1899 / 37 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Feb 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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IH weiß nicht, was richtig ist. In dem Falle, wenn die Bank in größeren , . französisches Gold bergiebt also für Getreide und Baumwollbezüge verlangt die Bank, daß man Wechsel bei ihr diskontiert auf 90 Tage, und in dem Diskont für die Wechsel, die ihr sonst nicht übergeben worden wären, bat sie ihr Entgelt. Nun erst kommt der Fall der Prämie, den die Herren mißverstanden baben. Mein Korrespondent fährt fort; La banque vend des monnaies d'or étrangéres et des lingots d'or avec une prime sur son prix dlachat, en prenant pour base le prix de lor (fin * Eondres. HElls facilité ainsi des achats de denrées alimentaires, telles due esérsales etc. Sie erleichtert auf diese Weise die Cinfubr von Nahrungsmitteln, z. B. Getreide La Banque décide chaque jour la somme qu'elle veut donner et la partage au Pprorata des demandes des bangniers. Ich kann in der Tommission, wenn die Herren es wünschen, noch mehr aus diesem Briefwechsel mittheilen, kurz und gut, das ist die eigentliche uns so oft angepriesene Prämienpolitik. Was geschiebt aber weiter in Frankreich? wenn die Bank Schwierigkeit macht mit dem Geld und es muß doch Gold ins Ausland geschickt werden mitunter bringt dies, wie Sie wissen, die Zahlungsbilanz des Landes mit sich —, dann geht man einfach in den Verkehr, es giebt dort große Magazine —, und es gelingt dann dort, fremde Münzen oder meistens Napoleons in größeren Quantitäten zu sammeln gegen eine Sammel gebühr. Eg ist eine alte Klage, daß sich die Valuta in Frankreich durch diese Praxis etwas verschlechtert hat, weil man die vollwichtigen Stücke zum Syrport verwendet; man sagt, es zirkulieren viele Gold⸗ münzen schle hten Gewichts neben den vollwichtigen. Nun haben aber alle diese Schwierigkeiten, die sog. Prämien von 6 bis 8 per Tausend und Aehnliches, durchaus nicht genügt, um, den Goldvorrath Frank reichs zu schützen, denn in der Zeit, wo wir per Saldo mehr Gold bekommen als verloren haben, ist Gold aus Frankreich hinaus- gegangen. Die Bank hat im letzten Jahre weit über 100 Millionen Francs verloren. Gegen gesteigerte Geldbedürfniffe im Inlande schütt die sog. Prämienpolitik überhaupt nicht, also auch nicht gegen erhöhten Diskont. Für deutsche Verhältnisse ist sie völlig ungeeignet. Wenn die Herren noch Näheres über diese Frage erfahren wollen, so bin ich bereit, in der Kommission weitere Grläuterungen zu geben. Herr Abg. Hahn verwies weiter auf die Erhöhung des Grundkapitals als ein Mittel zur Vermehrung des Goldvorratbs.,. Aber das ist ein Irrthum, wie schon von dem Herrn Staatssekretär des Innern und auch von mir am ersten Sitzungatage auseinandergesetzt worden ist. Ich gebe auf diesen Punkt nicht weiter ein. Es wärde die lleicht zunächst nur eine Versteifung des Geldmarktes, also Erhöhung der Zinssätze herbeiführen, wenn man ein so großes Kapital einfordern wollte. Nun hat der Herr Abg. Hahn noch einige Spezialwünsche. Er sagte, wir möchten doch das bat mich allerdings etwas komisch berührt unsern Goldvorrath ausmünjen lassen. Herr Dr. Hahn ist nicht der Vater des Gedankens; ich erinnere, mick, denselben schon irgendwo in einm der kleinen bimetallistischen Scheistchen gelesen zu haben. Wenn die Herren sich ansehen. welche Prägungen wir in den 10 Jabren 1888 bis 1887 be- wirkt haben, so werden Sie zugeben, daß es recht erhebliche Summen sind. Wir baben ausprägen lassen 1146 Millionen, Frankreich in derfelben Zeit 404 Millionen und England 691. Millionen Mark. Ich halte es für unwirthschaftlich, unsera ganzen Goldvorrath prägen zu lassen und einen erbeblichen Theil, was nie zu vermeiden, in der beguemen Form bon Doppelkronen in das Ausland ziehen zu lassen. Wir würden dabei jg nur die Prägungskosten einbüßen. Wir balten immer ein gewisses Verhältnis zwischen Prägung und unge— münztem Gold. Wir lassen weiter prägen, sobald der Bedarf sich zeigt; aber alles Gold auszuprägen halte ich für sinnlos. Keine Noten⸗ bank der Welt thut das. Dann sagte der Herr Abg. Hahn bezüglich der Ausweise, wir sollten mehr detaillieren. Wir können doch nicht immer eine ganze Broschüre veröffentlichen. Die ausführ⸗ lichsten Ausweise veröffentlicht die Bank von Rußland, die Reichsbank beschrãnkt sich darauf, wie die Privat⸗Rentenbanken, die gesetzlichen Vorschriften genau zu erfüllen, welche bei Berathung des Bankgesetzes nach reiflichster Prüfung aller einschläglichen Verhältnisse festgesetzt wurden. Ich glaube, daß diese Veroͤffentlichungen allen Ansprüchen Jenügen, denn das große Publikum hat kein be⸗ sonderes Interesse daran, jede Woche zu hören, wie viel Gold und wie viel Silber in der Bank ist. (Widerspruch rechts) Ja, das möchte ich doch für richtig halten. Veränderungen gehen hauptsächlich nur im Golde vor sich, welches stets den bei weitem größten, immer gestiegenen Theil unseres Metalls ausmacht, obgleich wir in der letzten Zeit auch viel Silber verloren haben, Ob Gold ins Ausland geben kann, sieht der Kaufmann an den Wechselkursen. Ich glaube, daß der Handelsstand nicht sebr großen Werth auf die wöchentliche Veröffentlichung der Zahlen von Gold und Silber legt. Uebrigens machen wir aus unserem Goldvorrath durchaus kein Gebeimniß. In den achtziger Jahren lag die Sache allerdings etwas anders, da war unser Goldvorratk etwas schwach, er wurde unter Umständen ganz klein, der Kredit der Bank konnte erschüttert werden, wenn man sagte, daß pur wenig Gold vorhanden ist. Aber jetzt bat sich das Ver⸗ bältniß so günstig gestaltet, seit 13887 ist die Golddeckung unferer Noten stärker als die der Bank. von Frankreich, sodaß wir ebenso, wie ich vorhin eine Angabe über unseren Gold⸗ vorrath gemacht babe, wir jeder Zeit bereit sind anzugeben, sopiel 6 Gold und soviel ungemunztes ist vorbanden, was jetzt schon eis in unseren Jabresberichten und Bilanzen geschieht. Db nun nach alledem das Verdikt des Herrn Abg. Hahn gerechtfertigt ist, die Reichsbank babe fich nicht bewährt, das, muß ich dem Urtbeil des boben Hauses überlafsen. Ich gehe weiter zu den Ausfũhrungen des Herrn Abg. von Kardorff über. Er hat schon immer eine Art Spahn auf mich gehabt; ich habe öfter das Unglück gehabt, bier mit ihm in Kollision zu geratben. Daher fürchte ich, im Hinier⸗ grunde seiner Angriffe liegen gewisse währungepolitische Gegensätze, die jwischen uns bestehen. Ich glaube, Herr von Kardorff verargt es mir, daß ich niemals dazu gesprochen habe, den Uebergang zur Dovvelwãhrung, wie Professor Lexis es nennt, den tollkühnen Sprung ins Dunkle, mitzumachen. Das ist das Ganze, was er mir Schuld giebt. Qbgleich er sich gegen den Zusammenbang zwischen Reichs bank und Währung verwahrt hat, so spielt das doch wohl ein wenig mit; denn. Herr, von Kardorff würde sonst viel⸗ leicht nicht so starFk in seinen Ausdrücken gewesen sein. Sein Vorwurf gegen mich, den ich für den stärksten halte, den man einem Reicht bankleiter machen kann, gipfelte darin, daß er sagte, meine Leitung der Bank es ist aber nicht meine Leitung allein 4 dean ich bin in allen wichtigen Fragen mit meinen sieben Kollegen inmer einverstanden gewesen sei eine ver bãnaniß volle. Mit anderen Worten, sie ist so, daß siꝛ die Bank und das Vaterland in Gefahren bringt. Der Varwurf ist stark; die Gründe sind außerordentlich schwach; sie sind leicht zu widerlegen. Zunãchst kam Hert von Kardoiff darauf zu sprechen, es sei richtig, die Banf dürfe keme Woblthãtigkeitganstalt sein aer auch nicht für einzelae Ban quiers. Nun ist wirllich kein Ausdruck unberechtigter als der, wir seien eine Wohlthätigkeitsanstalt für einzelne Banken. Die großen Bankflemen brauchen. Die Reichs bank fast garnicht, sie die kontieren sebr wenig bei der Reichsbank. Der e ber Banken und Banqäaiers unter allen krediütberechtigten irmen ist nur 39 o/o, und dieser ist gewiß kein unberechtigt bober, wenn man bedenkt, in welchem Umfange jene die Geschäfteumsätze in Deurschland vermitteln. Wie man da noch von einer Wohl- tbätigkeitsanftalt svrechen kann, das weiß ich nicht bei der Jaduftrie ist der Prezentsat viel bäber, ebenso bei den Kaaf⸗ leuten. Ich werde in der Kommission noch weitere Detail

darüber mittheilen. Nun warf Herr von Kardorff ung weiter vor, Reichebank so verwaltet würde, wie die Zentral. Genossenschaftekasse,

wir hielten nicht auf Stetigkeit der Wechselkurse. Mir ist un⸗ verstãndlich geblieben, was er damit gemeint kat. Stetigkeit der

Wechselkurse ist völlige Stetigkeit der Zahlungsbilanz von Land zu Land. Ja, wenn eine Bank daz im stanze wäre, diese Stetigkeit zu erhalten, jo bätte sie den Stein der Weisen erfunden, Das ist un⸗

mõalich. Wir können gegen das Dinaufgeben der Wechselkurse wirken, indem wir fremde Goldmünzen verkauren, oder namentlich, indem wir

den Diskont erhöhen und hiermit das Einströmen fremden befördern, das Ausströmen unseres Goldes verhindern. 3 . . von Kardorff sich das voll überlegt, nimmt er den Vorwurf zurũck. ann kam er auf die dritte Unterschrist zu sprechen, die sei für den Diskont in Frankreich gleichgültig Ganz das Gegentheil ist der Fall. Die dritte Unterschrift ift im französischen Parlament Gegenstand einer lebhaften Debatte gewesen bei der schon früher von mir er⸗ wähnten Erneuerung des Banhprivilegs. Es ist eigenthümlich, daß die Herren das französische HBeispiel immer gelten lassen, sobald sie uns . etwas Unangenehmes daraus ableiten wollen, berufen wir uns aber guf Frankreich, dann beißt es gleich: dort sind die Verhältnisse andere. Nun besteht in Frankreich die Vorschrift, daß drei Unterschriften vor⸗ handen sein müssen, wenn ein Wechsel von der Bank diskontiert wird, bei uns in der Regel drei, mindestens zwei. (Zuruf rechts.) Ja, das ist, gesprochen, ich habe eg mir sofort notiert und bleibe dabei; ich nehme also an daß Sie ez zurücknehmen. Auf alle Fälle möchte ich aber die eine einschlagende Aeußerung des französischen Kommissionsberichts anfübren. Ez heißt dort: Der von den Banquiers als Mittelinftanz berechnete Diskontsatz richtet sich nach, dem Kredit des Darlehnsnehmers und der 3a. zum offiziellen Dis kontsa bildet eine regelrechte Risikoprämie. Und in der Sitzung vom 17. Juni 1897 sagte der Finanz Minister Herr Cochsty: „Die dritte Unterschrift ist auch die Ursache billigen Diskonts; denn wenn die Bank Wechsel mit zwei Unterschriften kaufen wollte, so würde sie eben danach trachten, in einem höheren Diskont die Entschädigung für erhöhte Verlustgefahr zu erhalten. Zuruf rechts.) Ja, Herr von Krardorff scheint diesen Punkt seiner Vorwürfe jetzt zurückzunehmen; ich bin darüber sehr beruhigt. (Heiterkeit. Er⸗ neuter Zuruf rechts) Nun, wenn Sie es nicht gesagt haben wollen, defto besser! Jedenfalls mindert das Erforderniß der dritten Unter⸗ schrift die gepriesene Billigkeit des französischen Diskonts. Dann kam Herr von Kardorff auf den Goldbestand von 1894 und stellte dem⸗ gegenüber unsere jetzige Lage als schwach dar wenn die Sache nicht so völlig unbegründet wäre, so könnte man bei solchen Aeußerungen wirklich bedenklich werden; was macht das dem Ausland gegen⸗ über für einen Eindruck, wenn ein Abgeordneter hier die Reichs,. bank, die Säule des deutschen Kredits, als schwach hinstellt! Frankreich hat ja etwas mehr Gold als Deutichland und die französische Bank sogar erheblich mehr; aber darauf kommt es allein doch nicht an, sondern auf das Verhältniß des Notenumlaufs zum Goldvorrath, auf die Deckung, und diese ist in Frankreich schlechter. Das will ich den Herren sofort beweisen; Unsere Notendeckung durch Gold ist seit 1387 im Durchschnitt eines jeden Jahres immer eine bessere gewesen als die der Bank von Frankreich, sie bat sich fort und fort gebessert. Die Golddeckung hat sich von 27,9 o i. J. 1881 schrittweise gehoben bis auf 619 oM i. J. 189.4 sie betrug selbst ö; J. 1895 noch durchschnittlich 51.9 vo; in diesem Augenblick 56 9 Bei der Bank von Frankreich beträgt die Golddeckung 1898 durch⸗ schnittlich nur 50,7 o, gegenwärtig ist sie 47,5 o o, also ein Minus von 35 oso gegen die Reichsbank. Wo ist da unsere Schwäche? Bei der Bank von England sind bekanntlich kolossale Mengen fremden Geldes deponiert; für die Noten hat sie Ueberdeckung, für Noten aus fremden Geldern nur eine Deckung von 45,96 0 weniger als wir. Also die Lage unserer Reichsbank ist eine durch- aus zufriedenftellende; sie flößt der Bankverwaltung keine Besorg—= nisse ein; sie ist eiwas schlechter geworden im Winter im Zusammenhang mit den großen Ansprüchen, hat sich aber in diesem Augenblick schon wieder etwas gebessert; der Diskont ist ja noch hoch oo aber ich wiederhole; er wird wahrscheinlich bald 490 sein und vielleicht noch weiter zurückgehen. Ueber die Prämien⸗ politit habe ich bereits daz Nöthige gesagt. Als Mittel zur Dis kontberab⸗ setzung ist sie für uns ebenso untauglich, wie als Mittel zur Erhaltung des Goldvorraths. Ich weiß nicht, ob Herr ven Kardorff noch andere besondere Mittel zu empfehlen bat, den Geldwerth zu starken; ich wärde begierig darauf sein, in der Beüsehung andere Mittel zu hören als das von Herrn Dr. Hahn empfohlene der Erhöbung des Kapitals der Reichsbank nicht um 30, sondern um 80 Millionen. Ich fagte schon, daß dieses Mittel unzureichend ift, um den Zweck zu erfüllen. Dann kam Herr von Kardorff auf die Kontingentierung und erwähnte in der Beziehung hat er sich eines groben Mißverstãndnisses schuldig gemacht der neulich von mir mit Recht gerübmte Schrift- steller Helfferich habe ein bestimmtes gesetzliches Verhältniß der un- gedeckten Noten zu dem Metallschatz empfohlen, Aber Helfferich hat bei seiner geläuterten Kenntniß der Volkswirthschaft nie daran gedacht, der Vorschlag ist, wie Herr von Kardorff früher selbst gesagt bat, don einem anderen ausgegangen, einem Bimetallisten Serrn Sepd. Aber wir baben ja neben der Kontingentierung der ungedeckten Noten noch die Drittel deckung für alle Noten. Jener Vorschlag des Abg. von Kardorff würde nur dazu führen, die iets, m mehr als bisber einzuengen und zu erschweren. Hauptsache ist stets die Drittel deckung, die Kontingentierung ist für uns nicht von so unmittelbar wingender Bedeutung, wie das schon der Herr Sꝛaatssekretãr und ich dargelegt haben. Endlich war noch von dem Priwatdiskont die Rede. Dieses urtechnische Tbema, welches sich mehr für die am. missten eignet, habe ich schon vorgestern bebandelt. Ich will bier nicht darauf zurückkommen sondern hiermit schließen. Abg. Broem el (fr. Vgg.): Ich habe weder Talent noch Neigung, sür die Regierungsvorlage gegen die Angriffe des Dr. Habn anzu⸗ kãmpfen. Mir liegt daran, die Ausfübrungen desselben ju ergänzen. Sr meinte, daß es der Wiribschaftspolitik der enn zu danken sei, daß auf dem mageren Hoden eig so reichs blüben des Wirth. schaftsleben enistanden sei. Wenn die Ausschließurd fremder Waaren für Herrn Hahn als Hohenzollernpolitik gilt, so gilt die Handels dertragepolltit auch als eine Hohenzollernpolitik.! In den bier iger Jahren galt die Schu zollpolitik., von 1862 an die Freihandele politik, und die Händelsvertragspolitit von 1891 trägt den Stempel Hohenzollernscher Politik wie nur irgend eine andere. Die Frage der Zentral. Genossenschaftskasse bat einen Umfang in der Debate angenommen, der nur dadurch veranlaßt ist, daß ein Mit⸗ glied dieses Hauses, der Direktor der Zemralkasse ist, diese Tribüne dazu benußt hat. Heir Dr. Heiligenstadt hat sich auf diese seine Stellung berufen, indem er ver wir“ sprach, allo im Namen des Direktoriums diefer Kasse. Die Art der Oeffentlichkeit, daß man auf die Direktion kommen und sich dort alles ansehen soll, ift gar keine Deffentlichteit. Die Veröffentlich ungen müssen alle gleichmãßig ohne be⸗ son dere Beschwerl ichkeit zugänglich sein. Wie siebt denn der Geschãftsbericht der preußischen Zentraltasse aus? Die Mitglieder des preußischen Land⸗ tages erthalten im Ganzen nur zwanzig Geschäftsberichte. Die Lieferung van mehr Exemplaren worde cbgelebnt. Die Bilanz der Reichsbank könnte etwas detaillierter sein; man könnte dabei über die Anfoldrrungen des Bankgesetzes wobl ewas binaus gehen. Ich de zufrieden sein, wenn die preußische Zentrallasse nur so weit gehen wärde wie die Reichsbank. (Vite Präsident. Dr. Bon Frege: Tag gebt über die Angriffe des Herrn Heiligenstadt binaus und gehört dech wohl mebr vor den Preußischen Landtag) Herr Heiligenstadt bat aber bier über die Zenkralfaffe gesprechen. Er hätte dech selbst im Abgeordnetenhause Frechen können (Zuruf: Ist nicht Mitglied); dann bätte ein anderer der Direltoren, Ler Mitglied des Hauses ist, sprechen können Herr Heiligenstadt kat einem Redner des Handelrtages, Herrn Bankdireltor Schinkel, frivole Angriffe auf die Zentrallasse vorgeworfen, Ich wãäre selbst als Delegirter zum HPandelstage solchen Angriffen entgegen · getreten. Aber ich bestreite vollstãndig, daß solche Vorwürfe erhoben worden sind. Es sind ebrenrührige Angriffe bier vorgebracht worden,

und dagegen muß ich im Interesse der Wärde des Hauses einen auflethalb des Hauses Stehenden in Schutz nehmen. Herr Heiligen⸗ stadt bat angeführt, daß Herr Schinkel gejagt hätte, daß, wenn die

das Vertrauen zu ihr erschüttert werden würde. Er bat aber den Satz weggelassen: Wenn alljährlich auch für die Reichsbank neues Kapital beantragt und eingezablt werden müßte. Dieser Satz durfte nicht unterscklacen werden. Ich überlasse das Urtheil über das Ver fahren des Herrn Heiligenfladt diesem Hause sund der größeren Deffentlichkeit.

.

Abg. Dr. Heiligenstadt (al.): Ich kann nur Dank dafür aussprechen, daß man meinen Worten ein so beilegt. Heir Schinkel ist allerdings nicht im Hause, um sich zu ver theidigen; aber es war auch keiner von uns bei den Verband lungen des Handelstages, als die Zentralkasse angegriffen wurde. Ich or gern zu. daß es ein kleiner Lapsus meinerseits war, wenn ich die paar Worte weggelassen habe. Sie ändern an dem Ton der Vorwürfe gegen die preußische Zentral ⸗Genossenschaftskasse nichte Ich bin zum Reden veranlaßt worden durch den Ausdruck des Herrn Schönlank., daß die Zentrallasse eine ‚Zentralpumpstation“ sei (Zuruf: Der Finanz Minister Der Finanz ⸗Minister hat gefprochen pon den Pumpgenossenschaften, die sich die Zentralkasse vom Halse halte. Treibhaugartige Gründungen von Genossenschaften haben nicht stattaefunden. Die preußische Zentralkasse ist jetzt die einzige Käuferin von Privatdiskonten. Wir haben garnicht nöthig, der Reichsbank irn neh J, , 24 . mich . Wortführer der

welche in den Blättern für Genossen

laut . sind, also auf freisinniger 2. .

bg. Liebermann von Sonnenberg (Refor ñ i unschuldig an diesem Streit, denn . k hat einen Theil der Zeit in Anspruch genommen, der mir noch zur Verfügung gestellt war. Ich kann den Bankver⸗ ständigen nichts Ebenbürtiges an die Seite setzen; ich kann nur n großen Zügen das sagen, was im 5 von der Bankvorlage gehasten wird von den Kreisen, die sich durch die orlage sebr enttäuscht fühlen. Danach ift die Vorlage eine verfehlte, weil sie nur der Plutokratie dient und die Er⸗ wartung der erwerbsthätigen Voltekreise täuscht, nämlich die Erwartung, daß die Reichsbank aufhören sollte, eine Bank der Reichen zu sein, und sie anfangen würde, eine Bank für das arbeitsame deutsche Velk zu sein. Es wäre zweckmäßig, wie für die Vorbereitung der Handelsverträge, auch eine Kommission ein⸗« zusetzen für die Vorbereitung eines neuen Bankgesetzes, in der alle Erwerbs kreise vertreten sind. Unverhofft haben sich die Freisinnigen und die Sozialdemokraten, die letzteren hoffentlich auch unerwünscht, als An hãnger der Vorlage bekannt. Im Jabre 1889 haben sich die Sozialdemokraten gegen die damalige Bankvorlage und für die Verstaatlichung erklärt. Damals vertrat die Sozial demekratie noch Prinzipien, die heute über Bord ge⸗ worfen sind, aus Dpportunitätsgründen, aus Haß gegen die 3 und den Mittelstand. Die Sozialdemokratie leistet also dem Kapitalismus, Beistand. Dafür unterstũtzen ja auch die Kapitalisten die Soꝛial demokraten. Es soll mich freuen, renn Sie mich eines Besseren belehren. Die Reichsbank bat den Goldabfluß zur Erhöhung des Diekonts und damit zur Ver⸗ theuerung des Geldes benutzt; sie ist den Genossenschaften lange nicht so entgegengekommen, wie man es im Lande erwartet hatte. Die Befriedigung des Kredits ist allerdings nach dem Gesetz keine Auf— gabe der Reichsbank; aber man wird gerade bei diesem Punkt einsetzen müssen, um die Leistungen der Bank nutzbar zu ma hen für das wirthschaftliche Leben. Die Redner, welche der Reichs han ihr Lob gespendet haben, Herr Siemens, Herr Büsing und Herr Müller ⸗Fulda, stehen den Banktreisen nahe. Herr von Stumm und Herr Krupp wollen sich durch die Diskontoerbhöhung nicht beschwert gefühlt haben. Es giebt aber außer ihnen und den Grohßindustriellen und Großbanquiers noch die Handwerker, Landwirthe ꝛc., ohne die der Staat nicht bestehen kann. Die Reichsbank denken wir uns als einen gothischen Bau, aber die Ornamente derselben haben mehr einen orienta⸗ lischen Typus. Im. Zentra laus schuß ist das Judent hum mebr vertreten als in unserem Volke; auch die großen Kommissionskanken sind zu stark ver⸗ treten: Rothschild, Diskontogesellschaft, Bleichröder, Deutsche Bank, Berliner Handelsgesellschaft, Warschauer, Mendelssohn, Darmstädter Bank ze, sitzen im Zentralausschuß. Die Portugiesen wurden von der Darmstädter Bank, die Griechen von der Nationalbank, die Argentinier von der Diskontogesellschaft und der Deutschen Bank eingeführt, das sind die Papiere, mit deren Zinsen wir die Getreideeinfuhr beiahlen sollen. Warum müssen die Bankantheilseigner 7 v. H. beziehen, während die preußischen Anleihen nur 35 v. H. bringen. Man sollte die Dividende auf. 4 v. H. festsetzen und darüber hinaus nicht weiter gewähren. Es geht obnehin zu viel von dieser Dividende ins Ausland, und es ist keine Versorge getroffen, daß nicht schlicßlich alle Antheil⸗˖ scheine ins Ausland wandern. Gegen die Verstaatlichung der Reichẽ⸗ bank hat Graf Posadowsky geltend gemacht daß damit die Bureaukratie in die Bank einziehen würde. Graf Pofadowsky hat einen so klaren lic für die Interessen des Mittelstandes und der erwerbenden Volkekreise überhaupt, daß er auch die Reiche bank richtig leiten wird. Im Kriegsfall wird man die Reichsbank als Reichsinstitut betrachten, Und schließlich wird im Kriegsfall der Mittelstand sein Gut und Blut dem Vaterland eber opfern, als die haute finance. Nicht bloß vor der Französischen Bank, sondern auch vor den Rothschild'schen Kassen machten die Communards Halt; dahinter steckte der geheimnißvolle Einfluß des internationalen Juden⸗ thums. Roihschild bat sich mit der Kommune abgefunden. Wenn der Feind erst in Berlin ist, dann wünsche ich, daß die Milliarden der Kants finange auch mit in die Hände des Feindes übergehen. Wird die Verstaatlichung der Reichsbank nicht erreicht, dann 2 wen. n,, . ö. 6 der Privat⸗ Notenbanken. enigstens sollte man die Kapitaler das Reich übernehmen. k

Abg. Freiherr von Wagngenhe im (xlons) z Sãämmtliche pro⸗ dultire Stände haben das Interesse, daß die Reichsbank unabhängig und ficher dasteht, denn sie hat einen entscheidenden Einfluß auf den ganzen Geldumlauf im Lande. Wir wünschen deshalb, die Bank un⸗ abbängig zu machen vom Privatkapital und die Ueberschüsse dem Reiche selbst zujuführen, Bei der sonstigen Zähigkeit in Geld—⸗ bemilligung begreife ich die Stellung mancher Parteien nicht, die so leichtbin viele Millionen dem großen Kapital, den Bankantheilseignern zuwenden wollen. Die Vorlage wird aus der Kommission ja ziemlich unverändert hervorgehen, aber ich glaube, diesmal jum letzten Mal.

Abg. Dr. Schönlank: Wir werden nicht gratis den Millionären Geschenke machen, das überlaffen wir den Freunden der Liebesgahen. Bie Mitteiftandepolitik, die das Volk entrechten will durch die Ver= schlechterung des Stimmrechts und durch den Zuchthauskurs, unter stützen wir nicht; wir werden versuchen, diese Zustaͤnde, die bloß ein Pruäservativ find für das Junkerthum, zu verbessern. Wir sind An; hänger der Verstaatlichung, aber die Verstaatlichung der Reichsbank bieße dem Junkerthum die besten Waffen ausliefern.

Nach einigen persönlichen Bemerkungen wird die Vorlage an eine Kommission von 28 Mitgliedern überwiesen.

Schluß 6 Uhr. Nächste Sitzung Sonnabend 1 Uhr. Interpellation Kanitz, betr die handels politischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika.)

3weite Beilage Anzeiger und Königlich Preußis

M Berlin, Sonnabend, den JI. Februar

Es ist schon an und für sich unwahrscheinlich, daß ein solcher in in wird. Ich glaube, aus verschiedenen Grün den annehmen zu können, daß wenigftens in dieser Schärfe der gegen⸗ wärtige Zustand, allen Erfahrungen der Vergangenheit entsprechend, nicht fortdauern wird.

Bei uns kommt noch hinzu,

zum Deutschen Reichs 37.

Der junge Mensch wird nicht sage meinem Erwerbe geschädigt, wenn Er wird da immer genug

Preusfischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

16. Sitzung vom 1

Die Besprechung Szmula (Zentr,), esinde und l esetzt und m bgg. Gam p

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, Staatsregierung

mit

Zuftand ein dauernder se

0. Februar 1899.

nterpellation des Abg. Mangel an ländlichem chaftlichen Arbeitern, wird olgenden Antrags

Meine Herren, thun, um diesen Mißständen des A und die Städte einigermaßen Einhalt zu thun? Ja, meine Herren, solchen großen sozialen Problemen nicht mit einem Mittel beikommen, mitteln zusammenwirken, folg entgegentreten zu können.

daß nicht hloß der Bedarf an Arbeitskräften im Gewerbe und in der Industrie so stark und ndern der Herr Vorredner hat das ganz die Nothwendigkeit für die Landwirihschaft, eb überzugehen, die ja jedem bekannt ist, wir uns in vollem Maße befinden, erfor⸗ sondern viel mehr Arbeits krãfte als früher. igen Gütern persönlich konstatiert, Arbeitskräften gegen die letzten 20 Jahre vermehrt wo wir keine Schafe mehr haben, eine je Viehzucht mehr und mehr in den iden Umstände kommen also zusammen. Betracht, daß die neuere Entwickelung in der Landwirthschaft einen viel größeren Bedarf an Saisonarbeitern Die Zuckerindustrie kann Saisonarbeiter garnicht Arbeiter kann überhaupt kein Gut dauernd gen. (Sehr richtig) Auch wo kein st während der Erntezeit ein viel Das führt eben⸗ Dazu kommt noch, daß Staat, von den Kom⸗

betreffend den ndwirths it der Berathung des f sfr. kons) und Genossen verbunden:

die Königliche

wirthschaft, insbesondere in berrschende, den rationellen efährdende Arbeiternoth un= igneten gesetzgeberischen und zu diesem Zweck

Gesindemakler, d das Verbot

plötzlich gewachsen ist. so richtig hervorgehoben zu einem intensiveren Betri und in deren Entwickelung

dert nicht nur die bisherigen, (Sehr richtig) Ich

wie sich der Bedarf an hat. Ganz anders liegt es heute, intensive Hackfrucht betreiben, Vordergrund tritt. Diese be Es kommt aber weiter in

u ersuchen:

cfsicht auf die in der Land den landwirthschafilichen Kleinbetrieben, Betrieb der Landwirthschaft ernstlich g jur Milderung derselben gee egeln in die Wege zu ussicht zu nehmen; ; ung der Konzessionspflicht für ähnliche Gewerbetreibende un ewerbe im Umberziehen;

des Kontraktbruchs durch Abndung der ens der Arbeitgeber sowie der Gesinde⸗ Regelung der Ersatzpflicht für den enen Schaden;

Schulzeiten auf dem platten der Ziele des Volkeschul sation von der Sommer⸗

habe bei ein freut, und sage dem Herrn Vo

auch die Herren vom Bunde der La neben der besonderen Vertretung der wirt e nationalen und großen politischen Interessen Preußens ge⸗ wahrt werden müssen lsehr richtig! rechts), daß man letztere nicht einseitig vernachlässigen kann, lediglich wegen einer hoffentlich mehr oder weniger vorübergehenden auf demselben Standpunkt:

erwaltungsma insbesondere in

1) die Einfũhr Arbeits vermittler und des Betriebes dieser G

2) die Erschwerung Verleitung zu demselben seit und Arbesltsvermittler und die dem beschädigten Arbeitgeber entstand e anderweite Festsetzung der ter voller Aufrechterhaltung urterrichts (Halbtagsunterricht, Diepen

ie stetig zunehmend Minderjährigen sowie

und vor allem di

Schwierigkeit. wir wollen ausländische Arbeiter eit zulassen, als nationale Interessen, die über allem stehen, die chen Bevölkerung im Osten, die Ver⸗

erfordert als früher. entbehren. Soviel stãndige das ganze Jahr hindurch beschãfti Zuckerrübenbau vorhanden ist, i größerer Bedarf an Händen als früher vorh falls zur Verstärkung der Saisonarbeiter.

auch die Arbeit, welche erfordert wird vom munen und Provinzen, gerade in dieser Zeit sehr groß ist. Das ja 8 berechtigte Drängen nach Verstärkung und Beschleunigung des g der Sekundär⸗ und Tertiärbahnen, uch, zumal es noch nicht gelungen He Zahl der Streckenarbeiter durch ichtungen auf den Eisenbahnen zu ver Das sind hundert⸗ habe die Zahlen augenblicklich nicht eiter, die sonst Landarbeiter Einer der Herren Redner hat s weniger be⸗

Aufrechterhaltung der deuts

de Verrohung und zur Kräftigung gegenüber;

Beschäftigung von hrend der Erntezeit;

ung dergestalt, daß die bänden übertragen wird; ttleren und kleineren Arbeitern unter Auf⸗

B

) Maßnahmen gegen d Niedergang der lterlichen Gewalt denselben möglichste Verminderun Arbeitern seitens der Staats Aenderung der d Waifenfürsorge größeren Verbä— ung von mi

landwirthschaftlichen

vorerwähnten Maßnahmen die er⸗ ulassung ausländischer Arbeiter.

Wahlkreis mit köͤnigstreuen Besitzern. i eichmaͤßig den Großgrundbesitz Osten wie im Westen der Arbeitermangel 1893 wanderten von b, während nur 6000 aus Rußland 20 600 fort, und nur] 0000 kamen aus th kommen die Arbeiter aus den Ost⸗ nn fie nicht mehr arbeitsfähig sind. Bauern zusammen einen Stand; infolge der Löhne tragen nicht die denn die Löhne sind so gestiegen, gkeiten für die Land chaftlichen Arbeitern se gesteigert,

den sittlichen Meine Herren,

und Stärkung der e

betriebe Armenge sebgeb Gisenbahnbaues, nach Vermehrun nimmt ja viele Arbeitskräfte in Anspr ist, wie ich immer gehofft hab anderweitige technische Einr (Hört, hört! sehr rich tausend und mehr Arbeiter; ich genau im Kopf, und zwar alles Arb sein würden. (Sebr richtig! recht?.)

könne ja Eisenbahnbauten vielleicht etwa Arbeiten hier und da etwas unterlassen, namentlich Das letztere läßt sich gewiß in Erwägung wir sehr wenig Glück haben angt alles vorwärts, und die Interessenten die allgemeine Noth und diese allgemeinen Ü wie möglich ib re Eisenbabn haben. garnicht bekämpfen lassen.

Wittwen⸗ un 7) die vlanmãßige Landwirthen sowie von wendung von Stgatsmitteln; S) bis zur Wirkung weiterte und erleichterte 3 von Glasenapp (kons.): Ich vertrete einen vorwiegend kleinbäuerlichen, Frage des Arbeitermange und den Kleingrundbesit, unseres Vaterlandes. im nächstea Jahre noch größe Wesipreußen 33 0 0 Arbeiter a einwanderten; 1898 wanderten Rußland herein. Nach ibrer Heima vinzen erst dann wieder zurück, we die Arbeiter mit den Landarbeiterftand list aber nz verschwunden. Arbeitermangel; die schon die größten Schwieri Der Manzel an landwirths gewissenlose Agenten Interessen der Landwirthschaf alsche Borspiegelunge bau wieder rentabel hohen Löhne zahlen der mit dem igen Punkten noch ergãnz Antrages Gamp binzufügen, chaft überhaupt in die Kontrole der Gesindever einer Enquéte sich gezeigt hat, daß

l mit Zuchtbaus, bestraft waren, k auf die

größer sein als die augenblickli gehen kann. (Sehr richtig! re russischer und galizis

tig! rechts.)

kein Bedenken haben, der konservativen Partei entsprechen auszudehnen, wenn nicht bis daß wenigstens die und dadurch große stehen würden. mal mit dem Chef des Auswärtig

gesagt, man schleunigen,

während der Ernte. aber mit dem ersteren würden (sehr richtig); denn da dr kümmern sich nicht um

Erwägungen; sie wollen so schne Das sind alles Dinge, die sich schwer oder Meine Herren, zu diesem Allen kommt allerdings mehr als in anderen Ländern die deutsche Wanderluft, die Sucht nach Ungebunden⸗ im Osten ich muß das aussprechen n die Heimath als im Westen bildete, meistens mit Vermögen Gemüthsfrage,

und zwar sowohl im fürchten, daß

s ist zu be r werden wird.

Früher bildeten der seßbafte

Entwickelung ga Schuld an dem daß die Lohnfrage wirthschaft bietet.

historischen

heit und Vergnügungen, auch die geringere Anhänglichkeit a (sehr richtig! rechts), wo stãrler ausge versehene Gemeinden vorhanden sind. der Anbänglichkeit an die Heimatb, liegt auch viel. rner nicht leugnen, daß zu dieser ganzen Ent⸗ ng und auch der Mangel Land der Jugend von 14 rechts) Das ist eine sten Fragen, die wir nicht bloß fürs Stadt nach und nach ju lösen uns be— ) Die Frage liegt keineswegs bloß in liegt in unserer ganzen gewerblichen t vielleicht noch schlimmer nen so junge Leute, namentlich Beschãftigung von 16 bis 18, ist das in den kommt dann das Gefühl der Un⸗ sie kũmmert sich nicht mal mehr um Eltern unentbehrlich in Be⸗ dienst in der Familie, und wenn es i gefällt, haben sie das Gefühl, sich selbst er⸗ en sich dann nicht mehr um die Eltern ) Diese hierin liegende drohende Auf⸗ d der Familienzucht ist eine große (Sehr richtig) Ich en aus meinem eigenen Hause. ine sehr ordentliche Frau. Ich sage Ihre Mädchen nicht Nähmätchen werden Sie antwortet: Wollen Sie rigen Mädchen einen Dienst solchen giebt es nicht; solche jungen und ich kann die Kinder doch nicht r ernähren durch meiner eigenen Hände ädten liegt hierin das Drängen in die gewerb⸗ unter einer angemessenen

in einer Wei t direkt zuwiderlaͤuft; die n die Mbeiter fort. gemacht werden, damit Meine Fraktion Antrag Gamy wesentlich t. So wollen wir vor allem auch Aussicht genommen mittler ist,

wie es den . Agenten locken durch f lem muß der Körner e Zandwirtbschaft die wird einen Antrag einbringen, übereinstimmt, ihn a der Einleitung des

die Hebung der Landwirtbs werden muß. geht daraus hervor, daß

In dieser

Dann läßt sich fe wickelung in hohem Grade die Verwahrlosu an genügender Beschäftigung in Stadt und bis 18 Jahren hinzukommt. der schwierigsten und bedeutend Land, sondern auch für die streben müssen. (Sehr richtig der Freizügigkeit, sondern sie Organisation. Der Uebelstand ist in der Stad als auf dem Lande; denn in der Stadt kön wenn sie mit 14 Jahren aus der Schule kommen aber Mädchen, finden; in den späteren Jahren, Städten meist schon möglich. Es abbängigkeit in die unreife Jugend; Vielfach sind sie auch den

gestoßen; das kann ich den Wie wichti wir nur verheirathete und (Sehr richtig Leute finden gar keine Härte abgelaufen ist, bleiben unberührt; da können Härten kaum vorkommen. Gefühl: sie sind nur zeitweilig hier, zurückkehren. Die einheimische Bevölkerung betrachtet diese Personen die ihr nicht dauernd an die Seite oder an die Stelle Es ist viel Arbeit da, die Einheimischen finden es natürlich, daß man die Arbeitskräfte für gewisse Zeiten vermehrt. Da treten längst nicht diese Gefahren ein, welche bei dauernder welches obendrein eine ganz andere

die ausschlleßlich auf dem Felde

thum ꝛc, zum thei zurückzugehen.

lich muß das

Besonderes Gewicht der jugendlichen Arbeite Wohls der jungen Leute machung der ländliche Gamp überein; diese die Agrarbehörden gefördert ländischer Arbeiter wäre e n Arbeiter nur für die Der unbeschränkte Zast aue lãndischen Arbeiter wäre au und wir würden auch durch ei hängigkeit von Rußland, gerathen.

o unabhängig vom t und Fleisch.

sogenannten Rübenunter ;

Sachsengãngerei gegen die Abwanderung Interesse des sittlichen In Bezug auf die Sen baft⸗ nicht ganz mit Herrn ch die Regierung und dauernde Zulassung aus⸗

wir dürfen die bis 15. Dezember

legen wir auf Maßregeln r, die wir sch verhindern müssen. Arbeiter stimmen wir Seßhaftmachung muß

als Fremdlinge, thatsãchlich gesetzt werden.

ine nationale Gefahr, Zeit vom 1. März Tom dieser auf niedrigerer Kulturstufe 8 fulturellen Gründen äußerst be⸗ nen solchen in eine gewisse Ab= ir wollen jedech auch in dieser Ausland sein wie in unserer V Die nationale Politik unserer Re⸗ arken darf nicht gestört werden.

Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Finanz⸗Minister Dr. von Miquel:

Meine Herren! Die Frage, die (Rufe linkt: Lauter!) die Frage, steht, wird gegenwärtig in fast allen Ich denle nicht blo mebr oder weniger zu einem vollstãndig selbst in Frankreich, klimatischen und B zu werden über die Entvölkerung des ie Industriebezirke.

Zulassung von Gesinde entstehen, Stellung hat wie diese Landarbeiter, oder in den Ställen arbeiten. (Sehr richtig!) Da entsteht naturgemäß das Gefühl: ja, wir sind einmal auf ein n, aber wir vehmen an, daß die Zeit demnãchst ch verlängert, immer weiter verlängert wird; schauung: daß sie nun definitiv in Deutschland bleiben werden. Will man verlangen, daß, wenn sie sich wenn sie eine Familie bilden wollen, sie dann unser so kommen wir leicht in die Gefahr von Konflikten führen mit anderen Staaten. ent werden, wie sie zur Zeit der Aus- Bismarck aus den Prodinzen Posen und und wir würden massenhafte Aus—= den diese Konflikte noch viel schwerer ) Aber ich möchte auch die Herren ob es, um einen momentanen Rothstand zu be⸗ irthschaft selbst die größten Gefabren Zuzug solcher Leute als Gesinde die ch und nach zu verdrängen, Deutsche sowohl z ist vollständig richtig gesagt, die höber heimischen polnischen Arbeiter haben keine besondere Neigung, mit solchen auf einer geringeren Kulturstufe stehenden Personen an einem Wagen zu siehen. (Sehr richtig h Wenn dann aber die Ausländer schließlich mal aus irgend einem wie sieht esd dann auf dem Lande aus?! das Hauptbestreben der Landwirthe müßte

ihre Eltern. ziehung auf den Mitver der Familie nicht mebr halten zu können, sie brauch zu belümmern. (Sehr richtig lösung der Familienbeziehungen un ere ganzen sozialen Zustãnde.

Beziehung ebens sorgung mit Bro glerung in den Ostm

Jahr als Gesinde zugelasse aus denselben Gründen au die Leute gewöhnen sich an die An

Gefahr für uns möchte Ibnen ein Beispiel erjãhl habe eine Wittwe als Putz zu ihr: Sie werden doch lassen, sondern sie in den Dienst geben. mir für meine vierzebn⸗ in Berlin verschaffen? einen Kinder werden nicht genommen, bis zum achtzehnten Ja Arbeit. In den St liche Thätigkeit un Zucht als Dienstbot

Meine Herren, weil ich auch dazu vom Aber wenn ma Freijügigkeit, wie das na allgemeinen anerkannt ist, sittlichen Stand unserer ganzen man auf anderen Gebieten, und des väterlichen und vormun gꝛ nicht weiter kommen könne. lleicht nicht erreichen, damit nützliche Wirkungen eruielen. sei es auf diese oder jene

gerade auf dem Lande ist (Sehr richtig! rechts.)

heute zur Diskussion steht die heute hier zur Diekussion Kulturländern Europas erörtert. Flucht vom Lande schon der Landwirth⸗ einem Lande mit Kleinbesitz, odenverhältnissen,

verheirathen, Land verlassen, ich will das hier nicht näher aus Würde die Gefahr so emin weisungen unter dem Fürsten Westpreußen vorhanden war, weisungen vornehmen, so wür as Gewicht fallen. (Sehr richtig darauf hinweisen, seitigen, nicht für die Landw herbeiführt, durch den f einheimischen Arbeiter na wie preußische Polen. gebildeten Dentschen und ein

5 an England, wo die

en Rückgange und fünfzehnjãb

schaft geführt hat; einem Lande mit den günstigsten beginnt die Klage immer Landes und das Drängen Man ! spricht dort schon von terre Nun, meine Herren, warum stellation der wirths cha regierung erkennt, wie den großen Nothstand, der mit dem verbunden ist, voll an und cht durch nothwendig zu neh Rücksichten ausgeschloss Meine Herren, ich sage: gegenw aber die Gefabr besteht dieser Höhe bleibt. fast vermeinen sollte,

des wirthschaftlichen Lebens, mit Vortheil für Arbeitgeber und Arbei

reicht zur Zeit die deutsche

in die Städte und in d

d die wachsende Scheu, e in die Familien zu gehen. (Sehr richtig ich gehe auf die Fragen, die das Reich betreffen, Staats. Ministerium nicht ermächtigt bin, n verzichten muß auf jede Beschränkung der tlich auch von den Herren Vorrednern im so muß allerdings erwogen werden, um den zukünftigen Generation zu heben, ob tlich auf dem Gebiete der Schule dschaftlichen Rechts, in dieser Be⸗ (Sehr richtig! rechts Man aber in vielen Fällen wird

ist die Frage in der heutigen Kon⸗

ftlichen Bewegung besonders akut? Die Steats⸗

der Herr landwithschaftliche Minister ] Mangel an Arbeitekrãäften

ist bereit, alle Mittel zu mende höhere, nationale (Bravo! rechts) ärtig ist die Noth besonders akut, ieser akute Nothstand in sehen heute einen Zustand, bei dem man für die Summe von Arbeit auf allen Gebieten welche gegenwärtig gefordert wird, und tnehmer geleistet werden Bevölkerung kaum aus. dem Lande, Erscheinungen hervor.

auf dem Lande

und politische Grunde wieder fortgehen,

(Sehr wahr) Ich meine sein die große Schw

Bevölkerung bel sich zu bebalten nicht sie allmählich durch ein

wohl nicht, daß d

wird das Ganze vie man, glaube ich, doch wanderung vom Lande zu verhindern, ist ganz unbedenklich, denn

für junge Leute immer

dag Staats. hat zwar noch keinen definitiven

nützliche Arbeit.

auch in der Industrie treten ähnliche

chen Staats⸗Anzeiger.

1899.

n können: ich werde twas länger auf dem Lande lohnende Arbeit finden und wird den Vortheil haben in seiner eigenen Charakterbildung und in seiner festeren Sittlichkeit. (Sehr richtig! rechts.)

nun ist gefragt worden: was kann man sonst uswanderns in die Industriebenrke

kann man allerdings auch hier es muß eine Summe von Einjel⸗ um nach und nach den Uebelständen mit Er⸗ Es sind eine Reihe von Mitteln ju meiner Freude hier in konkreten Vorschlägen vorgelegt. Ich bin er⸗ rredner meinen Dank, daß, wie das ndwirthe nie vergessen haben,

bschaftlichen Interessen zugleich

Die Staatsregierung steht

hinderung einer slavischen Ueberfluthung unseres Ostens, es irgendwie

wenn der Herr Interpellant sagt, die Regierung möge doch den Landwirthen es überlassen, wo sie ihre Arbeiter suchen wollen und woher sie sie nehmen wollen, so muß die Staatsregierung mit Rücksicht auf diesen Gesichtspunkt zu ihrem Bedauern eine solche Forderung ablehnen (Sehr richtig! rechts); wir können sie nicht erfüllen, und die schließlichen dauernden Schäden, die daraus entständen, würden viel che Erleichterung, die daraus hervor- chts) Wir haben ja schon den Zuzug cher Arbeitskräfte zugelassen für acht Monate im und zwar bis zum 1. Dezember, und wir würden selbst gar dem Wunsch des Herrn von Glasenapp und d, diese Frist auf den 15. Dezember her ein Hinderniß entgegenstände, nämlich,

russischen Pässe bis zum 1. Deʒjember ablaufen Schwierigkeiten für die Rückkebr der Leute ent- Ob es vielleicht gelingen wird ich werde darũber en Amts in Verbindung treten in dieser Bejiehung eine anderweite Einrichtung in Rußland zu er kann ich nicht sagen; erwägenswerth bleibt die Sache ja

Wirthschaft ist uns ja

sehr wohl bekannt, daß auch häufig die Wintermonate jetzt schon noch volle Beschäftigung für di wie es früher kaum der Fall war. in Betracht ziehen. hereinzulassen, die d vorläufig versuchs weis

e Leute bieten (sehr richtig! rechts), Ich werde diesen Punkt also mit Aber ständige unverheirathete Knechte und Mägde en ganzen Winter hindurch bleiben, wenn auch e und auf ein Jahr beschränkt, diese Frage ist im Staats. Ministerium erörtert, ist jedoch auf die schwersten Bedenken Herren nicht verhehlen. Bis dahin haben nicht verheirathete Leute, die ihren Wobnsitz im Auslande behielten, zeitweilig zur Arbeit hier zugelassen. Diese darin, demnächst, wenn die Frist Ihre ganzen Heimathsverhältnisse sie haben dort ihre Wohnungen und Familien,

Die Leute selbst behalten das

es ist natürlich, daß sie wieder

ungeregeltes HDeranzieben aug nach Westen zu schieben. Also

Ministerium hält diese Frage für sebr bedenklich. Gz Beschluß gefaßt, aber aus den Ver⸗