1898 / 285 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Dec 1898 18:00:01 GMT) scan diff

die Monarchie im Laufe der

Regiments Kommar n Truppentheile,

dmiralität Offizierkorps r Grenadier Regiments Rr. 2. Anwesend waren ferner viele erren und Damen der österreichisch-⸗ungarischen Kolonie. Vor der Kirche hatte eine Ehren⸗Kompagnie des. Kaiser Franz Garde⸗-Grenadier⸗Regiments mit Fahne und Musik Aufstellung genommen, die bei der Ankunft Ihrer Kaiserlichen Maj estäten präsentierte. Seine Majestät der Kaiser, Aller öchstwelcher über dem Mantel die Kette des Schwarzen Adler-Ordens trugen, und Ihre Majestät die Kaiserin wurden am Portal der Kirche von dem österreich sch- ungarischen Botschafter und der Geistlichkeit empfangen und betraten sodann, das Gotteshaus unter Vorantritt von Chorknaben mit Kirchen⸗ fahnen und der Geistlichen. Ihre Majestät die Kaiserin wurden von der Gemahlin des Botschafters von Szögyeny⸗ Marich geleitet, Seiner Majestät dem Kaiser folgte der Bot⸗ schafter, und das Gefolge n Majestäten schloß sich an. Das Hochamt zelebrierte Propst Neuber, assistiert von dem Pfarrer Faber und den Kaplänen Barthel und Sonneck; auch der ö Dr. Aßmann war zugegen. Chor und Orchester, unter Leitung des Musik-Direktors Wecker, führten die Messe von Mitterer aus, mit den Einlagen eines Jubilate von Aiblinger und eines Benedictus von Schaller, sämmtlich österreichische Komponisten. Mit dem Te deéum von Haydn schloß die erhebende Feier. Seine Majestät der Kaiser ließen beim Heraugtreten aus der Kirche die Ehren⸗Kompagnie defilieren.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für . und Verkehr, für Justizwesen und für Rechnungswesen owie die vereinigten Ausschüsse für Eisenbahnen, Post und

Telegraphen und für das Landheer und die Festungen hielten heute Sitzungen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Bürgermeister der freien und Hansestadt Hamburg Dr. Vers mann ist in Berlin angekommen.

Der Regierungs⸗Rath Neubaur zu Merseburg ist der Königlichen Regierung zu Marienwerder zur weiteren dienst⸗ lichen Verwendung überwiesen worden.“

Dem Regierungs⸗Assessor Steinmeister ist die Ver⸗ tretung des Landraths von Pelken im Kreise Koschmin, Re⸗ gierungebezirk Posen, übertragen worden.

Der Regierungs⸗Assessor Heidborn zu Oppeln ist der Königlichen Regierung zu 4 und der Regierungs⸗ Assessor Schlegelberger zu Goslar a. Harz der Koͤniglichen

Regierung zu Wiesbaden zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Der Regierungs⸗Assessor Dr., jur. Wagner zu Domäne Warmsdorf bei Güsten in Anhalt ist dem Landrath des Kreises Goslar, Regierungsbezirk Hildesheim, zur Hilfeleistung in den landräthlichen Geschäften zugetheilt worden.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine sind S. M. . „Hohenzollern“, Kommandant: Kontre⸗Admiral Freiherr von Bodenhausen, und S. M. S. „Hela“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Sommerwerck, am 30. November in Cadiz und S. M. S. „Schwalbe“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Hoepner, am 30. November in Natal eingetroffen. S. M. I. „Hohenzollern“ beah⸗ sichtigte gestern nach Kiel, S. M. S. „Hela“ heute nach Wilhelmshaven und S. M. S. „Schwalbe“ am 9. Dezember nach Mogambique in See zu gehen.

Kiel, 1. Dezember. Das Erste Geschwader hat, wie die „Nord⸗Ostsee⸗Zeitung“ meldet, heute die Winterreise nach der Nordsee und Schweden angetreten. Das neue Kanonenboot „Iltis“ ist heute mit Flaggenparade in Dienst gestellt worden.

Sessen. hre Kaiserlichen Hoheiten der Großfürst und die Großfürstin Sergius ven Rußland haben gestern die Rückreise von Darmstadt nach Moskau angetreten.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser hat, wie die „Wiener Ztg.“ von heute meldet, mittels Handschreibens den Erzherzoginnen Stephanie, Maria Theresia, Maria Josepha,

Gisela und Marie Valerie das Großkreuz des Elisabeth⸗ Ordens und mittels weiterer Handschreiben dem Erzherzog Reiner, dem österreichischen Minister für Landesvertheidigung Grafen Wel sershe imb sowie dem Felbzeugmeister Grafen Grünne das Militär⸗Verdienstkreuz in Brillanten verliehen. Außerdem werden nach Tausenden zählende Auszeichnungen an Mitglieder der Armee, des Klerus, Hofstaatswuͤrdenträger, 8 aatsbeamte, Mitglieder beider Häuser des Reichsraths,

eamte und 3 welche sich um Kunst, Wissenschaft und Schulwesen Verdienste erworben oder sich um Publizistik,

Handel und Gewerbe verdient gemacht haben, bekannt gegeben.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht ferner einen Armee⸗ befehl, in welchem der Kaiser des Jahrestages, an welchem

Allerhöchstderselbe vor . an die Spitze der Kriegsmacht

trat, gedenkt und sagt; „Ich wußte und weiß mich geeint mit

Hunderttausenden wackerer Kriegsleute, die ihren Treueid stets

. die das eherne Gebot der Pflicht gegen das theure aterland, in deren Erfüllung wir stehen oder fallen, verbindet“

Der Kaiser spricht ferner der Wehrmacht seinen herzlichsten Dank aus für den in , . ingebung oft glänzend be⸗ währten Todesmuth, gedenkt dankbar der verstorbenen Braven

ũuund spendet dem letzten siegreichen Feldmarschall und den , enen Führern ein Lorbeerreis. Trotz des herben

Leidg und der schweren i welche die Vorsehung über

, ñ Jahre verhängt habe, sieht

der Kaiser, wie heute, so auch in der ut ft die Wehrmacht

Desterreich⸗ Ungarns aufrecht als Schutz und Schirm des Thrones

Stellungsflucht bezw. zur Waffenübung verurtheilt sind.

Die Stadt Wien ist heute, obwohl auf Wunsch des Kaisers eine offizielle Feier des Regierungsjubiläums nicht statffindet, dem „W. T. B.“ zufolge in groß⸗ artiger Weise beflaggt. Im Laufe des gestrigen Tages hielten bereits zahlreiche Korporationen Huldigungg⸗Festsitzungen ab. Der Erzherzog Ludwig Victor überreichte im Namen des Weißen Kreuzes dem Kaiser persönlich eine Huldigungs⸗Adresse der Gesellschaft. Eine Aborz⸗ nung von acht österreichischen Börsenräthen überbrachte dem Minister-Präsidenten Grafen Thun eine Huldigungs⸗ Adresse für den Kaiser. Die Veteranen- und Feuerwehrvereine veranstalteten gestern Abend einen Lampionfackelzug, welcher die ganze Ringstraße durchzog. Ein zahlreiches L git! be⸗ gleitete den Si Ferner fand am Abend ein Zapfenstreich sämmtlicher Regiments⸗Musikkapellen statt, welche mit klingendem Spiele die Straßen durchzogen. Die Musikkapellen begleitete ebenfalls eine große Menschenmenge, welche fortwährend in begeisterte Hochrufe auf den Kaiser ausbrach.

Aus allen Landeshauptstädten, zahlreichen Provinzstädten sowie aus Ungarn liefen, wie ‚W. T. B.“ weiter meldet, heute in Wien ununterbrochen Meldungen über enthusiastische Kund⸗ gebungen ein. In einigen Städten fanden schon gestern Illuminationen statt. Militär⸗Musikkapellen durchzogen Abends mit klingendem Spiele die Straßen. Ueberall. wurde die Volkshymne von der begeisterten Bevölkerung mit Hochrufen auf den Kaiser begleitet.

Sämmtliche Wiener Blätter veröffentlichen heute Fest⸗ artikel. Der „Wiener Zeitung“ liegt ein künstlerisch ausgestattetes Jubiläumsblatt mit einem Festgedicht und einem Festartikel bei, in welchem es heißt: Der Kaiser habe mit tiefem, sittlichem Ernst, klarem, ungetrübtem Blicke und begeisterter Energie durch ein halbes Jahr⸗ hundert die Zügel der Regierung geführt, 6 thatenreiches Leben, seine reichen Geistes- und Herzensgaben stets in den Dienst der Wohlfahrt aller Völker gestellt; er sei ein Wohl⸗ thäter des Reiches, ein Förderer jeglichen Aufschwunges, ein Tröster der Armen und Kranken gewesen. Gestützt auf die achtunggebietende, einen den gewaltigsten Heeren Europas gleichwerthigen Machtfaktor darstellende Wehrkraft und zu⸗ gleich auf das ausschließlich friedlichen . dienende Bündniß mit den beiden Nachbarstaaten in Nord und Süd das als eine der größten Schöpfungen der thatenreichen Regierung des Kaisers gelten müsse habe der Monarch seinen Völkern die Wohlthaten des Friedens seit zwei Jahrzehnten ungefährdet zu erhalten vermocht. Der Artikel gedenkt sodann des Auf⸗ schwunges der Monarchie, des Wetteifers der Bevölkerung und der Armee in inniger huldigender Verehrung für den Kaiser und schließt: „Der Zwist der politischen Parteien schweigt; der Hader der nationalen und sozialen Gegensätze ist ge⸗ schwunden vor der einigenden Liebe zu dem gefeierten Monarchen. Möge dies ein segenbringendes Zeichen für das theure Vater⸗ land sein. Möge es dem Kaiser vergönnt sein, die Völker der Monarchie mit ihm gemeinsam an der Vollendung des Prachtbaues des geliebten Vaterlandes zusammen arbeiten zu sehen, eingedenk seines Wahlspruches „viribus unitis“. Sämmtliche Blätter ohne Unterschied der Parteirichtung feiern den Kaiser als Hüter des europäischen Friedens, als in der Erfüllung seiner Pflichten aufgehenden Monarchen, dessen Thron die Völker jedweden Namens gleich nahe stehen, der sich als Politiker nie vollständig einer Partei hingab, als Zweck seiner Politik stets die unveränderte ingen der Monarchie betrachtete.

Der Ausgleichsausschuß des österreichischen Ab⸗ geordnetenhauses nahm gestern den Artikel 7 des Zoll⸗ und Handelsbündnisses, betreffend die Flußschiffahrt, sowie Artikel 8, betreffend den Betrieb und die Verwaltung der Eisenbahnen, mit einer Resolution des Referenten Kaftan an, in welcher die Regierung aufgefordert wird, die Verstaat⸗ lichung der österreichischen Nordwestbahn und der Linien der Staatseisenbahn⸗Gesellschaft einzuleiten; ferner wurde eine Zusatz⸗ Resolution des Abg. Kern, betreffend die Verstaatlichung der Südbahn, angenommen,

Das ungaxische Oberhaus hat gestern einstimmig den Antrag des Präsidenten Grafen Karolyi angenommen: das Haus möge anläßlich, des fünfzigjährigen Regierungs⸗ jubiläums des Kaisers seinen innig empfundenen, 36 Glückwünschen in dem Protokoll Ausdruck geben.

Frankreich.

In dem 66 Vormittag abgehaltenen Ministerrath wurde, wie „W. T. B.“ meldet, beschlossen, die Vorschriften der Konferenz in Venedig bei den auf Madagaskar fest⸗ gestellten Fällen von Pest genau in Anwendung zu bringen.

Der Senat nahm gestern einen Antrag des Senators Con st ans an, wonach das Gesetz von 189, betreffend die Auf⸗ hebung der geheimen Untersuchung, auch auf die Militärgerichte Anwendung finden soll. Der Senator Marcére brachte einen Abänderungsantrag ein, welcher dahin ging, es solle die geheime Unter suchung im Falle nationaler Gefahr aufrechterhalten leiben. Der Kriegs-Minister de Freycinet bekämpfte diesen Antrag, den er für unzulässig erklärte, worauf derselbe mit 196 gegen h2 Stimmen abgelehnt wurde. Der Senator Wald eck⸗Rous 9 au beantragte, den Artikel 45 der Strafprozeßordnung a n abzu⸗ ändern, daß dem Kassationshofe das Recht zustehen solle, die Vertagung aller Strafverfolgungen zu verfügen, welche einer ein⸗ geleiteten Revision Hindernisse bereiten könnten. Waldeck⸗ Roussegu verlangte für n Antrag die Dringlichkelt. Der Justiz⸗Minister Lebret sprach sich gegen die Dringlichkeit aus, da durch diese dem , der Charakter eines Gelegenheits⸗ gesetzes gegeben würde. Die Dringlichkeit wurde mit 113 gegen 113 Stimmen abgelehnt.

Die Bure aux der Deputirtenkammer wählten gestern eine 6 . von 33 Mitgliedern zur Prüfung der Vorlage, betreffend die Einkommensteuer. Die Mehrheit der Kommission verhielt sich der Vorlage gegenüber ablehnend, obwohl sie von der Nothwendigkeit der Verbesserung des Steuers ine überzeugt war. Ferner wurde eine Kommission von 33 Mitgliedern 7 Prüfung der , , , , ie Vorlage, welche den Universitäten das Unterrlchts-Monopol gewähren will, wurde von der Mehrheit der Kommission bekämpft; der Staat . aber gewisse Garantien haben, namentlich hinsichtlich der

uswahl und Ernennung der Lehrkräfte.

2 des Dreyfus⸗Prozesses hielten . Abend ein Meeting ab, um gegen die Verfolgung . zu protestieren. Die Versammlung nahm eine agesordnung 2. in welcher die Einstellung des Verfahrens

ihänger der Revision

gegen Picquart, . Bestrafung der Ankläger Dreyfus' gefordert wird.

Spanien.

Der französische Botschafter Paten tre übergab gestern, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, der Königin⸗ Regentin das Großkreuz der Ehrenlegion.

Im Ministerrath verlas gestern der Minister des Aeußern Herzog von Almodo var ein Telegramm Montero Rios', in welchem dieser über mehrere Punkte des Friedens⸗ vertrages Instruktionen verlangt. Die Minister faßten die Ant⸗

wort ab. Türkei.

Wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, ist der forte gestern Nachmittag von den Dragomanen der rus⸗ sischen, britischen., französischen und, italienischen Bot⸗ schaft die Notifikation, betreffend die Ernennung des Prinzen Georg von Griechenland zum Sber⸗ Komm issar von Kreta, überreicht worden. Die Notifikation ist von einer Note begleitet, in welcher erklärt wird, die vier Mächte würden die Interessen der öffentlichen ottomanischen Schuld auf Kreta wahren.

Aus Kanega berichtet das Wiener „Telegr⸗Korresp.⸗ Bureau“, daß die Insurgenten von Akrotiri und Halepa gestern Vormittag einen feierlichen Einzug in die Stadt gehalten hätten, um die Waffen abzuliefern. Die Be—⸗ völkerung habe den Insurgenten lebhafte Ovationen bereitet. Die Admirale und Konsuln hätten dem Einzuge beigewohnt.

Amerika.

Der „Times“ wird aus Philadelphia gemeldet: Die Wiederherstellung freundschaftlicher Beziehungen zu Spanien sei im Gange. Da Spanien den amerikanischen Wünschen so schnelles Entgegenkommen gezeigt habe, bestehe die Absicht, ein vollkommenes Einvernehmen herzustellen, durch welches die vorhandenen Streitpunkte so bald als möglich würden aus der Welt geschafft werden.

Das Scheitern des Planes, einen zentral-⸗amerikani⸗ schen Staatenbund zu gründen, wird, wie „W. T. B.“ aus New York erfährt, dem Umstande zugeschrieben, daß die Truppen von Honduras vergeblich versucht hätten, den in San Salvador gegen die Gründung des Bundes mit Honduras und Nicaragua ausgebrochenen Aufstand zu unterdrücken.

In New York eingelaufene Privatdepeschen aus San Fran cisco melden, daß der General Regalade, welcher die RFraͤsiden ischajt von San Salvador an sich gerissen, Aranjo zum geschäftsführenden Minister , habe. Die Regierung sei nunmehr in den Händen der Revolutionspartei.

Asien.

Infolge der Situation im Swat⸗Thale sollen, wie

dem „Reuter'schen Bureau“ aus Bom ban gemeldet wird, so⸗ fort zwei Brigaden unter dem General-Major Waterfield als Verstärkung nach der Grenze beordert werden. Nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Madrid sind dort Nachrichten von den e r fr nen eingetroffen, denen zufolge die Aufständischen die amerikanische Herrschaft zurückweisen würden; sie würden die Amerikaner bis aufs äußerste bekämpfen und wollten 16000 Mann spa⸗ nischer Truppen als Gefangene zurückhalten, um sie zu zwingen, gegen die Amerikaner zu kämpfen.

Nr. 41 des Eisenbahn⸗Verordnungsblatts“, heraus⸗ . im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 30. November, at folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 19. November 1898, betr. Aenderung vorläufig festgestellter Eisen⸗ bahn⸗Bauentwürfe im Enteignungsverfahren; vom 20. November 1898, betr. Stellenverzeichniß für Militäranwärter; vom 22. November 1898, betr. Besetzung der Werkmeisterstellen; vom 23. November 1898, betr. Besoldungsdienstalter der Militäranwärter für mittlere Beamten⸗ stellen; vom 23. November 1898, betr. Vertretung der Handelckammer in eren in den Bezirkseisenbahnräthen ju Berlin und Erfurt. Nachrichten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Das soeben erschienene vierte „Vierteliahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“ enthält die Konkurs⸗ Statistik für das Jahr 1897 in ausführlicher Darstellung und für das 3 Vierteljahr 1595 in vorläufiger Mittheilung. Zur Ju stij⸗ Statistik werden die Hauptzahlen der Her en, und zur Kriminal⸗Statistik die vorläufigen Zahlen der Verurtheilten für das Jahr 1897 gegeben. Dasselbe Heft bringt ferner, Pr, dem Beschlusse des Reichstages vom 6. Jun 1896, ein Verzeichniß der im Jahre 1897 bei den deutschen Börsen zur Einführung zugelassenen Werth papiere, ferner Beiträge zur Statistik der deutschen Lebensversicherungsgesellschaften im Jahre 1897, sowle der deutschen 6 ,, , in den Jahren 1895 und 1897 und eine Darstellung der Organisation der Strike Statist ik in außerdeutschen Ländern. Aus dem Gebiete der Volkswirthschaft werden ferner gebracht die Montan⸗Statistik für 1897, die Saatenstands⸗ und Ernte⸗Statistik . 1898 und eine Reihe von Nachweisen zur Statistik der indirekten Steuern, betreffend Salz, Bier, Zucker, Taback, außerdem eine Anzahl kleinerer Mittheilungen.

Die über seeische Auswanderung aus dem Deutschen Rei über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam belie ch nach den Zusammenstellungen des Kaiserlichen Statistischen Amts n den Monaten Januar bis September 1898 auf 16 840 Personen. 6. kamen aus der Provinz Hannover 1637, Brandenburg mit Berlin 1520, gus Bayern rechts des Rheins 1305, der Provin! Posen 1156, Schleswig ⸗Holstein 84, der Rheinprovinz 9095, aus dem Königreich Sachfen 868, Württemberg Sb8, der Provinz Westpreußen 660, Pommern 594. aus dem Großherjogthum Baden B25, der Provinz n, 490, Schlesien 468, Westfalen 410, aus der rovin; Sachsen 319, der Rheinpfal 363 ern Ostpreußen 250, auß dem Großherijogthum 9 en 2l, Oldenburg 164. Mecklenburg Schwerin 117. Der Rest von 2Lz3 Personen' entfältt guf die übrigen Gebiersthelie des Reichs. Än der Beförderung dieser Autwanderer sind die deutschen Häfen mit 13 059 Personen betheiligt, und zwar gingen über Bremen 6641, mburg 6221, Stettin 177. Von Antwerpen reiften 2359, von otterdam und Amsterdam 462. Ueber deutsche Häfen wurden außer den 13 089 Deutschen noch 63 491 Auswanderer aus fre en Staaten, und . über Bremen 39 591, Hamburg 23 467, Stettin 433 be⸗

förd

für . e

ie Revision des Dreyfus⸗Prozesses sowie die

sgen Ergeb aissen der Krim inal-⸗Stattst . für . . n 3 . wegen n gehen gegen Reichsgesetze d Personen ver . k 5 261 unter 18 Jahre alt. Die Verurtheilung erjolgte bei 383 683 Personen wegen Verbrechen, und Ver⸗ ehen gegen Staat, öffentliche Srdnung und Religion, bei 5 59“ wegen Verbrechen und. Vergehen gegen die Person, pe 153 sos wegen Verbrechen und Vergehen gegen das Vermögen und bei 1331 wegen Amtsdelifte. Heim Vergleich mit den Vorjahren sind die Verurtheilungen wegen Verbrechen und Vergehen gegen die Person stetig und zwar wesentlich geftiegen, die Zabl der Ver urtheilten dieser Kategorie betrug 1892: 157 928, 1894: 181 97, 1897: 195 769, ebenso haben stetig zugenommen dte Verbrechen und Vergehen gegen Staat, öffentliche Ordnung und Religion, welche von 66 39 im Jahre 1892 auf 82 688 im Jahre 1897 ge⸗ stiegen sind. Die Zahl der wegen Verbrechen und Vergehen gegen bas Vermögen Verurtbeilten betrug 1892 196 437, fiel bis zum Jahre 1896 auf 178 136 und stieg im Jahre 1897 auf 183 8606 gegenüber 1892: 12 631 weniger.

Für einige besondes wichtige Delikte stellen sich die Zahlen des Jahres 1897 folgendermaßen: Zahl der Personen, welche verurtheilt wurden wegen K Widerstand gegen Voll ehlere

recungsbeamte . 145 979 Betrug.

. Urkundenfälschung ..

ofriedensb ö . . Sachbeschädigung

w ) lei Brandstiftung 56 Meineid

Beleidigung ö Gefährlicher Körper⸗ Mord, Todtschlag und

ö Kindesmordd 463 Vergehen gegen die Ge—

Diebstahl 3 werbeordnung .... 19710

Von den 45 2651 „Jugendlichen“, d. h. 12 bis unter 18 Jahre alten Personen wurden unter Anderen verurtheilt: 22 644 wegen Dieb⸗ ftahl, 7537 wegen Körperverletzung, 2852 wegen Sachbeschädigung, 2111 wegen Ünterschlagung, 3667 wegen Betrug, Hehlerei und Urkunden älschung, 1170 wegen Sittlichkeit vergehen, 22 wegen Mord, Todtschlag und Kindesmord, 175 wegen Brandstiftung und 50 wegen

Meineld.

ch den

Arbeiterversicherung.

Dem soeben veröffentlichten Verwaltungsbericht des Vorstandes der err r gen Invaliditäts, und Alterg⸗-ersiche—⸗ rungsanstalt in Wesmar für das Jahr 1857 entnehmen wir folgende Angaben: Die Beamtenzahl betrug, wie in den Vorjahren, 29. Die Zahl der Versicherten wird auf. mindestens 286 000, d. i. eiwa A ez der Bevölkerung, geschätzt. Für diese Bersicherten wurden 13 o7 198 Beitragsmarken im Werthbetrage von 27090 518 6 ver⸗ wendet. Die Zahl der aufgerechneten und eingelieferten eigenen Quittungskarten belief sich auf 251 811, darunter befanden sich 28 966, welche die Nummer 1 trugen. ö

Aus dem Kreise der Versicherten wurden folgende Ansprüche geltend gemacht: Es wurden eingebracht 1915 Anträge auf Bewilligung pon Invalidegrente (gegen 1663 im Vorjahre) und 689 Anträge auf Bewilligung von Altersrente (gegen 757 im Vorjahre). Von weib⸗ sichen Personen, die die Ehe eingtngen, wurde der. Anspruch auf Er⸗ stattung der Hälfte der für sie geleisteten Beiträge in 2651 Fällen (gegen 1743 im Vorjahre), von den Hinterhliebenen verstorbener Ver⸗ icherter wurde dieser Erstattungsanspruch in 661 Fällen (gegen böl m Vorjahre) geltend gemacht.

Bewilligt wurden 1591 Invaliden. und 622 Altersrenten. Der Markenerstastungsanspruch wurde anerkannt in 2464 Heirathẽ⸗/ und 577 Tores fällen. Von der Befugniß, das Heilverfahren für erkrankte Versicherte zu übernehmen, sofern als Folge der Krankheit Erwerbs⸗ unfähigkeit zu besorgen ist, wurde in 335 Fällen Gebrauch gemacht.

In den fieben ersten Jahren des Bestehens der Anstalt sind insgefammt bewilligt worden 6037 Invalidenrenten, 6887 Alters⸗ renten und wurden? anerkannt 4084 Markenerstattungsansprüche in Heirathsfällen, 1129 Markenerstattungsansprüche in Todesfällen. Daneben wurde das Heilversahren für 820 Versicherte übernommen.

Am 31. Dezember 1897 waren noch am Leben 3758 Invaliden⸗ rentner und 1348 Altersrentner. Von diesen 8106 Rentnern hatten 4998 das 70, 441 das 80. und 6 das 90. Lebensjahr überschritten;

hiagegen hatten 3108 das 70., 1630 das 60., 774 das 50, 378 das

40. und 139 das 30. Lebensjahr noch nicht erfüllt. in,. des 50 MS jährlich betragenden Rentenzuschusses des Reichs be⸗ trug durchschnittlich die Invalidenrente 123 ½ 68 I, Die Altersrente 127 0 41 83. Auf 10 000 Einwohner des Anstaltsbezirks entfielen am selbigen Tage 27 Invalidenrentner (gegen 20 Ende 1856) und 32 Altergrentner (gegen 31 Ende 1896). Bie Rentner vertheilen sich indessen nicht in demselben Verhältniß auf die einzelnen Verwaltungsbezirke. Im Verwaltungsbezirk Sonder ghausen entfallen auf 10 0650 Einwohner 40 Invalidenrentner, im Verwaltungsbezirk Sonneberg deren 17; im Verwaltungsbezirk Neustadt a. S. entfallen auf 10 000 Einwohner 54 Altersrentner, im nee ee, ge. Sonneberg nur 12. Von 100 In⸗ validenrentenbewilligungen betrafen 1897 73 männliche und 27 weibliche Personen, von 100 Altersrentenbewilligungen betrafen 78 männliche und 23 weibliche Personen. Von 100 verwilligten Invalidenrenten entfielen 30 auf Arbeiter der Land⸗ und Forstwirth⸗ schaft, 43 auf Arbeiter der Industrie und 22 auf sonstige Beruftz⸗ arbeiter, von 1090 verwilligten Altersrenten entfielen 34 auf Arbeiter der Land⸗ und Forstwirthschaft, 35 auf Arbeiter der Industrie und 31 auf sonstige Berufsarbelter.

Die im Jahre 1897 gezahlten Entschädigungsbeträge, soweit sie der Anstaltskasse zur Last fallen, beliefen sich auf 286 559 M In⸗ validenrenten, 342 429 M Altersrenten, 63 666 4 Beitragserstattungen in Heirathsfällen, 20 150 M desgl. in Todesfällen, 63 838 60 Kosten des Heilverfahrens, 776 642 Summe der Leistungen. ir die Verwaltung wurden nach Abzug der Strafgelder und

rstattungen verausgabt 177991 ½, einschließli o8 990 Vergütung an Krankenkassen für Einziehung der Beitrage. Den Aus- . stehen gegenüber 2705 518 S Markenerlös und 471 958

insen, Miethe und Pacht, 3 181 476 6 Summe der Einnahmen. n Prozenten der Einnahme betrugen die Verwaltungskosten 5,59 of, für den Kopf des Versicherten beliefen sie sich auf 62 5.

Zur verzinslichen Anlage , n n 1938169 M, sodaß sich das zinstragende Vermögen der Anstalt von 12191 818 M Ende 1896 auf 140359 9357 6 Ende 1897 erhöht hat. Dasselbe besteht aus Inhaberpapieren, Hypotheken und Schuldverschreibungen kommunaler Korporationen und verzinste sich durchschnittlich mit 3,53 0 /0 gegen 368 M0 im Jahre 1896. Zur Befriedigung des landwirthschaftlichen e,, . sses ö. 3 201 os M, zur Förderung gemeinnütziger Zwecke (Ürbel terwohnungen, Hellanflalten z) sind 7, 150 M her. gellehen worden.

Kunst und Wissenschaft.

Gestern ging aus Hamburg, wie . W. T. B.“ meldet, unter ührung des n,, Dr. Meyer eine naturwissen⸗ chaftliche pedition nach Südbrasilien und Argen⸗ inien zum we geologischer und anthropologischer Forschungen ab. Die Cxypedition, an in 30 2 ihn einen eigenen Arjt mit and i

rren theil⸗ auf jwei Jahre be⸗

Literatur.

In der neuesten Nummer des Preu ßis en ger n, g= blatts (Karl Heymann't . . erdrtert Landrichter . 9 en 4 e, gr. 3 ö. n n, .

rch die Vorschriften des rgerlich en Gesetz⸗ 5 chs beeinflußt werde, und führt dabei aus. Nach Art. 9 des

schwachen Ertrage die 090 vertret

Gesinder rdnung vom 10. Nobember 1810) im wesentliche aufrecht er . und nur 6 Anwendun . , , bes B. GB. (65 id - 1Ii5, 131, 2756, 617-619, tz, 831, ga0 Abs. 2 und 1358) angeordnet mit der Maßgabe, 64 6 dem Gesinde günstigere Bestimmungen des Landesrechts in Kral bleiben sollen. Auf die n. Haugoffizianten findet e f, das B. GB. uneingeschränkt Anwendung, sodaß auch das poltieiliche Vermittelungsverfahren 8 160 Ges.Ordnung) wegfällt. Ghefrauen können sich . elbstandig als Gesinde vermiethen, jedoch darf der Ehemann unter bestimmten Voraussetzungen den Vertrag sofort auf⸗ kündigen (5 1358). Die Vertraggfäͤbigkeit der Minderjährigen ist vergrößert (38 164 bis 115). In Krankheitsfällen muß die HSerrschaft bis zum Miauf der Dienstzeit, also unter Umständen länger als 6 Wochen, dem Gesinde die erforderliche Verpflegung und aͤrztliche Behandlung gewähren, kann guch diese Kosten nicht von dem auf die Krankheitszeit entfallenden Lohn abziehen. Ist das Gesinde nicht durch den Bienft oder bei Gelegenheit desselben, sondern nur während der Bienftzeit. J. B. auf Urlaub, bei einem Vergnügen erkrankt, so kann dle. Herrschaft, falls die Krankheit länger als 6 Wochen dauert, für die uͤberschteßende Zeit die zur Fürsorge gesetzlich verpflichteten Ver⸗ wandten des Dienflboten im Regreßwege in Anspruch nehmen, auch vom Lohn Abzüge machen (5 617). Die Herrschaft hat diejenigen Ginrichtungen und Anordnungen zu treffen, die mit Rücksicht auf die Gefundheit, die Sittlichkeit und die Religion der Dienstboten erforderlich sind. Jeder Verstoß gegen diese Vorschriften macht die Herrschaft nach den Bestimmungen über unerlaubte Handlungen schadengersatz⸗ pickt (5 618). Ein Züchtigunggrecht gegenüber dem Gesinde hat die Herrschaft nicht (Art. 9h Einf.⸗Ges. j. B. G. B.). Ein solches bestand schon nach jetzigem Recht nicht mehr. Der . 77 Ges⸗ Ord⸗ nung, wonach die Herrfchaft, welche im Zustande schuldhaft durch Un⸗ gebüͤbrlichkeiten des Gesindet hervorgerufener Aufregung sich zu Rügen und leichten Thätlichkeiten hinreißen läßt, deshalb nicht bestraft werden kann, hat dagegen auch fortan noch Gültigkeit.

*. und Pflichten der Kaufleute und Gewerbe treibenden nach den neuen Reichsgesetzen. Von Wilh. Tre mpenau. Berlin und Neuwied, Louis Heuser's Verlag. Preis 7 S = In Handelssachen sind nicht allein die Vorschriften des Handelsgesetzbuches für das Deutsche Reich, sondern auch diejenigen des Bürgerlichen Gesetzbuches maßgebend. Der Verfasser hat daher in dem vorliegenden Werke die Paragraphen des ge nnn, mit den darin angezogenen Paragraphen des

ärgerlichen Gesetzbuches, der Zivilprozeßordnung und der Konkurs⸗ ordnung vereinigt, so daß man nicht nöthig hat, sich in zwei, drei oder vier . zu orientieren, sondern alles in einem Buche vorfindet. Ferner enthält dasselbe die für Kaufleute und Gewerbetrelbende wichtigen Gesetze, welche bereits in neuerer Zeit in Kraft getreten sind, das Nahrungsmittel gesetz, Margarinegesetz, Gesetz zur , , des unlauteren Wettbewerbes, sowie 60 Formulare verschiedenfler Art, nach welchen jeder Kaufmann und Gewerbe treibende seine Vertrage, Klageschriften, Strafanträge sowie Schrift⸗ faͤtze aller Art vorschriftsmäßig selbst anfertigen kann.

Wirth shaus- Reform in Enzland, Norwegen und Schweden, auf Grund von Reisen im Auftrage der Gesellschaft für Wohlfahrts Einrichtungen zu Frankfurt a. M. geschildert von Dr. Wilhelm Bode. Mit 24 Abbildungen. Berlin, Karl Heymann's Verlag. Preis 1.60 . Der bekannte Heschäftsführer des Deutschen Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke schildert in dieser Schrift nicht nur die behufs Verminderung des Alkoholgenusses in den nordischen Ländern getroffenen Einrichtungen und die einschlägige Gefetzgebung, sondern zeigt namentlich auch, daß die I eite ,, auch gewinnbringend ist und zwar so gut wie die Wirthschaft, die sich . auf den Ausschank von alkoholischen Getränken stützt. In Deutschland denkt man stets nur an Wohlthätigkeitsanstalten und Einrichtungen von gemeinnützigen Vereinen, wenn von Mäßigkeitswirthschaften die Rede ist; aber in England bestehen solche Wirthshäuser als kapitalistische Unternehmungen und werfen zum theiQl hohen Gewinn ab. Eine Nachahmung jener englischen Resormwirthshäuser anzuregen, ist der Zweck der vorliegenden intereffanten Reiseschilderung, deren Drucklegung das von Frank⸗ furt a. M. aus wirkende „Institut für Gemeinwohl“ veranlaßt hat. Eine große Zahl von Abbildungen des Inneren und Aeußeren der Reformwirthshäuser macht das Buch noch werthyoller.

Daß „Neue Frauenblatt“, die von Frau Luise Madsak , , Zeitschrift für alle Interessen der Frauenwelt, (Verlag von M. Hartog, Berlin, Potsdamerstraße 20) enthält in der Nr. 45 des jweisen Jahrgangs wieder eine Reihe interessanter Artikel. Die Einleitung bildet ein bisgraphischer Beitrag über „Prakti- zierende Aerztinnen der Gegenwart“, ein zweiter Artikel be⸗ handelt Die Erziehung unserer Töchter“; In den „Ber⸗ siner Plaudereien! giebt die bekannte Schriststellerin Frau E. Vely eine Uebersicht über die letzte Neuaufführung auf Berliner Bühnen. Ein Bericht über die außerordentliche Generalversammlung des hier bestehenden ‚Deutschen Frauen Klubs“, Notizen über Prak- tische Interessen“, über „Theater, Kunst und Musik“ und ein Mode⸗ bericht bilden den weiteren Inhalt der Nummer, welcher durch einen fesselnden Essay „Aus Schlller's Liebesleben“ von Alexander Hörlin und die Fortsetzung des Romang „Am Fluß der Perlen“ auf dat wirksamste vervollständigt wird.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ernteergebnisse, Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.

Odessa, den 25. Nevember 1898. Die Maigernte ist seit Ende vorigen Monats beendet, hat aber einen ungünstigen Ertrag ergeben, der kaum auf die Hälfte des vorjährigen veranschlagt wird. Im Gegensatz zum Vorjahre, wo sich diese Frucht durch große Trockenheit auszeichnete, ist der diesjährige Mais ziemlich feucht eingebracht worden und wird deswegen noch längere Zeit nicht versandfähig sein.

Die Winterfelder sind unter günstigen Umständen bestellt und die bis vor kurzem andauernde milde, frühjahrgähnliche Witterung hat das Aufgehen der Saaten begünstigt. Der Stand derselben ist meist be⸗ friedigend, in manchen Gegenden nach den eingegangenen Berichten, z. B. der Krim, sogar prachtvoll, nur , wird, wie in einem Theile des Odessaer Kreises, über spärliches Aufkeimen des Getreides infolge von Regenmangel Fer, Jedoch hat der bebaute Flächenraum in dem Odessaer Bezirk abgenommen.

Trotz der befriedigenden Ernte und der guten Aussichten der Wintersaaten will das Getreidegeschäft nicht in Fluß kommen. Die ing sind er g der in sonstiger Herbstzeit von Schiffen über⸗ füllte Hafen bleibt leer. Durch das frühe Zufrieren der Wolga und ihrer Nebenflüsse wurde die und Mehl nach den von Mißwachs betroffenen südöstlichen Gouvernements erschwert, die ühlen im Innern Rußlands wurden genöthigt, ihren Bedarf hier im Süden zu decken, und zahlen höhere Preise für das Getreide als die Abnehmer in West-⸗ Europa. Da nun auch die geg Verkäufer und Inhaber Zurück⸗ haltung beobachten, so zeigt die Ausfuhr von Weizen neuer Ernte in den drei Monaten August bis Oktober (9 210 000 Pud), verglichen mit der Ausfuhr der ieren Periode des Vorjahres (1 23 Pud), eine bedeutende Abnahme, während die orräͤthe beinabe den doppelten Betrag erreicht haben. Es betrugen namlich die Weizenvorräthe und zwar Winter⸗ und Sommerweizen un⸗ 9 ähr zu gleichen Theilen am 13/1. d. M. 10700 000 Pud egen

O5 000 Pud am gleichen Datum des Vorlahres, und die gesammten Getreidevorräthe sind von 7720 000 Pud im vorigen 12 870 000 n, Roggen ist darunter Jedoch bei dem er Feldfrucht in der diesjährigen Ernte nur mit

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Kertsch. ..

Die preußischen Forst karten. Zusammenstellung der für die preußische Staatsforstoerwaltung geltenden Bestimmungen über Anfertigung, Aufbewahrung und Versendung, sowie Fortführung der Forstkarten. Mit 19 meist farbigen Tafeln und einem Anhang über die Darstellung der Nivellementsprofile und die Führung der Hand- risse zu den Vermeffungsmanualen. Von G. Herrmann, König⸗ fichem Forst⸗ Affeffor, zur Zeit beauftragt mit dem Unterricht im Planzeichnen an der e,, . Forst Akademie zu Ebergwalde. 19 Seiten. Neudamm, J. Neumann. Preis geb. 6 Mƽ Die für die preußische Staatzforstverwaltung geltenden Bestimmungen über das Kartenmaterial reichen zurück bis in den Anfang dieses Jahr⸗ hunderts, wo durch G. 2. Hartig am 13. Juli 1819 eine allgemeine Instruktion für die Kön glich preußischen Forstgeometer erlassen worden ist. Viese Instruktlon ist dann weiter ausgebaut worden bis in die neueste Zeit. Die Ergänzungen und Eirweite⸗ rungen der ersten Instruktion sind meist in Form von ZJirkulgrverfügungen des Ministeriums angeordnet worden, die in den e n, Jahrbüchern u. s. w. veröffentlicht wurden. Da die⸗ elben sonach weit verstreut sind, ist es sehr anerkennenswerth, daß der Verfaffer die jetzt noch geltenden Bestimmungen in gedrängter Kürze gesammelf darbietet. Einen besonderen Werth erhält das Werk auch noch dadurch, daß auf 10 lithographierten, meist farbigen Tafeln die vorgeschriebenen Signaturen, Kolorierungen u. s. w. zur Darstellung gebracht worden . Das Werk giebt ',. eine Uebersicht über das gesammte Kartenmaterial, das zum

ermessungszwerk einer Königlich preußischen Oberförsterei gehört und das in den sogenannten Spezialkarten und den sogenannten reduzierten Karten besteht. In je einem besonderen Abschnitt werden sodann die Vorschriften über die Aufbewahrung und Versendung, sowie die Vorschriften über die Berichtigungen (Fortführung) der Spezialkarten auzeinandergesetzt. Die reduzierten Karten werden zunächst im Allge⸗ meinen und söͤdann im Speziellen behandelt, Die Bestandgkarten sollen den Revierzustand namentlich mit Rücksicht auf das verschiedene Älter der einzelnen Bestände zur Darstellung bringen. Je nach dem Alter find daher die einzelnen Holzarten in verschieden dunklen Farben⸗ tönen angelegt. In einem Anbange werden schließlich die Vorschristen äber die Varste lung der Nivellementsprofile und die Vorschriften über die Führung der Grundrisse zu den Vermessungsmanualen mit⸗ etheilt. Erläutert werden diese Vorschriften noch durch besondere Fusterblätter. Das vorliegende Buch eignet sich vornehmlich für orftbeamte, die mit Taxationsarbeiten beschäftigt sind, aber auch den

tudierenden des Forstfaches wird dasselbe bel den geodätischen Uebungen und bei den Kartierungen willkommen sein.

Das 4. Heft 46. Jahrgangs des „Jour nals für Land⸗ wirthschaft', welches im Auftrage der Königlichen Land wirthschafts Gesellschaft zu Hannover unter Betheiligung der land⸗ wirthschaftlichen Institute, Laboratorien und ersuchsanstalten deutscher Hochschulen herausgegeben und unter Mitwirkung der . Dr. J. Esser, Direktor des Thierarznei⸗Instituts, Dr.

Fleischmann, Direktor des landw. Instituts, Dr. F. Leh⸗ mann, Direktor der landw. . und Dr. C. von Seel horst, Direktor des landw. Versuchsfeldes zu Göttingen, von dem Direktor des agrikultur chemischen Laboratoriums daselbst, ie ß Pr. B. Tollens redigiert wird (Verlag von Paul Parey, Berlin; Abonnementspreis des Jahrgangs 10 6, erschien mit folgendem Inhalt: Verfuche zur Ermittelung des Düngerbedürfnisses des Acerbodens, eingeleitet von Professor Dr. Liebscher- Göttingen; X Die Feld⸗ d,, ,, 18965, Referent: Professor Dr Edler⸗Jeng, B. Er⸗ mittelung der Düngerbedürftigkeit des Bodens aus der Zusammen-⸗ setzung der Erntetrockensubstanz, von Professor Dr. Liebscher, Pr. Kretschmer, Professor Dr. von Seelhorst und J. Wilms, Referent: von Seelhorst⸗Göttingen; Beitrag zur Lösung der ee ob der Wassergehalt des Bodens die r, n der Pflanzentrocken substanz an N und Aschen beeinflußt, von J. Wilms und C. von Seelhorst, Referent: C. von Seelhorst; Literaturbesprechungen.

Verdingungen im Auslande.

Rumänien.

g. Dezember. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Bukarest: Bau einer metallenen Brücke über den Calnistea⸗Fluß zur Ueber gz der Straße von Bukarest nach Giursewo. Anschlag

r.

10. Dezember. Genetal ⸗Direktlon der rumänischen Gisenbahnen

in Bukarest: Lieferung von 41 500 kg galvanistertem Eisendraht. Norwegen.

Baldigst. Carljohansvärns ärft in von J alteren guten Schiffsrumpfen, welche sich ju Kohlendepots eignen und ian, etwa 2000 t Kohlen fassen. Angebote mit näheren Mittheilungen, darunter auch, ob die Schiffe mit Kupfer oder mit Jink beschlagen sind, sowie Prelgangabe, werden in der Werft entgegengenommen.

Süd- Australien.

31. Januar, 3 Uhr. Supply and Tender Board Office in Adelaide: ie ferung von 6 Millionen rother und 1 Millien weißer Karten für Eisenbahnbillets. Kaution o/ o.

Verkehrs⸗Anstalten.

Brem en, 1. Dezember. (W. T. BS.) Nor ddeutscher Lloyd. Dampfer Trave“, 1. Dez. v. New York in Bremerhaven angek. Willehad“, 306. Rov. v. Baltimore n Bremen abgeg. . Wittekind. n. d. La Plata best., 30. Nop. in Antwerpen angek. SH. S. Meier 30. Nob. v. New Jork in Bremerhaven angek. ‚Trier“ 30. Nov. Reise v. Antwerpen n. Bremen gtfeseßt .

2. Dezember. . T. B.] 6 Bremen“ 1. Dez. Reise v. Fremantle n. Adelaide fortges. „Stuttgart! J. Dei. Reise v. Antwerpen n. Bremen fortges. Noland“, v. Baltimore kommend, 1. Dez. a. d. Weser angel. - Nürnberg, R Ost⸗Asien kommend, J. Dez. in Suez angek. „Königin Luise I. Der. Reise v. Neapel n. Port Said sortge . ;

London, 2. Dezember. 3 T. B.) Cast le⸗Lin te. Dampfer HSarlech Castle⸗ ist heute auf Heimreise in London angekommen.

Theater und Musik.

Belle · Alliance · Theater. ö

Gestern Abend gelangte das historische Volt schauspiel 3 te Stedinger“ von 1 zur . und reich Aufführung. Das Werk knüpft an ges⸗ * . ige aus dem Stedinger Lande, der engeren an und behandelt den beldenmüthigen des fr Bauern · R ö . . . . 3 an der u

er wohnten, ge ͤ . Bremen, der im pap ken nm,, gegen

orten: Lieferung

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