1899 / 63 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Mar 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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aats⸗Anzeiger.

Königlich Preußischer St

Aer GSemugapreis betragt vierteljahrtich 4 M 50 3.

Alle PFost Anstalten nehmen Bestellung an;

Jasectlonspreis fer den Raum rinrr Bruczeilt 380 3.

Juserate timmt an: die Königliche Expedition

für gerlin außer den Nost · Anstalten auch die Expedition

8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Ginzelne Aummern kosten 25 8.

des RBeutschen Reicha · Anzeigers

und Aöniglich Rreußischen Staatz - Anzeigera

Berlin 8m., Wilhelmftraße Nr. 32.

M G3.

Seine Majestät der König haben geruht: Ihrer Hoheit der Herzogin zu Anhalt⸗Bernburg die Rothe Kreuz-Medaille erster Klasse zu verleihen.

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben im Namen des Reichs den Kaufmann Johann Dauelsberg zum Konsul in Mogambique zu ernennen geruht.

Dem Verweser des Kaiserlichen Vizekonsulats in Hankau, Vize⸗Konsul Grunenwald ist auf Grund des 1 des Gesetzes vom 4. Mai 1870 in Verbindung mit Gesehes vom 6. Februar 1855 für den Amtsbezirk des Vi le⸗ Konsulats und für die Dauer seiner dortigen Geschäftsführung die Ermächtigung ertheilt worden, bürgerlich gültige Ehe⸗

schließungen von Reichs angehörigen und Schutzgenossen, mit

Einschluß der unter deutschem Schutze lebenden Schweizer, vor⸗ unehmen und die Geburten, Heirathen und Sterbefälle von n zu beurkunden.

Dem Kaiserlichen Konsul Carl Voigt in Kap Hãti ist die erbetene Entlassung aus dem Reichsdienst ertheilt worden.

Bekanntmachung, betreffend die Kraftloserklärung von Werthpapieren.

85 des

Auf Grund des 8 AN des Gesetzes vom 8. Juli 1879, betreffend die Ausführung der Jivilproz'ßordnung u. s. w,

wird nachstehende Uebersicht bekannt gemacht: Uebersicht

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ werden durch eine Be⸗ kannimachung des Reichskanzlers die Namen der während des Prüfungsjahres 1897/98 von den zuständigen Zentral⸗ behörden approbierten Aerzte, Zahnärzte, Thie rãrzte, Apotheker, sowie der für befähigt erklärten Nahrungs⸗ mittel⸗Chemiker,

in der Zweiten Beilage wird eine Nachweisung der Einnahme an Wechselstem pelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1898 bis zum Schluß des Monats Februar 1899 veröffentlicht.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Hof⸗Musikalienhändler Hugo Bock in Berlin den Charakter als Kommerzien⸗Rath zu verleihen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal-Angelegenheiten.

Der bisherige außerordentliche Professor an der Technischen Hochschule zu Karlgruhe Dr, Friedrich Schilling ist zum

außerordenilichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität zu Göttingen ernannt worden.

Bekanntmachung. Der Markscheider Schul! ju Weblbeiden bei Cassel bat auf

die weitere Thätigkeit als Markscheider verzichtet und uns seine Kon⸗

der durch Ausschlußurtheile elsaß⸗lothringischer

Gerichte in dem Jahre 1898 für kraftlos erklärten,

unter § 26 des Aus führungsgesetzes zu den Prozeß⸗

ordnungen vom 8. Juli 1879 fallenden Papiere.

ich⸗ Datum Dr i, des ü eu gere. und Atten ·

leichen

Benennung der Papiere.

Amts! 16. 3. 98 Zwei Pfandbriefe der Aktiengesellschaft für

n. F. 11596 ]

Straßburg

1393 Serie II Litt. D Nr. 1551 und 1552 über je 200

Eine Kommunal-⸗Obligation der Aktien⸗ gesellschaft für Boden und Kommunal⸗ kridit in Elsaß⸗ Lothringen dabier zu 30/0 vom Jahre 1880 Serie 1 Litt. A Nr. 3551 über 500

Eine Kommunal Obligation der Aktien , . für Boden und Kommunal—⸗ redit in Elsaß Lothringen dabier zu 3z o,o vom Jahre 1880 Litt. A Serie Nr. O05 624 über 500 0

Zwei Mäntel der 30/0 Elsaß⸗-Lethringischen Rentenbriefe vom Jahre 1886 Litt. 0 Nr. 005 085 und O05 088 über je 3,00 t jährliche Rente.

Vier Mäntel der 30/0 Elsaß ⸗Lothringischen Rentenbriefe vom Jabre 1886 Litt. C Nr. 009 719, 009 713, 0098 717, C09 716 über je 30,00 Æ jährliche Rente.

Ein Mantel der 3 o Elsaß - Lotbringischen Rentenbriefe vom Jahre 1886 Litt. C Nr. 002 880 über 15,00 jährliche Rente. .

Ein Pfandbrief der Aktiengesellschaft für Boden. und Kommunalkredit in Elsaß⸗ Lothringen dabier zu 400 vom Jahre 1836 Serie IV Litt. B Nr. 1249 über

369 ;

Ein Pfandbrief der Aktiengesellschaft fr Boden und Kommunalkredit in Elsaß⸗ 1 dabier ju 40 vom Jahre 1894 Serie III Litt. C Nr. O01 795 äber 200

31. 10. 98 Zwei Kemmunal-⸗QObligationen der Aktien F. 2/9 ern et für Boden., und Kommunal.

edit in Elsaß⸗ Lothringen dabier zu Ig o/o vom Jahre 1888 Litt. A Serie I Nr. 5767 und Nr. 938 über je 8500 t

Drei Pfandbriefe der Aktiengesellschaft für Boden, und Kommunalkredit in Elsaß⸗ Lothringen dahier zu 386 vom Jahre 1836 Serie L Litt. A Nr. S308, 8309 und 8310 über je 500

Straßburg, den 9. März 1899. Ministerium für ihr ingen.

gericht

11. 7. 98 F. S/ 9

12 7. 98 F. 3/97

6. 11. 98 F. 1195

Abtheilung für Finanzen, Gewerbe und Domänen. Der Unter⸗Staatssekretãr. von Schraut.

Boden. und Kommunalkredit in Elsaß · Lothringen dabier zu 35 0 vom Jahre

zessionsurkande zurũckzesandzt. Clausthal, den 109. März 1822. Königliches Ober⸗Bergamt. chenbach.

Aichtamtliches Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 14 März.

Seine Majestät der Kaiser und König empfingen heute Morgen um 8 Uhr den Chef des Militãrkabinets,

General von Hahnke und den Kriegs⸗Minister, General⸗ leutnant von Goßler zum Vortrag.

überall zur Verkehrs ausreichen und ihre Ergänzung an diesen Punkten

Dem Landtage ist heute die Gesetzes vorlage zu⸗ gegangen, welche die seit Jahrzehnten viel besprochene und ersirebte Kanalverbindung vom Rhein nach der Weser und Elbe verwirklichen soll.

Der für Schiffe von 600 bis 7590 t berechnete Kanal soll in der Nähe von Ruhrort den Rhein verlassen und im Emscherthal bis Herne aufsteigen, um von da bis Bevergern den Dortmund⸗Emskanal, welcher einige anlagen erhalten müßte, zu benutzen. Von Bevergern aus wird er die Weser bei Minden überschreiten und über Hannover die Elbe etwas unterhalb Magdeburg erreichen. Die Baukosten sind einschließlich derjenigen für 8 Seitenkanäle nach Osnabrück. Minden, Linden, Wülfel, Hildesheim, Lehrte, Peine und Magdeburg auf rund 61 Millionen Mark veranschlagt; hierin sind auch die Kosten für die durch Entnahme von Speisungswasser aus der Weser bei Rinteln bedingte Kanalisierung dieses Flusses von Hameln bis Minden inbegriffen, während von Minden bis Bremen wahrscheinlich der bremische Staat auf seine Rechnung die Weserkanalisierung fortsetzen wird.

Der Kanalbau wird an die Bedingung geknüpft, daß die

einer großen Steigerung fähig; das Gleiche ann jedoch von

den Schienenwegen des für den Kanal hauptsãchlich in Betracht

kommenden rheinisch-westfälischen Industriegebietes nicht gesagt werden. Dieses Gebiet, welches isiz der Fläche des Deutschen

Reichs darstellt, wird von n der deutschen Bevölkerung be⸗ wohnt und bringt den Eisenbahnen beinahe den vierten Theil ihres Gesammtverkehrs; auf 1 km der dortigen Bahnen ent⸗ fielen 1897: 73 000, im übrigen Deutschland nur 6800 t empfangener und abgesandter Güter. Es ist dort der Hauptsiz des Kohlenberghaues und der Eisenindustrie in Deutschland; die Kohlenförderung des rheinisch⸗westfälischen Industriebezirks ist in gewaltigem Aufschwunge begriffen und

seit 1892 bis 1897 von 37 auf 48 Millionen gestiegen, wãhrend

bie Noheifenerzeugung schon 1891 20700900 t oder 44 Proz.

der deutschen Gesammtproduktion betragen hat.

Dieser ganz ungewöhnlichen, aller Voraussicht nach fort⸗ schreitenden industriellen Entwickelung, die auf dem europaischen Festlande ihres Gleichen nicht hat und aller Voraussicht nach andauern wird, wird die Eisenbahn mit ihren Betriebtz⸗

einrichtungen über einen gewissen Punkt hinaus nicht

zu folgen vermögen, weil es für die Vermehrung der Gleis—⸗ anlagen bei dem unter der Erde fortschreitenden Bergbau und der auf der Oberfläche zunehmenden Bebauung in absehbarer Zukunft an dem noöͤthigen Raume fehlen wird. Die Schienenwege sind schon jetzt mit stãdtischen Bauten und industriellen Werken an beiden Seiten derart besetzt, daß ihre Erwesterung vielfach nur mit ganz außeror entlichen Kosten

möglich ist. Das Vorhandensein dieser Eisenbahnengpässe und die große Zahl der nahe bei einanderliegenden Bahnhöfe mit unge wöhnsich vielen Anschlußgleisen nach Fabriken und Zechen

——

Ergänzungs⸗

betheiligten Provinzen oder andere öffentliche Verbände dem Staate eine Einnahme aus Schiffahrtsabgaben und sonstigen Nutzungen des Kanals gewährleisten, welche zur Deckung der vollen Betriebs- und Ünterhaltungskosten sowie zur 3 pro⸗

zentigen Verzinsung und 1 prozentigen Tilgung eines Antheils der Baukosten ausreicht. TDieser in festen Summen ausgedrückte Antheil entspricht einem Drittheil des Baukapitals des Haupt⸗ kanals und der Hälfte der für die Seitenkanäle veranschlagten Herstellungskosten.

Wenn die Staatsregierung nach langen und sehr gründ— lichen Erwägungen zu der Ueberzeugung gekommen ist, daß ein

solcher Kanalbau für die Sicherung der v h ef dn

. des Staalsgebietg nothwendig sei, so ist ier für die ahrnehmung, daß die Eisenbahnen 3 die Dauer nicht mächtig

Bewältigung des anwachsenden

mit unverhältnißmäßigen Kosten und großen Schwierigkeiten dale g derjenige Entwickelungsspielraum 6 chaffen wird,

verbunden sein wird, in erster Reihe bestimmend gewesen. Die

Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im Ganzen ist wohl noch welchen die Ei

erschwert den Eisenbahnbetrieb in hohem Maße und wird ihn in absehbarer Zeit Grenzen ziehen, die er vernünftigerweise nicht Überschreiten darf.

Wirksame Abhilfe kann nach Lage der Verhältnisse nur durch

eine leistungsfähige, den Anforderungen des heutigen Schiffahrts⸗

betricbes entfprechende Wafferstraße geschaffen werden, welche der Eisenbahn die erforderliche Entlastung, namentlich hinsichtlich der Trans porte von Massengütern, bringt. Der in Vorschlag gebrachte Bau von besonderen, nur für diese Transporte be⸗ stimmten Schleppbahnen mit verbreiterter oder auch normaler Spur und befonders großen Güterwagen würde nicht zweck⸗ enisprechend sein, weil das Nebeneinanderbestehen verschiedener Sykieme von Schienenstraßen und Betriebsmittel sowohl für den Betrieb wse für die Verkehrsinteressenten nur störend und nachtheilig sein würde.

Es versteht sich von selbst, daß der Kanal den wirth⸗ schaftlichen Bedürfnissen des Industriebezirks nur unvollkommen, denen des übrigen Landes gar nicht Rechnung tragen würde, wenn er nur innerhalb der Grenzen dieses Bezirks läge und auf seine Verbindung mit dem Rhein beschrãnkt bliebe.

Hiernach erübrigt nur der Bau einer großen, west õstlichen Wasserstraße vom Rhein nach der Elbe, um den in Betracht kommenden weiten Gebieten diejenige wirthschaftliche Ent⸗ faltung zu ermöglichen, deren sie fähig sind. Glücklicherweise wird dieser Bau durch die natürlichen Verhältnisse der nord⸗ deutschen Tiefebene außerordentlich begünstigt. Zwischen dem Mittellaufe der großen, in die Ost⸗ und Nordsee fließenden Ströme, welche von Alters her in nord⸗südlicher Richtung dem Handel und Verkehr die Wege gewiesen haben, liegen ebene Helände mit sehr geringen Höhenunterschieden und vielfach auch mit muldenförmigen Vertiefungen, welche zum Aushau schiff⸗ barer Querverbindungen geradezu einladen. Diese Quer⸗ verbindungen sind denn auch im östlichen Norddeutschland, wo der preußische Einheitsstaat viel früher eine zielbewußte Wirthschaftspolitik bethätigen konnte, seit mehr als 100 Jahren zwischen Weichsel, Oder und Elbe hergestellt. Im Gebiete der westlichen Ströme ist es zu ähnlichen Kanalbauten bisher nicht gekommen, obwohl auch hier die geographischen Verhältnisse ungewöhnlich vortheilhaft sind. Die jetzt geplante, am Fuße des norddeutschen Hügellandes und Mittelgebirges sich hinziehende Kanallinie zeichnet sich durch eine sehr geringe Zahl von Schleusen und die außerordentliche Länge der Haltungen vor allen anderen Kanälen aus. Die längste Haltung (in einer Ebene liegende, schleusenlose Strecke) des anals wird 20, die nächstkängste 83 km betragen und die Durchschnittslänge sich auf 39 Kin in der Hauptlinie stellen. Zum Vergleiche sei hier erwähnt, daß auf 12 der wichtigsten französischen Kanal⸗ linien mit zusammen 2650 kim 1323 Schleusen vorhanden sind, sodaß eine 2 im Durchschnitt nur 2 km lang ist. Bei bem kanalifterten Main stellt sich dieses Durchschnitts⸗ maß auf 7 bis 8, bei dem Bromberger Kanal auf 3 bis 4 km. Es ist bekannt, daß unter sonst gleichen Verhältnissen nicht nur die Bau⸗ Betriebs⸗ und Unterhaltungskosten eines Kanals, sondern auch die Kosten des Schiffahrtsbetriebes mit der Zahl, der Schleusen wachsen, während umgekehrt die Leistungsfähigkeit der Wasserstraße mit der Durchschnittslänge der Haltungen zunimmt.

Der wirths i lch⸗ . des Kanals ist außerordentlich hoch zu veranschlagen. Er liegt nicht nur darin, daß für den gewaltig anwachsenden Güterverkehr und mittelbar für die

enbahn in dem hauptsächlich betheiligten

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