1899 / 76 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Mar 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Dr. Behrens, Apotheker in Rostock, zum Repetitor an der Thierärztlichen Hochschule in Hannover,

Dr. Fuchs, Assistent an der Thieraͤrztlichen de e in Dresden, zum Repetitor an der Thierärztlichen Hochschule in Berlin; zu Mitgliedern der Prüfungskommission fär beamtete Thier⸗

ärzte in Berlin:

Dr. Schmidtmann, Geheimer Medizinal⸗Rath und vor⸗ tragender Rath im Ministerium der k Unterrichts⸗ und Medi , n n, , me.

Dr. Eberlein, Dozent an der Thierärztlichen Hochschule in Berlin;

zu Königlichen Kreis-Thierärzten:

Bartelt, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗ Thierarztstelle in Lissa,

Bischoff, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗ Thierarztstelle in Falkenberg O⸗S.,

Eggeling, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗ Thierarztstelle Randow in Stettin,

Reichste in, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗ Thierarztstelle in Königsberg i. d. N.,

Rösler, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗ Thierarztstelle in Lübbecke

Storch, kommiffarischer Kreis Thierarzt, für die Kreis⸗ Thierarztstelle in Schmalkalden;

zu kommissarischen Kreis⸗Thierärzten:

Brädel, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelleẽ in Stuhm,

Cornel ßen, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in Rendsburg,

8 . Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in atow,

Lüp ke, Ober⸗Roßarzt a. D., für die Kreis⸗Thierarztstelle in Mohrungen, .

Michaelis, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in Bolkenhain, ;

Paul, Ober⸗Roßarzt a. D., für die Kreis⸗Thierarztstelle in Tuchel, ö

Pfleger, Thierarzt, für die Kreis⸗-Thierarztstelle in Opladen;

zu interimistischen Kreis⸗Thierärzten: Busse, Thierarzt, für die Kreis-Thierarztstelle in Meppen, Stenzel, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in

Springe. . 44 Versetzt sind die Kreis-Thierärzte: Fischoeder von Mohrungen nach Königsberg i. Pr., Rübsaamen von Diez nach Limburg, Schäfer von Stuhm nach Labiau, Swierzy von Labiau nach Kolberg und Werner von Nastätien nach Diez. In den Ruhestand sind getreten: Grebin, Kreis⸗Thierarzt in Kolberg, Koch, Kreis-Thierarzt in Grimmen.

Der Kreis⸗Thierarzt Lütje in Otterndorf ist gestorben.

Evangelischer Ober⸗Kirchenrath.

Bei dem Evangelischen Ober⸗Kirchenrath ist der bisherige Bureau⸗Hilfsarbeiter, Konsistorial⸗Sekretär Müting zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator ernannt worden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 9 der „Gesetz⸗Sammlung enthalt unter

Nr. 10064 das t, betreffend die Fesistellung des k für das Etatsjahr 1899, vom 27. März 1899.

Berlin W., den 28 März 1899.

Königliches GesetzSammlungsamt. Webersted t.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 10 der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter Nr. 10065 das Gesetz, betreffend die Erweiterung der Stadtgemeinde und des Stadtkreises Cassel, vom 25. März 1899. Berlin W., den 29. März 1899. Königliches GesetzSammlungsamt. Weberstedt.

Abgereist:

Seine Excellenz der General-Auditeur der Armee, Wirk⸗ liche Geheime Rath Ittenbach, mit Urlaub.

Aichtamtliches Deu tsches Reich.

Preußen. Berlin, 29. März.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus.

Der Ausschuß des Bun desraths für Handel und Ver⸗ kehr hielt heute eine Sitzung.

Der hiesige Botschafter der Französischen Nepublik Marquis de Noailles hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Botschafts⸗Rath Boutiron als Geschäftsträger.

Der hiesige Königlich dänische Gesandte von Vind hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit fungiert der Legations⸗Sekretär von Greven kop⸗ Castenskjold als Geschaͤftsträger.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich mecklenburg⸗schwerinsche Ober⸗Zolldirektor Kunckel ist von Berlin abgereist.

Laut telegraphischer Meldung an den Admiralstab der Marine ist * 2 S. „Habicht“, Kommandant: Kor⸗ vetten⸗Kapitän Graf von Oriola, gestern in Benguela an⸗ gekommen und heute nach San Paolo de Loanda in See ge⸗ gangen.

Baden.

Der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend 5 Baden⸗Baden ein⸗

getroffen. Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.

Seine Königliche Hoheit der Herzog ist, wie die „Goth. Zig.“ meldet, am 25. d. M. von Nizza wieder in Gotha eingetroffen.

Anhalt.

Der Landtag hat sich gestern bis zum 6. April vertagt.

Oe sterreich⸗Ungarn.

Ein Com muniqus beruft die Vertrauensmänner der deutschen Oppositionsparteien zum 9. April zu einer Konferenz ein behufs 3 der nationalpolitischen Forderungen der Deutschen Oesterreichs.

Im niederösterreichischen Landtage führte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Abg. Kopp bei der Befürwortung eines gegen die Sprachenverordnungen gerichteten Antrags Hofer aus, diese Frage sei eine den ganzen Staat berührende geworden, und deshalb sei der Landtag zur Stellung⸗ nahme berufen. Der Statthalter Graf von Kiel⸗ mansegg erklärte im Namen der Regierung, er sei, da der Nationalitätenstreit auf das ganze politische Leben zurückwirke, nicht dagegen, daß sich der Landtag im Rahmen einer Meinungsäußerung mit der von der Sprachenfrage be— herrschten politische Lage befasse. Der Statthalter richtete odann im Namen der Regierung an alle dazu berufenen Faktoren ie Aufforderung, endlich die Scheu vor der Oeffentlichkeit abzulegen und im Interesse der Allgemeinheit zur Berathung zusammenzutreten, damit ein Einverständniß über die Lösung der Streitpunkte erzielt werde. Sollte sich diese Hoffnung er— füllen, was allerdings ohne thätige Mithilfe der Betheiligten nicht geschehen könne, dann werde für die Regierung kein Anlaß vorliegen, anderweitige Schritte zu thun, um der Lahmlegung der verfassungsmäßigen Thätigkeit der Reichs⸗ vertretung zu begegnen. Nach längerer Debatte wurde folgender Antrag des Verfassungsausschusses angenommen: „Der Landtag erklärt die Zurücknahme der Sprachenverord⸗ nungen nicht nur im Interesse der Deutschen, sondern auch Desterreichs für eine unerläßliche Nothwendigkeit und weist jeden Versuch zurück, die Sprachenverhältnisse auf einem anderen Wege als durch Reichsgesetze zu regeln“.

Großbritannien und Irland. In der gestrigen Sitzung des Unterhau es fragte, dem „W. T. B.“ zufolge, Flynn mit Bezug auf die Rede des ungarischen Handels⸗-Ministers von Hegedüs in der Sitzun des ungarischen Unterhauses vom 23. März an, ob Hana m die Erhebung von Retorsionszöllen auf nach Indien eingeführten Prämienzucker eine Verletzung des Meistbegünstigungsvertrages bilde, nach welchem keine Kolonie berechtigt sei, österreichisch⸗un⸗ garischen Waaren höhere Zölle aufzuerlegen, als denen anderer Länder. Der Parlaments⸗Sekretär des Aeußern Brodrick ver⸗ wies den Fragesteller auf die Tags zuvor von ihm ertheilte Antwort und fügte hinzu, die britische Regierung sei nicht willens, die in der Anfrage ausgedrückte Ansicht zu acceptieren. Auf eine Anfrage Maclean's erwiderte der Erste Lord des Schatzamts Balfour, er hoffe, daß das Haus bald Gelegenheit finden werde, die indische Zuckerzollfrage zu erörtern; die Regierung wolle einer solchen Erörterung nicht aus dem Wege gehen; sie könne im Gegentheil darch eine Entwickelung der Argumente, welche die Regierung in dieser Sache beeinflußt hätten, nur gewinnen. Auf Antrag Balfour's vertagte sich sodann das Haus bis zum 10. April.

Frankreich.

Der General⸗Sekretär der Kolonien Martineau ist an Stelle des verstorbenen Mizon zum Administrator der Somali⸗ küste ernannt worden.

Der Kassationshof setzte gestern in geheimer Sitzung die Prüfung des Geheimaktenstückes des Kriegs⸗Ministeriums in der Dreyfus⸗Angelegenheit fort. 2

Türkei.

Das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Bureau“ meldet aus Konstantinopel, es verlaute von griechischer Seite, daß die türkisch⸗griechischen Verhandlungen über den Abschluß einer Spezialkonvention zu dem Friedensvertrage ein⸗ gestellt worden seien. Die griechischen Delegirten wurden in den nächsten Tagen der Pforte ihre Entschließungen überreichen; falls ein Einvernehmen nicht zu erzielen sei, werde das Schieds⸗ 66 der Mächte angerufen werden. Vorgestern traten die Botschafter zusammen, um über Reklamationen zu berathen, welche bei der ie. gegen das den Handelsverkehr störende Verfahren der Zollämter bei chemischen Waarenanalysen er— hoben werden sollen.

Rumänien.

Die Deputirtenkammer hat, wie W. T. B.“ be⸗ richtet, gestern mit 81 gegen eine Stimme das Gesetz, be⸗ treffend den gewerblichen Unterricht, angenommen. Das Haus erhob sich von den Sitzen und brachte der Regierung eine minutenlange Ovation dar.

Dänemark.

Das Folkething nahm gestern, wie, W. T. B.“ meldet, mit 73 gegen 28 Stimmen eine Vorlage an, durch welche der Betrag von 1090000 Kronen zur Absendung eines Kreuzerxs nach den ostasiatischen Gewässern bewilligt wird. Es verlautet, der Prinz Waldemar werde das Kommando des Kreuzers übernehmen. Das Budget 1899 1900 ist hiermit definitiv angenommen; der Schluß der Reichstagssession wird heute erfolgen.

AUmeriła. . Die General⸗Adjutantur veröffentlicht eine Verlu stliste, nach welcher seit dem 4. Februar auf den Philippinen

157 Mann gefallen und 864 verwundet worden sind.

Den New Yorker Blättern wird aus Washington ge⸗ meldet, daß der Präsident Me Kinley gestern mit den

Ministern konferiert habe. Es sei beschlossen worden,

35 00 Freiwillige aufzurufen, zunächst aber reguläre Truppen

von Cuba nach Manila zu schicken und erst der Jahreszeit diese durch die neuen Freiwilligen . Asten. Die Times“ meldet aus Kalkutta: Kapltän De sei am 2. Februar in Jarkand a m,, , 4 während dreier Monate das Thal des Yarkand⸗Flusses und das anliegende Gebiet durchforscht habe Der russische Konful in Kaschgar habe ie nr. erklärt, Rußland beabsichtige in agarma einen Militär⸗Posten einzurichten. Daraufhin sei eine kleine chinesische Truppen⸗Abtheilung nach Tagarma beordert worden, um den Ort zu besetzen. In Kaschg ar erhalte sich das Gerücht, Rußland beabsichtige das Sarykol⸗ Bebirge zu besetzen. Eine Bestätigung dieser Meldung sei edoch noch nicht erfolgt. er gh verlaute, daß im ort Murghabi russische Verstärkungen eingetroffen seien.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Geheime und Ober⸗Bergrath Engels aus Claus⸗ thal, Mitglied des Hauses der ., ,,. für den 4 Hildesheimer Wahlbezirk Gellerfeld⸗Ilfeld), ist am 27. d. M. in Berlin gestorben.

Statistik und Volkswirthschaft.

Statistik der dem preußischen Ministerium des Innern unterstehenden Strafanstalten und Gefängnisse für das Jahr 1897 / 98.

Die Verwaltung des Gefängnißwesens ist in Preußen bekanntlich zwischen dem Ministerium des Innern und dem Justiz - Minifterium getheilt. Unter der Verwaltung des Ministeriums deg Innern st-hen 35 Strafanstalten zur Aufnahme der zu Zuchthausstrafe Verurtbeilten und 17 größere Gefängnisse zur Aufnahme von Gefängniß⸗, Haft. und Untersuchungsgefangenen. Von diesen Anstalten entbielten am 31. März 1898 nach der soeben erschienenen. Statistit der zum Ressort des Königlich i Ministeriums des Innern gehörenden Strafanftalten und Ge⸗ ängnisse für den 1. April 1897 88. (Druckerei der Strafanstalts verwaltung in Berlin) So9 bis go0 Gefangene 1, 700 bis 800 Ge— fangene 4, 600 bis 700 Gefangene 6, 500 bis 500 Gefangene 10, 400 bis 500 Gefangene 12, 300 bis 400 Gefangene 8, 200 bis 309 Gefangene 3. 109 bis 200 Gefangene 6, 50 bis 109 Gefangene 1, weniger als 50 Gefangene 1 Anstalt. Die Zahl der in diesen 52 Anstalten detinierten Gefangenen betrug am 1. April 1897 25 458, am 31. März 1898 24301, also 1157 weniger als im Jahre zuvor und 1754 weniger als am 1. April 18958. Ferner unterstehen dem Minssterium des Innern in dem franjösisch rechtlichen Theile der Rhein⸗ provinz die sogenannten r welche die amtsgerichtlichen Untersuchungs. und Haft⸗ sowie Gefängnißgefangenen, deren Straf- dauer 14 Tage nicht überfsteigt, aufnehmen. Ihre Zahl beträgt 82 (im Vorjahre 86), ihre Belegfäbigkeit schwankt jwischen 3 und 40. Außerdem unterstehen dem Ministerium des Innern 4 Erziebungs-⸗ anstalten für Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren, die nach § 56 des Reichs. Strafgesetzbuchs wegen mar gelnder 2 frei⸗ gesprochen und der Zwangserziehung überwiesen sind. n diesen waren am 31. Mär; 1898 530 (im Vorjahre 573) Zöglinge unter ⸗˖ ebracht. Der Minister des Innern fübrt auch die Aufsicht über die

wangserziehung der Kinder, welche vor Vellendung des 12. Lebens- jahres eine strafbare Handlung begangen haben und nach § 55 des Strafgesetzbuchs und dem prenßischen Sesetz vom 13. Maͤrz 1878 den Prorinzialverbänden zur Zwangzerziehung überwiesen sind, sowie über die Prooinzial. Korrektionsanstalten.

Dem JustijMinisterlum waren 1026 (im Vorjahre 1019) Ge fängnisse unterfstellt, welche zur Aufaahme von Untersuchungs und Strafgefangenen (Gefängnißstrafe, Haft und geschärfte Haft) dienen. Zuchthaus sträflinge sind hier gänzlich ausgeschlofsen. Ven den An⸗ stalten der Juftizverwaltung enthielten im Jahre 1897/98; 1000 und mehr Gefangene 3, 8090 bis 1000 Gefangene 0, S805 bis 00 Ge⸗ fangene 1. 700 bis S800 Gefangene 1, 660 bis 700 Gefangene O, 500 bis 600 Gefangene 4, 400 bis 500 Gefangene 4 300 bis 400 Ge- fangene 3, 200 bis 300 Gefangene 13, 109 bis 200 Gefangene 62, 50 bis 100 Gefangene 76, weniger als 50 Gefangene 859 Anstalten.

Die der Gesellschaft besonders gefährliche Kriminalität ftellt sich in den Zuchthausgefangenen dar, sei es, daß sie durch schwere Verbrechen oder durch fortgesetztes verörecherisches Treiben die Rechtg⸗ ordnung durchbrechen. Ihre Gesammtzahl berrug im Jahre 1897/95 23 867 (gegen 24157 im Vorjahre, 31 616 im Jahre 1882/83 und 28577 im Jahre 1868) und war die geringfte in dem Zeitraum seit 1869, wenn man von den Jahren 1873 und 1874 mit nur 23 8A beiw. 23 736 absieht. Der tägliche Durchschnittabestand belief sich auf 16394 (1896/97: 17 0957), die Zahl des Zugangs auf 5566 (im Voriabre 6664). Auf 100990 Köpfe desjenigen Theils der Bevölkerung, der nach deutschem Strafrecht überhaupt zu Zucht⸗ bausstrafe verurtheilt werden kann, also der 18 Jahre und darüber alten Bevölkerung des preußiscken Staats, kamen in Zugang 3 08 gegen 35698 im Vorjahre, 6 G1 im Jahre 1881/82 und 473 im Jahre 1369). Es ergiebt sich aus der Statistik des Bestandes an Zächt⸗ bausgefangenen, daß die schwere Kriminalität vom Jahre 1865 bis 1371 gesunken, dann aber ziemlich konstant bis zum Jahre 1851,82 gestiegen und dann ebenso konstant gefallen ist, sodaß sie im Jahre 1597 98 um 35 ,½9 günstiger steht als im Jahre 1869 und um 48,B, M0 günfstiger als im Jabre 1881182. Auch die Zabl der Vorbestraften unter den Zuchthausgefangenen ist gegen die Vorjahre gesunken, sowohl die Zahl der Vorbestraften überhaupt, wie die der mehr als dreimal und der mit Freiheitsstrafen von mehr als einem Jahre Vorbestraften. Die Gesammtjahl der Zugänge an Zuchthausgefangenen betrug im Jahre 1897/98 1694 Männer (fünf Jahre früher, 1892/93, noch 6246) und 924 (1288) Frauen. Von diesen waren vorbestraft 4080 (53270) Männer oder S6, 92 (85,17) / und 716 (1005) Frauen oder 77,49 (78, 03) 0/9, mehr als dreimal 3317 (4194) Männer oder 70, 6 (67, 15) 0/0 und 586 (777) Frauen oder 6450 (60, 33) /,, mit Freiheits- strafen von mehr als einem Jahre 2199 (1895/95: 2447 139253. 2035 Männer oder Töss (3695 ben. 32 655 d und 332 (311 bejw. 363) Frauen oder 3593 (29,01 bew. 28 18) /. Seit dem 1. Oktober 1884 werden für Zuchthaus gefangene, welche wenigstens drei Freiheitsstrafen (Zuchthaus, Gesängniß, Korrektionsbaft) verbüßt haben, Zählkarten ausgefüllt, welche über Deriunst, Vorleben and perförhliche Verbäͤltniff? derselben ein. gebenden Aufschluß geben. Die Gesammtzahl dieser Personen am J. Oktober 1894 und des Zugangs bis zum 31. März 1897 belief sich auf 15539 Männer und 2510 Frauen. Von diesen 13 049 Gefangenen . 5261 2 1 34 bh, 7ba5 2 2 10, ö 2 ir

ogar mehr Freiheitestrafen erlitten; en bei Begehung ihrer ersten Strafthat im Alter von nicht 14 Jahren, 1936 im Alter von 14 bis 18, 7591 im Alter von 18 bis 25, 4367 im Alter von 25 Jahren und darüber gestanden; bei 5 Gefangenen war das Alter unbekannt geblieben. Bei nicht weniger als 17 045, nämlich 14726 Männern und 2319 Frauen, war nach dem G der Anstaltsbeamten nach der Enslaffung der Rückfall wabrscheinlich, bei 563 zweifelhaft und nur bei 441 unwahr⸗ scheinlich. Von den Zugängen des Jahres 1897/98 kamen, nach Altersklafsen vertheilt., auf je 10009 Köpfe der freien Be völkerung der betreffenden klasse im Alter von 18 bis unter 21 Jahren 1,98 (im Jabre 18943. 895 noch 2,63) Zuchthaus gefangene, im Alter von 21 bis unter 26 Jahren 3. 66 (447), im Alter von 38 Kis unter 36 Jahren 40 (6, S5), im Älter von 36 bis unter 40 Jahren 359 (526), im Alter von 40 bis unter 80 Jahren 363 (4 55), im Alter von 50 bis unter 60 Jahren 240 (3,27, im Alter

bedũrfen.

von 6 unter Jo Jahren 128 (1,57), im Alter von uber J0 Jahren 5 . Juchthausgefangene, die von Zivilgerichten verurtheilt waren, wurden einschließlich der aus dem Vorjahre unerlet igt gebliebenen 154 Anträge auf vorläufige En tlassung gestellt, von denen 49 oder 31,8 0/0 ehmigt wurden; für Militärsträflinge wunden 13 Anträge gestellt und 9 oder 6937 o/o genehmigt. Auf 519 Gntlassungen von Zachthausgefangenen kamen 58 vorläufige Ent⸗

jaffungen oder G6 76 3. Was die Verpflegung der Gefangenen.

langt, so gilt der Grundsatz, daß annähernd die von gie el für die Ernährung Eines erwachsenen, nicht schwer arbeitenden Menschen geforderten Nährwertbe gegeben werden. In der täglichen Kost verhält sich das animalische in dem vegetabilischen Giweiß ungefähr wie 1: 3. Die Kosten der Gefangenen Verpflegung betragen für den Kopf und Tag 29 3. Aus den Arbeits belohnungen können sich die Gefangenen Zufatznahrungemittel beschaffen, doch darf der dafür aufjuwendende Betrag fich auf nicht mebr als 8 3 für den Tag belaufen. Im Durchschnitt sind für den Kopf und Tag 1,4 (im Vorjahre 12) 3 aufg wandt worden.

Für die Beschäftigung der Gefangenen gelten folgende Grundsãtze: Alle Kr ff sowohl der einzelnen Anstalten wie der esammten Gefängnißverwaltung sind, soweit irgend möglich durch ö der Gefangenen zu befriedigen. Alle Hausarbeit in den ein⸗ zelnen Anstalten wird durch Gefangene verrichtet; die Herftellung der Kleidungs⸗, Lagerungs und sonstigen Bedarfs gegenstände geschieht durch Gesangene; in den, Anstalten zu Warten. burg, Insterburg, Brandenburg, Sonnenburg, Naugard, Ratibor, Halle, Rendsburg. Lichtenburg und Celle sind Webereien eingerichtet ur Herstellung der Gewebe für Bekleidung und Lagerung. Die bau lichen Revaraturen, größere Umbauten und Ergänzungsbauten sind durch Gefangene auszuführen; bei Neubauten werden sie zur Aus⸗ führung der Erdarbeiten, zum Bau einzelner Gebäude und zur Anfertigung sämmtlicher Gebrguchsgegenftände verwendet., Die , . von Gebrauchegegenständen für Reichs. und Staats . ehörden, namentlich für die Militärverwaltung, ist mözlichst zu fordern; je gewinnt mit jedem Jahre größere Ausdebnung. Zu Llandwirth⸗ ö. Kulturarbeiten für Staats. and Kommunal— derwaltungen sowie für Pripate können Zuchthausgefangene verwendet werden, wenn dieselben mindestens ein Jahr ihrer Strafe verbüht, sᷣ gut geführt haben und der Strafrest nicht mehr als ein Jabr eträgt; Gefängnißgefangene mit ihrer Zustimmung, wenn sie sechs Monate ihrer Strafe verbüßt, sich gut geführt haben und der Straf— reft nicht mehr al- zwei Jahre beträgt. Zuchthaus und Ge— fangnißgefangene dürfen nicht zusammen arbeiten., von freien e r. müssen sie getrennt gehalten werden. Um eine Schädi⸗ gung der frejen Arbeiter zu verhindern, darf diese Verwendung von Gefangenen nur dann ftattfinden, wenn die Arbeiten unterbleiben würden, well freie Arbeiter für dieselben nicht zu baben sind oder die hoben Löbne der freien Arbeiter die Anlage unrentabel machen. An folchen Arbeiten sind ausgefübrt: in der Provinz Osftvpreußen Auf forftungen auf der Kurischen Nebrung, GEntwässerung des Augstumalmoores, Vorbereitung zur Anlage von Kolonaten und Melioration für die Genossenschaft Szelonnebruch, in der Provinz Westpreußen Entwässerung des Oriechowkobruches auf dem An ⸗˖ siedelungs gute Rynsk, in den Provinzen Schlesien und Brandenburg Notbstandsarbeiten an 16 verschiedenen Stellen, in der Prorin; Sachfen Deicharbeit an der Elbe bei Torgau, Meliorationsarbeit auf den Domänen Kruschen, Gorrenberg, Lichtenburg und für andere Landwirthe, in der Provinz Schleswig ⸗Holftein Erdarbeit für die Justiz und die Militärwerwaltung durch Einebnung der Festungs— werke von Rendsburg, in der Provinz Hannover Entwässerungs. arbeit im Markard. und Kehdingermoor und Vorbereitung der Kolonisation, in der Provinz Hessen ⸗Nassau Flußaufräumungẽ. arbeiten für den Kreis Ziegenhain in der Rheinprovinz Meliorationsarbeit am Nierskanal im Kreise Geldern und Wald⸗ kulturen in der Oberförsterei Siegburg. Die Zahl der auf diese Arbeiten entfallenden Arbeitstage beträgt 102 333. Im laufenden Jahre 1898/39 sind diese Arbeiten noch weiter ausgedehnt, sodaß in den? Monaten vom 1. April bis 31. Oktober 1898 etwa 130 0600 Arbeitstage geleistet worden sind. Die Gefangenen haben bei diesen Arbeiten sich willig, fleißig und anstellig gezeigt, die Leistungen steben hinter denen freier Arbeiter nur bei Beginn der Arbeit zurück, später wenn ste sich eingearbeitet haben, nicht mehr. Die Aufrechterbhaltung der Disziplin bat keine Schwierigkeit gemacht, luchtversuche sind nur ganz vereinzelt vorget kemmen. Der Minister ür Landwirthschaft, Domänen und Forften fördert diese Bestrebungen nach Möglichkeit. Die übrigen Gefangenen werden im öffentlichen Ausgebot an Unternehmer zur Ausfübrung von Industriear beiten vergeben. Dabei wird Rücksicht darauf genommen, daß nicht einzelnen Unternehmern eine zu große Anzabl von Gefangenen überlassen wird, und daß nicht in einzelnen Industrien eine im Verhältniß zur Zahl der darin thätigen freien Arbeiter unverhältnißmäßig große Zabl von Gefangenen beschäftigt wird. Seit dem Jabre 1869 ist die Zabl in Unternehmerbetrieben beschäftigten Arbeiter von 73 auf 49,10 vermindert.

Die Einnahmen aus der Verwaltung der zum Ressort des Ministeriums des Innern gehörigen Strafanstalten und Gefängnisse betrugen 1366 9568 und 651 695 6, pro Kopf und Tag 327 und 21,8 3, jusammen 2618 653 M oder 28,1 lim Vorjahre 30,8) 4 pro Kopf und Tag, die Ausgaben 5 435592 und 2747 726 6, pro Kopf und Tag 90,z und 926 8, zusammen 8 183 318 oder 90,9 (1896/97: 85.5) 3. Der Unterhaltungszuschuß aus Staate. mitteln belief sich daher auf 3 4ũ8 534 und 20986 0631 4, pro Kopf und Tag auf 57.5 und 70,2 3, zusammen auf 5564 665 ½ oder 61,8S8 (im Vorjahre 546) 3. ;

Die Gefangenen unter 30 Jahren erhalten in der Regel Anterricht in den Gegenständen der Volksschule, soweit fie dessen noch Die Jugendlichen haben wöchentlich mehr Schulstunden als die Erwachsenen. Jeder Gefangene hat eine Bibel oder ein Neues Testament mit Psalmen, ein kirchliches Gesangbuch, die Schüler außerdem die eingefübrten Schulbücher in ständigem Besitz; dazu wird ihnen wöchentlich wechselnd ein Buch belebrenden oder unter- haltenden Inhalts verabreicht. Die Fürsorge für die Entlassenen ist durch den gemeinsamen Erlaß der Minister des Innern, der Justiz und der geistlichen 2c. Angelegenheiten vom 15. Juni 1895 geregelt. Nach den eingegangenen Berichten wächst das Interesse für die Fürsorge

Die Zwangs erziehung erfolgt entweder auf Grund des 5 55 des Strafgesetzbuchs für Strafunmündige, die vor vellendetem 12. Lebensjahre eine in den Strafgesetzen mit Strafe bedrohte Hand. lung begangen haben, oder auf Grund des § 56 für die wegen mangelnder Einsicht d, . bedingt Strafmündigen (im Alter von 12 bis 18 Jahren). Die erste Art der Zwangzerziehung liegt den Provinzialverbänden ob, der Staat trägt ju den Kosten die Hälfte bei. Die Zahl dieser Zwangszöglinge belief sich Ende März 1898 au 10687 (im Vorsahre 10 532), von denen 545 in Familien, 4180 in Privat- und 1363 in öffentlichen Anstalten untergebracht waren Die dadurch entstandenen Kosten betrugen 1 495 821 MS, davon 747 230 M zu Lasten des Staates. Die zweite Art der Zwangzerziehung liegt dem Staate ob; zu ihrer Durchführung 6 vier Staats anstalten eingerichtet, doch werden auch Privatanstalten zur Unterbringung namentlich der Zöglinge unter 14 Jahren benutzt. Die Zwange⸗ erniehung beginnt in der Regel in einer Anstalt; sobald die Zwecke der Erniehung es erlauben, werden die Zöglinge der Anstaltserziehung entnommen und in Lehrverhältnisse oder Gesindedienst oder in Familien untergebracht. Die Entlaffung aus der Anftaltserziebung ist immer eine vorläufige; die Zöglinge bleiben während dieser Zeit unter der Auf⸗ sicht der ,, nicht über das 20. Lebensjahr hinaus. Die Zahl dieser r r. glinge betrug Ende Marz 1898 530, die entstandenen Kosten beliefen sich auf 219 488 4 In den 24 von den Provinzial ⸗Verwaltungen zu unterhaltenden Arbeits häusern GKorrettliongsanstalten) 3 waren am 31. März 1398 8033 Männer und 1294 Frauen, zusammen 9327 (im Vorjahre 9836) nach 5 361 Nr. 3— 5 des ae, ,,. verurtheilte Personen untergebracht, deren Ueberweisung an die Landes. Polizeibehörde nach 5 362 in dem gerichtlichen Erkenntnisse ausgesprochen worden ist.

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Im Ganzen waren an verbrecherischen Perfonen Ende März 1898 untergebracht: in den Strafanstalten des Ministeriums des Innern 16248 (im Vorjahre 16742), in den . Gefãngnissen degselben Ministeriums 30953 (3729), in den kleinen im französisch⸗ rechtlichen Theile der Rheinprovinz gelegenen Gefängnissen des Ministeriums des Innern 375 (424), in der Zwangserziehung nach §z 55 des Strafgesetzbuchs 10 687 (10 542), in der 3 erziehung auf Grund von F 56 530 (573) und in den Arbeits häusern 9327 (9836), zusammen in den der Verwaltung des Innern unterstehenden Strafanstalten ꝛc. 45 220 (46 846) Personen.

ur Arbeiterbewegung. .

Ueber den Ausstand in der mechanischen Weberei Gebr. Schrey in Wickrath (val. die gestr. Nummer d. Bl) meldet die Köln. Ztg.“ daß am Sonnabend von den 40 Webern, die gekündigt batten, 28 die Arbeit niederlegten, während die übrigen 12 schon orher ihre Kündigung zurückgezogen hatten. Mit den Webern, die überhaupt nicht gekündigt batten, war schon in der vorvergangenen Woche eine Einigung erzielt worden. Die Möglichkeit, auch mit den 28 Webern, die ausgetreten sind, eine Einigung herbeizuführen, war der Firma Gebr. Schrey dadurch genommen, daß diese Weber bis auf wenige gleich nach der Kündigung anderwärts angeworben worden waren.

In Mannheim bel legen, der Frankf. Ztg. zufelge, die Bauschlosser in einer am Montag abgehaltenen öffentlichen Ver⸗ sammlung, am 1. April zu kündigen, weil die Meister ihre erhöhten Lohnforderungen abgelehnt haben.

Kunst und Wissenschaft. Die Ausstellung für künstlerische Photographie in der Königliche? Kunst Akademie (Unter den Linden) wird am jweiten Dsterfeiertage geschlossen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Aussichten der diesjäbrigen Weizenernte Indiens.

Dem von dem Statistischen Burean in Kalkutta unter dem 7. d. M. veröffentlichten zweiten allgemeinen Bericht über die dies jährige Weijenernte Indiens entnehmen wir Folgendes:

Im Punjab wird die Anbaufläche jetzt auf 7535 600 Acker geschatzt, 8. i. 77 300 Acker oder 6 60 weniger als die vorjäbrige und etwas größer als die Durchschnitts ⸗Anbaufläche 47,9 Co der Fläche ist bewässertes Land, und der Stand der Saaten ist hier ein guter. Auf den unbewässerten Flächen ist mehr Regen erwünscht. Von den bewässerten Flächen wird ein Durchschnitts Ernteergebniß erwartet, dagegen wird der Ertrag auf den unbewässerten Flächen wahrscheinlich um 25 hinter einer Normalernte zurückbleiben.

In den Nordwest⸗Provinzen und Oudb wurde im De— zember angenommen, daß die Anbaufläche sic um 1000 größer als die Normal ⸗Anbanfläche stellen wird. Die Winterregen traten zur rechten Zeit ein, und die Aussichten sind im allgemeinen gut. Ein Ertrag von 75 bis 80 G einer vollen Ernte wird erwartet, wenn die Witterung günstig bleibt. .

In Bengalen wird die Anbaufläche auf 1589 900 Acker ge⸗ schätzt, d. i. JL.3 ο größer als 1977898 und etwas über die Durch schnittsanbaufläche. Der Stand der Soaten ist gut, und das Ergebniß . auf 105 0 einer Normalernte gegen 93 im vorigen Jahre

eschãtzt.

In den Zentral⸗Provinzen wird die Anbaufläche auf 2360 000 Acker geschätzt, d. i nahezu 200 909 Acker mehr als im Vorjahre, aber noch 36 unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jabre. Die Winterregen waren nicht genügend, und die Aussichten haben sich in den letzten zwei Monaten verschlechtert. Der Ertrag wird sich auf etwa J einer Normalernte stellen.

In Bombay und Sind wird die Anbaufläche auf 23566 000 Acker geschätzt, d. i. um go /o geringer als die vor⸗ jährige und um 1750 weniger als die Durchschnittsanbau- fläche. In Sind hat sich die Anbaufläche infolge ungünstiger Be⸗ wässerung bedeutend verringert, ebenso im Dekkan und Karnatak. Die Saaten baben im Derktan und Karnatak sowie in Gujarat und theil⸗ weise auch in Sind gelitten. Im übrigen sind die Aussichten ziem- lich gut. Das Ergebniß in Gujarat wird sich etwas unter einer Mittelernte stellen. ; ö

In Berar wird die Anbaufläche auf 435 538 Acker geschätzt, d. i. 17,7 0 / größer als die vorjäbrige, aber noch bedeutend unter dem Durchschnitt. Die Saaten haben unter Mangel von Feuchtigkeit gelitten. Das Ergebniß wird voraussichtlich noch unter einer halben Normalernte bleiben.

In Nizam's Territorium wird die Anbaufläche auf 1196 . Acker geschätzt, d. i. um 9.6 mehr als im Vorjahre. Das Ergebniß wird wahrscheinlich an den Durchschnitt herankommen, obwohl die Saaten in einigen Theilen unter Ratten stark gelitten baben. Nimmt men 100 als Normalernte an, so ist 64 die Schätzung der diesjährigen Ernte. ö

Heft 4515 des 51. Bandes des von dem Geheimen Hofrath Dr. Friedrich Nobb e, Professor an der Königlichen Akademie und Vorstand der physiologischen Versuchs⸗ und Samenkontrol- Station zu Tharandt, unter Mitwirkung sämmtlicher deutschen Versuchs . Stationen herausgegebenen Organs für naturwissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiete der Landwirtbsckaft Die iandwirthschaftlichen Ver⸗ suchs Stationen“ (Verlag von Paul Parey, Berlin, Abonnementspreis des Bandes 12 ) erschien mit folgendem Inhalt: Mittheilung aus der landwirthschaftlichen Versucht Station und dem agrikulturchemi—⸗ schen Laboratorium der Universität Jena; Die Wirkung des organi— schen Stickstoffs, speziell des Stall miststickstoffs, bei der . von Th. Pfeiffer (Ref), E. Franke, O. Lemmermann und H. Schillbach; Ueber die Entwickelungs bedingungen und die Zusammensetzung der aus Cruciferensamen, hauptsãchlich in Form von Futterkuchen gewonnenen flüchtigen Senföle“ von Gunner Jörgensen, cand. pharm.; Neue Unersuchungen über die Crassulaceenapfelsäure und deren physiologische Bedeutung“ von Adolf Mayer⸗Wageningen (mit zwei Abbildungen); Eine nothwendige Modifikation der Bestimmung des koblensauren Kalks in Mergeln und Ackererden! von Adolf Mayer; „Zur Qualitäte, Bestimmung der Zuckerrübe“ von Dr. S. Sempolowski, Kurtwitz (Schlesten); Mittheilung aus der Versuchs Station Dahme: „Ueber den Einfluß der Feuchtigkeit auf die Keimung“ von Dr. W. Kinzel; „Ueber die Methoden, welche zwischen den belgischen und niederlaͤndischen Versuchs⸗ Stationen vereinbart sind! von Professor A. F. Holleman⸗ Groningen; „Zur Futterberechnung nach Energiewerthen? von Pro— fesser Br. D. Kellner; Mittheilung der Landwirthschaftlichen Ver⸗ fuchs Station zu Möckern: ‚Zur Methode der künstlichen Verdauung stickstoffbaltiger Futterbestandiheile‘ von Hr. Konrad Wedemeyer; Die Geilraute, griechisches Heu oder Bockshorn, Trigonella Phase, num Graecum“ von Dr. Giuseppe D'Ancona, Pisa; „Zur Statistik des landwirthschaftlichen Versuchswesens“.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Der Ausbruch der Maul und Klauenseuche ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden von den Viehhöfen zu Metz und Würjburg am 27. März, vom Schlachtviehhofe zu München am 28. März.

Verdingungen im Auslande.

Italien.

5. April, 9 Uhr: Direktion des Genie⸗Korps im Arsenal von Neapel: Lieferung von Leder und Häuten. nich n 22 400 Lire. Kaution Lire. Endgültiger Zuschlag am 29. April, 12 Uhr.

6. April, 11 Uhr. irektion des Genie⸗Korps im Arsenal von Spezia: Lieferung von Bronze⸗ und Messingarbeiten. Voranschlag 100 600 Lire. Kaution 100½ des Betrages der Verdingung. End gültiger Zuschlag am 24. April, 12 Uhr.

10. April, 9 Uhr. Stadtverwaltung Mailand: Lieferung von 2b0 006 Stud Ziegel für Kanalisierungsarbeiten. Kaution bo6 Lire.

Spanien.

8. April, 3 Uhr. Gesells der spanischen Nordbahnen, Passo de Recoletos 17 in Madrid: Bau des letzten Abschnitts der Eisen⸗ bahn von Jativa nach Alcoy. Kaution Pesetas. Näheres bei

der Gesellschaft. Niederlande.

4. April. Stadtverwaltung von Nimwegen: Lieferung von guß⸗ . Röhren nebst Zubehör für die Gatanstalt und die Wasser⸗

g.

12. April, 1 Uhr. Reichs ⸗Irrenanstalt zu Srave: Lieferung für die Zeit vom 1. Mai 1898 bis Ende April 1900 von: 70000 kg Maschinenkohlen, 20 000 kg mageren Steinkoblen in Stücken von 30 bis 60 mm, 20 000 kg mageren Steinkohlen in Stücken von 89 - 120 mm, 3000 kg Anthracit in Stücken von 15 —= 40 mm und 20 000 kg Guß koks. Erforderlichenfalls Theillieferungen, nach Ermessen des leitenden Arztes innerhalb drei Wochen nach dessen schriftlicher Aufforderung. Die Angebote müssen auf Stempelpapier von 15 Cents geschrieben und gehörig versiegelt sein. Auf dem versiegelten Briefumschlag muß geschrieben stehen: „Inschryvingsbiljtt voor de levering Van brandstoffen'. Das Bedingungeheft liegt im Ministerium des Innern im Haag und in der Irrenanstalt zu Grave zur Einsicht und ist ferner bei Frankoanfrage gegen Bejahlung der Kosten bei dem Buchhändler M. Nyhoff, Nebelstraat Rr. 13, im Haag erhältlich. Nähere Auskünfte werden durch den leitenden Arzt W. Vos zu Grade

ertheilt. Rumänien.

5. April. Königliche Direktion der rumänischen Staatseisen⸗ bahnen in Bukarest: Lieferung von 8000 Porzellanisolatoren, großes Modell, S009 desgl, mittleres, und 6000 desgl, kleines Modell.

18. April. Kriegs⸗Ministerium, Sanitäts- Direktion: Lieferung von Medikamenten, Antipyrin und Tiegeln für das erste Semester 1899/1900.

24. April. Daselbst, Zentral Administration: 25 000 Flanelle und 130 0090 Celluloidkragen für Halsbinden.

20. Mai. Daselbst: 140 006 m graue Futter⸗ (Baumwollen) Leinewand.

13. Mai. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Bukarest: Bau der Brücken auf der Strecke Berlad Galatz. Kostenvoranschlag: 1352 000 Lei. Näheres an Ort und Stelle.

Norwegen.

5. April. 7 Uhr. Verwaltung der Staatgeisenbabnen (Jern- banestyrelsens Expeditions Kontor) in Christiania: Lieferung von 2 kombinierten Wagen für Postdienst und Personenbeförderung. Näheres bei der Verwaltung.

Britisch⸗Indien.

12. April. President of the Madras Municipal Commission: Lieferung von gußeisernen Röhren Näheres bei: Henty S. King u. Co., 65 Cornhill, London. E. C.

Mauritius.

23. April, 12 Uhr. Moritz Ulcoqg General⸗Agent der Munini⸗ palität von Port Louis, 9 Idos lane, City London: Elektrische Be⸗ leuchtung der Stadt Port Louis. Lastenheft (in französisch) gegen Einsendung einer Kaution von 21 Sh. von obiger Adresse erhältlich.

West · Australien.

2. Mai, 12 Uhr. City council in Perth: Anlage elektrischer Beleuchtung für öffentliche und private Zwecke in der Stadt Perth. Vorläufige Kaution 1000 Pfd. Sterl., endgültige 2000 Pfd. Sterl. Näheres bei den Generalagenten der Kolonie 15 Victoriastreet⸗West⸗

minster, London. Neu ⸗Süũdwales. 26 Juni. Departement der öffentlichen Arbeiten in Sydney: Bau einer metallenen Brücke (Pyrmontbridge). Ungefährer Vor— anschlag 82 000 Pfd. Sterl.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 28. März. (W. T. B. Norddeutscher Lloyd. Dampfer München! 25. März v. Baltimore n. d. Weser . „Saale“, v. Alexandrien kommend, 25. März in Genua anget. Trier?, n. Brasilien best.,, 26. März S. Cruz passiert. „Aller“, v. New Jork kommend, 26. März Punta Delgada passiert. Bar⸗ barossa , v. Australien kommend, 26. März in Aden angek. „Karls⸗ ruhe“ 26. März Reise v. Fremantle n. Adelaide fortges. Preußen“ 27. März Reise v. Southampton n. Genua fortges. „H. H. Meier“, v. Nerd Jork kommend, 27. März Dover passiert. Weimar“, n. New York best., 27. März Lizard passiert. „alle“, v. d. La Plata kommend, 27. März Ouessant passiert. ‚„Darmstadt“, n. Kiautschou best,, 27. März in Colombo angek. „Bayern“, v. Ost⸗Asien kom⸗ mend, 27. März in Hongkong angek. „Sachsen“, v. Ost⸗Asien kommend, 27. März in Neapel angek. „Mainz“, v. Brasilien kommend, 27. März Las Palmas passiert. Stuttgart“ 28. März v. Suez n. Australien abgeg. „Bonn“ 27. März v. Bremen in Nem Vork angek. „Kaiser Wilhelm II.“ 27. März v. Genua in New York angekommen.

Ham burg, 28. März. (W. T. B.) Ham burg⸗Amerika ⸗Linie. Dampfer Arabia“ Sonntag in Philadelphia, „Helvetia“ gestern in Havre, Dorothea Rickmers“, v. Ost⸗Asien kommend, heute in Ham⸗ burg, „Bulgaria in Plymouth angek. „Bethania“ Sonnabend v. Glasgow n. Baltimore, „Knight of St. George“ auf der Heimreise gestern Gastbourne, „Hungaria“ heute Lizard passiert.

London, 28. März. (W. T. B.) Union - Linie. Dampfer Greek“ gestern auf Heimreise v. Madeira abgegangen.

Castle⸗Linie. Dampfer „Arundel Castle“ beute auf Ausreise in Durban (Natal) angekommen. „Dunottar Castle“ gestern auf Heimreise Madeira passiert.

Rotterdam, 28. März. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Rotterdam“ v. Rotterdam heute Vm. in New Vork angekommen.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause findet am Sonnabend, den 1. April, der zebnte und letzte Symphonie⸗-Abend der König⸗ lichen Kapelle unter Kayellmeister ili Wein gartn er's Leitung statt. Zur Aufführung gelangt die neunte Symphonie mit Chören von Beethoben; außerdem werden die G-dur- Symphonie von Mozart (zum ersten Male) und die D-dur-Suite von Bach zu Gehör gebracht werden. Die öffentliche Hauptprobe zu diesem Konzert findet morgen Abend um 75 Uhr statt. Am Charfreitag bleibt das König liche Opernhaus geschlossen, desgleichen das Königliche Schauspielhaus am Donnergtag, Freitag und Sonnabend.

Im Neuen Königlichen OpernTheater eröffnet am Dienßtag, den 4. April. das GEnsemble des Lessing⸗ Theaters ein kurzes Gastspiel mit dem Lustspiel „Im weißen Röß'l “. Preise der Plätze; Mittel ⸗Parquet und Mittel Balkon 3 41; Seiten⸗Balkon 1,50 ½ ; Seiten Parquet 2 M; Stehplatz 75 J. Auf⸗ geld wird nicht erhoben. Am Mittwoch, den 5. April, findet auf ier i ht! Befehl im Neuen Königlichen Opern. Theater ein einmaliges Gastsptel der , des Kaiser⸗ lichen Alexander Theaters in t. Petersburg (Maria Gabrilowna Sawina) unter persönlicher Leitung des Hoftheater Direktors A. Dolinoff statt. Zur Aufführung gelangen, Wassilissa Melentsewa“, Drama von Ostrowtky, und . das Lustsplel „Der weibliche Unsinn'. Der Billetverkauf beginnt am Sonnabend, den 1. April, im Königlichen Schauspielhause.

auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs vom 14. bis 28. Mat d. J. im Königlichen 3 zu Wiesbaden stattfindenden Festspiele hat die Königliche Intendantur, um bei dem krfahrnngzmißlh sehr . Andrange dem Publikum möglichst entgegenzukommen, olgende Bestimmungen erlassen: Der Vorverkauf der Billets ist mit Rückicht auf die Bequemlichkeit des aug wärtigen und internationalen Publikums einheitlich dem Universal Reisebureau J. Schotten feltz u. C0. in Wiesbaden (386/37. Theater ⸗Kolonnade) übertragen; dorthin sind alle Vorbestellungen zu

Für die