1899 / 37 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Feb 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Saarlouis. Landshut. Augsburg Bopfingen.

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Schwerin i. M.. Altkirch . St. Avold . Demmin. Anklam Breslau.

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Die verkaufte M

15,38 16,00 1740 17,00

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12,80 12,40 12,20 1300 12,65 1460 13,20

1460 1620 13,44 14,60 14,90

12350 15,00 1450 1320 12,80 12,30

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13,50 13,50 13.720 13,00 15,00 1649 16, 13 15, 60 18.20 15, S0 1260 1749 15,50

1300 12,80 13 00 1400

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13,165 12,75 1240 12,50 1290 12,30

1250 13300

1450 13.55 1356

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16.30 15,79 15,03 14,82

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1340 13.95

18 35 1742 1715

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1250 15.05

1480 1376 13556

13 39

16, 10 16,10 15,900 14,78

16 00 15.36 1236

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nd der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durchschnittsprei wird aug den ö ahlen berechnet. Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise bat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender ö .

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Per sonal⸗Veränderungen.

Königlich Preußische Armee. Fähnriche re.

rungen und Versetzungen. x 7. Februar. Frhr. v. Villiez, Lt. im Inf. Regt. Nr. 173, à la suite des Regiments gestellt.

Abschiedsbewilli Förster,

15. Dezember.

18. Dezember.

in den Rubestand verse 25. Dezember.

nach Danzig versetzt

7. De zember.

10. Januar.

11. Januar.

16. Januar.

versetzt.

Ernennungen, Im aktiven Heere.

and versetzt. Baensch, Rechnungs⸗Rath, Garn. Verwalt. Direktor in Stettin, auf seinen Antrag zum 1. April 1899 mit Pension in den Rubestand versetzt. 31. Dezember. Daumann, Kasernen⸗Insp. in Mainz, nach Die nze versetzt. 3. Januar.

Beförde⸗ Berlin,

Im aktiven Heere. Berlin, t. im 2. Thüring. Inf. Regt. Nr. 32, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Zixildienst, Schroeder gen. ven Schirp, Lt. im 2. Pomm. Feld.Art. Regt. Nr. 17, der Abschied bewilligt.

Beamte der Militär-⸗Verwaltung.

Durch Allerhöchste Kabinetsordre. Hauck, Baurath, Garn. Bauinsp. a. D,, der Charakter als Geheimer BVaurath verliehen.

Durch Verfügung des Kriegs Ministerium s. 24. No vem ber. Babu ke, Kasernen · Insp. in Osterode, zum Garn. Verwalt. Insp. ernannt. ö

3. Dezem ber. Schn el le, Kasernen Insp. in Cassel, als Garn. Verwalt. Insp. auf Probe nach Heidelberg, Amthauer, Kasernen . Infr. in Bieuze, nach Cassel, versetzt. Kuhl, Kasernen⸗Insp. auf Probe in Berlin, zum Kasernen⸗Insp, ernannt.

Wilkens, Kasernen⸗Insp. in Mainz, auf seinen Antrag zum 1. April 1899 mit Pension in den Rubestand versetzt. o Schwanke, Garn. Verwalt. Insp. in Köln, nach Verden, Hoffmann, Garn. Verwalt. Insp. in Verden, nach Köln, rersetzt.

20. De zem ber. Martin, Rechnungs⸗ Rath, Garn. Verwalt.

Direktor in Trier, auf seinen Antrag zum 1. April 1899 mit Pension

t. *. on rad, Kasernen⸗Insp. in Königsberg i. Pr.,

Werner, Rechnunge Rath, Garn. Verwalt. Direktor in Schöneberg, auf seinen Antrag zum 1. April 1899 mit Pension in den Ruhest

29. Dezember.

Januar.

Obst, Kafernen. Insp. in Oppeln, nach Ostrowo, Muhlert, Kasernen⸗Insp. in Breslau, nach Oppeln, Schubert, Rasernen⸗Insp. in Darzig, nach Breslau, versetzt.

Leib, Intend. Sekretär von der Intend. der 4. Dir., jur Korps⸗Intend. II. Armee Korps, Rohrbach, Intend. Sekretär don der Intend. der Garde⸗stav. Div., zu der Intend. der Gisenbahntruppen, Liebscher, Intend. Sekretär von der Intend. der Gisenbabntruppen, zu der Korps. Intend. des Garde⸗-Korps, Haase, Fasernen⸗Insp. in Mülhausen i. G., nach Mainz, versetzt. Nie me ver, Kasernen⸗Insp. in Glogau, seinen Antrag zum 1. Februar 1899 mit Pension in den Ruhestand

Kindler, Rechnungs⸗Rath. Garn. Verwalt. Direktor in Thorn, auf seinen Antrag zum 1. Mai 1899. Nüsch, Fafernen Insp. in Koblenz, auf seinen Antrag zum 1. April 1899 mit Pension, in den Ruhestand versetzt. Gerber, Garn. Verwalt. Ober⸗Insp. in Dleden⸗ bofen, als Direktor auf Probe nach Trier, Seichter, Garn. Verwalt. Insr. in Osnabrück, als Ober -⸗Insp. auf Probe nach Diedenhofen, Metzner, Kasernen. Insp. in Göttingen, als Verwalt. Insp. auf Hrobe nach Osnabrück, Do ckenfu ß. KalernenInsp. in Neisse, nach Göttingen, Elm, Garn. Verwalt. DberInsp. in Braunschweig, als Birektor auf Probe nach Schöneberg, Glaubitz, Garn. Verwalt. Sber⸗Insp. in Tilsit, nach Braunschweig, Thiel, Garn. Verwalt. Insp. in Strasburg in Westyr, als Qber⸗Insp., auf Probe nach Tilsit, Bader, Garn. Verwalt. Insp in Ladwigs lust, nach Strasburg in Westyreußen, Lan ge, Kasernen . Insp, in Grauden als Verwalt Insv. auf Probe nach Lurwigelust, Gier sch, Kasernen Insp. in Rendeburg, nach Graudenj, Kleen, Kalernen⸗Insp. in Thorn, nach Rendsburg, Stärtz, Garn. Verwalt. Direktor in Magdeburg, nach Stettin, Garn. Berwalt. Ober Jnsv. in Halberstadt, nach deburg, Schu macher, Kasernen⸗Insp. zu Straßburg i. C. nach st Broscheit, Major a. D., die O

19. Januar. zum Kasernen⸗Insp. ernannt. 20. Januar.

21. Januar.

24. Januar. Pietsch, Ro (2. Schles.) Nr. 26 .

25. Ja nuar.

26. Januar.

51. Januar.

in Berlin, nach Posen, a. O., nach Berlin, Hersetzt. von der Intend. der 18. Div, zum Intend. Sekretär ernannt.

Müller, Dr. Schultz, Intend. Räthe von der Korps⸗Intend. des IX. bejw. XV. Armee-Korps, Intend des VI. Armee-Korps, Korps⸗Intend. des J. Armee-Korps, III. Armee-Korps, Heller, Intend. Rath, Vorstand der Intend. der 7. Div., zu der Korps. Intend. des TI. Armee ⸗Korps, Pfeiffer, Intend. k der Korps⸗Intend. des XI. Armee⸗Korps, als zu der 13. Februar d. J, III. Armee-Korps, zum 1.

1. Februar.

ebruar.

Offiziere re.

Berlin, Schloß, 7. Bat. zurück: v. der v. Soden, Barchewitz, Hannemann,

Adaschkiewitz,

Baermann,

ö Premier · Lt, Haeseler,

Sec. Lt.

Inspektorstelle in Halberstadt zum 1. April 1899 auf Probe über 18. a nu ar. Witte, Kasernen ⸗Insp. in Spandau, auf seinen

Antrag zum 1. Mai 1829 mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Die fing, Kasernen⸗Insp. auf Probe in

Peters, Garn. Verwalt. Insp. in Jauer, auf seinen Antrag zum 1. Mai 1899 mit Pension in den Ruhestand

Möglich, Rechnungs⸗Rath, Intend. Sekretär von der Korps Intend, des IX. Armee-Korps, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

22. Januar. Eicke, Roßarzt vom Drag. Regt. von Wedel

(Pomm.) Nr. 11, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand

arzt vom Hus. Regt. Graf Goetzen ntrag zum 1. Februar 1899 mit Pension in den Ruhestand versetzt. Reichert, Tasernen-Insp. in Verden, nach Celle, Davids, Kasernen⸗Insp. in Celle, nach Verden, Kleemann, Remonte⸗Depot⸗Wirthschafts⸗Insp vom Remonte Depot Mecklenhorst, zum Remonte⸗Depot Hunnesßrück, von Gersdorff, Remonte⸗Depot Wirthschafts⸗Insp. vom Remonte⸗Depot Kattenau, zum Remonte Depot Mecklenhorst, jum 15. März 1899, versetzt. —; Gorella, Garn. Verwalt. Insp. in Parchim, auf seinen Antrag zum 1. April 1899 mit Pension in den Ruhestand

. Intend. Sekretär von der Korps. Intend. TV. Armee Korps, zur Korps, Intend. VI. Armee- Korps versetzt. seinen Antrag zum 1. April 1899 mit Pension in den Ruhestand

. Rübsamen, Garn. Verwall, Ober⸗Insp. in Schwerin, als Direktor auf Probe nach Thorn, Liebich, Garn. V walt. Ober- Insp. auf dem Truppen - Uebungeplatz Döhbheritz, nach Schwerin, Schneider, Garn. Verwalt. Insp. in Ortelsburg, auf den genannten Uebungsplatz, Hentze, Kasernen Insp. in Posen, als Insy. auf Probe nach Ortelsburg, Boltz, Kasernen⸗Insp. Pifrement, Kasernen⸗Insp. in Frankfurt Theile, Intend. Bureau ⸗Diätar

Lazareth⸗Insp.

Lemmel,

7.

Lange, Intend. Rath von der Intend. des März d. J., unter Eatbindung von dem Kommando zur Dienstleistung bei dem Kriegs⸗Ministerium, zur Intend. des Garde⸗Korps, versetzt. Saarburg, zum Lazareth⸗Verwalt. Insp. ernannt. Devot Ober⸗Roßarzt vom Remonte. Depot Brakupönen, zum 1. April 1899 mit Pension in den Ruhestand versetzt. Kaufmann, Neumann, Kanzlei⸗Diätarien, zu Gebesmen Kanzlei⸗Selretären im Kriege. Ministerium ernannt.

3. Februar. Thiele, Höpfner, Feist, Zahlmstr. Aspiranten, zu Zahlmeistern beim IV. bezw. XV. und VI. Armee-Korps ernannt.

Naiserliche Marine.

Ernennungen, setzun gen ꝛc. Berlin, Schloß, 7. Februar. . von dem Kommando zum Matrosen⸗Art. Deiachement zKiautschoa entbunden. Fischer (Indregs), Lt. zur See, zum Matrosen⸗ Art. Detachement Kiautschou kommandiert.

Stellenbesetzungen beim 3. See-Bat. Matrolsen⸗ Art. Detachement Kiautschou im Frühjahr Es treten vom 3. See⸗ uptm., zum 2. See ⸗Bat., Graf Buf se, Sec. Lt., zum 1. S

See Bataiũñon. Es werden jum 3. See⸗Bataillon kommandiert: Christiani, Hauptmann vom 2. See Bataillon, v. Kusserow, Premier ˖ Leut.

. htte, Sec. 8

v. erstein, Sec. Lts. vom 2. See⸗Bat., v. Holtzendorff, Sec. Lt. vom 1. See⸗Bat, v. Boehm, Lt. zur 9 ö ö Kommando zum Matrosen⸗Art. Detachement Kiautschou entbunden. Grumbkow, Unterlt. zur See, zum Marrosen · Art. Detachement Kiautschou kommandiert.

Im Sanitäis⸗Korps. Ziemann,

Sec.

See, v.

Cretius,

Berlin,

Schloß, 7. Februar. Marine Stabktarzt, *g 5

; unter Bewilligung eines 18 monatigen Urlaubs, à la suite des Marine ⸗Sanitäts. Offizierkorps amprath, Marine ⸗OberAssist. Arzt, von dem Kommando r i ren g. g , en e n f 35

ne. Ober⸗ Arzt, Fricke (Hans), arine⸗ Arit, zur Dienstleistung im Kiautschou⸗Gebiet kommandiert.

Dr. Nuesse,

in Bromberg,

zu der Korps⸗ Intend. Rath von der zu der Korpe⸗Intend., des

Riem er, Lazareth-Insp. in Haase, Remonte.˖

sichts punkten. espendet worden.

Beförderungen, Mörsberger, Lt.

und beim

bruar.

Sec.

Deutscher Reichstag. 29. Sitzung vom 10. Februar 1'899, 1 Uhr.

Die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung des Bankgesetzes, wird fortgesetzt,

Abg. von Kardorff (Rp.): Ich bedauere, d nicht Herr Dr. Otto Arendt steht, der durch schwere Erkrankung verhindert ist, hier zu erscheinen und zur Bankvorlage zu sprechen. Herr Büstng meinte, daß Gegner der Bankvorlage nur die Agrarier und Bi metallisten sind. Herr Gamp ist zwar Agrarier, aber. Goldwährungs⸗ mann. Ich bin auch ein eifriger?

welchen Hintergedanken.

wirthschaft noch heute.

aber nicht die Schuldnerländer. die südamerikanischen

größere Stetigkeit auf.

Staaten 2c.

f besprochen im Reichstage und

Wenn das richti

an meiner Stelle

Agrarier, aber ich wüßte nicht, wie bei der Bankfrage das agrarische 66. betont werden sollte. die Vorlage nicht vom bimetallistischen Standpunkt aus mit irgend- ̃ Nachdem die Initiative zur Aenderung des Münzwesens nicht seitens Deutschlands ergriffen worden ist, stelle ich mich der Vorlage gegenüber auf den Standpunkt der Gold- ̃ Als man aus theoretischen Gründen zur Goldwährung ing, um statt mit zwei Werthmessern nur mit einem zu arbeiten, ah man, daß damit die Währung von 30 Milliarden Gold und Silber auf 16 Milliarden Gold allein basiert wurde, metall ist das begehrteste Gut der Welt,. uns die Weltherrschaft von Lombard Street in London gebracht. rodukte fielen im Preise und darunter seufzt die deutsche Land⸗ i Ich will nicht sagen, daß unter der Gold⸗ währung der Reichthum Deutschlands zurückgegangen ist. Der wirth⸗ schaftliche Aufschwung ist vorhanden, aber es ist eine Verschiebung des Reichthums vom platten Lande auf die Industrie und die Städte eingetreten. Gläubigerländer können die Goldwährung noch vertragen, Sehen Sie Spanien, Portugal, Es kommt darauf an: wi können wir in der Bank unseren Goldbestand am besten ver⸗ theidigen? Ich erinnere mich der Reichs einkommensteuer niemals eine Mehrheit haben. Aehnlich liegt es mit der Verstaatlichung der Gank. nutzt also nichts, sich mit diesem Gedanken zu beschäftigen. Posadoweky hat die Gründe gegen die Verftaatlichung ganz richtig vorgeführt. Aufrechterhaltung der Währung und Regelung des Geld⸗ umlaufs ist die erste Aufgabe der Reichsbank. Eine Wohlthätigkeits anstalt fur die Landwirthschaft soll die Bank nicht sein, aber auch nicht eine Woblthätigkeitsanstalt für einzelne Bankfirmen. urtheilen die Vorlage nur nach den politischen und nationalen Ge. Es sind Lobsprüche für die Ich kann in diese Es giebt verschiedene Kriterien, messen kann, ob die Bank nützlich gewirkt hat, Wechselkurse ständig sind. Die französischen Wechselkurse weisen eine : Ist die Bank im stande gewesen, einen festen Diskontsatz aufrecht zu erhalten? Die Französische Bank bietet einen niedrigeren Diskont als die Reichebank. Reichtbum Frankreichs liegen. englische Diskont niedriger sein, denn England i reich, sein Diskont ist aber immer böher gewesen als der franzésische. In Bezug auf den Diskont hat die Reichsbank nicht allen zu stellenden Anforderungen entsprochen. Ist die Bank im stande gewesen, ihren G bestand zu vermehren und zu vertheidigen? Der Goldbestand hat sich aller · dings erheblich erböht, aber der Verkehr und der Handel ist noch Der Metallbestand der Bank betrug 1894 am 5o9 Millionen, an demselben Tage der folgenden Jahre 900, 804,

Ich betrachte

Die Goldwährung hat

wo im Reichstage die Dafür wäre im Bundesrath zu

länzende Leitung der Bank obsprüche nicht ganz ein⸗ an denen man er⸗ Das erste ist, ob die

Das soll an dem großen wäre, müßte der t reicher als Frank⸗

j d 726 Millionen Mark. Von den 726 Millionen waren illionen Silber! Ist es ein glänzender Zustand für uns, daß wir bei einer Anleihe riskieren, sie 10 bis 15 v. H. unter einer franjösischen Anleihe auf den Markt zu bringen? Es ist keine rich ige Bankpolitik, das Gold. unter dem Bankdiskont abzugeben, weil dag immer nur bestimmten Kreisen zu ante kommt. Eine andere Trage it es, ob die Erhöhung des Diskontsatzes immer zut rechten eit erfolgt ist. 1895 erfolgte sie erst, nachdem 209 Millionen Gold berelts abgeflossen waren. Frankreich giebt für reelle Geschäfte auch Gold her. Aber wenn Bankkreise eine auswärtige Anlelbe negotiieren und dadurch Gold haben wollen, so müssen sie ð vom Tausend Agio zahlen. Dieses System hat so große Vorzüge, daß es mir eigentlich unverständlich ist, daß man nicht durch Ver⸗ waltungsmaßregeln etwas Aehnliches versucht hat. Zum Rückgang des Metallbestandes mag auch der industrielle Aufschwung bei⸗ etragen baben; zum theil, sind es aber auswärtige Ein⸗ sisse' gewefen und unsere schlechte Handelsbilanz. Ueber die letztere sporret' m 11. Aber es handelt sich nicht bloß um eine Handelsunter— bilanz, fondern auch um eine Zahlunggsunterbilanz; dadurch wird Geld nach auswärtigen Ländern hin ger en und daraus erklärt sich unser Goldabfluß nach Amerika. In seinem nationalen Reichthum braucht Deutfchland deshalb noch nicht zurüggegangen zu sein; denn Lie snneren Werthe können ja auch im Werthe steigen. Die Handelke⸗ und Zahlunggunterbilanzen werden sich im nächsten Jahre noch fort⸗ setzen, und die augwaͤrtigen Anleihen werden wieder auftauchen. Auch die Kanalvorlagen werden die Bankmittel beanspruchen. Kir haben also alle Veranlafsung, unseren Goldvorratb zu stärken. Die Kapitalpermehrung um 0 Millionen Mark halte ich nicht für genügend. Im Jahre 1875 war ich noch Goldwãhrungs⸗ mann; ich war noch sehr unwissend; aber schon damals erschien mir die Notengrenze sehr gering. Ich würde jetzt die Notengrenze ganz wegfallen lassen. Wozu haben wir denn einen staatlichen Präsidenten der Reichsbank? Höchstens könnte man auf den Gedanken kommen, die Notenausgabe in eine gewisse Relation zum Baarschatz zu setzen. Darin stimme ich mit Herrn Hr. Helfrich überein. Man meint, der Ausschuß der Bankantheilseigner habe nichts ju bedeuten. Aber der Bankpräsident muß in steter Fühlung mit den großen Banken leben und wird. Dadurch unbedingt beeinflußt. Niemand hat 1875 gedacht, daß die Privat ˖ Notenbanken bis heute noch besteben würden. Damals herrschte die Auffassung, daß ihnen nur eine Frist gewährt werden solle. Heute würde keine Mehrheit im Reichstage zu ihrer Beseitigung zu finden sein, trotzdem ein einheitlich verwalteter Baarschatz sehr zweckmäßig wäre. Zwingt man die Privatbanken auf den Dibkont der Reichsbank, dann muß man der Reichsbank untersagen, unter dem offiziellen Diskont Ge—⸗ schäfte zu machen. Wenn die Kommission es zu Wege bringt, daß der Biskontsatz ein niedriger wird, so wird sie sich um das Vaterland verdient machen.

Abg. Fisch beck (ftr. Volksp.): Wenn man Herrn von Kardorff über die Unterbilanz klagen hört, dann möchte man glauben, Deutsch= land ftche vor dem Rain. Wie stimmt das mit den Veröffent- sichungen über die Einkommen. und Vermögenssteuer in Preußen, die eine erhebliche Vermebrung der Einkommen und der Vermögen er— geben? Es ist unzweifelhaft, daß die Erwartungen, die an die Bank⸗ debatte geknüpft wurden, nicht erfüllt worden sind. Von der Ver, staatlichung ist gar keine Rede mehr. Das ist zu verwundern, weil wir Jahr aus Jahr ein seitens der agrarischen Presse gebört haben, daß die Verstaatlichung der Reichsbank nothwendig sei. Ich erinnere an . Klapper und daran, daß ausgesprochen worden ist: die Verstaatlichung der Reichsbank müsse in den Mittelpunkt des Wahlkampfes gerückt werden. Graf Kanitz allein ist noch für die Ver staatlichung eingetreten; er sieht den Bankdiskont als einen Kredit- meffer an; je niedriger jener, desto höher der Kredit. Aber trotz unseres hohen Diskontsatzes ist die geftern angelegte Anleihe von 200 Millionen 20 mal gezeichnet worden. Wir haben also Kredit genug. Mit der von dem Vorredner empfohlenen Prämienpolitit hat Frankreich keinen Erfolg gebabt. Die Französische Bank hat krotzdem mehr Gold verloren als Deutschland. Herr Arendt hatte dehauptet, daß in den ersten drei Vierteljahren 18935 aus Deutschland 25, aus Frankreich nur 15. Millionen Gold nach Amerika gegangen seien. In Wirklichkeit sind aber aus Frankreich 24, aus Deutschland nur 8 Millionen Gold abgeflossen. Herr Arendt ist wieder einmal von seinem Gewährsmann betrogen worden. Wat die Zentral⸗Genossenschaftskasse betrifft, so ist sicher, daß durch die treibhausartige Entwicklung der Genossenschaften viel mehr Wechsel auf den Markt gekommen sind als früher; die Anfragen nach Geld sind dadurch gesteigert. Dr. Heiligen⸗ stadt vertheidigte die Zentral Genossenschaftskasse und brachte ihre Wänsche an die Reichebant zum Ausdruck. Ich will keinem Abgeordneten seine Redefreiheit beschränken. Aber es ist doch eigenthümlich, wenn in dieser Weise ein Ab— gäordneter als preußischer Kommissar Wünsche der Genossenschafts. kaffe bei der Reichsbank verfechten will. Graf Kanitz verlangte billiges Geld und theure Waaren. Weshalb sollen alle Waaren theuer und nur die eine Waare, das Geld, billig sein? Die Herren Agrarier sind Konsumenten, sie wollen das Geld billig haben zur Bezablung ihrer Schulden. Wollen Sie (rechts) auch die Arbeit theurer haben? Die Geschichte des Agrarfeudalizmus zeigt, daß dies nicht immer Ihre Meinung war. Als im Jahre 1874 die Eisen— zölle ermäßigt werden sollten, waren die Konservativen Frei⸗ händler aus Interessenpolitik. Wenn die Agrarier ohne Getreidezölle hohe Preise hätten, dann würden die Industriellen vergeblich Schutz⸗

zölle von ihnen verlangen. Die Agrarier wollen etwas abhaben von

dem Segen, den die Reichsbank verbreitet; des halb die Verstaat. lichung, nicht im fiskalischen Interesse Wenn die Wünsche der Agrarier nicht erfüllt werden, so drohen sie immer mit Revolutionen; so auch bezüglich der Geldwährung. Nicht die Kaufkraft des Geldes ist größer geworden, sondern die Produktionsverhältnisse haben sich geändert, fo daß billiger produziert und transportiert werden fann, namentlich infolge der Ausbildung des Verkehrs. Herr Arendt meint, die Gründe, welche gegen die Verstaatlichung der Reichsbank angeführt seien, seien nicht deutscher Art. Es fei nicht deutsche Art, sich zu fürchten davor, daß die Bank gefährdet werden kann im Fall eines Krieges. Da müßte Herr Arendt eigentlich um Kriegs⸗Minister sagen: Die Unterhaltung voa Festungen u. s. w. bie doch nur für den Fall eines unglücklichen Krieges bestimmt sind, ist keine Maßregel deutscher Art. Wir Deutschen haben die Bestände der Französtschen Bank geschont; Herr Arendt aber meint, der Feind hätte ein Recht dazu, die Gelder zu nehmen. Er ladet also geradezu den Feind ein, die Gelder der Reichtbank zu nehmen. Ist das ein nationales Verfahren? Die Uebernahme der Erhöhung des Grund- kapitals auf dag Reich wäre der Anfang der Verstaatlichung. Gegen die Erhöhung der Notengrenze und die Schmälerung des Gewinnes der Antheilseigner haben wir nichts einzuwenden. Wenn wir keine Privat. Notenbanken hätten, würde ich persönlich nicht für deren chef ung eintreten. Aber ohne zwingenden Grund würde ich nicht für ihre Abschaffung stimmen. Einer Verlängerung der Frist für das Privilegium von 16 auf 20 Jahre würde ich auch zustimmen. Wenn die Vorlage angenommen wird, so wird die Reichsbank ebenso wie in e een, Jahren in der Lage sein, für das Vaterland nützlich zu wirken.

Abg. Dr. Hahn; Herr Arendt hält die Mittel der Reichsbank für nich' genügend geschüßt durch ihre jetzige Verfassung; denn sie ftebt unter staatlicher Leitung und Aufsicht. Wenn unsere Generale 1*70 die Französische Bank verschont haben, so beweist das eine sebr seine Empfindung sür das Völkerrecht; aber ich bin nicht sicher, daß unsere Feinde eine ebenso feine Empfindung haben werden. Baß Herr Dr. Helligenstadt die Zentral⸗Genossenschaf iskasse vertheidigt hat. ist bei seiner Beziehung zu Derselben selbstverständlich; ein solches Verfahren ist auch einem Reichstags. Abgeordneten durchaus gestattet. Daß rie Anleihe von 200 Millionen zwanzigmal gezeichnet ist, freut mich auch, aber noch größer wäre meine Freude gewesen, wenn die Anleihe zu keinem Kurfe über pari hätte untergebracht werden können. Die Verftaatlichung der Reichsbank ist allerdings nicht ein Punkt des agrarischen Programms; aber die Mehrzahl der agrarisch gesinnten

Männer wird wohl dafür sein. Wenn die Bank nicht verstaatlicht wird, dann wird man sehr gründlich prüfen, ob man den Antheils« eignern das Geschenk machen will, welches mit der Erhöhung des Grundkapitals ihnen zufallen würde. Die Diskontpolitik ist maßgebend für die ganzen Zinsverhältnisse im Reich; deswegen müssen wir uns eingehend damit beschäftigen. Die groß. Masse der Bevölkerung kann den hohen Diskont, den die Reichsbank im vorigen Jahre gefordert hat, und der sich durch die Provision des Banquiers noch erheblich erhöht, nicht bejahlen. Der Rückgang des Meiallvorraths der Reichsbank beginnt im Jahre 1895, er hängt offenbar zusammen mit der In- anspruchnahme des deutschen Marktes seitens des Auslandes, nicht mit dem Aufschwunge der Industrie. Die Reichsbank muß darauf bedacht sein, ihren Metallschatz erheblich zu verstärken. Die Anhäufung don Kapitalien in den i der großen Banken zeigt die Nothwendig⸗ keit für die Reichsbank, ihr Grundkapital ganz erheblich zu verstärken. In Deutschland ift die Trennung der eigentlichen Geschäfts. banken von den Depositenbanken noch nicht durchgeführt. Es muß aber dahin gestrebt werden, damit das Publikum sich nicht Rath holt bei den Kommissionsbanken, die doch schließlich nur ihre Unter nehmungen empfehlen werden. Unsere Bank hat im Interesse der Arbitrageure in ihrem Goldbestand fremde Goldmünzen; sie sollte dieselben sofort umschmelzen lassen und nur deutsche Münzen dor; räthig halten, um den Export von Gold nachdrücklich zu erschweren. err Müller Fulda hat sich für die Vorlage erklärt, aber nach der timmung, die in der Waͤhlerschaft seiner Partei berrscht, wird er doch ut thun, daran mitzuarbeiten, daß die boßen Diskontsäͤtze, welche wir n den letzten Jahren gehabt haben, nicht wiederkehren. Die Handelẽs⸗ bilanz Deutschlands ist seit Jahren eine ungünstige, seitdem die Caprtvi'sche Handelspolitik getrieben wurde. Hätte sie genügenden JZollschutz, so könnte die deutsche Landwirthschaft die Bedurfnisse des deutschen Volks allein befriedigen, entgegen der Meinung des Herrn Stiemens. 1879 ist nicht eine do ut des - Politik getrieben worden, sondern Industrie wie Landwirthschaft hatten erkannt, daß ein Schutz für die nationale Arbeit nothwendig sei. Herr Schönlank hat einen Standpunkt vertreten, den seine Parteigenossen im Lande nicht ver⸗ slehen werden. Die Sozialdemokratie und die haute finanes gehen wieder einmal Hand in Hand. Das wundert mich auch nicht; es sind Söhne einer Mutter; beide stehen auf Seiten des Großbetriebs; sie wollen die Cichenschälwaldbesitzer nicht schützen; sie stimmen nicht für Surrogatverbote. Wenn es galt, Arbeitsgelegenheit zu schaffen, so waren die Sozialdemokraten niemals auf unserer Seite. Sie stimmten gegen das Börsengesetz, gegen die Erhöhung der Börsensteuer. Sie werden für die jetzige Vorlage stimmen, die den reichen Bankantheils⸗ eignern ein Millisnengeschenk machen wird. Wir wollen dem deutschen Volk einen billigen Leihtins und eine gute Diskontpolitik auf Grund einer verbesserten Organisation der Reichsbank verschaffen. . Präsident des Reichskank⸗Direltoriums, Wirklicher Geheimer Rath Pr. Koch: Meine Herten! Es ist ja bedauerlich, wenn auch nicht gerade neu für mich, daß die Reichsbank in ihrer Organisation und Leitung nicht den Beifall der Herren Dr. Hahn und von Kardorff gefunden hat. Indessen bin ich Herrn Abg. Hahn dafür dankbar, daß er die vermelntlichen Fehler der Reichsbank, wie er wiederholt betont hat, nur der Organisation und nicht der Verwaltung zuschreibt. Auf das Jahr 1895 werde ich gleich noch näher eingehen, Zu⸗ nächst hat fich Herr Dr. Hahn wieder der sogenannten Verstaatlichunge⸗ frage zugewandt. Aus dieser ganzen Deduktion will ich nur einen einzigen Punkt hervorheben. Er schien dem Regierungstisch gewisser⸗ maßen zum Vorwurf zu machen, daß hier die Nothwendigkeit betont wurde, neben dem Staatskredit noch den Kredit einer selbständigen großen Landesbank zu erhalten und zu stärken. Diese Noth⸗ wendigkeit geht aber nur aus den Erfahrungen hervor, den Grfahrungen aller Kriege und Jahrhunderte, aus geläuterter finanzwissenschaftlicher und volkswirihschaftlicher Erkenntniß. Darin liegt nichts, was den Staat zurücksetzt. Wir haben eben die Er— fahrung, daß, wenn ein Krieg ausbricht, die Papiere des Staats tief berabsinken, während in den Bankaktien sich das kaum zeigt dieser Unterschied mag nicht viel bedeuten —, daß aber namentlich die Deposttengelder bei der Bank bleiben und sich sogar vermehren. Ich habe nämlich betont: wenn eine reine Staatsbank besteht, würden sie grade abfließen und dies die bedrängte Lage der Bank vermehren. Ich berlafse damit diese Organisationsfrage. Run kam Herr Dr. Hahn weiter in großer Ausdehnung auf die Diskontpolitik. Ich möchte gleich den Punkt berühren, an den er mich soeben erinnert hat, nämlich das ahr 1895. Im allgemeinen wirft er der Reichsbank vor, sie habe den Diskont zu hoch gehalten; in diesem Fall wirft er ihr wieder vor, er sei zu lange zu niedrig gewesen. Ja, es ist schwer, es Herrn Hahn recht zu machen! Die Frage der Diekontveränderung wird, wie ich neulich schon bemerkt habe, innerhalb der Bankverwaltung, also nicht von mir allein, sondern mit 7 Kollegen tagtäglich erwogen, und erst dann kommen wir auf Grund eingehender Prüfung aller Ver⸗ hältnisse zu den Resultaten, die Sie kennen. Ich bin bereit, in der Kommission eine volle Geschichte aller einzelnen Diskontveränderungen vorzutragen und jede zu rechtsertigen, wenn es verlangt wird. 84 glaube aber, daß der hohe Reichstag schwer gelangweilt würde, wenn sch hier darauf näher einginge. Im Sommer 1895 nun war unsere Situation außerordentlich günstig; wir hatten damals einen be— deutenden Goldvorrath; noch am 25. August betrug der Metallbestand 1023 Millionen, die Noten waren mit 16 Millionen überdeckt; wir batten alss 16 Millionen mehr Baarbestand in der Kasse, als wir Noten ausgegeben hatten. Erst am 30. Sep⸗ tember zeigte sich dann plötzlich die gewaltige Inanspruchnahme; der Metallbestand war auf gl4 Millionen gefallen, die Anlage um mehr als 200 Millionen gestiegen; statt der Ueberdeckung war ein steuerpflichtiger Notenumlauf von 46 Millionen eingetreten. Indessen war doch zunächst abjuwarten, ob die plötzlichen Ansprüche nicht mit gesteigerten, bald wieder nachlassenden Quartalsbedürfnissen zusammen; bingen und mit versuchten Konvertierungen, welche jum großen Theil für erste nicht gelungen waren. Wir sahen ferner zwar, daß die Industrie günstig ftand, aber es schien uns noch ziemlich unsicher, ob der schüchterne Äufschwung der Industrie auch ein dauernder bleiben würde, zunächst alfo sage ich war abzuwarten, wie sich die Verhältnisse weiter entwickelten. Hätten wir damals den Diskont sogleich von 3 auf 400 vertheuert, so hätte ich, einmal das Geschrei der Herren Bimetallisten und Agrarier hören mögen. dann hätte man kein gutes Haar an uns gelassen. Aber als die Ver⸗ bältniffe sich auch anfangs November noch nicht genügend besserten, wurde der Diekont erböht. Die Reichsbank hat überhaupt so lange sie besteht den Diskont 38 mal nach oben hin geändert. Nun sagte man ich glaube, auch Herr von Kardorff deutete so etwas an das wäre meistens nur geschehen, um unsern Geldbestand gegen das Ausland zu schützen. Meine Herren, das ist ganz und garnicht der all. Nur 1 mal von jenen Z8 Fällen ist der Grund für die Er⸗ öbung bauptsächlich der ewesen, daß ein Goldabfluß ins Ausland sich bemerkbar machte. Das war namentlich in den ersten Jahren der Reichebank der Fall, als zur Durchführung der Goldwäͤhrung große Käufe von Gold erfolgen mußten. 10 Fälle von jenen 11 liegen vor 1894. Von den übrigen 27 Fallen sind 14 solche, in denen wir wir ausschließlich wegen der Versteifung des heimischen Geldmarktes den Diekont erhöht haben, unsere innere Lage also so war, daß sie allein eine Dißkonterböhung nothwendig machte. Bei den weiteren 13 Fällen haben allerdings die Besorgnisse, daß Gold hinausgehen könnte bei ungünstigen Wechselkursen, wohl mitgewirkt; aber sie sind in keiner Weise, allein entscheidend gewesen. Nun ,, Herr Dr. Hahn weiter zu behaupten, daß unser Gold; estand. d. h. der des Landes, nicht bloß der Bank, worauf er besonderes Gewicht legt, in gefahrdrobender Weise abgenommen habe; ich habe ihn so verstanden. In dieser Beziehung müßte ich ihm zur Last legen, daß er die „Statistischen Uebersichten des Deutschen Reichs“ nicht hinreichend studiert hat. Deutschland hat von Jahre 1855 ab alljährlich eine Zunghme per Saldo, also einen Ueberschuß der Einfuhr von Gold in Münzen, Barren und Bruch

während derselben Zeit hatte Frankreich eine Mehreinsuhr von

fiber die Augfuhr gehabt im Ganzen von gö2 Millionen Mark; nur 741 Millionen . Wo sst denn da bei uns die Abnahme?

Das betraf aber den Goldvorrath des Landes überhaupt. Sie haben nur von der Bank gesprochen? Ich komme auch zu diesem. Der Goldvorrath der Reichsbank hat sich ebenfalls ich habe die Tabelle vor mir in ansehnlichen Dimensionen gehoben. Im Jahre 1876 betrug er durchschnittlich nur 236, 1877 218, 1878 207 Mil- lionen; er stieg dann Ende der S0 er Jahre auf Sätze wie 608 Millionen im Jahre 1888, 615 Millionen im Jahre 1893, 1895 auf 704 Millionen. Der Durchschnitt war damals noch ein sehr hoher, weil der industrielle ufschwung noch nicht eingesetzt hatte. Erft infolge diefes Aufschwungs, infolge der großen Inanspruchnahme der Bankmittel, namentlich durch die erstarkende Industrie, ist er in den letzten Jahren wieder etwas gefallen, weniger als bei der Bank von Frankreich, wenn er auch noch immer hoher ist als 1893. Meine Herren, es heißt doch in der That die Sonne am Himmel leugnen, wenn man diesen Aufschwung bestreitet. Mir tritt das tãglich vor 6. wie wir von der Industrie in Anspruch genommen werden. Wir kennen doch die Wechsel; die Handelzberichte der Bank⸗ anstalten, von denen gerade jetzt täglich viele eingeben, schildern uns übereinstimmend, wie hoch die Anforderungen der Industrie an die Bankmittel sind. Die Durchschnittsziffer des Goldvorraths bei der Reichßbank von 1898 war immerhin noch 583 Millionen, der Höchstbetrag 710 Millionen am 23. Februar 1898. Nun hat, ich glaube, speziell Herr von Kardorff angeknüpft an den hohen Goldstand, von 1894. Er bat da gerade ein Jahr tiefer Geschäftsstille und Geldflüssigkeit aus gesucht, wo natürlich der Goldstand ein besonders hoher war. Damals war eine lange Stagnation und Depression schon voran⸗ gegangen; unsere zinsbringenden Anlagen in Wechseln und Lombard waren tief gefallen, die Goldbestände hoch. Am 23. November hatten wir 1075 Millionen Metall, als höchsten Betrag des Metalls. Aber nehmen Sie die Höchstbeträge der späteren Jahre, so waren diese auch 1896, 18987, 1898 niemlich hoch, nämlich 965 Millionen beziehungsweise 840 und 985 Millionen Metall, und zwar jedesmal am 25. Februar; die geringsten Bestände waren 04, 748 und 726 Millionen stets am J. Oktober. In allen Jahren zeigen sich also große Spannungen zwischen Höchst⸗ und Meistbetrag des Metalls; sie nahmen nur im letzten Jahre wegen der größeren Inanspruchnahme nicht unerheblich zu. Die Spannung betrug im Jahre 1896 161, 1897 192 Millionen und 1898 257 Millionen. Diese Spannungen beweisen nur die Fluktuationen des wirthschaftlichen Lebens, sie sind ein Zeichen von Gesundheit. (Widerspruch rechts) Meine Herren, gerade der wechselnde Verkehr mit seinen Bedarfs · schwankungen erfordert die Elastizität der Umlaufsmittel; eine Stag nation zeigt sich in einem gleichmäßigen Metallvorrath, Noten- umlauf und Anlagebestand. Aber wenn das wirthschaftliche Leben in die Höhe gebt, dann nehmen die Anlagen und die Noten zu, das Metall ab. Alle Jahre im Februar, wenn die Verhältnisse sich wieder berubigt haben, haben wir einen bedeutenden Metall⸗ votrath. Am 23. Februar 1896, 1897 und 1898 haben wir eine Ueberdeckung unserer Noten gehabt, mehr Baarbestand als Roten; das haben die Herren wohl nicht hinreichend erwogen. Nun kam Herr Dr. Hahn darauf es zeigt sich immer wieder derselbe Gedanke —: wir sollen Metall, Gold schaffen. Damit in Verbindung stebt aber eben die Diskontfrage; das einzig wahre und entscheidende Mittel, um den Metallvorrath dauernd zu vermehren, ist nach allen Autoritäten und Erfahrungen eben eine Diskonterhöhung. Falls der Herr Abg. Hahn die Autorität von Loon Say gelten lassen will, so müßte ich ihn auf dessen Aeußerung in der Vorrede zur 3. Auflage des klassischen Werks von Goschen „Theorie der gus— wärtigen Wechselkurse“ aufmerksam machen. Er bezeichnet die Me⸗ thode der Banken von Frankreich, bei Einlösung von Banknsten die Herausgabe von Gold zu verweigern, als gefährlich und neu. Die früheren Gouverneure der Bank waren nämlich ebenfalls der Meinung, daß die Diskonterhöhnng das geeignetste Mittel sei = Löon Say also fährt fort: „Wollte die Bank das fuͤr den Export nothwendige Gold nur gegen eine Prämie bergeben und wollte sie sich falls eine Kräftigung des Boldvorrathes erforderlich sein sollte nur auf Ankäufe im Aus⸗ lande beschränken, so würde sie eine ganz falsche und unkluge Wäh⸗ rungspolitik befolgen. Es giebt nur ein richtiges Ver— fahren, Gold heranzuziehen, wenn die auswärtigen Wechselkurse ungünftig werden, nämlich die Diskonterhöhung. Daggselbe sagt auch Goschen selbst, in dem angefuhrten Werke, daß in vielen . erschienen ist also Goschen, der frühere englische Finanz⸗Minister, wie ich für die Herren, denen es nicht gegen⸗ waärtig sein sollte, bemerlen möchte, eine bekannte Autorität, sagt: Es ist also klar, daß um den Abfluß von Gold zu hemmen und die daraus entspringenden Folgen zu beschwören, nichts wirksamer sein kann als eine plötzliche Erhöhung des Diskontsatzes. Es ist dies das einzige Mittel, dasjenige zurückluhalten, was man zu verlieren auf dem Punkte steht, und zu ersetzen, was schon fortgegangen ist.“ Nun kommt aber immer wieder das alte Märchen von der französischen Prämienpolitik. Ich will hier gleich auch den Herrn Abg. von Kardorff vorwegnehmen; er fing an damit und der Herr Abg. Dr. Hahn schien mir den Rath zu geben, ich solle mich mehr darüber unterrichten. Glauben denn die Herren in der That, daß ich mich über die Prämienpolitik nicht unterrichtet habe? Ich habe seit Jahren mit den einflußreichsten Financiers von Paris Briefe gewechselt und mich mündlich mit ihnen unterhalten. Ich habe solche Originalbriefe hier und kann Mittheilungen daraus machen. Die Sache verhält sich anders, als die Herren Abgeordneten glauben. Sie stellen die Sache immer so dar: Gold geben wir dem, der im Inland Gold braucht für inländische Geschäfte; sowie wir die Vermuthung baben, daß es für den Export gebraucht wird, verweigern wir es, wir verlangen eine bohe Prämie, sodaß der Cxport von Geld unmöglich ist. Auf diese Weise schützt die Bank von Frankreich ihren Goldvorrath, und da— durch das ist die weitere künstliche Schlußfolgerung. wird es ihr möglich, den Diskont niedriger zu halten. Wie ist es aber in Wicklichkeit? Die Bank von Frankreich giebt Napoleons also die Landesgoldmünze überhaupt in größeren Quantitäten garnicht heraus. Sie thut dies nur dann, wenn es sich um die Einfuhr von Zerealien handelt ich weiß nicht, ob dies den Herren besonderg gefallt, ich kann es aber aus verschiedenen Briefen konstatieren wenn es sich um die Einfuhr von Zereglien und Baumwolle handelt, dann giebt die Bank Napoleons in großer Menge heraus, weil sie muß: das Gold kommt in 5 Monaten doch wieder herein. Die sog. Praͤmie dagegen besteht nur bei dem Verkauf von Barren und fremden Münzen; da erhebt die Bank allerdings eine wechselnde Prämie, wie die anderen Banken eg auch thun. Sie ist mit dieser Prämie nur von Zeit zu Zeit etwas hoch gegangen, hat aber den Export durchaus weder verhindern wollen noch können. Ich habe hier einen Brief eines der ersten Banguierß von Paris. Er sagt: Die Bank von Frankreich giebt die Landesmünze in Gold (Napoleons) nur in Ausnahmefällen ab. Wenn jemand bon der Bank Gold. kaufen will, so ist er nicht verpflichtet anzugeben, wofür das Gold bestimmt ist und für welches Land. Er thut es aber häufig freiwillig, besonders wenn es zur Bezahlung von Getreide dient. Bie Bank soll nämlich zu diesem Zweck Gold lieber hergeben. Dag wäre also, was ich vorhin sagte. Und nun beißt es in einem anderen Schreiben eines anderen Banquiers: Dans ces conditions, quand elle paie en Napoléons, ells ne demande jamais diagio et elle n'aurait. pas le droit de le faire, Alfo von Prämie ist in diesem Falle gar keine Rede; und er fährt fort: „Ces derniòres années elle n'a donné des Napoléons en sommes importantes que pour 18 paiement des cotons d'Egypte. La encore elle n'a pas demands de prime, ee que 16gasement elle ne peut pas faire. Wenn jemand gemünztes ran zõsischeg Geld für Noten oder Guthaben fordert, giebt es ihm alfo die Bank von Frankreich in kleinen Quantitäten ohne weiteres, in größeren nicht. Frankreich hat bekanntlich noch einen kolossalen Silberborrath, und die Bevölkerung ist in großem aße noch an die Zirkulation von Silberthalern und Bank⸗ noten gewöhnt; da wird es also nicht als so schlimm empfunden, wenn die Bank das gemünzte französische Gold verweigert. Es beißt weiter: In einem anderen Briefe wird bemerkt, die Bank hätte Gold ver— weigert, wenn sie wssse, daß es für Deutschland bestimmt sei. Das

wird aber jetzt heißt es weiter aus entschiedenste bestritten.