenden Ernte in dem einen Bezirk steht völllger oder theilweiser Mißwachs in dem anderen gegenüber, und es läßt sich nach Lage der hiesigen Verhält⸗ nisse nicht mit Sicherheit feststellen, ob diese Gegensätze sich unter einander soweit ausgleichen, daß für diese Theile des Dongebiets doch noch ein mittlerer Ernteertrag angenommen werden kann.

Im Ganzen genommen Hat das Dongebiet, jedenfalls in Weijen und Roggen, im Vergleich zum Durchschnitt einen nicht unerheblichen Minderer trag zu verzeichnen, während Geiste nach der in den betheiligten Handelskreisen vorherrschen den Meinung einen vollen mittleren Ertrag geliefert haben soll. Die Beschaffenhest des Korns hat aber, wie die schon jetzt hier vorliegenden Proben zeigen, bei allen drei Getreidearten durch die Ungunst der Witterung unmittelbar bor und während der Ernte ⸗Arbeiten merkbar gelitten.

Im nördlichen Kaukasien scheint im Großen und Ganzen ein besserer Ernteertrag erzielt worden zu sein, wenngleich auch dort das Ergehniß den gehegten Erwartungen nicht entfernt entsprochen hat.

Die Stimmung des hiesigen Getreidemarktes ist seit der zweiten Woche des September wieder fester geworden, wohl hauptfächlich des⸗ wegen, weil die hiesigen Exporteure für ihre früher eingegangenen Verpflichtaͤngen Deckung suchen mußten und die verfügbaren Vorräthe infolge der unerwartet schwachen Zufuhr neuen Getreides bis jetzt sehr gering geblieben sind. Die schwache Zufuhr beruht, ahbgesehen von dem Autfall der Ernte, auch auf den ungünstigen Witterunge⸗ berbältnissen der letzten Wochen, infofern häufige Regengüsse die Steppe unwegsam machten und dadurch die Heranführung des Ge—⸗ treides nach Rostoff bejw. nach den den Produktionsorten näͤchst gelegenen Fluß und Eisenbahanstationen verhinderten.

Die letzten hier notierten Preise (23. September) waren pro zehn⸗ pudiges Tschetwert:

23. September, dagegen am 23. August Weizen:

a. Winterweizen. . 9, bis 10,50 Rbl. 8,20 bis 9,70 Rbl. b. Hartweizen .. 830 1050 . 8, 390 , 10, nile ,,, ö, , , k Q ö,, Die Nachfrage des Autlandes auf dem hiesigen Markte ist infolge des hoben Preisstandes schwach und die Aut fuhr gering. Seit Beginn der Schiffahrt bis zum 3. September d. J. sind von hier ausgeführt worden: Weizen: Roggen: Gerste: 16 8651 000 Pud 12 487 690 Pud 3 745 060 Pud. An Vorräthen waren am 15. Ser tember vorhanden? Weizen: Roggen: Gerste: gegen 400 9000 Pud 360 000 Pud gegen 380 000 Pud, (lam 13. Auguft: 225 000 Pud 200 000 Pud 200 000 Pud)

Heft 1 des bi. Bandes des von dem Geheimen Hofrath Dr. Friedrich Nobbe, Professor an der Königlichen Akademie und Vorstand der physiologischen Versuchs⸗ und Samenkontrol. Station zu Tharand, unter Mitwirkung sämmilscher deufschen Versuchs⸗ Stationen herauggegeben Organs für naturwissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiete der Landwirthschaft „Die Iandwirthfchaftlichen

Versuchtz⸗ Stationen.? (Versag von Paul Parey, Berlin;

Abennementspreig des Bandes, 5 Hefte, 12 0 erschien mit folgendem Inhalt: „Ueber die Frage der . des hen ettes bet der Käse⸗ reifung“ von Dr. H. Weigmann (Referent) und Br. A. Bade; Ver- handlungen der XI. (außerordentlichen) Hauptversammlung des Ver⸗ bandes landwirthschaftlicher Versfuchg⸗Stallsonen im Deutschen Reich im Klub der Landwirthe“ zu Berlin am 17. Januar 1598; Ünter⸗ suchungen über die i,, des Handels, veranlaßt 1890 auf. Grund der Beschlüsse in Bernburg und Bremen durch ben Ver band landwirthschaftlicher Versucht⸗ Stationen im Deutschen Reich: Ueber den Sesam“, Berichterstatter: Pr. A. ebebrand· Marburg ,. eine Tafel); Satzungen des Verbandes fandwirthschaftlicher . im Deutschen Reich; Verband landwirthschaftlicher Versuchs. Stationen im Deutschen Reich: Einladung zu der XII. Haupt- versammlung in Münster i. W. .

Verdingungen im Auslande.

Italien.

11. Oltober, 107 Ubr. Baudirektion des 1. Seedepartements in Spezia: Lieferung verschte denartiger Röbren aus Messing und Kupfer. Gesammtanschlag 20) 000 Lire. Kaution 29 00 Lire. C3.

12. Oktober, 10 Uhr. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und Präfektur in Lecda: Bau einer Mole im Hafen von Tarent. Anschlag 473 520, 82 Lire, vorläufige Kaution 30 600 Lire.

12. Oktober, 10 Uhr. Artillerie⸗ Direktion des Bauarsenals in Turin: Lieferung von 20 006 kg verschiedener Ledersorten und von 1000 schwarjzen Schaffellen.

Norwegen.

12. Oktober, 7 Uhr Abends. Verwaltung der Stagtseisenbahnen Jernsbanes tyrelsens Expeditions Kontor) in Christiania: Lieferung von 740 000 Klammern für Schienen. Näheres bei der genannten Verwaltung.

Verkehrs⸗Austalten.

Heft 10 der von dem Ministerlum der offentlichen Arbeiten herausgegebenen Zeitschrift für Kleinbahnen“ hat folgenden Inhalt: Die Konzefsionlerung von Straßenbahnen im Königreich Sachsen. Ueber den Stand der Lokal- und Zahnradbahnen, der Tramway mit Dampf und Pferdebetrieb, der elektrischen Eisen⸗ bahnen, Drahtseilbabnen und der Schleppbahnen in Oesterreich sowie deren Hetriebsergebnisse für das Jahr 1895. Vom Zivil · Ingenieur G. A. Ziffer in Wien. Die Sicherung der Erwerbsrechte an Klein. hahnen. Von Dr. Karl Hilse in Berlin. Die Trambahnen in Frankreich im Jahre 1896. Gesetzgebung. Preußen: Allerhöchster Erlaß vom 6. August 1898, betr. die Verleihung des Enteignungs⸗ recht an die Wittlager Kreisbahn ˖ Aktiengesellschaft zu Wittlage zum Bau und Betrleb einer Kleinbahn von Bohmte nach Holjhausen. Allerhöchster Erlaß vom 5. Auguft 1898, betr. die Verleihung des Enteignungsrechts an den Kreis Herford zum Hau und Betrieb einer Kleinbahn von Herford nach Wallenbrück Allerhöchster Erlaß vom 15. August 1895, betr. Verleihung det Enteignungsrechts an die Löwenberg. Lindower Kleinbahn ⸗Aktiengesellschaft zu Lindow im Kreise Ruppin zur Fortsetzung ihrer bisherigen Kleinbahn vom Bahnhof Löwenberg der Norßbahn nach Lindow bis Rheinsberg. Allerhöchster Erlaß vom 29. August 1898, betr. die Verleihung des Ent- eignungs rechts an den Kreis Krotoschin zum Bau und Betrieb einer Kleinbahn von Krotoschin nach Pleschen. Recht⸗ sprechung: Erkenntniß des Reichsgerichts, III. Zivilsenats, vom 4. März 1898, betr. Haftpflicht der Unternehmer von Feld⸗ bahnen. Kleine Mittheilungen: Neuere Projekte, Vorarbeiten, Konzessionsertbeilungen und Betriebseröff nungen von Kleinbahnen. Die Pilatusbahn. Wirkungen des Kleinbahngesetzes in England. Die Trambghnen, der australischen Kolonien Neussdwales und Weft⸗ Australien im Jahre 1897. Die Straßenbahnen im Köni reich Ungarn. Zur Frage der Verwendung der S malspur. Bi ,

Brem en, 6. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Friedrich der Große“, m. Australien 6 5. 3 10 Vm. in Neapel angekommen.

London, 5. Oktober. (W. T. B.) Gastle. Linie. Dampfer Dun vegan Castle“ ist auf der Ausreise heute in Kapstadt an= gekommen. D „Tantallon Castle“ hat auf der Augreise heute Ma deira passiert.

Rotterdam, 5. Oktober. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Manasdam ' ist von New Vork heute Nach⸗ mittag in Rotterdam angekommen.

Theater und Musik.

Konzerte.

Die Konzerte der letzten Tage verliefen bis auf wenige Ausnahmen

ohne besonders nennengwerthe künstlerische Resultate. Durchaus Erfreu⸗ liches bot nur der Sonnabend voriger Woche. In der Sin g⸗-Akademie trat an diesem Tage Fräulein Helene von Hochedlinger aug Warschau auf, eine technisch vortrefflich ausgedildete und mit schönem Anschlag begabte Pianistin. Die an den Vortragenden außerordentlich hohe Ansprüche stellenden „Ktudes sy mphoniques“ von Schumann hrachtz sie tadellos zu Gezör; weniger konnte inan dagegen nit ihren Auffassung Chopin'cher Mustk einverstanden sein. Alles in allem aber war der Abend ein genußreicher und der der Künstlerin ge⸗ spendete Beifall wohlverdient. Im Saal Bech st ein debutierte an demselben Tage der von den Chor⸗Aufführungen der Sing⸗ Akademie her bekannte Herr Emil Pinks alt Liedersänger. Er brachte Lieder aus dem Cyelus „Die schöne Müllerin von Schubert, ferner sechs Romanzen von Brahms (aus Magelone“ von Tieck und vier Lieder von Peter Gast zu Gehör. Der Künstler verfügt über eine ausgiebige und zugleich wohllautende und mühelos herbor— quellende Tenorstimme. Sein Vortrag verräth den denkenden Künstler. Nur selten störte ein zu jäh hervorgestoßener Ton die schöne Gesamnitwirkung. Besonders gut gelangen dem Sänger aaßr den Müllerliedern „So willst Du des Armen“ von Brahms und Seliger Tod“ von Gast. Auch Ter Klavierbegleitung des Herrn Otto Bake muß anerkennend gedacht werden. k Sonntag fand in der zu ihrem Vortheil umgebauten Phil⸗ karmonie das Eröffnungs-⸗-Konzert des Philharmonischen Orchesters unter Kapellmeister RebiBeh'z Leitung statt. Da Programm enthielt eine Reihe bekannter und beliebter Stücke, unter denen Wotan's Abschied und der Feuer⸗ zauber aus der „Walküre“ von Wagner, eine Ungarische Fest- Ouverture“ von Rebicek sowie die trefflichen Solovortrage des Konzertmeisters Anton Witek und des Violoncellisten Verrn Rudolf Krasselt lobend hervorgehoben seien. Das Orchester stand unter, der, energischen Direktion des Herrn Rebicek auf der gewohnten künstlerischen Höhe.

Dank der Mitwirkung des soeben erwähnten Orchesters fiel das von Miß Mary Duff am Montag in der Sing ⸗Akadem ie ver⸗ anstaltete Konzert etwas anregender sür die Zuhörer' aus, als wenn sie allein auf den Gesang der Vame angewiesen gewesen wären. Es ist nicht zu leugnen, daß die amerlkanische Künstlerin, die jüngste Schülerin der Madame Garcia, eine sorgfältige stimmliche Ausbi dung erhalten hat, aber die Stim:ne selbst ist unbedeutend, und der Vortra der Arien aus „Figaro's Hochzeit‘ von Mozart und aus Rossink'z r er von Sevilla“ war gar zu temperamentloz, um ein tieferes Interesse zu erwecken. Weit besser war es um das Debut deg jungen Wien, Pianisten Herrn Arthur Schnabel bestellt. welches gleichzei im Saal Bechstein erfolgte, Außer einer vollendeten, bei Prof ö. Leschetitzlb erworbenen Technik zeigte er im belebten Vorkra⸗ bon Kompositionen von Bach, Schumann, Chopin, Schütt, No Sissen*n und seinem Lehrmeister . eine liefere musikalis⸗ e Ver⸗ anlagung. Das bewiesen auch Varigfsonen eigener Grf ndung in Hes-dur, welche verdiente Anerkennung fanden. = Gin e n demfelben Abend im . de Rome ven Fräulein Grita Ben fe gegebene Konzert machte den Eindre c als sei das Auftreten der HYame verfrüht, und bleibt daher bessel, zn hesprochen.