1899 / 67 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Mar 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Rummeltburg durch diese, für jeden Inhaber seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Cliff von = Mark, welche an die Gemeinde Boxhagen Rummelsburg baar ejablt worden und mit 34 0 jäbrlich zu berzinsen ist.

Die Rückzahlunz der ganzen Schuld von 2 200 000 M erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsvlanes mittels Verloosung

oder Ankaufs der Anleibescheine in den Jahren 1802 bis spätestens

1941 einschließlich aus einem Tilgungsstock, welcher mit wenigstens

einem und einem viertel Prozent des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Aus⸗ loosung geschiebt in dem Monat Dejember jeden Jabres. Der Ge⸗ meinde bleibt jedoch das Recht vorbebalten, den Tilgungsstock zu ver⸗ stärken oder auch sämmiliche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kũndigen.

Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben falls dem Tilgunasstocke zu.

Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Anleihescheine werden drei Monate vor dem Zahlungstermin unter Bezeichnung ihrer Buch⸗ staben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht.

Diese Bekanntmachung erfolgt in dem „Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staals Anzeiger“, dem Amtsblatte der König⸗ lichen Regierung zu Potsdam, dem Niederbarnimer Kreisblatt und dem Rummelsburger Anzeiger. Wird die Tilgung der Schuld durch Ankauf von Anleihescheinen bewirkt, so ist dieses unter Angabe des Betrages der ange kauften Anleihescheine alsbald nach dem Ankauf in . Weise bekannt ju machen. Gebt eines der vorbezeichneten

lätter ein, so wird an dessen Statt von der Gemeinde ⸗Vertretung mit Genehmigung des Königlichen Regierungs- Präsidenten zu Potsdam ein anderes Blatt bestimmt.

. Bis zu dem Taze, an welchem das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen am 1. April und 1. Oktober, von heute an gerechnet, mit 33 0/0 jährlich verzinst.

Die Autjahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine beziebungsweise dieses Anleibescheins bei der Gemeindekasse ju Bexbagen⸗Rummels— burg und zwar auch in der nach dem Eintritt deg Fällig keitstermins folgenden Zeit Mit dem zur Empfangnahme des Kapi— tals eing reichten Anleihescheine sind die dazu gebörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeitst-rmine zurückzuliefern.

Für die feblenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital ab⸗ Cee Die gekündigien Kavitalbeträge, welche innerhalb dreißig

ahren nach dem Rückjablungs termin nicht erboben werden, sowie die innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erbebenen Zinsen verjähren zu Gansten der Ge— meinde Borhagen. Rummel burg.

Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernich⸗ teter Anleihescheine erfolgt nach Vorschrift der 838 / 104 und ff. der Zivilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877s20. Mai 1898 (Reichs. Gesetzblatt Seite S3 / 359) bezw. nach 20 des Ausführungegesetzes zur Deutschen Zivilproz ordnung vom 24. März 1879 (Gesetzsammlung Seite 2815. Zinsscheine können weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll dem- jenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vier⸗ jäbrigen Verjäbrungsfrist bei dem Gemeindevorstand anmeldet und den stattgebabten Besitz der Zinsscheine durch Vorzeigung des Anleihe⸗ scheins oder sonst in glaubbhafter Weise darthut, nach Ablauf der Ver⸗ jährungefrist der Betrag der angemeldeten, bis dahin nicht vorgekom⸗= menen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit diesem Anleibescheine sind halbjährliche Zinsscheine bis zum

2 ausgegeben, die ferneren Zinsscheine werden für zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden. ;

Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der . in Bexhagen-Rummelsburg gegen Ablieferung der der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, sosern dessen Vorteigung rechtzeitig 4663 Li ;

ur Sicherung der hier eingegangenen Verpflichtungen baftet die Landgemeinde BoxhagenRummelsburg mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Boxhagen Rummelkburg. den

. Der Gemeinde Vorstand.

(Eigenhändige Unterschrift des Gemeinde Vorstehers und zweier Schöffen.) 2 Kontrolbeamter.

Provinz Brandenburg. Regierungsbeiirk Potsdam. Zinsschein zu dem Anleibescheine der Gemeinde BoxbagenRummelsburg, Buch⸗ . Maik ju 3 Prozent Zinsen über ... Mark .... Pfennig.

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 1. April .... beziekungsweise 1. Okteber.... ab die Zinsen des vorbenannten Anleibescheins für daz Halbjahr vom ag ; bis. ten mit.... Mark ... Pfennigen bei der Gemeindekasse in Boxbagen Rummelsburg.

Rummelsburg, den

Der Gemeinde ⸗Vorstand. . NP. N., Kontrolbeamter.

Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerbalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjabres der Fälligkeit erheben wird.

Anmerkung. Die Namentsunterschrift des Gemeinde⸗Vorstandes kann mit Lettern oder Fatsimilestempel gedruckt werden, doch muß jeder Zinssckein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten verseben werden.

Provinz Brandenburg Regierungsbejirk Potsdam. w zu dem Anleibescheine der Gemeinde Boxrhagen· Rummels burg

Buchstabe .. Nr ũbert... Mack.

Der Inbaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihbescheine die. Reihe von Zinsscheinen für die ebn Jahre.... bis... bei der Gemeindekasse zu Borbagen⸗

ummelsburg, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich augweisenden Inbaber des Anleibescheins dagegen Widerspruch erhoben wird.

Rummelsburg, den

Der Gemeinde ⸗Vorftand. N. N., Kontrol beamter.

Bemerkung. Die Namengunterschrist des Gemeinde⸗Vorstandes 1 e. n , . a , gedruckt werden, doch muß ede Anweisung mit eigen hãndigen ensunterschtift eines Kon⸗ . 4 ua nr ö ; 9

e Anweisung ist um auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zins scheinen mit dabon abweichenden Lettern 2 2.

ter Zineschein. ter Zins schein. Anweisung.

Ministerium der geistli chen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. .

Dem Rektor der städtischen mittleren Mädchenschule in Köln Dr. phil. Moritz Hoym ann ist das Prädikat „Pro⸗ fessor beigelegt worden.

General⸗Verwaltung der Königlichen Museen.

Bekanntmachung.

Das Alte und Neue Museum, die National- Galerie, das Museum für Völkerkunde und das Kunstgewerbe-Museum sind während der Monate April bis September an den Wochentagen, mit Ausnahme der Montage, von 10 bis 4 Uhr, Sonntags und an den zweiten Feiertagen der hohen Feste von 12 bis 6Uhr für das Publikum geöffnet.

Berlin, den 16. März 1899.

General⸗Verwaltung der Königlichen Museen. Schöne.

Justiz⸗Min isterium.

Versetzt sind: der Amtsgerichts⸗Rath Dr. Rose in Naum⸗ burg a. S. als Landgerichts Rath an das Landgericht daselbst, der Amtsgerichts Rath Brennekam in Osterode (Ostpr.) an das Amtsgericht in Ortelsburg, der Amtsrichter Dr. Boden⸗ stein in Bassum an das Amtsgericht in Einbeck und der Amtsrichter Eckert in Arys an das Amtsgericht in Bialla.

Dem Amtsgerichis⸗Rath 2 in Hanau ist die nach⸗ gesuchte Dienstentlassung mit Pension,

dem Rentier Karl Cahn in Bonn die nachgesuchte Ent⸗ lassung aus dem Amt als Handelsrichter,

dem Notar Schulz in Deutsch⸗Wilmersdorf die nach⸗ gesuchte Entlassung aus dem Amt ertheilt.

In der Liste der Rechtsanwälte ist gelöscht: der Rechts⸗ anwalt Meyerhoff bei dem Ober⸗Landeggericht in Naumburg.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Hartrodt in Arnstadt bei dem Landgericht in Erfurt, der Gerichts⸗Assessor Dr. Nolden bei dem Amts⸗ gericht und dem Landgericht in Elberfeld sowie bei der Kammer für Handelssachen in Barmen, der Gerichts⸗Assessor Asch bei dem Amtsgericht in Charlottenburg und der Gerichts⸗ Assessor Or. Pfau bei dem Amtsgericht in Zellerfeld.

Der Landrichter Leng ner in Hannover ist gestorben.

Abgereist:

Seine Excellenz der Staats- und Justiz-Minister Schön⸗ stedt, nach Posen.

Die Personal-Veränderungen in der Armee rc. befinden sich in der Ersten Beilage.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 18. März.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten 3 Vormittag die Vorträge des Chefs des Militärkabinets, enerals von Hahnke, des Chefs des Generalstabs der Armee, Generals Grafen von Schlieffen, und des Chefs des Admiralstabs der Marine, Kontre⸗Admirals Bendemann, sowie den Vortrag des mit Wahrnehmung der Geschäfte des General⸗-Inspekteurs des Ingenieur⸗Korps und der Festungen beauftragten General⸗ leutnants Freiherrn von der Goltz. Später empfingen Seine Majestät den Marine⸗Attachs bei der französischen Botschaft, Kapitän zur See Buchard und den bisherigen Militär⸗Attachs bei der spanischen Botschaft, General Reinlein.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sitzung.

Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte Uebersicht der Betriebs⸗Ergebnisse deutscher . im Monat Februar 1899 ergiebt für 66 Bahnen, die schon im Fe⸗ bruar 1898 im Betriebe waren, Folgendes:

Gesammtlänge: 41 990 71 km.

im gegen aufe gegen Einnahme Ganzen das Vorjahr 1 Em das Vorjahr ö 6 9 für alle Bahnen im Februar 1

aus dem Per⸗ sonenverkehre 26 590 253 2371787 ö 47 4 7383

aus dem Guüter⸗ 18834 774 426

verkehre 78 S823 81 46571 307

für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre

1. April 31. März in der Zeit vom 1. April 1898

bis Ende Februar 1899

nuf e , googel .

onenverkehre NlI99I365 10 242 4 475

verkehre S3 9937471 49162766 23 787 4 997 4 437 für die Bahnen mit dem nf re

L. Januar 31. Dezember in der Zeit vom 1. .

bis Ende Februar 1899 aus dem Per⸗

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Gũter⸗ verk 199800454 655 e n, Tenn, , n n , , . el nen Purige e rer r eresacl ; .

besitzes erfordere es, daß man auch eine starke Marine ehe.

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sitzung des Posenschen Provinzial-Landtages wurde unächst die Abänderung der Satzungen der ovinzial⸗ . berathen. Dieselbe wurde dem Vorschlage des

ovinzial⸗Ausschusses entsprechend genehmigt. dann nahm die Versammlung von dem Verwaltungsbericht der e, . für 189798 Kenntniß und setzte die Haus⸗ altspläne der Sozietät für das Etatsjahr 1 und die olgenden Jahre fest. Nach Bewilligung einer Wohnungs⸗ entschädigung für den in Janowitz stationierten Chaussee⸗ aufseher wurde das Gesuch der Stadtgemeinde Mogilno um Uebernahme der Chausseestrecke Mogilno Dombrowka in die i e n der Provinz durch die inzwischen vom Provinzial⸗ Ausschuß gefaßten Beschlüsse für erledigt erklärt. Von einer Aenderung des Statuts der Provinzial⸗Wiesenbauschule in Bromberg wurde Abstand genommen und sodann dem

Provinzial-Verein für Hebung der Fluß⸗ und Kanal⸗Schiffahrt

in der Provinz Posen ein Beitrag zur Ausführung der Vor⸗ arbeiten für einen Oder⸗Warthe⸗Kanal bewilligt.

S Königliche Hoh . 5

eine Königliche Hoheit der Großherzog hat sich vor⸗

gestern Abend von Darmsnadt nach Italien ne fich Sachsen⸗Meiningen.

Seine . der Herzog ist gestern zu längerem Aufent⸗ halt von Meiningen nach Kap Martin bei Mentone an der Riviera abgereist.

Oefterreich⸗ Ungarn.

In der gestrigen Sitzung des ungarischen Unter⸗ hauses rar f, am Schlusse der Generaldebatte über das Budget der Minister⸗Präsident von Szell das Wort und führte in Erwiderung auf die Angriffe gegen die Zolleinheit mit Oesterreich aus: Allerdings hätten beide Wirtaschafts—⸗ gebiete vielfach , Interessen, nichts destoweniger erachte er die Ausgleichung dieser Interessen für möglich. Was die Gesammtheit der ökonomischen Interessen betreffe, so seien Ungarn und Desterreich gegenseitig auf einander angewiesen. In der gegenwärtigen Lage der europäischen Zollpolitik habe die ungarische Produktion das österreichische Absatz gebiet, die österreichische Industrie den ungarischen Markt mehr als irgend jemals nöthig. Die Redner der äußersten Linken erklärten wohl, einen Zollkrieg mit Oesterreich ver⸗ meiden zu wollen; wenn aber das Land sich auf den Stand⸗ punkt der schrankenlosen Verhandlungefreiheit stelle, so könne es sich in dem Verhältniß mit Sesterreich leicht einem Zustande nähern, der dieselben Erschütterungen wie ein Zollkrieg mit sich bringe. Das Zusammenleben mit Oester⸗ reich habe seine Vortheile und seine Nachtheile. „Wir können“, so fuhr der Minister⸗Präsident fort, „nicht gleichzeitig die Vortheile sowohl der Zolleinheit wie der Zolltrennung ge⸗ nießen.“ Des weiteren erörterte der Minister⸗Präfident die kirchenpolitischen Reformen und erklärte, er werde diese Reformen unberührt aufrechterhalten.

Großbritannien und Irland.

Im Unter hause erklärte gestern der Staate sekretär für Indien Lord Hamilton, die geplanten Retorsionszölle auf den nach Ostindien importierten Prämienzucker bezweckten, die Untergrabung der großen, auf freiem Unternehmungsgeist und Fleiß beruhenden heimischen Zuckerindustrie durch subven⸗ tionierte Erzeugnisse fremder Länder zu verhindern.

Der chinesische Gesandte ist gestern Vormittag von London nach Rom abgereist.

Frankreich.

Der Senat genehmigte gestern, wie ‚W. T. B.“ be⸗ richtet, die in Paris unterzeichnete Zusatzkonvention zwischen Frankreich, Deuischland, Dänemark, Luxemburg, Rußland, der Schweiz u. s. w. über den Waarentransport auf Eisen⸗ bahnen. Der Senator Fabre interpellierte hierauf die Regierung über die Anwerbung von Offizieren seitens der „Ligue de la patrie frangaise“. Der Redner wies auf die politische Rolle dieser Liga hin und fragte, weshalb man ge⸗ duldet habe, daß diese Liga Offiziere anwerbe, deren Namen übrigens von ihr nicht genannt worden seien. Fabre warf ferner der Ligne de la patrie frangaise“ vor, daß sie sich durch ihre Beziehungen zu der Patriotenliga und der anti⸗ semitischen Liga kompromittiert habe, und erinnerte an den Zwischenfall Déroulède. Da der Redner von einem Unwohl⸗ sein befallen wurde, mußte die Sitzung unterbrochen werden. Bei Wiederaufnahme der Sitzung war Fabre noch nicht im stande seine Rede fortzusetzen, die Interpellation wurde deshalb auf Dienstag vertagt.

In der Deputirtenkammer legte gestern bei der Be⸗ rathung des Marinebudgets der Marine⸗Minister Lockroy dar, was er bereits für die Sicherung der nationalen Ver⸗ theidigung unter Berücksichtigung der Finanzlage gethan habe und noch thun wolle. Frankreich könne nicht eine ebenso bedeutende Flotte wie Großbritannien und eine ebenso zahlreiche Landarmee wie Deutschland haben. Wenn Frankreich der Krieg erklärt werde, so müsse es im stande sein, ihn durchzuführen; wenn es aber einen Krieg vermeiden wolle, so müsse es stark sein. Der Mi⸗ nister führte aus, die Vertheidigung der Küsten sei von nicht geringerer Bedeutung als die Vertheidigung der Ost⸗ grenzen. Man müsse für den Pu eines Krieges sich auch die Freiheit der Merre sichern. Die Ausdehnung des Kolonial⸗

Der Minifter erklärte weiter, die unterseeische Schiffahrt habe in Frankreich soeben einen entscheidenden Schritt vorwärts gethan: man sei jetzt im Besitze eines Untersee⸗ eee welches im stande sei, thatsächliche Dienste zu leisten. Dasselbe sei ein Hilfsmittel auf militärischem u biete und auf dem Gebiete der Schiffahrt. Die in Toulon mit dem Unterwasserboot Gustave Zeédé“ angestellten Versuche hätten ein bündiges Ergebniß geliefert. In seinem Bericht hierüber bemerkte der Minister, der Zédé“ habe einen großen Fehler gehabt; er sei nämlich bli 75 en. Dies sei er aber nicht mehr. Man habe ihn in letzten Tagen mit einer Sehvorrichtung ausgestattet, die ihm ermögliche, an seinen Gegner heranzukommen und einen sicheren Schlag gegen ihn zu führen. So 6 Frankreich ein neues und furchtbares Werkzeug n s den. Der Minister sodann aus, ne ge e , im Mittel⸗

lãndischen Meere gegenwãrtig über England dort deren nur 53. Darau t

FPosen, 17. März n der heuligen lelerten Plenat· Minist er die merkte J

ation des n . und be⸗ . bei den fernen Geschwadern seien

r unge, deere fn. ärungen über die Orga d =

fa, , in 2. Kolonien und die Vertheidigung der heimischen Küsten. Er erklärte, er sei bestrebt, durch Ver⸗ minderung der Zahl der Schiffatypen eine homogene Flotte u schaffen. Nach lobenden Aeußerungen über die emannung 6 Flotte sagte der Minister schließlich, Frankreich müsse eine machivolle Marine erhalten. Frankreich wolle den Frieden, doch müsse die Marine organistert werden, um einen Angriff urückweisen zu können. Der Minister schloß mit einer Be⸗ Ea nnn über den Kampf auf dem Gebiete des Handels, der dem franzõsischen Temperament so gut zusage, und mit rũhmenden

. alle durch 2 iffe

Worten für die from sn chen Seeleute. Heute wird der

arlegungen fortsetzen.

Rußland.

Die finländischen Delegirten, deren Ankunft in St. n estern gemeldet wurde, sind, wie W. T. B. meldet, angewiefen worden, sofort in ihre Heimath zurũck⸗

ukehren, widrigenfalls sie auf administrativem Wege dorthin würden befördert werden. Italien.

Wie die „Tribuna“ meldet, erhielt der König ein Schreiben Menelik's, welches in den herzlichsten und freund⸗ schaftlichsten Ausdrücken gehalten ist. Bezüglich der Grenzen Erythräas gehe aus dem Schreiben deutlich hervor, daß der Negus entschlossen sei, den Wünschen Italiens zu entsprechen und den gegenwärtigen Stand der Dinge, wonach der Mareb⸗ fluß als 8. gilt, anzuerkennen. . e

Die Doktoren Mazzoni und Lapponi statteten, wie W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag dem Papst einen Befuch ab. Der Papst erhob sich von seinem Stuhle, um die Aerzte zu empfangen, und näherte sich ohne jede Unterstützung dem Fenster, vor dem die Unterredung mit den Aerzten statt⸗ fand. Mazzoni erneuerte den leichten Verband der Wunde. Der Papst unterhielt sich alsdann noch längere Zeit mit den Aerzten, die sich befriedigend über seinen Zustand aussprachen.

Spanien.

Die Ratifikationsurkunden des Friedensvertrages mit den Vereinigten Staaten sind, wie W. T. B.“ meldet, gestern von der Kön igin⸗Regentin unterzeichnet worden.

Türkei.

Das Wiener „Telegraphen⸗Korrespondenz⸗ Bureau“ meldet aus Konstantinopel, daß die Pforte in ihrer Antwort auf die russische Note bezüglich der . sich bereit erklärt habe, Delegirte fuͤr die Konferenz zu entsenden, sich jedoch das Recht vorbehalte, eine Diskussion über diejenigen lerne des Programms, welche mit ihrem Standpunkt etwa nicht übereinstimmten, abzulehnen.

Amerika.

Auf Ersuchen des Generals Otis sind nach, den Philippinen drei leichte Batterien und sechs Hotchkiß⸗Geschütze beordert worden, die an Oertlichkeiten Verwendung finden follen, wo schwere Artillerie unbrauchbar ist.

. Einem in Rew York eingetroffenen Telegramm aus Hot Springs (Arkansas] zufolge brachen dort, veranlaßt durch Streitigkeiten bei der Wahl des Mayors, Unruhen aus, bei welchen fünf Personen, darunter der Chef der Polizei und zwei Polizeibeamte, getödtet wurden.

Das New Yorker Journal „World“ veröffentlicht eine Depesche aus Vancouver, wonach am 6. März am Por⸗ cupine-Creekr ein Streit zwischen canadischen und amerikanischen Grube narbeitern ausgebrochen ist. Der Streit hatte seinen Grund in Meinunggverschiedenheiten über die Gruben an der Grenze. Ein Amerikaner und drei Canadier wurden getödtet, eine Anzahl anderer verwundet. Die Canadier gingen darauf wieder über die Grenze zurück.

Marine⸗Minister seine

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen 68) Sitzung des Reichstages erledigte das Haus zunächst die aus der Annahme der Militär⸗ vorlage sich ergebenden Aenderungen des Etats des Reichsheeres vollständig nach den Anträgen der Kommission.

(Schluß des Blattes ]

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (48) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Vize⸗Präsident des Staats⸗ Ministeriums, Finanz⸗Minister Dr. von Miguel und der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten D. Dr. Bosse beiwohnten, wurde zunächst die dritte Berathung des Staats⸗ haus halts⸗Etats für 1899 bei dem Etat des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts-⸗ und Medizinal-An— a,, ortgesetzt.

kg. Brütt (fr. kons ) bittet um eine gerechte Regelung der staatlichen Bezüge der Pröpste in Schleswig⸗Holstein, deren Bezüge jetzt gering und ungleichmäßig seien und in keinem Verhältniß zu ihrer Arbestalast stãnden.

Minister der geistlichen 2c Angelegenheiten Vr. Bosse sagt wobl wollende Erwägung dieses Wunsches zu, sobald das Pfarrerbesoldungs⸗ gesetz durchgeführt sei.

Abg. Br. Friedberg (nl) befürwortet den von ihm und dem Abg. Freiherrn von Zedlitz und Neukirch geftellten Antrag, die in welter Lefung gestrichene Forderung von 6000 zur Ausbildung altkatholischer Theologen wieder in den Etat einzuftellen.

2 Abgg. Vorster (fr. kons.) und von Eynern (nl) treten ebenfalls für den Antrag Friedberg ein. R

Abg. von Bülow (fr. ef wünscht, daß in den epangelischen Kirchen, namentlich im Dom und in der Kaiser Wilhelm ⸗Gedächtniß⸗ 4 Plätze für die evangelischen Mitglieder des Hauses reserviert

rden.

Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenbeiten Dr. Bo sse: Ich habe angenommen, daß wenigslens im Dom Plätze für die evangelischen Abgeordneten vorhanden sind. * werde dafür sorgen, daß dort sbenso, wie in der Marienkirche, Plätze geschaffen werden. Die Kaiser Wilhelm Gedächtnißkirche ist allerdings schon überfüllt. .

Abg. Winckler (fr. . . die Gewährung von Reise⸗ kostenentschädigungen an diejenigen Lehrer, welche Kreiskonferenzen be⸗ suchen. Jetzt müßten die Gemeinden die Kosten tragen; dies sei aber unbillig, und deshalb habe dag eg schon am 18. April 1896 die Regierung aufgefordert, diese Kosten auf die Staatskasse zu ubernehmen.

e Schuluntethaltungspflicht der Gemeinden habe mit diesen Aus⸗ wege hegte mar Katz pon Gögpputs veakttt h

ebeimer Regierun von appuis v e Ansicht, daß die leistungzfabigen Gemeinden diese Rosten fehr wohl

beiablen könnten. Indessen werde der Kultug⸗Minister sich gern mit dem . wegen dieser Frage in Verbindung setzen. pr. Porsch Dentr.) pränsiert nochmals die schon in zweiter esung vom Zentrum eingenommene Stellung zum Altkatholiken. esetz und zu der Forderung für die altkatholischen Theologen. Man . vom Zentrum nicht verlangen, daß es Mittel für eine Bewegung bewillige. die er den Kampf gegen Rom auf ihre Fahne geschrieben, sich also von der katholischen Kirche sosgerissen babe, nicht einmal die Beschlüss. des tridentinischen Konzils anerkenne und eine selbständige Organisation besitze. Für eine selbstãndige Kirchengemeinschaft würde auch das Zentrum anftandelos die geforderten Mittel, bewilligen. Wenn die Altkatkoliken Küchensteuern für die römisch ⸗katbolische Kirche zablen müßten. geschehe ihnen ganz recht. Sie brauchten ja nur 0 J ju bezahlen, um aus der Kircke auezutreten. Uebrigeng bleibe die Leistung der Altkatholiken in dieser Beziehung weit zurück binter 3 was die römischen Katholiken für die Altkatholiken zu leisten tten. - ; Abg. Lück off (ftr. kons.) bittet den Minister, dafür zu sorgen, daß die Schäler der kiesigen Königlichen Hochschule für Musik auch im Dirigieren ausgebildet werden. n,. 1 ing. ꝛc. w Dr. Bosse ver⸗ richt, diesem Wunsche näber zu treten. . ö Auf eine Anregung des Abg. Ca bens ly (Zentr.) erklärt ein Reglerungs-Kommtssar, daß eine Niederlassung don Ordens. schweflern in Frankfurt a. M. in wenigen Tagen werde genehmigt werden. . ö . In namentlicher Abstimmung wird der Antrag Friedberg mit 151 gegen 147 Stimmen abgelehnt. Für denselben ftimmen die Nationalliberglen, die Freikonservativen, die frei⸗ sinnige Vereinigung und ein Theil der Konservativen

Damit ist die Berathung des Etats des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten erledigt und die dritte Lesung des Staatshaushalts⸗Etats beendet. Das Etatsgesetz und schließlich auch der Etat im Ganzen werden angenommen.

Es folgt die erste Berathung des vom Herrenhause herübergekommenen Gesetzentwurfs, betreffend Schutz⸗ maßre geln im Quellengebiet der linksseitigen Zuflüsse der Oder in der Provinz Schlesien.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Arbeiterversicherung.

Bei der Hansegtischen Inxaliditäts‘ und. Alters⸗ versicherungsanstalt find J. an Anträgen auf Gewãhrung von Renten eingegangen: a. an Altersrentenanträgen: im Laufe des Jabres 1595 1105. 1892 404, 1893 381, 1894 353, 1895 354, 1896 351, 1897 314, 1898 268 und in der Zeit vom 1. Januar bis 28. Februar 1899 46, insgesammt 3576; b. an In validenrenten⸗ anträgen: im Laufe des Jahres 1892 181, 18983 301, 1894 550, 1895 S955, 1855 818, 1897 1172, 1898 1449 und in der Zeit vom 1. Januar bis 28. Februar 1899 2738, insgesammt 57563. Mithin sind feit Beginn des Jahres 1891 bei der Hanseatischen Versicherungs. anstalt 339 Rentenanträge eingegangen. Von den Altersrentenanträgen entfallen auf das Geblet der freien und Hansestadt Lübeck 626, Bremen 768, Hamburg 2182 und von den Invalidenrentenanträgen auf das Gebiet von Lübeck 624. Bremen 1785. Hamburg 3351 Von den Altersrentenanträgen sind bis Ende Februar 1899 3563 er— sedigt, und zwar 3055s durch Rentengewährung, 418 durch Ablehnung und 49 auf fonstige Weise. Von den Altersrenten ˖ Empfängenn sind inzwischen 1018 ausgeschieden; 965 von diesen sind verstorben. Von den Anträgen auf Gewährung von Invalidenrenten sind his Ende Fe—

durch Ablehnung und 166 auf sonstige Weise. Von den Invalidenrenten.˖ Empfängern sind inzwischen 1281 ausgeschieden; 1179 von diesen sind verstorben. Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sich die noch im Bezuge der Rente befindlichen Personen folgendermaßen: Lübeck 365 Altersrenten, 363 Invalidenrenten; Bremen 445 Alters— renten, 1077 Invalidenrenten; Hamburg 1264 Altersrenten, 1634 In⸗ validenrenten. Die Jahressumme der bis jetzt gewährten Renten macht insgefammt 1 686 345, 80 M aus (Altergrenten 5ol 199,60 , Invalidenrenten 586 146, 20 M, von welchem Betrage 326 216. 40 WAltersrenten 162 376,80 6 und Invalidenrenten 163 839, 60 46) für die inzwischen ausgeschiedenen Rentenempfänger abzusetzen sind. Nach den Beruf szweigen vertheilen sich die 3096. Alters- und 4355 In validenrenten⸗Empfänger auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei 244 Alters, und 218 Invalidenrenten⸗ Empfänger, Industrle und Bauwesen 1318 Alters. und 1873 In— validenrenten · Empfänger, Handel und Verkehr 539 Alters, und 104 In validenrenten · Empfänger, sonstige Berufsarten 203 Alters und 354 Invalidenrenten · Empfänger, Dienstboten ꝛc. 792 Alters. und 969 Invalldenrenten. Empfänger. II. Ant rage auf Rückerstattung der Beiträge sind eingegangen: a. Anträge gemäß 5 30 des Gesetzes: im Laufe des Jahres 1895 4265, 1896 2302, 1897 3226, 1898 3798 und in der Zeit vom 1. Janvar bis 28. Februar 1899 455, insgesammt 10 246, b. Anträge gemäß § 31 des Gesetzes: im Laufe des Jahres 1895 83, 1896 377, 1897 6099, 1898 754 und in der Zeit vom 1. Janugr bis 25 Februar 1839 124, insgesammt 1947, mithln Anträge auf Rückerstattung der Beiträge überhaupt 12 193. Von diesen entfallen auf das Gebiet von Lübeck 957, Bremen 2868,

mburg 8365. Erledigt sind durch Rückzahlung 11 079, durch Ab⸗ ehnung 797, auf sonstige Weise 102, jusammen 11 988, mithin un—⸗ erledigt 205. 11II. Am 1. Februar 1899 waren auf Kasten der Hanseatischen Versicherungsanstalt Cum theil, mit Zuschuß von Krankenkassen) in Heilstätten für Lungenkranke, in sonstigen Kurorten und in Krankenhäusern untergebracht 119 Versicherte, aufgenommen wurden im Laufe des Monats Februar 64 Versicherte, was zusammen 183 Versicherte ergiebt. Von diesen wurden im Laufe des Monats Februar 38 entlassen; mithin befanden sich am Schlusse des Monats 145 Versicherte in Heilbehandlung, und zwar aus dem Gebiete von Lübeck 1, Bremen 26, Hamburg 101. Außerdem mußten im Laufe des Monats 45 Anträge als ungeeignet abgelehnt werden.

Zur Arbeiterbewegung.

In Markranstädt befinden sich einer Mittheilung der Li, Ztg.‘ jufolge die Zim merergehilfen im Ausstande. Bis jetzt Fat sich noch kein Meister zur Anerkennung der Gehilfenforderungen bewegen lassen.

us London wird der „Voss. Itg.' berichtet: Die Bgum⸗ wollspinner verlangen eine Lohnerhöhung von 7 4. auf das Pfd. Sterl. Die Spinner von Heywood werden nach einer Woche die Arbeit niederlegen, wenn diese Forderung nicht gewährt wird. Alle Fabriken im Biftriit werden berührt werden, wenn es dazu kommen sollte.

Kunst und Wissenschaft.

u einer Berathung über die Grundiüge einer wissenschaftlich⸗ technischen und wirthschaftlichen Organisation der deutschen Präzision s⸗Arbeit auf dem Gebiete des Uhrenwesens soll am Donnerstag, den 23. März. Nachmittags 3 Uhr, im Ph ysikalischen Institut der Universifät zu Halle eine Zusammenkunft von Fachmännern und Sachverständigen eröffnet werden. Es handelt sich ingbesondere um die Hebung der deutschen Chrono meter ⸗Fabrikatson. Neben einer Reihe von Vertretern bedeutender Firmen und Fachvereine werden sich voraugsichtlich auch die Seewarte, die Phystkalisch / technische Reichsanstalt und mehrere Sternwarten an den Berathungen betheiligen.

bruar 1899 5657 erledigt, und zwar 4355 durch Rentengewährung, 1136

Die internationale Zentralste le des aftronomischen Nachrichten dienstes zu Kiel meldet soeben, 56 Direktor der Sternwarte des Harvard College zu Cambridge bei Boston, William Pickering, aus vier vor einiger Zeit . vphotographischen Aufnabmen der Umgebung des Planeten Saturn die Ent zeckung abgeleitet hat, daß diefer Planet, in erheblich größerem Akstande, als seine übrigen Trabanten baben, einen neunten sehr lichtichwachen Trabanten mit einer Umlaufzeit von 17 Monaten besitzt.

4 Die März ⸗Autstellung des Kunstsalons von Bruno und baul Caffirer setzt sich aus Werken von drei ausländischen Malern zusammen, die in der Entwicklungsgeschichte des modernen Naturalismus eine bedentsame Rolle spielen. Der älteste von ihnen, Edouard Manet ist bereits vor sechjebn Jahren gestsrben, und trotz dem besitzen seine Bilder zumal für Berlin den Reiz der Attua= lität. Neben seiner kraftvollen, überragenden Persönlichkeit verschwindet fast alles, was sich später unter den Fahnen des Impressionismus zufammengefunden. Die Einfachheit und Kübnbeit seiner neuen, mit aller Üeberlieferung brechenden Malweise hat noch beute etwas Ver= blüffendes, auch heute noch fordern seine Werke, wie einst bei seinem ersten Auftreten, den Spott derer heraus, denen die Kraft zum Erfassen eines fruchtbaren neuen Gedankens fehlt. Nur der kunst⸗ hiftorisch Gebildete nimmt die Linie wahr, die von Velazque; über Goya zu Manet fübrt. Besonderes Interesse erweckt das noch vor 1370 gemalte Bild Manen'z der Bettelmusikant!, das wie eine Velazquezstudie eines Romantikers vom Schlage Victor Hugo's anmuthet. Die schlagende unmittelbare Wahrheit seines Löwenjägers! wirkt beim ersten Anblick trivial bis zur Lächerlichkeit. Wer aber den Mitteln, mit denen sie erzeugt ist, ins Einzelne nachgebt, staunt je länger je mehr über die gewaltige Kraft, über die klare künstlerische Einsicht, die sich bier offenbart. Herausfordernd kübn ist auch das weibli

Bildniß und die Flucht Rochefort's aus dem Gröbsten berausgebauen, aber mit der Hand eines Meisters, dem das Gelingen selbstverständlich erscheint. Daß dieselbe Hand fäbig ist, die größte Feinbeit malerischer Illusion zu erzielen, lehrt ein Stillleben von jartester Eleganz und

duftigster Farbenstimmung. ö

Claude Monet trat in die Fußstapfen Manet 's, auch er zählt zu den Vorkämpfern der absoluten Malerei, der Malerei für Maler. Sein Experimentieren mit der Pointills Technik, um die Beweglichkeit der lichtgetränkten Atmospbäre in Farben zu übersetzen, gebt aus dem nervösen Streben des Neuerers bervor, das, was seinem Auge sich offenbart, in unverfälschter Frische des Eindruckg festzuhalten. Von den 20 im Salon der Gebruͤder Cassirer ausgestellten Bildern gleicht kaum eines dem andern. Fast in jedem begegnet uns ein neues Problem, ein andersgearteter Versuch der Lösung. Dieses völlige Aufgehen in technischer Spekulation raubt seiner Küͤnstlerpersönlichkeit die monumentale Größe und Plastik. wie sie uns Manet bewundern läßt. Wer aber schärfer zublickt, wird überrascht sein, wie viele Anregungen das Schaffen Monet's für die gesammte moderne Schule gegeben hat. Auch Monet darf als Bahnbrecher von großer Bedeutung gelten, dem erst die histotische Betrachtung ganz gerecht werden wird. .

Im Gegensatz daju stebt Giovanni Segantini, der Sonderling der norditalienischen Alpenlandschaft, abseits von allen Modeströmungen. Er bat sich seinen eigenen kraftvollen Stil geprägt und erjäblt in kerniger, etwas rauher Sprache von dem ernsten und müh⸗ feligen Bauernleben in den Alpen, unbekümmert um den Eindruck, den seine Schilderungen machen werden. Ihm ist es persönliches Bedũůrfniß, mit dem, was er um sich siebt in der majestätischen erf ern sich künftlerisch abzufinden; es steckt in seinem Schaffen viel schwerfällige Arbeit, aber auch ebenso viel Bewunderung heischender Charakter. Klein ist der RFreis von Motiven, in denen er bewegt erst in den letzten Jahren hat er, nicht ju seinem Vor⸗ theil, sich symbolischen Tendenzen zugewandt das Tpische und Gefunde in seiner Kunst besteht gerade in der Beschrän⸗ kung. Wer einmal ring gefunden hat zu dieser ernsten Auf⸗ faffung, zu der kläubelnden und dennoch großfügigen Maltechnik, der wird schwer sich losreißen von der fesselnden Persönlichkeit, die aus eigener Kraft zu einer völlig eigenartigen Kunst gekommen ist. Die ut getroffene Auswabl von acht Oelgemälden und etwa vierzehn . Segantini's ermöglicht solche Annäherung und wird sicherlich auch in Berlin dem Meister viele neue Bewunderer zuführen.

Die Ausstellung für künstlerische Photographie in der Königlichen Akademie der Künste wird, da die Werke der Hamburger Künfller⸗Photographen zur Kunstausstellung nach Stockholm gesandt werden müssen, schon mit Ende dieses Monats geschlossen werden.

Aus Stockholm meldet W. T. B.“: Infolge Anregung des rofessors Nordenstjöld überwies der König dem Amanuensis R. Martin 15060 Kronen, um in Sibirien Andrse nachzu⸗

forschen. Martin ist bereits abgereist.

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

28. März, 10 Uhr. Reichs ⸗Irrenanstalt zu Medemblik: Lieferung von 1 Million Kilogramm doppelt gesiebter Ruhr⸗ Maschinenkohlen, zu liefern in 5 Abtheilungen, und zwar: 1090 000 kg vor dem 16. April 1899; 200 000 kg im Monat Mai 1899; 300 000 kg im Monat September 1899; 300 990 kg im Monat Oktober 1899; 100 900 kg vor dem 15. März 1900. Die Angebote müssen auf Stempelpapier von 15 Cents geschrieben und gehörig versiegelt sein; auf dem versiegelten Umschlag muß geschrieben stehen: , voor de levsring van steenkolen?. Das Bedingungsbeft liegt im Ministertum des Innern im Haag und in der Reichs⸗Irrenanstalt zu Medemblik zur Cinsicht und ist ferner auf e, , , gegen Er⸗ stattung der Kosten bei dem Buchhändler M. Nyhoff, Robelstraat Nr. 18, im Haag erhaltlich. Nähere Auskünfte sind erhältlich bei dem leitenden Arzt Dr. T. , zu Medemblik.

gypt en.

5. April , der Daira Sanieh in Kairo: Lieferung von 450 0090 Stück Zuckersäcken, 37 0090 t Steinkohle, 7900 t Bri- quettes, 700 t Kannel Kohlen, 1009 t Koks, 100 t Cardiff, 26500 kg Bindfaden, verschiedenen Sorten Farben, Oele, Fette. Lastenhefte beim Reichs. Anzeiger) . .

195. April. Verwaltung der Daira Sanieh in Kairo: Lieferung von ca. 1480 t Eisenbahnschienen nebst Zubehör und 27 260 hölzernen Schwellen. Lastenhefte beim „Reichs ⸗Anzeiger“.

Verkehrs⸗Anstalten.

Das Projekt der Anlegung eines umfangreichen Holzhafens in Thorn hat ö der zahlreichen Interessenten he,, Förderung erfahren, daß zur Zeit bereits die Verhandlungen über Bildun eines Konsortiums zur Aufbringung der auf 2 Millionen Mar veranschlagten Kosten haben eingeleitet werden können Durch das Unternehmen, dessen Zustandekommen wohl als zweifellos angenommen werden darf, wird der einheimische Holjihandel und die Holzverarbei⸗ tungs⸗Industrie eine wesentliche Förderung erfahren.

Bremen, 17. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Koblenz“ 16. März Reise v. Santiago n. d. La Plaia sortgesetzt. Glifabeth Rickmerz“ 16. März v. Baltimore in Bremer haven . H. H. Meier“ 16. März v. Rew Jork n. Bremen abgeg. . armfiadt?, n. Kiautschou best.,, 17. März in Suez an-

. * T. B.) Dampfer Babe gberg', n. Ost · best., 17. März in gf ore angek. a. Lulse“, v. Austral a ne, a ö. j ngen eller, 6 re,, . est., 17. r raltar passiert. Emg n, n. . 17. Mär in Neapel angek. München 17. Mär in Baltimore angekommen. ;

am burg, 17. Marr. (W. T. B.) Hamburg / Amerika ˖ Linie. wer 3 Victoria“ gestern in Palermo, Norderney in