1899 / 32 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Feb 1899 18:00:01 GMT) scan diff

größtem Nachdruck und voller Entschiedenheit Stellung zu

nehmen habe. Angesichts des Ernstes der politischen Lage und der besonderen Wichtigkeit der zu fassenden Beschlüsse erachte es der Klub für nöthig, daß die H in weiterem Sinne sich mit der Führung dieser Aktion efasse. Ein Exekutiv⸗Comits wurde mit den einleitenden Maßnahmen hierzu betraut.

Die Vertreter der deutschen Volkspartei, der deutschen

ortschrittspartei, der Vereinigung des ver⸗ assungstreuen , der christlich⸗ sozialen Vereinigung und der freien deutschen Ver⸗ einigung haben sich zu folgender Kundgebung geeinigt:

Die Deutschen und die Opvositionsparteien beklagen auf das tiefste die Gestaltung der öffentlichen Verhaäͤltnisse seit dem Erlaß der Sprachenverordnungen des Grafen Badeni. Seit jener Zeit ist das Parlament lahm gelegt und die wirtbschaftliche Kraft der Bevölkerung empfindlich geschädigt, die politischen Rechte der Staatsbürger sind bedroht, ja die Verfassung ist vollständig in Frage gestellt worden. Das Ansehen der Monarchie nach außen, das Zusammenleben der Natio. nalitäten im Innern, die Entwicklung der Gesetzgebung sind in gleicher Weise durch diesen folgenschweren Mißgriff tief geschädigt. Die jetzige Vertagung des Reichsrathes ist in der Absicht geschehen, die Ausgleichsfrage mittels des Paragraphen 14 zu einer Ent— scheidung zu bringen. Es wird sich dabei nicht um den vom Ministerium abgeschlossenen Ausgleich, welcher dem Parlament zur Verhandlung vorlag, sondern um jene offenbar noch ungünstigeren Vereinbarungen handeln, welche von seiten Ungarns als Ergebniß der derzeitigen Parteiverhandlungen im ungarischen Reichstage unserer Reichshälfte als Diktat werden auferlegt werden. Dadurch eilen unsere inneren Zustände einer folgenschweren Krisis zu, und es darf der Blick nicht auf den Erscheinungen des Tages haften bleiben, sondern er muß auf den Grund jener unheilvollen Politik gerichtet sein, welche unser Vaterland zerrüttet.

Nach einem historischen Rückblick auf die Ereignisse der letzten zwei Jahre besagt das Communiquè:

; „Statt sich in der österreichischen Volkevertretung einen starken Rückhalt Ungarn gegenüber zu schaffen und dadurch den Weg zu einem gerechten Ausgleich zu bahnen, hat sich das Ministerium Badeni durch den Erlaß der Sprachenverordnungen die Möglichkeit eines parla⸗ mentarischen Ausgleichs selbst verscherzt, und auch die folgenden Re⸗ ierungen haben an dem den Deutschen Oesterreichs zugefügten Unrecht artnäckig festgehalten und den Rückweg zu normalen Verhälmnissen nicht gefunden.“

Die Kundgebung schließt mit den Worten:

„Die Deutschen in Oesterreich seben den künftigen Ereignissen mit fester Entschlossenheit entgegen. Ihr letztes Ziel ist nicht vertagt. Ihr Ziel ist nicht die Entzweiung der Völker Oesterreichs; ihr Kampf

ilt dem System, einen gegen den anderen auszuspielen, dem ystem, das deutsche Element durch große und kleine Maß—⸗ regeln zurückzudrängen und zu reizen, dem System, welches die unerschütterlichen Grundlagen des Reichs preisgiebt. Je größer die Gefahren sind, die uns umgeben, desto mächtiger wird auch unser deutsches Pflichtgefühl angespornt werden zur Wahrung der Rechte unserer Ansprüche und unserer nationalen Erziehung, unseres Besitz⸗ standes und unserer Stellung im Staate. Wir sind erfüllt von dem Gedanken, der uns zusammenführen muß, dem Gedanken der Besonnen⸗ beit, Uabeugsamkeit, Einigkeit.“

Mitglieder der christlich⸗sozi alen Partei hatten, wie das „Wiener Telegr⸗Correspondenz⸗Bureau“ meldet, gestern in Wien egen das Nichtzustandekommen des Gesetzes über die Gehälter . Staatsdiener eine Protestuversammlung veranstaltet, die von etwa 500 Personen besucht wurde. Nach Schluß der Versammlung versuchten etwa 3009 Personen, in geschlossenem uge vor das Parlamentsgebäude zu marschieren. Der ug erreichte in vollster Ordnung den Franz Josephs-Quai. ort trieb die Polizei die Menge auseinander. Gegen 100 Personen sammelten sich von neuem an und zogen unter ver⸗ schiedenen demonstrativen Rufen durch die Rothenthurmstraße 6 3 Sängerstraße. Ein besonderer Zwischenfall ereignete ich nicht.

Aus Innsbruck meldet W. T. B.“, daß gestern daselbst der deutsche Parteitag unter Theilnahme zahlreicher An⸗ gehörigen der fortschrittlichen, der deutsch- nationalen und der deutsch- radikalen Partei aus der Landeshauptstadt und dem oberen und unteren Innthale stattgefunden habe. In der am Nachmittag abgehaltenen Konferenz der Vertrauensmänner sei eine Resolution angenommen worden, welche die Abgeordneten um unbedingten Festhalten an der Obstruktion auffordere, owie die Rücknahme der Sprachenverordnungen und die Fest⸗ setzung des Deutschen als Staatssprache verlange, gegen die Anwendung des § 14 protestiere und der katholischen Volks⸗ partei die entschiedenste Mißbilligung ausspreche.

Nach einer Meldung aus Prag hat sich die ge⸗ sammte deutsche und czechische Leh rerschaft über einen emeinsamen Kongreß in der deutschen Stadt Lobositz ; 2 25. März geeinigt. Auf dem Programm befinden sich Standesfragen mit strengstem Ausschluß jeder politischen und nationalen Diskussion.

Großbritannien und Irland.

Sir W. Harcourt ist am Sonnabend von London nach der Riviera abgereist, wo er einige Zeit verweilen wird. Auf der Hinreise beabsichtigt derselbe einen kurzen Aufenthalt in Paris zu nehmen. Die Abreise Sir W. Harcourt's wird, dem „W. T. B.“ zufolge, als ein Anzeichen dafür angesehen, daß er wünsche, die Frage der Führerschaft der liberalen Partei möge heute erledigt werden, und daß er sich im voraus mit der Wahl, wie sie auch ausfallen möge, einverstanden erkläre.

Frankreich.

Der Präsident Faure begab sich am Sonnabend Nach⸗ mittag zur Einweihung eines Hospizes nach Bry⸗sur⸗Marne und wurde auf seiner Fahrt dorthin in Vincennes durch die Behörden begrüßt. In Erwiderung auf eine Ansprache des Platzkommandanten sagte der Präsident, er schätze sich glücklich, dort wie in Paris und in ganz Frankreich konstatieren zu können, daß die Armee nur einen Gedanken und eine Sorge . nämlich dem Gesetz gehorsam zu sein und den vater⸗ ändischen Boden zu vertheidigen. . ;

Auf einem Festmahl, welches gestern in Chateauneuf stattfand, hielt der Kammer⸗Präsident Deschanel eine Rede, in welcher er, dem, W. T. B.“ zufolge, ausführte: das Jahr 1898 sei für Frankreich kein glückliches gewesen; aber die Wolken, die sich in der Richtung des Kanals La Manche zusammengeballt hätten, und andere Wolken im Innern Frank⸗ reichs seien * im Begriff, sich zu zerstreuen. .

Die evisionskommission der Deputirten⸗ kammer trat vorgestern Nachmittag zusammen, um die ver⸗ langten r . entgegenzunehmen. Der n e

und der

h übermittelten der Minister⸗Präsident Dupuy Justiz⸗Minister Lebret der kon m m eine Anzahl der gewünschten Ergänzungsdokumente. Es fehlten noch die Akten uͤber die Aussagen von drei Richtern. Die Kommission begann mit der Prüfung der übermittelten Doku⸗ mente und veriagte sich dann, um nach dem Empfang der noch fehlenden Dokumente die Prüfung der Vorlage der Regierung und die Ernennung eines Berichterstatters vorzunehmen. Der Kriegs Minister de Freycinet und der Justiz⸗Minister Lebret hatten, wie die „Agence Havas“ meldet, gestern Nach⸗ mittag eine Besprechung mit dem Minister⸗Präfidenten Dupu y. In Marseille kam es gestern, wie ‚W. T. B.“ be⸗ richtet, gelegentlich einer von der Patriot en-Liga ein⸗ berufenen Versammlung zu einem blutigen Zusammenstoß. In den Alhambra⸗Saal waren nur Mitglieder der Liga eingelassen worden. Als gegen / Uhr die Veranstalter den Saal für ge⸗ nügend gefüllt erachteten, ließen sie die Thüren schließen. Draußen befindliche Personen veranstalteten eine Gegendemonstration und begannen zu pfeifen. Plötzlich fielen von innen hinter der Thür zwei Revolverschüsse, durch welche zwei über den Platz gehende unbetheiligte Passanten verwundet wurden. Die Polizei ließ sofort den Platz vor der Alhambra räumen. Nach Schluß der Versammlung erneuerten sich die Tumultscenen. Als die Theilnehmer den Saal verließen, wurden sie von den Gegnern mit Pfeifen und Schmährufen empfangen. Es kam dabei zu Schlägereien; viele Personen wurden verwundet. Die Gendarmen und Polizeimannschaften gingen wiederholt geschlossen gegen die Menge vor und nahmen zahlreiche Ver⸗ haftungen vor. Auch ein Munizipalrath und der Deputirte Cadenet wurden wegen Widerstands gegen die Sicherheits⸗ beamten festgenommen. J Aus Algier meldet W. T. B.“, daß gestern, als der Dampfer „Chanzy“ mit Rochefort und Max Rsgis an Bord sich der Stadt näherte, eine Menschenmenge nach den Quais strömte, welche von Gendarmen besetzt waren. Die Mitglieder der „demokratischen Liga“, die sich mit Pfeifen versehen hatten, pfiffen unaufhörlich; aus der Menge ertönte der Gegenruf: „Nieder mit den Verräthern!“ und es entstand ein Handgemenge. Die Gendarmen verhafteten mehrere Personen. Der Kommandeur des algerischen Armee⸗Korps, General Larchey übernahm die Leitung der Sicherheits⸗ maßregeln. Der Maire von Algier und seine Adjunkten ermahnten die Bevölkerung zur Ruhe. Rochefort ging, be⸗ gleitet von Max Régis, Nachmittags um 3 Uhr an Land, wo ihm verschiedene Abordnungen Palmen und Blumensträuße überreichten und ihn willkommen hießen. Rochefort und Régis, begleitet von den Abordnungen, setzten hierauf inmitten einer großen Menschenmenge den Weg zu Fuß fort. Ununter⸗ brochen ertönten die Rufe: „Es lebe Rochefort!“, „Es lebe Rösgis!“ „Nieder mit den Juden!“. Einzelne Gegenrufe und einige Pfiffe wurden laut, aber eine große Gegenkundgebung, wie man sie befürchtet hatte, erfolgte nicht. Infolge der estrigen Unruhen hat der Präfekt den Maire und den unizipalrath suspendiert.

Der Marine⸗K’ommandant von Algier, Admiral Servan, erwiderte vorgestern Vormittag die Besuche, welche die Kommandanten der deutschen Schulschiffe „Charlotte“ und „Stosch“ ihm Tags zuvor gemacht hatten. Letztere machten hierauf dem General⸗Gouverneur Laferrière einen Besuch, welchen dieser gestern an Bord der 3 f erwiderte. Als der General⸗Gouverneur die Schulschiffe verließ wurde ein Salut von 15 Schüssen abgegeben und am Hauptmast die französische Flagge gehißt.

Nußland.

Der Kaiser und die Kaiserin sind, wie W. T. B.“ meldet, mit den Kaiserlichen Kindern von Zarskoje Sselo nach St. Petersburg übergesiedelt. ö.

Der amtliche Kronstädter Bote“ veröffentlicht eine Ordre des Kaisers vom 21. Dezember a. St., welche einer Reihe von im Bau begriffenen Kriegsschiffen Namen verleiht und dieselben in die Schiffsliste einzutragen befiehlt. Die drei Panzerschiffe in St. Petersburg, Philadelphia und Toulon erhalten die Namen „Pobieda“, „Reiwisan“ und „Cesarewitsch“; die fünf Kreuzer in Toulon, Philadelphia, Stettin, Kiel und Elbing sollen „Bayan“, „Waryag“, „Bogatyr“, „Askold“ und „Nowik“ genannt werden. Von den vierzehn Torpedobooten erhalten die in Elbing im Bau befindlichen die Namen „Kit“, „Skat“, „Delphin“ und „Kasatka“, das Torpedoboot in Birkenhead den Namen Som“, die in Havre die Namen Osiotz“, „Kephal“, „Losos“, „Forel“ und „Sterliad“; die in St. Petershurg im Bau begriffenen heißen Gagara“, „Woron“, „Filin“ und „Sowa“. Das ebendaselbst befindliche Transportschiff erhält den Namen „Jenissey“.

Italien.

In der vorgestrigen Sitzung der Deputirtenk ammer erklärte sich, wie W. T. B. berichtet, bei der Verhandlung über die Petitionen, betreffend die Amnestie, der Minister⸗ Präsident Pelloux damit einverstanden, daß die Petitionen, den Beschlüssen der Kommission gemäß, an ihn verwiesen würden. Hierauf entspann sich eine lange Debatte, nach deren Schluß der Deputirte di Nicolo fol⸗ gende, von dem Minister⸗Präsidenten angenommene Tages⸗ ordnung einbrachte: Die Kammer nimmt die Erklä⸗ rungen der Regierung zur Kenntniß und billigt die Beschlüsse der Kommission. Der Deputirte de Nobili schlug folgende Tagesordnung vor: Die Kammer hörte den Bericht des Re⸗ ferenten der ö und billigt die Beschlüsse der⸗ selben. Die Mitglieder der äußersten Linken zogen hierauf ihre Vorschläge zurück und erklärten sich für die Tagesordnung de Nobili. Der Minister⸗Präfident Pelloux und die Petitions⸗ kommission erklärten, die ,, de Nobili nicht an⸗ nehmen zu können, weil sie Gegner aller motivierten Tageg⸗ ordnungen seien. In namentlicher Abstimmung wurde mit 197 gegen 77 Stimmen der erste Theil der Tagesordnung de Nobili abgelehnt. Hierauf nahm die Kammer die Beschlüsse der Petitionskommission an, welche folgender⸗ maßen modifiziert worden sind: Die Kammer beschließt, die Petitionen, betreffend die Amnestie, dem Minister 7 über⸗ weisen. Vor der Aufhebung der Sitzung legte der Minister⸗ Praͤsident Pellouxr mehrere Gesetzentwürfe vor, welche ver⸗ schiedene Abänderungen und f zu den Gesetzen, betreffend die öffentliche Sicherheit, die Presse, die Pflichten der verab⸗ schiedeten Soldaten im Dienste der Eisenbahn, der Posten und Telegraphen, die Maßregeln gegen rückfällige Verbrecher, enthalten, und verlangte die Dringlichkeit für dieselben. Die Kammer stimmte diesem Antrag zu, worauf die Sitzung ge⸗

Spanien. J

Wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, beschloß der Ministerrath in der am Sonnabend abgehaltenen Sitzung die Abschaff ung des Mi nisteriums für die Kolonien und ermächtigte den Minister⸗Präͤsidenten Saga sta, die durch die Verfassung gewährleisteten Rechte wieder herzustellen, so⸗ bald es ihm angemessen erscheine. Nach einer Depesche des Generals Rios hat Aguinaldo die Freilassung der spanischen Gefangenen gegen ein Lösegeld von 500 000 Dollars sowie die Ueber⸗ lassung der Spanien gehörigen Geschütze und Gewehre angeboten. Die nf Regierung hat das An⸗ erbieten abgelehnt und durch den französischen Botschafter in Washington eine Mittheilung an die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten gerichtet, in welcher daran erinnert wird, daß der Pariser Friedensvertrag den Amerikanern die Ver⸗ pflichtung auferlege, die spanischen Gefangenen auf den Philippinen zu befreien.

Im ku der nächsten Woche wird ein Rothbuch ver⸗ ß der Zusammentritt des Parla⸗

öffentlicht werden, ohne da ments abgewartet wird.

Rumänien.

Die „Agence Roumaine“ meldet: Unter der Land⸗ bevölkerung in den Distrikten Teleorman, Olt und Romanatsi machte sich in der letzten Zeit eine gewisse Gährung bemerkbar, welcher indessen keine große Bedeutung bei⸗ ulegen ist. Infolge der allgemein den Sozialisten zugeschriebenen ropaganda stellten die Bauern auf Grund von Versprechungen übertriebene Forderungen, ohne daß sich irgendwo Un⸗ ruhen von einiger Bedeutung ereigneten. Durch die Inter⸗ vention der Zivilbehörde wurde die Aufregung beschwichtigt und die Ordnung wiederhergestellt, ohne daß es nothwendig gewesen wäre, das Militär einschreiten zu lassen. Nichts desto⸗ weniger werden die Urheber der Propaganda gerichtlich be⸗ langt werden. Im ganzen Lande herrscht vollkommene Ruhe.

Amerika.

Dem „Reuter 'schen Bureau“ wird aus Washington gemeldet, daß man in den Kreisen, welche dem Frie dens⸗ vertrage sympathisch gegenüberstehen, nur geringe Hoffnung hege, daß sich im Senat heute eine genügende Mehrheit für Genehmigung desselben finden werde. Von dem Admiral Dewey ist nachstehende amtliche De⸗ pesche aus Manila vom gestrigen Tage eingetroffen: „Die e, ., begannen am Sonnabend Abend einen allgemeinen ngriff; das Gefecht wurde am Sonntag fortgesetzt. Im allge⸗ meinen waren die Amerikaner erfolgreich; die Insurgenten wurden zurückgetrieben, und die Linie der Amerikaner gewann an Boden.“ Die Kabinetssekretäre des Kriegs und der Marine hatten . eine Unterredung mit dem Präsidenten Me Kinley. Nach derselben erklärten sie, die Regierung habe außer der Depesche des Admirals Dewey keine weiteren Nachrichten über den Zusammenstoß mit den Aufständischen bei Manila erhalten. k seien weder an den Admiral Dewey noch an den eneral Otis gesandt worden. Nach einer in New York eingegangenen Depesche aus , , n. hat der Vertreter Aguinaldo s, Agoncillo, in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag Washington verlassen.

Asien.

Aus Manila vom gestrigen Tage meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß die nf m e am Sonnabend Abend 10 Uhr Manila angegriffen hätten. Die Amerikaner hätten mit einem heftigen Feuer geantwortet und seien he ihrerseits zum Angriff vorgegangen. Die Aufständischen seien aus ihren Stellungen vertrleben und mehrere von ihnen ge⸗ fangen genommen worden; auch ein Geschütz sei erbeutet worden. Die Zahl ihrer Todten und Verwundeten sei un⸗ bekannt. Der Verlust der Amerikaner werde auf 20 Todte und 125 Verwundete geschätzt. Schon den ganzen Tag über sei an verschiedenen Stellen mit Unterbrechungen Gewehrfeuer unterhalten worden.

Ein gestern in New York veröffentlichtes Telegramm aus Manila besagt, daß die amerikanischen Kreuzer die Aufstän⸗ dischen im Norden und Süden der Stadt beschössen. In der Stadt selbst seien keine Unruhen ausgebrochen. Die Frauen würden an Bord der Transportschiffe gebracht. General Otis sei vollkommen Herr der Situation.

Afrika.

Die „Agenzia Stefani“ berichtet aus Massowah, der Hauptmann Mozzetti habe aus dem Lager Ras Ma⸗ ko nnen' s r,, daß dieser ihn herzlich empfangen und ihm wiederholt versichert habe, mit Italien eine feste Freund⸗ schaft aufrechterhalten zu wollen. Ras Makonnen begleite Ras Mangascha zu Menelik und werde alsbald zurück— kehren, um die Herrschaft in Tigre zu übernehmen. J

Aus St. Louis (Senegal ist in Paris die Nachricht eingetroffen, daß Samory mit seinem Gefolge gestern in Dakar zur Fahrt nach dem Congo eingeschifft werden sollte.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die vorgestrigen Sitzungen des Reichstages und des Hauses der Abgeordneten be⸗ finden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen (26.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Reiche⸗Postamts von Pod⸗ bielski und der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Freiherr von Thielmann beiwohnten, wurde die zweite Berathung des weren ne, g, für 1899 bei dem Eilat der Reichspost⸗ und Telegraphen⸗

verwaltung fortgesetzt. Zu den Ausgaben für die Post⸗ und Telegraphen⸗ ntrag der Abgg. Basserm ann (nl.)

m ter liegt folgender und Genossen vor:

„die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dahin zu wirken. daß bei der veränderten Regelung des Gehaltes der Postdirektoren eine Schädigung der jetzt im Amte befindlichen Direktoren gegen⸗ über dem früheren System vermieden werde.“ sa ; ö

Außer dem Berichterstatter Abg. Dr. Paasche (ul.) un dem 3 e, ,,. nahmen der . im Reichs⸗ Postamt Wittko, der Geheime Ober⸗Postrath Ne um a nn und der Abg. Dr. Müller⸗Sagan (fr. Volksp.) bis zum Schluß

inister Lebret arte jedoch, daß die Kommission dies erst am Abend erhalten könne. Hierauf ver⸗ tagte sich die Kommission bis gestern Vormittag.

schlossen wurde.

des Blattes das Wort.

*

In der k ung des . 7 z nisteriums, Finanz⸗Minister Dr. von Miquel und der Minister für Handel und Gewerbe Brefeld zugegen waren, fand zunächst die erste Berathung des Gesetzentwurfs über die Ergänzung der r seß⸗ betreffend die Vertheilung der offen frchen Lasten bei Grundstückstheilungen und 1 ö en, vom 25. August vom 4. Juli vom 15. Juni 1888 und vom 1I. uni 1899 ffatt. Abg. Dr. Schultz Bochum 96 führt aus., die Vorlage ent⸗ spreche einem allgemeinen Bedürfniffe. Das Fecht jum Abbau der Bergwerke werde auf das ernftefte beeinträchtigt und felbst das nalvermögen dadurch geschmälert, wenn Grundstücke über den Bergwerken auf der Erdoberfläche bebaut werden dürften. Auch das Interesse der Bergarbeiier komme hierbei in Frage. Abg. Ihm er (frkons. empfiehlt gleichfalls die Vorlage, die nament⸗ lich für den Steinkohlen. Bergbau von Werth fei. Bisher sei es in vielen Fällen garnicht möglich gewesen, die Bebauung der Frdoberfläche mit Grundstücken zu verhindern, wodurch die Bergwerke nicht vollständig hätten ausgenützt werden können. Redner beantragt die Ueberweisung der Vorlage an eine Kommission von 14 Mitgfiedern. Abg. von Born stedt (kons.) erklart. daß seine Freunde dem Gesetzentwurf und der Ueberweisung an eine Kommission zustimmen, 8 aber anheim, ob diese Frage nicht besser in einem besonderen en geregelt werden könnte, anstatt in Form einer Novelle. bg. Letocha (Zentr.) weist darauf hin, daß durch die Vor⸗ lage das Interesse der Ansiedler und damit das Ausdehnungsrecht der Städte und Gemeinden sehr eng berührt werde, und empfiehlt der Kommission die ernste Prüfung des Gesetzentwurfs dahin, ob das . der Bergbehörde gegen neue Ansiedelungen wirklich no g tst. Die Vorlage wird einer Kommission von 14 Mitgliedern nn, gresse ah ie Nachweise über die Verwendung des Dispositionsfonds von 2500 000 6 im Etats⸗Extraordinarium der Eisenbahn⸗ verwaltung für 1897,98 und des außeretatsmäßigen Dispositions⸗ fond der Eisenbahnverwaltung, der aus dem Jahres überschuß für 1896ñ‚97 auf die Höhe von 20 Millionen Mark erganzt wurde, werden in einmaliger Berathung ohne Debatte durch Kenntnißnahme i erledigt erklärt. Darauf wird die zweite Berathung des Staats— haushalts⸗Etats für 1899 beim Etat der direkten k ier n f die CEinkommensteuer ist auf 145 900 090 veranschlagt, das sind 12 000 000 mehr als im Vorjahre. hiag Abg. Dr. Iderhoff (frkons.) regt eine Aenderung der Berufung für die Steuerzensiten unter 3000 6 nach der Richtun an, daß die erste Prüfung der Beschwerden der Zensiten von der eranlagungs⸗ kommission vorgenommen werde. Die jetzigen Berufung kommissionen stãnden den Verhältnissen ferner und behandelten die einzelnen Fälle zu summarisch General Direktor der direkten Steuern Burghart: Es ist nicht zu verkennen, daß durch diefen Vorschlag die Berufungs⸗« lommissionen mehr entlastet würden, und daß die Zahl der Berufungen im Verhältniß zur Zahl der Veranlagungen sich bedeutend verringern würde. Andererseits ist es bedenklich, die Geschafte der Veranlagungs⸗ lommissionen noch erheblich zu vermehren. Das ganze System, auf dem unsere Einschätzung beruht, stellt sehr starke Anforderungen an die freiwillige, ehrenamtliche Thätigkeit unserer Mitbürger., und es sind bereits Klagen darüber entftanden, daß eine gewisse Müdigkeit der Veranlagungs kommissions Mitglieder bemerkbar geworden sei. Im Ganzen erfreuen sich die Entscheidungen der Berufungẽkommissionen eines ing, . 3 ö g. Dr, van der Borght (nl): Die Zahl der Beanstandungen der Steuererklãrun en ist sehr hoch; sie beträgt im Durchschnitt e. 6. Landes ein xittel aller Steuererklärnngen, und davon sind im urchschnitt drei Viertel der Beanstandungen mit Erfolg durch⸗ geführt worden. Haben wirklich alle die Leute, deren Steuer⸗ erllaͤrungen beanflandet worden sind, die Absicht gehabt, den Staat um das Seinige zu bringen? Das ist doch nicht kit anzunehmen. Die Ursache liegt vielmehr im System, der Schwierigkeit der. Steuererklärung, in der ver⸗ wickelten Fassun des Deklarationsformulars. Ein Beweis dafür ist der Umstand, daß die Beanstandungen der Erklärungen auf dem Lande biel zahlreicher sind als in den Städten. Auf dem Lande darf nicht summarisch berfahren werden, das Einkommen der Landwirthe muß bon Fall zu Fall geprüft werden. Wenn jemand aus bösem Willen eine falsche Steuererklärung abgiebt, kann ihm die Be⸗ anstandung garnichts schaden. Wenn aber jemand aus Unkenntniß falsche Angaben macht, so ist für ihn die Beanstandung ein un⸗ angenehmes Zeugniß für seine Ehrenhaftigkeit. Man muß deshalb mit den Beanstandungen sehr vorsichtig ein. Man sollte die Leute auf dem Lande über die Dinge besser aufklären, sonst kann die große Zahl der. Beanstandungen Unzufriedenheit hervorrufen. Redner führt einige Fälle an, in denen Steuer jahler unter Androhung von Nach⸗

tbeilen üer das ĩ worden feien. SGesetz hinaus zur Steuerdeklaratiou aufgefordert

(Schluß des Blattes)

Dem Reichstage sind die Entwürfe eines Gesetz es, be— treffen die gemeinsamen Rechte der ä iger . 1 nr, , ,,, , , . ie Hypotheken⸗ und eines Gesetzes, betreffend Aenderunge d an⸗ zungen des Strafgesetzbuchs, zugegangen. 6 911

. Dem Hause der Abgeordneten ist der Bericht über ,,, e, sz ii

ng ren e eitraums vom 1. ö ober 1897 biz dahin 18 98 zugegangen. 9 ö

Nr. 5 des Centralblattz für das Deut che Reich“ l gegeben im Reichsamt des Innern, vom . . ai 47 Inhalt: 1) Allgemeine Verwaltungs. Sachen: Abänderung ) Min seichnisset der Weinbaubezirke in Elsaß, Lothringen. . itaͤr⸗Wesen: Abänderung des Verzeichnssses der den Militär- * im Reichedienst vorbehaltenen Stellen; Gesammt⸗ f r zur Anstellung von Militãranwärtern verpflichteten Privat.

3) Konsulat⸗Wesen: Ermächtigung zur Vornahme von Akten. I Polizei Wesen: Ausweisung von Ausländern

chsgebiet.

Nr. 9 deg Gentralblatts der Bauve ? . rwaltung', heraus⸗ . m iin ter um rer offentlichen Kehrer mn ng ted'lkenden Inhalt: Amtliches. Bienst Nachrichten. Nichtamt= j e 5 neue Abgeordnetenhaus in Berlin. (Fortfe ung.) Die * Baukunst der Zukunft. Drehkreuze mit Fahrkarten⸗Aug= ige e fle e ei rnb ,. she ; ahren des Preisg 8 ent⸗ ö Wettbewerb für . zu Bismarck⸗

(

b Baukosten der Staatg⸗ Hochbauten in P

. ̃ . en n- Vereins). urath Zastrau in Berlin J. Professor iert Be .

auses der welcher der Vize⸗Prä nd 3. Staats⸗

Kunst und Wissenschaft.

A. FE. In der Gesellschaft ; pi. k sellschaft für Erdkunde berichtete vor

Breslau über feine Reise an den oba⸗See in Mittel ˖ Sumatra“. Pie an . Sultanat Atchin grenzenden unabhängigen Battaß Lande im nördlichen Sumatra sind bisher sehr wenig erforscht. Bis vor 35 Jahren waren sie noch vollstandig terra incognita. Erft 18656 wurde der. Schleier gelüftet und der den Bodensee und den Genfersee dreimal an Größe übertreffende Toba See von Norben ber erreicht. Seitdem kamen, auch von Missionaren, die sich um die Bekehrung der heidnischen Battak bemühten, mehrfache Nachrichten über den großen Ser nach Europa; gleichwohl enthalten selbst Atlanten von 884 davon keine Spur. Genauere Kunde und Aufnahmen brachten erst die deutschen Reisenden Hagen und Meißner, die 1881 von Often her an den See gelangten. Die erste Durchquerung des Sees von N. nach S fand 15886 statt. Sie ergab, daß die große Wasserfläche durch eine Insel getheilt und diese von einem kriegerischen Volke bewohnt ist. Die wichtigste Expedition, welche volle Kenntniß des Sees und seiner Umgebung brachte, fand 1891 durch einen portugiesischen Torschungsreisenden statt, welcher in der Richtung von W nach O über den See fuhr! Den Vor⸗ tragenden lockte die Vorstellung, bei einer Annäherung an den See von Norden her und einer Kreuzung desselben in westlicher Richtung noch manche Lücken unseres geographischen Wissens über diefen zwischen dem 2. und 4. Grad noͤrdlicher Breite gelegenen Theil Sumatras aus— füllen zu können. So trat er mit einem Reisegefährten, einem ein⸗ geborenen, sich im weiteren bestens bewährenden Führer und einer Anzahl von Trägern am 3. Februar 1898 von der Grenze des holländischen Gouvernements her den Marsch gen Suden in das un⸗ bekannnte Innere der unabhängigen Battaklande an, die sich von einem breiten Gürtel schwer zugänglichen Urwaldes umgeben und gegen die Plantagen Regie der Holländer abgeschlossen fanden. Diesen ersten Theil seiner Reise schilderte der Redner Als von großem landschaftlichen Reiz. Die mühsam zu erklimmenden Gebirge, Randgebirge eines Hochlandes im Innern, zeigten anmuthige ormen, ähnlich dem Waldenburger Porphyr⸗Gebirge. In 1300 m öhe änderte sich das Aussehen des Waldes durch das häufige Auf⸗ treten riesiger Baumfarren. Auch waren die Singvögel hänfiger als, in den tiefer gelegenen Wäldern. Manche Land= schaftsbilder konnten es. mit Alpenlandschaften Aufnehmen. Auch das endlich erreichte Hochland zeigte sich keineswegs flach und einförmig, vielmehr abwechfelnd in der Formation weiter, flacher Thalkessel mit schönen Ausblicken in die Ferne an ihren Rändern auf die zahlreichen, das Hochland bis 1005 m über⸗ ragenden vulkanischen Kegel. Den geologischen Bau des Landes charakterisierte der Reisende als: vulkanische Gebilde, parasitär auf archaischen Formationen aufgelagert. Dörfer der malaiischen und heidnischen Eingeborenen finden sich in und außerhalb der tief ein. geschnittenen, nach Westen zum Meere strömenden Fluͤsse ziemlich zahlreich. Defters sind dieselben festungsartig umwehrt. Meft war die Aufnahme der Reisenden in diesen ‚Kampongs? freundlich, zuweilen auch nicht, aber doch niemals, auch wenn anfangs die Radjahs oder Häuptlinge Miß⸗ bebagen zeigten, feindlich, felbft dann nicht, als später das Gebiet eines Stammes, der Pakpak, berührt wurde, welche noch dem Kanni— baligmus fröhnen. Der größte Theil der Battak hat sich diefer Barbarei entwöhnt; aber ungeschwächt betreiben sie den entsetz lichen Sport der Kopffägerei. Wo den Reisenden in den Kampongs Ünter⸗ kunft gewährt wurde, theilten sie das Dach meistens mit 40 60 Per⸗ sonen, woraug aber kein Schluß auf ungewöhnliche Größe der Hãuser oder Hüũtten zu ziehen ist. Zuweilen mußte auch, wo Kampongs zu dünn gesäet waren, um in einem Tagemarsch ein neues Nachtguartier zu erreichen, im Freien in Zelten bivouakiert werden. Bei solcher Gelegenheit wurde einmal eine tropische Regennacht durchgekostet, die 250 mmm Regen, ungefähr die Hälfte des jährlichen Niederschlags in Norddeutschlaud, brachte. Bei Tongging wurde die Nordwest⸗ Spitze des Toba. Seeg er⸗ reicht, der landschaftlich einige Aehnlichkeit mit dim Comer See besitzt und eine oder (mit Rücksicht auf die ihn in einen össlichen und einen westlichen Theil trennende Inseh zwei vullanische Bruchspalten ausfüllt. Die Befahrung des Sees zu Kahn ergab größere Schwierigkeiten. als vom Ra⸗ diah von Tongging ein mächtiger und mit kostbaren Schnitzereien gezierter Einbaum von' 20 m Länge zur Ver⸗ fügung gestellt, aber nur auf eine kurze Strecke, bis nach dem am Westufer gelegenen Ort Porobbo. Von hier wurde an ausgedehnten Reis feldern vorüber noch ein mehrtägiger Vorstoß nach Westen gemacht und das Land etwa von dem gleichen Hochplateau. Charakter gefunden wie im Norden des Seetz. Bei Kotosang erfolgte die Umkehr in nordöstlicher Richtung, die nach einigen Tagemãrschen zu dem auf dem Hinmarsch eingehaltenen Wege führte, der bann mit geringen Abweichungen rückwärts verfolgt wurde. Bis zur Erreichung dieses Weges hatte die kleine Kararbane noch einen besonders dichten und in üͤppigster Vegetation stehenden Urwald zu durchkreuzen, bemerkenswerth durch einen Mooswuchs an Stämmen und Zweigen der Bäume, der in seiner eigenartigen Pracht alles bisher Gesehene übertraf. Für die k. der Eingeborenen erschien es dem Reisenden beieschnend, daß er in der Nähe seineg west⸗ lichen Reisenels auf eine Art von Wasserleitung traf, bei deren Herstellung das nützliche Bambusrohr die Hauptrolle gespielt hatte. Von der aus dem rohesten Naturzustande bereits erkösten Kultur der Battak legen auch die zahlreichen Ergebnisse vielseitigen Gewerbefleißes Zeugniß ab, welche der Reisende an Ort und Stelle gefammelt hat und nebst einer Reihe von Photographien im Saale zur Anschauung brachte. Waffen mit kunstvoll geschnitzten Holzgriffen sind darunter an erfier Stelle ver— treten, doch auch Webstoffe, ja selbst guitarre⸗ähnliche Musikinstru⸗ mente und ein Buch mit Malereien, dessen Blätter anscheinend von , . sind. en zweiten Bortrag des Abends hielt Dr. Keilhack über »Thal- und Segbildung im Gebiet des baltifchen Höhe n⸗ rücken s“. Ein Bericht über denselben folgt morgen nach.

vorausgesehen. Zwar wurde

Land⸗ und Forstwirthschaft. Ernteergebnisse Rumäniens im Fahre 1898.

Bukarest, den 25. Januar 1899. Im Jahre 1897 hatte Ru— mänien trotz nicht unwesentlichen Anwachsens der dem Ackerbau ge⸗ widmeten Fläche eine außerordentlich geringe Ernte. Befonderz traf dies beim Weizen zu, welcher auf einer um 80 000 ha dergrößerten Anbaufläche eine nur halb so große Ernte lieferte als das Vorjahr (12 844 3090 hl im Jahre 1857 gegen 25 088 700 bl im Jahre 1896). Zum theil wurde jene Mißernke durch Elementarereignisse be⸗ sonders Ueberschwemmungen verursacht, durch welche allein an . 139 0657 ha und im Ganzen 469 130 ha Ackerland vernichtet rden. Nach jener Mißernte des Jahres 1897, welche in einem vor— wiegend agrikolen Lande wie Rumänien auf das wirthschaftliche Leben einen Druck ausüben mußte, der nur durch die recht gute Maigernte gemildert wurde, brachte das Jahr 1898 wieder eine recht gute Ernte, welche allerdings, wag den Weizen anbetrifft, weit hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben ist, welche man vor dem Schnitt in sie zu se ug ber tigt war. ic ach einer vom rumänischen Ackerbau. Ministerium am 24. d. M. veröffentlichten Statistik wurden im Jahre 1898 geerntet: Weizen... .. 20 690 160 nn,

Mais. 369 912 000 Roggen 2688 335 Gerste. 10 450 800, , sab

e eizenernte Rumäniens ergab im fünfjährigen Jahres. durchschnitt der Jahre 1892 95 21 706 650 hi. y. g. he . des Jahreg 1897 ist der fünflährige Durchschnitt der Jahre og = 97 auf 19 767 900 hl herabgedrückt worden. Die 1896 er Weizenernte steht also mit 20 600 100 hl etwa in der Msste zwischen jenen beiden

, . . . ein n einem ildern) von einri I Thieme, Musik von Richard 5 ,

rosen welches nun seinerseits sporn· oder den als Freier aufzudrängen. wobl die Wahrsagerin Marguerlte ihm durch ihr Blumenorakel kundthut, da exotische Königin „Victoria regia-. gilt für krank, aber die wollen nicht nützen; erst seiner Gehilfin Mohnblüthen gelingt es, . l regina“ mit ihrem ganzen Hofstaat, nicht um dem Veilchen“ den Prinzen Waldmeister' abspenstig zu machen, fondern alg Beschützerin der Liebenden, welche sie selbst zusammenführt, ehe sie wieder von hinnen geht. Bei frohem Spiel und Tan wird nun Hochzeit gefeiert. dann nimmt „Victoria regia Abs zurückzukehren; als Scheidegruß laßt ergißmęeinnicht: emporsprießen. Die Mußt

Ernten der

2

er Mais, we neben dem W das wichtigste Erzeugni des rumänischen Ackerbaues bildet, ergab im Jahre ag, mn, 59 rigen Durchschnitt von 22 599 060 hl lin den JIrhren 1893 - 97. eine noch größere Maisernte aus, nämlich im Jahre 18865 mit 49. Millignen Hekteliter; nach dieser waren bisher die größten Maiegernten diejenigen der Jahr? 1892 und 1387 mit 32 beziehungsweise 28 Millionen Hektoliter. übrigen bezifferten sich die Maisernten der Jahre 1862 bis 1898 auf 13 Millionen Hektoliter, bejw. 19, 18, 8. 5, 13, 21, 9, 14, 15, 12, 11, 11, 22, 22. 49, 17, 21, 27, 21, 21. 32, 25, 10, 25, 25, 23 und 35 Millionen Hektoliter. Die große Malsernte des letzten Jahres ist sowohl auf Bergrößerung der dem Maigbau gewidmeten Fläche, . , nen 9 , . der Fläͤcheneinheit uführen (16, vom Hektar gegen 12,2 hl im 5jä Durchschnitt der Jahre 1893 bis 1 ) . Auch die Gerstenernte des Jahres 1898 überragt mit einem Gesammtergebniß von 10 450 800 h oder 16 hI vom ha die meisten Vorjahre; ebenso die Haferernte, welche das bisher noch nie erreichte Gesammtergebniß von 6 135 z00 bi lieferte.

ö Hervorzuheben ist endlich noch das Anwachsen der dem Zuck er⸗ rüben bau gewidmeten Fläche von 2840 ha im Jahre 1897 auf 6070 ha im Jahre 1898 und der Zuckerrübenernte von 485 500 4 auf 1 619 620 dz.

Paris. 5. Februar. (W. T. B.) Nach dem offiziellen Saaten. standg bericht ift der Saatenstand fehr . 13, nn . 1 een. / ö 22 ,, übertrifft die

äche diejenige im Vo . 4 in 17 geringer wie im Wurf ch in . ö,

Verdingungen im Auslande.

Norwegen.

15. Februar. Sanitätekorps der Marine. Carljohans voern, Horten: Lieferung von chirurgischen Instrumenten und Bandagen, Verbandgegenständen, sowie von verschiedenen Gebrauchs und Ver⸗ brauchsgegenständen. Genaues Verzeichniß der zu liefernden Gegen⸗ stãnde, Modelle und Zeichnungen im Bureau des Sanitäts⸗ korps der Marine. Nach den allgemeinen Bestimmungen für Ausschreibungen der Sanitaͤts Verwallung der norwegischen Armer und. Marine haben Aus lãnder die sich an den Lieferungen zu be— tbeiligen wünschen, einen in Christiania wohnhaften Vertreter zu be⸗ zeichnen, der die Verhandlungen mit den norwegischen Behörden zu . ö. . . 6 und . haftet.

te, in denen ein in Christiania wohnhafter Vertreter ni ö nannt ist, bleiben stets unberücksichtigt. . ö

. Egypten. 28. Februar. Ministerium des Innern; Lieferung von Kleidungs⸗ stücken. Stallgebrauchsgegenständen und Sattlerwaaren, Material zur Ausbesserung von Sattler waaren,; Riemenzeug von gelbem Leder u. s. w. Lastenheft und genaues Verzeichniß der zu liefernden Gegenstände beim Reichs Anzeiger !.

Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Köln (Rhein) hat die zweite englische Post von London über ö 4. rr in Köln den Anschluß an Zug 31 nach Berlin über Hildes⸗ heim nicht erreicht. Grund: Zugverspätung in England

München, 5. Februar. (W. T. B.) Gestern wurde d einen Fel ssturz bei Steinach der Verkehr auf der . bahn unterbrochen, konnte aber beute wieder aufgenommen werden. Ebenso konnte auf der Strecke bei Verona, wo gleichfalls eine ö e. 6. ö auf 6 Geleise wieder aufgenommen erden, sodaß heute Abend der Rord⸗Süd⸗Expre i ĩ von Italien in München eintraf. .

Bremen, 4. Februar. (WB. T. B) Norddeutscher Lloyd Dampfer Gera⸗, n. New Jork best. 2. Febr. Lizard . . n. Ost⸗Asien best., 3. Febr. Gibraltar passiert. Wittekind‘, v. d. La Plata kommend, 3. Febr. Reise v. Southampton n. Bremen fortgef. Prins Regent Luitpold n. Australien best., 3. Febr. in Aden anger. Pfalj J. Febr. v. Bremen in Montevideo anger. Coblenz*, 3. Febr. v. Brasilien in Bremerhaven angek. Bremen-, v. Australien , 3. Febr. in Port Said angek. und nach Neapel weiter⸗ 53 Februar (W. T. B.) Dampfer „Königin Luise“ 3. Febr. Nachm. Reise don Adelaide nach Fremantle , Prinz Heinrich“, von Ost · Asien kommend, 4. Febr. Morgens in Genua angek. „Aachen“ 4. Febr. von Buenos Aires über Deptfort u. Ant⸗ werpen nach der Weser abgegangen. . Dam burg, 4. Februar. W. T. G.) Hamburg- Amerika⸗ in ie. Damofer Venetia- gestern in St. Thomas angek. Phoenieia“, von New Jork kommend, gestern, Rhenania“, don St. wa, ,,. bert g en. ondon, 4. Februar. T. B.) Castle⸗Lin ie. Dampfer Dunvegan Castle' heute auf Heimreise in Southampton 9.

gekommen. Rotterdam, 4 Februar. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika. Linie. Dampfer „Maasdam', von Rotterdam nach New Jork,

heute Vormittag Lizard passiert.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus. Der Aufführung von Lortzing's komischer Oper Die beiden chützen“ in der bekannten und bewährten Besetzung folgte am Lal g

oldberger.

i Di d des inhaltlich sehr gefaͤlligen Werks ergiebt e Handlung

ch aus einer darin

angewandten, leicht verständlichen Bl Das im Len ständ lich Blumen tmbolls, sast von seibj.

erblühte, liebliche „Veilchen liebt den Prinzen Waldmeister“ und wird von ihm wiedergeliebt; die bösen rn aber verrathen das Geheimniß dem Stiefmũtterchen !, sich bemüht, den alternden Ritter⸗ protzigen Goldregen dem „Veilchen“ „Veilchen“ weigert sich aber, ob⸗

Waldmeister“ sie nicht mehr liebe, sondern die schöne „Veilchen“ ist unglücklich und Rezepte des Pr. Kamillenthee“ ju schaffen. Und nun

erscheint Victoria

chied, um in ihr Wasserreich

e aber am . 23 e. zu diesen Vor. ängen ist anmuthig, ohne eine besondere e e. zu zeigen.

fünfjährigen Durchschnittsziffern; sie bleibt aber wesentlich hinter den

etwas zu rauschend fur die duftige Hand

ie Instrumentierung zeugt von irg , 9 49 . 6 len ung. e letztere und vor

Jabrt 1585 und 1896 zurück, welche letzteren ca. 2 bezw. lieferten.

ganz hervorragende Ernte, nämlich 35 912065 v gegen einen 5säh⸗ Seit dem Jahre 1862 weist die rumänische Sfätistik nur einmal

w ; 7777 . 2