1899 / 38 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Feb 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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sich en , ,. hat über die Mittel, wie dem Rückgang deg CEzports nach Amerika abzubelfen sei. In gewissen Fällen ist Schweigen die weiseste Politik. Es ist nicht richtig gewesen, in die heutige Debatte ECinzelbeschwerden hinein zubringen, diese follte man lieber der Regierung jur Verwertbung, hei den schwebenden Verhandlungen mittheilen. Der Staats sekretãr Graf Pofadowety hat das Gespenst der Kartelle heraufbeschworen. Es giebt auch bei uns Kartelle und Trusts, welche nach dem Ausland billig verkaufen, wahrend sie im Inland theurer verkaufen; diese Kar⸗

telle haben das deutsche Vaterland für sich in einzelne Bezirke aus-

geschlachtet, die den einzelnen Gruppen zugewiesen sind. Nach den Ausführungen des Herrn Münch-Ferber sollte man annehmen, daß in der Zollpraxis des Deutschen Reichs alles vortrefflich bestellt sei. Die Mehrheit des Reichstages hat kundgegeben, daß manche Beschwerden bestehen. (Zuruf rechts. Jawohl, Herr von Kardorff! Zuruf des Abg. von Kardorff: Ich habe za garnichts gesagt! Was fallt Ihnen denn ein! Präsident Graf von Ballestrem: Ich bitte, die Zwie⸗ gespräche zu unterlassen) Ich danke dem Präsidenten, daß er mich unterstützt und durch seine Bemerkung andeutet, daß der Redner nicht unterbrochen werden soll. (Präsident Graf von Ballęstrem; Was ich zu jhun habe, weiß ich selbst; ich brauche den Rath des Redners nicht!. Die Mehrheit des Reichstages hat mehrfach beschlessen, eine unabhängige Behörde zur Entscheidung von Zollstreitigkeiten ein⸗ zufetzen. Doch nun zurück zum Ausgangspunkt der Verhandlungen, zu den Erklärungen des Staatssekretärs! Er hat die Aufklärung gegeben, auf welche die Mehrheit des Hauses mit Recht gewartet hat. Es wird darauf ankommen, der amerikanischen Regierung klär zu machen, wag wir zu verlangen haben, daß eine billige und pernünftige Berücksichtigung der beiderseitigen Interessen stattfinden muß; das ist die Anwendung des just and reasonahle, welches 8 in der anglo⸗amerlkanischen Rasse gilt. Es ist nicht auf einen ruch, fondern auf einen handelspolitischen Frieden abgesehen. Hoffen wir, daß dieser Friede kommt. Um 6 Uhr schließt die Besprechung der Interpellation. Nächste Sitzung Montag 1 Uhr. (Berathung des Invaliditäts⸗ versicherungsgesetzes.)

Preuszischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 17. Sitzung vom 11. Februar 1899.

Eingegangen sind die n , nn,, zu dem Gesetz vom 3. Juli 1898, betreffend das Anerbenrecht bei Landgütern in der Provinz Westfalen 2c.

eber den ersten Theil der Sitzung ist schon berichtet worden.

Das Haus setzt die Besprechung der Interpellation des Abg. 6 (Zentr.) und des Antrages der Abgg. Gamp fr. kons.) und Genossen, betreffend den Mangel an ländlichem Gesinde und landwirthschaftlichen Ar⸗ beitern' und die gegen denselben zu ergreifenden Maß— regeln, fort.

Abg. Hoheisel (Zentr.) weist darauf hin, daß es sich hier um eine soziale und religiöse Frage handle. Die Behauptung, daß die Arbeiter auf dem Lande niedrige Löhne erhielten und schlecht er⸗ nährt würden, sei unrichtig. Der Bauer, der seinen Arbeitern Pferde. fleisch vorsetzen wollte, würde bald in der ganzen Gegend in Verruf kommen. Die Löhne in den Städten und auf dem Lande könne man nicht vergleichen, wie es der Abg. Hirsch gethan habe; denn die Lebenzbedürfniffe und die Wohnungen in den Städten seien viel theurer als auf dem Lande. Das einzige Mittel, die Arbeiter an das Land zu fesseln, fei eine Besserung der Lage der Land⸗ wirthschaft, die es ihr ermögliche, den Arbeitern noch höhere Löhne zu jahlen und nicht auf ausländische Arheiter zurückzugreifen. Man verspreche sich viel von dem Finfluß der Schule. In dieser Be⸗ ziehung seien seine Freunde vollkommen mit dem einverstanden, was der. Landwirthschafts⸗Minister gestern darüber gesagt habe. Die katholischen Geistlichen gingen den Lehrern, in der Förderung der Landwirthschaft mit gutem Beispiel, voran, Famentlich in der Begründung von Verkinen, die ihrerseits der beste Damm gegen die Sohialdemokratie seien. Ohne das Ziel der Volke schule zu beeinträchtigen, könnten die Schulkinder mebr mit land wirihschaftlichen Bingen beschäftigt werden; sie müßten um 10 Uhr aus der Schule entlaßsen werden, um den Eltern in der Landwirth⸗ schaft zu helfen. Die Schule müsse dazu beitragen, daß in den Kinbern die Liebe zur Landwirthschaft erweckt werde. Dle Zügel⸗ an der jungen Burschen, welche sich gegen ihre Eltern auflehnten, můüsse unterdrückt werden. Die jungen Leute müßten über die Gefahren des Lebens in den Städten aufgeklärt werden. Strafgesetz' genügten nicht, die religiöse Erziehung in der Schule fönne allein ein ordentliches Geschlecht heranziehen, das Respekt vor der Autorität habe. Bis zum 18. Lekensjahre sei eine Ueber wachung der jungen Leute nothwendig. Aber so berechtigt die Klagen über die Zügellosigkeit der Jugend seien, so müsse man doch fagen, daß dles nicht ein allgemeiner Uebelstand sei, sondern daß es auch noch gute, brave und treue Arbeiter und Dienst⸗ bolen gebe; um sich die Leute so zu erhalten, müsse man ihnen Gelegenheit geben, ihre religiösen Bedürfnisse zu befriedigen. Der Unsittlichleit auf dem Lande müsse kräftigst gesteuert werden. An einer Revision der Gesindeordnung werde seine Partei gern mitarbeiten, aber eine ewisfe Disziplin muͤsse der Herrschaft dem Dienstboten gegenüber hleiben. Mit der Ertheilung der Koalitionsfreiheit an die ländlichen Arbeiter werde man nichts erreichen. Ein tüchtiger Land⸗ arbeiter stand fei das beste Bollwerk gegen die Sozialdemokratie, des- halb müsse der Charakter der Landleute gestärkt werden.

Minssterlal⸗ Direktor Dr. Kuegler: Etwaige Schäden im Schul- wesen hat die Schulverwaltung niemals verschleiert, sondern bereit⸗ willigst aufgedeckt. Aber so schwarz sind die Schulverhältinisse auf dem Lande nicht, wie man hier gemeint hat. Es wird auch keinezwegs zuviel gelehrt, sondern gerade nur das Notbwendige. Die Vorbereitung für das praktische Leben wird., bon der Volkeschule nicht versãumt, die Schule muß aber die Kinder geistig schulen. Daß die Schule zur Verwahrlosung der Jugend beitrage, muß ich auf das entschiedenste bestreiten. Die Schule bereitet auf das praktische Leben vor; beim Daindfertigteits unterricht handelt es sich nicht um feine Stickereien. Das Mädchen muß lernen, später einmal die Kleider des Mannes zu flicken. Vaterländische Geschichte und Heimathkunde wird von der Schule nicht verabsäumt, aber der Lehrer kann doch den Kindern nicht auf dem Felde Landwirthschaft lehren. Den Lehrern kann man nicht zumuthen, die Kinder vor der Stadt zu warnen, weil es ihnen da schlechter gehen werde; denn das erste, was man verlangen muß, ist, daß der Lehrer wahrhaft sei. Wir können die Kinder nicht mit Scheuklappen vor den Augen erziehen. Wenn die Lehrer sich nicht sclbst mebr mit Landwirthschaft beschästigen, so liegt das vielfach e. daß sie ihr Dienstland durch Verpachtung besser verwerthen

nnen.

Äbg. von Wangenheim (kons): Ein einzelnes Mittel hilft nicht fs den AÄrbeitẽc mangel, es müssen viele zusammenwirken; aber alle Mirtel, die wir ergreifen, müssen mit den nationalen Interessen vereinbar sein. Die Haupturfache des Arbeitermangels ist der wirth⸗ schaftliche Rückgang der Landwirtbschaft infolge der Bevorzugung der Industrie in den letzten Jahren. Eine wirkliche Besserung der Verhälmisse kann erst eintreten, wenn der Körnerbau wieder rentabel gemacht ist. Wenn man den Notbstand des Arbeitermangels anerkenst, muß man auch en Muth haben, Mütel dagegen zu ergreifen. Für die Arbeiter ist sehr viel gethan worden, jeder ordentsiche Arbeiter auf dem Lande kann Geld zurücklegen. Wenn die Gemeinde den auswandern; den Arbeiter nicht zurückhalten darf, foll sie auch nicht verpflichtet sein, ihn zu unterstützen, wenn er hilfsbedürftig wiederkommt. Ohne Antastung der Freijägigkeit selbst müssen die Auswüchse derselben

bekämpft werden. Das Gewerbe der Stellen vermittler muß auft schärfste kontroliert werden. Bei der Entlassung der Reserven werden bie Leute dorthin entlaffen, wohin sie es beantragen; auch darin 66 eine Begünstigung des Wegzugs in die Stähte. Zur rntezeit werden leid

die Teute zu Kebungen eingezogen. Man klagt, daß die herein gelassenen russischen Ärbeiter nach acht Tagen wieder fortlaufen zu anderen Arbeitestellen. Deshalb sollte man sie nur zu einer be immten Arbeitzstelle über die Grenze lassen. Bei staatlichen Meliorations⸗ arbeiten iönnten mehr Gefangene beschäftigt werden, um dafür nicht der Landwirthschaft Kräfte zu entziehen, ö , von kleinen Rentengütern hat keinen Zweck, wenn dee Ansiedler nicht in den Stand gesetzt werden, auch über schlechte Zeiten bi we ukommen. Im Großen und Ganzen haben die Gutobesitzer für . Arbeiter alles gethan, wa diese selbst wünschen. Der Staat sorgt für Arbeiter wohnungen, aber nicht auf dem Lande sondern in den Städten zu Gunsten der Industrie. In Bezug auf die Behandlung der Arbeiter und des Gesindes brauchen wir uns keine Lehren geben zu lassen, wir leben mit unferen Arbeitern noch immer wie eine Familie zusammen, und die Arbelter würden es der Herrschaft übelnehmen, wenn diese zu ihnen Sie sagte. Eine Enquète über den Arbeitermangel kann sehr interessante Auffchlüsse bringen, neue aber nicht. Der Finanz Minister hat Recht, die Cisenbahnbauten können nicht verzögert werden, aber daneben find es noch die Kanalbauten, die uns Arbeiter entziehen. Ein großer Fehler im Osten ist es, daß ein Unterschied zwischen evangelisch und polnisch katholisch gemacht wird; im Grunde ist das ganz g eichgültig. Herr Hirsch hat gestern gezeigt, daß er nie auf dem Lande gelebt hat. Er hat nur alte ,. Hetzereien vorgebracht, die der Wichtig keit des Gegenstandeg nicht entsprechen. (Vize⸗Präsident Freiherr von Heereman: Dieser Vorwurf ist nicht zulässig, ich rufe den Redner zur rn Nach Unsittlichkeit sollte sich Herr Pirsch lieber in Berlin umsehen, dazu hätte er mehr Ursaäche; sch will aber nicht in den Ton des Herrn Hirsch verfallen. In Bejug auf die Nahrung sind die ländlichen Arbeiter viel empfindlicher als die Städter, ihnen dürfen wir nicht bieten, waß die Städter in der Wurst 2c. erhalten. Für eine Verminderung

bder Armee wären wir nie zu haben; die Opfer, welche das Vaterland

verlangt, bringen wir gern. Wenn Herr Hirsch den Landarbeitern solche Reden, wie gestern hier, hält, wird er keinen Lorbeerkranz be⸗ kommen, fondern eine kalte Kompresse zur Beruhigung seiner erregten Geister. Sagt die freisinnige Partei in dieser Weise immer und immer Nein, so wird sie fich ein Denkmal setzen, das aus einer einzigen großen Null besteht.

Abg. Br. Sattler (nl.): Meine Partei erkennt den Nothstand des Arbeitermangels vollkommen an, Die Hauptursache liegt in dem wirthschaftlichen Aufschwung der letzten Jahre in der Industrie, welcher dem Lande die Arbeiter entzieht. Ich freue mich über die Art und Weife, wie der Vorredner als Voisitzender des Bundes der Landwirthe deffen Leitung gegenüber der früheren fortführt. Herrn Szmula gebührt der Dank, diese Erörterungen veranlaßt zu haben; aber darin bin ich nicht mit ihm einverstanden, wenn seine Rede darin gipfelte; weniger Schulen und mehr Polen. Auf das Ent schiedenfte muß ich die Ansicht des Grafen Strachwitz zurückweisen, daß die Angriffe des Liberalismus auf die Religion an der Ver⸗ rohung der Jugend schuld seien, er möge vor seiner eigenen Thür kehren und sich der Untergrabung der Autorität des Staats durch die Zentrumspresse entsinnen. Mit der Konzessionspflicht der Stellen dermittler find wir einverstanden, dagegen wollen wir die Freizü igkeit nicht antasten, finden aher manche Vorschläge des Herrn von Mendel erwãgungswerth, wie die Revision des Unterstützungswohnsitzgesetzes und die Slärkung der elterlichen Autorität. Die triminelle Bestrafung des Kontraktbruchs ist uns sehr bedenklich. Betrübt haben mich die Aut, führungen des Landwirthschafte Ministers über die Schule. Man sollte fast glauben, anftatt der Bauperwaltung sei die Schulverwaltung an das Land⸗ wirthschafts . Ministerium übergegangen, und Herr Langer leite die Schulabtheilung. Gewiß soll die Schule für das Leben vorbereiten, aber die Kritik des Ministers an den Lehrern kann ich nicht unter schreiben. Namentlich vaterländische Geschichte dürfen wir in der Volkeschule nicht; vernachlässigen, denn wir besitzen noch garnicht nationales Selbstgefühl genug. Gegen jede Aenderung auf dem Schulgeblet bin ich sehr mißtrauisch, weil ich immer einen Schaden für die Schule fürchte. Man fordert Beschrãnkung der Schuleit zu Gunsten der landwirthschaftlichen Arbeiten, aber ciner Verrohung der Jugend und Herabsetzung der elterlichen Autorität bengen wir geraze durch eine Verlängerung der Schuleit vor. Von der Prügelstrafe verspreche ich mir garnichts. Die Schaffung kleinen Grundbesitzes ist eine unserer wichtigsten Aufgaben; Groß und Kleingrundbesttz müssen durcheinander liegen. Im Osten muß der Grundbesitz mehr vertheilt werden; von dieser Tendenz muß auch die Verlegung des Domanialbesitzes von Westen nach Often geleitet sein. Das nationale Interesse muß in erster Linie stehen; deshalb sind wir gegen die Zulassung landfremder Elemente, benen' wir den Schutz unferer Grenzen nicht überlassen können. Welche Gefahr liegt darin, wenn unser Osten bls wenige Meilen dor Berlin mit landfremden Elementen überschwemmt ist! Die all gemeine Lage der Landwirthschaft muß verbessert werden, dann wird sie sich die erforderlichen Arbeiter halten können. Deshalb unter⸗ stützen wir alle Maßregeln zur Hebung der Landwirthschaft. Falsch ist die Auffassung, daß jetzt die Exportindustrie besonders bevorzugt wird; der wirthschaftliche Aufschwung ist durch die Erstarkung des inneren Marktes hervorgerufen worden. Landwirthschaft und In⸗ duftrie müssen zusammenhalten, deshalb bedauere ich die Gegnerschaft der Landwirthe gegen die Kanäle. Der Mittellandkanal wird auch der Land wirthschaft nützen.

Abg. Dr. Barth fr. Vgg.): Der Abg. von Wangenheim ist nur in der Form gemäßigt, aber nicht nach dem Inhalt seiner Rede. Herr Hirsch kann sehr wohl über die Landwirthschaft sprechen. Die Fauptfehler der Vergangenheit liegen bei den Herren von der Rechten eben darin, daß sie' sich immer nur von der Kenntniß ihrer nächsten Umgebung haben leiten lassen. Herr Hirsch bat die SErgebnisse einer Enquöéte zitiert, die nicht von Freisinnigen, sondern von den Konser⸗ vativen veranlaßt worden ist; jetzt gefällt sie ihnen aber nicht. Es wird in diesen Debatten immer nur der Standpunkt der Arbeitgeber geltend gemacht, die Arbeiter werden als quantitè négligeabio behandelt. Eine über den Interessen stebende Volksvertretung muß auch vom Standpunkt der Arbeiter die Dinge betrachten. Die nationale Arbeit will man durch Zölle und alle anderen Maßregeln vor der Konkurrenz des Auslandes schützen, aber die nationale Arbeite kraft unserer Arbeiter will man durch Zulassung fremder Arbeiter schädigen Sogar an die Einfuhr von Kulis hat man schon gedacht. Die Beschäftigung von Gefangenen ist gewiß erwägenswerth, nur darf sie nicht be⸗ nutzt werden, um die Konkurrenz zu verschärfen und die Löhne noch mehr ju drücken. Herr von Wangenheim verlangt, daß die fremden Arbeiter nur zu einer Arbeitsstelle zu gelassen, werden, Das wäre ein unglaublicher Zustand, ein neues Hörigkeitsverhältniß, wenn die fremden Arbeiter wie Sklaven ins Land geführt würden. Von der privaten Initiative will man auf diesem Gebiet nichts wissen, obwohl sie schon gute Erfolge erzielt hat, Die „Güterschlächterei? wird aber noch lange nicht genug betrieben, der große Hrundbesitz muß zerschlagen werden, denn je schwerer es dem ländlichen Arbeiter wird, sich selbständig zu machen, und 24 zu erwerben, desto leichter geht er nach der Stadt. Gerade in den Gebieten des Großgrundbesitzes, der Latifundien ist der Arbeiter, mangel am größten. Es giebt nur ein Mittel, den Arbeitermangel zu beseitigen, das ist, daß man den Leuten das Leben auf dem Lande so angenebm macht, daß sie bleiben. Dazu muß man den Leuten vor allen Dingen größere Selbständigkeit und Freiheit geben. Möge die Rommsssion ihr Augenmerk auf diese Wurzel des Uebels richten!

Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Finanz⸗Minister Dr. von Miguel: . Meine Herren! Hier ist seit mehreren Tagen über eine Frage verhandelt, welche von allen objektiv denkenden Menschen, auch sogar von der Linken, als eine Landeskalamität involvirend angesehen wird, und wir bemühen uns, Mittel und Wege zu finden, wenn auch nur

schrittweise und allmählich, dieser Landeskalamität entgegenzu⸗ treten. Da war mir nun die Rede des Herrn Abg. Dr. Barth charakteristisch für die Art und Weise, wie diese Herren sich zu allen solchen sozialen Fragen verhalten. (Sehr richtig! rechts.)

Herr Dr. Barth hat mit der ihm eigenen überlegenen Dialektik (Heiterkeit rechts? ich habe das durchaus nicht ironisch gemeint, Herr Dr. Barth ist ein großer Dialek tiker, spricht gewandt und sicher nach der Richtung ist kein Fehler. Aber er hat mit der ihm eigenen Geschicklichkeit und den vorgefaßten Anschauungen der Manchesterschule jedes vorgeschlagene Mittel kritisiert und verworfen. Und was ist nun schließlich übrig geblieben an Rathschlägen, wie man helfen soll? eigentlich nur: die Vermehrung des Kleinbesttzei, daß der kleine Mann ein eigenes Stück Land bekommen könne, das sei eine sehr nüßliche Sache. Ich freue mich darüber, und ich habe mich immer darũber gefreut, daß die Freisinnige Partei auf diesen Standpunkt sich stellt. Aber, meine Herren, nachdem wir seit der Stein ⸗Hardenberg'schen Gesetzgebung mit der bloßen kapitalistischen Behandlung der Frage, mit Hypotheken und Ankauf gegen baar Geld diesen Zweck niemals haben erreichen können, und wir nun versuchten, das Rentenprinzip einzuführen, welches das einzige Mittel war, welches sich seitdem als solches bewährt hat, da hatte die Freisinnige Partei weiter nichts als Kritik und machte nicht mit. (Hört! hört! und Sehr gut! rechts.)

So ist es eigentlich in allen Fragen gegangen; seit dem . 1866 habe ich dies beobachten können. Wenn es nach vielen dieser Herren gegangen wäre, dann wären wir überhaupt in sehr vielen sozialen Fragen noch nicht weiter gekommen.

Ich habe mich aber nicht deßwegen jum Worte gemeldet, sondern

um Zeugniß abzulegen über den Verein für Sozialpolitik, dessen Mitglied ich selbst noch bin, obwohl nicht mehr ein thätiges, und daher genau weiß, was die Bücher, die der Verein herausgiebt, bedeuten. Man hat nun gesagt, diese Enqusten fänden statt unter der Auktorität der Regierung. Davon ist mir nichtz bekannt. (Hört, hört! rechts) Man hat dann auf einzelne Berichte von einzelnen Personen, die dem Vereinsvorstand und selbst den Dezernenten, die für bestimmte Gegenden das Dezernat über⸗ nommen haben, oft nicht mal persönlich bekannt sind, ein autoritatives Gewicht gelegt, als wenn den großen Wahrheiten dieser einzelnen Berichte überhaupt nicht widersprochen werden könnte. (Sehr gut! rechts) Herr Dr. Barth hat meiner Meinung nach ganz mit Unrecht diejenigen Redner getadelt, welche berichten aus ihrer eigenen Lebeng⸗ kenntniß der Verhältnisse in bestimmten Gegenden. Meine Herren, ich bin der Meinung, die sichersten Berichterstatter sind die, die die Sachen selbst gesehen, gehört und erlebt haben. (Sehr wahr! rechts) Der Augenschein ist immer noch das beste Beweismittel. (Sehr richtig! rechts) Aber ein Buch lesen von einem einzelnen Menschen, der dem Leser garnicht bekannt ist, dessen Wissen und Zuverlässigkeit, dessen Stellung zu allen sozialen Fragen ihm vollkommen schleierhaft sind, und darauf ein solches Ge= wicht zu legen, wie man legen muß auf das Zeugniß eines Mannes, der die Dinge aus eigener Wissenschaft kennt, das ist eine Ver⸗ wechselung, die ich garnicht begreife. (Sehr richtig! rechts.)

Wie wird das in dem Verein gemacht? Es wird beschlossen eine Enquste über die Lage der Landarbeiter in Deutschland. Ich halte es für im höchsten Grade wünschenswerth, daß diese Lage gründlich aufgeklärt wird. Jetzt vertheilt der Verein Dezernate für bestimmte Gegenden, und da übernimmt ein Dezernent einen bestimmten Bezirk und wendet sich nun an eine ganze Menge von Personen, die ihm dem Namen nach bekannt sind, von welchen er annimmt, sie verstehen etwas, sie sind auch willig dazu, zu berichten. Er kennt diese Personen vielfach persönlich überhaupt nicht, und die Briefe, die nun diese Leute schreiben, werden in das Buch aufgenommen. Die Gesammtheit der Berichte macht garnicht einen richtigen Cindruck, aber schwören wie auf ein Evangelium auf den Bericht eines einzelnen Mannes fällt dem Verein und dem Vereinsvorstand auch seinerseits niemals ein. Ich glaube daher, daß die Bedeutung der einzelnen Berichte gänzlich verkannt wird. Wenn nun in einem einzelnen Bericht aus einer ein⸗ zelnen Gegend vielleicht mit Bezuz auf ein einzelnes persönliches Er⸗ lebniß von der Unsittlichkeit auf dem Lande gesprochen ist, wie kann man eine solche Aeußerung autoritativ verallgemeinern und in solchem Zusammenhang gebrauchen? (Sehr wahr! rechts) Das ist mir vollkommen unerfindlich. Wenn die Herren keine besseren Beweise beibringen, kann ich nicht viel darauf geben. (Bravo! rechts.)

Abg. von Czarlinski (Pole) weist darauf hin, daß wegen der hier wiederum erörterten nationalen Frage Lie Konservativen in Psooe'⸗ mern sich felbst in den Haaren lägen. Die ausländischen Arbeiter verdrängten nicht die einheimischen, sondern ersetzten nur die fort⸗ gejogenen. Auf so tiefer Kulturstufe ständen die ausländischen Arbeiter auch nicht, wie der Herr Finanz⸗Minister meine. Warum wolle man nicht auch ausländische Arbeiter sich seßhaft. machen lassen? Nur solle man nicht die Polen zwingen, deutsche Mädchen zu heirathen. Zur Ansiedelung von Arbeitern bedürfe es der Staatsmittel nicht, man könne das der Privatthätigkeit überlassen.

Abg. Seer (nl) bemerkt, daß die Ursachen des Arbeitermangels weit zurücklägen; schon vor 30 Jahren habe man es versäumt, die nöthigen Arbeiterwohnungen auf dem Lande herzustellen. Man habe die Leute nach Amerika auswandern lassen, anstatt ihnen Wohnungen auf dem Lande zu bauen. Die Landwirthe müßten sich jetzt so durch⸗ helfen, bis die Kückwanderung aus den Städten eintrete Es komme

vor, daß die Leute, wenn sit ein paar Jahre in der Stadt gewesen feien, wieder auss Land kommen und bitten: nehmt uns wieder auf.

Eine Schlußantrag wird angenommen. Die Interpellation Szmula ist damit erledigt.

Nach einer Reihe persönlicher Bemerkungen führt

Abg. Reinecke (fr. kons.) in seinem Schlußwort für den Antrag Gamp aus, daß die Abgg. Hirsch und Barth über die landwirthschaft⸗ lichen Verhältnisse ganz falsch geurtheilt hätten, Früher habe in seiner schlesischen Heimath das beste patriarchalische Verhältniß zwischen Arbeitgebern und Arbeitern bestanden, seit 1879 sei die von der Gesetzgebung bevorzugte Industrie immer mehr vorgedrungen, eine . nach der anderen sei entstanden, und von jener Zeit an sei die

andwirthschaft gewaltig zurückgegangen. Die Landwirihschaft treffe keine Schuld an den jetzigen Zuständen,.

Der Antrag Gamp wird mit dem Abändernngsantrag der Konservativen einer Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen.

Schluß A Uhr. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr. Etats des „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Prin ßish

taats⸗-Anzeigers“ und des Ministeriums des Innern.)

aud. und Forstwwirthschaft. Ernteergebnisse in Galizien für das Jahr 1898. Gesellschaften in Krakau und Lemberg stellt sich das Ergebniß der Ernte in

Nach Mittheilungen der K. K. Landwirthscha

Galizien im Jahre 1898, wie folgt:

Anbaufläche nach Hektaren in

Ertrag der aalizischen Ernte von

Ernteertrag nach Körnern in Meterzentnern in

Fruchtgattung. Ost⸗ ganz

Galizien.

West⸗ galizien.

1897 in Meter⸗ zentnern.

West⸗· Ost . ganz

galizien. Galizien.

Weizen (Winter und

Roggen (Winter⸗ und

Buchweijen Kartoffel

126 917 2657 6ol 384 bis

Sommerfrucht) ..

177 908 339 768

ommerfrucht)...

331 073 693 6h72

2ol 682 Ig ho 79 573

20 473 b 773 44184 270 167 18 324 16 027 24 237 18 883 4213 11542 12613 4 8658 19911 679 2212 7818 9299 141256 138119 560 1454 . 14742917 ; 179 677 648 728 829 405 1610

6 463 8073 wenig angebaut 1162 ö nicht angegeben

129 351

. 295112

im Großen nicht angebaut

15137 3 808 149 898 11826 19 800 19248 6989 3033

22344 68 919 47 992 420 065 27 159 34 827 43 485 25 872 7246 24 155 24 769 2891 17117 279 3756 2004

Kraut Mengefutter ferdebohnen

Kleesamen

hen, uttermohrrũ .

ehr wenig angebaut 146 seh g ang . 2172 3936

In)

Linsen

Pferdejahnmais. .. nicht angegeben

Ernteergebnisse der Bukowina für das Jahr 1898.

Den „Bukowinager landwirthschaftlichen Blättern“, dem offiziellen Organ des Tandeskulturvereins in Czernowitz, entnehmen wir folgende

Zusammenstellung:

Anbau⸗ E n t e fläche im Ganzen per Hektar

in ha hl g

Name der Frucht

1520 180458 142358 158,7 124 1150 57441 44227 13,84 19.78 23270 300552 220227 12.91 245 z5931 34331 24501 206 6,81 321195 572764 367828 17,33 11,40 13237 5814615 352242 18,3 8, 10 1205) 18709 14,15 15,51 3117 44116 18,42

74627 1374805 1051788 19,4 1409 2466 47846 17,00

3377 58603 11,00 Acker Bohnen... 3121 31882 Raps und Rübsen . 1148 Stroh (Gesammt⸗ menge) Anis und Fenchel. Lein (Samen) Lein⸗Faser Saraenhanf wischenfrucht .. Gespinnst hanf (Faser) Kartoffeln Runkeln u. Stoppel⸗

Winter Weizen... Sommer · Weizen.. Winter⸗Roggen ... Sommer Roggen. . Sommer⸗Gerste ..

12634

3391068 2230 3628 4957

1391 7747 4098 15702 22683 2969140

2485 648050 136 33300

1342035 S26980

19 1606

Kr

Kürbis als Zwischen⸗ frucht 74627

Kleeheu u. Grummet 28387

Mengfutter (Misch⸗ ling und Kunst⸗

2944 57144

und der Brache. Kleesamen vom zweiten Hieb .. Wiesen Gesammte Garten fläche (Obst und Gemüse) 0b Weintrauben .... 704 Fläche der Obstgärten 268] Kernobst ö ght

.

4426 131768

12642 2055082

Saatenstand und Getreidehandel in Bulgarien.

Varna, 4. Februar 1899. Das ungewöhnlich milde Wetter und der ergiebige Regen des vergangenen Monats beförderten in allen Bezirken die Entwickelung der Wintersaaten auf das günstigste, auch dürften bel anhaltender guter Witterung die Aussichten für die Früh⸗ jahrzbestellung der Felder die besten sein.

Der Getreidehandel des Januar hatte im Vergleich zu den vorher⸗ gehenden Mongten einen bemerkbaren Aufschwung aufzuweisen.

Die Nachfrage in Weinen war seitens der europuischen Getreide. märlfe noch immer schwach; man schätzt die hier vorhandenen Stocks zur Zeit auf etwa 19000 t.

ür Mals machte sich eine lebhafte Zufuhr aus dem Innern und infolge dessen ein bedeutender Lokalhandel geltend; die Stocks belaufen auf etwa 265 000 t, und man erwartet hierin für die kommenden Monate eine reichliche Ausfuhr.

Der Vorrath an Hafer ist in den Hafenstädten fast vollständig erschöpft; in Gerste wurde nur eine geringe Menge, in Hartweizen nichtg ausgeführt, da die Verkäufer wegen des niedrigen a mil den Vorrälhen noch zurückhalten, welche sich in Gerste auf etwa 6000 t, in Hartwelzen 1 ungefähr 30001 6 beziffern.

Die Durchschnittsprelse der Zerealien waren im letzten Monat normale und stesften sich pro Doppelzentner franko Bord:

oI7 666]

63 102 * ere gc 1363102 interfru 14 671 wwe

(Sommerfrucht)

4158 993 2706 885

5 nter fru 9 898 ae

ommerfrucht 3. f ö 827 2677 862

2662 092 5 116 682 917 435 ö

203 398 216104 512 663 6hb 09 244 084 265 hh2 33 642 757 50 832 196 1722966 2916838 426 453 1257431 204 665 436 369 146 590 215 193 48 441 S8 8doh 0 522 24724 107 529 126 396

icht ausgewiesen ; an,, 3 4496 496

(06 937 4 830 205 11 364811 5 477

4205 26 b80 21 39 919 985 18 491 197

12 410 567 137853

4768 981 3 400 137

1762126

2 040 8059 J g98h ho 764 318

216 358 512 303 223 911 3h 336 766 2052 676 1320243 408 316 170 240 44 445

82 999 137436 527 766 3230 386 12 077638 8973

42 694760 24 081 144 13 0997 148 736 16697

1175935 2 6b3 590

12706 142 386 21 568 171889 439 1193 872 830 978 231 695 68 603

40 364 44202

18 866 126 994 2496 459 6 b3d 606 1272

13 339 464 6 080 630 2228 11 65

. 198 359 10939

unbekannt

is za had 284

14 389 164 554

haz 284

für Weizen Mais. Gerste. SHHartweijen Hafer Mehl. . Von den verschiedenen Setreidegattangen Januar folgende Mengen erportiert: aus Barna

Weizen

—— * *

nach der Tũůrkei GBGriechenland Frankreich

der Türkei. Frankreich. England. Italien.

der Türkei. England.

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Mais

Gerste Hafer

Mehl der Türkei.

„Griechenland aus Baltschik und Kavarna

Hartweizen nach Frankreich etwa

Gerste „Belgien „Solland ö

FSandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks ; . ,, . und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 11. d. M. gestellt 15 O25, nicht recht

itig geftellt keine Wagen. 9 26 Greef ef fer, sind am 11. d. M. gestellt 5277, nicht recht

jeitig gestellt keine Wagen.

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin gelangten die nachbe zeichneten Grundstücke zur Versteigerung;: Chausseestraße 5c, dem Kaufmann Stto Wendland gehörig; utzungswerth 22 159 3 für das Meistgebot von A9 000 M wurde der Kaufmann Nichael Cohn, Großbeerenstraße 4. Ersteher. ,, 77, dem Zimmermeister Robert Paul und seiner Ehefrau Auguste, geb. Müller, zu gleichen Theilen gehörig; Fläche 6560 aj; Nutzung werth N00 „M6; für das war n von 162099 4 wurde Frau Zimmermeister Auguste ? aul, geb. Müller, Linienstraße 88, Ersteherin. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung der nachbenannten Grundstücke: Falv in str. 9, dem Apotheker G. F. E. Herrmann gehörig, Markgrafenstr. 73, Ecke Zimmerst. 67, dem Malermeister F. Mahnke in Schöneberg gehn Schönhauser Allee 176, dem Kaufmann Ad. Seymer gebörig. Eingestellt wurde das Verfahren in Sachen Grochol, Bergmannstr. 1, Ecke Tempel⸗ hofer Berg 1.

Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin standen folgende Grundstücke zur Versteigerung: Grundstlck zu Heinersdorf, an der , e. Ehaussee 14, dein Kunst. und Handels gärtner 6 Baffel in Berlin gehörig; Fläche 1,3706 ha; Nutzungswert 3042 S; für das rn von 85 ö00 6 wurden Maurer- meister Clement Eichholz in Berlin, Uferstraße 4, und Klempner meister Ferdinand Rast in Berlin, Ackerstraße 162, gleich berechtigt, Ersteher. Grundstück zu Friedenau, angeblich Kaiser - üllee 86 belegen, dem Maurermeister Albert Beckroth in har sztt enn gehörig; Fläche b,b0 a; , , . bioo Je; für das Meisigebot bon 69 3900 46 wurde Gartenbau Direktor Carl Hampel in Berlin, Vor dem Schlesischen Thor, Frsteher. Grundstück in Schöneberg,; angeblich in der . straße belegen, dem Bauunternehmer ilbelm Loth in Brit gehörig; Fläche 1290 a; Nutzun gswerth 10 400 ; für das eig. gebot von 166 000 M wurde rent ser Gustav Vogelmann in Berlin, Alvenglebenstraße 21, Ersteber; Grundstück K Wilmers dorf, angeblich Johann ⸗Georgstraße ð belegen, der Deutschen Fabr⸗ ang, r,, Inbaber Pig kore ki u. Grüttner

en

m , in Berlin, Alexanderstraße 146, Ersteher. Ein⸗

estellt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung der nach⸗ ezeichneten Grundstücke: Zu Ste alitz, dem Fabrikbesizer Hermann Simon in Berlin gehörig. Zu n , dem Kaufmann Otto Kienast und dem hrĩda er Karl Winkler zu Berlin

gehörig.

Berlin, 11. Februar. Mark tpreise nach Grmittelungen des Kʒaiglichen a, . Höchste und niedelgfte . Ver

Voppel⸗Itr. für: * Weizen 1640 0; 15, 8o 66 Roggen 14,80 4A 8 ö. *Futtergerste 13,0 Ce; 12380 6. 2. Hafer, gute Sorte, 15,40 M; 14899 M Mittel Sorte 14,80 M; 1420 geringe Sorte 14,189 4; 13,50 M sichtfiroh 60 . MÆ; 3.66 Æ Heu 7, 00 4,40 é Erbsen, gelbe, zum Kochen 40 00 ; 20 00 Æ *Speisebohnen, welhße ho, 00 M; 25,00 ς Winsen 70 Ho M; Zo do , =, Kartoffeln 60 „S 400 60. Ila hflensch von der Keule 168 1,ü60 K; 1.30 6 -, dito Bauchfleisch 1469 1420 M; O0, 00 M Schweineflelsch 1 f 1l,A,60 M ; 1520 4 Falbfiesch 1g 1,60 ; 1,90 M Hammelfleisch 1 Kg L6g9 Ei 1,00 M, Butler 1 g 2.60 A; Yoo M Gier 69 Stü 436 M; 2, 80 M Karpfen 1 kg 220 M; 1,220 Æ Aale 1 Kg 365 M; 1,40 Zander 1 Rg 260 M; 1ů00 6 Hechte 1 Rg 200 S; 1,00 M Barsche J kg 1,80 ; 1, 00 , Schleie 1 9 2, so M; 1,20 M Bleie 1ẽ Rg 1440 A; O0, So Æ Krebse 60

tück 12,00 S; 4,00 Ermittelt pro Tonne von der Zentralstelle der preußischen Land⸗

wirthschaftskammern Notierungs telle und umgerechnet vom Pollzel⸗Vräsidium für den Doppel entner. * Kleinhandelspreise.

.

den 6 3 3m . Schlachtviehmarkt vom 11. Februar. Zum Berau anden: öS Rinder, 1672 Kälber, 7696 Schafe, 6967 Schweine. Maxkt⸗ preise nach den Ermittelungen der en r m, mn Beiahlt wurden für 109 Pfund oder h0 Kg lachtgewicht in Mark (bejw. für 1 Pfund in Pfg.) Für Rinder: Ochs en: vollfleischig, ausgemaͤstet, höchsten Schlachtwertht, höchstenz 7 Jahre alt, 59 bis 63; 2) junge fleischige, nicht autzgemaͤstete und ältere . h4 his 58 v. mäßig genährte junge und gut genährte ältere l bis 53; 4) gerlng genährte jedes Alters 48 bis 500. Bullen: I) voll- fei tit, Köchsten Schiachtwertbg oz biz bo; N. mäßig, enßbrtß ängere und gut genaͤhrte altere 51 bis ba; 3) gering genahrte 46 bis 50. Färsen und Kühe: 1) 4. vollfleischige, ausgemãftete Faͤrlen höchsten Schlachtwerths bis —; b. nah n n aus gemästete Kühe höchsten S lachtwertht, e , 7 Jahre alt, 2 bis 53; Y altere auggemästete Kühe und weniger gut ent— wickeite langere 48 bis 50; 3) mäßig genährte Färsen und Kühe 46 bis 47; 4) gering genahrt Färsen und Kühe 43 big 45. Kälber: 1 feinste Mastlälber (Voll milchmast) und beste Saugkälber 71 bis 758; 2 mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 65 bis J0; 3) geringe Zaugkälber 58 bis 63; 4) ältere gering genährte Kälber le. 2 ö 7. Schafe: 1) Maftlämmer und jüngere Mafthamme 53 biz 60; 2 ältere Masthammel 52 blg 56; Y). mäßig genahrte Dammel und Schafe (Merischafe) 46 big Hz; 4 Holsteiner Niederungt⸗ Dafe bis auch pro 1090 Pfund Lebendgewicht bis 4 Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder bo 5 DT Tara. Absug: 1) vollfleischige, kernige Schweine feinerer Rassen Ind deren Kreuzungen, höchstens 9 Jahr alt, a. bis 53, b. (Käser) = bis 53; Y fleischige Schweine bl bis 52; gering entwickelte 49 big 50, Sauen 48 bis 50

Ausweis über

Berlin, 11. Februar. (Wochenbericht für Stärke, Stãrke⸗ fabrikate und Hälsenfrüchte von Max Sabersky, Berlin W.) Ia. Kartoffelstärke 211— , a. Kartoffelmebl. 214 4 6, fla. Kartoffelmehl 15 = 265 , Feuchte Kartoffelstärke, Fracht⸗ parität Berlin resp. Frankfurt a. D. 11,50 S, gelber Syrup 4 = 24 „S6, Kap. Syrup 246-25 !, Export 255 —– 26 t, Kartoffelzucker gelb 244 25 6. Kartoffelzucker kap. 257 bis 26 S6, Rum ⸗Kuleur 37 338 9st, Bier⸗Kuleur 36— 37 S6, Dextrin elb und weiß Ia. 27 —- 28 6, Odo. sekunda 244 25 , eizenstärke (klelnst. 36 37 0. (großst.) 37 = 38 M, Hallesche und Schlesische 338 - 39 46, S abestärke Js = 55 6, Reisstärke (Strahlen) I= 50 M, do. (Stücken) 47 48 6, Malsstärke Ia. 28 - 30 6, Viktoria Erbsen 18-21 66, Kocherbsen 15 —- 175 66, grüne Erbsen 17— 185 60, Futtererbsen 14 145 M, inl. weiße Bohnen 20 22 60, Flachbohnen 21 23 46, Ungar. Bohnen 17-18 6, Baliz. ruff. Bohnen 16— 17 „*, große Linsen 43 —– 48 (, mittel do. 346 –= 460 40, kleine do. 4 34 6, weiße Hirse, 19 —21 46, gelber Senf 21 36 16, Hanftörner 23— 25 S6, Winterrübsen 21 bis Az , Winterraps 22-29 4, blauer Mohn 52 58 S6, weißer do. 46-565 06, Buchweizen 14 17 46, Wicken 135 145 06, Pferde bohnen 14 = 115 46, Maig loko 163 —=11 6, Leinsaat 2223 *. zkümmel 38-45 M, Ja. inl. Leinkuchen 144 15 S6, do. rusf. Do. 14 -—=1I5 6, Rapskuchen 13 —14 6, la. Marseill. Erdnuß kuchen 156 = 16 , Ja. doppelt gesiebtes Baumwoll ⸗Saatmebl 53 52 *so 125 155 , helle getr. Biertreber 10— 11 6, Mais Weijen⸗ y. 133 —– 14 16, getr. Gekreideschlempe 144 —15 6, kaisschlempe 134 14 6, Malikeime si- 5 6. Roggenkleie j0 -= 105 ο6, Weizenkleie 9t —=10 4 (Alles per 100 Rg ab Bahn Berlin bei Parten von mindestens 10 000 g.)

Auf die zur Zeichnung aufgelegten 200 Millionen Mark beimischer Änkeißen' —= 75 Millionen 3 9 Deutsche Reichs und 135 Millionen Mark 3 o preußische konsolidierte Anleihe sind, wie W. T. B. meldet, Zeichnungen im Gesammtbetrage von rund 43 Milliarden Mark eingelaufen. Der aufgelegte Betrag ist mithin mehr als 22 mal gezeichnet. Von der Feststellung eines bestimmten all ·

emeinen Zuthellungg modus bat daber Abstand gengmmen werden müssen. je kleinen Jeichnungen, soweit sie für feste Kapitalganlagen bestimmt

sind, werden vorzugsweise berũ ichtigt werden, doch ist auch auf diese

infolge ihrer sehr großen Zabl eine . der Zutheilungs.

beträge nicht zu vermeiden; auf die größeren eichnungen können nur eringe Prozentsätze entfallen. Die Benachrichtigungen an die

ö sollten von Berlin aus thunlichst am gestrigen onntag verschickt werden. 1

= Die Ginnahmen der Lübeck Büchener Eisenbabn. Gesellschaft im Monat Januar 18989 betrugen, nach vorläufiger Feststellung 387 174 Ct. 29 Ilz) M; die endgültige Einnabme in 1838 belief sich auf 378 718

Stettin, 11. Februar. 38 70 bez.

(B. T. B. Spiritus loko

Breglau, 11. Februar. (W. T. B.) Schluß ⸗Kurse. Schles. 3 Mο L. Pfobr. Litt. A. 82,0, Breslauer Diskontobanl 122,50. Breslauer Wechslerbant 110. 60, Schlesischer Bankverein 149.00. Breslauer Spritfabrik 168,26. Deonnerg mark 186.20, Kattowitzer Dos 0. Oberschief. Eis. 11860. Garg Hegenscheidt Att. 153.25, Dberschlef. Koks 165 00, Drerschlef. P- 3. 185, 090, Opp. Zement S7 go, Giesel Zem. 188 00, . Ind. Kramsta 185090, Schles. Jement 242. 00, Schles. Zinkb. A. daurabũtte 220 00, Brel. Delfadt. Fr o, Kotz Sbligat. 101.25. Niederschles. eleltt und Kleinbahn · gesellschaft 126,40, Cellulose Feldimüble osel 171,50. roduktenmarkt. Spiritus pve 10 1 18 oo erkl. 80 Verblauchtabgaben vt. Febrnar do 80 Br., do. 70 * Verbrauch · abgaben pr. Februar 7, W ber. Magdeburg, 11. Februar. (B. T. B.) uc erber icht, Qorn ucker 2 SS oM Mendement 1030 - 1948. achdrodulte erkl. 22d eudemen SB = 8. 18. Nubig. Brotrassinade 1 Bd. Wet. raffinade I1 23.0. Gem. Naffinade mit Faß 2378 —– 2000. Senn. Meli J mit Faß 23 540. Rubdig. Rebrucker 1. dul Tranftt A. B. Damdurg vr. Februar Ar Gde. 989 Bre. Pr ** Gd. 8. dJ. Br; nr. Wal Sor Gde. 86 Br. vr. August 27 Gd. 9a Br. Pr. Dlioder Dezember 82 Gd.

u Da ee n Fläche 18,9 a; Nutzung werth 740 „Ma; für dag Mel

stgebot von 110 c00 M wurde Rentier Josef

d. 80 Br. Stinh.