Gbarlotten⸗· und der Wilhelm bezw. Ne nach vp . mit der Maßgabe aufrecht. s die Friedrichstraße jwischen der Französtschen und 9 he nur in der Richtung nach Norden und die Charlotten- merhalb derselben Begrenzung nur in der Richtung nach sahren werden dürfen. . eit ein Befahren der Fahrdämme Unter den Linden gestattet en kann, geschieht dies auf der Nordseite in der Richtung nach nn Brandenburger Thore hin und auf der Süpseite in der Richtung dem Königlichen Schlosse hin. Die Bürgersteige der berechneten Straßen und Plätze werden nach Möglichkeit für das Publikum freigehalten werden. Berlin, den 30. November 1898. Der Polizei⸗Präsident. von Windheim.
Personal⸗Ver änderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛe. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Bad en⸗ Baden, 25. November. Hauschild, Pr. Lt. und Feld= jäger vom Reitenden Feldjäger⸗Korps, zum Oberjäger ernannt. Abschieds bewilligungen. Im aktiven Heere. Vor Melsina, an Bord S. M J. „Ho ben zollern“, 19. November. v. Duisburg, Hauptm. a. D., zuletzt Lomp. Chef im Inf. Regt. Nr. 132, mit seiner Pension und der Grlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform dez genannten Rents. zur Diep, gestellt. Baden⸗Baden, 25. November. v. Grone, Gen. Lt. und Kommandeur der 28. Div, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disp. gestellt. Walkboff, Pr. Lt. und Oberjäger vom Reitenden Feldjäger⸗Korps, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Psinm. FJäger⸗Bats. Nr. 2 Übergetreten.
Aichtamtliches. Deu tsches Reich.
Preußen. Berlin, 30. November. Seine Majestät der Kaiser und König konferierten,
wie „W. T. B“ berichtet, . Nachmittag im Stadtschlosse
u Potsdam laͤngere Zeit mit dem Botschafter Grafen von Hatz⸗ dt und empfingen den Obersten von Grumbkow Pascha.
. Heute Vormittag hörten Seine Majestät der Kaiser den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus und in dessen Anwesenheit denjenigen des Landraths von Stubenrauch und des Bauraths Havestadt über den Großschiffahrtsweg zwischen Spree und Havel. Seine Majestät konferierten sodann mit dem Geheimen Baurath Spitta und empfingen demnächst um 11 Uhr den Kardinal⸗Fürstbischof Kopp.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Rechnungwesen hielten heute eine Sitzung.
In der Zeit vom 1. April 1898 bis zum Schluß des Monats Oktober 1898 sind im Deutschen Reich nach dem Centralblatt für das Deutsche Reich“ folgende Einn ahmen einschließlich der kreditierten ,. an Zöllen und ge⸗ meinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie andere Einnahmen zur Anschreibung gelangt: 336 292 545 123 (gegen denselben Zeitraum des Vorjahrs P 23 593 652 AM), ö 6 442 214 M (4 256791 6), uckersteuer und 6 lag 9 derselben 58 596 177 * 38 849 300 ), 6. 6 123 000 MS ( 155 142 ), Maischbottich⸗ und ranntweinmaterialsteuer 307 450 M, — 573 489 M), Verbrauchsabgabe von Branntwein und uschlag zu derselben 70 6853 334 S ( 1579 172 Mh, nsteuer 188 600 S (— 388 603 M6), Brausteuer 16182058 9 (4 65 911 M1), Uebergangsabgabe von Bier 2 234 633 M0 (4 39 4835 eh, Summe 74 702 589 (4 30 108 683 M. 11 866 811 0 Kauf⸗ und sonstige Anscha ( S960 895 M, e. Loose zu: (4 444375 46), Spielkarten⸗ stempelsteuer , e, Reichs⸗Eisenbahn⸗
der Aus n den na 1
Ver⸗ selben 9] Ma
Der Kaiserliche Botschafter in Wien, Wirkliche Geheime ath Graf zu Eulenburg⸗Hertefeld ist von dem ihm . bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt
und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.
Der hiesige Königlich sächsische Gesandte Graf von h. l Bergen j . kehr nach 1
senthal und gekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder
Bevollmächtigten zum Bundesrath, roc herzonh er mlt Lr enn Geheimer g Dr. inn g 6 kal er Staate Minister von Stren ge sind
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Württemberg.
Das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Auguste von Sachsen⸗Weimar war, wie der „St.⸗A. f. W.“ meldet, am Montag verschiedentlich Schwankungen unterworfen. Die Nacht zu gestern war durch Husten gestört. Das all⸗ gemeine Jeff del ist nicht unbefriedigend.
Der fünfzigste Jahrestag der Einführung der Ver— fassung des Lübeckischen Freistaats wurde gestern von Senat und Bürgerschaft unter Theilnahme der bürger⸗ lichen Deputirten und der Mitglieder der Gewerbe⸗ und der Handelskammer in festlicher Weise begangen.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der österreichische Minister⸗Präsident Graf Thun und der Finanz Minister Dr. Kaizl haben sich gestern Abend von Wien nach Budapest begeben und konferlerten heute Vor⸗— mittag daselbst mit dem ungarischen Minister⸗Präsidenten Baron Banffy und dem ,, von Lu kacs.
Im österreichischen Abgeordnetenhause gab gestern, wie „W. T B.“ berichtet, der Minister⸗Präsident Graf Thun auf die Interpellation der Abzg. von Jaworski und Engel über die Ausweisungen österreichischer Staats⸗ angehöriger aus Preußen bezw. Deuischland folgende Er⸗ klärung ab:
Es müsse als ein unbestritteneß Recht eines jeden Staates an⸗ erkannt werden, fremde Clemente, deren Aufenthalt in seinem Gebiete im öffentlichen Interesse nicht erwünscht sein könne, auf feinem Territorium nicht zuzulassen, oder schon Niedergelassene wieder aug⸗ zuweisen. Düleses Recht stelle sich als ein Ausfluß der staatlichen Souveränetät dar und habe auch in der sterreichischen Gefetz= gebung klaren Ausdruck gefunden. Allerdings dürfe dieses Recht nicht in der Weise gehandhabt werden, daß gewiffer⸗ maßen. ganze. Kategorlen und Klassen der Bevßlkerung eines fremden Staats alg solche von der Niederlassung schlechtweg ausgeschlossen würden. Einen derartigen Charakter aber, daß sie etwa einer Verleugnung der völkerrechtlichen Grundsätze über die internationale Verkehrsfreiheit gleichkämen, und daß in weiterer Folge unter diesem Gesichtspunkt dagegen aufgetreten werden köane, Hãtten nach den bisber gemachten Wahrnehmungen und angestelltéß Er— bebungen die Ausweisungen österreichischer Staatsbürger aus Preußen bejw. Deusschland nicht, wenngleich zugegeben werden müsse, daß die preußischen Regierungsbehörden von ihrer Machtbefugniß, bedenkliche oder anstößige Elemente auszuweisen, in letzter Zeit einen thatfächlich um⸗ fangreicheren Gebrauch gemacht hätten, als dies in früheren Perioden der Fall gewesen sein möge. Wenn durch dieses Vorgehen in größerem Maßstabe gerade österreichische Staatzangehörige böhmischer und polnischer Nationalität betroffen worden seien, so erkläre sich dies dadurch, daß infolge der lokalen Nachbarschaft gerade die österreichischen Staattsangehörigen slavischer Zunge das Haupt kontingent jener österreichischen Staatsangehörigen ausmachten, die in den preußischen Geenzprovinlen auf Verdienst und Erwerb ausgingen, und welche am häufigsten von der Aug. weisung betroffen würden, da sie sich meist in wirthschaftlich wenig gesicherter Stellung befänden. Weitaus der größte Theil der von der Autweisung aus Preußen bisher betroffenen österreichischen Untertbanen gehöre der Klasse der landwirthschaftlichen Hilföarbester an. Diese würden naturgemäß entbehrlich und demzufolge aus Arbeit und Verdienft entlassen, sobald die landwirthschaftlichen Arbeiten ibren Jahresabschluß gefunden hätten. Gelinge es ibnen nicht, nach Ent— lassung aus diesem Arbeits verhãlmiß anderweitige Beschäftigung zu finden, was wohl immer mit großen Schwierigkeiten verbunden fei, da sie, abgesehen von der Konkurrenz im Angebote, in der Regel eine für ein Gewerbe oder eine Industrie geforderte Befähigung nicht besäßen, so träten sie in die Reibe der Arbeitslosen und verfielen als solche der polizeilichen Behandlung, wie dies analog auch in Oesterreich der Fall sei. Wenn nun auch trotz der unleugbaren Schärfe, mit welcher das Ausweisungsverfahren in Preußen gehandhabt werde, eine Ver— letzung der völkerrechtlichen Grundsaͤtze oder besonderer vertragsmãßiger Rechte nicht behauptet werden könne, so habe sich gleichwohl das Autwärtige Amt, insbesondere im Hinblick auf die empfindlichen Rück er en, welche die preußischerseits befolgte Fremdenpoliti auf einzelne wirthschaftliche Existenzen auszuüben geeignet sei, bei der Kaiserlich deutschen Regierung wiederholt und nachdräcklich bemüht, daß bei Augweisungen öfterreichischer Staatsangehörigen von preußischer Seite mit thunlichster individueller Untersckeidung und Rücksichtnahme auf die jeweiligen persönlichen Verhältnisse der Auszuweisenden vorgegangen werde, Insbesondere in jenen einzelnen Fallen, in welchen um Ver—⸗ mittelung der österreichischen Vertretungsbebörden nachgesucht worden sei, seien die österreichischen Vertretungebehörden immer, und oft erfolgreich, darauf bedacht gewesen, alle . Gesichtspunkte, welche im konkreten Falle irgendwie, berücksichtigungswerth erscheinen könnten, der thunlichsten Würdigung seltens der preußischen Be⸗ hörden zu empfehlen und dahin zu wirken, daß die in en Aus weisungs maßregeln liegenden Härten möglichste derung erführen. Allerdings sei die Möglichkeit versagt gewesen, in jenen Fällen irgend welche Schritte zu Gunsten der Ausgewiefenen ju unternehmen, in welchen die letzteren sich dem Außweifungk⸗ erkenntnisse gefügt hätten, ohne die Intervention der österreicht⸗= schen Vertretungsbehörde in Anspruch genommen zu haben. Pie bereltwilligen Zusicherungen, welche dem diesseitigen Ministerium deg Auswärtigen von dem Berliner Kabinet noch erst in jängfter Zeit zu⸗ kommen seien, ließen hoffen, daß das jetzige Verhalten der preußischen
ehörden, sofern es die ,. n,, . Unterthanen be⸗ treffe, mit Le Rücksichten in Einklang gebracht werde, welche Desterreich für seine Staats angeh rigen , , . könne. Sollte sich jedoch diese Erwartung nicht erfüllen und sollte insbesondere in der Aug⸗ weisung öͤsterreichischer Unterthanen entweder eine Kränkung der 1 im Genuß ihrer völterrechtlichen oder verträgt mäßsgen rige erkannt werden, oder sollte endlich den Augweisungen , mehr der Charakter einer gegen einzelne Indiwoiduen wirksamen
olizeimaßnahme zukommen, so wolle das Haus in diesem Fall die ündige Versicherung von ihm, dem Grafen Thun, entgegennehmen, daß er, und zwar in dieser Hinsicht in vollem Einvernehmen mit der gemelnsamen Regierung, nicht zögern werde, die Rechte der öster⸗ reichischen Unterthanen mit vollem Nachdrud zu wahren, eventuell den Grundsätzen der Rejlprozitat entsprechende Maßregeln anzuwenden.
Die Interpellatien war damit erledigt. Der Abg. fersche wandte sich gern geen den Ausdruck des Abg. erold: „Erbärmliche Lüge“, we dieser ben ch einer
llnahme der
. des Abg. Pfe che über die Ther
czechen an den Excessen in Böhmen gebraucht ar, 2.
eseg beleidigenden Ausdrucks die Einsetzu erold schlo
. egen d ines Mißbilligungs. en ef en d, ü. ö. ,, . 6 er vom Abg. . gebrauchten
drücke an. Der Präͤsident Dr. von Fuchs erklärte, er werde dem Wunsche der Abgg. Herold und ier entsprechen Das Haus trat sodann in die e⸗ . des Handelsvertrages mit Japan ein. Der Referent Abg. Kozlowski begrüßte den Vertrag als ersten Schritt zur Verwirklichung des handels⸗ politischen Programms des Ministers des Aeußern. Redner besprach das Tarifwesen und bedauerte den Mangel an Initiative auf dem Gebiet der Handelsschiffahrt, pöädierte für eine bankmäßige Organisatien des Exportes sowie für eine Vermehrung der Berufekonsulate und empfahl die Vorlage zur Annahme, Im Laufe der Debgtte besprach der Handelsz⸗ Minister Freiherr von D ipauli die Vortheile, welche für Oester⸗ reich aus dem Vertrag erwüchsen, und beionte die Nothwendig⸗ keit der Förderung der Handeismarine, namentlich im Interesse des Erportes nach Ost Asien Dem fühlbaren Mangel an in⸗ ländischen Exporthäusern müsse abgeholfen und ein im Aus— lande ansässiger tüchtiger österreichischer Kaufmannsstand ge⸗ schaffen werden. Wenn dann a n n, Industriepolitił und wahre Wirthschaftspolitik sich * emeinsamem Handeln vereinten, werde Oesterreich seinen . auf allen Ge⸗ bieten gefördert sehen. Nach der mit großem Beifall auf⸗ genommenen Rede des Ministers und einigen Bemerkungen der Abgg. Mayreder und Vukovic wurde der Vertrag an⸗ genommen. Ueber die Frage, wann die nächste Sitzung ab⸗ zuhalten sei, entspann sich hierauf eine längere erregte Debatte. Schließlich warde der . des Präsidiums, die nächste Sitzung am 6 Dezember abzuhalten, gegen den Einspruch der Linken angenommen.
Im ungarischen Unterhause beantragte gestern der Präsident von Szilagyi, am 2. Dezember mit Rücksicht auf die an diesem Tage stantfindenden Dankgottesdienste keine Sitzung zu halten; ferner möge das Haus seinen huldigen⸗ den Glückwünschen und seiner innigen Freude darüber proto⸗ kollarisch Ausdruck geben, daß die Gnade der Vorsehung die beglückende Herrschaft Seiner Majestät so lange Zeit aus— dehne Der Abg. Kossuth erklärte sich namens der Unabhängigkeitspartei gegen den Antrag des Präsidenten, weil es jetzt ein e er ng ähinsn m des Königs von Ungarn nicht gebe. Derselbe verwies darauf, daß Oesterreich auch im Jahre 1892 nicht an der Feier des 25jährigen Krönungs— Jubiläums theilgenommen habe, und beantragte den Uebergan zur Ta ö mit dem Bemerken, auch seine Partei l. von aufrichtigen Gefühlen der Liebe und der Huldigung für den Monarchen erfüllt. Der Minister-Praͤsident Baron Banffy sprach sich entschieden für den Antrag des Präsidenten aus, da eine Verletzung des Staatsrechts absolut nicht stattfinde, wenn man der Freude und dem Danke dafür Ausdruck gebe, daß die Vorsehung dem Monarchen zum Wohl des Landes dieset lange Leben schenke. Nachdem noch mehrere Abgeordnete von der äußersten Linken gesprochen hatten, wurde von dieser ö. namentliche Abstimmung verlangt; diese wird heute er⸗ olgen.
Großbritannien und Irland.
Der Erste Lord des Schatzamts Balfour hielt gestern in Bristol eine Rede, in welcher er, wie, W. T. B. berichtet, die Sudanfrage und das kretische Abkommen besprach—
n Bezug auf das letztere sagte er, dasselbe eröffne gute Aus⸗ ichten für die Zukunft des europäischen Friedens. Hinsichtlich der ersteren führte er aus, daß, wenn irgend ein fremder Staats⸗ mann des Glaubens sei, Großbritanniens Geduld sei uner⸗ schöpflich, derselbe einen Fehlschuß thue, von dem er (Balfour) hoffen wolle, daß er diesem Staatsmann nicht durch schmerz— liche Erfahrungen zum Zewußtsein gebracht werden möge. Die Interessen aller zivilisierten Staaten erheischten die Aus⸗ breitung guter Verwaltung und Ordnung in allen noch nicht a . Theilen der Erde. In Gottes Namen möge man
rankreich auf diesem Gebiet in seiner Sphäre vorwärts schreiten und diese große Aufgabe erfüllen lassen, wie Groß⸗ ö Deutschland und den König der Belgier in den ihrigen.
Lord Kitchener hat öffentlich zu einer Subscription auf⸗ gefordert, durch welche ein Fonds von 100 000 Pfd. Sterl. ur Begründung eines „Gordon Memorial College“ in Khartum beschafft werden soll. Die Königin hat sich bereit erklärt, das Protektorat zu übernehmen, der Prinz von Wales ist zweiter Protektor. Lord Salisbury hat Lord Kitchener in einem äußerst warm gehaltenen Schreiben seiner Unterstützung versichert.
u dem von der „Southern Daily Mail“ gemeldeten Unfall, welcher dem Prinzen Ludwig von Battenberg in Gibraltar zugestoßen ist (s. die gestrige Nr. d. Bl.), er⸗ fährt die „Darmstädter Zeitung“ von maßgebender Stelle, daß der Prinz am Sonntag vor acht Tagen in der Geschoßkammer des Majestie“ ausgeglitten sei und sich eine Verleßung an der Hüfte zugezogen habe. Die Verletzung sei leichter Art, sodaß der Prinz schon am Mittwoch wieder im stande gewesen sei, Dienst zu thun, wobei er sich eines Stocks bedient habe.
Frankreich.
Vor der gestrigen Sitzung des Senats versammelten sich die Gruppen desselben un , , auf die Inte r⸗ pellation über die Picguart⸗Angelegenheit zu ver⸗ zichten. — In der 988 wurde über den Antrag des Senators Const ans 19 . des . , , . bei militärgerichtlichen Untersuchungen berathen. Der Bericht⸗ erstatter verlangte die sofortige Abstimmung. Der Senator Mare ere befürwortete einen Abänderungsantrag, wonach bei solchen militärgerichtlichen . welche die Sicherheit des Staats angehen, die Untersuchung geheim ben rt werden solle. Marcore sprach seine Genugthuung über as Verhalten des Kriegs⸗Ministers in der vorgestrigen Sitzung der Deputirtenkammer aus. Der Senator Con stans bekämpfte das Amendement Marcère's und bemerkte, sein Antrag enthalte keine Gefahr und berühre in keiner Weise die laufenden An⸗ 5 Das Amendement Maredre wurde darauf ab⸗ elehnt. Der Senator Monis ersüchte den Minister⸗Prä⸗
denten, seine . in der Kammer zu präzisieren und e
sich vor allem über die dem Kassationshofe zustehenden Rechte genauer i n, en. Der Minister⸗Präsident Du puy er⸗ widerte, seine Ausführungen schienen ihm klar genug zu en aber er füge hinzu, daß die Befugnisse der Kriminalkammer des Kassatlonshofen unbegrenzte seien; alle Aktenstücke, die sie nöthig habe, würden ihr zugestellt werden. Der . Weg, die Ge⸗ můther wieder 38 beruhigen, sei, die schweb age auf dem uristischen Boben zu belassen. Die Sitzung wurde ohne wischenfall f lofff.
In der Deputirtenkam mer richtete gestern der De⸗
putirie Ferrero eine Anfrage an den Marine-Minister über
bie in Toulon verbreiteten Gerüchte, daß sich ein Mangel an Geschossen für die Panzerschiffe herausgestellt habe, daß ür die Verproviantierung schiecht gesorgt und daß ein ertheidigungtzplan gestohlen worden sei. Der Marine⸗Minister Lockr oy erwiderte, daß alle diese von der Lokalpresse veröffentlichten Nachrichten reine Erfindungen seien. Die iffe seien mit allen erforderlichen Geschossen versehen, ein Vertheidigungs⸗ plan sei niemals gestohlen worden und die Verproviantierung befinde sich in gutem Zustande, die Patrioten könnten also
beruhigt sein. hig Nuß land. ;
Der Kaiser hat sich gestern von Lipadia nach Sebgssto⸗ pol begeben, wo heute die feierliche Enthüllung des Denkmals für den Vize⸗Admiral Nachimow stattfindet. — .
Wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, wirft ein im „Regierungsboten“ veröffentlichtes Communiqué einen Rückblick auf die Aktion der Mächte in der kretischen Frage bis zur Entfernung der türkischen Truppen und fährt dann fort:
Behuftz Durchführung der Aufgabe, welche die Mächte sich zur endgültigen Lösung der kretischen 86 gestellt haben, war es noth= wendig, sofort für die solide m einer zentralen Abmi⸗- nistratlogewalt auf der Insel zu so gen. Va die o f. Einigung der Mächte über die Wahl der Persönlichkeit für den General. Gouverneurs ⸗ Posten noch nicht stattgefunden hat und jedenfalls die vorherine Bestätigung des Sultang auf Grund der ihm zuerkannten Souveränetätsrechte erfordert, die Lage der Dinge auf der Insel indessen eillge Maß nahmen erheischte, faßten die Mächte auf die Initiative der Kaiser⸗ lichen Regierung den einmüthigen Beschluß, den Prinzen Georg von Griechenland ju bitten, die Bürde des ober'sten Kommissars von Kreta anzunehmen, welcher von den Mächten zur Organisation der Verwaltun der Insel auf Grund der Autonomiegrundsätze, die im vorigen Jahre un die Botschafter in Konstantinopel ausgegrbeitet wurgen, bevollmächtigt ist. Infolgedessen säumten die Vertreter Rußlands, Frankreichs, Ital jens und Großbritanniens in Athen nicht, im Auftrage ihrer Regierungen den König der Hellenen zu ersuchen, dem Prinzen Georg zu gestatten, die Würde unter nachstehenden Hauptbedingungen anjunebmen: Der oberste Kommissar erhält eine temporäre Voll macht auf drei Jahre zur Paziftzierung Kretas und zur Organisation der Verwaltung der Insel. Der Kommissar erkennt die Souveränetätsrechte des Sultans auf Kreta an. Seine erste Sorge wird sein, im Einvernehmen mit der Volksversammlung die autonome. Verwaltung herzustellen, welche die Sicherheit der Person und des Eigenihums garantieren soll, gleichwie die religiöse Freiheit aller Kreter ohne Unterschied der Konfession. Er hat soforr zur Bildung der Gendarmerie oder der lokalen Miliz zu schreiten, welche die Ordnung auf der Insel bewahren soll. Für die anfängliche Organisation der Verwaltung der Insel weisen die vier Mächte die erforderlichen Mittel an. Die Mütheilung schließt: Die Vertreter in Athen führten am 14. Nodember den Auftrag aus, und der König ertbheilte seinem Sohne die Genehmigung, die Vollmachten der Mächte anzunehmen. Dem bevorstehenden Ginzuge des Prinzen in Kreta als oberster Kommissar, bekleidet mit den Vollmachten der Mächte, wird seitens der Bevölkerung der Insel, welche über ein halbes Jahrhundert die schwerste Wandelbarkeit des Schicksals erfabren hat, zweifellos mit vollem Vertrauen begegnet werden. Die Verleihung des Rechts der autonomen Verwaltung an das Kretervolk unter dem Schutz und der obersten Leitunz des Prinzen Georg ist der Beginn eines neuen Lebens für die Kreter; sie wird ein für alle Mal den perio⸗ dischen, blutigen Ereignissen einen Damm setzen, welche die Ruhe im Ortient störten und den allgemeinen . un⸗ unterbrochen bedrohten. Die Kaiserliche Regierung bewahrt die feste Ueberzeugung, daß die Ernelung derartiger Resultate nach den nicht geringen Opfern und Anstrengungen, die einzig zu dem Zweck auf⸗ gewendet wurden, die Einbürgerung der Ruhe unter den Nationalitäten in der Türkei herbeizuführen, zur festeren Knüpfung der freundschaftlichen Beziehungen Rußlands zu dem benachharten ottomanischen Reiche beitragen wird, und zugleich in den Augen des gesammten christlichen Ostens als der beste Beweis des fruchtbringenden nf. der friedliebenden, aber stets festen und folgerechten Politik Rußlands dienen wird.
Italien.
In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer interpellierte, wie W. T. B.“ meldet, der Deputirte Santini über die am 26. Oktober in Jaffa erfolgte Verhaftung Santorelli's, eines Mitarbeiters italienischer Blätter. Der Minister des Aeußern Canevaro erwiderte: Santorelli, der mit vorschriftsmäßigen Papieren versehen gewesen sei, habe die Absicht gehabt, den Deutschen Majestäten auf ihrer Reise zu folgen. Die türkische Polizei habe ihn als des Anarchismus verdächtig ohne Rücksicht auf das Privileg der Kapitulationen ö statt sich der Vermittelung des italienischen Konsulats zu bedienen. Der Botschafter in Konstantinopel habe von der Pforte das Versprechen der Freilassung Santorelli's begehrt und erhalten. Da dieser Zusage nicht sofort entsprochen worden sei, habe der . . energisch protestiert, worauf Santorelli am 11. November freigelassen worden sei. Sobald die Einzelheiten des Falls genau bekannt seien, werde die Regierung volle Genugthuung fordern, wozu sie zweifellos berechtigt sei.
Der Minister des Auswärtigen Canevaro hat der Kammer ein Grünbuch über die Ereignisse auf Kreta vor⸗
elegt und derselben den in Washington 1897 geschlossenen e zur Genehmigung unterbreitet.
Der Marine⸗Minister hat, dem „Esercito Italiano“ zufolge, den von seinem Vorgänger abgeschafften Marinerath (Consiglio superiore di marina) wieder eingeführt. Während 6 rüher der Unter⸗Staatssekretär im Maxine⸗Ministerium
en Vorsitz führte, ist jetzt der älteste Vize⸗Admiral, bisher Chef des ersten Marine⸗Departements in Spezig, Accinni, mit ef Funktion beauftragt worden. Die Wiedereinrichtung dieser Behörde wird durch die Nothwendigkeit begruͤndei, Einheit in die verschiedenen Dienstzweige der Marine zu bringen und ihr richtiges Ineinandergreifen zu sichern.
Epanien.
Der Ministerrath beschloß, wie „W. T. B.“ erfährt, an Montero Rios Instruktionen gelangen zu lafsen, damit derselbe heute in der Friedenskonferenz über die Einzelheiten der in zweiter Linie in Betracht kommenden . verhandeln könne, nachdem die Hauptfragen entschieden seien.
Schweiz.
Dag eidgenössische Militärbudget für das Jahr 1899 beläuft sich, wie die „Allg. Schweiz. Militär⸗IZtg.“ mit⸗ theilt, nach dem Voranschlage des Bundesraths an Ausgaben auf N old gr Fres, denen i Einnahmen der Heeres⸗ verwaltung in der Höhe von 2 692 950 Fres. gegenüberstehen.
; Türkei. .
Der , in Berlin, General Tewfik Pascha ist, nach einer Meldung des „W. T. B.“, zum Marschall ernannt worden.
Wie das Wiener „Telegr. Korresp. Bu seau⸗ aus
Konstantinopel meldet, verlaute daselbst, . der Kaiser von Rußland die Depesche des Sultans in Betreff der Uebertragung der ,, der Insel Kreta an den Prinzen Georg von Griechenland auf indirektem Wege unter bem Ausdruck des Bedauerns abschläglich beantwortet habe.
Aus Kreta in Konstantinopel eingelaufenen Meldungen zufolge hat der Admiralitätsrath vorgeschlagen, baß die türkische Flagge zum Zeichen der Suzeräneiät des Sultans in Suda neben den Flaggen der vier Großmächte gehißt bleiben solle. Der russische Admiral Skrydlo w habe sich ge⸗ weigert, die letzten Urtheile des Admiralitätsraths zu unter⸗ zeich en, indem er erklärte, dies sei ein Vorrecht des Prinzen Georg, der ohnedies hald eintreffen werde. , Die „Schweizerische , meldet: Die Nach⸗ richt des Londoner „Standard“, nach welcher der frühere Bundes Rath Numa Droz in etwa 14 Tagen in der Eigen⸗ schaft eines Adjunkten des Prinzen Georg nach Kreta abgehen werde, ö unrichtig, Dagegen scheine so viel sicher zu sein, daß Unterh . angeknüpft seien, um Numa Droz zur Uebernahme dieses Amtes zu bestimmen.
Serbien. Die Skupschtina hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern einstimmig die beantragten Aenderungen des Vereins⸗ und Versammlungsgesetzes angenommen. .
Montenegro.
Der russische Botschafter in Rom von Nelidow ist, wie „W. T. B.“ aus Cetinje meldet, mit der Vertretung Montenegros bei der Konferenz zur Berathung von Maß⸗ nahmen gegen die Anarchisten in Rom betraut worden.
; Amerika.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Washington: falls Spanien es ablehne, den Vereinigten Staaten die Karolinen⸗Insel Kusaie als Kabelstation für einen ange⸗ messenen Preis zu verkaufen, werde man die Frage der Er⸗ werbung dieser Insel, wenigstens vorläufig, fallen lassen. Die Vereinigten Staaten beabsichtigten nicht, alle Karolinen⸗Inseln zu erwerben.
Nach einer Meldung der „Post“ soll der neue eubanische Tarif ebenso auf die Vereinigten Staaten wie auf alle übrigen Länder Anwendung finden.
A sien.
Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Peking vom gestrigen Tage meldet, wurde der General der Kangsu⸗Truppen vor⸗ gestern im Kaiserlichen Palast in Audienz empfangen. Die bevorstehende Abreise des Generals ist in einem Erlasse an⸗ gekündigt worden.
Afrika.
Der Major Marchand und der Hauptmann Baratier haben, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, Omdurman ver⸗ lassen, um sich nach Faschoda zu begeben.
Kunst und Wissenschaft.
A. E. Im „Verein zur Förderung der Luftschiff⸗ fahrt“ berichtete err Dr. Sühring über die letzte diesjäbrige Hochfahxrt, die er mit Herrn Berson zusammen am 3. Oltober unter⸗ nommen hat. Die Fahrt verspricht für die Wissenschaft insofern von Bedeutung zu werden, als bekanntlich an demselben Tage die lange vorbereitete Auffabrt von Sitten in der Schweiz aus stattfand und auch von München, Wien und St. Petersburg aus Ballons hochgelassen wurden. Die AUntersuchungsergebnisse dieser fünf gleichzeitigen Hochfahrten lassen, sobald sie fertig jusammengestellt sein werden, interessante Aufschlüsse über die Zusammenhänge von Temperatur und Feuchtigkeit in den verschiedenen Luftschichten erhoffen. Die schweizer Err ursprünglich auf ein Ueberfliegen der Alpen gerichtet, ist bei ihrer Ergebnißlosig⸗ keit nach dieser Seite und der Verfehlung ihres eigentlichen Zwecks nachträglich einer gewissen Geringschätzung verfallen. Dieg ist un⸗ erechtfertigt, denn, von der nicht gewollten und nicht vorausjusehenden herr r eren, des Ballons abgesehen, die ihn statt über die Hoch⸗ alpen nur über den westlichen Theil des Gebirgswalles führte, sind die Witterungs⸗Bedingungen während der Fahrt so ausgezeichnet gewesen, daß höchst wahrscheinlich sehr werthvolle photographische Aufnabmen gelungen sind. Die schweizer Fahrt erreichte eine Höhe von 6800 m. Man fand die Temperatur von 0 Grad in einer Höbe von 3300 m, bei der deutschen Fahrt erst in 3600 m Höhe. Aehnlich fand man über den Alpen die Temperatur von — 21 Grad C. schon bei 6400 m, über Potsdam und Berlin erst bei 7300 m. Die Erklärung dieser Ver⸗ schiedenheit ist vielleicht darin zu suchen, daß üer ganz Europa ein Maximum lag und die Schweiz an dessen südlichem Rande. Die deutsche Fabrt begann am 3. Oktober, Vormittags 11 Uhr, vom Depot der Luftschiffer⸗Abtheilung auf dem Tempelhofer Felde aus. In 5, Stunden war die Höhe von 5000 m erreicht. Die eringe Aufstiegsgeschwindigkeit war insofern äußerst werthvoll, als 6 auch in den unteren Luftschichten Beobachtungen ermöglichte; eine seltene Ausnahme. Die Windrichtung war durchschnittlich No., so⸗ daß man, da die Windstärke kaum 4 m in der Sekunde betrug, in der Höhe von 60900 m ungefähr über Potsdam stand. Aug dieser den Montblane übertreffenden Höhe schienen Berlin und Potsdam anz dicht beisammen zu liegen. Im Westen erschien der rocken, tief im Süden die Schneekoppe am Horizont, über der Ostsee brauten Nebel. ie Temperatur nahm während des AufstiegZs bie. ju 660 m Höhe ab, von da an stieg sie wieder und erreichte bei 1200 im einen mit der Erd⸗ temperatur fast übereinstimmenden Werth. Dann fiel sie stetig wieder bis auf 31 Grad C. Kälte. Die größte Höhe wurde südlich von Brandenburg mit 7377 m erreicht. Da beide Luftschiffer schon bei b600 m die Sauerstoffschläuche zur Hand genommen hatten, konnten alle Beobachtungen ohne zie geringfte Ermüdung vorgenommen werden. In der vorbezeichneten Höëcr r* »ßte die Hochfahrt abgebrochen werden, da der Ballon in den hohen w peraturen der unteren Luftschichten piel,. Ballast verbraucht hatte und nur noch wenige Säcke übrig blieben, die belm Abstieg zur Ermäßigung der ur windigkeit nöthig waren. Ganz ehenso tadelloß wie der Aufstieg erfolgte auch der Abstieg. Stets nach 1000 m Fall erfolgte ein Abstoppen der Geschwindigkeit durch Ballast Auswerfen. Die Landung erfolgte zwischen der Fabrikstadt Burg und Magdeburg. Hilfreiche Lente zogen den Ballon in eine Waldblöße, woselbst die Entleerung vorgenommen wurde. Es ift 66 selten eine Fahrt unter so gleichbleibenden Luft⸗ verhältnissen vorgenommen worden; dies begünstigte die tungen ganz besonder. Ein genaueß Eingehen auf die Ergebnisse der Fahrt kann erst erfolgen, sobald die Resultate der gleichzeitigen vier Aufstiege vorllegen werden. 3
CSchulwesen.
Für den Bau der neuen Technischen Doch schu le in Daniig Bp chieden.
ist, wie von dort berichtet wird, die Platzfrage nunmehr enis e Hochschule soll für den Besuch von 606 bis 800 n tet und mit 47 Dozenten besetzt werden.
2.
Stud renden
Gesu vheto weser, Th ech re.
Verbreitung der ,, im Deutschen Reich im Jahre 189777. . Nach dem bereltg erwähnten, im Kaiserlichen Gesundheitsamt; bearbeiteten jwölften Jahresbericht über die Verbreitung von Thier, seuchen im Deutschen Reich hat die Lungenseuche im Jahre 1897 gegenüber dem Vorjahre erheblich abgenommen. Erkrankt sind Slo Stäck Rindvieh (zegen 1608 im Vorjahre), wovon 664 (8668) im Regierungsbenirk Magdeburg. Die Fälle vertheilen sich . die pee rn Provinzen Brandenburg, ,,. Sachsen, Westfalen chsen. Die Verluste an ö
Rheinland und das Königreich Sa
betrugen 1636 e, 27537 im Vorjahre); der Bestand an Rindvi in den neu verseuchten 66 Gehösten ben fferte sich auf 2097 Stü (gegen 4701 in 135 Gehöften im Vorjahre).
Impfungen zum Schutze gegen die Seuche sind in 6 verseuchten und ?hj seuchenfreien Rindvlehbeständen vorgenommen worden. Von den 6 verseuchten Beständen waren 5 bereits ganz ober theilweise geimpft, als die Seuche im Berichtsjahre jum Ausbruch kam. In dlesen er⸗ krankten beim Ausbruch der Seuche von den vorhandenen 314 geimpften Thieren 4 — 1,27 e, von den 105 nicht geimpften 5 — 4,76 0m, und nach der nach Ausbruch der Seuche abermals vor⸗ genommenen Impfung noch weitere 11 n Thiere und 1 nicht . Stuͤck. In dem erst nach Ausbruch der Seuche geimpften
estande kam ein weiterer Erkrankungsfall bis zum Jahrtsschlusse nicht zur Beobachtung. Bei nachweislich 1474 Impfungen sind von 1161 geimpften Thieren (313 wurden zweimal geimpft) 8 Thiere — O,H4 o½g infolge der Impfkrankheit gefallen oder getödtet, darunter 5 in seuchenfreien Gehöften.
Verkehrs⸗Anstalten.
Der Bau der Klein babn Köslin — Kolberg ist soweit geför⸗ dert, daß einzelne Strecken von einem Arbeitszuge befahren werden können und die Uebergabe an den Verkehr voraussichtlich um dit Mitte nächsten Jahres erfolgen wird.
Brem en, 30. November. (W. T. B) Rorddeutscher Llayd. Dampfer Stolberg“ 28. Noy. Vm. Reise v. Singapore n. Sue) fortges. „Trier“, v. Brasilien kommend, 29. Nop. in Antwerpen angek. Elisabeth Rickmers“. v. Galveston kommend, 28. Nox. Dover pass. „Roland'“, v. Baltimore kommend, 29. Nov Seilly aß 28. H. Meier“, v. New Jork kommend, 29. Nov. Dover passiert.
Der Nord deutsche Lloyd“ hat, wie ‚Bözmann's Tel B.“ meldet, selne beiden Schnelldampfer ‚Fulda“ und „Werra“ sowie den Dampfer „Habsburg“ für die Beförderung von spanischen Truppen von Havanna nach Spanien an die Compania Trang- atlantica“ vercharkert. Die Dampfer, von denen sich Habsburg“ in Bremerhaven und die beiden Schnelldampfer in New Jork befinden, werden bereits in den nächsten Tagen nach Cuba abgehen. Die Truppentransporte haben im Laufe des Dezember ju erfolgen.
London, 29. November. (B. T. B.) Castle⸗Linie. Dampfer ö Castle“ ist gestern auf der Ausreise in der Delagoa· Bay an⸗ gekommen.
Rotterdam, 29. November. (W. T. B.) Holland ⸗Am erita⸗ Linie. Dampfer Maasdam“ von Rotterdam gestern Vormittag in New Jork angekommen.
Theater und Musik.
Lessing Theater.
Gestern Abend gelangte ein „Einakter Cyclus von Otto Erich Hartleben unter dem gemeinsamen Titel Die Befreiten“ zur ersten, von lebhaftem Beifall begleiteten Aufführung. — 12 schien ein gewisser leiser Widerspruch, der nach einzelnen Aktschlüssen 1 Bahn zu brechen suchte, den Beweis zu erbringen, daß die Zeit ür die derbe Naturalistik dieses Dichters schnell zu schwinden beginnt. Die ‚Befreitenꝰ sind Personen, welche sich frei fühlen oder durch ibre Lebensfübrung frei machen von den Fesseln, welche die Gesellschaft aus sittlichen Gründen allen ehrbaren Mitgliedern auferlegt. Im ersten Stück „Der Fremde“ wird das Thema mit großer Seelenruhe von einer gelangweilten Frau und ihrem Jugend⸗ geliebten gleichsam philosophisch erörtert. Beide theilen dann als Ergebniß dem utmütbigen Ehegatten ihren CGat⸗ schluß mit, davonzugehen, und führen ibn aus. m zweiten Stück „Abschied vom Regiment“, welches in militäris Kreisen spielt, endet ein plötzlicher Tod des Hauptmanns Griesfeld den big jur Brutalität ausgewachsenen Ehezwist; für die Frau fällt so die äußere Schranke, welche sie schon vorher gründlich mißachtet hatte. Die beiden weiblichen Wesen der beiden letzten Einakter“ Die sittliche ö und „Lore haben keine gesetzlichen Bande mehr zu zerreißen, sondern nur noch die der guten Sitte; sie genießen ihre Freiheit bis zur Fs liegen Alle vier Stücke zeugen von dem theatralischen Geschick des Verfassers; im ersten erscheint dag dramatische Leben am schwächsten ausgestaltet, im zweiten am stärksten; die beiden letzten Einakter, welche schon früher auf einer Berliner Bühne aufgeführt worden sind, tragen den Charakter einer drei Satire auf die bürgerliche Gesellschaft und die moderne Jugend. Charaktere sind ausnahmelos in kräftigen Strichen gezeichnet, aber auf Seelenanalyse, welche nur im ersten Stück, Der Fremde“ angestrebt wird, versteht sich der Dichter wenig. Bei den übrigen drei 1 ist von Seele kaum eine Spur zu erkennen, nur die 4 Sinne und die Sinnlichkeit werden drastisch geschildert; gerade diese Gestalten indessen schienen auf die Zuschauer am lebbaftesten zu wirken. — Die Daistellung wurde den AÄbsichten des Dichters fast überall gerecht. Frau Sauer spielte die gelangweilte Frau mit starker Emofindung;
rau Bertens markierte in ibrer Rolle als Hauptmannsgattin den Ton
arker Leidenschaft en, die Damen Groß und Jäger gaben die leichtlebigen weiblichen Geftalten, welche sich von der 1 — Ordnung und Sitte befreit haben, mit Temperament, Unter den Herren trat Herr Bonn durch seine treffliche Leistung in der Rolle des Hauptmanng Griesheim hervor und Herr Waldow im letzten Stück in der Rolle des satirisch veranlagten Fred.
Belle Alliance · Theater.
Gbristian Dietrich Grabbe's Schauspiel Napoleon ist gestern in der Flüggen'schen Bearbeitung bereits zum 50. Male in dieser Spiel eit wiederholt worden: gewiß ein überraschendes Jubiläum für ein Werk, das jabrzehnatelang für unaufführbar galt. Der zahlreiche Besuch der Vorstellung war ein neuer Beweig dafür, daß das Interesse für das Schauspiel noch nicht erschöpft ist. Bet den Darstellern und Darstellerinnen machte sich trotz der häufigen Wiederholungen die gleiche Spielfreudigkeit bemerkbar wie bei der
remière, sodaß Blumen, Kränze und Beifall, welche dem Leiter des heaters Herrn Droescher, dem Vertreter der Titelrolle Herrn Kober und den Damen Lilly Horneck (Derzogin von Angoulsme) 6 n n (Hortense) zu theil wurden, als wohlverdiente werden können.
Königlichen Operndause findet morgen eine A
ö von Humperdinck's Märch nspiel Dämsel und Gretel.
Kapell meister Strauß Leitung und in folgender Beseßzung statt: Hänsel , n 3 , eig Peter ; ertrud: Fräu a; Knugperbexe: in
ö. allet Bie Pi wen fer .
der Titel e in Scene. ord: