kaum ausgeprägten südlichen Versetzungen. Die Lufttemperatur sich im Schatten zwischen 270 bis 310 C. und wirkt ehglte bisweilen recht erschlaffend. ͤ aufenthalt auf verschiedenen Inseln des Indischen Meeres sei noch Folgendes erwähnt. Als wir in der Nähe des Suadiva⸗-Atolls der Malediven am Abend des 19. Februar vor Anker gingen, ließ sich der Rajah der Inseln an Bord rudern und lud zu einem Der Leiter der Expedition stattete diesen bei
in der entgegenkommendsten
von Praslin kommt die berühmteste aller Palmen, die Lodoicea Mittelalter hoch ge erreichen monströse Di kann sich kaum ein Exemplare unter spezi so begleitete uns au Seychellen de schenkte der Ex de mer“ bekannten bizarren Frü kommen des Inspektors erhielten wir alle in botanischer Hinsicht interessanten Theile der Palme, welche den Botaniker der Expedition in den Stand setzen, e der Lodoicea zu entwerfen.
Formen. (Aehnliche Formen trafen wir auch im antarktischen Gebiete an).
Ein ähnliches, bisher unbekannt g das im wesentli
ie Intensität dieser Sprungschicht teressante Verschiedenheiten in der n ihrer absoluten Tiefe, die in schieden ist, herausgestellt, doch t unterbleiben, ahlenmaterials
Oberflächen⸗ o C. und ist (lin 600 m.
begaben, desto mehr nahm d ab; ferner haben sich sehr in Lage der Sprungschicht, d. h. i den einzelnen S müssen die nähere sie eine ausgiebige Bea voraussetzen.
ueber den weiteren Verlauf der deutschen Tiefsee⸗ Expedition *) werden die nachstehenden Mittheilungen aus einem Berichte des Leiters von Interesse sein. An Bord des Dampfers „Valdivia“, den 12. März 1899.
traf am Abend des 22. Januar 1899 adang ein. Nach der langen Fahrt biet und den südlichen Indischen einwöchentlichen
bei dem hohen Feuchtigkeits
ebliebenes Konstruktions⸗ Ueber unsern Landau
chen wieder auf einer en beruht, vermochten wir fischen (Cephalopoden) nach⸗ tigen neuen Formen wenn ich auch nur wachs an unseren Kenntnissen von ürmern, Seewalzen (Pelagothuria),
schätzt und fast mit Gold aufgewogen, mensionen, und an Wucht der Belaubung e Palme mit der Lodoicea messen. Da die ellem Schutze des Gouvernements stehen, f Veranlassung des Administrators der spekto ) Das Gouvernement pedition eine größere Anzahl von den als „cocos chten, und durch das Entgegen⸗
prinzip der Augen, teleskopartigen Umformung derselb bei verschiedenen pelagischen Tinten zuweisen, die gleichfalls in manchen eigenar Es mürde zuweit fuhren,
tromgebieten verschieden heren Angaben hierüber je rbeitung des
angrenzenden Besuch ein. Tagesgrauen ab und wurde Weise von der streng muhamedanischen Bevölkerung auf⸗ Obwohl dieselbe dem malayischen Typus zu⸗ doch recht abweichend gestaltet ĩ an arabische Gesichtszüge dar. Unter den jungen Männern fielen eine Anzahl auffällig schöner Gestalten auf; in dem Dorfe und in den Hütten herrschte peinliche Sauberkeit, und die prachtvoll gestickten Gewandungen der mit Goldschmuck behängten Frauen zeugten von einem Im übrigen trug die Flora bestandenen niedrigen Inseln den allgemeinen Charakter der Vegetation von Koralleninseln zur
erbeutet wurden. rinspeltor der ‚nen annähernd den reichen Insp For ten Mollusken, Crustaceen, Medusen, Schwimmpol ypen und Urthieren s den die ausgiebige Verwendung der Vertikalnetze bedingte: nch glaube versichern zu können, daß die Expedition gerade in bdieser Hinsicht einen Vorsprung vor den früheren Tiefsee⸗ Expeditionen gewo
Um über die pflanzlichen und thierischen Or wurde besondere
Becken vor Sumatra erreicht das lich hohe Temperatur von 29 5 Tiesseewasser
Die „Valdivia“ in dem Emmahafen vor P durch das antarktische
m
wasser eine ziem salzärmer Tiefe 35,3 /go). So treffen eine Reihe günstige geradezu erstaunliche Ueppi und thierischen Lebens von der boden zur Folge haben. Die niederen pflanz und Oscillarien, ver flächenwassers und weilen von einem abgestorbenen Reste dieser u lichts an der Oberfläche t in die Tiefe sinken, e namentlich auch die au
(33,8 0 ) als das Expedition childern wollte, Westküste Sumatras,
malerischen,
genommen. gerechnet wird, zeigt sie sich und bietet eher Anklänge
dann in dem relativ abgeschlossenen Becken r Bedingungen zusammen, tin der Entfaltung pfl Oberfläche bis auf den Meeres⸗
Aufenthalt an der fünftägigen Ausflug in die Landschaftsbildern Durch das weitgehende lche auf Anweis t Rath und That unterst t auf Sumatra auch und für
ine monographische Schilderung — ü Aufgenommene Photographien (die ersten, welche an dem natürlichen Standpunkt aufgenommen gn, werden später zur Belebung der Darstellung sicher eitragen.
Unsere zoologischen Sammlungen wurden durch mehrere seltene Vogelarten, welche nur auf einzelnen Seychellen⸗Inseln vorkommen, bereichert. Von ganz besonderem Werthe sind vier
roße lebende Exemplare der nur noch auf Aldabra vorkommenden
Schi Unter ihnen befindet sich ein mehr als hundertjähriges Exemplar von monströsen Dimensionen, welches uns nebst zwei mittelgroßen Thieren von dem Besitzer der Insel Felicits als Geschenk übermittelt wurden. Da auch von seiten des deutschen Konsuls ein großes Exemplar der Expedition überwiesen wurde, so verfügen wir über einen stattlichen Bestand von fast antediluvianisch sich ausnehmenden Schildkröten, welche hoffentlich bei sorgfältiger Pflege lebend in Hamburg ankommen werden.
an großartigen welche eine
Padangschen Entgegenkommen ung des Gouver⸗ ützten, gelang es, Mehrung unserer Aufnahmen des Landschaft nutz⸗ tgegenkommend erwies si
tropischen lande benutzt wurde. der holländischen B neurs hin uns mi den Aufenthal Sammlungen
malayischen Völkertypus und der e Nicht minder en sässige deutsche Konsul.
L Die Untersuchungen längs der Westküste Sumatras bis zu den Nikobaren.
welche wir vor unserem Eintreffen
serer Abfahrt (com 30. Januar bis
n Sumatra bis zu
eitere Ausdehnung,
onders interessante
nnen hat. ; Tiefenverbreitung der im Wasser flottierenden anismen ein sicheres Urtheil ufmerksamkeit den Schließ⸗ Da diese sowohl über die untere im freien Ozean, über die men in größeren Tiefen und ihre Schalenreste am Aufbau einwandfreien wir allmählich dazu übergegar
eamten, we
2 .
wie Diatomeen cken des Ober⸗ ere Netze bis⸗
lichen Organismen, färben oft große Stre chern so reichlich, daß uns dicken Brei derselben erfüllt waren. nter der Einwirkung des Sonnen—⸗ anischen Substanz hl die flottierende f dem Grund ange⸗ staunlichen Ueppigkeit haben wir nirgends Gebiet — ähnlich ergebnißreiche an der Westküste von Sumatra. Mollusken (unter diesen es nur von weni Crustaceen und Glas⸗ eichthum an Tiessee⸗ großer, daß wir a die in diesem eans erbeutete Tiefenfauna des Golfes von Bengalen indischen Regierung ge⸗ rn entdeckt wurde — so zu gewinnen, daß vorfuhren. im Reichthum an Beschaffenheit
3.
zu gewinnen, netzfängen gewidmet. Grenze pflanzlichen Lebens Schichtung thierischer Organis über den Antheil, des Meeresgrundes nehm Aufschluß geben, so sind
gewissen allgemeinen Woh
photographische ; r der meist mit Cocospalmen
igenartigen
94 .
bar zu machen.
uns der in Padang an produzierten org
; ö n. so tritt sowo lephanten⸗Schildkröten.
Große Erwartungen bezüglich der kaum bekannten Land⸗ d Landfaung hatten wir an einen Besuch von Diego Garcia — der größten Chagos⸗Insel — trafen dort am Abend des 23. Februar ein, und der Kapitän ch im Hinblick auf die genauen Seekarten und unter Einfahrt in die
massenhaf pelagische, wi siedelte Tief Während der Fahrt der — auch nicht im antarktisch Dredschzüge ausgeführt, wie Prächtige neue Formen von ein tadellos erhaltenes Exemplar d ditionen erbeuteten Tintenfisches Spirula), schwämmen füllten die organismen war bei einz chwer zu bewältig Gebiete des Indischen Oz manche Anklänge an die Fauna darbietet — wie sie durch das der hörende Vermessungeschiff suchte ich den Anschluß wir von Atschin Auch hier Tiefenorganis men, Meeresbodens Sumatra bis zu nämlich der Grund aus der allmählich gegen die nö
enfauna in einer geradezu er
„Valdivia“ alten. Sie geben ein anschauliches
des organischen Lebens in ch den Beweis, daß selbst 5000 m noch lebende Crustaceen rien) flottieren. m Inhalt erfüllt sind und en in 3000 resp. 5000 m sen) in der Nähe des Grundes so fließt den auf dem Meeresboden Formen eine unversiegliche Quelle eit von dem Quantum an der cher Substanz und der Tiefe siedelten, tritt deutlich (wie bei Sumatra) omcen und Oscillarien an der er organische Detritus so massen⸗ Meeresboden, daß die Grund⸗ Im freien Ozean, wo bedeutende Tiefen herabsinken verlustig gehen, dem Meeresboden Diese Verhältnisse sind gerade im ällig ausgeprägt, während im kalten einer erstaunlich reichen Oberflächen⸗ in bedeutenden Tiefen von uns eine dfauna nachgewiesen wurde. Nebenbei as Relief des Bodens und das Meeresboden aufbaut, von bedeut⸗ gkeit der Grundfauna ist: Tiefen oder auf dem Steil⸗ sere Schleppnetze ein äußerst
von Stufenfängen zu veranst Bild über die vertikale Verbreitun der Tiessee und liefern zuglei in den größten Tiefen bis zu (Copapoden) und Schalenreste oft no (wie zwei direkt über dem Meer ausgeführte Schließnetzzüg sich massenhaft anstauen, sich ansiedelnden fo von Nahrung. Oberfläche produzierter organis des Grundes, auf welchem sich Thiere an In der Nähe besonders reichlich die Diat Oberfläche wuchern, fällt dies haft auf den relativ flachen fauna erstaunlich üppig sich en die meisten Schalenreste und größtentheils
Den Untersuchungen, in Padang und nach zum 8. Februar) lä den Nikobaren ausfü weil wir gerade in diesen Verhältnisse stießen.
Der Westküste von Sumatr iemlich großer Inseln analartiges Becken von Tothungen war bereits der außerhalb dieser Inselreihe
entschloß si der Gunst einer mondhellen Nacht zu einer von Korallenriffen starrende gewaltige Binnen⸗-Lagune des Atolls. Die Bevölkerung war nicht wenig überrascht, als sie am Morgen Administrator der unter englischem Schutze stehenden Insel und diente gewundenen ere Erwartungen über die in Erfüllung. zeigt aber keine
ugs der Westkuͤste vo hrten, gaben wir eine br
Regionen auf bes Urthiere (Radiola
en Expe⸗ ; ch mit organische Netze, und der R elnen Fängen ein so en vermochten.
a ist eine Reihe theilweise t, welche durch ein breites d. Durch frühere
Ver yeichniß der wichtigeren Lothungen der „Valdivia“ im äquatorialen Indischen Ozean.
ließ sich
die Lagune. Leider gingen uns Fauna und Flora der Insel nicht Vegetation ist zwar un endemischen Formen, son
vorgelager r Sumatra getrennt sin Nachweits geführt worden, die Kuͤste steil in große Tiefen
ihn nur s entlegenen
Abhängigk gemein malerisch, dern nur jene auf allen Atollen ver— breiteten und durch Schwimmfrüchte ausgezeichneten Baum⸗ ; Auch die Vogel- und Insektenfaung, nicht minder die drei Arten der massenhaft den Cocoswald durchschwärmenden Landkrabben lassen endemische For Wir verbrachten daher auf der Insel, wo wir das Gastlichste aufgenommen wurden, nur zwei Nachmittag des 25. Februar. einen Einblick in ltverlorenen und seit zehn Jahren von dem großen Verkehr abgeschnittenen Insel zu erhalten, deren Werth ausschließlich in der Ausnutzung des pra Bestandes von Cocospalmen beruht. nur vier verheiratheten welche das französische Kreolen-Patois sprechen, der Gewinnung des Cocosöls be lebhafte Thätigkeit Obwohl Beamte
Sumatra aufgeführte Lothungen, Investigato von 52435 und 4883 m Nordwestseite ermittelt war, tfernt von der Insel Nias as Land eine Lothungsserie, welche d 660 m sehr anschaulich den
üste auf einer verhältnißmäßig kurzen
Nr.
der Küsten,
bis zu den Nik keine Abnahme
im Bereiche und Strauchformen.
Steilabfall noch nicht genauer am 3. Februar 60 und veranstalteten gegen d mit 5214 m, 3127, steilen Anstieg der K Strecke darlegt.
Der Kanal zwi einer mittleren und nördlichen che die in diesen Gegenden einer recht schwierigen gestalten. es sich hier ur
fuhren wir Seemeilen en loco go g ft Dredschzügen den südlichen Nikobaren besteht einem grünlichen Tiefenschlamm, rdlichen Rikobaren zu einer zement⸗ Grundnetze terem Fischen Abstand nehmen vir auf der Fahrt von Sumatra chleppnetzzüge ausgeführt, deren Materials wohl gestatten wird, über den Charakter dieser eigenartigen
wiederum au Tage und verließen sie am Immerhin war es von g das Gemeinwesen einer we
ihres Inhalts roßem Interesse
2 1 2 83 —
spärlich eniwickelt auf. Indischen Ozean recht auff antarktischen Gebiete mit s flora von Diatomeen auch noch reich entwi sei indessen bemerkt, daß d Material, aus dem sich der samem Einfluß auf die Reichhalti auf thonigem Schlamm in großen abfalle der Korallenriffe fischten un igfügiges Material.
Um indessen über die Erfahr der Schließnetze gewann zufügen, sei erwähnt, lebendiger organische Etagen gliedern la hinab und ist dadu pflanzlichen üppig gedei
2 —
schen den Inseln und Sumatra starrt in Region von Korallenriffen, ohnehin nicht ungefährliche Es stand zu . n ein seichtes Becken handeln sindessen noch unbekannt war, der Küsten bis zu Um so über— üdlich von
gefährdete, daß wir von wei Im Ganzen haben bis zu den Nikobaren 21 S Ergebniß den Bearbei ein endgültiges Urthei Tiefenfauna zu fällen. . Bei der knapp bemessenen marinen Untersuchungen nach vermochten wir den Inseln u sicht merkwürdigen Bewoh Auf der Insel Nankauri wurde ein Landungsversuch gemacht, dem Photographen bildungen (den ersten, dieser Stämme ein ung Auf Nankauri, wo fanden wir sowohl diese, wie Strafkolonie — wohl infolge d Die Bewohner, stehend, nahmen uns entgegen traten uns ldigen dem kraff ten Dorfe kürzlich schäftigte sich die Bevölk Geisterschiffes. zur Versöhnung der Seele de rudert und dem Spiel von lossen; der Zuf Nilobaren See begegneten.
O C M D , o DD —
Unter der
Schiffahrt zu erwarten, daß würde, dessen Tiefe Admiralitãts 60 Faden aufge raschender
ckelte Grun
n, ,
karten nur die in der Nähe führten Lothungen daher die Thatsache, daß wir s nmitten des Kanals relativ ansehnliche Tiefen bis zu 1671 m nachzuweisen vermochten. Becken um ein gegen den Gebiet handelk, ergaben weiterhin die durch
Zeit, die wir für unsere
en trachteten streng geregelter
und polizeilicher Schutz fehlen, herrscht doch absolute Sicherheit; Revolten, wie sie früher aus kommunistischen Regungen entstanden, Jahren nicht mehr vorgekommen.
dreitägiger
verzeichnen. Möglichkeit auszunutz nd ihren in ethnographischer Hin⸗ nur wenig Aufmerksamkeit zu Nias und auf der Nikobaren⸗Insel der immerhin Ausnahme Habitus und Treiben
Daß es sich in diesem sind in den letzten
freien Ozean relativ
ungen welche wir vermittels lle Bemerkungen hinzu⸗ ß sich in Bezug auf das Quantum an r Substanz die Wasserschichten in drei Die oberste Etage reicht bis zu So m daß in ihr die niederen flusse des Sonnenlichts ssimilation ihren Leib aufbauen. S0 m bis zu etwa 350 m. daß in ihr nur wenig pflanz— unabhängig Temperaturen) ihre Existenz⸗ ra“ setzt sich aus einigen Asteròomphalus, Cosci- Algengattung Halosphaera Grund vermögen keine stieren; sie zeigen stets deutliche r abnormen An⸗ tärkekörnern kundgiebt. Reste mit mehr oder minder zer⸗ o erklärt es sich, daß eine reiche von denen kleine Crustaceen Radiolarien (Challengeriden) untersuchten Tiefen von 5000 hin ergaben unsere Schließnetz⸗ man eine der Tiefe proportional ver⸗ Quantum thierischer
kanalartigen abgeschlossenes Temperaturserien erzielten Re man nämlich die von
en, einige spezie Aufenthalt
staltete sich durch das Entgegenkommen des englischen ouverneurs zu einem in mehrfacher Hinsicht ergebnißreichen. Wir trafen am Nachmittag des 5, März vor Mahs ein und nutzten den ersten Tag zu einer Exkursion in das auf den Höhen der Granitberge sich hinziehende Ur zweiten zum Sammeln auf den Korallenriffen zu einer Fahrt nach der Ins Exkursionen auf Mahs und
Seychellen
—r 224
8
Gelegenheit
welche von dem chminktes Bild geben) bot. früher eine däni
uns aufgezeichneten im freien Ozean (außerhalb iebt sich als auffälligste Er⸗ im geschlossenen im Grunde mit 5,90 C. sich n unterhalb goom kontinuierlich tet den Rücschluß, daß das 1 900m aufweist, und nischen Tiefenwasser der Zutritt verwehrt welche wir lotheten, betrugen in südlich von den Mentawi— Mitte des großen Nias⸗
Vergleicht Kurven der Tiefseetemperatur atras) und im Becken, so erg scheinung die Thatsache, daß Temperatur von 909 m a gleichbleibt, während sie im Ozean Dieser Umstand gestat Zugänge als bis zr
rch charakterisiert,
sche Mission existierte, smen unter dem Ein
auch die später angelegte englische er hier herrschenden Fieber — üblem Rufe
waldgebiet, den und den dritten Wenn auch die 1 Praslin infolge der glühenden tze recht strapaziös waren, so lieferten sie doch in botanischer cht ein unerwartet reiches Ergebniß. In zwei Thälern
hen und durch A Die zweite Etage reicht von
ist dadurch charakterisiert,
Organismen schiedenen dort obwalten bedingungen finden. Diese „Schattenflo Diatomeengattungen (Planktoniell nodiscus) und aus der kugligen lb 350 im bis zum Organismen zu exi Spuren des Zerfalls, der s häufung von Chromatop Da indessen die pflanzlichen Inhalt massenhaft niedersinken, s dunklen Regionen thierischer Organismen auftritt, Ostrakoden) und
als Seeräuber in kommender auf, als ich er⸗ völlig nackt esten Fetischismus. ein Bewohner verstorben war, erung mit der H d mit einem fremdart s Verstorbenen in das Meer ge⸗ Wind und Strömungen über⸗ daß wir am Tage der Abfahrt fliegenden Holländer
n , , nn,,
el Praslin aus.
Becken keine tieferen daß dem kälteren ozea Die tiefsten Zugänge, der Straße von Siberut 750 m, nseln 614 m und in der dlich von Nias) 677 m. de den Temperaturmess im Bereiche des Beckens, sondern auch im gan mentlich innerhalb der Wendekreise) von unserem st große Ausdehnung gegeben, da chichten dieses Ozeans atze zu unseren
, . ,
n und hu
dem besuch erstellung eines gen Aufputz
Paghe⸗) J Dieses wir
Kanals (nör Ueberhaupt wur
zusammen.
pflanzlichen Dentscher Reichstag.
72 Sitzung vom 26. April 1899, 1 Uhr.
Auf der Tagesordnung steht die Berathung verschiedener Anträge wegen Errichtung von Arbeits kammern und eines Arbeits amts.
Ein Antrag der Abgg. Dr. Lieber (entre) und Genossen fordert auf Grund der Kaiserlichen Februar-Erlasse von 1890 die Er— richtung von Arbeitskammern, um so „den Arbeitern freien und friedlichen Ausdruck ihrer Wünsche und Beschwerden zu ermöglichen und den Staats behörden Gelegenheit zu geben, sich über die Berhält. niffe der Arbeiter fortlaufend zu unterrichten und mit den letzteren duhlg g — .
Ein Zusatzantrag der Abgg. Freiherr Heyl zu Herrns⸗ heim (nl. 5 und Genosfsen knüpft ebenfalls an die Kaiserlichen Februar⸗ Erlasse von 1880 an und verlangt eine Erweiterung des Antrags des Zentrums dahin, daß die in dem Gewerbegerichtsgesetz enthaltenen Bestimmungen in der Weise ausgebaut werden, daß die Landes— Zentralbebörden
auszuführen. Der gemachte Vorschlag ist zwar nicht der einzige Weg, d man könnte auch andere einschlagen, Zentrum Fat sich aber mit diesem einen Voischlage begnügt, will bestimmten
ungen nicht nur
zen Indischen der zam Ziele führt,
all fügte es, ich zunächst in eine
einem derartigen horen und S
Ozean (na aphen eine möglich schen Zustände der tieferen S ich unbekannt sind, im Gegens Gebiete des Atlantischen und Großen Ozeans. en Ergebnissen sei nur auf eine Er— welche nirgends wieder so scharf aus⸗ wie hier im Indischen Ozean, zumal nämlich auf das Vor— gleicher Weise,
auf hoher
I. Von den Nikobaren über Ceylon und die Chagos⸗Inseln nach den Seychellen.
erließ am Abend des 8. Februar den traf bei günstigen Wind- und Strömu hlreichen Dampfern die Küste des viel childerten Ceylon in ozeanographischer so widmeten wir ihm einen
Arbeitskammern
Vertretun Arbeiter darstellen, ?
wie Handel und Indaftrie die Handels. und Gewerbelammern haben, die Landwirthschaft, in Preußen wenigstens, sich der Landwirthschaftskammern erfreut und wie ferner die Hand⸗ werke kammern eingerichtet werden sollen. nicht Arbeiterkammern, sollen die Arbeitgeber und Arbeitnehmer ver— einigt sein, um ihre im letzten Grunde solidarischen Interessen gemein⸗ Die Zeiten sind vorbei, wo die Arbeiter ver⸗ trauen voll auf die Arbeitgeder blickien; sie wollen ihre Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen, und dieser Bewegung muß Rechnung ge⸗ Die Arbeiter glauben vorläufig, die Sozialdemokratie it das ist ein Aberglaube, eine Illusion, ein Aber er ist nun einmal vorhanden und muß erst überwunden .Alle solche Bewegungen sind zunächst radikal, aber allmäblich immer mehr Wasser in den Wein gexgossen. s Arbeiter überzeugen, nommen ihre beiderseitigen Interessen
Eisenindustriellen muß Nothwendigkeit des Schutzzolles Geschieht das, dann. wird die Ärbeiterschaft sich von der radikalen, freihändlerischen Sozialdemokratie abwenden. die Frage der Arbeitszeit eine Verständigung erzielen lassen. Die Sozlaldemokraten haben verschiedene Theorien schon über Bord ge— worfen, und das würde noch mehr der Fall sein, wenn sie zur praktischen Mitarbeit gejwungen würden. R. bald gestrichen sein und aus der Revolution würde eine Epolution entsteben, in der die Welt sich schon jetzt zum theil befindet. Redner weist auf die Grundlinien der Organisatton hin, die er auf dem Kongreß ‚Arbeiterwohl. im verflossenen Jahre entworfen habe, jokale Arbeitekammern und Bezirksarbeitskammern geschaffen werden, erstere als Äbtheilun gen des Gewerbegerichts, wie es Herr von Heyl Die lokalen Arbeitskammern würden die Ge— zu unterstützen
die thermi noch fast gänzl Kenntnissen im Unter den mannigfach scheinung hingewiesen, geprägt zu sein scheint, im Bereiche der Monsunströmungen, handensein einer Sprungschicht un wie sie aus den größeren Süßwasser Bis rund 169 i Tiefe (manch oder 90 m) erstrecken sich die fläche in fast unges und rapide 200 m nur 120 bis) Temperatur nur ga Es wird nicht leicht sein, d durch einen Vergleich mit den Ozean erst recht auffällig wird. Wir haben gefunden; Station 46. 169 N. Br. Atlant. Dzear Su? Aequatorial. Strom.
(Copapoden, lebend bis in die größten nachgewiesen wurden. e von etwa 869 ende kontinuierliche Organismen.
Die Expedition v In den Arbeits kammern, Hafen von Nankawij und . dertältnissen am 13. Februar in dem von za
on Colombo ein. sam wahrzunehmen.
belebten Hafen v gepriesenen und oft ges Hinsicht ziemlich wohl bekannt ist, nur zweilägigen Aufenthalt. In der Frühe des 16.
Colombo und richtete ihren K Malediven und Chagos⸗-Inseln. Gebiete kreuzten, deren Bodenre ermittelt war, nahmen wir die letzteren täglich auf und setzten sie regelmäßig bis Von geographischem Interesse Lothungen
gefähr in Abnahme seen bekannt ist.
mal auch nur bis 60, 8 hohen Temperaturen der Ober⸗ dann folgt eine plötzliche hme der Wasserwärme, sodaß bereits 130 C. gefunden werden und von da die weiter abnimmt.
iese Thatsache zu erklären, die Verhältnissen im Ateantischen
tragen werden.
Untersuchung allgemeiner sei ihre beste Vertretung;
Verbreitung der Orga⸗ gungen den daß die hier
Expedition gerade in die über die vertikale see und über ihre Existenzbedin igkeit verlegte, hoffe ich,
en fkizzierten und nunmehr zu einem Ergebnisse dazu beitragen werden, Anschauungen einzuwuken.
schen Untersuchungen wurden die o Arbeiten in gewohnter Wei in diesen Bericht ein⸗ dem meteorologischen hende Aufmerksam⸗
biologischer Fragen nismen in der Tief Schwerpunkt ihrer Thät nur in flüchtigen Umriss gewissen Abschluß gelangten klärend auf viel umstr Außer den biologi
und chemischen Ergebnisse sind z. Th. rden); auch wird, wie bisher, d den Registrierapparaten einge
Februar verließ die „Valdivia“ urs nach den Korallenatollen der Da wir auf diesem Wege lief noch nicht durch Lothungen von nun an wieder in die Nähe der dürfte der
chwächtem Grade,
verpflichtet überall da, eder solche noch errichtet werden, jur Anwendung
Abtheilungen
gemeinsam sind. leicht sein, auf Eisen
dieselben auf . ij . ewerbegerichte welche die Unternebmer der Fabriken und die Fabrikarbeiter . , liegt ob: a. zur Unterstützung der Arbeiter in Fällen der Arbeits losigkeit thunlichst Kassen einjurichten; b. Gutachten zur Förderung der gewerblichen Interessen an Staats, und Gemeindebehörden ab— zugeben und Jabresberichte zu erstatten; C. Wünsche und Anträge, die die gesundheitlichen Verhältnisse der Arbeiter und die Arbeiterwobnungen betreffen, zu berathen und den Behörden vor— Die Funktionen dieser Abteilungen der Gewerbegerichte als Einigungsamt im Falle von Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern follen dabin erweitert werden, daß ein gesttzlich gesicherter Verhandlungs wa Ein weiterer
und Dr. Pachni
nz allmählich die Fabritbetriebe
Seychellen fort. l zu überzeugen. durch unsere graphischen fördert (die geflochten wo Journal un
keit gewidmet.
Was schließlich so gestalteten sich die und erlaubten eine o zeit, die durch ein Kessel geheizt wird, Seemellen i
Malediven Ebenso wird sich über unterseeischer Verbindungsrücken cxistiert, der sich zu 2919 resp. 2926 m Reliefverhältnissen des bung der Korallenriffe besondere ag speziell für die Chagos⸗ daß sie nach Osten steil in Westen sich sanfter neigt. seeische Er⸗ 2743 m aufsteigt. n 2000 und 3000 m entwickelte
die indessen aus interessanten Typen
Inseln ein 2. zus cinem 4 - 5000 m tiefen Meere bis
Station 190. o Süd. Br. 10900 8st. 2g. ndischer Ozean. icher Gegenstrom.
n wir den ürsorge für Dann würde das große
Ueberhaupt wendete Tieffeegrundes in der Umge Aufmerksamkeit zu und vermochter gruppe den Nachweis zu führen, die Tiessee abfällt, während sie nech Unter dem 68. 5stl. Längengrad ist ihr eine unter hebung vorgelagert, welche bis zu Dredschzüge, welche wir in Tiefen zwische ausfũhrten, Grundfauna zu Tage,
den äußern Verlauf der Fahrt anbelangt, Witterungs verhältnisse meist recht günstig ft weitgehende Ausdehnung der Arbeits⸗ die rasche Fahrt der „Valdivia“ Grotzdem nur läuft das Schiff unvermindert 8 bis ausgeglichen
n erm . Es müßten eingeführt wird.
ufatzantrag der Abgg. Rösicke⸗Dessau (b. k. F.) mn icke (fr. Vzg.) schlägt vor: Zur Erfüllung der in den Grlassen des Kaisers vom 4 Februar 1890 der Gesetzgebung gestellten Aufgaben dem Reichstage ferner einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch welchen 1) den zur Wahrnehmung von Berufsinteressen gegründeten Vereinen Rechtsfähigkeit verlieben wird, wenn sie den S§ 50 bis 60 des Büůrgerlichen Gesetzbuchs genügen; 2) den im S 152 der Reichs ⸗Gewerbe⸗ ordnung erwähnten Vereinigungen und sonstigen zur Wahrnehmung von Beruftz n eress n gegründeten Vereinen gestattet wird, ihre Bestrebungen zum Zwecke der Veibefserung der Lage der Arbeiter auch auf Per ärderangen ker Gesetzgebung zu richten und mit einander in Ver—
tzra gen die Aba. Dr. Pachnicke und Rösicke⸗ „Den Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß ein amt errichtet werde, welchem die Untersuchung und Fest⸗ terverhälmmifse im Deutschen Reiche unter Hinzu ern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer obliegt.
): Der Antrag des Zentrums hat lediglich aiserlichen Februar Erlasse
vorgesc lagen habe. ᷣ Sozialpolitik den Verkehrseinrichtungen, der Kinderarbeit,
Arbeiterwobl˖ statistischen Erhebungen 2e. energischer, Verhäͤltnisse der Arbeiter und Arbeitgeber Die Sozialdemokraten hätten
Wohnungsfürsorge, fahrte wesen. Vorsitzende weilblickender Bezirks bineinlebte und die Interessen scines Bezirks zu wahren verstände. bereits vor 20 Jahren einen ähnlichen Antrag eingebracht. liege ja meist ein berechtigter Kern, Aber der damalige Antrag sei Die Arbeitskammern sollten noch die Gewerbeaussicht 2c.
Witterungsverhältnisse llgemeinen Nordosi⸗Monsun, der Folge hatte, und südlich t-Monsun mit oͤstlichen Strömungen. Diego Garcia (Chagos⸗-Inselm) trat der chen Regengüssen, so den Seychellen behufs uchungen der Kurs nach mmen werden 2 und 3. südlichen Breiten⸗ Winde, welche die Anwendung Seit unserer Abfahrt en völlige Windstille mit
Jahreszeit nördlich vom Aequator im a leichte Versetzungen nach vom Aequator Nähe von begleitet von reichlichen tropis stuͤrmisch auf, daß auf der Fahrt na örderung unserer biologischen Unters orden gegen den Aequator geno trafen dann auch zwischen de grade wieder auf mäßigere : aller Apparate und Netze gestatteten. von den Seychellen herrschie bisweil
Gewiß werden durch die Meeresströmungen in Verschiedenheiten cht allein durch sie, denn auch ungschicht am
geographischen Bezirtẽ kammern semperaturen verursacht, aber ni im Indischen Ozean deutlichsten war, starken Ober Aufsteigen der niedrigeren Te näher zur Oberfläche hätte be
Je weiter wir Aequators wes
sich die Fänge mit Süden zur en aus Seidengaze, die in wech 2000 und 30650 m — herobgelassen hnlich wie in dem Allantischen Ozean) durch ihren eigen⸗ Wiederum waren statteten Tiesseefische, neden Typen besonderes Interesse er⸗
ihrer bisweilen chobenen oder gelegentlich auf langen höchst bizarren
o ergebnißreicher gestalteten unseren großen Vertikalnetz Tiefen — meist zwischen wurden. Sie lieferten (ä eine Fülle kleinster, ab artigen Bau fesselnde, große Organismen. es die schwarzen, mit welche in verschiedenen
r da, wo die Spru flächenstrom, der eigentlich ein zu 100 m
hatten wi
soztaldemokratischen Anträgen wenn auch vielfach ein sehr kleiner. durchaus undurchführbar gewesen. alle möglichen anderen Aufgaben erfüllen, Die von Arbeitein und Arbeitgebern je zur Hälfte gewäblten Beamten batten aber nicht die Neutralität wie die Staatsbeamten, welche jetzt diese Aufgabe erfüllen sollten.
Abg. Dr. Pach nicke
mperaturen bis dingen können oder müssen.
in der Nähe des so zur afrikanischen Küste, uns hin⸗
bindung zu treten.
er au ar manche, h ö Endlich bean
im Indischen Ozean euchtorganen ausge Reichs. Arheitt stellung der Artei ziebung von Vertret
Abg. Dr Hitze (entr den Zweck, den hochberzigen Gedanken der
die Nrn. 210, 280, 309 des R. u. St. A= teleskopartig
5 Sertember, 26. Revember, 31. Deiernber 1898 ur 25. März d. J.
(fr. Vgg.): Unser Antrag stebt nur in
geformten und weit vorges einem losen Zusammenhang mit den anderen Anträgen; er ist die
d Nr. 73 vom g9es( und 1 Stielen befestigten Augen gest
altet sie zu
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oberste Spitze einer geschoßweise sich verjüngenden Organisation. Das Arbeitsamt soll Statistik treiben; es soll die Verhälinisse auf- klären, denn will man obne Hast, aber ohne Rast vorgeben, so muß man die Zustände kennen lernen. Trotz aller Literatur, kennen wir noch lange nicht genug von dem Leben des Arbeiters, In Bezug auf die Arbeits⸗ n n,, hat ; B. Dr. Jastrow durch mühsame Rückfragen in seinem Arbeitsmarkt festgestellt, daß fürdie Arbeiter eine Arbeits- vermittelung eigentlich fehlt. In der Sozialdemokratie findet eine große Umwälzung statt. Die Mehrwerthstheorie, die Verelendungs⸗ iheorie sind aufgegeben worden; die Krisentbeorie leidet bereits an Katastrophitis. Die Ausbildung Fer Gesetzgebung erfordert die genaue Kenntniß der bestehenden BVerhältniss'f. Nur derjenige kann die Anreizung zum Auesstand mit Zuchthaus bestrafen wollen, der nicht weiß, wie hart dieses Vergehen schon jetzt bestraft wird. Man muß also die Zustände der Gesetzgebung kennen, 3 man die Gesetzgebung weiter ausbildet. Man muß die vorhandenen Arbeitsverträge sammeln, die die Rechte der Arbeiter unterdrücken. Dafür ist ein Arbeitsamt nothwendig. Diesem Gedanken ist nach meiner Auffasfung auch der Staatssekretär Graf von Posadowèky nicht abgeneigt. Er sprach davon, daß er einmal die Arbeiterschutz⸗ bestimmungen anderer Länder und ihre Wirkung zusammenstellen würde, wenn er Zeit hätte. Es muß dafür eine besondere ständige Institution geschaffen werden, die alles Material sammelt, das in den Fabritinspettoren Berichten, in den Veröffentlichungen des Vereins für Sozialpolitik, in den Untersuchungen der Kommission für Ärbeiterstatistit ꝛc. enthalten ist. Diese ständige Inftitution müßte eine billige Zeitung herausgeben, die in die breiten Massen dringt; neben dem Arbeitsamt müßte, wie der Kolonialrath neben dem Kolonialamt, eine beratbende Körperschaft von Laien eingerichtet werden, in der alle Parteien vertreten sein müßten. Redner weist darauf hin, daß in anderen Staaten derartige Einrichtungen bereits beständen. Der letzte Schritt wäre eine internationale Verbindung der Arbeitsämter der verschiedenen europäischen Staaten und ein gemein⸗ sames Ärbeiten auf diefem Gebiete. Der Minister von Berleysch habe den Aufruf erlassen zur Herstellung einer internationalen Ver einigung für Arbeiterschutz. Das sei der beste Beweis für die Noth⸗ wendigkeit eines solchen Vorgeheng. Redner beantragt, alle Anträge, mit Ausnahme des nationalliberalen, im Plenum zu erledigen, den nationalliberalen Antrag dagegen der Kommission zu überweisen, welche sich mit den Schiedsgerichten beschäftige.
Abg. Freiherr von Stumm (Rp.): Ich muß den beiden Vor⸗ rednern die Illusion nehmen, als ob die Mehrheit des Hauses hinter ihrem Antrage stehe. Diese Anträge wären noch vor 26 Jahren un— denkbar gewesen. Sie verschaffen der Sozialdemokratie einen unver- lennbaren Triumph, vielleicht einen größeren Triumph als die 24 Millionen Wahlstimmen. Solche Anträge nähren die sozialdemo⸗ kratischen Forderungen ganz erheblich und sind durchaus nicht geeignet, die Sozialdemokratie aus den Angeln zu heben. Der Antrag Bebel⸗ Grillenberger wurde por 29 Jahren en bagatelle behandelt. und in der Kommission begraben. Heute werden Anträge gestellt, die sich ganz in der Richtung des sozialdemokratischen Antrags bewegen, wenn auch mit kleinen Abweichungen. Noch im Jahre 1883 hat sich das Zentrum unumwunden auf den Boden des Knappschaftsprinzips gestellt; das hat auch Freiherr von Heyl mehrfach gethan, Die Anträge bewegen sich auf dem Boden eines ganz anderen Prinzips, das zu dem Knappschafts⸗ prinzip in einem unüberbrückbaren Gegensatz steht. Die Knappschaften haben seit Jabrhunderten segensreich in der Montanindustrie gewirkt. Ich bedaure sehr, daß meine Bestrebungen, die Grundsaͤtze der Knappschastsvereine auf die gesammte Fabrikindustrie zu übertragen, nicht verwirklicht worden sind. Wenn man die Fabriken heute noch loslösen könnte von der Kranken., Unfall, und Invalidenversicherung, wenn man sie nach dem Knappschaftsprinzip organisieren könnte, dann könnte man ihnen auch Aufgaben übertragen, die darauf. hinausgehen, eine Versöhnung der widerstreitenden Interessen herbeizuführen; dann könnte man den Grundstein der Gesetzgebung legen: die Wittwen⸗ und Waisenversorgung. die viel wichtiger ist als alle anderen Experimente. Wenn man auf diese Aufgabe die gesammte Arbeit konzentrierte, die jetzt auf die immer wieder unter den Tisch fallenden Initiativanträge verwendet wird, so hätte man diese Aufgabe längst lösen können Wenn wir die ganze Arbeiterversicherung auf Knappschaftsvereine basieren würden, würden wir sehr schnell zur Lösung der Frage kommen. Es könnten auf diese Weife ohne bureaukratische Einrichtung auf dem Wege der Selbstyerwaltung die Interessen der Arbeiter wahrgenommen werden. Wenn aber jeder Arbeiter, der sich über einen Werkmeister zu beschweren hat, sich, an die Arbeitskammer wendet, dann ist es un⸗ möglich, einen Betrieb durchzuführen. Die Arbeiter, welche alle diese Dinge bewältigen sollen, welche den Arbeitskammern aufgebürdet werden sollen, sind keine prattischen Arbeiter mehr, sondern Delegirte, welche losgelöst sind von dem praktischen Leben, ebenso wie die sozial⸗ demokratischen Abgeordneten garnicht mehr Arbeiter sind. In der ganzen Organisation würden Nie sozialdemokratischen Arbeiterführer eine große Rolle spielen. Die Antragsteller berufen sich auf die Kaiserlichen Crlasse von 1890 — wie ich glaube, zu Unrecht. Denn der Wortlaut der Erlasse bezieht sich ebenso gut auf die Arbeiterausschüsse der einzelnen Betriebe wie auf eine allgemeine Organisation. Wo finden sich die Leute, welche die Arbelten in dieser Organisation leisten können, namentlich auf seiten der Arbeiter? Dieselbe würde nur den sozialdemokratischen Ocganisationen dienen, weil einmal die sozialdemokratischen Arbeiter vorwiegend theo⸗ retisch ausgebildet sind und weil die eigentlichen tüchtigen Arbeiter mehr Interesse daran haben, ihre Arbeit zu verrichten und ihre Familien zu ernäbren, statt sich solchen Aufgaben hinzu⸗ geben. Die Sekretäre der Arbeitskammern würden mindestens so ausgebildet sein müssen wie die Handelskammer · Sekretäre. Auf diese Sekretäre würde schließlich die Entscheidung in allen Fragen übergehen, und daz nennt man Versöhnung der Gegensätze zwischen Arbeitern und Arbeitgebern. Die . in Belgien sind ganz anders organisiert, als der Antrag des Zentrums vorschlägt. Die Wählbarkeit hängt davon ab, daß ein Arbeiter vier Jahre im Bezirk thätig ist und 30 Jahre alt ist; die Wabl⸗ berechtigung beginnt mit dem 25. Lebentjahre. In Belgien sind aber die Arbeitskammern in der großen Mehrzahl oktroviert worden, weil die Arbeiter einfach nicht zur Wahl kamen. Und diese Arbeitskammern haben den großen Bergarbeiterstrike nicht ver hindern können. Der Antrag des Freiherrn von Heyl gebt über den Antrag des Zentrums hinweg und nähert sich den Sozialdemokraten, indem 'er die Ärbeitskammern an die Gewerbegerichte anschließen will. Die Fabrikanten werden von den Sozialdemokraten bei den Ge⸗— werbegerichten vergewaltigt. Wenn die Fabrikanten aus geschieden werden, dann wird dies bezüglich der Handwerker noch viel mehr der Fall sein. Dazu sollten die Großindustriellen nicht beitragen. Es sst außerdem falsch, die Gewerbegerichte zu Trägern einer Ver⸗ waltung zu machen. Das entspricht durchaus nicht den Fähigkeiten und den Aufgaben eines Gewerbegerichtevorsitzenden. Man kann die Gewerhegerichte Jür segengreich oder für bedenklich balten; aber für diese Entscheidungen, die ihnen nach dem Antrtage Heyl zu— gulli werden follen, eignen sie sich in keinem Falle. Solche Institutionen werden nicht der Sozialdemokratie den Boden abgraben, sondern sie geradezu stärken. Die Sozialdemokraten haben sich der Organisation der Krankenkassen, ja sogar der Innungen bemächtigt. und die Beisitzer der Arbeitskammern werden nur Delegitte der Sozialdemokratie sein. Sollen nun die Fabrikanten gezwungen werden. mit diesen Delegirten der Sozialdemokratie zu verbandeln? Diese Delegirten der Sozialdemokratie werden ngiürlich die Interessen der organisierten. Arbeiter besonders berücksichtigen, und dadarch würde seder Arbeiter gezwungen, sich Organisationen anzuschließen. Vie Rechtefähigkeit der Berufsvereine wäre ein Kinderspiel gegen diese Verhältnisse. Der Verhandlung jwang bestebt in Auftralien und Neu? Seeland, aber dort besieht auch das Recht des Einigungsamts, die Löhne festjusetzen. Wenn der Ver⸗ bandlungszwang festgelegt wird, dann wird jeder Arbeitgeber, der sich der Entscheidung deg Ginigungsamts nicht fügt. vielleicht aus 9 ,. Gründen, als ein Scheusal erscheinen. Nichts, ist chwieriger als die Versicherung