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Bur alle anderen Personen, mit Ausschluß der Offizier
4 Shlo eit ortal 3 (mittlere Abtheilung) über den großen Schloßhof im Portal 2. Aufgang links über die Marmortreppe. . Die Offizier-Korps nehmen die Anfahrt um 8 Uhr gleich— falls von der Schloßfreiheit her durch Portal 3 (mittlere Ab⸗
storps, ist die Anfahrt um 7 Uhr von her darch P ;
theilung) über den großen Schloßhof im Portal 2. Diejenigen
ffizier⸗Korps, welche sich in der Elisabeth⸗Galerie, Elisabeth⸗ Prinzessin⸗Marie⸗ Wohnung aufzustellen haben, nehmen ihren Aufgang links über die Marmortreppe, alle anderen Offizier⸗Korps aber rechts
Wohnung, im Elisabeth⸗Saal und in der
über die Fürstentreppe. Die Versammlung ist:
für sämmtliche inländischen Damen, einschließlich der Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten vor⸗ zustellenden DDamen — im Königszimmer, in der
boisierten Galerie und in der zweiken Vorkammer;
ker den Bundesrath — in der ersten Vorkammer;
ür die Chefs der Fürstlichen und der ehemals reichs⸗ ständischen Gräflichen Familien und für die Excellenzen⸗ Herren — in der Braunschweigischen Galerie;
für die Generalmajors, die Kontre⸗Admirale, für die Räthe erster Klasse, sowie für die Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten vorzustellenden inländischen Herren, einschließlich der zu einer höheren Rathsklasse beförderten Räthe erster und zweiter Klasse — im Schweizer⸗Saal;
für die Mitglieder des Reichstages und der beiden
Häuser des Landtages in der Braunschweigischen
Kammer und dem Braunschweigischen Saal;
für die Obersten, die Kapitäns zur See und für alle in Regiments⸗Kommandeur⸗-Stellung befindlichen Offiziere, soweit dieselben nicht mit ihren Truppen⸗ theilen defilieren, sowie für die Räthe zweiter Külasse — im Rothen Zimmer der Königin -Elisabeth⸗ Wohnung;
für die Kammerherren, für die in ritterschaftlicher Uniform und für die im Hofkleide erscheinenden Per⸗ sonen, sowie für die Geistlichkeit — im Sammet— gemach der Königin⸗Elisabeth⸗Wohnung;
für die Offizier-Korps — in der Elisabeth⸗Wohnung, der Elisabeth-⸗Galerie, dem Elisabeth⸗Saal, der Prinzessin⸗Marie⸗Wohnung, dem Apollo⸗Saal und der parterre gelegenen Archiv⸗Wohnung.
Die Abfahrt ist unmittelbar nach Beendigung der Defilier⸗ Cour der einzelnen Kategorien:
für die Allerhöchsten und die Höchsten Herrschaften und die Höfe — nach Wahl unter Portal 4 oder an der Wendeltreppe;
für das diplomatische Korps, für sämmtliche inländischen Damen und die in ihrer Begleitung erscheinenden Herren, für die Fürsten, für die Excellenzen⸗Herren und für die Bevollmächtigten zum Bundesrath — vom Weißen Saale aus über die Kapellen-Treppe unter Portal 3 nach der Schloßfreiheit;
für alle anderen Personen, mit Ausschluß der Offizier⸗ Korps — von der Marmortreppe unter Portal 2 in umgekehrter Richtung wie die Anfahrt;
für die Offizier⸗Korps — von der Marmortreppe und von der Fürstentreppe unter Portal 2 in umgekehrter Richtung wie die Anfahrt.“)
Berlin, den 13. Januar 1899. Der Ober⸗Zeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.
. für den Hafen der Gemeinde Freiburg an der Elbe.
Für die Benutzung der Hafenanlagen sind zu entrichten:
1. An Hafengeld 1) von Fahrzeugen bis zu einschließlich 5 cbm Netto⸗ Raumgehalt für das Stück 2) von Fabrzeugen mit einem Netto-Raumgehalt von mehr als 5 bis einschließlich 500 cbm für das Kubikmeter Netto Raumgehalt 3) von Fahrzeugen mit einem Netto⸗Raumgehalt von mehr als 5090 ebm außer der Abgabe zu 2 für die ersten 500 ebm Netto⸗Raumgebalt für jedes weitere chm 4) von Holzflößen für jeden Baum über 3 ebm sür Bäume von 3 ebm oder weniger große Sparren und Spieren sür das Stück
II. An Baakengeld 1) von Fahrzeugen mit einem Netto⸗Raumgehalt von mehr als 5. bis einschließlich 100 cbm für das Kubikmeter Netto⸗Raumgehalt 2) von Fahrzeugen mit einem Netto Raumgehalt von mehr als 100 ebm für das Stück Anmerkung zu II. einmal erlegt ist, sind bei ferneren Fahrten Kalenderjahres davon befreit.
III. An Bohlwerksgeld von Gütern, welche über die Hafenbohlwerke ein⸗ oder ausgeladen werden, und zwar: a, von Getreide und Hülsenfrüchten für 100 kg . b. von Bauholz, Bohlen und Dielen l für 1 chm e. von Latten bei einer Lange von unter 6 m für 100 Stück bei einer solchen von 6 m oder darüber . für 100 Stück d. von Besen und Reisigbündeln für 100 Stück e. von allen unverarbeiteten Erzeugnissen des Feld und Gartenbaues (mit Ausnghme von Getreide, Hülsenfrüchten, eu und Stroh), von Mühlenfabrikgten aus Getreide oder ülsenfrüchten, von Oelkuchen, Salz, Roh⸗ und Schmiedeeisen, ruchmetall, Eisen und Zinkblech, Theer, Pech, 8 Asphalt, Oel, Thran, gesalzenen Heringen, Petroleum, Zement, Kalk, Gips, Kreide, Knochen, Phosphorit, Seife, Soda, Essig, thierischen Abfällen, Lumpen, Mineralwasser, groben Töpfer⸗ waaren, Gerberlohe, Reisabfall, Bruch⸗ und Pflasterstelnen, Mühlen⸗, Tritt⸗ und Tropfsteinen, Thonröhren, Fließen, Sand⸗ steinwaaren, Schiefer und Dachpappe . e h k,, ,.
Fahrzenge, für welche das Baakengeld im Laufe desselben
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) Die zur Abholung kommenden Wagen dürfen nur vom Schloß⸗ vlaß . durch Portal 1 und 2 in die . einfahren. 6
. pen San gi eee Felbstelnen. Ziegelaeus und
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h. von schöfen, Reer für das Fuder (2500 kg) i. von Preßstroh für das Fuder (2500 kg)
k. von Waaren aus geschliffenem und poliertem Marmor sowie Waaren aus sogenanntem künstlichen Sandstein, von Möbeln und anderen Haus. und Wirthschaftsgeräthen, von leeren Wagen sowie von landwirthschaftlichen Geräthen und Maschinen ö
für 100 kg 1. von gebrannten Mauersteinen, Klinkern und Dach⸗
ziegeln für 1000 Stück K. m. von Pferden, Ochsen, Kühen, Jungvieh und Schweinen 3
für das Stück n. von Kälbern, S
für das S o. von Gütern, welche nicht unter die vorstehenden Tarif⸗ stellen a bis n fallen, - .
Befreiungen. Es sind befreit: a. von der Entrichtung des Hafen und Baakengeldes:
1) Fahrzeuge, welche ohne Ladung in den Hafen einlaufen und denselben ohne Ladung wieder verlassen;
2) Fahrzeuge, welche für die Wiesenbesitzer Heu aus den Wiesen heranfahren;
3) Fahrzeuge, welche Gegenstände für den eigenen Wirthschafts—⸗ gebrauch des Schiffers oder Rheders befördern;
4) Leichterfahrzntuge, wenn das zu leichternde oder durch Leichter beladene Schiff selbst die Hafenabgabe entrichtet;
5) die im Königlichen, Fürstlich Hohenzollernschen, im Staats- oder Reichseigentbum befindlichen und die ausschließlich für König⸗ liche, Fürstlich Hohenzolleinsche, Staats- oder Reichsrechnung be⸗ förderten Fahrzeuge.
b. von der Entrichtung der Bohlwerksabgabe:
I) diejenigen Güter, welche mit den unter 2, 3 und 5h. der vor⸗ stehenden Befreiungen bezeichneten Fahrzeugen ein oder ausgehen;
2) dasjenige Holz, welches als Theil eines Floßes in den Hafen gebracht wird oder aus diesem ausgeben soll.
Zusätzliche Bestimmungen.
1) Die Umrechnung der Tonnenzahl der nach Tragfähigkeit ver⸗ messenen Flußschiffe erfolgt derart, daß eine Tonne Tragfähigkeit gleich zwei Kubikmetern Netto⸗Raumgebalt gerechnet wird.
2) Bei Berechnung des Hafen- und Baakengeldes gelten Bruch⸗ theile von 1 Kubikmeter Nette Raumgebalt für voll.
3) Die Berechnung der Bohlwerksabgabe erfolgt für jede einem einzelnen Empfänger zugehende Güterwaenge besonders. Dabei werden Bruchtheile der Erhebungseinheiten, wenn diese nicht einmal erreicht werden, für voll gerechnet. Ueberschichende Bruchtheile gelten nur dann für voll, wenn sie die Hälfte des Einbeitssatzes oder mehr aus—⸗ machen, andernfalls bleiben sie außer Betracht.
. . Tarif tritt an Stelle des bisherigen am 1. März 1899 in Kraft.
Berlin, den 5. Januar 1899.
Der Der Minister Finanz⸗ der öffentlichen Minister. Arbeiten. Im Auftrage: Im Auftrage: Dr. Fehre. Schultz.
Der Minister für . und ewerbe. Im Auftrage: Hoeter.
Justiz⸗Min isterium.
Der Rechtsanwalt Sandberg in Eberswalde ist zum Notar für den Bezirk des Kammergerichts, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Eberswalde, ernannt worden.
Aichtamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 13. Januar.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Justiz⸗ wesen und für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Aueschüsse für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
Bei dienstlicher Anwesenheit in Breslau ist der Geheime Bau⸗ und vortragende Rath im Ministerium der öffentlichen Arbeiten Pescheck an Lungen- und Nierenentzündung erkrankt und nach wenigen Tagen am 12. d. M. verstorben.
Louis Eduard Ehrenfried Pescheck, am 14. Januar 1842 zu Gusow im Kreise Lebus geboren, legte im Jahre 1867 die Prüfung als Bauführer, 1873 diejenige als Baumeister ab. 1878 wurde er als Wasser⸗Baumeister und technischer Hilfs⸗ arbeiter bei der Regierung in Potsdam angestellt, am 1. April 1889 zum Wasser-Bauinspektor befördert und als solcher am 1. Oktober desselben Jahres in die Lokal⸗Baubeamtenstelle in Zehdenick versetzt. Im Mai 1882 wurde er der deutschen Bot⸗ schaft in Paris zugetheilt und verblieb in dieser Stellung, in welcher er 1387 Baurath und 1889 Regierungs⸗ und Baurath ge⸗ worden war, bis zum Juni 1899. Zu diesem Zeitpunkte er⸗ folgte seine Versetzung an die Regierung in Frankfurt und zwei Jahre darauf in die Stellung als Oderstrom⸗Baudirektor an das Ober⸗Präsidium in Breslau. Von hier erfolgte nach Vollendung des Bree lauer Großschiffahrtsweges am 1. Januar 1898 seine kommissarische Einberufung als Hilfsarbeiter in die Bauabtheilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, ache Ii, Monate darauf seine Ernennung zum vortragenden
ath folgte.
Außer dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse, den Kriegs⸗ Denkmünzen der Kriege von 1864, 1866 und 1870171, dem Militär ⸗Ehrenzeichen zweiter Ftlasse und der Landwehrdienst⸗ ausze ichnung erster nia besaß Pescheck, welcher in der Armee die Stellung als Hauptmann mit dem Rechte zum Tragen der Uniform des 64. Infanterie⸗Regiments inne hatte, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife und die dritte r des Ordens der Büste Bolivar 's. .
Von seiner Thätigkeit in Paris her war er Mitglied der internationalen Suez ⸗Kanalkommission. ;
In allen seinen zum theil sehr schwierigen Stellungen hat der Verewigte als ein siberaus gewissenhafter, tüchtiger und strebsamer Beamter sowie als ein tüchtig vorgebildeter,
tkenntn . ohlerfa Technik bewahrt. nn ea und wohlerfahrener Techn 6 . .
Mit ra .. Auffassungsgabe verband er prakt sicheres Urtheil; dadurch, daß er ohne Voreingenommenheit war und einer jeden besseren Belehrung sich zugänglich zeigte, hat er in seiner amtlichen Thätigkeit viele und reiche Erfolge errungen.
Das Andenken des Dahingeschiedenen wird gesegnet bleiben.
Der Regierungs⸗Assessor Dr. k ist der König⸗ lichen Regierung zu Magdeburg zur dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Die Regierungs⸗Referendare von Elbe aus Frank⸗ furt a. O., von Scheliha aus Hannover, Kramer aus Arnsberg, Graf von Rödern aus Düsseldorf, Loesener aus Magdeburg und Hentzen aus Wiesbaden haben die . Staatsprüfung fuͤr den höheren Verwaltungsdienst be⸗ standen.
Laut . Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist der Reichs⸗Postdampfer „Preußen“ mit der abgelösten Besatzung von S. M. S. „Möwe“ — Trangportführer: Leutnant zur See Kühne — heute von Hongkong nach Shaaghai in See gegangen; S. M. S. Charlotte, Kommandant: Kapitän zur See Vüllers, ist am 12. Januar in Las Palmas (Canarische Inseln) an⸗ ern,. und will am 18. Januar von dort nach Tanger in Zee gehen.
Württemberg.
Die Kammer der Standesherren trat, wie der Schwäb. Merkur“ berichtet, gestern in die Berathung der Beschlüsse der Kammer der Abgeordneten zu dem Geseß über die Einkommensteuer ein. Bei Art. 15, Steuertarif, wurde auf den früheren Beschlüssen (nicht über eine Progression von 4/4 Proz. hinauszugehen, während die Kammer der Abgeordneten den Hoͤchstbetrag des Steuer⸗ satzes auf 5 Proz. bei einem Einkommen von 100 000 festgesetzt hattez mit 14 gegen 12 Stimmen beharrt. Bei Art. 17 Abs. 2 wurde mit allen Stimmen der frühere Be⸗ schluß aufrecht erhalten. In den übrigen Differenzpunkten wurde Uebereinstimmung mit den Beschlüssen der anderen Kammer erzielt.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der ehemalige österreichische Ackerbau⸗Minister Graf Falkenhayn ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend gestorben.
Der „Budapester Korrespondenz“ zufolge überreichten gestern die liberalen Dissidenten im ungarischen Unterhause von Szilagyi, Graf Csaky und Graf Julius Andrassy dem Rmrns ff: aer en Baron Banffy sowie den Ministern Freiherr von w und von Lucacs die schriftlich formulierten ünsche der vereinigten Oppositionsparteien behufs Ausgleichs der parlamentarischen Gegensätze. Die Minister übernahmen nach einer längeren Unterhaltung mit den Ueberbringern die mitgetheilten Wunsche ad rèferen dum.
Bei der Ueberreichung des Ehrenbürger-Dip loms von Budapest an den Minister⸗Präsidenten Baron Banffy führte dieser in Erwiderung auf die Ansprache des Qher⸗Bürger⸗ meisters aus: Er betrachte die Verleihung des Ehrenbürger⸗ rechts an ihn in der gegenwärtigen Lage als eine Billigung seiner Politik und als n in der eingeschlagenen Richtung fort⸗ zufahren. Die Regierung sei entschlossen, unentwegt die Interessen des nationalen Staats im Auge zu behalten und die Ordnung des verfassungsmäßigen Lebens auf friedlichen Wege zu sichern, falls dies jedoch unmöglich sei, thatkräftige Maß⸗ nahmen zu ergreifen. Die Regierung werde nichts thun, was gegen das e verstoße; innerhalb des Rahmens der Ver⸗
fassung werde sie alles thun, was die außerordentliche Lage erheische. ö
Großbritannien und Irland.
Ihre Majestät die Kaiserin , ihre Ab⸗ reise von London nach Italien des stürmischen Wetters wegen aufgeschoben.
Frankreich.
Der Kriegs⸗Minister de Freycinet und der Justij⸗ Minister Lebret hatten, wie „W. T. B.“ meldet, gestern 1 eine Unterredung mit dem Minister-Präsißenten
up uy. ;
Der Senat wählte gestern Loubet wieder zum Präͤsi⸗ denten. Auch die übrigen Mitglieder des früheren Bureaus wurden e, .
In der Deputirtenkammer hielt Deschanel seine Antrütsrede als neuerwählter Präsident und führte darin aus, daß es die Pflicht des Präsidenten der Kammer sei, sich der Un⸗ parteilichkeit zu befleißigen und versöhnend zu wirken. Er müsse auch bestrebt sein, die Mitglieder der verschiedenen Parteien ein- ander näher zu bringen, da diese sich oft nur bekämpften, weil sie sich nicht kennten. Am Schlusse seiner Rede sacgte der Präsident, daß Frankreich das Heer, aber auch die Ge⸗ rechtigkeit liebe, verwies auf die Gefahren der inneren Zwistig⸗ keiten und forderte die Deputirten auf, ihre Ruhe un Kaltblütigkeit zu bewahren. Auf das Verlangen des Minister⸗ Präsidenken Du p un beschloß dann die Kammer sofort in die De⸗ batte über die Interpellation bezüglich der Angelegenheit Beaurepa ire einzutreten. Der Depulirte Mil levo ye wies auf die Erregung hin, welche durch die von Quegznay de Beaure⸗ paire gegen gewisse Richter vorgebrachte Anschuldigung ver⸗ ursacht sei. Er verlange eine Untersuchung. (Tumult; Zwischen verschiedenen Deputirten kommt es zu einem Wortwechsel) Er halte es für unmöglich, die n, unter den gegen⸗ wärtigen Verhältnissen fortzusetzen. illevoye verlas unter Deputirten die Erklärungen Quesna) de Beaurepaire's in dem „Echo de Paris“ und verlangte schließlich Dis siplinarmaßregeln gegen die , Richter. Der Kammer und der Regierung liege es ob, die Gemüther wieder 3 beruhigen. Der Deputirte La sies en em meinte, das Laͤnd habe genug von der Dreyfus⸗ Angelegenheit, man müsse eine ernste Untersuchung anstellen. Der Redner griff ien die . des Kassationshofes Loew, Bard und Maneau an. Der nister⸗Präsident Du puny protestierie gegen die Worte Lasies; der Praͤsident rief Lasies zur
fortdauerndem Lärm der
Drbnung. Lafies warf schließlich unter großem Larm der i inc tenmen arteilichkeik vor; 6 Dreyfus⸗ Kampagne werde mit fremdem Gelde unterhalten. Der n gin Tebret erklärte hierauf, es sei seine erste flicht, den regelrechte. Gang der Justiz zu sichern. Da egen gewisse Richter Vorwürfe erhoben worden seien, habe er, 2. Minister, im ö des Richterstandes Erhebungen hin⸗ chtlich dieser Vorwürfe anstellen lassen; diese Erhebungen eien umfassende und loyale gewesen. Er werde der Kammer Kenntniß von denselben geben. Der Minister gab sodann einen Ueberblick über den ersten Zwischenfall Bard⸗ Picquart. Hiernach fand Bard den Obersten Picquart in dem immer des Senats-Präsidenten Tanon in Begleitung des r Herque und eines Agenten der Sicherheitspolizei welche sämmtlich in Zivil waren. Es war schon ziemli dunkel, und Bard sagte: „Herr Oberst, der Kassationshof be⸗ dauert, ihre Aussagen heuie nicht entgegennehmen zu können, und wird Sie morgen vernehmen.“ Dies war der erste Zwischenfall. Ez wurde in der Folge festgestellt, daß zuch die. Generale fortführen, den Zeugen Pequart „Oberst“ zu nennen und daß der Kapitän Herque von seinen Vorgesetzten den Befehl erhalten habe, denselben mit Herr Oberst“ anzureden. (Bewegung auf verschiedenen Bänken. Der Deputirte Lasies verlangte Unterbrechung der Sitzung, um den Kriegs⸗Minister herbeiholen zu lassen. Lasies wurde zur Ordnung gerufen Der Justiz-Minister setzte darauf auseinander, daß er eine zweite Untersuchung über die von Quesnay de Beaurepaire vorgebrachten Thatsachen angeordnet habe. Diese Untersuchung habe ergeben, daß der Kassationshof sich stets bei den Zeugen entschuldige, wenn sie hätten warten müssen. Was die Erfrischungen anlauge⸗ so habe in gleicher Weise zur Verfügung aller Zeugen eine Karaffe Wasser und eine Flasche Kum bereit gestanden. (Zurufe von verschiedenen Seiten; Heiterkeit.) Der Minister fügte hinzu, er fordere Quesnay de Beaurepaire auf, seine Anschuldigungen bestimmt zu formulieren, und über diesen letzten Punkt werde sodann durch den Präsidenten Mazeau eine Untersuchung eingeleitet werden. Der Deputirte Fafsagnac hielt die Ausführungen des Justiz-Ministers für ungenügend und nannte dessen Haltung zweideutig und verdächtig. Die Republikaner seien verantwortlich für die gegenwärtige Lage. (Widerspruch links, Rufe: Und Sedan?) Redner fuhr fort, es gebe nicht allein militärische Sedans, und wenn man eben von Faschoda komme, habe man nichts zu sagen. (Heftiger Lärm, Rufe: „zur Ordnung!“) Cassagnac sprach trotz des Lärms weiter und schloß mit der Erklärung, der Richterstand sei aufs bitterste verhöhnt, die Republik endige im Schmutz. Der Minister-Präsident Du puy erklärte: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Das Land weiß, daß wir dem Heere alle unsere Fürsorge angedeihen lassen, daß Achtung vor dem Gesetz und Liebe zur Freiheit alle Republikaner einigen. Eine dritte Untersuchung ist eröffnet, und alle Interessenten werden ihre Aussagen machen können. Was die Dreyfus⸗Angelegenheit betrifft, so lassen Sie uns mit ihr so schnell wie möglich zu Ende kommen und dem Lande die Ruhe wiedergeben. Lassen Sie uns nicht vergessen, daß es ernste Fragen giebt, mit denen wir uns beschäftigen müssen!“. Der Deputirte Cavaignac behauptete, die Richter hätten Picquart gegenüber zu viel Entgegen⸗ kommen gezeigt. (Lebhafte Zwischenrufe auf der äußersten Linken). Cavaignac warf weiter den Richtern Parteilichkeit vor und verlangte Maßregeln, um der Autorität der richterlichen Ge⸗ walt Achtung zu verschaffen. Von vielen Seiten wurde hierauf die Mlttheilung des Berichtes des Hauptmanns n, verlangt. Der Justiz-Minister Lebret verlas den ericht, in welchem großes Entgegenkommen gegenüber Picguart festgestellt wird, dem man Grog habe reichen lassen. (Gelächter) Nach der Verlesung des Berichtes wurde der Schluß der Debatte angenommen. Die Deputirten Berry, Rousse, Pourquery, Brune und Cavaignac brachten Tagesordnungen ein; die Linke beantragte die einfache Tagesordnung. Der Minister⸗ Präsident Dupuy erklärte, die einfache Tagesordnung an⸗ , da sie allein die Debatte beendigen könne. Der eputirte Cavaignac stieg nochmals auf die Tribüne, konnte aber wegen heftiger Zwischenrufe nicht zu Worte kommen. Hierauf wurde die einfache Tagesordnung mit 423 gegen 124 timmen angenommen.
Nach Schluß der Sitzung erklärte der Minister-Präsident Dup uy einem Deputirten, der im Laufe der Debatte eine Anfrage an ihn gerichtet hatte, die Regierung werde eine Untersuchung einleiten, um sich darüber Klarheit zu ver⸗ schaffen, wie Cavaignac in den Besitz des Berichts habe ge⸗ langen können, welchen der Kapitän Herque, der mit der Ueberwachung Picquart's während seiner Zeugenaussage vor dem Kassationshofe betraut war, dem Militär⸗Gouvernement von Paris erstattet hatte.
Die Kriminalkammer des Kassationshofes ver⸗ nahm gestern du Paty de Clam. — Es heißt, daß der erste Präsident des Kassationshofes Mazeau zwei Räthe des höchsten Gerichtshofes auserwählen werde, die ihn bei der Uniersuchung über die neuen von Quesnay de Beaurepaire vorgebrachten Thaisachen unterstützen sollen.
Zwei Unteroffiziere und sechs Senegalschützen von der Expedition Marchand trafen gestern in Marseille ein und wurden mit großen Ovationen empfangen. Im Cercle militaire hielt der General Metzinger an dieselben eine Ansprache, in welcher er sagte, die Gefährten , , könnten auf ihr Werk stolz sein; an einem materiellen Erfol sei nichts gelegen. Frankreich besitze in Afrika hinreichen große ebiete, um für Frieden und Versöhnlichkeit ein Opfer
ringen zu können.
Rußland.
Ihm Reichsbudget für das Jahr 189) beziffern sich, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, die ordent⸗ lichen Einnahmen auf 1469 128 203 Rubel, die außer⸗ ordentlichen Einnahmen auf 4000 000 Rubel, die Ein⸗ nahmen aus den freien Baarbeständen des Reichs⸗ schatzes auf 98 604443 Rubel; die ordentlichen
usgaben sind auf 1462659 233 Rubel bemessen, die außerordentlichen auf 109 073413 Rubel. Die ordentlichen Einnahmen übersteigen demnach die ordentlichen Ausgaben um 6468 70 Rubel. Verglichen mit dem Reichsbudget des Vorjahres, ergeben die ordentlichen Ein⸗ nahmen des diesjährigen Budgets ein Mehr von 194 669 986 Rubel, und die ordentlichen Ausgaben ein Mehr von 112 574 020 Rubel.
Türkei.
Das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Bureau“ meldet aus Ko n⸗ stan in opel. daß außer einen Jrade zum Ankauf von 30 000 Ehen nel und rauchschwachem Pulver ein weiteres
Irade erlassen worden sei, in welchem der Ankauf von 162 Schnellfeuergeschützen von A/ em Kaliber für 27 Batterien, die zur theilweisen Neuarmierung der ersten drei Korpz bestimmt seien, und ferner der Ankauf von Geschossen und Pulver für zwei Haubitzen-Regimenter der Korps von Saloniki und Adrianopel und einiger Tausend Repetiergewehre für Kavallerie angeordnet werde.
Der Ober⸗Kommissar für Kreta Prinz Georg hat die Kommission, welche zur Ausarbeitung des Statuts gewählt worden ist, zu sich eingeladen und daran erinnert, daß es der Wille Europas bei seiner Ernennung zum Ober⸗Kommissar für Kreta gewesen sei, daß die gesammte Bevölkerung der Insel auf derselben Grundlage von Gleichheit und Gerechtigkeit be⸗ handelt werden solle. Die Kommission möge sich alfo nicht durch Parteigeist beeinflussen lassen.
Serbien.
Der Finanz⸗Minister hat, wie dem „W. T. B.“ aus Belgrad berichtet wird, der Sku ö. chtina einen Gesetzentwurf über die Reorganisation des Zollwesens und die Einführung eines allgemeinen . unterbreitet.
Der General⸗Postdirektor Step hanowitsch⸗Wilowski ist zum Sektionschef des literarischen Bureaus des Auswärtigen Amts ernannt worden.
Amerika.
Die Londoner Financial News“ melden aus Buenos Aires vom 11. d. M. daß die Vorlage, betreffend Aufnahme einer Anleihe, zum Gesetz erhohen worden sei. Der Finanz⸗ Minister habe jedoch erklärt, die Anleihe werde nicht emittiert, sondern als Vorschuß von Banken und Syndikaten mit bal⸗ diger Rückzahlungsfrist aufgenommen werden. Ein Drittel sei bereits gesichert. Wie weiter gemeldet werde, dürfte das Budget in einigen Tagen definitiv sanktioniert werden. In demselben würden keine Ersparnisse gemacht, sondern im Gegen⸗ theil vermehrte Ausgaben bewilligt werden. Dieselben i fern, sich jetzt auf 100 Millionen in Papier. Ein Ver⸗ gleich mit dem Einnahmevoranschlag ergebe einen geringen Ueberschuß.
Asien.
Ein in Washington eingetroffenes Telegramm des Generals Otis aus Manila vom gestrigen Tage besagt, daß die Lage dort augenscheinlich besser geworden sei; die Ein⸗ wohner fühlten sich schon sicherer, und viele Eingeborene kehrten in die Stadt zurück, welche jetzt Ruhe zeige; die Geschäftsthätigkeit sei wieder im Gange.
Nach New York ,. Meldungen aus Manila besagen, daß die Üufständischen in Ilo⸗Ilo die Mündung des Flusses blockiert hätten. Eine Abtheilung amerikanischer Soldaten habe am Sonntag zu landen versucht, habe sich aber , . müssen, bevor sie noch dazu gekommen sei, sich zum Gefecht zu entwickeln.
Afrika.
Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Massowah, daß von jenseits der Grenze gestern folgende Meldungen dorthin ge⸗ langt seien: Vor dem kurzen Kampfe am Montag habe Ras Makonnen an Ras Mangascha Vorschläge für einen Friedensschluß gesandt; wie es heiße, seien dies dieselbem Vor⸗ schläge gewesen, welche im vergangenen November von Ras Mangascha gemacht wurden, nur wären außerdem die Kinder Ras Mangascha's als Geiseln gefordert worden. Ras Mangascha habe die Vorschläge zurückgewiesen, worauf der Kampf stattgefunden habe. hac diesem seien die Ver⸗ handlungen wieder aufgenommen worden, und der Friede sei nunmehr unter folgenden Bedingungen geschlossen worden: Ras Mangascha erneuert seinen Treuschwur und wird dann nach Adis Abeba gehen, um Huldigung zu leisten; er wird Tribut zahlen und die geflüchteten Häuptlinge von Tigre wieder aufnehmen; er verpflichtet sich ferner, dem Ras Makonnen Lebensmittel zu liefern und ihn eine gewisse Strecke auf dem Rückmarsch zu begleiten. Dieser Friede sei aber bereits wieder gestört worden, da, wie es heiße, Ras Makonnen verlangt habe, daß Ras Mangascha und sein Anhänger Sehat ihn bis Ambalagi begleiten ie, während diese nur ihre Vertreter hätten senden wollen. Man glaube, daß ein erneuter Kampf bevorstehe. — Der Negus Menelit soll in aller Eile nach Sch oa zurückgekehrt sein.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Johannesburg; der Feldkornet von i fe n, welcher kürzlich auf Verlangen des . ertreters in Pretoria vom Amt suspendiert worden sei, weil ihm Grausamkeiten gegen Ein⸗
eborene vom Kapland zur Last gelegt wurden, sei von der
Regierunge kommission, welche die Angelegenheit untersucht habe, für unschuldig erklärt und in sein Amt wieder eingesetzt worden.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (10) Sitzung des Reichstages, welcher der Kriegs Minister, Generalleutnant von Goßler beiwohnte, wurde die erste Berathung der Gesetzentwürfe, be⸗ treffend die Frieden spräsenzstaͤrke des deutschen
eeres und betreffend Aenderungen des Reichs— Militärgesetzes, fortgesetzt. .
Bis zum Schluß des Blattes nahmen die Abgg. Bebel (Soz.) und Dr. Freiherr von Hertling Gentr,) sowie . . Generalleutnant von Goßler das
ort.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus in,, der Köln. Itg. geschrieben: In der Baumwollweberei Blücher u. Söhne kündigten fast sämmtliche Arbeiter, weil Marlenkontrole bei Beginn der Arbeit eingeführt werden soll.
Im Zeitz-Weißen felser Kohlen reviere steht, einer Mit- theilung der. Mgdb. Ztg.“ zufolge, eine Lohnbewegung bevor. In einer jungst in lis rden fen abgehaltenen Versammlung wurde be⸗ offen 8 nächsten Frühjahre, als der geeignetsten Zeit des Jahres, imlt ber Forderung einer Lohnerhöhung von 100 an die Gruben⸗ verwaltungen heranzutreten.
1
unst und Wissen schaft ·
In der Gesammtsitzung der Akademie der Wissenschaften vom 22. Dezember v. J. Vorsitzender Sekretar: Herr Auwers) las zunächst Herr Auwers über neue Versuche zur Bestimmung der Bahn deg eher Ber Inhalt der Abhandlung läßt sich dahin zusammenfassen: Die von Herrn See angegebene elliptische Bahn mit ftarker Cxcentrlzität giebt zwar den Posttiongwinkel des neuerdings auf⸗ gefundenen Begleiters angenähert wieder, stellt aber weder die jetzt für einen Zeitraum von 148 Jahren vorliegenden Meridianbeobachtungen des bellen Sterng, noch die von O. Struve 18651— 1890 ausgeführten, sehr genauen Deklinationsanschlüsse dar. Indem der Verfasser gegenwärtig die Meridianresultate für Rectascenston und die Strupe'sche Reihe für Deklination benutzt, findet er eine Ellipse von mäßiger Excentri⸗ zität 9. welche sich dem ganjen benutzten Material befriedigend anschließt, aber die Beobachtungen des Begleiters nicht darstellt und deshalb wiederum als zweifelhaft betrachtet werden muß. Erst eine weitere Fortsetzung der Beobachtungen wird die Verhaältnisse des Spstems klar⸗ stellen können. — Herr Diels las über die Elegie des Poseidippos aus Theben. Ein kürzlich fär das Berliner Egpptische Museum erworbenes höljernes Dipiychon (aus dem ersten nachchristlichen Jahr⸗ hundert) enthält, wie der Inhalt ergiebt, ein in 25 Versen abgefaßtes, mit Streichungen und Aenderungen von des Dichters Hand ver sehenes e hre Gedicht, das sich auf das traurige Alter eines im egvyptischen Theben lebenden Poseidippos beziebt. Dieses Konzept ist in Schrift, Orthographie, Metrik und Stil verwahrlost. Als Anhang, wird die Ent⸗ zifferung einer Londoner Wachstafel gegeben, die ein Epigramm (Räthsel auf die Wachgtafel) enthält. — Herr Schmoller legte eine von der Kommission für die Acta Borussica veranlaßte, von Herrn Dr. Fr. Lohmann bierselbst verfaßte Arbeit ‚über die englische und französische Handelsstatistik des 18. Jahrhunderts!“ vor. Diese Arbeit wurde unternommen, um für die künftige Untersuchung der preußischen Handelsstatistik des 18. Jahrhunderts eine Grundlage bezüglich der Frage zu schaffen, ob jene älteren fremden Erhebungen für Preußen als Vorbild gedient haben. Ein in jeder Beziehung abschließendes Resultat konnte nicht erlangt werden, indem das Record Office in London erklärte, die archivalischen Materialien als ungeordnet und unregistriert nicht zugänglich machen zu können; die im n in London und Paris verwertheten, für Frankrich auch aus den Archiven zur Verfügung gestellten Materialien gestatteten aber, die Untersuchung bedeutend weiter zu führen, als vordem möglich war, und zum ersten Mal eine streng kritische Behandlung des gesammten statistischen Zahlenmaterials vorzunehmen. — Herr Warburg legte eine zweite Mittheilung des . Professors A. Righi in Bologna vor über die Absorption des Lichts durch einen in einem hee e befindlichen Körper“. Wenn man in der Anordnung des Faraday'schen Versuchs über die Drehung der Polarisationsehene zwischen die gekreußten Nicols einen Licht ab⸗ sorbierenden Körper bringt, so wird, wie in der früheren Mittbeilung dargelegt war, das Gesichtsfeld aufgehellt mit dem von dem Körper absorbirten Licht. Diese Erscheinung beruht, wie jetzt weiter aus geführt wird, nicht allein auf dem Zeeman'schen Phänomen, sondern theilweise auf dem von Macaluso und. Corbin neuerdings entdeckten Rotationsphänomen. Nur bei geringer Dicke der absorbierenden Schicht ist das bei Grregung des Magnetfeldes erscheinende Licht dem von dem Ah sorbenten durchgelassenen angenähert komplementär. — Herr Diels überreichte einen neuen Theil, Vol. XIII p. I, der „Commentaria in Aristotelem graeca“, enthaltend: „Philoponi (olim Ammonii) in Aristotelis Gategorias commentarium, ed. Adolfus Busse (Berolini 1898).“ — Herr Auwers überreichte schließlich ein weiteres Stück des Sternkatalogs der Astronomischen Ge— sellschaft: einen Katalog von 4281 auf der Sternwarte zu Kasan beobachteten Sternen der Zone 740 40 bis S5o 20. — Mitgetheilt wurde, daß die pbysikalisch⸗mathematische Klasse dem Professor an der Ober Realschule zu Kiel Herrn Dr. Paul Knuth 2400 S zu einer behufs blüthenbiologischer Studien auszuführenden Reise nach Java bewilligt hat. — Durch den Tod verlor die Akademie am 22. Dezember v. J. das ordentliche Mitglied ihrer physikalisch⸗mathematischen Klasse Herrn Wilhelm Dames.
Unter dem Titel Die deutschen Burgen“ begann der rührige Verlag der Architektur⸗Buchhandlung Ernst Wasmuth (Berlin W, Markgrafenstr. 35) ein neues, besonders vornehm aus gestattetes Unternehmen, das sich des Protektorats Seiner Hoheit des Herjogs Ernst Günther zu Schleswig-Holstein erfreut und von dem bekannten hiesigen Architekten Bodo Ebhardt herausgegeben wird. Streitfragen über den Ursprung der Burgenbauten aus römischer oder späterer deutscher Bergangenheit werden, wie der Herausgeber betont, von ibm unberücksichtigt gelassen werden, weil sich genug gelehrte Bücher hiermit befassen und Zweck und Bedeutung der einzelnen Bau⸗ theile eingehend erörtern. Dagegen soll die Kenntniß und das Inter- esse an den Burgenbauten durch das Werk gefördert und außer der romantischen Antheilnahme an den schön gelegenen Trümmern dadurch auch die Ueberzeugung bestärkt werden, daß die großartigen und oft hoch künstlerischen Bauten, deren Reste noch zu Hunderten erhalten sind, auch als Kunstwerke, als groß gedachte, malerisch bewegte Anlagen, als praktisch und monumental gebaute Wohn⸗ und We r cin aber allen Kunstfreunden einen hohen Genuh dem schaffenden , aber zahlreiche Vorbilder für Schön⸗ heit der Einzelform, Wucht der Gesammterscheinung und für malerische Gestaltungen bieten können. Da sich ferner bereits viel⸗ fach die Lust regt, solche alten Herrensitze wohnlich wiederherzu⸗ stellen, so soll den mit derartigen Aufgaben betrauten Architekten ein , ,. dargeboten werden, indem durch thatsächlich noch vorhandene Beispiele Aufschluß über das andern Orts verloren Gegangene gegeben wird. 3 Lösung dieser Aufgabe hat der Herausgeber durch vieljährige Vorarbeiten, Studienreisen, Sammlung von alten Stichen und Ur— kunden ein umfassendes werthvolleg und seltenes Material zusammen-⸗
etragen und sich ferner auch für sein Werk die Mitarbeiterschaft 6 Forscher und Künstler gesichert. Das Werk wird in einzelnen Heften ausgegeben, von denen jedes einige große oder mehrere kleinere Burgen in Bild und Wort schildern wird. Auf⸗ nahmen des jetzigen Zustandes, Details, Rekonstruktionen, alte Abbil⸗ dungen, Grundrisse, Urkunden, Steinmetzzeichen, Wappen ꝛc. bilden das Illustrationsmaterial. Die Geschichte der Burgen wird hauptsächlich nach zeitgenössischen Quellen, durch Abdruck von Urkunden, aus Chroniken 2c. möglichst wahrheitsgetreu gegeben werden, wofür dem Herausgeber ein reiches, zum theil noch ungedrucktes Material zur Verfügung steht. Das kürzlich erschienene erste Heft behandelt in dieser Weise: die Burg Runkel a. d. Lahn, die Marksburg bei Brau= bach a. Rh, die Burg Wildenberg bei Amorbach im Odenwald und Schloß Langenburg. Voran en stets die Beschreibung des heutigen Zustandes, dann folgt in gedrängter, leicht übersichtlicher Darstellung die Geschichte der Burg und ihrer Bewohner (nebst Zeittafel und Quellen⸗ Verjeichniß) unter Beigabe von urkundlichen Auszügen, Abbildungen und Wappen, Siegeln ꝛc, zum theil auf prächtigen Farbendrucktafeln. Der Beschreibung sind Ansichten der Burgen in ihrer früheren Gestalt meist nach Merian'schen re . und dem jetzigen Zustande nach photographischen Aufngbmen) sowie ihrer baulichen Einzelbeiten, bore, Thürme, a, , . Kapitale, Bildwerke, Wappen ⸗ reliefs ꝛc., ferner sorgfältige Lagepläne und phantasievolle Rekon⸗= struktions zeichnungen eigegeben. Der reichen und schönen Illustrierung entspricht die vornehme ture g Aus stattung: , , Lettern und Zierinitialen auf geschöpftem Papier. Gin charakteristischer Pergamenteinband mit heraldisch verziertem Titel und metallenen Eckbeschlägen dient jedem Heft als Hülle. 10 solchen Heften, im Format 38: 27 Em, mit je 48 Seiten Text und 42 Abbildungen in Heltogravüre, Lichtdruck, Chromolitbographie, Autotypie ꝛc. (Preis jedes Left 12 MÆ 50 ) wird das schöne Werk, welcheg für Architekten. Geschichts, und Kunstfreunde gleich werthvoll und interessant ist, vollständig werden.