1898 / 276 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Nov 1898 18:00:01 GMT) scan diff

eichisch?n Ab⸗

oll⸗ und

blehnung aller Abänderunge⸗ Bei Artikel 3 fragte der Abg.

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möchte. angenommen und

zeitig zum Wort, ein ohrenbetäubender Lärm übertönte aber die Stimme des Ministers, dem die Opposition zurief: »Hinaus mit ihm!“ Die Sitzung wurde hierauf wieder uspendiert. Bei der Wiedereröffnung um 6 Uhr wiederholten ich dieselben Scenen in verstärttem Maße. Ein Versuch des Ministers Freiherrn von Fejsrvärn, sich Gehör zu verschaffen, wurde wieder mit Rufen „Hinaus!“ seitens der Opposition beantwortet und durch andauerndes Toben vereitelt, während dessen der Präsident ununterbrochen läutete. Auch die Worte des letzteren verhallten im Lärm, worauf die Sitzung wieder auf eine Stunde suspendiert wurde. Die Opposition rief: „Wir werden hier sein.“ Um 7 Uhr wurde die Sitzung wieder eröffnet und unter andauerndem Lärm der Opposition um Ti Uhr wieder auf eine Stunde suspendiert Die Minister verließen unter dem Eijenrufen der liberalen Partei und dem Pfeifen der Opposition den Saal. Dieselben Vorgänge wiederholten sich um Si Uhr bei Wiedereröffnung der Sitzung, welche alsdann wieder auf eine Stunde suspenbdiert wurde. Bei der Wiedereröffnung der Sitzung um 10 Uhr Abends wiederholten sich abermals die Scenen wie vorher, worauf der Präsident die Sitzung noch⸗— mals auf eine Stunde suspendierte. Vor dem Abgeordneten—⸗ hause hatte sich eine große Volksmenge angesammelt, welche durch ein starkes Polizeiaufgebot zerstreut wurde. Bald nach Wiederaufnahme der Sitzung wurde dieselbe um 111 Uhr Nachts unter ungeheurem Lärm der Opposition geschlossen. Studenten auf der Galerie blieben noch längere Zeit und setzten, nachdem die Sitzung geschlossen war, die Kundgebung mit Tüͤcherschwenken und Beifallsrufen fort. . . verhaftete die lautesten unter den demonstrierenden udenten.

Großbritannien und Irland.

Die Feier des Geburtstages Ihrer Majestät der Kaiserin und , . Friedrich wurde gestern Morgen in Windsor durch das Geläut der Kirchenglocken und das Abfeuern von Salutschüssen eingeleitet. Abends fand, wie „W. T. B.“ berichtet, bei Ihrer Majestät der Königin Victoria ein Diner statt, zu welchem der deutsche Botschafter in London Graf von Hatz⸗ feldt, der großbritannische Botschafter in Berlin Sir Frank Lascelles und Lord Kitchener geladen waren.

Frankreich. Die spanisch⸗amerikanische Frieden skommission trat gestern Nachmittag zu einer Sitzung zusammen. Die amerikanischen Kommissare überreichten eine Denkschrift, in welcher die Gründe für die Zurückweisung eines Schleds— gerichts angegeben sind. Der „Agence Havas“ zufolge be—⸗ standen sie auf der Anerkennung der Sonveraͤnetäh der Ver⸗ einigten Staaten über die Philippinen geen Zahlung einer KEntschädigung von 20 Millionen Dollars, d. h ungefähr der Hälfte der Philippinenschuld. Die amerikanischen Kommissare 6 zu verstehen, daß dies die letzten Bedingungen r Vereinigten Staaten seien, und verlangten außerdem ben Verkauf einer Karolineninsel zur Errichtung eines Kohlendepots und einer Telegraphenstatlon. Die spanischen stom⸗ missare ermiderten hierauf: die Amerskaner legten Das FRrledensprotokoll dahin gus, daß es ihnen gesiatte, Hie Souveränetät über die Philippinen zu verlangen; daraus gehe , . daß die Konferenz das Recht habe, den Vereinigten

taaten den Besitz . zu verweigern. Wenn die Amerikaner sich diesen Besitz ohne Zustimmung der Konferenz eigneten, zerrissen fie damit selbst ihr Friebensprotokoll. äöchließlich schlugen die spanischen Kommissare vor, ihrer Re— gierung Bericht zu erstatten.

k chen Frankreich und J handlungen n e . 34 W. T. B.“ meldet, zu einem

Handelsabkommen geführt, welches gestern Nachmittag um 2 Uhr zwischen dem italienischen Botschafter Grafen Tornielli und den technischen Delegirten der betheiligten ian ge hren Minister vereinbart worden ist; der Abschluß des Abkommens sollte gestern Abend durch Austausch von Schreiben zwischen dem Minister des Aeußern Delcasss und dem Grafen Tornielli fesigestellt werden. Beide Regierungen ann be⸗ schlossen, bei ihren Parlamenten die gegenseitige Behandlung als meistbegünstigte Nation zu beantragen, ausge— nommen für Seide und Seidenwaaren, welche, den Wünschen der Lyoner Seidenindustrie entsprechend, dem Generaltarif unterworfen bleiben. Außerdem werden einzelnen . schen Produkten neue, von Itallen besonders zugestandene n fern gewährt, deren Genehmigung die italienische Regierung beim Parlament beantragen wird. Diese Ermäßi⸗ gungen betreffen ungesähr 80 Artikel, darunter Weine, Cognak, Arzueimittel, Parfümerjen, Gewebe aller Art, Konfektionen, Korsets, Articles de Parig, Gemüse⸗ und Fischkonserven, Merceriewaaren, Strumpfwaaren und Modeartikel.

Infolge der Vereinbarung mit Italien legte die Regie⸗ rung der Deputirten kammer gestern einen Gesetzentwurf vor, nach welchem Weine von heute ab einen festen Ein angszoll von 12 Fr. pro Hektoliter zahlen sollen, sofern die⸗ . bis zu 12 Grad Alkohol enthalten; diejenigen Weine, welche größeren Alkoholgehalt haben, sollen einen Zuschlag zahlen, welcher der Verbrauchssteuer für Alkohol gleich ist.

Ein gestern Abend ergangener Erlaß des Beys von Tunis ändert die Zollsätze des tu nesischen Tarifs auf Weine, analog den Bestinimungen des Gesetzes, welches der Deputirtenkammer in Betreff der Fan den Zölle auf italienische Weine zugegangen ist. Die Verzollung nach dem Alkoholgrade wird ebenfalls durch die Verzollung nach dem Rauminhalt ersetzt und der Zollsatz auf 12 Fr. für das Hektoliter festgesetzt für Weine, deren Alkoholgehalt 13 Grad oder weniger beträgt.

Die Deputirtenkammer nahm gestern mit 492 gegen 43 Stimmen mehrere Anträge an, nach denen für e. vergehen sowie für Vergehen gegen das Vereins- und Ver⸗ sammlungsrecht Amnestle gewährt wird.

Der Kassationsgerichtshof verhörte gestern Nach⸗ miltag den General Gonse und den General Roger, den ehemaligen Kabinets⸗Chef Cavaignac's.

Der russische Schriftsteller Micislas Goldberg sowie der jüngst aus der Schweiz ausgewiesene Buchdrucker Germani sind, wie die Pariser Blätter melden, wegen ihrer Beziehungen zu ausländischen Revolutionären aus Frankreich ausgewiefen

worden. Italien.

Die „Agenzia Stefani“ veröffentlicht das nachstehende Communiqué: Nachdem das gegenwärtige Kabinet zu dem Entschlusse gekommen war, die Grundlagen für ein Handels⸗ übereinkommen mit Frankreich in der Art anzunehmen, wie solche die fiühere Verwaltung aufgestellt hatte, ersuchte sie den Deputirten Luzzatki, sich nach Paris zu begeben, um die von ihm früher eingeleiteten Verhand— lungen zu Ende zu führen. Die im Oktober und in den ersten Tagen des November geführten Verhandlungen gelangten zu einem befriedigenden Abkommen. Italien wird den Vortheil des französischen Minimaltarifs erhalten, außerdem sind einige seit 1 Zeit schwebende Fragen über die Auslegung des Zollgesetzes zu seinen Gunsten entschieden worden. Frankreich erlangt von Italien die Anwendung des Konventionaltarifs mit einigen Ermäßigungen der Tarife, haupisächlich für Artikel, bei welchen die 6. des Zollsatzes grade im Hinblick auf eine eventuelle Vereinbarung mit Frankreich seit der Zollreform von 1887 unverändert aufrecht erhalten worden war.

Aus Paris wird der „Agenzia Stefani“ gemeldet: In⸗ folge der zwischen den Kabinetten von Paris und Rom aus—⸗ getauschten Ecklärungen über den Zwischenfall von Raheita Erklärungen, welche für völlig befriedigend angesehen werden, sind beide Kabinette übercingekommen, den Zwischenfall von jetzt ab als endgültig erledigt anzu⸗ sehen. Wie außerdem verlautet, werden heide Kabinette biese Gelegenheit, um eine Wiederholung jedweden Miß— verständnisses zu vermeiden, dazu benutzen, die beiderseitige Grenze genau festzusetzen, wobei Ras Dumeira als Ausgangepunkt an der Küste angenommen werden soll.

In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte der Minister des Aeußern Canevaro in Beant⸗ wortung einer Interpellation des Deputirten Valle über den , n, . von Raheita: es handle sich nicht um eine

aheitafrage, da das Recht Jialiens auf dieses Gebiet von niemand bestritten werde. Es habe nur in der Nähe von Ras Dumelra eine kleine Grenzüberschreitung stattgefunden; die französische und italienische Regierung seien jedoch in Verhandlung getreten und hätten die Angelegenheit in der freundschaftlichsten und zufriedenstellendsten Weise beigelegt. Italien bleibe wie bisher im Besitz der Küste bis Ras Du⸗ meira und des Gebietes nördlich von diesem Vorgebirge, wo⸗ gegen der übrige Theil im Süden den Franzofen verbleibe, wie dies 1891 vereinbart sei. Eine besonders eingesetzte Kom⸗ mission werde die Gelegenheit benutzen, um die Grenzen nach dem Hinterlande genauer festzulegen, damit sich die Un⸗ zuträglichkeiten nicht wieder erneuerlen. Der Deputirte Valle erklärte sich darauf für befriedigt. In Beantwortung der Interpellationen der Abgg. Santini und de Novellis über den jetzigen Stand der italienisch⸗columbischen Frage erklärte der Minister des Auswärtigen Canevaro: diese rg theile sich in zwei Phasen, deren eine die Cerrutifrage betreffe, die in Cartagena eine für Italien vollkommen zufriedenstellende Lösung gefunden habe, und deren andere nach der Abfahrt der italienischen Schiffe aus den columbischen Gewässern entstanden sei. Damals habe sich in Columbien eine Erneue⸗ rung der Empfindlichkeit bemerkbar gemacht. Die columbische PNegierung habe sich zu Erklärungen und Beschlüssen gegen Italien u n lassen und sogar die diplomatischen Be⸗ ziehungen zwischen beiden Ländern abgebrochen. Der gegen⸗ wärtige Stand der Dinge sei der, daß Italien in Bogotä durch den britischen Gesandten vertreten sei. Indessen hätten bie Italiener in Columbien hierunter nicht zu leiden, und bie mit Italien geschlossenen Verträge würden geachtet. Man möge darauf vertrauen, daß die 39 das leicht erregbare colum⸗ ie columbische Regierung bald

bäsche Volk beruhigen und die direkten een gutt! en Beziehungen zu alien wieder aufnehmen werde. Jedenfalls aber könne ö gestützt auf

sein gutes Recht, eine ruhig abwartende Stellung einnehmen.

llen gepflogenen Ver⸗

H ö. SCEyanien. Gestern Abend fand, dem „W. T. B.“ zufolge Madrid eine Sitzung des Ministerraths statt, . . . die Arbeiten der Pariser Friedenskonferenz berathen wurde.

Türkei.

Wie die „Agence Havas“ aus Kanea meldet, wird der Prinz . Griechenland seine Machtbefugnisse ven den vier Mächten erhalten, zwischen denen hierüber eine Einigung erzielt ist. Rußland, Frankreich. Großbritannien und Jialien werden der neuen krelichen Re ierung je, eine Million vorschießen; diese. vier Millionen sollen von der ersten Anleihe zurü gezahlt werden. Die vier betheiligten Großmaͤchte hätten sich dahin ent— schieden, daß eine einzige türkische lagge alt Zeichen der Suzeränetät des Sultans auf Kreka gehißt werden dürfe. ine Bewachung der Flagge durch türkische Soldaten oder Beamte sei jedoch nicht zugelassen worden.

Der „Russischen Telegraphen⸗Agentur“ wird aus Kanea gemeldet: Dem Beispiel der Russen in Rethymon folgend, welche die griechische Sprache als die offizielle anerkannten, haben die Admirale beschlossen, dasselbe für ganz Kreta zu verfügen.

Das internationale Militärgericht in Kanea ver— urtheilte gestern drei Personen wegen in Kandia verübten Mordes zum Tode durch Eischießen.

Asien.

Aus Shanghaj wird gemeldet, daß gestern die feierliche Enthüllung des „Iltis“⸗Denkmals durch Seine i e liche Hoheit den Prinzen Heinrich von reußen statt⸗ gefunden habe. Eine große Anzahl deutscher Seesoldaten, Vertreter der britischen, amerikanischen, österreichisch⸗ ungarischen und italienischen Marine und ein Freiwilligen⸗Korps aus Shanghai seien anwesend gewesen. Der Pastor Hackmann habe eine kurze Weiherede gehalten und der General⸗ Konsul Stuebel das Denkmal soßann an den Vorsitzenden des Munizipalraths übergeben, welcher dankend erwidert habe. 66 habe der Prinz en eine Ansprache gehalten.

r, der Feier habe ein Vorbeimarsch der Truppen gebildet.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Manila gemeldet, daß die spanischen Kreuzer „Isla de Cuba“ und „Is la de Luzon“ flott gemacht und nach Cavite ins Dock gebracht worden seien.

In Madrid eingetroffenen Meldungen zufolge bestätigt sich die Einnahme von Ilo-Ilo durch die Aufstäͤndischen nicht. Es seien daselbst die erforderlichen Maßnahmen zur Ver— theidigung getroffen.

Afrika.

Wie die „Italie“ erfährt, hat der Hauptmann Cicco di Cola telegraphisch bestätigt, daß der 6 Menelik auf dem Marsche gegen Ras Mangascha sei; dle Depesche fuge hinzu, daß Cicco di Cola von Menelik ausgeforderl worden sei, ihn zu begleiten.

Nr. 47 des Centralblatts der Bauverwaltung“, her= ausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 19. Ro= vember, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nicht- amtlichetz: Wettbewerb für ein städtisches Verwaltungs gebäude in Aachen, Die neue Rheinbrücke bei Düsseldorf. (Schluß) Dle früb mittelalterliche Kunst der germanischen Völker. (Fortsttzung ) Ueber die Ursachen der Abweichungen in den Festigkeitgergebniffen der Zemeniprüfung an verschledenen Orten. Vermischtes: Wet bewerb für ein Geschäftehaus in Halle a d. S. Gröffnung der neuen Düsseldorfer Rheinbrücke. Eintbeilung von Nioellierlatten. Schwerpunktsbestimmung des Trapezes.

Statistik und Volkswirthschaft.

Das ergänzungssteuerbare Vermögen in Preußen 1895/96 bis 1897,99.

(Stat. Korr.) Das stenerbare Vermögen der in Preußen zur Grgänzungtsteuer herangezogenen Zensiten hat im Veranlagung. jahre 183596 639 8 Millionen, im Veranlagungejahre 18965557 64 024 Millloxren und in den e, , ,, ,. 1597/99 65677 Millionen Mark betragen, wovon auf die Städte im Jahre 1895/96 33359 Mill, im Jahre 1896ñ97 33350 Mill. und in den Jahren 1857/39 39780 Millionen Mark, auf das platte Land im Jahre 1895/96 25 568 Millionen, im Jahre 1896,97 26 674 Millsonen und in den Jahren 1897.99 25 887 Millionen Mark entfallen sind.

Diesez Vermögen ist mithin von der ersten zur zweiten Ver anlagung überhaupt um 917 v. H, in den Städten um O, 0057 v. H, auf dem platten Lande um O41 v. 5 und von der zweiten zar dritten Veranlagung überhaupt um 2.58 v. H., in den Städten um 3, 5 v. H. und auf dem Lande um 0, 8 v. SH. gestiegen. ;

Nicht ohne Interesse dürfte es sein, einen Einblick in die Ver⸗ theilung dieses Vermögens nach Hunderttheilen der Staats summe auf die einzelnen Provinzen, und zwar getrennt nach Stadt und Land, zu gewinnen, wie dies die nachfolgende Uebersicht ermöglicht.

Das steuerbare Gesammtvermögen hat sich in den Steuer jahren 1897/99 derart vertheilt, daß entfielen: in den auf dem uberhaupt auf die Previn; Städten Lande

Hunderttheile der Staatssumme Osspreußen ... 204 3,89 277 Westpreußen .. 15,1 2,665 1,92 Stadtkreis Berlin. * 1224 Brandenburg. 12, 10

Die Vergleichung n ,,, mit einander führt zu einem ähnlichen Ergebnisse wie bel der Cinkommenfleuer. Vie Höchsten Antheilziffern an der Stgatssumme ergaben in den Städten die Provinz Rheinland, der Stadtkreis Berlin, die Provinzen 9 en Nassgu und Sachsen, auf dem Lande die Prevlnzen Rhelnland, Sachfen, Schlesten und Hannover, überhaupt die Proving Rhein⸗ land, der Stadikreig Berlin, die Provinjen Sachsen und Schlesien, die niedrigsten Antheilziffern dagegen in ben Städten die

covinzen Westpreußen, Posen und Geer en auf dem Lande

estpreußen ofen und Ostpreußen, überhaupt Wesipreußen, . d. bin? n

von der erste sichsten in Sachsen lum 9,27 v. H), weniger ark in Ssspreußen (um

Die Antheiltiffer an der Staatssumme ist bon der ersten Ver— anlagung für dag Jahr 1895/86 bis zur dritten für die Jahre , w in den Probin en . Westfalen, Hessen⸗ Rafssau sowie im Rheinlanze, und zwar am stärksten in Hessen. Fasfau lum C62 v. HM), weniger stark in Brandenburg lum O 16 v H.) und dem Rheinlande (um G0, 14 v. H.), am wenigsten erheblich in West— falen (um 9. ß v. y In allen übrigen Provinzen ist diefe Ziffer

n zur dritten Veranlagung gesunken, und jwar am erheb-

R.5 v. H), Schlesien (um O15 b. S.), Wesspreußen, Berlin und Pommern (um je 009 v. H.), Laie Holstein fum O,oh v. 63 und Posen (um O02 v. H.), am wenigsten schließlich in Hannover (um Ool v. S.).

Zur Arbeiterbewegung. Aus Krefeld wird der „Rhein. Westf Ztg. unter dem 20. No- vember geschrieben: Die Weber bewegung am Niederrhein hat hier bereitg zu verschiedenen Au tzstän den geführt. Seit zwei Tagen

sind die Weber der ö . Eugen Vogelsang autständig, und zwar p

15 Mann, nur secht Mann sind noch an der Arbeit. Am Sonnabend Abend legten bei der Firma Gustav Königsberger über 200 Weber die Arbeit nieder. Es handelt sich in beiden Fällen um Lohnkürzungen, die sich die Weber nicht wollen gefallen laͤssen. Hinter den Auß⸗ ständigen stehen der Niederrheinische Weber Verband und der Deutsche Textilarbeiter Verband.

Kunst und Wissenschaft.

A. E. Die Nopember Sitzung der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, am Sonnabend v. W., wurde von dem Vor⸗ e Geheimen Medizinal. Rath, . Dr. Virchom durch

lachrufe auf zwei jüngst verstorbene Mitglieder, die Herren Fabrikant Wagner und Künne, eröffnet. Letzterer ist bekannt durch seine großen Reisen in Süd⸗Amerika und OstAsien. Professor Dr Olshausen legte eine interessante Alsengemme vor, die als Zierrath an einem Buchdeckel aus dem 13. Jahrhundert in Trier entdeckt worden ist. Diese Gemmen werden zwischen Niederrhein und Mosel nur sehr selten noch gefunden. Von Professor Dr. von Luschan wurden jwei merk⸗ würdige höljerne Stüble aus Ost. Afrika gejeigt, welche dem Mufeum für Völkerkunde durch Hauptmann Ramsay und Lieutenant vos Grawert geschenkt worden sind. Sie zeichnen sich durch sehr niedrigen Sitz, entsprechend kurze Beine, sehr hohe Rückenlehnen und durch phan— tastisches Schnitzwerk an letzteren aus, an bie Lehnen sich von außen anschmiegenze, roh gearbeitete menschliche Figuren, von denen die eine wie an der Lehne emporkletternd dargestellt ist. Die Stühle scheinen nach europäischen Vorbildern gearbeitet zu sein Einige aus Nordwest— Austialien, vom Fortescue River, eingegangene höljerne Schilde und Wurfhbretter zum Schleudern von Speeren sind in ihrer hübschen Technik, 6 Herstellung von Zickjack⸗Mustern durch verschiedenfarbige Hölzer) be⸗ onders interessant, weil ihre Verfertiger zu den auf niedrigster Stufe geistiger Entwickelung stehenden Rassen gehören, thatsächlich nur bis drei zählen und von Mengen über sechs sich nur einen undeutlichen Begriff der Vielheit machen können. Wie der Vortregende ferner mittheilte, sind jetzt auch im Hinterlande von Kamerun wilde Zwerge entdeckt und an einem Exemplar durch Lieutenant von Glöeinsky genaue Messungen gemacht worden, was bei der Scheuheit dieser angeblichen Ureinwohner des schwarzen GErdtbeils und bei der ungewöhnlichen Schlauheit, womit sie sich jeder Annäherung zu ent— ziehen wissen, recht schwer gehalten hat. Eine übersandte Haarprobe er⸗ giebt entschiedene Aehnlichkeit mit dem gewöhnlichen, wolligen Negerhaar. Von Herrn Ja gor, dem hochbetagten wohlbekannten Forschungs— reisenden, wurde hierauf eine Sammlung der bekannten sapanischen r , vorgelegt. Aus den begleitenden Mittheilungen ging ervor, daß diese Spiegel, nachdem ihr Geheimniß bekannt geworden ist und in weiten Kreisen Interesse erregt hat, stzt in Japan in großer Zahl sür den Export hergestellt werden. Dr. G. Krause erstattete Bericht über die Anthropologen⸗ ahrt nach Neuhaldensleben und zu den Steinkammergruben in der Althaldenslebener Forst. Die Fundstücke bestehen zumeist aus Steingeräthen, darunter in großer Anzahl Feuerstein. Pfeisspitzen von bewundernswerther Regelmäßigkeit. Cin Theil dieser Spitzen ist mit Hirkenharz, vermuthlich zum Jwech der Verbindung mit dem Pfeil⸗ schaft, überkleidet. Doch finden sich auch bronzene Gräber⸗Beiiagen, bezeschnend für deren Alter. Ein kleines, vom Gymnasial. Direktor Wegener in Neuhaldensleben angelegtes Museum von Fundstücken aus der Nach= barschaft enthält, nach Ausführung des Vortragenden, sehr interessante Dinge, wie eine kupferne Axt, eine aus Bronze gearbeitete Stier figur mit silbernen Hörnern, ornamentale Schalen, Schleifsteine u. s. w; nur fehlen dabei genügende Anhaltspunkte für die Zeitbestimmung. Als „Lippenpflöcke“ aus der Steinzeit unsereg Vaterlandes will Dr. E. Krause gewisse, sonst unerklärliche Gräberbeilagen kennzeichnen, die sich neben drei Skeletten aus der Steinzeit gefunden haben, welche neuerdings in Rössen bei Merseburg entdeckt worden sind. Als Geschenk an das Museum für Völkerkunde übergab der Vortragende eine Anzahl Photographien auß der Mongolei, theils die neuesten Phasen des traussiblrischen Eisenbahnbaueg, theils Grinnerungs⸗ blätter aus dem japanisch-chinesischen Kriege darstellend. un Schluß wurde der Versammlung Ter augenblicklich in Castan's Panopticum gezeigte, sogenannte Storchmensch“ Earl Rosse aus Wien, 38 . aht, 89 Pfund schwer, vorgeführt, oder vielmehr der sehr gelenkige und gewandte Mann stellte sich selbst vor, anfänglich maskiert durch eine strohgelbe Perräcke und eine Cyrano—⸗ Nase. Nach Demasklerung und Ablegung des langen Fracks, fowie nach Entblößung des Oberkörpers zeigte es sich, daß zu der überaus dürren Erscheinung des Manneg (Größe 177, em, Umfang des rechten Oberschenkels 36 em, der rechten Wade 27,8 em, des rechten Oberarm 18 em, des rechten Unterarms 20 em, der Brust in der Athempause 77 96 der eng anliegende schwarze Anzug sehr wesentlich beiträgt. Die Hagerkelt ist jwar sehr erheblich, aber nicht entfernt krankhaft; im Gegentbeil konstatierten die anwesenden Kenner nicht bloß eine ganz kräftige Muskulatur, sondern auch die gute Ge⸗ sundheit des seine , in unverstelltem Wiener Dialekt vor⸗ tragenden Mannes. Danach hat derselbe bis jum 15. Jahre normales Wachtthum gehabt; erst von da ab ist die einseitige Entwickelung eingetreten, während ein jüngerer Bruder sich ki eth auffallend in die Breite entwickelte. Au einen jetzt 11jährigen Sohn scheint die Natur des Vaters bis jetzt sich nicht vererbt zu .

Im Anschluß an den Vortrags, den Professor Dr. W. Foerster im Vortragssaal der Treptower Sternwarte vor den Mitgliedern des Vereins von Freunden der Treptower Sternwarte“ an deren 8. Beobachtungsabend hielt und in der „Urania“ wiederholte wird Folgendes berichtet: Morgen, Mittwech, den 23. November, mit einiger Wabrscheinlichkeit ein reicher Stern schn uppen fall zu erwarten, dessen Ausstrahlungsvunkt in dem Sternbilde der ‚Andro⸗ me da“ liegen wird. Alle 6 bis 7 Jahre dringen in diesen Novembertagen Zub jener Gegend des Himmels Schaaren von kleinen Weltkörpern in unsere Atmosphäre ein, deren Bahnen um die Sonne nahe Übereinstimmen mit der Bahn eines von Biela entdeckten Kometen, dessen öftere Wiederkehr mit einer Umlaufzeit von ebenfalls 6 bis 7 Jahren 3. dem Anfange des Jahrhunderts beobachtet worden war, der aber seit der Wiederkehr in den Jahren 1846 und 1863 einer fertschrelten den Auflosung in seine kleinsten Bestandthelse verfallen ju sein scheint. Die * . em, eee. ire enn im eden, ,,,. 8 ernschnuppen gehören wahrs⸗ zu diesen Zerfallsprodukten. In den Ir ahh. und 1885 . die *** durch die But derselben am 27. November hindurch, im Jahre 1892 wurde dieser Durchgang aber schon am 23. November n Bei näherer Unterfuchung erklärte dlese Veraͤnderung vollstän dig dadurch, daß zwischen 1885 und 185 se Bewegung der in der Bahn jene Ftometen wandernden kleinen Welt förxer eine starke soge nannte Störungewirkung 6. die ün⸗· hun des Planeten Jupiter erlitten hatte, dem diefelben bei hrer ö durch das Planetensystem etwag näher als sonst

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gelemmen, waren. Hierdurch hatie sich ker Kreusungepunkt der

ahnstrecke jener i . mit der , . in dem Sinne verschoben, wie eg aus der Verfrühung des Stern schnuppen falls pom 27. zum 25. November berporging. Seit 1892 haben keine ftarkeren Wirkungen dieser Art stattgefunden, sodaß die Wiederkehr am

November am wahrscheinlichfsen ist. In welchen Abend⸗ oder Nachtftunden der reichste Fall erfolgen wird, laßt sich nicht mit Bestimmtheit angeben; nur fo piel ist zu sagen, daß die Stelle in dem Sternbilde ver Andromeda, von welcher diese sogenannten Andromediden auszustrahlen scheinen, drei bis vier Stunden nach Mitternacht für unseren per n unter geht, und daß sie ihre böchste Stellung am Himmef etwa sũdlich vom Scheitelpunkte zwischen 8 und o Uhr Abends erreicht. Leider wird das Mondlicht den Glanz der Erscheinuug ziemlich stark herab⸗ mindern; denn die Andromediden, Erscheinung besteht aus sehr iahlreich n, jedoch meistens nicht sehr hellen Sternschnuppen, abweichend von den sogenannten TLeoniden. Sternschnuppen, deren Wiederkehr am 14. November nächsten Jahres mit größter Wahrscheinlichkeit zu erwarten sist. Pieser geringere Glanz er- Angromediden hängt damit zusammen, daß nach der Lage ihrer Bahn ihr Eindringen in unsere Atmosphäre bon dersenigen Seite aus erfolgt, welche bei der Bewegung der Erde um die Sonne die hintere Seite bildet. Demzufolge beträgt die Geschwindigkeit des Einzringens in die Atmosphaäre in diesem Falle nur wenig mehr altz die Differenz der Geschwindigkeit jener Weltksrver und derjenigen, mit welcher sich die Erde um die Sonne bewegt, alfo nur wenige Kilometer in der Sekunde, während das Eindringen der Leoniden von der vorderen Seite her, also mit der Summe der beiden Geschwindig⸗ leiten, die nahezu 10 km in der Sekande beträgt, von statten geht. Die Glühtempergtur, in welche der Eindringling durch die Hemmung seiner Geschwindigkeit und die Verwandlung derselben in Wärme geräth, hängt aber unter sonst gleichen Umständen wesentlich bon der Größe jener Geschwindigkelt ab. Andererfeits er. möglicht die relativ geringe Geschwindigkeit des Eindringens der Andromediden unter Umständen ganz besonders interessante Wahr nehmungen. Aus diesem Grunde und wegen der dleichzeitigen sehr günstigen Gelegenheit zur Beobachtung des Mondes mit dem großen Fernrohr bleibt morgen, Mittwoch, die Treptower Sternwarte, f r mitgetheilt, aunahmtzweise während der ganzen Nacht geöffnet.

Im Verein für deutsches Kunstgewerbe wird morgen, Mittwoch, Abends. 85 Uhr, im Festsaale des Künstlerhaufet Belleyucstraße 3) Herr Maler MaxSeliger einen Vortrag halten, dessen Tkeimna lautet: „Allgemeines über die Berliner dekorative Malerei'. Der Vortrag wird durch Ausstellungen don Wandmalereien erläutert werden. Auch wird Herr Maler Ogcar Matthiesen aus Kopenhagen Mittheilungen über ein neues Verfahren der Freskomalerei machen und damit praktische Voꝗrführungen sowle die Vorlegung von Proben verbinden.

Von der groß angelegten „Allgemeinen Geschichte der bildenden Künster des Prager Univeisitäts-Professors Pr. Alwin Schultz (Historischer Verlag Baumgärtel in Berlin 8sW., Hafen— platz 9) liegen drei neue Lieferungen, 19 bis 21, vor, mit welchen die Darstellung der altgriechischen Plastik abschließt. In der 19. Lieferung findet man vorerst noch eine inter⸗ essante Reihe theils in Schwarz“, theils in Farbendruck vorzüglich ausgeführter Tafeln, Reproduktionen charakteristischer Kunstdenkmale der alten Kulturvölker Astens, wie der Chaldäer, Perser, Hethiter, Phönizier und Juden. Dann aber beginnt in Wort und Bild die sorgfältig ausgearbeitete Darstellung des unvergleichlichen Wirkens riechischen Geistes auf den Gebieten der Architektur und Skulptur.

nschaulich breitet sich vor dem Auge des Funstfreundes in textlich wie illusirativ völlig neuer Schilderung das Bild der herrlichsten aller Kunstperioden aug. Ven den heiterschönen Tempelbauten, in denen das religiöse Empfinden der Hellenen ihren Göttern olympische Wohnstätten schuf, schweift der Blick weiter zu den wundervollen Gebilden der Plastik, jenen Verkörperungen des idealen Schönheitsgefühls, die noch heute als niemals wieder erreichte Schöpfungen künstlerisch bildender Kraft verehrt werden. Es ge— währt einen wahrhaften Genuß, bei diesen Blättern zu ver— weilen, die so viel des Schönen in sich bergen und in beredten Worten, die neuesten Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung verwerthend, den Entwicklungsgang jener bedeutunge⸗ vollen Kunstepoche schildern, welche für das künstlerische Bilden aller Folgejeiten ur Basis geworden ist. Die Ausführung sowohl der Farbendruck⸗ und Holischnitt Taseln wie der Cäxt⸗ abbildungen ist des höchsten Lobes werth. Das Werk, das auf ca. 33 Lieferungen berechnet ist, empfiehlt sich auch jetzt noch zur Subskription für jeden, der sich in knapper, nicht ermüdender Dar- stellung und schönster anschaulicher Form mit den Haupterscheinungen der Kunstgeschichte bekannt machen will. Der Preis für die außer⸗ ordentlich reich und sorgfältig illustrierten Cinzellieferungen (jede Lieferung enthält 5 bis 6 Tafeln in Bunt⸗ oder Schwarjdruck und 2 big 3 Doppeltafeln sowie 50 bis 70 und mehr große Abbildungen im Text) beträgt für Subskribenten 2 M, für Nichtsubskribenten 4 A

Literatur.

Die Jubiläumsausgabe der Geschichte der neueren Phi losophie“ von Kuno Fischer (Heidelberg, Carl Winter's Univer⸗· sitätg. Buchhandlung) ist seit unserer letzten Besprechung bis zur 2l, Lieferung vorgeschritten. Die 20. Lieferung brachte den ersten Theil des vierten Bandeg, der „Immanuel Kant und seine Lehre“ betitelt ist, zum Abschluß. Seinen Inhalt bildet die Entstehung und Grundlegung der kritischen Phllosophie'. Dieser Theil liegt nunmehr seit dem Jahre 1866 bereitög in vierter Auflage vor: in unserer der Philosophie abbolden 5e gewiß ein Beweis von dem Eindruck, den das Werk bei Freunden und Gegnern

emacht hat. Unbestritten ist auch, wie der Verfasser selbst

elont, der Ginfluß, den dasselbe auf den Gang der philo— sophischen, insbesondere 9. die sehr bemerkentwerthe, fast plötzliche Wiederbelebung der kantischen Studien ausgeübt hat. Die Angriffe, denen der Verfasser von seiten neuerer Kommentatoren e el gt ge⸗ wesen ist, hat er in einer Reihe nig ger Zusätze abgewiesen. 3 er die neue Gesammtautzgabe der preußlschen Akademie der Wissenschaften nicht hat benutzen können, da diese noch des Erscheinens harrt, beklagt Fischer sehr. Er hofft jedoch, in einem anderen, der Erneuerung bedürftigen und harrenden Werke davon Gebrauch machen zu können. Bis dahin gebührt seiner Darstellung der Lehre Kant's, wie sie hier vor⸗ liegt, jedenfalls der Vorrang vor allen anderen Kommentaren. In der 21. Lieferung wiid auch der VIII. Band, welcher über Hegel handelt, um ein Grhebliches gefördert. Die Jubiläums-. ausgabe von Kuno Fischer'g Geschichte der neueren Philosopbie, welche die Hauptsysteme in Verbindung mit den Lebensläufen der be—⸗ rühmtesten Philosophen zur Darstellung bringt, erscheint, worauf hier⸗ mit noch einmal hingtwiesen sei; in etwa 49 Lieferungen zum Sub skriptionspreise von je 3 M Monatlich wird eine Lleferung (auch Do hie nf ausgegeben. Nach dem Erscheinen jedes Bandes bört der Substriptionßpreis für denselben auf und tritt ein erhöhter Ladenpreis ein.

Bilder aus der Geschichte und Literatur Ruß lan dg. Von iel Sergei Wolkonskij. i n, Ueber⸗ setzung von A. Hippiug. Basel, Verlag von Friedrich Emil Perthes aut Gotha. 80. 205 Bogen, VIII und 318 Seiten. Prels geh. b M Der junge Fürstliche Verfasser dieses Buches entwirst darin ein Bild der 1 slichen Entwickelung und des geistigen Werdens

Darstellung vollzieht sich vor den . des Leserg der in seinen Hemmungen wie in seinen ö merkwürdige Entwickelungsprojeß des russischen Reiches, von seiner Grün⸗ dung bis auf die Gegenwart unter dem Scepter der Nach⸗

kommen Rurik und dem Hause Romanow. Während bis auf Peter

seines Heimathlandez. In geistvoller, gefälliger und leichtfaßlicher S

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den Grohen naturgemäß das ner itisch staltung zuflllt, , , „da an vorsuggweise ; gewandt , Entfaltung der ngtignalen Dorste, ais des unmittelbar sten Auth ruck der russischen Volksseele, welche fortan die treibende Kraft besonderg auf, dem viel beacht ten Gebtete des russischen Romant wird. ö. Verst ., um so gerechtfertigter, als kaum in einein andern Lande die schöne Literatur auf die Gestal tung des öffentlichen Lebens einen so bedeutenden 2 autgeübt hat, wie in Rußland. Die in f Zeit auch in Veutschland za hohem Ansehen gelangten russtschen Dichter und Schrfftsteller, wie pi chkin, Lermontow, Gogol, Turgen lem, Vostosewsfi. Graf L. Tolstot, werden dem deutschen Leser durch Wolkongkij in treffender Charatteristik ver= traut. Der von dem ,,. in der Einleitung erörterte Gedanke, daß die hervorragenden litergrischen Grjeugnisse der Kulturoölker älteren und neueren Datumg Gemeingut Aller selen, stützt sich auf den den Werke als Motto vorauggeschikten Goelhe schen Ausfpruch: „National- literatur will jetzt nicht viel mehr sagen; die Gpoche der Well literatur ist an der Zeif, und e muß mitwirken, diese Epoche zu beschleunigen. Die mit Zusätzen des Fürsten zu den ursprünglich in englischer Sprache abgefaßten Vorlesungen bereicherte Üeherfe ung der russischen Bearbeitung ist korrekt und ansprechend. ine kurte Inhaltgangabe zu Ansang und ein Register am Ende, sowie eine n , Tabelle und jwei Stammtafeln erleichtern den Gebrauch des uches, das sich auch in der deutschen Ausgabe detselben Beifallg erfreuen dürfte, den es in der englischen in Amer ka und in der russischen in Rußland gefunden hat.

Zitaten lexikon. Sanunlung von Zitaten, Sprichwörtern syrichwörtlichen Redensarten und Sentenzen von Daniel Sanders. Mit dem Porträt des Verfassers. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Preis; in einfachem Einband 6 S6, in Gö'schentelnband 7 6 Dieses Zitatenlexikon enthalt nicht nur jene geflügelten Worte, die in täglichen Verkehr wie abgegriffene Scheidemünzen im Umlauf sind, es stellt vielmehr eine Sammlung von ausgewählten sin vollen und anregenden Gedanken dar, welche erzieherischen oder kulturhistorischen Werih haben. Bei der Ansammlung diesez Schatz ez hat der un ängst in hohem Alter verstorbene Sprachforscher nicht nur eine erstaunliche Be⸗ lesenheit, fondern auch eine seltene Vielseitigkeit bewiesen. Er beschraͤnkt sich nicht darauf, Sentenzen aus Homer, Shakespeare, Goethe 26. mitzu= theilen, sondern er beutet auch die unerschöpfliche Fund zrube der Bibel aus. Neben das Sprichwort und Stammbuchblatt treten treffende Gedanken und kernhafte Worte aus der Gegenwart, zum Grnst der politischen Debatte gesellt sich der schalkbafte Humor aus satirtschen Wochenblättern. Den Zweck eines solchen Zitäͤtenlexikons hat schon Goethe ganz zutreffend beieichnet, wenn er sagt: „Eine Sammlung bon Aneldoten und, Maximen ist für den Weltinann der größte Schatz, wenn er die ersten an schicklichen Orten int Her ach ein · zuftreüen, der letzten im treffenden Falle sich zu erinnern welß.“

Im Lichte der Weihnachts son ne. Erzählungen von Ernst Evers. 160 Seiten 8o. Verlag der Buchhandlung der Berliner Stadtmission, Berlin 8wW., Johannigtisch 8. Preis geheftet L, elegant gebunden 1,860 S. Bie fünf Erzählungen aus der Vergangenheit und Gegenwart, welche diefes Buch enthält, schließen sich an die Advente⸗, Weihnachts. und Neujahrtzeit an. Der Ver= sasser versteht es, mag er den Ton heiligen Ernstes oder den Ton freund. lichen Scherzeg, wie hie und da in der zweiten Geschichte, anschlagen, stets das Herz des Lesers zu bewegen. Er will aber bei diesem mehr als eine augenblickliche Bewegung bewirken, er will ernste Entschlüffe in ihm reifen lafsen, und dies zu erreichen, erscheint das schön auß— gestattete Buch, das sich namentlich als Geschenk für die Jugend empfiehlt, wohl geeignet.

Bauwesen.

Der Erhauer der Londoner Untergrundbahn und der Forth— Brücke, Sir John Fowler ist, wie dem W. T. B.“ gemeldet wird, am 20. d. M. in Bornem outh gestorben.

Katechismus der Baukonstrukttionslehre von Walther Lange. Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 479 in den Tert gedruckten Abbiltungen und drei Tafeln. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. In Driginalleinenband. Preis 4 M 50 . Der Verfasser, Direktor des Technikums der freien Hansestadt Bremen, ist sichtlich bestrebt gewesen, alle Neuerungen auf dem Gebiete der Baukonstruktion in der neuen Auflage des vor⸗ liegenden Buches möglichst zu berücksichtigen. Den beiden erffen großen Ab= schnitten über Maurer, und Zimmererkonstruktionen folgt ein dritter, in dem Thüranlagen, Fensterkonstruktionen, Beschläge, Holzfußboben, Wandbekleidungen, Dachdeckungen, Berglasungen, Anftriche und Kon« struktionen des Schlossers behandelt werden. Ein vierter Abschnitt giebt Unterweisung über Reparaturen aus dem Gebiete der Zimmerer⸗ und Maurerarbeiten, während ein fünfter den Umbauten gewidmet ist. Sowohl Bauhandwerker wie Bauherren und Hautbesitzer werden sich des reich und instruktip illustrierten Buchet mit Nutzen bedienen.

Verdingungen im Auslande.

Spanten.

13. Dezember. Münze in Madrid: Lieferung der für die Jahre 1898 bis 1901 nöthigen Druckfarben für die Herstellung der Wechsel! und Stempelpapiere. Vie Angebote müssen auf spanischem Stempelpapier geschrieben sein, eine Kaution von 25 O06 Pesetas enthalten und von einem spanischen Staatsangehörigen unter⸗

rieben sein. sch t Serbien.

24. Dezember. Direktion der Serbischen Staatsdruckerei in Belgrad: Vergebung der Lieferung der für die Jahre 1899 und 1900 erforderlichen, mit 400 000 Kg für das Jahr vorgesebenen n,, . Bedingungen und Muster in der genannten Bruckerei.

aution: 20 000 Fr. Bulgarien.

Die auf den 1. Nevember bei dem Kriegs. Ministerium in So fia anberaumt gewesene Vergebung der , verschiedener Militär ausrüstungsgegenstände für die Militardeyots in Sofia, Philtppopel, Slivno und an n „Reichs ⸗Anzeiger Nr. 248 vom 19. Oktober 1898) ist auf den 28. November, 9 Uhr, verschoben worden.

VerkehrS⸗Anstalten.

Brem en, 21. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Stuttgart“, v. Australien kommend, 20. Nov. von Genua n. Bremen weitergeg. Ems“ 19. Nov. v. Neapel n. new Jork weitergeg. Bayern“ 19. Nov. v. Bremen in Shanghai angekommen.

22. November. (W. T. B.) Dampfer Wittekind *, vom La Plata kommend, 20. November in Antwerpen angek. „Sachsen , von Ost⸗Asten kommend, 20. Nov. in Colom bo angek. „Crefeld“ 20. Nov. Reise v. Baltimore n. Galveston fortges. Darmstgdt“, v. Ost⸗Asien kommend, 21. Nov. a. d. Weser gangek. „Gera“. n. New Jork best., II. Rod. Lizard pff er, fe gin e, were, e, e . Genug fortges. ‚Kaiser Wilhelm der Gro e v. N n,. ö. ö Kt gfe if . ö 4 . Neis v. a Garcia n. d. La ata fortgesetzt.

v. Oporto n. Brasilien abgeg.. wire er. Nov v. Glbraltar n. Genua abg 21.

Aireg n. Bremen abgeg.

und e, m n, v.

22. November. (

Montag in St. Thomas an 4 .

London, 21. November. Briton“ ifl am Sonnabend uf ver Mn abgegangen. Gatcon“ ist heute auf der

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