1899 / 95 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Apr 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechisanwalt Ehrlich aus Potsdam und der Gerichte= Assessor Dr. Schwabe bei dem Landgericht Lin Berlin, der Gerichts⸗Assessor Hans Stein bei dem Landgericht in Liegnitz, der Gerichts⸗Assessor Dr. Patzschke bei dem Amtsgericht in Rixdorf, der Gerichts⸗Ass⸗ssor Brenning bei dem Amts⸗ gericht in Lingen und der Gerichts⸗Assessor Karweil bei dem

Amtsgericht in Oschersleben.

Der Ober Staatsanwalt, Geheime Ober⸗JustixRath von Dreßler in Breslau, der Amtsgerichte⸗Rath Eigenbrodt in Schlawe und der Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Rath von

Starck in Hanau sind gestorben.

Ministerium für Handel und Gewerbe. Bekanntmachung.

Bei den Schieds gerichten der Arbeiterversicherung sind nachfolgende Beamte zu Vorsitzenden bezw. stellvertretenden

Vorsitzenden ernannt worden:

der Regierunge⸗Ass ssor von Bergen in Cassel zum Vor⸗

sitzenden der Schiedsgerichte in Ziegenhain;

der Regierungs⸗Assessor Ludovici in Cassel zum stelloer⸗ tretenden Vorsitzenden der Schiedsgerichte in Hofgeismar und

Witzenhausen;

stellvertretenden Vorsitzenden der Schiedsgerichte daselbst;

der Regierunge-RKath von Gostkowski hierselbst zum Vorsitzenden und der Regierungs⸗Rath Sayffaerth sowie die Regietunge⸗Assessoren von Uckro, von Wur mb, Friedrich, Opitz, Tübben und Karbe hierselbst zu stellvertretenden Borfitzenden der hierselbst errichteten Schiedsgerichte der land⸗ wirthschaftlichen Unfallversicherung für die Siadtkreise Schöne—

berg und Rixdorf;

sitzenden der Schiedsgerichte daselbst;

der Oekonomie-Kommissar Schlüter in Wetzlar zum

Vorsitzenden der Schiedsgerichte daselbst. Berlin, den 18. April 1899. Der Minister für Handel und Gewerbe. In Vertretung: Lohmann.

Zu Oberlehrern sind ernannt worden die Lehrer an der Königlichen Baugewerkschule in Königsberg i. Pr.: Regierungs⸗ Baumeister Bluhm, Lehrer Wittig und Ingenieur Dr. Hederich.

Abgereist: Seine Excellenz der Präsident des Reichs⸗-Eisenbahnamts, Wirkliche Geheime Rath Dr. Schulz, nach Süddeutschland. Angekommen:

der Präsident des Reichs-Versicherungsamts Gaebel, aus Westfalen.

Die Personal-Veränderungen in der Armee rc. befinden sich in der Ersten Beilage.

Aichtamtliches TDeutsches Reich. Preußen. Berlin, 22. April.

8 .

erischen Gesandten Grafen von Lerchen⸗ feld-Koefering abgehaltenen Plenarsitzung des Bundes⸗ raths wurden der Entwurf einer Aichordnung für die Binnenschifahrt auf der Elbe, der Eniwurf einer Verordnung fübrung des Patentzesetzes und der Entwurf eines n Fenstellung eines zweiten Nachtrages zu dem t von Elsaß⸗Loihringen für 1899 den zu⸗ üsse: e verschiedene vom Reichstage bei der Etatsderathung und zu Pentionen gefaßte Resolutionen theils dem Reichskamler, theils den zuständigen Aus⸗ schüssen überwiesen. Die Zustimmung wurde ertheilt: den Ausschußantrãgen egen Abänderung von Tara⸗ sätzen, dem Ausschußantrage die Abänderung der Ausführungsbestimman gen zum Zackersteuergesetz der Vor⸗ die Auslegung der Prüfungsordnungen für r, dem Ausschußantrage, werwaltungskosten⸗Etat fũr das er lage, betreffend die Abãnde⸗ rdnung. dem Entwurfe von Vor⸗ . trage, be d ie den Vorlagen, betreffend die Einziehung und Umxrrägung von silbernen Zwanzigpfennigstücken und die Ausprägu ĩ stücken. Außerdem wurde ü ö Kaiser zu unterbreitenden Vorschl Rathsstelle beim Reichsgericht Beschluß gefaßt.

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einigien Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Elsaß-Lothringen Sitzungen.

⸗Ministerium trat heute Nachmittag

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nige bãude, Leipziger Platz l, unter dem Vorsiz Präfidenten Fürsen zu Hohenlohe zu einer

eit vom 1. Arril 1868 bis zum Schluß des 8a sind in Deutschen Reich nach dem s Teutsche Reich“ folgende Einn ahmen ditierten Beträge) an Zöllen und ge⸗

wahre Jnteresse der Stadt Wien anvertraut sei, würden wissen was in diefer Frage zu thun sei; fie wärden allen Versuchen, den Bůrgermeister durch Ernennung zu bestellen, mit Ent⸗ schiedenheit entgegentreten.

Im böhmischen Landta Podlipny und Pacak bei der Vorschläge ein er Abänderung der Geschãfts ordnung des Landtags die Nothwendigkeit der Disziplin in den Verhandlungen des Lan tags und eriwähnten die Aeußerung eines Migliedes der äußersten Linken, daß es bei dem Eintritt der Deutschen Auftritten gesehen habe. Beide Redner

meinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie andere Einnahmen zur Anschreibung gelangt: Zölle 50M 632 026. 6 (gegen denselben Zeitraum des Vor iahrs 5354 M), Tabacksteuer 12 570 435 6 ( 152 6418 zu derselben 106709 456 11 728 558 6), Salzsteuer 47 952 239 S C 324 544 M), aischbottich⸗ und Branntweinmaterialsteuer 22 547 891 4 1839 164 6), Verbrauchsabgabe von Branntwein und 643 316 M 418369 ), 217 622 ), Uebergangsabgabe

* 35755

uckersteuer betonten gestern die Abgg.

erathung des Berichtes üher

ischlag zu derselben 121 Brennsteuer 853 102

C ( 411314 4), Bier 3 929 071 M (4 70 898 Ce), Summe Sö5l 057 908 4 Stempelsteuer für: a. b. Kauf⸗

Brausteuer 30 820 301 die Welt noch nicht fürchteten führung in Prag kein Boden sei, erachteten es jedoch für noth⸗ freiheit der parlamentarischen Verhaad⸗ Vorsorge getroffen werde. n odann in zweiter Lesung angenommen. Bei der darauf folgenden Verhandlung über den Antrag auf gerichtliche Ver⸗ lung. Einmischung militärische Angelegenheiten, um eine Amtsausübung oder den Vollzug eines Befehls zu verhindern, besprach der Abg. jüngste Verordnung, Redner erblickte darin, daß sich die Mann⸗ schaften mit „Hier“ melden müßten, eine Beleidigung und Mißachtung der czechischen Nation und warf den Justiz— Der Statthalter Graf Couden⸗ entschiedenster und nachdrücklichster Weise erhobenen Vorwurf der Parteilichkeit zurück und erklärte, er sei als Statthalter nicht ; der Armeesprache zu dedu⸗ zieren. Dies werde, wenn erforderlich, von berufener militä⸗ en. Er betone aber als Zipilbeamter und in der Armeesprache, angesichts der an⸗ erkannten Nothwendigkeit eines einheitlichen Verständigungs⸗ mittels, von einer Zurücksetzung der Nationalitäten nicht Gegenüber den in den Ausführungen Armee enthaltenen Spitzen er⸗ klärte der Stanhalter: „Für uns ist die Armee ein macht⸗ voller Repräsentant der Einheit des Staates. Jahrhunderte lang die glorreiche Tradition aufrecht und repräsentiert für uns die Kraft des Staates. Jeder wirkliche Anhänger unseres Staatswesens wird unsere Armee stets hoch⸗ zuhalten und Angriffe gegen dieselbe abzuwehren wissen.“ Bezüglich der Kontrolversammlungen verwies der Statthalter auf die in einem militärischen Organismus nöthige Disziplin, welche die unbedingte Folgeleistung gegen jeden gegebenen Be⸗ fehl erheische. Die Einmischung elner dem militäͤrischen Orga⸗ angehörigen müsse nachdrücklich zurückgewiesen werden gebührend geahndet J lebhaften Wunsche, daß der Tationalitätenstreit im Interesse des Reichs nicht auf die Engel und Pacak er⸗ Jungczechen seien nicht gegen die Anerken⸗ Sie wollten

Werthpapiere und sonstige 178 180 ,),

47341 393 (). 18 479 705 M * 3316 341 606), Anschaffungsgeschäfte 13 547 892 Privatlotterien 3 554795 6 (4 783 623 K), Staatslotterien 15 703 058 6 ( 1080703 6), Spielkarten⸗ stempel 1 533 173 6 . 10 989 430 Æ (41042401 46), Post- und Telegraphenverwal⸗ tung 349 039 8338 Je (4 24416 644 66), Reichs-⸗Eisenbahn⸗ verwaltung 79 403 000 S (4 4319 009 ().

Die zur Reichskasse gelangte Ist-⸗Einnahme, abzüglich der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten, beträgt bei nachbezeichneten Einnahmen bis

474 248 9657 4

wendig, daß für die

C. Loose zu: die nöthige Der Bericht

( 406 69), Wechselstempelsteuer

Baxa die betreffend die ̃ versammlungen. ; Ende März ; ( 3442831 Tabacksteuer T2 506 42 S (4 313 221 6), Zuckersteuer und Zuschlag zu derselben 96 855 375 Me (* 12435 836 6), R 035 579 S (— 150 359 S*), Maischbottich und Brannt⸗ weinmaterialsteuer 18042 930 S6 ( 1314 935 *), Ver— brauchgabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 100 680422 66 (— 633 089 66), 17820 66),

der Gerichte⸗Assessor Hengsberger in Melsungen zum organen Beeinflussung vor.

Salzsteuer den gegen die Gerichts-Organe Noihwendigkeit Brennsteuer 579 669 und Uebergangsabgabe Bier 29 532 545 4Mƽ (4 412672 66), Summe 779 481 959 6 Spielkarten stempel

Brausteuer rischer Seite geschehen. . Statthalter, der Regierungs⸗Assesser Vel hagen in Herford zum Vor⸗ ( 48096227 1488 405 ( 185006 66).

die Rede sein könne. des Vorredners gegen die Laut telegraphischer Mittheilung an den Admiralstab der Sie erhielt Marine ist S. M. S. „Gefion“, Kommandant: Korvetten⸗ Fapitän Rollmann, am 20. April von Kiautschou nach Shanghai in See gegangen; S. M. S. Kommandant: Kapitän zur See Müller, mit dem Geschwader⸗ Chef, Kontre-Admiral Prinzen Heinrich von Preußen, Königliche Hoheit, an Bord, beabsichtigt mit S. M. S. am 23. April von Shanghai nach Nanking in See zu gehen; S. M. S. „Kaiser“, Kommandant: Kapitän zur See Stubenrauch, will am 24. April von Shanghai nach Kiautschou in See gehen; S. M. S. „Loreley“, von Levetzow,

„Deu tschland“,

„Gefion“

. Amts handlung Kapitänleutnant 20. April in Athen eingetroffen.

Kommandant:

Statthalter schloß mit dem

übergreife. Potsdam, 21. April. Ihre Majestäten der Kön ig und

die Königin von Württemberg sind heute Abend von hier wieder abgereist.

nung einer Armeesprache. keineswegs Nationalitätenzwist in die Armee tragen oder der Armee⸗ verwaltung Schwierigkeiten bereiten. daß dem Nationalitätsgefühl Rechnung getragen werde und die Bestimmungen des Reglements über die Regimentesprache Schließlich wurde der Kommissions⸗

antrag, die Auslieferung des Abgeordneten Bartak zu verweigern,

Sie wünschten jedoch,

Seine Majestät der König von Schweden und Nor— wegen ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag in Karlsruhe eingetreffen und am Bahnhof von Seiner König— lichen Hoheit dem Großherzog empfangen worden.

Mecklenburg Strelitz.

In Neustrelitz hat, wie den Meckl. Nachr.“ gemeldet wird, vorgestern mit Zustimmung Ihrer Königlichen Hoheiten des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin die Ver— lobung Ihrer Hoheit der Herzogin Jutta mit Seiner Hoheit dem Erbprinzen Danilo von Montenegro statt⸗ gefunden, nachdem Hochderselbe am Tage zuvor in Neustrelitz eingetroffen war und auch die Genehmigung Seiner König—⸗ lichen Hoheit des Großherzogs zu dieser Verlobung nach⸗ gesucht und erhalten hatte. :

Bremen.

ö das erste nach Bremen gekommene ndifche Kriegsschiff, hat heute nach sechatägiger Anwesen—⸗ Zu Ehren niederlaͤndischen Offiziere gaben die Offiziere des 1. Hanseatischen Infanterie Regiments Nr. 75 ein Festesser f reußischen Offiziere zu sich ein.

abgesandtes Begrüßungs⸗Telegramm an Seine Majęenßät Majestät, wie die meldet, mit herzlichen Worten und gab der Hoffnung es möge den Offizieren bei den Hanseaten gut ge— e Tie Vertreter der niederländischen Wehrmacht noch öfter Gelegenheit zum Besuch deutscher Häfen ihnen immer ein kameradschaftlicher Empfang ch die Königin und die Königin-Mutter erwiderten das an ungstelegramm auf das herzlichste.

voll eingehalten würden.

Im schlesischen Landtag sprachen sich gestern die deutschen Abgeordneten bei der Verhandlung über die Antwort des Landes⸗Prasidenten auf die Interpellation über die Sprachenverordnungen gegen die Lösung der Sprachenfrage Verordnungswege

Mattencloit genommen, welche besagt:

Es wurde Resolution Der Landtag nimmt Kenntniß von der Regierungserklärung, daß die rein deutschen Bezirke Schlesiens durch die Sprachenerlasse nicht berührt werden, und daß an der Stellung der deutschen Sprache als innerer Amtesprache sowie als Verkehrssprache der Aemter und Be⸗ hörden untereinander nichts geändert worden ist. Der Landtag fordert strikte Durchführung dieses Grundsatzes auf allen Ge⸗ bieten der Justiz und der Verwaltung sowie verfassungsmäßige Regelung der Sprachenfrage unter vorheriger Anhörung des Landtages bei den Schlesien betreffenden Sonderfragen.

Der Landtag für Salzburg hat gestern einstimmig folgenden Antrag des Verfassungsausschusses angenommen: Der Landtag spricht die Ueberzeugüng aus, daß die Sprachen⸗ verordnungen aufzuheben seien und der Ausgleich mit Ungarn verfassungsmäßig abgeschlossen werden müsse.

Großbritannien und Irland.

Das Unterhaus verwarf gestern bei der Erörterung des Militär-Etats mit 150 gegen 80 Stimmen den Antrag Buchanan's, den Posten, betreffend neue Kasernen für die Truppen in Süd -Afrika, abzusetzen. erklärte der Erße Lord des Schatzamts Balfour die Be⸗ hauptung verschiedener Redner, bauten sei

beantragte

Zeehond“, Freihafen

1; ebenso luden die Auf ein gemeinsam

Kaiser erwiderte

J 2 Er D

Allerhöchstdieselben de, , n , der Kasernen⸗ die Mitbürger der Kapkolonie einen Druck auszuüben, für lächerlich. Die Garnisonen und Kohlen⸗ stationen in der Kapkolonie würden ebenso verstärkt wie die anderen britischen Garnisonen und Kohlenstationen. Steigerung sei zum theil der Erwägung der Möglichkeit dessen zuzuschreiben, was in anderen

der Zweck

Defterreich⸗Ungarn.

eltgegenden sich ereignen Es handle sich nicht um eine Frage interner An⸗ gelegenheiten Süd⸗Afrikas, auch liege in der Beibehaltung der Truppen daselbst keine herausfordernde Absicht.

Frankreich.

Die vereinigten Kammern des Kassationshofes traten, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern Mittag zu einer Ueber den Verlauf derselben

n eingetroffen, ell über laufende Angelegenheiten zu konferieren.

De , Sektionschef im Ministerium des Auswärtigen

raf Eelsersheimb ist aus Anlaß seiner Betrauung mit

geheimen Sitzung zusammen. verlautet noch nichts.

Italien.

Der König und die Köni

meldet, gestern von Sassari ü

Allerhöchstdenselben von

in fuhren, wie Ww T. B.“ er Ozieri und Tempio, wo x den Behörden sowohl wie von der Bevölkerung feierliche Empfänge bereitet wurden, nach dem Golf von Aranci und begaben sich daselbst Abends an Bord der „Savoja“. Die Schiffe des italienischen und des dort eingetroffenen britischen Geschwaders ware eute früh beabsichtigten die Majestãten, chiffe abzunehmen.

Epanien.

zufolge werden sich die Ausgaben laufenden Finanzjahre

Lueger erklärte, er sei ein unbedingter Anhänger des allgemeinen chts; der Wahlentwurf der Gemeinde sei abgelehnt worden, geil dis Regierung sich gegen die Aufhebung des bisherigen Wa hlkõrperfrstems und gegen die Institution eines Stadtrathes Er (Lueger) werde versuchen, ob es nicht Bevölkerung, ausgeschlossen

In Beantwortung weiteren Interpellation, ob es richtig sei, daß die Regierung beabsichtige, an Stelle des gewählten Bürgermeisters einen er⸗ nannten zu setzen, erklärte Lueger, er wie alle, welchen das

demjenigen Theile ü bisher von dem Wahlrecht eine Revue

zu verhelfen.

möglich sei 3 . erleuchtet. Wahlrechte über diese

Der Reforma“ des Militärbudgets

29 Millionen Pesetas höher stellen, als im vorigen Budget. jervon sollen 12 Millionen zur Bezahlung des Soldes an die aus den Kolonien zurückgekehrten Truppenführer und Offiziere erforderlich sein. Griechenland.

Der König und der Minister⸗Präfident Theotokis werden sich, wie ‚W. T. B.“ meldet, zur Begrüßung der Prinzesfin von Wales nach Korfu begeben. Wie das Blatt „Asty“ erfährt, dürfte Theotokis in Korfu sein Reform⸗ programm ausführlich entwickeln und die allgemeinen Grund— züge seiner Politik sowie die hauptsächlichsten Maßnahmen fest⸗ stellen, welche das Kabinet in der Kammer vertreten wird. Die Partei Zaimis' hat sich vollständig aufgelöst; die meisten Mitalteder derselben schlossen sich den Ministeriellen oder den Delyannisten an.

Amerika.

Die deutsch⸗amerikanischen Gegenseitigkeits⸗ verhandlungen sind, wie das Reuter'sche Bureau“ meldet, nach Berlin verlegt worden. In Washington soll man der Ansicht sein, daß Deutschland nicht erwarten könne, dieselben Zugeständnisse zu erhalten, wie sie Frankreich gewährt worden seien, falls es nicht Konzessionen mache, ähnlich denen, durch welche ma . nin das Abkommen mit den Vereinigten Staaten gesichert habe. . 86 Hir re. Gage hat im Hinblick auf die belgi⸗ schen Zuckera us fuhr prämien die Zollbeamten angewiesen, auf bekgischen Rohzu cker einen Ausgleichs zoll von 495 Fr., auf raffinierten Zucker einen solchen von 460 Fr. pro 100 kg zu erheben. .

TWner Meldung des „New York Herald“ aus Washington zufolge, hat der Staatssekretär Hay den amerikanischen Konful auf Samoa angewiesen, zu versuchen, den Frieden vor der Ankunft der Samoa⸗Kommission wiederherzustellen und dem Admiral Kautz den Befehl gesandt, Konflikte mit den Eingeborenen zu vermeiden und sich auf den Schutz des Lebens und des Eigenthums der Amerikaner zu beschränken. Der britische Konsul sci ermächtigt worden, sich den anderen Fonsuln in Betreff einer Proklamation an die Eingeborenen anzuschließen, in welcher diese aufgefordert weden sollen, bis unt Ankunft der Kommission sich jeder Feindseligkeiten zu enthalten.

212 Transportschiff Warren“ ist vorgestern mit Ver⸗ stärkungen und Lebensmitteln nach Manila und das Trans⸗ porischif „Newark“ gestern von St. Lucia nach dem Stillen Szean abgegangen. Ob letzteres nach Samoa oder nach San

rancisco gehen soll, wird bestimmt werden, bevor das Schiff Callao anläuft.

Nach einem in Washington eingegangenen Telegramm des Gesandten der Vereinigten Staaten in La Paz ist die Revolution in Bolivia beendet.

Asien.

Aus Shang hai berichtet W. T. B.“, daß die Frage der Herstellung eines , , zur Verbindung der deutschen Niederlassung in Hankau mit dem dortigen Bahnhof der Hankau⸗Peking⸗Bahn nach längeren Verhandlungen den deutschen Würschen entsprechend geregelt worden sei.

Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Hongkong sind die aufständischen Chinesen nunmehr aus dem an Großbritannien verpachteten Gebiet von Kaulung vertrieben worden. Die britischen Truppen verfolgten sie von Dorf zu Dorf und brachten ihnen zahlreiche Verluste bei. Ein weiterer Wider⸗ stand wird nicht erwartet, jedoch wird das englische Truppen⸗ lager zwei Meilen weiter landeinwärts verlegt und der ganze Bezirk von Taipufu besetzt gehalten werden.

Afrika.

Zu der Meldung über die Ankunft einer fran zösis Expedition in Baghirmi zum Zweck der Unter⸗ stuͤßung des Sultans gegen den Häuptling Rabah (. d. gestr. Nr. d. Bl.) theilt die Agence Havas= Folgendes nit: Bekanntlich brachte der Forscher Gentil von seiner Reise nach dem Tschadsee bei seiner Rückkehr nach Frankreich Abgesandte des Sultans von Baghirmi mit, welcher das fran⸗ zösische Protektorat angenommen hatte. Später wurde der Sultan durch Rabah vertrieben und begab sich unter fran⸗ zösischen Schutz. Was die Depesche als franzoöͤsische Expedition bezeichnet, ist die Ankunft des Schiffsleutnants Bretonet. Dieser ging am 25. Schtember nach Baghirmi, um das Werk Gentil's fortzusetzen. Gentil selbst hat sich im Februar eben⸗ falls wieder nach Baghirmi begeben.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.

Bei der am 19. d. M. vorgenommenen Ersatzwahl zum Reichstage im 5. hannovperschen Wahlkreise Melle⸗ Diepholz) erhielten, dem „Hann. Courier“ zufolge,

amhoff ((l.) 6139, Von Bar (Welfe) 5485 und von Pestel (kons. 1245 Stimmen. Es hat somit eine Stich— wahl zwischen Wamhoff und von Bar stattzufinden.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Krefeld berichtet die „Köln. Ztg.“ weiter jum Aus stande der Sammetweber, daß im Ganzen 1600 Ausständige zur Arbeit zurückgekebrt und 490 Arbeiter noch aueständig sind.

Aus Rheydt wird demselhen Blatt telegraphiert: Bei der hie= sigen Krefelder Zweigfirma der Sammetfabrik H. vom Bruck Söhne baben die Weber am Donnertztag nach etwa vierwöchigem Auestand die Arbeit gleichfalls wieder aufgenommen.

Pier in Berlin haben, der Voss. Ztg. zufolge, die Bãcker⸗ gesel len beschlossen, in diesem Sommer von einer Lohnbewegung abzusehen und erst vor Weihnachten abermals an die Meister mit neuen Forderungen heranjutreten. :

In München haben, wie die Münch. N. N. mittheilen, die Siebmacher in einer Verjammlung beschlossen, infolge der gegen · wärtigen hohen Wobnungs⸗ und Lebensmittelpreise an zie Meister⸗ schaft die Forderung auf Lohnerhöhung, ingbesondere fär Ueberstunden und Sonntagsarbeit sowie Arbeiten außerhalb der Werkstãätte, und auf neunffündige Arbeitsjeit zu stellen. Diese Forderungen wurden den Meistern bereits unterbreitet : .

In Budweis hat sich, wie W. T. B. meldet, ein Schie dé. gericht, beftehend aus Vertretern der Stadtgemeinde, des Gewerbe⸗

insvektorats, der Bezirkshauptmann schaft und Arbeiterschaft, gebildet, welches den Zweck bat, eine Verständigung jwischen den Arbeitgebern und Arbeitern berbeijuführen. . /

Aus Nachod meldet. W. T. B., daß im dortigen Aus stands⸗ gebiet gestern Rube berrschte. In Eipel und Roth kosteletz dauert der Ausstand fort. . ;

Zum Ausstand der belgischen Bergarbeiter berichtet W. T. B. vom gestrigen Tage: Im Becken von Mons sind beute zöö5, im Becken du Centre 12005 uad im Becken von Charlergi 21 060 Bergleute ausständig. An allen Orten herrscht Rube. Es bestätigt sich, daß der Ausstand am Montag in dem Becken von Mons allgemein sein werde. In dem Becken von Lüttich bat der Ausstand sich auf alle Kohlengruben des Plateaus von Hero. auf Seraing und die übrigen Koblengruben der Gegend ausgedehnt. Mebrere Angriffe auf Arbeitswillige wurden als bald streng unterdrück. Rach allen Gegenden wurden Verstärkungen für die Gendarmerie abgeschickt. In den Versammlungen fordern die sozialistischen Abgeordneten fort- dauernd zum Ausstand auf. In Lüttich kam es zwischen betrunkenen Bergarbeitern zu blutigen Schlägereien; einer von ibnen wurde durch einen Beilhieb töbtlich verwundet.

Kunst und Wissenschaft.

Am 17—21. April fand in Berlin die jährliche Ge⸗ sammtsitzung der Zentral-Direktion des Kaiser⸗ lichen Archäblogischén Instituts statt, an welcher von den auswärtigen Mitgliedern die Herren Loeschcke⸗Bonn, Körte⸗ Rostock und Zang meister-Heidelberg theil nahmen. An Stelle des Herrn Loeschcke, welcher statutengemäß nach fünfjähriger Amtszauer im März kom]mmenden Jahres aus der Zentral⸗ Direktion ausscheiden wird, ist Herr Heitner-Trier zum Mit⸗ glied der Zentral-Direktion gewählt und hat die Wall an⸗ genommen.

Der Geograph und Kartograph Professor Dr. Heinrich Kiepert ift gestern früh bierselbst gestorben. Er war am 31. Juli 1318 zu Berlin geboren, studierte hier in den Jabren 1836 bis 1840 be⸗ sonders alte Geschichte, Sprachen und Geographie und begründet seinen wiffenschafllichen Ruf durch den unter Rittei's Mitwirkung bearbeiteten Atlas von Hellas und den kellenischen Kolonien“ (Berlin 1840 = 46, 34 Blatt; nere Ausg. in 15 Blatt, 1870). Hierauf folgten 5 Karten zu Robinson's und Smitb's Paläftina“ (Halle 1843) und ein -‚Bibelatlas“ (Berlin 1846, 8 Blatt mit Text; 3. Aufl. 1854). Seitdem wendete Kiepert seine Studien besonders den orientalischen Gebieten altklassiicher Kultur, vornehmlich Klein- Asien, zu, dessen westliche Theile er in den Jabren 1841 wis 1842, 1870, 1385 und 16838 bebufs der Erforschung auf eigene Kosten bereiste. Als Frucht der ersten Reise erschien die Karte von Klein. Asien ⸗· [Berlin 1843 45, 6 Blatt), welche allseitig die böchste Anerkennung fand und nehst seiner „Karte, des osmanischen Reichs in Asien“ (das. 1844, 2 Blatt; neue Bearbeitung in 4 Blatt 18659), die Hauptgrundlage für die Geograpbie Kleinasiens abgab. Erstere wurde im Jabre 1884 durch die Nouvelle carte generale des provinces asiatiques de L Empire Ottoman“ und die in den Jahren 1890 bis 1892 erschienene „Spezialkarte vom west⸗ lichen Kleinasieñ. nach seinen eigenen Reisen und nach anderen, größtenteils noch unveröffentlichten Routenaufnahmen pon Kiepert selbst bearbeitet (1: 250 000, 17 Klatt), letztere durch die „Carte générale de LEmpire Ottoman (2. berichtigt Auszabe 1892) ersetzt. Vom Herbft 1835 bis 1852 leitete der Ber⸗ storbene das Geograpbische Institut in Weimar und kehrte dann nach Berlin zurück, wo er im Jahre 1853 jum Mitglied der Akadem ie der Wiffenschaften, 13559 zum außerordentlichen und 1874 zum ordent⸗ lichen Profeffor der Geographie an der Universität ernannt wurde, Seit dem Jahre 1881 war Professor Kiepert auch Mitglied der Zentraldirektion des Archäologischen Infiituts. Von seinen, Kartenwerken, welche namentlsch auch von seinen ausgebreiteten linguistischen und ethno⸗ graphischen Kenntaissen Zeugniß ablegen, sind noch hervorzubeben: „Hiftorisch⸗geograpbischer Ulas der Alten Welt“ (Weimar 1848); die Fortfetzung des ven Mahlmann begonnenen „Atlas von Asten ju Ritter's Allgemeiner Erdkunde (Berlin 1852); Generalkarte der europäischen Türkei? (das. 1853, neu bearb. 1850); „Karte der Kaukasus länder! Cas. 1854); „Atlas antiquus“ (12 Karten zur alten Geschichte in zahlreichen Auflagen; auch in amerikanischer, englischer, russischer, französischer, bollän discher und italienischer Ausgabe erschienen); „Neuer Handatlas uber alle Theile der Erden (45 Karten das. 1865 ff., 3. Aufl. 1893 5); Wandkarte von Paläslina in 8 Blättern? (neue Bearb 1893) Karte von Armenien, Kurdistan z.“ (18658, 4B1att); weitere Spezial⸗ arten aller Länder, jablreiche Karten im „Corpus inseriptionum jatinarume, in der „Zeitschrift für allgemeine Erdkunde? und der Zeitschrift der Gesellschaftt für Erdkunde“; Schulatlanten und Wandkarten zur alten und modernen Geographie in deutscher, lateinischer, neugrtechischer Sprache, sowie vorzügliche Erdgloben in verschiedenen Formaten. Im Jahre 1854 erschien die erste Lieferung seiner „Formas orbis antiquis, eines großen Atlas der Alten Welt. Auch veröffentlichte der Verstorbene viele wissenschaftliche Abhand⸗ lungen, namentlich über altorientalische Geographie, in den Berichten der Akademic der Wissenschaften. Endlich gab er ein „Lehrbuch der Geograptie“ (Berlin 1859) heraus, dem der Leitfaden der alten Geographie“ (daselbst 1879, ins Englische und Französische übersetzt) folgte.

Ueber die Lieblingspflanzen in den dekorativen Künsten“ wird der Direktor des Kunstgewerbe Museums in Reichen— berg Dr. Pazaurek im Verein für deutsches Kunst gewerbe srr'cken. Sas Thema wird erläutert werden dur h eine reichhaltige Ausstellung von Originalbildern von Pflanzen sewie Beispielen ihrer dekorativen Verwendung in den verschiedenen Epochen des Kunst⸗ gewerbes in Europa und Japan. Der Vortrag stodet fait am Mittwoch, den 26. April, Abends 8 Uhr, im Festsaale des Künstler⸗ hauses (Gellevuestraße 3).

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich Ungarn 30 April, 12 Uhr. R. K. Staatebahn-Direktion in Krakau: Verkauf von Eifen. ꝛc. Altmaterialien, welch? in dem Materialien magazin zu Neu⸗Sander lagern. Näheres bei der genannten Direktien.

Theater und Musik.

Deutsches Theater,. K

Hermann Sudermann's Einakter · Trilogie Morituri- ging gestern in theilweise neuer Besetzueg in Scene. Neben Herrn Rainz als Gothenkönig Teja, Leutnant Fritz von Drésse und Maler hatte früber Frau Sorma alle drei weiblichen Hauptrollen inne; nach ihrem Abgange hat eine Vertheilung an rei verschiedene Darstellerinnen stattgefunden: nicht zum Nachtheil der Wirkung; denn man kann (igentlich von einer Lieb⸗ haberin nicht die schnelle Wandlungsfähtgkeit verlangen, die einem jugendlichen Charalterdarfteller zu Gebote. stehen muß und von Herrn FKainz in so bewunderungswürdiger Weise dargeboten wird. In dem Gothendrama spielte Fräulein Else Heims die junge Rönigin Balihilta in ihrer balbkimdlichen, keuschen Za haftig⸗ keit, die erst allmählich die mit. Ehrfurcht und Bewunderung zepaarte Liebe zu dem Königlichen Jüngling hervotnospen läßt, sehr beijallswerth. Mit der tleigen Rolle der Nichte Annes des Majors in dem Drama „Fritzchen fand sich Fräulein Let Sarrew ziemlich konventionell und ohne rechte Wärme ab. Die kränkliche Majorin spielte Frau von Pöllnitz, als Nachfolgerin des Fräuleins Marie Meyer, mit echter Vornehmbeit und mütterlicher Gmpsindung. In dem Scherz. iel Das Ewig Männliche“ gab Frau Gisela Schneider die viel

umworbene schöne Königin so anerkennen swerth, daß man ihre Vor⸗ gängerin beinabe vergeffen konnte. Weniger vermochte Herr Adolf Rurib ju befriedigen, da ibm die Erinnerung an Herrn Reicher s Leiftung im Wege stand. Die Wirkung der drei kleinen Stück: war, unterstützt von elnem fein ausgearbeit- ten und mit großem Fleiß ein⸗ studierten Zusammenspiel, außerordentlich fesselnd und besonders tief ergreifend wieder in dem Drama. . Fritzchen, welchem langanhaltender Beifall des vollbesetzten Hauses folgte.

; ] Berliner Theater.

Die erste Auffübrung des Dramas Kain“ ven Ernst Prange nabm geftern Abend einen stücmischen Verlauf. Der Titel Kain“ umschließt die Tragödie des Bruderbasses, welche mit den ersten Menscher kindern in die Welt kam und sich unter immer neuen Formen fortsetzt bis auf den heutigen Tag. Dem düsteren Motiv entspricht die tiefernste, unbeimliche Stimmung, welche sich Unbeil drohend und schwer durch das Drama binziebt. Dämmerung und Schweigen berrscht in den Räwnmen, durch welch! der Scheiftsteller Ludwig Gerbot schreitet, ob- gleich er aus dem Elend und der Dunkelbest zur Fülle des Lebens emporgeftiegen ist. Der Dichter bat diese Persönlichkeit ju einer typischen Gestalt erboben, welche die geistige Unfäbigkeit und Unfruchtbarkeit verkörpert, die den. Neid, die Miß⸗ gunft und den Haß gegen jedes schöpferische, sonnenfrobe, dem efruchtenden Lichke zuftrebende Element erzeugen. Ludwig Gerbot baßt in seinem Bruder die lebensfrohe Schaffens freude; als er diesen Gefährten seiner Jugend von einem Felsen binabstãrzt, folgt er seiner inneren dämonischen Lust, die zerstören muß, weil sie nichts schaffen kann. Mit dem Brudermorde tödtet er aber zugleich sein bäus⸗ liches Glück, das Glück seiner Frau und eines einzigen Kindes; juletzt gebt er selbst in dem inneren Kampf zwischen Reue und Größenwahn ju Grunde, der ihm Tie un— selige That als sittliche Nothwendigkeit erscheinen läßt. Der Verfaffer bat sein Tbema mit technischer Geschicklichkeit behandelt; *r baut daz Drama nach Ibsen's Manier auf; die grausige That liegt Jahre zurück und niemand konnte den Thäter anklazen, da man für Zufall bielt, was Mord war. So wird nur die Schlußkatastrophe dieses zerriffenen Menschenlebens vorgeführt. Durch die Ankunft des Sohnes seines Bruders, der dem Vater sehr äbnlich ist, wird das unbeilpolle Ende des Unseligen glaubhaft vorbereitet und berbeigeführt Das Publikum folgte aufmerksam der Handlung; als aber des Helden Ebrgehz sich um hell auflodernden Größenwahn steigerte, als aus der krankbaften Natur eine wirklich kranke Seele wurde, riß die Geduld der Zuschauer, deren Nerven ubermäßig in Anspruch genommen wurden, und ihre stũrmische Erregung bereitet? der Vorstellung ein verfrübtes Ende. Der nun folgende Kampf jwischen Beifall und Widerspruch konnte natürlich richts an der thatsächlichen Wirkung der Tragödie ändern. Der Dichter bält die wirklich schöpferischen Menschen für heitere Sonncnhkinder; wenn er im Gegensatz zu dem düsteren Bruder⸗ mörder solche Sonnenkinder kräftiger bätte zum Worte kommen saffen, würde dem Drama wabrscheinlich ein mehr erfreulicher Erfolg beschieden gewesen sein. Er würde dann Tie Gemüther nicht nur erschüttert, sondern auch erbeben haben. Die Darstellung des Ludwig Gerbot durch Herrn Bassermann verdient großes, Lob, trotz und auch wegen ibrer grausigen, packenden Natürlichkeit. Ebenso vor⸗ züglich gob Fräulein Frauendorfer die liebende Gattin des Unglũck⸗ lichen. Fräulein von Pajatka und Herr Monard spielten munter ein junges Pärchen, welches dem Drama vorübergehend einen kãrglichen Sonnenblick verleiht. .

Theater des Westent.

Lortzing's komische Oper „Der Wildschütz' ging gestern in woblvorbereiteter Auffübrung in Scene und fand den vollen Beifall des gut besuchten Hauses. Hauvtsächlich ist der Erfolg dem Umstande zu⸗ zuschteiben, daß Sänger zur Verfügung standen, welche auch den durchaus nicht leicht zu bewältigenden schauspielerischen Aufgaben gewachsen waren. In erster Linie ist Herr Steffens zu nennen, der dem Schul meister Baculus allerlei komische Cinzeliüge verlieh, welche die Gestalt plastisch und wirksam bervortreten ließen; seine schöne ausgiebige Baßstimme kam ihm dabei für den gesanglichen Theil der Leistung sehr zu statten. In der Rolle der schongeistigen Gräfin konnte Fräulein Wura Detschy ihr nicht unbedeutendes darstellerisches Vermögen, namentlich in dem an Situationskomik reichen jweiten Akt, zur Geltung bringen. Die Baronin gab, wie schon früher in der Sommeroper unter anderer Direktion, Frau Schuster⸗ Wirth in Gesang und Spiel gleich vortrefflich. Ein anmurhiges, munteres und stimmbegabtes Gretchen war Fräulin Quilling. Auch die Herren Gribb (Graf), Braun (Baron) und Frank (Pankratius) füllten ihre Plätze auf das beste aus. Die flotte und anregende Aufführung stand unter der musitalisch sicheren Leitung des Kapellmeisters Schuster.

Im Königlichen Opernbause gehen morgen Mascagni'gs Oper „Cavalleris rusticana und Leghcavallo 3 Der Bajann! unter Kapellmeister Dr. Mucks Leitung in Scene. Die Damen Heriog, Destinn, Gradl, Pobl und die Herren Sylva, Bulß, Sommer, Berger, Hoffmann und Philixp sind darin bescäftigt. Dierauf folgt das Ballet „Vergißmeinnicht“. Die Vorstellung beginnt um? Uhr. Am Montag beginnt die Gesammt. Aufführung von Richard Wagner's Bühnen⸗ festfpiel Der Ring des Nibelungen! mit dem ersten Abend. . Das Rheingold“. Die Besetzung lautet: Wotan; Herr Bachmann; Donner: Herr Mödlinger; Froh: Herr Pbilipp; Loge: Herr Sommer; Alberich: Herr Krasa; Mime: Herr Lieban; Fasolt: Serr Stammer; Fafner: Herr Knüpfer; Fricka: Fräulein Reinl; Freia: Fräulein Egli; Erda: Frau Goetze; Rheintöchter; bie Damen Herjog, Rethauser und Krainz. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Preise der Plätze: Parquet und J. Rang 8 ; II. Rang 6 M; III. Rang 4 *; LV. Rang Sitzplatz 250 3 Stehplatz 1650 Æ Die nächste Au führung von Le Borne's Oper Mudarta · kann wegen Ter Aufführung des „Ring des Nibelungen“, in welcher Herr Kraus hervorragend beschäftigt ist, erst am 1. Mai stattfinden. Lortzing's Dper Regina erscheint in Ubernãchster Woche wieder auf dem Spielplan.

Im Königlichen Schauspielbause gelangt am morgigen Gebmtstag Shatespeare's „Julius Caesar“ zur Aufführung. Am Montag findet eis . Molisre Abend‘ statt. Zur Darstellung gelangen Fit Lustsriele „Die delebrten Frauen! unter Mitwirkung der Damen Schtamm, Elmenr'ich, Abich, Lindner, Conrad und der, Herren Vollmer, Hertzer, Keßler, Junker, Arndt, Kräger und Link, und „Der eingebildete Kranker mit Herrn Vollmer in der Hauptrolle.

Im Neuen Königlichen Opern-⸗Theater wird morgen zu ermäßigten Preisen Blumenthal's und Kadelburg's Lustspiel Auf der Sonnenseite“ gegeben. ;

Das Deutsche Tbegter kündigt für nächste Woche Wieder. holungen von . Hans, in Verbindung mit ‚„Mutterberz“' außer für morgen Abend noch für Dienstag und Donnerstag an, Am Montag wird Hamlet“ gegeben, am Mittwoch Cyrano von Bergerac (beides mit Josef Kain; in den Titelrollen) am Freitag . Fuhrmann Henschel ). Am Sennabend geben als letze Rovität dieser Spielzeit drei Einakter den Artbur Schnitzler, Die Gefährtin', „Der grüne Kakadu“ und „‚Paracelsus“, zum ersten Male in Seene. Dieselbe Vorstellung wird am nächst folgenden Sonnlag Abend wiederholt. Als Nachmütags= Vorstellung ist sowohl für Len morgigen wie für den nãchftfol genden Sonntag Die versunkene Glocke“ angesckzt. ̃

Im Herliner Thearer werden morgen Zaza“, am Dienstag Kain“, am Freitag (37. Abonnementsvorftellung) 6 Frauen!“ Place aux femmes! und am Sonnabend Das Erbe“ gegeben. An den übrigen Tagen' nächfter Woche treten Ftau Geßner und, Herr Sommersto:ff, und „war am Montag in Iphlgenie auf Tauris*, am Fäittwoch in Ein Wintermärchen? am Donnerstag in Oibello und am nächsten Sonntag in „Der Pfarrer von Kirchfeld'. zum 1 6ten Male vor ibrem Abgang vom Berliner Theater auf. Morgen Nach⸗ mittag wird Romeg und Julia, nächsten Sonntag Nachmittag „Die Jungfrau von Orleang“ aufgeführt.

In Schiller⸗ Theater findet mergen Nachmittag eine 2 fübrung von . Maria Stuart' statt, Abends wird Blumenthal s Lust⸗ spiel „Die große Glocke! jum letzten Mal gegeben. Am Montag