1899 / 95 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Apr 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Die Organisation, wie sie uns das Kultus⸗Ministerium vor⸗ gelegt bat, ist veranlaßt durch eine Resolution des Abgeordneten⸗ baufes. Ich möchte bei dieser Gelegenbeit bervorheben, wie ge⸗ faäbrlich es ist, wenn parlamentarische Köiperschaften in allgemeinen Umrissen Wünsche äußern, ohne näher die Richtung anzugeben, in der solche Reselutionen in Ausführung gelangen sollen. Der Herr Minister bat seine Schuldigkeit gethan; er wird aber sehen, daß die ziemlich einsftimmig angenemmene Resslution keine Bedeutung bat. Der Vertreter der größten Partei des Abgeordnetenhauses bat die Srundlagen der Reform, wie sie in jener Resolutien ge⸗ fordert wurden, bereits aufgegeben, und bis auf ein oder zwei Punkte muß ich mich ihm anschließen.

So ist im Großen und Ganzen die Maikonferen dahin verlaufen, daß die Mehrjahl der Herren sich gegen eine so umsassende Reform aussprach.

Darüber waren alle einig, daß das nächste Bedürfniß sei, die Kreiepkysiker in ibren Bejügen besser zu stellen und vor allem die Beige penstonsfäbig ju machen. Daz ist ein Punkt, mit dem ich vellkommen übereinftimme; denn ich fühle es jeden Tag in meinem Amte, ju welchen unglaublichen Unzuträglichkeiten es führt, daß man einen alten, verdienten Kreiphysikus, der kein Vermögen bat, nicht pensionieren und ibm einen Notbpfennig für sein Alter geben kann, daß man ihn überbaupt nicht aus dem Dienst entlassen kann obne Dis iplinaruntersuchung, und daß man nothgedrungen, weil der Mann mit seiner Familie sonft vis is de rien wäre, im Amt belassen muß, auch wenn er nicht mebr fähig ist, den Anforderungen in Bezug auf die öffentliche Gesundbeitspflege voll iu entsprechen das sind ganz traurige Verbältnisse, die auf das allerdringendste einer Abhilfe bedũrfen.

Der Krelspbrsikus muß ein vensionsfäbiges Gebalt bekommen. Jetzt glaube ich, babe ich ganz loxal gehandelt, wenn ich zunãchst nach den Informationen vorgegangen bin, die ich mir ganz obne Rüchicht auf die Parteien gebolt babe so gut ich sie bekommen konnte selbst⸗ verftãndlich war das ja eine freie und ganz underantwortliche Konferenz; keiner der Herren bat irgend eine Verantwortlich keit übernommen, sondern ich kann Ihnen nur dankbar sein, daß Sie die Güte gebabt haben, mir Ihren persönlicken Rath zu ertbeilen; aber dieser Rath ist für mich doch sebr bedeutsam gewesen und mußte es sein.

Auf Grund dieses Ratbes bin ich nun ju diesem sehr ein⸗ geschränkten und kleinen Entwurf gekommen, mit dem Gedanken: das Nothwendigfle, über dessen Nothwendiskeit alle einig sind, stebt drin; und es ift ja auch nicht ausgeschlossen, daß, wenn ich wirklich noch etwas ju ängftlich gewesen sein sellte, bier im Laufe der Be⸗ ratbung, der Kommiffion und auch im Plenum vielleicht, dies und jenes an dem Entwurf gebessert werden kann. Meine Herren, das ift doch gewiß, daß man auf diesem Entwurf, wenn man ihn erst einmal jum Gesetz gemacht bat, weiter bauen kann, und daß man, wenn die Erfahrung es als nothwendig zeigt, spaͤter jederzeit weitergeben, auf dieser Grundlage allmählich eine Reform der gesammten Medinnalverwaltung aufbauen kann, eine Frage, die zur Zeit übrigens noch außerordentlich zweifelhaft ist, wenigstens für einzelne Instanzen.

Meine Herren, so ift der Gesetzentwurf ju stande gekommen. Ich möchte nun nicht darauf eingeben, ob es sich mebr empfiehlt, den Kreisarjt anders zu ftellen, als die Vorlage vorschlägt das will ich aber gleich sagen, ich bin nicht dafür, daß man alle Kreisärzte ein für allemal zu voll kesoldeten Staats beamten macht. Ich glaube, wir baben eine ganze Anzahl von greisen, in denen kein Bedürfniß daju vorhanden ist, ganz abgeseben ven den sorstigen Bedenken, die dagegen svrechen Bedenken, die ja auch geltend gewacht worden find, daß der ygienische Kreieartt, der voll besoldet ift, nur alljuleickt in die Lage kommtn würde, in alle möglicken und unmöglichen Verbältrisse des Kreises bineir zuscrüfeln. Ich will dies ganz dabingestellt sein lassen, das wird von der Persänlichkeit abbängen; ich glaube nicht, daß die Gefahr so groß ist, wie man fich das vorstellt, aber ich kann mich nicht überzeugen, deß für alle unsere Kreise ein Bedtrfniß beftãnde, den Kreizarjt zum vollbesoldeten Staatẽ beamten m wacher, abgeseben davon, daß das auch sebr große Kon sequenjen arderen Beamtenlategorien gegenüber baben würde. Ich erinnere nur daran: wie sollen die Leute geftellt werden und wie sollen die Re⸗ gierungs Merijinal · Rätbe gestellt werder, wober sollen ir nachber die Regierung. Medijincl⸗Räthe bekommen? Karj, dies alles wären Dinge, die man erwägen wüßte, und wellte man diesen Punkt regeln, so d Basis ftellen und r möglich sein.

Anders liegt die Sache und das wag in der Fommission auf das Gründlickfte erwogen werden od man nickt dem reisarz die Proxis beläßt, aber der Regierung ane drũckl ch die Möglichkeit barch das Geseß giebt, die Praxis einjuschtänken oder gan jn nuntersagen; dern es wird Fälle geben, ůe man mit der Preris des Kreizarjtez nicht auskemmen kann. Aber, wie gesagt, darauf möchte ich beute richt eingeben, eben somenig ie auf die bier vorgescklageren Sein dbeinz ker mifsioren oder auf die Laboratorien, die, neberei gejagt, übrigen gan einfach durch den Etat errichtet werden könrer, und die man gat nicht in das Gesetz in vränser urd ur serer Geseßesspracke en tir recher der Weise, soweit ich bis jeßt übersebe, bineinschreiben lann, kars, alle diese Dinge können wir in der Kew miffien auf das freun: lick ste und eir geber dfte besprechen. Ich kin aber mit dem Gar ge der beutigen Dielusfien sewenn sebr jufrider; ich bin dankbar datär, daß ron allen Seiten wenigftens die Beratkung der Vorlage in der Remmissien al? ger ignet anerkannt worder ift, und darauf kommt e mit an. Die Sache ift ja abfolat unxpolitisch. Ich babe, glaube ick, in der garjen Zeit, seitdem ich Minifter bin, nech richt eine eiʒr nige Vor⸗ lage in das Hars gebracht, die so wenig volitischer Natur war wie diese. Unxichtig ift sie nickt, im Gegentkeil; darin ftimme ich mit Fern Grafen Douglas relũtcmmen überein, daß man die Wirkengen, arch die

ellewirkichaftlicken Birkurgen und de fitilichen Wirkungen einer n Eygiere ger nicht kech genug beranschlagen kann, und inscfern Verlage in ect Grade wichtig. Aber rolitischer Natur gerrickt ar Kit erden uns sebr rubig und sachlich in der

Jen dar? ber urteikalten kärgen. Ich boffe, meine Herten,

Rmter Billen, der anf allen Seiten dieses Hauses bestebt,

det ja ftarde ju ringen, daß es unt auch gelingen

erlage ja nacher, die, wenn sie nicht alles auf tinmal

a denn ditner ire, daß auch in ygien ischer Be⸗

Fürde wan den ganjen Entwurf auf eine andere darn würde, glaube ich, eine Amendiernng nicht

; 2. ziebung das Wohl unserer Bevölkerung gefördert wird. (zebhafter Beifall.)

Abg. Dr. Endemann (ul): Die Vorarbeiten für die Vorlage sind fehr anerkennenewertb; die Geschichte der Medizinalteform ist ja auch schon eine sehr alte. Aber trotzdem befriedigt die Vorlage nicht. Ich bin ein Anbänger der Bestrebungen, die Medizinal · Abtbeilung pom Kultus. Ministerium loszulösen und unter das Ministerium des Innern zu stellen. Die Kreis. Physiker steben jetzt ja schon unter dem Dandrath und unter dem Regierungs⸗Präsidenten, also unter Beamten, die zum Ressort des Ministeriums des Innern gehören. Daß darunter die Ausbildung der Aerzte leiden wũrde, glaube sch nicht. Die Vorlage reicht nicht aus. Sollen wir uns auf die jroftreichen Worte des Kultus- Ministers verlassen? Es bandelt sich bier bel allen Fragen um Geld und nochmals um Geld; ist dieses vor⸗ banden, dann kann etwas geleistet werden. Man sagtz die Gesundbeitẽ.· pflege würde weit in die Volkekreise eindringen. Aber das ist nicht so leicht; die Städte sind ja mit gutem Beispiel vorangegangen, aber auf dem platten Lande wird nech sebr viel Arbeit nõt hig sein. Der Kreieagrzt, der Privatpraxis äbt, kann nicht überall mit voller Energie feines Amts bei der Bekämpfung schlechter Zustände vorgeben. Die Gefundbeite kemmissionen jollen zanz tüchtige Einrichtungen erden; ich will mich darüber nicht auslafsen, ebensowenig über die Stellung des Kreijarztes im Kreisausschuß und im Kreistage. Dle Stellung des Kreisarztes wird immer eine prekäre bleiben, wenn er rickt unabkängig wird. Im Großen und Ganzen danke ich dem Pöinifter für die Vorlage. Wie sie in der Kommission sich gestalten wird, ist nicht abzusehen. Hoffentlich kommt etwas Besseres heraus.

Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Finanʒ⸗Minister Dr. von Miquel:

Meine Herren! Einer der Heiren Vorredner bat gemeint, die Frage, ob die Physiker Privatpraxis treiben oder vollbesoldete Beamte werden sollen, sei lediglich eine Finanzfrage. Gewiß, meine Herren, sie ist auch eine Finanjfrage, und bei der wachsenden Zahl unserer Staatsbeamten wird man sich immer besinnen müssen, ob ein dringendes Bedürfniß ist, eine ganz neue Klasse voll besoldeter und aus schließlich etats mäßiger Beamten neu zu schaffen. Aber, meine Herren, sie ist für mich doch nur sekundär eine Finanzfrage.

Ob es zweckmäßig und dienlich für die Sache der Hygiene ist, daß die Physiker überall und in allen Bezirken keine Privatpraxis treiben, ist doch sehr beftritten, selbst unter den größten Sachkennern auf diesem Gebiet, und es ift durchaus falsch, wenn man sagt, darũber bestebe unter allen sachkundigen Personen Einverständniß. Das ist nach meiner Kenntniß von der Sache durchaus irrig. Ich kenne bervor— ragende Männer der Wissenschaft und der Praxis auf diesem Gebiet, welche genau auf dem Standpunlt fteben, den ich Ihnen gleich persõnlich bezeichnen werde.

Meine Herren, nach meinen Erfabrungen in der Praxis erkenne ich persönlich an, daß es Bezirke giebt, namentlich in großen Städten, aber auch in Industriebenrken, wo ein Pbysiker derartig be— schäftigt sein muß, wenn er seine Aufgabe erfüllen soll, daß ihm die Möglichkeit einer einigermaßen ausgiebigen Privatpraxis kaum bleibt. In Beürken, wo ein solches Bedürfniß ausnabmẽeweise bestebt ich balte es zur Zeit noch fũr eine Ausnabme würde ich nichts dagegen haben, mit den Physikern so zu verfabren wie mit den Schulinspeltoren, deren Stellen wir durch den Etat nach Maßgabe des Bedürfniffes nach und nach weiter besetzen; aber generell und obligatorisch in das Gesetz zu schreiben, daß die Pltysiei nirgends Privatpraxis treiben dürfen, das

würde ich nicht nur für das Publikum, sondern auch für den Arzt für

verkehrt balten. (Sebr richtig! rechte) Hat er als Physiker nicht ge nügend Beschäftigung das liegt in der menschlichen Natur —, dann macht er sich Beschäftigung. (Sehr richtig!)

Und das Gebiet der Hygiene ist unbeschtänkt. Man kann da in allen Lebensderbältnifsen obne Rücksicht auf die Kosten, ohne Räcksicht auf siche re Erfolge auf dem Gebiete der Hygiene ich mõchte sagen experimentieren. Ich bin wobl seit 30 Jabren tbätig zewesen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundbeitẽexyflege; eber wie viel irrige und beute verworfene Auffassungen auf diesem Gebiet sind schon an meinem Auge vorbeigegangen! (Sebr abt! Die Vorlage erkennt an oder vielleicht die Moti daß auf dem Lande Aermte für mebrere Kreise angestellt erden könen. Dann bekommen wir aber auf dem Lande der- artige Grtfernungen, daß die volle Besoldung und die ars sæließliche Beschäftigung dieser Beamten den nöthigen

dech nicht baben kann. Wenn in jedem Kreise Pärsci sich befinden, welche daneben Privatpraxis betreiben, die Verkältriß der Bewobner genau kennen lernen, wissen, was man mater den gegebenen Verbältnissen der Bevölkerung vernũnftigerweise arntken kann und was nicht, so werden sie in solchen Fällen viel licker sein. Außerdem wird die eigentliche Krankenversorgung, die Auazc barg der Heilkunde in vielen Landestbeilen dadurch geradezu gefãbrdet werden, daß Sie dem Pbysiker die Ausũbung der Privatpraxis gänzlich obne Rädsickt auf alle Verhältnisse verbieten. In manchen Gegenden würde war kaum Aerjte bekommen können, wenn nicht die Phrsikats⸗ Fel ungen daneben wären. Das sind jedenfalls Bedenken, die zeigen, das es sich bier durchaus nicht um eine ganz klare, zweifellose Frage dandelt, daß man ganz einfach nur Ge d zu geben braucht, um neue Beermtenftellen zu kreieren, und nun glaubt, damit wäre die Frage zelést. So liert die Sache nicht. Aber, meine Herren, wenn in Zu⸗ ait vom Kultus- Ministerium nachgewiesen wird, daß in nm zelnen Bezirken mit besonders dicht gedrängter Bevölke⸗ rare eine solche ausschließliche Beschäftigung des Gesundbeits⸗ mts wenn ich den Aut druck gebrauchen darf *rferderlich ist, dann stebt es der Staatsregierung immer ju a agen: bier brauche ich einen voll und ausschließlich beschäftigten Mann; ich zwinge ibn, entweder auf die Praxis oder auf seine Srellanz zu verzichten; und für solchen Fall muß man natürlich auch r Sebaltsderbältnisse angemessen regeln. (Sehr richtigh

Ick glaube, wir werden uns auf dieser Basis am besten ver— gändigen; wir wollen ja alle nach derselben Richtung hin, und die Ferrissien kann ja diese Frage eiwägen.

Ich gebe aber roch weiter. Infolge meiner Vorliebe für die Verkimdarg der Gesurdbeiter flege mit der allgemeinen Verwaltung würde ich die Einrichtung, die wir früher in Hannover hatten glauben Sie nicht, daß das bloß bann oversche Befangenheit ist, wenn ich das sage —, empfeblen, nach welcher die großen Städte selbst Ste dtärne arstelter, die nicht gerade ausschließlich beschästigt waren in der srensicken Richtung der öffentlichen Gesundheiter flege, sondern sonst auch überall bei den Verraltungen, 1 B. an den grartenbäusern, Irrenbäusern u. s. w. die Hauptleitung batter. Selche Stadtärzte, die die Städte anstellten, batten auch die Befagniß, öffentlich / rechtlich als Physici iu fungieren. In

Hannober waren in allen größeren Städten solche Stadtpbrtei. Ich habe nie darin einen Nachtheil erblickt, und ich bia der Ueber⸗ zeugung, daß diese Einrichtung in dem Wunsch vieler Städte liegt. Es handelt sich durchaus nicht bloß um die Frage: wer zahlt das Gehalt? Es kommt auch darauf an, ob der Arit nach kommunalen Gesichtexunkten angeflellt ist, in vielen Fällen somit ein größeres Vertrauen, einen grõßeren Einflaß auf die Tharigkeit der Stadtverwaltung in Bezug auf das bygienische Gebiet genießt. Das mag die Kommission auch erwägen, wenn sie eine Bestimmung treffen will, daß die Möglichkeit wenigstens gegeben wird. Wieviel Gebrauch davon seitens der Regie rungen gemacht wird, solche öffentlich ˖ rechtliche Befugnisse an Stadtärzte zu ertheilen, das muß der Regierung überlassen bleiben. Es giebt ja jetzt in mehreren größeren Städten solche Stadtärzte, die keine Praxis treiben, auch nicht treiben dürfen, die sich lediglich mit der öffentlichen Gesundbeitspflege als Rathgeber, Leiter und Führer beschäftigen, und das hat sich nach meiner Meinung in den verschiedenften Städten ganz vorzũglich bewãhrt.

Es maß auch anerkannt werden, daß die Gehaltsbejüge und Pensionsverbäãltnisse der jetzigen Physiker, selbst wenn sie in der big herigen Stellung verbleiben, einer Verbesserung und Regelung be⸗ dürfen. Eine solche Frage kann man aber nicht durch Gesetz ordnen, sie muß durch den Etat geregelt werden, denn wir normieren unsere Gehälter nicht durch Gesetze, sondern ükerall durch den Etat. Es wird sich fragen, ob man dafür eine allgemeine Regel finden kann, solange die Physiker auch Privatpraxis treiben dürfen, und wo man etwa die Grenze finden soll, diese Privatpraxis zu beschrãnken? Das wird alles nur erwogen werden können nach den besonderen Verbältnissen des einzelnen Falles unter jur Dispositionsstellung von Minimal und Maximalsätzen, deren Vertheilung dann in der Hand des Herrn Kultus. Ministers in Uebereinstimmung mit der Finanz verwaltung liegen würde.

Man könnte an der Vorlage weiter vermissen, daß sie sich auf die unterste Instanz beschränkt, daß sie nicht die Frage, ob auch eine Reform in der Provinzial. oder Ministerialinstanz stattfinden můüsse, beantwortet. Der Herr Kultus. Minister bat jedoch ganz richtig gesagt: Fangen wir doch erst einmal bier in dieser Inftanz an; das präjudiziert einer weiteren Reform in der höberen Instanm in keiner Weise. Selbst wenn man das Gesetz in dieser Beziebung noch nicht für voll⸗ ständig bält, so würde das doch in keiner Weise bindern, ts sväter zu vervollstãndigen.

Ich bitte also, die Vorlage in der Kommission nicht so zu be—⸗ handeln, daß das Kind gänzlich erdrückt wird.

Abg. Eblers (fr. Vgg): Ich halte die Bebauptung, daß die Kreiepbrsiker von ihren Patienten abbängig seien und deshalb von der Privatpraxis befreit weiden müßten, nicht für richtig. Die Vorlage prickt die Hoff nung aus, daß die Kreisärite in Zukunft den ortlichen und finanziellen Verbältnissen der einelnen Gemeinden Rechnung tragen, über die Grenzen des Nethwendigen nicht binausgeben und sich vor allem häten werden, Maßnabmen iu empfehlen, die sich nibt bereits durch die Erfabrrng als gut bewährt haben.“ Wenn man solche Teute findet, dann sollte man sie gleich zu Ober- Präsidenten machen. Redner bemängelt besonders die Bestimmung, fas in den Städten die Gesundbeitskemmissionen unter die Kreigãrjte gestellt werden sollen. Es liege doch gar keine Veranlassung vor, gegen die großen Städte besonders mißtrauisch zu sein Sie hätten doch alle möglichen gesundheitlichen Einrichtungen getroffen, sie

richteten kyzienlsch- Stationen ein, stellten Schulärste an u. s. w. Redner beantragt ebenfalls die Ueberweisung der Vorlage an eine Kommission.

Die Vorlage wird an die Kommission verwiesen, welche mit der Vorberathung der Vorlage über die ärztlichen Ehren⸗ gerichte betraut ist, und zwar wird diese Kommission um 7 Mitalieder verstärkt werden.

Schluß Ai, Uhr. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr. (Erste Berathung der dem Hause zugegangenen Justizgesetz⸗ entwärfe einschfießlich desjenigen über die neue Gerichts organisation für Berlin).

Verkehrs⸗Austalten.

Budapest, 22. April. (W. T. B.) Die Grbebung der Schiffabrisgebübren am Eisernen Thor, welche am 1. Mai beginnen follte, bat einen kurjen Anfschub erfabren, da die Dtganisation des Lootsendienftes noch nicht vollständig beendet ist.

St. Petersburg, 21. April. (B T. B.) Bel mãßigem Wasseiftande bat gestern Abend der Gisgang auf der Newa r . Die Eröffnung der Schiffahrt steht unmittelbar edor.

Bremen, 21. April. (W. T. B.) Nerddeuticher Llopd. Dampfer Bayern“‘, v. Oft. Asien komm., 21. Ayril v. Port Said n. Bremen abgeg. „Rönigin Luise 20. April v. Niem Jork n. Bremen abgeg. Preußen“ 21. April v. Bremen in Colombo angek. Friedrich der Große“ 20. April v. Bremen in New York ange. Halle, nach dem La Plata best. 30. April Dover passiert, Sachsen *,. a. Or. Asien best. 20. April in Antwerpen angek. Stuttoart . 19. April Bremen in Fremantle anget. und 29. April n. Azelaide abgeg. Gera“ 19. April Reise v. Neapel 3. Auftralien fortzes. Kailser Rilbelm II. 26. April Mrgt. v. Gibraltar nach New Jork ab⸗ gegangen.

22. April. (W. T. B.) Dampfer Barbarossa“ 21. April a. d. Weser angek. . Mainz. 21. April Reise v. Lissabon n. Brasilien fortges. Roland, n. Baltimore beft., 21. April Dover wassiert. Gms*, n. New Jork beft.,, 21. April in Neapel angek. Stolberg 2 Arril Reise v. Meji n. Hongkong fortges. „Königsberg, n. Ost⸗ Asien best, 21 Aprsl in Hongkong angekommen. „Ellen Rickmers , X. April v. Galpeston in Bremerhaven angelkommen.

Hamburg, 21. April W. T. B.) Ham burg Amerika - Linie. Dam fer Patria“, v. New Jork kommend, Arabia. , v. Philaꝛelxbia kommend, gestern in Hamburg eingetr. Rhenania geftern v. S* Thomas nach Hamburg abgeg. Polvnesia? gestern Prawle Voint, „Beile Rickmer Gibraltar, ‚Fürst Biemarck' heute Doher passien.

227. April. (B. T. B.) Damvfer Pennlvylvanig“ gestern in New Jork, „Armania“ in Pbhiladelpbia, Andale sia“ in YYkobama, Sorbie Rickmers? von St. Thomas kommend, in Hamburg, „‚Sibiria“ beute in Penang angel. „Scotia gestern von St. Thomas, „‚Frarcia von Havre nach Hamburg, ‚Fürst is marck! v. Cberbourg n. New Jork abgegangen.

Ee md on, If Aprii. (B. T. B) Casstle. Linie. Dampfer Pembroke Castfe ! beute auf Heimreise in London angek. Raglan FTaftle- Feut? auf Augreise Canarische Jaseln pafs. Braemar Gastle“ heute auf Autzteise v. London abgegangen.

Union-Linie. Dampfer Norman“ kerne auf. Heimreise ien Seutbampton angtk. German.? gestern auf Ausreise don den Ganarischen Jafeln atgeß. „Gaul“ gestern auf deimreise von Ravftadt abgegangen.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich P

M 95.

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Zweite Beilage

Berlin, Sonnabend, den 22. Apri

eußischen Staats⸗Anzeiger. .

1899.

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Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗Maßregeln. Nachrichten über die Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande. Oesterreich.

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Dber· Oesterreich Steiermark.

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Böhmen Mãhren Schlesien

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Maul und Klauenseuche Lungenseuche Rothlauf der Schweine Schweine seuche. .

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Maul · und Klauenseuche. Rothlauf der Schweine Schweine est (Schweineseuche) Rothlauf der Schweine Maul und Klauenseuche Schweineyest (Schweine seuche) Rothlauf der Schweine Schweinepest (Schweine seuche) Rorblauf der Schweine Schweine vest (Schweineseuche) Maul. und Klauenseucke⸗ Schweinepeft (Schwein eseuche) Maul⸗ und Klauenseuche ..

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Rothlauf der Schweine Schweine pest (Schweine seuche) Maul · und Klauen seuche Maul und Klauenseuche. Rotblauf der Schweine Schweine vest ( Schweineseuche) Maul und Klauenseuche. Rothlauf der Schweine. Schweinepest (Schweine seuche) Rotblauf der Schweine Schwein epest (Schweineseuche

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10. Februar. Zabl Komitate: Orte: Höfe:

1I7. Februar. 24. Februar. der verseuchten Komitate: Orte: Höfe: Komitate: Orte: Höfe: 24 204 3. . e. 11 21 6 29 103 18 28 84 20 31 30 487 51 464 51 460

Rußland. Rinderpest.

1883

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l. 1b. Februar.

Basel⸗Landschaft . Appenzell a. Rh

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16. 28. Februar. Maul und Klauenseuche.

Zahl der verseuchten und verdächtigen Orte: Ställe: Orte: Ställe:

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16. 28. Februar.

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Provinzen: Gemeinden: Ställe: 311 9 129 197.

Niederlande. Februar.

Maul- und Klauenseuche.

Provinzen: Hern brabant Gelderland.

Stückjahl des Viehs: 285

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Nordholland Seeland. Utrecht

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Groningen Drenthe Limburg

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Das Erelsschen der Maul- und Klauenseuche ist dem Talseriichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Viehmarkte zu amburg und vom städtischen Viebbofe zu Dortmund am April, hom Viebbofe zu Magdeburg am 21. April, der Aus⸗ bruch der Maul · und Klauenseuche vom Schlachtviehhofe zu Bremen am 21. April. c n , .

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Land⸗ und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Preußen um die Mitte des Monats April 18989.

Nach den im Königlichen Statistischen Bureau zusammengestellten Ergebnissen der Erhebungen über den Saatenstand in Preußen be⸗ rechtigte derselbe um die Mitte des Monats April zu folgenden Er⸗ wartungen (Note 1: sebr gute, 2: gute, 3: mittlere (durchschnittliche], 4: geringe, 5: sebr geringe Ernte): Winterweizen 24 lim April 1888: 73), Winterspel; 20 (24), Winterroggen 2, (2.3), Klee 28 (2, 8), Lujerne 2,7, Wiesen 2,8 (2ů5). Wegen Aus winterung, Mauseschaden z, Schneckenfraßes und dergleichen wurden in Hunderttheilen Fer Anbaufläche der betreffenden Frucht umgepflügt: Winterweizen 07, Winterroggen O, 8, Klee 3,2, Luzerne 1,1 0la.

Erläuternd wird ju diesen Zahlen in der Stat. Korr.“ Folgendes bemerkt:

Die Weizensaaten sind allgemein gut durch den Winter ge⸗ kommen und haben durch Schädlinge nur wenig gelitten. Auch die Roggen saaten haben zum größten Theil in dem berflossenen, äußerst milden Winter weder durch Frost noch durch Schnee Schaden ge— nommen, Gine Ausnahme biervon bilden eine größere Anjabl ost · und westprenßischer Berichtsbezirke, in denen wegen ver⸗ späteter Bestellung und zeitig eingetretenen Frostes die Saaten nur schwach und darum wenig widerstandgfähig in den Winter kamen. Bedeuienderen Schaden scheint der Nachwinter im Monat März an⸗ gerichtet ju haben. Besonders in den östlichen Provinzen sank das Thermometer an manchen Orten bis auf 15 Grad Celsius unter dem Gefrierpunkt. Dazu kommt eine fast über das ganze Staatsgebiet verbreitete und in dieser Ausdehnung wohl nur selten dagewesene Mäuseplage. Durch den milden Winter begünstigt, haben diese Rager besonders in den Provinzen Schlesien und in einem großen Theil der Provinz Sachsen die Roggensaaten derartig beschädlgt, daß bereits große Flachen umgeackert werden mußten. Aus einem Berichtsbezirt im Kreise Schweidnitz wird beispielzsweise mitgetheilt, daß innerhalb der zurückliegenden fünffnig Jahre ein derartiger Mãäuseschaden bisher nicht beobachtet worden sei⸗ .

In den Provinzen Ostpreußen, Schlesien, Hessen Nassau und im Rbeinlande haben ferner Schnecken die Saaten hin und wieder abge—⸗ freffen; doch scheint der Schaden geringer zu sein, als nach den No— vemberberichten des Vorjahrg angenommen werden mußte. Zur Zeit wird die gedeihliche Weiterentwickelung der Saaten in den Provinzen Ost. und Westpreußen, Schleswig Holstein, Hannopber, Westfalen, Hessen⸗Nassau und Rheinland durch anhaltend naßkaltes Wetter, in den Probinzen Posen und Schlesien sowie in einem großen Theile der Provinz Sachsen durch längere, erst in den letzten Tagen durch Regen unterbrochene Trockenheit aufgehalten; wurden doch in einem Berichts⸗ besirk dez Kreises Welßenfels in der Zeit vom J. November des ee g bis jum J. April dieses Jahres nur 71,V mm Niederschläge gemessen.

Ebenso störend haben die Witterungsverhältnisse auf die Be— stellung der Felder mit Sommerfrucht eingewirkt; sie wurde jwar bereits in den ersten Tagen deg Vormonats begonnen, dann aber durch den Ende März fast allgemein eingetretenen starken Frost unterbrochen. .

Der junge Klee, welcher infolge Lagerns der Ueberfrucht im Vorjahre nicht selten lückenbaft aufging, bat von, den Mäusen am meisten gelitten; Umackerungen in größerem Umfange sind deshalb bereits erfolgt oder stehen noch bevor. Am ungünstigsten lauten die Nachrichten über seinen Stand aus der Provinz Posen und den Regierungsbejntrken Breslau, Liegnitz und Merseburg; dort ist angeb⸗

lich ein großer Theil der Kleefelder von den Mäusen völlig vernichtet.

Die Wiesen sind im ganzen Osten noch ohne jedes Wachsthum und fangen auch im Westen nur vereinzelt an grün zu werden; die Flußwiesen stehen größtentbeils voch unter Wasser.

Der Umfang der Umackerungen wird sich mit Sicherheit erst im Mail dieses Jahres feststellen lassen, ist jedenfalls aber schon jeßzt be= deutend größer als im Vorjahre. Für Weizen wird er sich in mätzi gen Grenzen halten, bedeutender dagegen beim Roggen und besonders beim Klee sein, anscheinend zum großen Theile weniger durch eigentliche Winterschäden als durch Mäuse⸗, vereinzelt auch durch Schnecenfraß veranlaßt. So melden vom Hundert eingegangener Berichte Staate 29,4 einen Mäuseschaden, und jwar:

aus dem aus dem Regierungsbezirk Regierungsbezirk J K / , Gumbinnen . Hildesheim. Dan ig. Lũneburg Marienwerder Stade 33 Osnabrũck. rankfurt. Aurich tettin.. Münster Köslin.

. Minden Stralsund. Arns berg Posen

4 Cassel Bromberg. Wiesbaden Breslau Koblenz. Liegnitz.

Düsseldorf. Oppeln. fseldorf

; Köln Magdeburg Trier Merseburg Aachen. Erfurt.

Sigmaringen. * 8 8 Schleswig.

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Das kranke Schwein. Ein gemeinverständlicher Rathgeber zur Erkennung, Bebandlung und Verhütung der . . fowie zur Beurtheilung de? Fleisches kranker Schweine. Von Thier. art Dr. O. Hilfreich, Zweite, verbesferte Auflage mit einer Tafel in Buntdruck und 25 Abbildungen. Verlag von J. Neumann, Neu⸗ damm. Preis geb. 1 Æ 69 3. In dieser neuen Auflage des Bucheg haben die Abschnitte über die Schweine seuchen entsprechend den Fortschritten der Wissenschaft und Praxis eine vollständige Umarbeitung erfabren. So wird darin beispielsweise die sich immer mehr und mehr Anerkennung verschaffende Behandlung des Rothlaufs durch die Imxfung in ausführlicher Weise beschrieben und berichtet, welche Erfolge man bisher durch dieses Ver⸗ fahren erzielt hat, Im übrigen ist der Inhalt unverändert geblieben. Die dem Buche beigegebenen Abbildungen tragen zum Verftändniß des Inhalts wesentlich bei. Das Titelbild zeigt ein in den natürlichen 5 wiedergegebenes Hautstäck eines mit Nesselfieber bebafteten Schweines und ermöglicht dem Laien die Unterscheidung der schweren Rotblaufseuche von dem ungefährlichen Nesselfieber. Auch in dieser neuen Auflage wird sich das kleine Buch Schweinezüchtern, denen ein Thierarjt nicht sofort erreichbar ist, als Rathgeber nätzlich erweisen.

Sandel und Gewerbe.

Konkurse im Auslande.

ö ö Galizien.

Konkurseröff nung über das Vermögen des protokollierten Kauf⸗ manns Moritz Malawer in Sanok mittels Vescheides des K. K. Kreisgerichts in Sangk vom 15. April 1889 Ni. S. 2398. Provi- sorischer Konkurs masseverwalter Advokat Dr. Arthur Goldbammer in FSanok. Wahltagfabrt (Termin zur Wahl des deñinitiven Konkursmasseverwalters) 27. April 1899, Vormittags 10 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 1. Juni 13899 bei dem genannten Gerichte anzumelden. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der An⸗ sprüche) 22. Juni 1899, Vormittags 10 Uhr.

Rumänien:

Lupu Ungar in Galatz. Tag der Konkurs verhängung: 30. III.III. IV. 1889. Frist für Anmeldung der Forderungen bis 26. IV. S8. V. 1899. Termin für die Verifikation der Forderungen am & / 20. V. 1899.

Frazi J Zlatarof in Tu lega. Tag der Konkursverhängung: 29. IIILII. IV. 1899. Frist für Anmeldung der Forderungen bi 26. IV., 8. V. 1899. Termin für die Verifikatien der Forderungen am 8. / 20. V. 1899.

Bulgarien.

Durch Beschluß des Varnaer Kreisgerichts ist am 12. April 1899 Konkurs über daz Vermögen des Kaufmanns An ten M. Seftotidl(os in Varna eröffnet und zum prowisorischen Konkursmassenverwalter der Advokat Varban Papantscheff ernannt worden. Die Wahl des definitiven Massenverwalters erfolgt am 12. Mai 1899. Forderungen sind bis zum 19. Mai 1899 dem Varnger Kreisgericht (döurch bei diesem zugelassene Anwälte) ju melden Der Termin zur Feststellung der Anfpräche ist auf den 11. Juni 1899 anberaumt worden.

Daz Kreisgericht in Widdin bat über das Vermögen des dortigen Kaufmanns Wanko N. Stefanoff den Konkurs verhängt.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 21. d. M. gestellt 15 132, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. . DOberschlesien sind am 21. d. M. geftellt 5292, nicht recht⸗ jeitig geftellt keine Wagen.

Nachweisung

über verlangte und gestellte Wagen für die in den Eisen; bahn-⸗-Direktionsbejirken Magdeburg, Halle und Erfurt belegenen Kohlengruben.

Am 1. April 1899 wurden verlangt 2559, gestellt 2547 Wagen u 10 t, am 2. April verlangt —, gestellt —, am 3. April berlangt —, gestellt ——, am 4. April verlangt 2459, geftellt 2457, am 5. April verlangt 2724, gestellt 2724, am 6. April verlangt 2618, gestellt 2618, am 7. April verlangt 2671, gestellt 2671, am 8. April verlangt 2715, gestellt 2715, am 5. April verlangt 68, gestellt 683, am 160. April verlangt 2690 gestellt 2680, am 11. April verlangt 2603, gestellt 2695, am 12. April verlangt 2652, gestellt 2652, am 15. April verlangt 2577, gestellt 20977, am 14. April verlangt 2662, gestellt 2660, am 15. April verlangt 2742, gestellt 42; im Ganzen wurden vom 1. bis 15. April verlangt 31 733, gestellt 31 726 Wagen zu 10 t.

ZZwan gz ver steige rungen, Beim Königlichen Amtsgericht 4 Berlin stand das Grundstück Tilfiterstraße Sl, dem Rentier Gustav Schrader gebörig, zur Versteigerung. Fläche 60 a. Nutzungswerth S990 4 Ersteher wurde für das Meistgebot von 133 000 1 Kaufmann Jacob Moritz, Kurfürstendamm 124. Aufgehohen wurde das Verfahren der Zwangeversteigerung der nachbenannten Grundstücke: Choriner straße 5a, der Frau Anng Messerschmidt geboͤrig. - Pappel

allee 91/92, dem Ziegelmeister Carl Sperber gehörig.