J iz⸗Räthen, Auditeuren Schulz bei Linck bei der 16. Dioision, Dame . n der irschberg bei der 14. Division den Stellenrang der vierten asse der höheren Provinzialbeamten, ferner den Auditeuren Treftz bei der 35 Division, Kloß bei der 15. Division, Esche bei der 10 Division, Steinberger bei der 34. Division, Wagner bei der 6 Division, Schwabe bei der 9. Division, Riese bei der 2. Division, Sehring bei der 6 Division, Reusch er bei der 5. Division, den Garnison⸗ Auditeuren Dr. Mörler zu Altona und Dethleffsen zu Rastatt, sowie dem Auditeur Kaehrn bei der 18. Division den Charakter als Justiz-Rath zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Landrath Schröter in Pleß zum Polizei⸗Direktor in Stettin zu ernennen,
dem ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Kiel Dr. Ludwig Claisen den Charakter als Geheimer Regierungs⸗Rath,
den Eisenbahn⸗Hauptkassen⸗Rendanten Brab in Breslau und Vierkante in Altona, den Eisenbahn⸗Hauptkassen⸗ Kassierern Brink in Breslau und Betriebskassen Rendant Kleinhanns in Hannover, den technischen Eisenbahn⸗Sekretären Bergemann in Halle a. S., Heusch in Köln, Meyer in Münster i. W. und den Eisenbahn Sekretären Anders in Breslau, Backe in Stolp, Betriebskassen⸗Rendant Bajohr in Königsberg i. Pr., Beck in St. Johann-Saarbrücken, Bornowski in Berlin, Busch in Hannover, Fuchs in Brom⸗ berg, Gernthoöltz in Cassel, Klein in Elberfeld, lohn in Hannover, Krauser in Berlin, Nawrgtzki in Danzig, Ranzow in Berlin, Recknagel in Braunschweig, Riese in Bromberg, Scheidt in Elberfeld, Gian eren Renal Seeger in Halle a. S., Seiser in Bromberg, Vesper in Frankfurt a. M., Wist in Stettin, Zahn und Zangerle in Köln den Charakter als Rechnungs⸗Rath und
den Kreissekretären Weiher in Nathenow, Kirschner in Karthaus, Leschhorn in Posen, Schulze in Neu⸗Ruppin, Altmann in Allenstein, Baumgart in Tilsit, Hartdegen in Eschwege und Althof in Altena den Charakter als Kanzlei⸗ Rath zu verleihen, sowie
infolge der von der Stadtverordneten⸗-Versammlung zu Solingen getroffenen Wahlen den bisherigen Stadt-Baurath Anton ecum zu Königshütte O.⸗Schl. als besoldeten Beigeordneten der Staht Solingen für die gesetzliche Amts⸗ dauer von zwölf Jahren und den Fabrikanten Otto Heberlein daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Solingen für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen.
Auf den Bericht vom 2. Dezember d. J. will Ich der Gemeinde Epterode im Kreise Witzenhausen auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (G.S. S. 221) hiermit das Recht verleihen, das Grundeigenthum, welches zur Ausführung der geplanten, aus dem Roderichstollen in der Gemarkung Laudenbach zu speisenden Wasserleitung noch erforderlich ist, im Wege der Enteignung zu erwerben eder, soweit dies aus— reichend ist, mit einer dauernden Beschränkung zu belasten. ö . das Projekt darstellenden Zeichnungen folgen zurũck.
Potsdam, den 7. Dezember 1898.
Wilhelm R. Zugleich für den Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten: Thielen. Freiherr von der Recke.
An die Minister der öffentlichen Arbeiten, der geist⸗ lichen ze. Angelegenheiten und des Innern.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der Lehrer an der Kunst⸗Akademie in Düsseldorf, Pro⸗ sessor Arthur Kampf ist zum Porsteher eines Meister⸗ Ateliers für Malerei an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin ernannt worden und wird die Stelle am 1. April 1899 antreten.
Dem Lehrer an der Königlichen Kunst⸗Akademie in Düsseldorf, Maler Willy Spatz und dem städtischen Musik⸗ Direktor Konrad Heubner in Koblenz ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.
Der ordentliche Professor Dr. Eduard Norden zu Greifswald ist in gleicher Eigenschaft in die philosophische Fakultät der Universität zu Breslau versetzt worden.
Ober⸗Rechnungskammer.
Die bisherigen Geheimen revidierenden Kalkulatoren Petsch, Haentschke und Posth sind zu Geheimen Rechnungs⸗ Revisoren bei der Königlichen Ober⸗Rechnungskammer ernannt.
Aichtamtliches. Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 27. Dezember.
Diejenigen n ., welche Ihrer Majestät der Kaiserin und önigin ihre. Glückwünsche zum Reujahrstage darzubringen beabsichtigen, werden gebeten, ihre Karten im Laufe des 31. Dezember bei Ihrer Excellenz der Frau Ober⸗Hofmeisterin Gräfin von Brocksorff im Ein⸗ schrelbezimmer unter Portal IV des Königlichen Schlosses e vom Lustgarten aus links, und in Potsdam am L. Januar in der Zeit von 10 bis 2 Uhr im Königlichen Stadischloße, in der Ecke beim Lustgarten, am Aufgang zur früheren Wohnung Ihrer Majestaͤten, abzugeben.
Die Ober- Hofmeisterin Ihrer Majsstät der Kaiserin und
önigin Gräfin von Brockdorff wird, wie in den Por⸗ , am ntag, n, n. und Sonnabend, Nach⸗ ütags von 3 bis 5 Uhr, in ihrer Wohnung im hiesigen 3 Schlosse Besuche entgegennehmen, Der erste Empfang finder am Montag, den 2. Januar, statt.
Das Stag tt-Ministerium z 2 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Platz 11, unter dem Vor des 7 e⸗Präsidenten, r m Dr. von Miquel 6. einer Sitzung zusammen.
In der Zeit vom 1. April 1898 bis zum Schluß des Monats November 1898 sind im Deutschen Reich nach dem „Centralblatt für das Deutsche Reich“ folgende Einn ahmen leinschließlich der kreditierten e,. an Zöllen und ge⸗ meinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie andere Einnahmen zur Anschreibung gelangt:
Zölle 341 120 850 M (gegen denselben Zeitraum des Voriahrs 4 265 918773 6), Tabacksteuer 7 559 954 M (4 314517 46), Zuckersteuer und Zuschlag zu derselhen 70 672 722 10 608 274 416), Salzsteuer 31 421 313 6 ( 208 595 M),
aischbottich und Branntweinmaterialsteuer 3599 095 6 4 263 676 S4), Verbrauchsabgabe von Branntwein und uschlag zu derselben 83 969 87 Ca ( — NT 296 M),
Brennsteuer 15 195 9 ( — 436 1098 M6), Brausteuer 20 385 717 166 (64h 166 854 M4), Uebergangsabgabe von Bier 2 574714 S (4 44115 4), Summe 56l 321 536 (4 36714210 S6). Stempelsteuer für: a4. Werthpapiere 13 254 747 M6 ch 3 162 270 S), b. Kauf⸗ und sonstige Anschaffungsgeschäfte 81801093 9 — 925902 60, C. Loose zu: Privatlotterien 2 644 000 6 (4 364 4290 3 Staatslotterien 9 684 427 M (4 755 673 S6), Spielkarten⸗ stempel 932 240 6 C 15574 M6), Wechselstempelsteuer 7268 582 S (4 750 353 S6), Post- und Telegraphenverwal⸗ tung 226 574 085 S6 (4 15 894 767 6), Reichs⸗Eisenbahn⸗ verwaltung 54 104 000 S (4 3013000 Mh).
Die zur Reichskasse gelangte Ist⸗Einnahme, ah glich der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten, beträgt be den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende November 1898:
ölle 306 4577 000 46 (4 27 582 353 ), Tehacksteuer
1860 146 6 (4 251 214 S5, Zuckersteuer und Zuschlag zu
derselben 59 242 085 S (4 10 634532 S), Salzsteuer 28 698 813 6 (— 56 289 S6), Maischbottich⸗ und Brannt—⸗ weinmaterialsteuer 7 709 686 g (— 138 548 CK), Ver⸗ brauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 70 926 423 M (4 1307 721 6), Brennsteuer — 270 048 (— 448510 S), Brausteuer und Uebergangsabgahe von Bier 19 515915 M (4 181 220 66), Summe 5ol 4850 019 46 (4 39 324 702 SE). — Spielkartenstempel 893 164 46 ( 21 275 6).
Der Kaiserliche Gesandte in Brüssel, Wirkliche Geheime Rath Graf von Alvensleben hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub angetreten. Während der Ab⸗ wesenheit desselben fungiert der etatsmäßige Legations⸗ Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft, Legations⸗Rath Rücker⸗Jenisch als Geschäftsträger.
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist der Reichs Postdampfer „Preußen“ mit der Ablösung für S. M. S. „Möwe“ — Transportführer: Unter⸗Lieutenant zur See Kuthe — am 23. Dezember in Aden angekommen und hat an demselben Tage die Reise nach Colombo fortgesetzt.
Anhalt.
Der am 10. Februar 18977 geborene Prinz Leopold . von Anhalt, Sohn Seiner Durchlaucht des Prinzen Eduard von Anhalt und Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Luise, geborenen Prinzessin von Sachsen⸗ , ist, wie der „Anh. St.⸗A.“ meldet, gestern früh ver⸗
ieden.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Wie die „Politische Korrespondenz“ meldet, hat der italienische Botschafter Graf Nigra dem Erzherzog Otto die Infignien des Höchstdemselben von dem König von Italien verliehenen Ann unziaten⸗Ordens überreicht.
Aus Anlaß des Ablebens der Gemahlin des Minister⸗ Präsidenten Grafen Thun drückte der Kaiser noch am Sonnabend dem Minister⸗Präsidenten sein Beileid in einem eigenhändigen Schreiben aus. Graf Thun begab sich sofort in die Hofburg, um seinen ehrfurchtsvollen Dank zu übermitteln. Die Antheilnahme für den en its rdf denten äußert sich in außerordentlichem Maße. Die Mit⸗ glieder des Kaiserlichen Hauses kondolierten theils persönlich, iheils durch ihre Oberst⸗Hofmeister. Ferner kondolierten per⸗ sönlich: die Mitglieder des diplomatischen Korps, der Minister bes Aeußern Graf Goluchowski, die anderen Minister, ahlreiche Mitglieder beider Häuser des Reichsraths, der Aristokratie sowle Hofwürdenträger.
Wie die „Wiener Zeitung“ meldet, ist der Landtags⸗ Abgeordnete Werunsky zum Stellvertreter des Oberst⸗Land⸗ marschalls in Böhmen ernannt worden.
Zwischen dem ungarischen Minister-Präsidenten Baron Banffy und dem Präsidenten der Nationalpartei Horanszky ist ein Konflikt ausgebrochen. Letzterer hatte am Freitag im Unterhause erklärt, Baron Banffh habe zweimal, und zwar vor der Millenniumsfeier und vor der Erledigung des er ble g e mrun, im vorigen . bei Gelegenheit persönlicher ,,, mit ihm die uten Dienste der Nationalparte! beansprucht und ihr Versprechungen gemacht, die er hinterher nicht eingehalten habe. Baron Banffh, welcher der . nicht beigewohnt
atte, da er zur Zeit in Wlen war, hat darauf ein offenes chreiben an den Abg. Horanszky gerichtet, in welchem er erklärt, Horanszk) habe die zwischen ihm und dem Baron Ban geführten Ser n en einseitig und nicht der vollen Wahrheit gemäß dargestellt. Baron Banff bezeichnete das Vorgehen oranszkyss als „unmännlich, lügnerisch und feig“. Daraufhin sandte der Abg. erg k) vorgestern seine Zeugen Nicoldus Szem ere un
raf Stephan Karolyi zum Minister⸗Präsidenten Baron genf etzterer hasumlt seinerselts als Zeugen den
um trat heute Nachmittag
Minister für bie Landes vertheidigung Ba und den Abg. Edmund Gajari. Die ,. Bevollmächtigten hatten darauf eine Zusammen kunft ö. welcher Szemere und Graf Karslys von dem Minister? 7 sidenten Genugthuung mit der Waffe für den an den ö . gerichteten Brief verlangten und zugleich er latte
oranszkh betrachte dies nür als Retorsion und behalte sich vollkommene Altionsfreiheit zur Aufklärung der auch einen politischen Charakter tragenden Angelegenheit vor. Die Be— vollmächtigten des Barons Banffy erklärten, daß ihr Mandant jede Art bewaffneter Genugthuung unbedingt zu geben be— reit sei, und erkannten bereitwillig das Recht Horanszkyn bezüglich seiner vollkommenen Altionsfreiheit auch im . der 1 der Angelegenheit mit der Waffe an Auf, die zu Prosotoll gegebene Erklärung der Bewvoll— mãächtigten e, n . nach welcher sie die Genugthuung mit der Waffe nur als Retorsion betrachteten, entgegneten die Be— vollmächtigten des Minister⸗Präsidenten, daß sie diese Erklärung nicht am Platze fänden. Die Genugthuung mit der Waffe si die vorschriftsmäßige Art der Erledigung einer ritterlichen Angelegenheit, und da sie die ritterliche Modalität der Retorsion einer Beleidigung sei, hielten sie es nicht für statt— haft, daß eine solche Erklärung unter die Vereinbarungen aufgenommen werde. Die Genugthuung mit der Waffe böten sie jedoch bedingungslos an. Die Bevollmächtigten Horantzzky's erklärten, daß sie die Forderung der Genugthuung an keine Be— dingung knüpften, doch höben sie offen herver, daß sie nur Retorsion mit der Waffe verlangten und daß sie, da sie dieselbe in dicsem Sinne nicht erhalten hätten, die Angelegenheit ihrerseits für abgeschlossen betrachteten. Die Bevollmächtigten des Barons Banffy erklärten, daß sie unbedingte Genugthuung mit der Waffe angeboten hätten. Obige Erklärung betrachteten sie als eine solche, nach welcher die von ihnen unbedingt an⸗ gebotene Genugihuung mit der Waffe von den Bevollmächtigten des Abg. Horanszky nicht angenommen worden sei. Hiermit erklärten sie die Angelegenheit als für Baron Banffy ab⸗ geschlossen.
Frankreich.
Gegenüber der Meldung englischer Blätter, daß siamesische Truppen den französischen Agenten in Luang Prabang, welcher die Räumung eines Frankreich im Jahre 1893 zugestandenen Gebiets verlangt habe, mit Flintenschüssen in die Flucht getrieben hätten (s. Nr. 304 d. Bl.), erklärt das Ministerium des Aeußern, keine derartige Nachricht erhalten zu haben.
Die Deputirtenkammer verwarf in ihrer Vormittags— Sitzung vom 24. d. M. die von der Stadt Paris zum Ersatz des Octrois auf hygienische Getränke beantragten Steuern und ertheilte der Stadt die Befugniß, den Octroi auf diese Getränke bis Ende des Jahres 1889 fortzuerheben. Die Sitzung wurde sodann bis 10/9 Uhr Abends vertagt. Nach der Abendsitzung erfolgte der Schluß der Parlamentssession. Die Eröffnung der neuen Session wird am 10. Januar stattfinden
Der Präsident der Kriminalkammer des Kassationshofes Loew erschien gestern Nachmittag in Begleitung eines Ge— richtsschreibers im Ministerium des Innern, um die Aus⸗ sage des Minister-Präsidenten Dupuy entgegenzunehmen. Die Vernehmung dauerte etwa zwei Stunden. Sodann kon⸗ ferierte Präsident Loew noch eine halbe Stunde allein mit dem Minister⸗Präsidenten.
Rußland.
Der Kaiser und die Kaiserin sind, wie dem W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird, am Sonnabend von Livadia nach Zarskoje⸗Sselo abgereist.
Der Legations-Sekretär Jonkheer van der a überreichte gestern im Auftrage des in Brüssel erkrankten Ge⸗ sandten der Südafrikanischen Republik Dr. Leyds dem Minister des Aeußern Grafen Murawjew das Schreiben, welches Dr. Leyds als Gesandten bei dem Kaiser von Rußland beglaubigt.
Wie die Zeitung „Krym“ meldet, sind russische Offi⸗ ,. welche der türkischen und der neugriechischen Sprache undig sind, aufgefordert worden, Posten in der Ver— waltung Kretas anzunehmen. Die sich hierzu Meldenden hätten fg bei den Bezirksverwaltungen einer Prüfung zu unter⸗ 64 Von der Simferopoler Garnison hätten zwei Offiziere
en Wunsch nach solchen Stellen ausgedrückt und hätten Aus— sicht, sie zu erhalten.
Die in Südrußland wohnenden Griechen veranstalten Sammlungen zu Gunsten der verarmten Kreter und werden eine Deputation zur Ueberbringung der gesammelten Gelder sowie zur Beglückwünschung an den Prinzen Georg von Griechenland nach Kreta entsenden.
Eyanien.
Die Krankheit des Minister⸗Präsidenten Sagasta nimmt, nach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen Nachricht aus Madrid, einen normalen Verlauf.
Castelar ist an einem Lungenkatarrh ernstlich erkrankt.
Silvela hat, dem „W. T. B.“ zufolge, auf Befragen erklärt, er halte Sagasta's Rücktritt 3 nothwendig, wogegen der General Weyler äußerte, Sagasta müsse eine Neubildung des Kabinets vornehmen. — In Bordeaux sind Nachrichten aus Madrid . nach denen die Generale Martinez Tampos, Blanco, Lopez und Primo de Rivera die Absicht zu haben scheinen, ch dem Eintritt des Generals Weyler in das neue Kabinet lebhaft zu widersetzen.
In Santander haben die Zeitungen wegen der Strenge der Zensur ihr Erscheinen eingestellt.
Türkei.
Wie „W. T. B.“ aus Kanean berichtet, haben die Admirale der vier Mächte gestern Kreta verlassen.
Bulgarien.
In der Sitzung der Sobranje vom 24 d. M. gab, dem „W. T. B. bal der e, ,. Theo dorow in der Generaldebatte über das Budget ein gen, der
rjahres Trotz rnte des 1 . 3
er Minister besprach sodan nen und Häfen nöthig D Freude
dem Jahre 1894 das Eisenbahnnetz von Toy km auf 1220 km ausgedehnt worden, und dieser Icfolg sei erzielt, ohne daß zur Schaffung neuer Ah— aben habe geschritten werden müssen. Der Minister schloß eine Ausführungen mit dem Hinweise barauf, daß das Budget bes nächsten Jahres mit 81 090000 Lei Einnahmen und S4 030 000 Lei Ausgaben abschließen werde. Nachdem noch mehrere Redner zum Budget gesprochen hatten, nahm die Sobranje den Entwurf im Prinzip an.
Montenegro.
Der König von Griechenland hat, wie „W. T. B.“ berichtet, dem Erbprinzen Danilo das Großkreuz des Erlöser⸗Ordens verliehen. .
Die montenegrinische Regierung beschloß, die Soldaten, welche nach Kreta entsandt worden waren, um in die inter⸗ nationale Gendarmerie einzutreten, zu rückzuberufen.
Nach einer Meldung des Wiener „Telegr⸗Corresp.⸗ Bureau“ sind die Delegirten der Ortschaft Berane, welche in Skutari eingetroffen waren, um zum Katholizismus über⸗ zutreten, in die Heimath zurückgekehrt, nachdem sie infolge der Intervention der Konsuln von Räaßland, Montenegro und Hriechenland von ihrer Absicht zurückgekommen waren.
Amerika.
Die amerikanischen Friedenskommissare sind, wie „W. T. B.“ meldet, an Sonntag von Paris nach Washington zurückgekehrt und haben dem Präsidenten Me Kinley den Friedensvertrag überreicht. Man erwartet, daß derselbe dem Senat unmittelbar nach dem Zusammentritt des Kongresses werde unterbreitet werden.
Asien.
Der Vize-König von Sz'tschwan hat, dem Reuter⸗ schen Bureau“ zufolge, dem Tsung⸗li⸗hamen gemeldet, daß es unmöglich sei, die Befreiung des französischen Missionars, der von den dortigen Rebellen gefangen genommen worden sei, durch Verhandlungen zu erreichen. Er bitte daher um bie Erlaubniß, Truppen gegen die Rebellen entsenden zu dürfen. Das . habe die Angelegenheit dem französischen Gesandten Pichon vorgelegt. .
Eine Vereinbarung, betreffend die französische Kon⸗ zession in Shanghai, ist noch nicht getroffen worden.
Afrika.
aus Abessynien in Massowah einge⸗— wie die „Agenzia Stefani“ meldet, Nas Mangascha den Vorschlag übermitteln lassen, in einer Zusammenkunft über den rieden zu verhandeln. Ras Mangascha habe mit Rück⸗ icht aul die Unzulänglichkeit seiner Streitkräfte — enn seine Truppenführer hätten nur eine geringe Zahl von Leuten mitgebracht — am 16. Dezember seine Vorhut zurück⸗ berufen, welche bis nach Amba Aladschi vorgerückt gewesen sei. Gleichzeitig habe Ras Mangascha Boten zum Negus ge— sandt, um von ihm Verzeihung zu erbitten,
Aus Johannesburg berichtet das „Reuter 'sche Bureau“, daß am 19. d. M. daselbst der bhritische Unterthan Edgar von einem Boerenpolizisten erschossen worden sei, den man dann gegen eine Bürgschaft von 200 Pfd. Sterl. in 5 belassen habe. Aus Anlaß dieses Vorfalles habe am 24. d. M. eine Protestversammlung von Engländern stattgefunden, in welcher beschlossen worden sei, eine Petition an, die Königin Victoria zu richten, in der in entschiedener Sprache über die Tyrannei der Boerenpolizei Klage 8. und die Königin gebeten werde, den diplomatischen Vertreter Großbritanniens in Transvaal dahin zu instruieren, daß er Schritte thue, um ein vollständig unparteiisches en gt h Vorgehen gegen den Polizeibeamten, der Edgar erschossen habe a , und überhaupt Abhilfe gegen das Auftreten der Polizei zu erlangen, sowie für Leben und Eigen⸗ thum der britischen Unterthanen Schutz zu verschaffen. Der Versammlung habe eine Anzahl von Beamten und Burghers beigewohnt, und es sei zu einem Zusammenstoß der beiden Parteien gekommen. Man habe mit Stöcken aufejnander losgeschlagen. Einem britischen Freiwilligen⸗Major sei der Rock vom Leibe gerifssen worden. Die Petition sei dem britischen Vize-Konsul überreicht worden, welcher versprochen habe, sie weiterzubefördern.
Einer in Cadiz n, . Nachricht aus Tanger zufolge herrscht unter den Marokkanern in Tafilet eine lebhafte Bewegung.
igt die Bulgarlen im Bahnbau gemacht habe. n fei feit ö
Nach den troffenen Nachrichten hat, Ras Makonnen dem
Statistik und Volkswirthschaft.
Auswärtiger Handel Deutschlands im November 1888.
(Nach dem vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen Novemberheft.)
A. Einfuhrmengen im November in Tonnen zu 1000 Eg rein: 3 907 0664 gegen 3 574 624 im November 1897, daher mehr 3535 969. Edelmetalle: 85. An der Zunahme sind hauptsächlich betheiligt: Getreide und andere Landdau, Erzeugnisse (4 108 263), Erden, Erze ꝛc. (99713), Kohlen ꝛe. a3 182), Droguerie⸗ ꝛc. Waaren (25 975), Material. c. Wagren (21 131), Oel und Fette (20 687), Holz ꝛc. (16 073), Abfälle (13 230), Steine 2c. (1 101). 29 von 43 Jolltarifnummern ergaben eine erhöhte Einfuhr.
Die Gefammteinfuhr in den 11 Monaten des Jahres beträgt: I9 240 388 gegen 36 768 196, daher mehr 2 482192, Edel · metalle: 974. Besonders haben zugenommen: Holz 2c. (42728), Getreide ꝛc. (725 330), Erden ꝛc. (353 094), Droguerte. ꝛc. Waaren 525 563 — Eis allein 338 972 — ), Steine ꝛc. (111 9658), Oel und
eite (los sl), während die Einfuhr von Abfällen, Eisen und Eisen⸗ wagren, Material⸗ ꝛc. Waaren erheblich abgenommen hat. 13 von 43 Zolltarifnummera ergaben eine Abnahme der Gesammteinfuhr.
P. Ausfuhrmengen im November in Tonnen ju 1009 kg rein; 2675565 gegen 2677 555 im November 1897, daher weniger 3967. Edelmetalle? 34. 28 von 43 Zolltarifnummern ergaben eine erhöhte, 1 eine geringere Ausfuhr. Besonders nahm die Ausfuhr von Kohlen (I9 7650) und Erden, Erzen (11 047) ab, während an der Zunahme der Autfuhr besonders bethelligt waren: Eisen und Gisenwaaren * 9576, Droguerie⸗, Apotheker- und Farbewaaren (73489), Oel und
ette (6656), Thonwaaren (867), Instrumente, Maschinen ꝛc. G37 96).
Die Gefammtaufubr in den 11 Mongten deg ahres beträgt: 27 Foz 738 gegen 5 io Ibo, daher mehr 3 098 688. Edel metalle; 153. 25 von 45 Zosstarffnummern ergaben eine größere, 17 eine geringere Ausfuhr. An der Zunahme sind besonders he⸗ ken . riger Höre ell fed , , Heere
etrelde Ganz bett e — 2c. Waaren (143 414 — Reis 34419, hzucker 152 680 — zurück- gegangen.
——
deutschen und Rei
deutschen General- Direktion der öffentliche Statisti über die vorhandenen Telegraphen⸗Anstalten.
mehr
Ende u⸗ i. Gnde Zahl beh.
des Zahl na Jahres v. S. 18956 .. 91 5 1857. . 385
1849 ..
1850 .. 18598 .. 109
18651 .. 14h 69 18609 .. 129
1857 .. 18653 .. 417 1861 .. 136 1862 .. 197
1854 .. 290 18655 67 31,37 1863 .. 294
Um weiteren Kreisen des Pub
52, 00 10,53 14,A29
1858 die Eisenbahn-Telegraphenstationen,
Gnde des Jahres 1858 384
bahn · Telegraphenstationen waren vorhanden Ende des Jahres Anzahl .
D. 275 289 398 438 544 610 624 653 691
509 3755 2256 11.45 1215
2259
155
d. 35 35 60
9.5 1638 13.57 1151
Ende 18658 bis dahin 1871 14,87 v. H.
theile sowie des Königrei
Telegraphenanstalten 1864. Bei
erbeblichen Zunahme in diesem
gefunden.
berũcksichtigen ist.
öniglich im Königlich bayerischen württemberg. Poftgebiet ¶Postgebiet
707 212
934 345 1130 406 1301 451 16490 567 2269 712
Ende des Jahres
1871 1876 1 1 1891 1896
pen bi im Königlich im Königlich
Inde bayerischen württemberg.
Postgebiet Postgebiet 18 1, 62,74 18676 1881... 20,98 17,68 1881 1886... 15,13 11,08 1886 1891. .. 26,98 25,78 1891 1896... 38, 35 25.57 im Durchschnitt 26 53 28, 57
je eine
Staats Reichs⸗) Telegraphenanstalt auf
Quadratkilom. Einwohner 11 118,2 653 247 3 066,9 189 042 2 560,5 162751 18, 35 736 hob. z36 713 371,0 30 434 323,2 24723 177,6 14148 75,4 6 441 50,4 4461 36,7 3 448 31,3 3119
Ende des Jahres
1849. 18656 . 1858. 1866 . 1867 . 1871 . 1872. 1876 . 1881 . 1886. 1891 . 1896
Schweiz, von a
raphenanstalt auf — ee f, und a be, 4862, 8 kin und 25 957 Ginwohner, und
und 31 043 Einwohner entfiel.
robuktion des Deutschen tobember 1898 auf 638 662
3461
n Te egraphenanstalten.
Die Telegraphen Anstalten Im vreu chs⸗ , et sowie Deutschen Reich von 1849 bis 1896.
Stat. Korr.) Die bis zum * re 1876 von der Kaiserlich elegraphen,
Deutschen Reichg⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung 16. enthält außer Mittheilungen über die
und Finanzergebniffe dieser Verwaltung auch beachtenswerthe Angaben
zö, S 765 112 9657 955 1535 14 35 1556
sämmtlichen anstalten ist — abgesehen von der durch die 1868 erfolgte Inverkehr⸗ stellung der Eisenbahn⸗ Telegraphenstationen hervorgerufenen, sehr Jahre — die größte Steigerung 1350, im jweiten Jahre des Bestehens der Anstalten, und erst die drittgrößte 1867 erfolgt; die geringste Zunahme hat hier 1864 statt-
Es haben 266 bestanden im im Reicht;
* t 1881 1 , . der sei de,. rer
ischen
seitdem
1864 .. 1865 .. 1666 .. 1367 .. 18668 ..
Anstalten
384 399 518 624 741 904 1012 1139 1229 1794 2051 2208 2405 2615
Vostgebiet
2615 5 108 8770 12682 16027 18 464
im Reichs⸗
Postgebiet ?)
95, 92 71,78 44,651 26,34 1523 50, 78
Telegraphen⸗
anstalt auf
11118,B2 3 666,9 726,8 227,1 233,7 1690.3 147,0 88,0 50,7 35, 27,8 24,
Ende Zahl
388 486 533 830 993 1869 .. 10941 1870 .. 1978 1871 .. 1130
likums die Benutzung des Telegraphen zugänglich ju machen, wurden neben den Staatsanstalten im Jahre deren es damals 275 gab, zur Annahme und Beförderung von Privatdepeschen unter bestimmten Voraussetzungen ermächtigt, eine Maßregel, welche es ermöglichte, Telegraphenanstalten dem öffentlichen Verkehre zur Verfügung zu stellen, gegenüber jenen 98 zu Ende des Jahres 1857; es bedeutete dies eine Vermehrung um 291,84 v. H. Derartige zur Annahme von Privatdepeschen ermächt
überhaupt
nord ⸗ i m
von der hrlich ver⸗ Betriebg⸗
Hiernach haben im preußischen beim norddeutschen Telegraphen⸗ geber Staats Telegraphen⸗Anstalten bestanden
mehr v. H.
3133 25, 13 1070 54,28 19,64 4. 85 3,56 4,81.
igte Eisen⸗
Zunahme v. S. 291,84 3,21 29,75 20, 33 18,75 22, 095, 12,00 12,55 7, 89 45,93 14.36 7.85 8, 95 8, 7b.
Im Durchschnitt hat die jährliche Zunahme der Staats Telegraphen⸗ anstalten in der Zeit von Ende 1549 bis dahin 1871 20,094 v. H., diejenige der Elfen bahn⸗Telegraphenanstalten in der Zeit von und schließlich die sämmt⸗ licher Telegraphenanstalten im ersteren Zeitraum 36, 13 v. H. betragen. Die größte Zunahme sowohl bei den Staats⸗ wie . bei den Eifenb ah n Telegraphenanstalten hat im Jahre 1867 in olge der Uebernahme des Telegraphennetzes der neu erworbenen Landes; . Sachsen stattgefunden, die geringste bei
den Staats- Telegraphenanftalten 1859 und bei den Eisenbahn⸗ Telegraphen⸗
Für das gesammte Gebiet des Deutschen Reichs mögen folgende Zahlen die Zunahme der Telegraphenanstalten veranschaulichen, wobei jedoch der im Jahre 1872 erfolgte Hinzutritt der Telegraphengebiete von Elsaß - Lothringen und Baden zum Reichs- Telegraphengebiet zu
im Reiche
3 534 6 388 10306 14 434 18 234 21 445
und es hat mithin deren Zunahme betragen in Hunderttheilen
im Reiche
S0, 76 61, 22 40,098 26,33 1761 42.66.
Außerdem bestehen seit 1390 in den deutschen Schutzgebieten in Afrik Telegraphenanstalten, deren Anzahl Ende 1896 10 betrug.
Wag die Dichtigkeit der Telegraphenanstalten anbetrifft, so kam im preußischen, norddeutschen bezw. Reichs · Telegraphengebiet
überhaupt
Quadratkilom. Einwohner
663 247 189 042 46 198 15 643 16985 13151 11246 7012 4330 3110 2608 2404
Im , 1896 war, abgesehen von Luxemburg und der en Ländern Europas Deuts
reichlichsten mit Telegraphenanstalten ausgestattet, nämlich mit einer auf je 25,2 qkm be ziehungsweise 2437 Ginwohner. sehen in dieser Beziehung waren Montenegro, 628,5 qkm und 19 667 Einwohner, wo je eine dergrtige Anstalt auf
chland bei weitem am
Am schlechtesten ver⸗ unf 6 eine Tele⸗
Rußland
die Türkei (europäische,
Denutschlauds Roh eisenproduktion.
Rach den ftatistischen Ermittelungen deg Ver eins deutscher Eisen⸗ und Sta hlindustrie ller belief sich die Roheisen · Reichs leinschl. , ,. im Monat
t; darunter Puddelroheisen und Sylegelessen 1323 966 6, Bessemerroheisen 45 643 t, n,, . , /
96 320 9
asiatlsche und afrikanische), woselbst je eine Anstalt auf 4190,9 qkm
er
im Prlvatbesitz be⸗ P 9 esitz
18985 . 661 128 1, im Nobember 1897 599 25 . j. Jannar big 80. Noveẽmber 1698 wurden produnert 670 87,
8 1 gegen 6 Nz 612 6 im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Gupen wird der „Köln. Ztg.“ unter dem 23. d. M. ge schrieben: Sammtliche Weber der hiestgen Zweigfabrik der Firma Lejeune Vincent aus Dijon erklärten den Ausstand, weil einer von ihnen zwel Webstähle bedienen sollte. Die Ausständigen wollen die Arbeit nicht wieder aufnehmen, bis ihnen von den Arbeit- gebern die Nichteinführung des Zweistuhlsystems zugesichert werde. Gegen dieses System wird vom Gupener und vom Aachener christlich⸗ sofialen Textilarbeiter Verband angekämpft. Den Ausftändigen stehen Unterstätzungen von diesen Verbänden in Aucsicht.
Aus Krefeld wird demselben Blatt über den Aus stand in der Sammetfabrik von F. Ebeling u. Co. berichtet: Während der Ausstand in den Krefelder Seidenwebereien beendet ist, dauert die Arbeitzeinstellung der 300 Arbeiter und Arbeiterinnen der Sam met⸗ fabrik von F. Gbeling u. Co. fort. Als dieser Ausstand zu Anfang dieses Monats begonnen wurde, traten die Sammetfabrikanten zu⸗ sammen, um eine gemeinsame Lohnliste zu vereinbaren. Es gelang, die Lohnlifte fertigzustellen. Der Aufforderung des Hauses F. Ebeling u. Co. an ihre Arbeiter, auf Grund der neuen Liste die Arbeit wieder aufzunehmen, ist kein einziger reel gt. Auch in den andern Sammet⸗ webereien war man mit der Regelung nicht zufrieden. Im Sitzungez⸗ saale der Handelskammer traten deshalb am letzten Donnerstag die Sammetfabrikanten mit je einem Arbeitervertreter der 13 größten Sammetfabriken jusammen. Der Führer der Arbeiter machte dabei die Mittheilung, daß der Wunsch nach einer Normallohnliste bei den Sammetwebern nicht vorhanden sei, daß man vielmehr eine Rege⸗ lung der Lohnverhältnisse in jeder einzelnen Fabrik wünsche. Mit dem Durchschnittsverdienst in den Sammetfabrlken erklärten sich die Vertreter der Arbeiterschaften ziemlich allgemein einverstanden. Eine Beilegung des Ausstandes bei F. Ebeling u. Co. war nicht ju er- zielen, trotzdem der Vertreter des Hauses auf Grund der neuen all⸗ gemeinen Lohnliste höhere Zugeständnisse machte, als von den Arbeitern vor dem Ausstande verlangt worden waren.
Aus Brüfsel meldet W. T. B.“: In einer vom Kongreß der Bergarbeiter von Charleroi angenommenen Tagesordnung werden die Bergarbeiter zur Bereitstellung von Hilfsmitteln im Hin blick auf einen allgemeinen Autstand aufgefordert, welcher wegen der Verweigerung von Lohnerhöhung durch die Kohlengrubenverwaltungen in Aussicht stehe.
Kunst und Wissenschaft.
Die biesige Gesellschaft für Erdkunde versandte die Ein⸗ ladungen ju dem VII. Internationalen Geographen - Kon⸗ greß in Berlin, welcher vom 28. September bis 4. Oktober 1898 hier tagen wird. Als Gruppen für die Gegenstände, welche zur Verhandlung kommen können, sind folgende bestimmt worden? 1) Mathematische Geographie, Geodäsie ze. 2) Phy⸗ sische Geographie (Geomorphologie, Ozeanologie, Klimatologie); 3 Dis hen fh Geograpbie; 4 Siedelungs⸗ und Verkehre⸗ geographie; 5) Völkerkunde; 6) Topische Geographie, Länderkunde, Forschungsreisen; 7 Geschichte der Geo—⸗ ge und Kartographie; Methodologie, Unterricht, Lehrmittel, Bibliographie, Orthographie geographischer Namen Eine Gesammt⸗ ausstellung ist seitenß der Kongreßleitung nicht in Aussicht genommen doch ist die Veranstaltung von privaten Sonderausste lungen nicht ausgeschlossen, an denen sich in umfassender Weise auch wohl die deutschen Behörden betheiligen werden, namentlich diejenigen Abtheilungen der Generalstäbe, der Kolonialabtheilung, der Handels- und Ver⸗ kehrg⸗Ministerien, welche sich mit Ausgabe von Karten ꝛc. befassen, da die Leistungen derselben den Vergleich mit dem Auslande nicht zu scheuen haben. Die Mitgliedschaft wird durch Zahlung von 20 Æ 1 Pfd. Sterl. oder 25 Fr.) erworben; die Müiglieder sind stimmberechtigt, können an allen gemeinsamen Veranstaltungen des Kongresses theil- nehmen und erhalten sämmtliche Publikationen unentgeltlich. Damen der Mitglieder können entweder selbst als Mitglieder oder gegen Zahlung von 10 Æ als Theilnehmerinnen (ohne Stimm- berechtigung und obne Anspruch auf die Publikationen) beitreten. Der Termin für die Anmeldung von Vorträgen ꝛc. ist auf den 1. April 1899 festgesetzt; bis spätestens 1. Juni sind die druckfertigen Manuskripte s, . Vor Beginn und nach Schluß der Ver⸗ sammlung sind Ausflüge nach verschledenen Gegenden Deutschlands in Augficht genommen; u. a. liegt bereits eine Einladung zum Besuch von Hamburg seitens der dortigen geographischen Gesellschaft vor. — Die elaltin des XIII. Deut schen Geographentgges, welcher Ostern 1899 in Breslau stattfinden sollte, ist auf 3 ** 1901 verschoben worden.
Dem „Geographischen Monatsbericht! im Dezember ⸗Heft von Petermann'z Mittheilungen“ (Gotha, Justus Perthes) sind folgende Ilotijen entnommen: Professor Dr. Futter er und der badische Amt-⸗ mann Dr. Holderer haben auf des Letzteren Kosten eine Expedition nach Tiber unternommen und, nach einer telegrgphischen Nachricht, den gefährlichsten Theil ihres Weges zurückgelegt; sie haben das nörd= liche Tibet durchquert und sind glücklich in Tao⸗tschou an der Nordost⸗ Grenze von Tibet — en China eingetroffen. — Im nordwestlichen Tibet ist der indische fer r ite Veasy mit gutem Erfolg tbätig; 28 neuer Route wandte er il , YJarkand durch die Wüste Aksai tschim na Polu, wo er am 25. September eintraf, und dehnte bis dorthin feine 1896 begonnene Triangulation aus. Unterwegg glückte es ihm, die Quelle des Khotan daria in 350 35“ N. und ca. 810 40 Oe. L. zu entdecken. — Kaum hat Dr. Sven *. sein Reisewerk über feine große Durchquerung Asiens von West nach Ost beendet — die wiffenschaftlichen Resultate sollen im Laufe des Jahres 1899 in mehreren Ergänzungsheften zu „‚Petermann's Mittheilungen“ erscheinen — so rüstet er sich zu einer neuen Reise, welche wiederum Tibet zum Ziel bat. Dr. Soen Hedin wird wiederum von Kaschgar ausgehen; er will die Wüste Takla- makan auf neuer Route durch⸗ wandern, im nördlichen Tibet überwintern und dann das unwirthliche Land von Nord nach Süd durchkreuzen, um nach Indien zu gelangen. Die Suche nach Andrée, welche die Schweden Stadling, Fränkel und Nilson von der Lena aus in Angriff nahmen, hat zwar für ihre Hauptaufgabe nur ein negatives Resultat ergeben, da sie weder seibst auf Spuren von Andrée stießen noch durch Er⸗ kundigungen bei den Eingeborenen irgend welche Kunde zu erhalten war. Aber sie paben bei dieser Nachforschung eine sehr wichtige Tour ausge- führt, auf welcher sie eine . tröcke des nördlichen Sibirien zum ersten Pal durchwandert haben. Vom Lena · Delta fuhren sie in offenem Boot nach dem Olenekl, scheiterten . unterwegs und mußten 17 Tage auf einer unbewohnten Insel aushalten, bis sie das Festland erreichen konnten. Mit Rennthieren reisten sie dann nach der Mündung des Anabara, dann weiter nach der , , , und kreuzten 6 die Taimpr. . Halbinfel bis zum Jenissei. Die Route läßt sich na dem dürftigen Telegramm aus Jenisseis vom 29. November n. Et. nicht genau fessstellen, es scheint aber, daß die Reisenden sich wesentlich westlich von Baron Toll's Fi sibirischer Reiseroute gehalten haben. Der russische Admiral Makarow gt, einen Eisbrecher nden, welcher dazu bestlmmt ist, im Winter die russischen urn. besonder aber den in nach St. Petersburg, offen zu halten, im Sommer aber im arktischen 6. für die Ermöglichung der Sibirienfahrt gute Dienste zu lelsten. Dieser Eisbrecher i * von der Arm schen Werft vollendet worden und bat seine Fahrt nach der Ostsee an Seine Erfolge im Jertrümmern des Ciseg dürften es wesenklich be ⸗ dingen, ob der von Makarow empfohlene Verfuch, mittels eines Git ⸗- brecherz von 30 O50 t oder zweier zur gegenfestigen Unterstützung be ⸗ stimmter ge, von je 10000 t . zum Nordpol zu weitere Erfab
eer abgewartet werben sollen.
erjwingen, gemacht werden wird, oder ab rungen im Nen he gf s
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