angportführer: Unter⸗-Lleutenant zur See Kohl,
Orleans die Heimreise angetreten. . Der Reichs- Postdampfer Bayern“ ist mit der Ab⸗ lösung für die Schiffe des Kreuzer⸗Geschwaders, Transporiführer: Kapitän zur See Gülich, heute in Aden angekommen und hat alsbald die Reise nach Colombo fortgesetzt.
Fulda, 28. Oktober. Heute Vormittag hat hier, wie W. T. B.“ meldet, die Konsekratison des Bischofs Dr. En dert durch den Kardinal⸗Für . von Breslau Kopp, die Bischöfe Haffner⸗Mainz und Willi⸗Limburg in Gegenwart des Qber⸗Praͤsidenten Magdeburg in feierlicher Weife statt⸗
gefunden. Württemberg.
Zur Theilnahme an den Vermählungsfeierlichkeiten sind ferner in Stuttgart eingetroffen: Ihre Königlichen Hoheiten die Herzogin von ö der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden, der . von Sachsen, Seine Hoheit der Prinz Bernhard Heinrich von SachsenWeimar sowie Ihre Durch⸗ lauchten die Prinzessin Elisabeth zu Waldeck und Pyrmont und der Fürst und die Fürstin zu Bentheim und Steinfurt.
Elsasz⸗Lothringen.
Der Landes aus schuß 6 vorgestern die zweite Be⸗ rathung des Ausführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch fort. Die 8 50 bis 59, welche sich auf Staattz⸗
ut und Zuwachs bei Grundstücken beziehen, wurden unver⸗ andert nach den Vorschlägen der Kommission angenommen. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden 386 60, 82 und 107 an die Kommission zurückverwiesen, die 88 77 und 78, welche die Auflassung von Grundstücken vor einem Notar betreffen, mit schwacher Majorität gestrichen.
Oe sterreich⸗ Ungarn.
Der Herzog von Orlsans ist gestern von Wien nach Brüssel abgereist. ;
n der gestrigen Sißzung des österreichischen Abge⸗ ordnetenhauses erklärte der Justiz-Minister von Rubner in seiner Beantwortung einer Interpellation des Abg. Lecher über die österreichische Waffenfabrik⸗Geselk— schaft, daß die Vorerhebungen der Staatsanwaltschaft nicht ein⸗ gestellt worden seien, sondern fer eführt würden, woraus jedoch keine Waffe gegen die Gesellschaft oder deren Verwaltung ge— schmiedet werden, auch kein Argument zur Verdächtigung einzelner Organe oder des Assoziationswesens gezogen werden könne. Das Einschreiten der Gier al fat sei er⸗ folgt auf Grund der Strafprozeßordnung, um den Ge— rüchten von vorgefallenen strafbaren Handlungen bis zum Ursprung nachzugehen und festzustellen, ob ein strafgesetzlich u ahndendes Verschulden vorliege oder nicht. Ein Antrag des bg Lecher auf Eröffnung der Debatte über diese Antwort wurde abgelehnt. — Alsdann ging das Haus zur Tagesordnung über. Besprechung der Antwort des Hin er , n , Grafen Thun auf die Interpellation über die Pestfälle in Wien. Der Abg. Gregorig meinte, der Minister⸗Prasident sei bei der Beantwortung der Interpellation von seinen Leuten irregeführt worden, und griff den Professor Nothnagel heftig an. Der Unterrichts -Minister von Wittek wies auf die große Bedeutung der bhakteriologischen Forschung hin, welcher die medizinische Wissenschaft die wichtigsten Fort⸗ schritte verdanke, sodaß er der Einschränkung derselben nicht das Wort reden könne, und ferner darauf, daß die bakteriologischen Institute in anderen großen Städten sich in der gleichen Lage wie das Wiener befanden und daß sie in derselben Weise arbeiteten. Eine Verlegung dieser Institute würde nicht von großem Nutzen sein; denn die Seuche folge zunächst dem Verkehr, und sogar über die Meere werde sie durch die Schiffahrt verschleppt. Der Minister erinnerte an die Expedition nach Indien, welche viel Material ergeben habe, das demnächst zur Veröffentlichung kommen werde. Der Vorsland des bakteriologischen nnn habe im Bewußtsein der Gefahr ohnehin alle Vorsichtsmaßregeln getroffen. Gegenüber einer Anfrage des Abg. Gregorig erklärte der Yin daß die h Versuchen verwandten Thiere auf keine andere Weise als
urch Verbrennen vertilgt würden. Indessen seien mit Rücksicht auf die Aufregung der Bevölkerung die Versuche mit Pest⸗ bacillen eingestellt worden. Wo es sich um die Wissenschaft und um das Wohl der , dnl. Menschheit handle, müsse manches unternommen werden, wenn es auch im einzelnen Falle für die Betreffenden mit Gefahr verbunden sel. Richt allein die Beschäftigung mit Pestbacillen bedeute eine Lebens— gefahr; der Ga kämpfe täglich mit den Feinden der menschlichen Gesundheit. Wenn man denjenigen, der den Sieg in einer solchen Sache erringe, preise, so dürfe man nicht ar zu unngchsichtlich gegen das Mißgeschick sein, gegen welches ie menschliche Vorsichi 6 . erwlesen habe, und nicht selbst die Waffen zerbrechen, welche einzig und allein den Sieg in diesem Mn p. ermöglichten. Nach dem Minister . noch die Abgg. Fournier, aro siewicz, Chiari asynski und rabetz, welche zumeist die hohe Bedeutung der bakteriologischen Forschung hervorhöben und gegen deren. Einschränkung auftraten, gleichzeitig edoch die Unzulänglich keiten im Allgemeinen Kranken⸗ ause betonten. Die Abgg. Schneider und Steiner schrist= ich soziahh traten gegen die hakteriologischen Untersuchungen in den Städten auf. Der Regierungävertreter Ministerfal⸗ Rath Kusy gab eine erschöpfende Darstellung des Sach— verhalts sowie der getroffenen Maßnahmen, welche er als vollkommen ausreichend bezeichnete, und spen dete den Sanitätsz⸗ , e, roßes Lob. Der Generalredner Abg. Lueger erklärte, die Christlich⸗ Sozialen seien nicht ö, die wissenschaftliche er ig sondern gegen Mißbraͤuche, welche unter dem Deckmantel der Wissenschaft getrieben würden. Redner wandte sich dagegen, daß bie Kranken in den Spitälern zu Versuchszwecken benüßt würden, und sprach sich für Um⸗ estaltung des Allgemeinen R. entsprechend den . der et. aus. Der Abg. Kareis wies die ngriffe gegen die Juden und den Hofrath Nothnagel zurück. Der Verband der deutschen Volkspartei beschloß gestern einstimmig Folgendes: In , , daß in der letzten Sitzung des Ausgleichs ausschusses jwei von den in der Obmaͤnnerkonferenz der Linken vertretenen
egenbeit herwicke Der
Verhaftung Dreyfus D lastete man dann sein Bard verlas hierauf Justiz⸗Minister versichert der Kriegs. kein Aktenstück vorhanden, mes Aktenstück dem Krie n einem Briefe an den Justi-⸗Mini Picquart aber, daß gehe chts mitgetheilt worden seien. die Verhandlung, welche ohne Zwischenfall verlief, auf
Spanien.
e Gouverneur von Porto Rico General panien angekommen.
er . sich .
n . Augenblick iner Schnld. en Weg der F Ministers an
Sle die be
In dem Beweis von Aktenstück und betrat einen Brief des Kriegs
p Minister, es sei im Kriegs. Mint aus dem hervorgehe, d mitgetheilt worden sei. Oktober versichere Sitzung des Kriegsgeri
. . , rteien der Linken zu er die deutsche Volkapartei beschlossen, ihre
konferenz der deutsche Volkspartei nach w Angelegenheiten ein einiges Vorgehen aller deut
die Vorgehen aller ertreter aus der O Selbstverständlich werde die in allen nationalen en Parteien herbei⸗
Linken zurü vor bestrebt sei
Die christlich⸗soziale Vereinigung beschloß ihrerseits: christlich⸗soniale Vereinigung den Austritt der deutschen nehme, erscheine nunmehr eboben. Die chriftlich / son ale weise mit den Obmaännern der eines gemeinsamen Vorgehenz
me Aktenstücke bei der Hierauf wurde heute vertagt.
Indem die Volkepartei mi die deutsche Gemeinbürgschaft au Vereinigung behalte sich vor, thei übrigen deutschen Parteien hinsichtlich in Verhandlungen zu treten.
Die katholische Volkspartei beschloß:
Sie erkenne es als ihre vornehmste Auf Fortschritt und die Machistellung der Ge einzustehen und zu diesem Zwecke die relig schaftlichen und nationalen Interessen der unabhängig wahrzunehmen
t Bedauern zur Kenntniß
Der bisheri Maeias ist in
abe, für den kulturellen ammtmonarchie jederzeit en, politischen, wirth⸗ öntigreiche und Lander
katholische Volkzpartei soweit dies mit Der Klub bedauere die nationalen punkt der vollen Gleichberechtigung und nationalen Strömunge
Wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp. Bureau“ aus Kon⸗ übergab die griechische Gesandt⸗ r Pforte eine Protestnote gegen rkischen Provinzbehörden veranlaßten promittiert gewesener hellenischer welche amnestiert worden waren. en dem Friedensvertrage. Die ieselben als Repressalie für die ng von zwei mohamedanischen ssen mit dem Friedensvertrage
stantinopel meldet, chaft am Mittwoch de ie vor kurzem von tü Verhaftungen im Krieg und türkischer Unterthane Diese Verhaftungen widersprä griechische Regierung betrachte in Thessalien erfolgte Verhaftu Notabeln, deren Vergehen inbe nichts gemein habe.
die. Regierung unterstützen, ihren Aufgaben vereinbar sei. Er stehe auf dem Stand aller Nationen und werde radikalen folgen. Der Klub werde sich durch die Angriffe gegen feine im Reichsrath, von wem immer sie kommen möchten,
beirren lassen.
in keiner Weise
Großbritannien und Irland. gestrigen Kabinetsrath hatte, dem „W. er französische Botschafter Baron de Courcel eine Unterredung mit Lord Salisbury.
Lord Kitchener Pascha ist gestern Abend in London eingetroffen.
Bulgarien.
Die Sobranje ist gestern feierlich ers Fürst hob in seiner Thronrede hervor, Jahre vollkommener Ruhe erfreu gemeinden ruhig verlaufenen leg
Gemäßheit Thronrede
Nach dem T. B.“ zufolge, d net worden. Der
ß das Land sich islativen Wahlen
Wahlgesetzes ferner, daß
bessert habe. Der Budget⸗ Ausgaben vollkommenes zu neuen Steuern oder neuen Lasten en. Die Sorge der Regierung sei auf ung der nationalen Industrie und zahlreicher möglichst . Der Fuͤrst konstatierte so die Regierung die mit der Türkei und anderen St ; n in loyaler Weise aufrecht er⸗ und führte aus, daß das große Wohlwollen des Fürstenhause gegenüber ihm dem Kaiser und der Kai
in diesem den Land
Frankreich. Der Präsident Faure hatte, wie W. T. B.“ meldet, gestern mit Mö6line und Dupuy, welche sich für ein Ministerium der republikanischen Ver— einigung mit einem fortschrittlichen Minister⸗Präsidenten aus— Gestern Abend um 9 Uhr berie in das Elysée und fragte ihn, ob er eventuell die Bildung des Kabinets übernehmen würde. bat, die Antwort auf heute verschieben zu dürfen, er mit einigen Politikern berathen könne. wurde er über die Revision des Dreyfus— Dupuy erwiderte, die A
auszuüben. wirthschaftliche gegangenen ungenügenden Ernte sich ge entwurf weise in den Einnahmen un Gleichgewicht auf, ohne t nehmen zu müus die Hebung und Ermut des Handels sowie auf uter Verkehrswege
eine Besprechung
der Präsident nochmals Dupuy
Als Dupuy das is Schaffung Elyssée verließ, Prozesses befragt. etzt der Justiz an, und jeder recht em Urtheilsspruch beugen. auptmann Baratier wurde gestern Vormittag von dem Minister des Aeußern Del cass 6 empfangen und stattete demselben gestern Nachmittag nochmals einen Besuch ab. Der Präsident Faure hatte am Vormittag eine län mit Delcasss über die Fragen der äußeren Vor dem Kassationshofe begannen handlungen über die Revision des Proze Sogleich nach Eröffnung der Sitzung ergriff, meldet, der Berichterstatter Bard das Wort; er erinnerte an die Grregung, welche die Frage der Revision des bervorgerufen habe, und an die Skandale, welche st bevor die Justij mit dem Revi ing dann dazu über, erurtheilung Dreyfus? Auszug aus der einleitenden Prozeßschrift Prokurators Manau wiedergab.
legenheit gehöre
ensch werbe sich bestehenden guten Begiehunge
halten habe, Kai sers von die Pflicht auferlegt habe, von Rußland den bulgarischen Thronerben Der der Fürstlichen Familie zu theil liche Empfang habe sein verkünde es vom Throne überzeugt sei, daß die gleiche Volke und dessen Vertreter der Freundschaft, welche Bulgarien mit
bänden, sowie die kostbaren Bande der perför ürsten bestimmt, dem Souve grinischen Volks einen Besuch abzustatten; er hm bereiteten warmen Empfang unauslöschlich in seiner nerung behalten. Zum Schluß kündigte die Thronrede die gets sowie die Vorlage von Gesetzentwürfen, Rechnungswesen, öffeniliche Arbeiten,
arbeiten, Gewerbe, Unterricht, einen allgemeinen Zolltarif
Rußland dem
vorzustellen. , gewordene herz⸗ erz mit Dankharkeit erfüllt, und er glücklich fühle und Dankbarkeit von dem bulgarischen n getheilt werde.
gere Konferenz estern die Ver⸗ erab, daß er sich ses Dreyfus.
wie W. T. B.“ Die Gefühle
Montenegro ver⸗ 1lichen Zunei
rozesses Dreyfus (. rän des tap
attgehabt hätten, sionsantrage befaßt worden sel, und historischen · Ueberblick
hätten den
hauptsãchlich des General⸗ Sodann jählte der Berichterstatter die verschiedenen Versuche auf, die gemacht worden scien, um die Reoision des Projefses Dreyfus herbeüufübren; er erinnerte an die Anzeige gegen Esterhazv, an die Affaire Henry und an den der Frau Dreyfus, der auch darauf begründet sei, von der Hand Esterba,y's sein solle. Bard fügte bin ju, hinter diesen That sachen stecke ein Verdacht, der den Revisionsantr wie Frau Dreyfus be
Vorlage des Bud betreffend das
Reyisionsantrag daß das Bordereau ; In einer am Dienstag in Peking abgehaltenen Ver— diplomatischen zufolge, beschlossen, die sofortige Ent⸗ , die englischen
Gesandte Mac⸗ unabhängig hiervon die Bestrafung serin⸗Regentin erließ einen Befehl, General⸗Direktor der Eisen⸗ Bestrafung der
gerechtfertige, und aupte, daß das Bard unterzog dann
dann austzeinander. Bordereau nicht von ihrem Manne stamme. die Berichte der Sachverständigen, welche die Handschrift Dreyfus) zu erkennen erklärt hatten, einer Prüfung und sagte, der Kassationg-
zu prüfen, Bestimmungen Hierauf verlag der Berichterstatter den Brief der Frau Dreyfus, in welchem sie die Revision beantragte, und fuhr dann fort: der Oberst Henry habe eine Faälschung begangen. Seine Aussage sei die niederschmetterndste gegen Dreyfus gewesen. Da die Aussage von einem Fälscher herrühre, könne sie als verdächtig gelten. Pier liege eine neue Thatsache vor, die die Vermuthung der Unschuld begründe und genüge, das Revisionsgesuch ju motivieren. zu ptüfen, ob das Bordereau wirklich von Drevfus berrühre. Der Kassationshof sei regelrecht mit der Angelegenheit befaßt worden und er ohne eine ergänzende Enquste eine Entscheidung fällen könne. Bard verlas sodann dag Protokoll über die Verhaftung Dreyfus“ ferner den Bericht des Kom müissarg vor dem Kriegsgericht und die Berichte Sitzung wurde hierauf auf kurze Zeit unterbrochen. der Sitzung beschäftigte eblichen Geständnissen Dreyfus; er verlatz einen Bericht des rsten Gusrin und Erklärungen des Hauptmanns Lõobrun. Renault, wonach Dreyfus nach der Degradierung zu letzterem gesagt habe: wenn er, Dreyfus, Schriftstücke an das Ausland ausgellefert habe, so fei e um wichtigere erklärte hierbei, Lobrun⸗Renault habe entweder vor seinen Kameraden ein wenig seichthin gesprochen, oder Worte Dreyfus, wiederholt, die dann auf ihrem Wege bon Mund zu Mund eniftellt worden seien. itorium führe der General, Advokat Manau aus, Fälschung Hnry's von 1895 und das Gutachten über das Borderegu von 1897. Die Fälschung Henry's sei geeignet, die Unschuld von Dreyfus festzustellen, denn aus der gebe hervor, daß Henry die Bewelse für die Schuld Hreyfut, für unzu⸗ reichend erachtet habe. Henry habe im Jahre 1594 dem General Gonfe das Bordereau übergeben und den Namen des Agenten nicht nennen von dem er das Borderegu erhalten habe. Werkmeister des Prozesses gegen Dreyfug gewesen und alleg, wa gesagt und gethan habe, um die Verurtheilung von Dreyfus
„Reuter'schen Bureau“ lassung der Soldaten Ingenieure angegriffen haben. währte dieses Verlangen. o nald beantragte der Soldaten. Die Kai durch welchen Hu⸗yü⸗f bahnen, beauftragt wird, Schuldigen eintreten zu lassen. ;
che liberalen Mitglieder des japanischen Kabinets haben, wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus okohama berichtet wird, wegen Meinungsverschiedenheit züglich der Ernennung eines neuen Unterrichts⸗Ministers ihre Entlassung eingereicht. Der Minister⸗Präsident hat schließlich einen seiner Parteigenossen für
zu verlangen,
Der britische
Thatsachen zur Revision gäben.
eine exemplarische
Es sei ferner
werde festzustellen haben, ob den Posten in Vorschlag ge⸗
der Schreibsachverständigen.
Wiederaufnahme sich Bard mit den
Statiftik und Volkswirthschaft.
Die unmittelbare Einwirkung der deutschen Arbeiter⸗ verficherung auf die materielle Lage der Arbeiter.
Allen anderen Staaten voran hat das Deutsche Reich zuerst Anstalten getroffen, um der Hilflosigkeit des jwar rechtlich dem Unter⸗ nehmer gleichgestellten, thatsaͤchlich aber schwächeren Arbeiters in erletzung, der Invalidität und des Alter ngsversicherung vorzubeugen. Ohne Beispiel assenversicherung, und ohne augreichende statistische te sie in Wirksamkeit gesetzt werden in einer Zeit, in chen Industrie allenthalben im Auslande ältere Entwickelung ge⸗ festigten auslandischen Industrien scharf entgegenstellte. Aber das Ver⸗ trauen auf die eigene Kraft, das Bewu fähigkeit der produktiven denken nicht aufkommen lassen. Die Arbeiterversicherung hat au Verhältnisse einen tiefgretfenden Einfluß geübt, der sich viel weiter erftreckt, ch bei nur oberflächlicher Beirachtun wenigftens in den Haup
Nationalhzkonomie an der Königlichen Borght in einer vor kurzem der deutschen Ar⸗ stav Fischer, Einwirkung der Arbeiter⸗
In seinem Re
daß zwei neue Fällen der Krankheit, der
ta vorlägen: die mittels einer um fa enben Zwa war eine solche Unterlagen mu blühenden deu iderstand der bigher führenden, durch Henty set der
en Entwickelungs
tsein der gro stliche Be
eutschlands
das Revisionggesuch zu re auch von im Jahre 1894 drei
prrten des Jahreg 1897 die Möglichkeit einer Durchpausun Mangu's Schlußfolgerung laute auf Zulassung des Revi sodann einen vertraulichen Brief Piequart'z September 1897. In
abe dies auch die ihm niemals Beweise iequart sagt in dem Paty de Clam wandten um die Verurtheilung Dreyfug' herbetzu⸗ Er, Pieguart, habe dem General Gonse die Unschuid
be ihm ge⸗ 3. ! big 6
on geeignet, schon geeig der Dinge erkennen läßt.
Diesem Einflu chtungen nach der Professor Hochschule zu Aachen Dr. unter dem Titel Die sozlale Bedeutun beit erversicherun g! erschienenen Schrift (Verlag von Gu Preis 2 M6) unternommen, in der er die erung auf die materielle Lage der Arbeiter, auf die Löhne, auf die gesundheitlichen Verhältnifse und auf die Gefahrenderbütung, die Selbstverwaltung, en und soslalen St e Einwirkung auf die sittiichen Ver meinen Symptome für die gunstige Einwirkung der Arbeiterhersich ng, Pfandleih⸗, Sparverkehr, Armenpflege u. s. w) errtert . die Wirkungen dieses
Sach verftandige
Bordereau. hätten die
R. van der
Der Berichterstatter verlat an den Justiz. Minister S sieben Kapitel nachzuweisen, daß Dreyfus unschuldig Billot und Boisdeffre nachweisen wollen, Schuld entgegengehalten hätten. Henry und du
arrien vom 14. eingetheilten Briefe
Verbesserung
im fentlichen
von Dreyfus . 2c. behandelt, die allge
Brief dann weiter: würdige Manöver an,
wie gewalti
und in den Haupt tik gewesen sin
nachweisen ¶ wollen, Theiles der deutsche
antwortet:
leichteften zu erfaßfen sind die in der genannten Schrift
Am an erster Stelle geschilderten unmittelbaren Einwirkungen der Arbelter⸗
versicherung auf die materielle Lage der Arbeiter. Hier tritt zunächst deutlich hervor, wie die Zwan gsveisicherung von vornherein viel größere Arbeitermassen zu umspannen wußte als die freiwillige Sicherstellung. Ende 1876 gab es nach den Motiven zum Kranken versicherun gg ⸗Gesetzen wurf von 1882 in Deutschland nur 5239 strankenkassen fr die Arbeiter mit S69 294 Mitgliedern. In den folgenden Jahren hat sich die Zahi der Versicherten nur wenig gehoben. In . waren 1880 wenig mehr als 14 Millionen Personen gegen Krankheit versichert. Ende 1885, über ein Jahr nach dem Inkrafttreten des Kran denyersicherungs.· esezss dagegen waren in Preußen nach der Reichsstatistik schon 3. Millionen Menschen, im ganien Reich Anfang 1885 3,73 Millionen und Ende 1885 4.29 Millionen Personen versichert. Dabei darf nicht übersehen werden, daß für die Krankenversicherung vorher schon am meisten gethan war. Die Unfallversicherung war — abgesehen von der Haftpflichtversicherung aus Anlaß des Reichs⸗Haftpflichtaesetzez von 1871 — für die Hauptmasse der gewerblichen Arbelter noch weniger entwickelt ewesen, und für die Invaliditäts, und Alterspersicherung war ler sendẽ⸗ überhaurt nicht geschehen.
Dem früheren Zustand gegenüber machen die Zahlen der Ver— sicherten in der obligatorischen Arbeiterversicherung einen sehr statt. lichen Gindruck. Der Krankenversicherung unterlagen ohne die Knapp schaftgmitglieder am Ende des Jahres 1885 4394 173 Personen in 18 942 Kassen. Ende 1895 7288 884 Personen in 21 gz Krassen. In den Knappschaftekassen waren außerdem 1895 rund 186 g00 Personen versichert. In der Unfallversicherung sind die Zahlen der Versicherten für die landwirthschaftliche Ünfallversicherung nicht genau. Die amtlichen Nachweisungen ergaben in den nicht landwirthschaftlichen Berufagenossenschaften 1885: 3 473 435 und 1896: 5 734 680, in der ganzen Unfallpersicherung 1886: 3725313 und 1896: 17 605 190 Versscherte. Bei den Ziffern der ganzen Unfall⸗ versicherung dürften etwa 15 Millionen Personen, die gleichzeitig in gewerblichen und landwirthschaftlichen Betrieben versichert sind, doppelt gezählt sein. Immerhin kommt man auch bei Berücsichtigung dieses Umstandes noch auf die große Ziffer von über 16 Millionen Personen. Die Versicherten sind in 48 landwirthschaftlichen und 564 nicht landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaften untergebracht; außerdem kommen noch 401 Ausführungsbehörden für die Reichg.⸗, Staats., Provinzial und Kommunalbetrlebe in Betracht. Für die Invaliditätg⸗ und Altersversicherung wird die Zahl der Versicherten auf 13 Mil— lionen geschätzt, für welche 31 territoriale Versicherungganstalten und 9 besondere Kasseneinrichtungen thätig sind.
Sehr bedeutend sind die Leistungen zu Gunsten der Arbeiter, bei denen die von der Versicherung ju erfassende Gefahr verwirklicht worden ist, und die zu Gunsten ihrer Angehörigen. Die Leistungen der Kranken kassen beliefen sich im Jabre 1895 für 2,7 Millionen Krankheitsfälle mit 46,5 Millionen Frankheitstagen auf 104,5 Millionen Mark an Krankheitskosten. In den 11 Jahren 1886 bis 1895 haben die Krankenkaffen in 24,3 Mill. Krankheitsfällen mit 400,8 Mill. Krankheitstagen helfend eingegriffen. Ihre Gesammtaufwendungen für Krankheiten, Sterbe— älle und Genesende beziffern sich auf 562,1 Mill. Mark. Dag sind jährlich für 1 Versicherten rund 13 4. Auf den Kopf der durch⸗ schnittlichen Bevölkerung erhält man fuͤr die ganze Zeit eine Auf— wendung von rund 17 4 ;
Für die Unfallversicher ung ergiebt sich aus den Veröffent⸗ lichungen des Reichs. Versicherungsamts ebenfalls eine sehr stattliche Leistung, wenn auch, wie erklaͤrlich, die Ziffern hinter denen der Krankenversicherung zurücksteben. Die Zahl der verletzten
ersonen, für welche erstmalig Gntschädigungen festgesetzt worden nd, betrug bei den gewerblichen Berufsgenofsenschaften (ohne die , . der Baugewerks. Berufggenossenschaften und der Tiefbau B.⸗G) im Jahre 1896: 38 5338 oder O, 573 0, der Versicherten, darunter 4045 oder O71 / getötere), in den 11 Jahren 1886 — 966: 286 387 oder 5 oυ (get5t. 36 827 oder 97 vo), bei den landwirtbschaftlichen Berufsgenossen⸗ schaften 18966 42934 oder Gä3845/. (getöt. 3363 oder O, 021 υ ), in den 9 Jahren 1888— 96: 202 965 (getöt. 16757), insgesammt bei den gewerblichen und landet ff i Berufsgenossenschaften, staatlichen und kom mungen Aufsichtsbebörden (ohne die Verst , . der Bau⸗ gewerks⸗Berufsgenossenschaften und der Tiefbau B. G.) 18596: sb 272 oder G64840/9 der Versicherten (getöt. 6989 oder O59 o/ und in dem ganzen Zeitraum 1886,86: 516 762 (68 750 ge⸗ tötete, 265 342 dauernd völlig Erwerbsunfähige, 280 843 für immer theilweise und 151 827 nur vorübergehend Erwerbgunfähige). In diesen Fällen wurden folgende Entschädigungsbeträge gezahlt: bei den gewerblichen d rn, fm ef (ohne die Versicherungsanstalten der Hoch. und Tiefbau, Berufsgenossen⸗ schaften, bei denen die Zahl der Versicherten nicht festftebtꝰ 1896: 38 707 865 6, in den 1 Jahren 1886— 966: 229 3935 597 M, bei den landwirthschaftlichen Berufsgenosfsenschaften 1896: 12618 917 K, in den 9 Jahren 1888 - 96: 49 429 317 6, bei der gesammten Unfallverficherung (ohne die Versicherungsanstalten der Hoch. und Tiefbau ⸗Berufsgenossenschaften) 1596: 56 257 856 , in den 11 Jahren 1886 — 96: 296 859 443 6 Dies ergiebt auf 1 Ver- sicherten für 1 Jahr im Durchschnitt etwa 5,6 M und auf den Kopf der durchschnittlichen Bevölkerung in der ganzen Zeit etwa 6 4 — Die von den Unternehmern allein aufiubringende , n,. ausgabe für Entschädigungen, Unfalluntersuchung. Entschadigungs.; feststellung, Schiedsgerichte, Unfallverhütung, allgemeine Verwal- tung, Einlagen in den Reservefonds stellte sich im Jahre 1896 auf, Versicherten bei den gewerblichen Berufzgenossenschaften auf s, 87 , bei den landwirthschaftlichen auf 1,44 Æ und bei der ge⸗ sammten Unfallversicherung auf 4,09 S, auf 1 Betrieb bei den ewerblichen , auf 114,935 4A, bei den landwirth⸗ ö n auf 3. 46 S, auf 10090 M der anrechnungsfähigen Löhne bei den gewerblichen Berufsgenossenschaften auf 12,97 60
Unter den entschädigten Unfällen befinden sich, wie bereits er wähnt, 58 759 Todesfälle. Aus Anlaß derselben werden die Wittwen, Kinder und Ascendenten mit Renten versorgt. Es ist nützlich, sich die Zahl der Personen vorjuführen, die auf diese Weise sicher gestellt sind. Bei den nicht landwirthschaftlichen Be⸗ rufsgenossenschaften wurden im Jahre 1895 3569, in den 11 8 ren 1886 - 96 78 716, in der ganzen Unfallversicherung (ein- ll ch der Versicherungsanstalten für daz Baugewerbe 1896 13 953, n den 11 Jahren 1886—96 119718 Hinterbliebene der Getöteten 38 494 Wittwen, 78 bol Kinder und 2675 Asendenten) entschädigunge—
erechtigt. Wie viele von diesen 119 718 Hinterbliebenen wären ganz leer ausgegangen, wenn die obligatorische Uafalloersicherung nicht ein⸗ egriffen ar Tausende von Famillen haben, dank dieser Ver⸗ . trotz des Todes des Ernährers ihre wirthschaftliche Existen; erhalten können. Im Jahre 1896 erfreuten sich noch 33 983 Wittwen, 69 555 Waisen und 2141 Aseendenten, jusammen 965 678 Hinter⸗ bliebene der gi erf der Unfall versicherung. Die Geldleistungen dafür
beliefen sich 1856 auf 4401741 6 Wittwenrenken, o Oi 736 4 Kinder⸗
renten und 237 290 ½ Ascendentenrenten, ,,. auf 10 708 761 A Im Ganzen sind seit Bestehen der Unfa , , für die Hinter. bliebenen Getöteter b8.5 Millionen Mark in Renten ausgejahlt worden. Die Fürsorge fi. die Hinterbliebenen äußert sich aber nicht nur in der Rentenzahlung. Bie Unfallversicherung erleichtert viel⸗ mehr auch die Wiederverheirathung der Wittwen Verungläckter da= durch, daß der Wittwe im Fall der Wiederverheirathung der drei. . Betrag der Wittwentente alg Abfindung gejahlt wird.
as ist immer ein kleineg Kapital, das als 8 sehr willkommen ist. Ez ist denn auch reichlich davon 3 gemacht werden. Bel den nicht landwirthschaftlichen Berufsgenossenfchaften . die Versicherungtzanstalten für Baugewerbe) wurden 3. B. im
ahre 1896 Abfindungen im Fall der Wiederver an in Höhe von 333 390 M an 618 Wittwen ehh, bel den landwirthschaftl ichen an 172 Wittwen 38 861 6 und bel den staatlichen und kommunalen Augführungzbehßrden an 85 Wittwen 41 3i7 „6, in der ganzen Unfallperficherung (ein schließlich der mf, für Bau⸗ gewerbe) an 888 Wittwen 417 497 m Ganzen haben
sid; ven den z8 654. Witten, denen sest 1886 Renten bewilligt wurden., 6023 Loder 15, 55 o/ q) , Gren
. inegesammt einc Absindung von 8 og 161 Æ oder im Durch
nitt 466 34B8 ½ Mit dieser Summe läßt sich schon manches be⸗ lt, und sicherlich ist gerade die Autsicht auf diese Abfindung vielfach der Wiederverheirathung günstig gewesen.
Die Leistungen der Invaltditäts, und Alters versiche⸗ rung als des jüngsten . es der Versicherung stehen nach dem Gesammtumfang natürlich noch hinter denen der nfall⸗ und Kranken= versicherung zurück; aber sie sind doch rasch ju ansehnlicher Höhe emporgewachsen. Seit Beginn der Wirksamkeit diefer Ber— ö (18931) bis Ende 1896 sind im Ganzen — nach Abzug der n böherer Instanz aberkannten Renten — bewilligt worden: 217 207 Invaliden. und. 293 723 Alterzrenten, zusammen 511 020 Renten. Die in diesen 6 Jahren i, Rentenbetraͤge stellen sich auf rund 53,44 Millionen ark Invaliden. und 13761 Millionen Mark Altersrenten, insgesammt auf 191,05 Millionen Mark, davon zu Lasten des Reicha „6,906 Millionen Mark. Diese Rentenleistung 3 auf den Kopf der durchschnittlichen Be⸗ völkerung etwa 3, A Bei den 31 Versicherungsanstalten waren 1896 hoh dso der Altersren ten ˖ Empfänger im Aller von 70-75 Jahren,
30,81 9M im Alter von 76 — 80, 7, 9 / 0 im Alter von n
O, 8ß e im Alter von 86—–- 90 und O07 0½ im Alter von gl und mehr Jahren. Die durchschnittliche Höhe der Altertrenten (ein- schließlich des Reichszuschussesz betrug bei den Renten, deren Beginn in das Jahr 1896 fiel, 135,4 4 aer Bei den einzelnen Ver⸗ sicherunggzanstalten ist die durchschnittliche Rentenhöhe sehr verschieden. Die höchften durcschnittlichen Altersrentensätze waren bei den 1856 beginnenden Renten: 175,0 Æ in Berlin, 167,39 S in den Hansestädten, 151,81“ „6 in Elsaß Lothringen, 151,18 in der Rheinprovinz; die niedrigften: 119,24 M in Schlesten, 118,57 A in Ostpreußen und 115,48 „ in Oberfranken. Daß diefe Renten nicht verschmäht, vielmehr von den alten Arbeitern als ein will kemmener Zuschuß betrachtet werden, geht aug den Zahlen hervor. Bei den Invalidenrenten der 31 Versicherungzanstalten spielten nach dem Stande von 1896 die höheren Altersklaffen die Hauptrolle. Von den Empfängern der Invalidenrente standen im Alter von 20 - 30 Jahren 4. 27 6,0, von 31— 40 J. 6,61 o, von 41 bis 50 J., 11,48 0/0, von 51— 55 J. 10728 υλ,, von 5h — 660 J. 1464 , bon 61 — 65 J. 20,30 , von 66 - 70 S.
und im Alter von 71 Jahren und darüber 9.3
waren also 52,72 , 9 über 60 Jahre, alt. Der 6 schnittzbetrag der Invalidenrenten leinschließlich des Reichszus usses) war bei den 1896 beginnenden Renten 125,75 6. Am höchsten war 1896 der Durchschnittsbetrag in den Hansestädten: 137,53 , in Berlin: 135,54 M, in Elsaß Lothringen: 131,92 M, in der Fehein— provinz: 131,71 6, am niedrigsten in Posen: 121, S6 6, in Schlesien: 121,38 M und in Ostpreußen: 120 62 K.
Rechnet man jusammen, was seit 1885 von der Arbeiterversiche⸗ rung den erkrankten, verletzten, invaliden und alten Arbeitern und ihren Angehörigen zugefloffen ift, fo erhält man folgende Summen:
. 18385 — 18955.
Krankheltskostenbeträge. . S862, 1 Millionen Mark,
Unfall versicherung 1886— 96:
Entschadigungabeträge .. 30077 ö. ö
Invaliditäts. und Alter versicherung
1891 — ö6:
Gejahlte Rentenbeträge 11,05 ö ( zusammen . 1503, 97 Ninionen Nat.
Rechnet man diesen Betrag von mehr als 17 Milliarde Mark auf die Bevölkerung von 1890 als dem in der Miite liegenden Jahre um, so ergiebt sich eine Gesammtleistung während der Zeit von 1585 bis 1895 bew. 1895 in Höhe von 274 S6 auf den Koßf der Bevölkerung. Was diesen Leistungen der Versicherung noch einen ganz besonderen Werth verleiht, ift der Umstand, daß es sich hier nicht handelt um mildthätige Unterstützungen, sondern um Rechtgansprüche, die bei der Kranken- und der Invalldiiäts⸗ und Altergversicherung durch unmittel- bare, bei der Un fallversicherung durch mittelbare Beitragsleistung der Arbeiter erworben sind.
Die Gelplasten, welche von den Unternebmern aufgebracht sind, also der dritte Theil der Kosten der Krankenversicherung, die Hälfte derjenigen der Invaliditäts. und Alters versicherung und der bollè Be— trag der Kosten der Unfallversicherung, bedeuten zugleich eine mittelbare Lohnsteigerung. Diese Laften sind von den Unternehmern über⸗ nommen worden, .. daß die Löhne entsprechend vermindert worden sind, d. h. die Löhne haben sich mittelbar um diefe Lasten erhöht. Die Uebernahme der Versicherungelasten durch die Arbeitgeber hat nicht verhindert, daß die steigende Tendenz der unmittelbar ejablten Löbne im allgemeinen befteben geblieben ist. Seit Beginn der Arbeiter versicherung haben die Unternehmer in der Unfallversicherung bis 1896 an Prämien und Umlagen rund 470 Millionen Mark aufgebracht; in der Invaliditäts- und Altergversicherung beträgt ihr Anthein (also die Hälfte der . Kosten) von 1891 bis 1896 278 Millionen Mark. In der Krankenversicherung haben die Unternehmer bei den Hilfekassen keing Beiträge zu leisten; bei den übrigen Versicherungẽ⸗ organen ö. sie ein Drittel der Beiträge, während sie auch hier an den Zusatzbeiträgen für e,, . an Angehörige der Versicherten nicht betheiligt sind. Die Gesammtleistung der Beiträge, an denen die Unter⸗ nehmer mit z betheiltgt sind, stellt sich von 1855 bis 1895 auf rund Sod,4 Millionen Mark. Davon sind also rund 268 Millionen Mark auf das Konto der Unternehmer zu schreiben. Im Ganzen beläuft sich die Leistung der Unternehmer von 1835 bis sssö5 bezw. 1896 auf rund 1,02 Milliarde Mark. Das ist der Betrag der mittelbaren Lohnsteigerung, die durch die Versicherungsgefetzgebung ausgelöst ist. Diese Summe ist so beträchtlich, a der Arbeiterversicherung auch in Deng auf die Lohnverhältnisse eine besondere Bedeutung zugeschrieben werden muß.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Duisburg wird der, Rhein. Westf. Itg. geschrieben: Die Straßenbahn-Unterbeamten beschlossen in einer Versammlun . an der von den 106 in Frage kommenden Personen 80 Leute theil= nahmen, die Verwaltung um eine Aufbesserung ihrer Lage zu bitten. Die Leute fordern für Wagenfübrer ein Anfangsgebalt von 86 M0, für Schaffner von 85 Æε monatlich und eine Erhöhung von 5 M vierteljährlich bis jum Höchstgehalt von 120 M1 resp. 100 M
Aus Erfurt berichtet man der ‚Goth. Ztg“: In der Ziegen⸗ horn'schen Möbelfabrik legten am Mittwoch die dort beschäf⸗ tigten Tapeziere rgehllfen die Arbeit nieder, weil die geforderte Entlassung eines Volontärs nicht bewilligt wurde.
Hier . Berlin hat, der „ Voss. Ztg.“ zufolge, die Berliner Drojchkenbesitzer⸗ Vereinigung beschlossen, dem Fuhrherrn Jäckel, dessen Kuischer der Sinschtun 1. Klafse die Arbeit eingestellt haben, bis zur Wiederinbetriebsetzzung der Droschken eine Unterstützung von 4 M täglich für jede Droschke ju gewähren.
Kunst und Wissenschaft.
n der Sitzung der physikalisch⸗ mathematischen Klasse der re e Gn Akademie der Wissenschaften vom 209. Oktober (vorsitzender Sekretar: Herr Auwerg) laß Herr Dames über ein Exemplar von Stereosternum (Nesosaurus) tumidum Cope von Villarica in Paraguay. ie J che Bedeun⸗ tung dieses Fundes liegt darin, daß die Sandsteine, welche Stereosternum enthalten, bigher gewöhnlich als tertiär an— gesprochen worden sind, während sich nunmehr ihr ober⸗ alaeozoisches Alter feststellen ließ. In palacontologischer Hin. cht bietet das Stück von Paraguay insofern Neues, als es den 6 an. 2 3 die . . , u es en Gs ergie araus, da e öfter befür⸗ . . mit den ,,, h 3. nicht
besteht. — Pert Klein legte eine Mittheilung des Herrn Professorz E. Cohen in Greisswald „über ein neues Metgoreisen von San Crfftobal, Antofagasta, Chile vor. Dieses Meteoreisen (Fe — 73.56; Ni
staatsrechtlichen Anschauungen dem Kesf- elghumma
Chalifen Abdelmelik Besonderheiten ie, Cäremonialgesetz und Recht
und Sunnitischen Izölam auf dem Gebiete der Es — Herr Kirchhoff legte eine Abhand ränkel, betitelt Gine Inschrift aus Argos“ vor. egebene Inschrift (zuerst useum von Argos auf⸗ e bistorische rstattung der enannten Anolympias, Herr J. Bekker über die natürliche Beschaffen⸗ Es wird darin ver⸗ Auffafsung der Stoffe als Kraftzentren zur besseren Erfassung und Welterbildung detz geltenden Rechts zu benutrzen. Der Unterschied von körperlichen und unkörperlichen Sachen wird fest. gehalten. Die beweglichen und die unbeweglichen Sachen werden be⸗ f gesondert. Die ersteren seien lediglich Krafteentra !; ber sie bestehe in der Ausbeutung der in ihnen liegenden
fen in herr schalt. aum und die in diesen Raum hinein ⸗ Folgerungen aus diesem für Erwerb
überlieferten Korrespondenz und Ibn Meligionsgesetzes
darauf die besprochen.
Ein besonderer dem Ibaditischen
ang des Herrn Professors Dr.
aber ganz unzulänglich herau C. 1 Gr. 1145), die der Verfasser im
gefunden hat, Urkunde, nämlich als das Schulddokument n von den Arkadern in der 104. Olympiade (der f 364 v. Chr.) in Olympia geraubten Tempelsch in Heidelberg sandte eine
heit der Objekte unserer di sucht, die naturwissenschaftli
erweist sich
grifflich schar die Gewalt ü Grundsiũcke
objekte: den begrenzten hörenden Sachen.
und Rechtsschutz gezogen. durch Vernichtung der beherrschten durch Ausnutzung der in der Sache
Dann werden die und Grundstücken Dingliche Rechte können gestört werden ache oder durch Entziehung oder enthaltenen Kräfte durch einen In den ersten beiden Beziehungen sei durch alte und chend für den Schutz des Verletzten gesorgt. römischen Rechtsschu
Unbefugten. echtãordnungen augrei In der dritten aber hab Furtum usus) fallen lassen. Das habe sich in neuerer Zeit sogenannten Diebstahl an Elektrizität gerächt. Reichsgerichts sei na Unzulänglichkeit dieses sogenannten immateriellen Es seien hier Rechtesaͤtze in werthung pon solchen Naturkräften schützen physischen Herrschaft liegen. — Herr Vilt ey über den Inhalt und für die Kant⸗Ausgabe zur Benu Herr Mommsen in einer frü diesen Handschriften befinden
e man den
Die Entscheidung des eltendem Recht unanfechtbar, zeige aber die tes. Von diesem Standpunkt aus erschienen die Güterrechte parallel zu den dinglichen Rechten. Frage, die den einzelnen Menschen in der Ver⸗ die im Bereiche seiner machte Mittheilung milie Hagen der Akademie ung überlassenen Handschriften, welche eren Sitzung vorgelegt hat. zwei Abhandlungen Kant's,
herausgegeben sche umfangreiche Re⸗
erth der von der
hat, von Kant als Material für die Schultz' zension des zweiten Bandes des Eberhard'schen Magazins geschrieben worden sind. In einer anderen Handschrift liegt das Manustript des Auszugs der Naturgeschichte des Himmels vor, welchen Gensichen in Kant's Auftrag abfaßte; in dasselbe sind Kant's Aenderungen einge= tragen; das letzte Kapitel ist in dem Druck durch eine Darstellung er— setzt, welche eine spätere Theorie Kant'z über einen wichtigen P enthält; dieses ganze Sachverhäͤltniß tät des von Gensichen in Abweichung en spätere Ansicht Vorgelegten. — Der Versitzende legte vor „Psychologische Untersuchungen über das Lesen auf experimenteller Grundlage, von Benno Erdmann und Raymond Dodge (Halle a. S. 1898).
seiner mechanischen Erklärun sichert urkundlich die Authent von Kant's Schrift als de
für drutsches Kunst gewerbe, we och zum ersten Male im Festsaale des bauses‘ abhielt, sprach der Direktor der Sammlungen des König Kunstgewerbe⸗Museung, Herr Geheimer Regierung, Rath, Profeffor »das Flachmuster alter und neuer ände des Saales waren ret Sammlung
Im Verein Sitzung am Mittw
mit Geweben und Stickereien useumg geschmũ die durch ihre Farbenpracht den Eindruck des Saales wesentl Sand einer großen Anzahl von Lichtbildern erläuterte der Vortragende die Entwickelung des textilen Flachmusterg seit dem dritten Jahrhundert n. Chr. bis auf die Gegenwart, indem . er hervorhob, daß lediglich den vorhandenen Gewebemustern, von deren Gxistenz in so reicher Zahl man noch vor dreißig Jahren kaum eine Ahnung gehabt habe, die heutige Kenntniß der überer Jahrhunderte zu verdaänten sei. Herr Geheimer Rath Beifall aufgenommenen
icht A i n uf
nehmen liege den Museen fern. gekündigte Veröffentlichung der Sto beantwortete ebeimer Rath Le derartige Verffentlichung nothwendigen g Haushaltsplan des preußischen in können; e sei aber zu hoffen, daß dies nunmehr bald
ats hätten