1899 / 101 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Apr 1899 18:00:01 GMT) scan diff

w

Ersten Michael Beer'schen Stiftung vom 30. April bis 6. Mai er., im Uhrsaal des Akademiegebäudes, Unter den Linden 38 während der Tagesstunden von 11 bis 3 Uhr zur unentgeltlichen Besichtigung ausgestellt. Berlin, den 28. April 1899. Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. H. Ende.

Der Senat und die Genossenschaft der Ordentlichen Mit⸗ glieder der Königlichen Akademie der Künste haben als zu⸗ ständige Preisrichter in dem laut Bekanntmachung vom 7. No⸗ vember 1898 für jüdische Bildhauer ausgeschriebenen Wett⸗ bewerbe um das Stipendium der Ersten Michael Beer'schen Stiftung im Betrage von 250 S zu einer einjährigen Studienreise nach Italien den Preis

dem Bildhauer Alexander (Sandor) Jaray in Berlin zuerkannt.

Berlin, den 29. April 1899. Der Präsident. H. Ende.

Bekanntmachung.

Felix Mendelssohn⸗Bartholdy⸗Staats⸗Stipendien für Musiker.

Am 1. Oktober cr. kommen zwei Stipendien der Felix Mendelssohn⸗Bartholdy'schen Stiftung für befähigte und ftreb⸗ same Musiker zur Verleihung. Jedes derselben beträgt 1500 S Das eine ist für Komposition, das andere für ausübende Tonkünstler bestimmt. Zur gleichen Zeit er— folgt die Vertheilung det Zinsen eines von den Verwandten des General-Musikdirektors Dr. Felix Mendelssohn⸗Bartholdy, dem Herrn Geheimen Kommerzien⸗Rath Ernst von Mendels⸗ sohn⸗Bartholdy und den Herren Banquiers Robert und Franz von Mendelssohn zum Andenken an die 50. Wiederkehr des Todes⸗ tages des Pr. Felix Mendelssohn-Bartholdy geschenkten Kapitals von 30 000 S und die Bewilligung von Unterstützungen aus den Zinserträgen eingetretener Ersparnisse der Stiftung. Die Verleihung der Stipendien und Unterstützungen geschieht an Schüler der in Deutschland vom Staat subventionierten Ausbildungs⸗Institute . Unterschied des Alters, des Geschlechts, der Religion und der Nationalität.

Bewerbungsfähig ist nur derjenige, welcher mindestens ein halbes Jahr Studlen an einem der genannten Institute ge— macht hat. ue m er. können preußische Staatsangehörige, ohne daß sie diese Bedingungen erfuͤllen, ein Stipendium oder eine Unterstuͤtzung empfangen, wenn das Kuratorium ö. die Verwaltung der Stipendien auf Grund eigener Prü—

ng ihrer Befähigung sie dazu für geeignet erachtet.

Die Stipendien werden zur Fortbildung auf einem der betreffenden, vom Staat subventionierten Institute ertheilt; das Kuratorium ist aber berechtigt, hervorragend begabten Be⸗ werbern nach Vollendung ihrer Studien auf dem Se u ein Stipendium für Jahresfrist zu weiterer Ausbildung (auf Reisen, durch Besuch auswärtiger Institute ꝛc.) zu verleihen. Auch die Gewährung von Beihilfen und Unterstützungen er— folgt nur an Schüler der in Deuischland vom Staate sub⸗ ventio nierten Ausbildungs⸗Institute oder an solche, welche Schüler eines dieser Institute gewesen sind, ohne Unter⸗ schied des Alters, des Geschlechts, der Religion und der Natio⸗ nalität nach dem freien Ermessen des Kuratoriums.

Sämmtliche Bewerbungen nebst den Nachweisen über die Erfüllung der oben gedachten Bedingungen und einem kurzen, selbstgeschriebenen Lebenslauf, in welchem besonders der Studiengang hervorgehoben wird, sind nebst einer Bescheinigung der Reife zur Konkürrenz durch den bisherigen Lehrer oder dem Abgang z eugniß von der zuletzt besuchten Anstalt bis zum 1. Juli cr. an das Kuratorium für die Verwaltung der Felix Mendelssohn-Bartholdy⸗Stipendien Berlin W., Pots damerstraße 120, einzureichen.

Den Bewerbungen um das Stipendium sowie um Unter⸗ stützungen für Komponisten sind eigene Kompositionen nach freier Wahl, unter eidesstattlicher Versicherung, daß die Arbeit ohne fremde Beihilfe ausgeführt worden ist, beizufügen.

Die Verleihung des Stipendiums und der Unterstützungen für ausübende Tonkünstler erfolgt auf Grund einer am 30. September cr. in Berlin durch das Kuratorium abzu⸗ haltenden Prüfung.

Berlin, den J. April 1899.

Der Vorsitzende des Kuratoriums. Joachim.

Justiz⸗Ministerium.

Der Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Harms in Kiel scheidet infolge seiner Ernennung zum Reichsgerichts⸗Rath aus dem preufiischen Justizdienst aus.

Versetzt sind; der Amtsgerichts⸗-Rath Halle dt vom Amts⸗ gericht Lin Berlin an das Amtsgericht in Küstrin, der Land- gerichts-Rath Lüdtke in Graudenz und der Landrichter Foth in Prenzlau an das Landgericht Lin Berlin, der Amtsgerichts⸗ Rath Willecke in Hannover als Landgerichts⸗Rath an das Landgericht daselbst, der Amtsrichter Hapke in Kappeln an das Amtsgericht in Hannover, der Amtsgerichts-Rath Dr. von Spindler in Langenselbold an das Amtsgericht in Hanau, der Amtsrichter Wedekind in Lüchow an das Amts⸗ gericht in Elze und der Amtsrichter Wetzel in Schildberg als Landrichter an das Landgericht in Ostrowo.

Die Versetzung des Amtsrichters Baur in Itzehoe als Landrichter an das Landgericht in Hannover ist zurück— genommen.

Zum Handelsrichter ist ernannt: der Kaufmann Hermann ne, , in Berlin bei dem Landgericht Lin Berlin, wieder⸗ ernannt: der Kaufmann Wilhelm Bockamp in Duisburg bei dem Landgericht daselbst.

Der Kaufmann Ernst Schn eidewin in Magdeburg ist zum stellvertretenden Handelsrichter bei dem Landgericht daselbst ernannt.

In der Liste der Rechtsanwälte sind geloscht: der Rechts⸗ anwalt Danelius bei dem Landgericht T in Berlin und der Rechtsanwalt Bernstein bei dem Amtsgericht in Höxter.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Morkowski aus Crone a. Br. bei dem Amts⸗ gericht in Schrimm, der Rechtsanwalt Robowski aus Schubin bei dem Amtsgericht in Znin, die Gerichts⸗-Assessoren Dr. Berbig

8

Der Landgerichts⸗Präsident, Geheime Ober⸗Justiz Rath Lampugnani in Görlitz, die Amtsgerichts⸗Räthe ö. e in alle a. S, Kammler in Glatz und Milferstaedt in berswalde sind gestorben.

Kriegs⸗Ministerium.

Die Militär⸗Intendantur⸗Registratoren Klemm von der Intendantur der militärischen Institute, Richter und Jürgens von der Intendantur des Garde⸗Korps sind zu Geheimen Registratoren im Kriegs⸗Ministerium,

der Militär-Intendantur-Sekretär Becker von der Intendantur des III. Armee-Korps ist zum Geheimen . Sekretär und Kalkulator beim Direftorium des

otsdamschen großen Militär⸗Waisenhauses ernannt worden.

Urkunde,

betreffend die Erxichtung einer dritten Pfarrstelle in der evangelischen Himmelfahrt Kirchengemeinde zu Berlin.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unter⸗ richts und Medizinal · Angelegenheiten und des Cvangelischen Ober⸗ Kirchenraths, sowie nach Anhörung der Betheiligten wird von den unterzeichneten Behörden hierdurch Folgendes festgesetzt: 4 In der evangelischen Himmelfahrt ⸗Kirchengemeinde zu Berlin wird eine dritte Pfarrstelle .

§ 2. Diese Urkunde tritt mit dem 1. Mai 1899 in Kraft. Berlin, den 7. April 1899. Berlin, den 15. . 1899. (L. S.

(L. S.) Königliches Konsistorium Der der Provinz Brandenburg, Königliche Polizei⸗ Abtheilung Berlin. Prãäsident. D. Faber. von Wind heim.

nen b e

betreffend die Errichtung einer vierten Pfarrstelle in der evangelischen Getbsemane⸗Kirchengemeinde zu Berlin.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten und des Eyangelischen Ober ⸗Kirchen⸗ raths sowie nach Anbörung der Betheiligten wird von den unter— zeichneten Behörden hierdurch Folgendes festgesetzt:

1

In der evangelischen Getbsemane Kirchengemeinde zu Berlin wird eine vierte Pfarrstelle errichtet.

§ 2. Diese Urkunde tritt mit dem 1. Mai 1899 in Kraft. Berlin, den ö April 1899. Berlin, den 15. April 18939.

k (L. 8.) Königliches Konsistsrium Der der Provinz Brandenburg, Königliche Polizei⸗ Abtheilung Berlin. Präsident. D. Faber. von Windheim.

Abgereist:

der Ministerial-Direktor im Ministerium für Handel und Gewerbe, Ober⸗Berghauptmann Freund, nach Saarbrücken.

Per sonal⸗Beränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Allerhöchste Bestallung. 6. Apri Hartung, charakteris. Baurath bei der Intend. der militärischen Institute, zum Intend. und Baurath ernannt. Durch Allerhöchsten Ab schied. 18. April. Stein, Intend. Rath von der Intend. der militärischen Institute, auf seinen Antrag zum 1. August d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt. Durch Verfügung des Kriegs Ministerium s. 23. März. Duisberg, Geheimer Baurath, Intend. und Baurath bei der Intend. des TI. Armee-Korps, zur Intend. des TVIII. Armee-Korps, Reimer, Baurath in Torgau, in die Lokal · Baubeamtenstelle nach Frankfurt a. M., Trautmann, Garn. Bauinsp, technischer Hilfs⸗ arbeiter bei der Intend. des II. Armee-Korps, in die Lokal-⸗Bau— beamtenstelle nach Torgau, Schmid, Baurath in Meiningen, Schlothauer, Garn. Bauschreiber ebenda, infolge Verlegung dieser Lokal⸗Baubeamtenstelle nach Erfurt Il, Noack, Garn. Bau⸗ wart in Berlin l, anstatt nach Meiningen nach Erfurt U, zum 1. April d. J. versetzt. 24. März. Riiihbn, Baurath in Potsdam 1, behufs Wahr. nehmung der Geschäfte eines Zweiten Intend. und Bauratbs zur Intend. J. Armee-Korps am 1. April d J. versetzt, bei welcher er in einer technischen Hilfgarbeiterstelle steht. Wel lreff, Garn. Bauinsp., technischer Hilfsarbeiter in der Bau. Aktheil. des Kriegs. Ministeriums, in die Lokal. Baubeamtenstelle Potsdam J, Hohn, Garnison⸗ Bauinspektor, technischer Hilfsarbeiter in der Bau⸗Abth. des Kriegs Ministeriums, nach Mannheim, zum 1. April d. J. versetzt. Wefels, Garn. Baumeister zu Mülheim a. Ruhr, Perlia, Re⸗ gierungs⸗Baumeister zu Spandau, Leuchten, Garn. Baumeister ju Koblenz, Knoch (Otto), Regierungs⸗Baumeister zu Hannover, Baehr, Garn. Baumeister zu Paderborn, Kaiser, Regierungs⸗ Baumeister zu Karlsruhe, zu Garn. Bauinspektoren mit einem Dienstalter vom 1. April 1899 ernannt und ihnen technische Hilfsarbeiter⸗ stellen bei der Intend. des XVIII. Armee. Korps bezw. der Intend. der militärischen Institute, der Bau-⸗Abtheil. des Kriegs⸗Ministeriums und den Intendanturen des X., XVII. und II. Armee - Korps über⸗ tragen. 30. März. Kolb, Garn. Bauinsp., technischer Hilfsarbeiter bei der Intend. des TIV. Armee-Korps, in gleicher Eigenschaft in die Bau Abtheil. des Kriegs . Ministeriums versetzt b. April. v. Fisenne, Baurath in Spandau II. Armee⸗ Korps), Hildebrandt, Baurath in Danzig LI, gegenseitig versetzt

6. April. Baumert, Baier, Proviantamts« Assistenten in Hagenau bezw. Schweidnitz, zum 1. Mai d. J. gegenseitig versetzt.

13. April. Maronn, Kanzlei Sekretär, jum Registrator, Einhorn, Kanzlei⸗Diätar, zum Kanzlei Sekretär, im Großen Generalstabe ernannt.

14. April. v. Borcke, Knoll, Proviantamts-Assistenten in Militsch bejw. Posen, jum 1. Mai d. J, gegenseitig versetzt. 15. April. Schultz, Nit rer, Geheime Sekretäre bei der Gen. Militärkasse, zu Buchhaltern befördert. Babzliowgki, . als Geheimer Sekretär bei der Gen. Militärkasse angestellt. 18. April. Hermann, Rechnungé⸗Rath, Intend. Sekretär von der Intend. des VII. Armee-Korxrs, auf seinen Antrag zum J. Juli d. J. mit Pension, Doogs, Intend. Kanzlist von der Intend. des IX. Armee Korps, auf seinen Antrag mit Pension, in den Ruhestand versetzt.

21. April. Zi, Zablmstr. vom 2. Bat. Inf. Regts. Rr. 130, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

und Zeitschel bei dem Landgericht L in Berlin und der Gerichts⸗Assessor Scheel bei dem Landgericht in Flensburg.

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Prenßen. Berlin, 29. April.

In der am 2. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ Ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Grafen von Posadowsky⸗Wehner abgehaltenen nn des Bundesraths wurde der Entwurf eines Gesetzes für Elsaß⸗ Lothringen wegen Ausführung des Reichsgesetzes über die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Die Zustimmung wurde ertheilt: dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Gebühren für die Benutzung des Kaiser Wilhelm⸗ Kanals, dem Ausschußantrage, betreffend die Aufrechnung der Reisekosten, Umzugskosten und Miethsentschädigung der Grenzzollbeamten, dem Nachtragsantrag Preußens wegen Ausführung des Börsengesetzes vom 22. Juni 1856, dem Entwurf einer Verordnung zur Ausführung des Patentgefetzes vom 7. April 1891, sowie den Ent⸗ würfen von Gesetzen für Elsaß⸗Lothringen über die Abänderung des Erbschaftssteuergesetzes über die Haltung von Zuchtstieren, über das Hinterlegungswesen 2c. und wegen Feststellung eines zweiten Nachtrags zum Landeshaushalts-Etat für 1899. Außerdem wurde über verschiedene Resolutionen des Reichstages sowie über eine größere Anzahl von Eingaben Beschluß gefaßt. Heute hielten die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Rechnungswesen und für Justi wesen, sowie die vereinigten Ausschüsse fuͤr Rechnungswesen, . das Landheer und die Festungen und für das Seewesen Sitzungen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich württem⸗ bergische Staats-Minister der Finanzen von Zeyer ist von Berlin abgereist.

. Der dem Landrath Dr. Hammerschmidt in Gelsen⸗ kirchen ertheilte Auftrag zur Uebernahme der kommissarischen Verwaltung des Landrathsamts im Landkreise Essen ist zurück⸗ gezogen und der Landrath Rötger zu Labiau mit dieser Ver⸗ waltung betraut worden.

6 Regierungs⸗A1Assessor Graf von Pückler zu Breslau ist der Königlichen Regierung zu Potsdam zur weiteren dienst⸗ lichen Verwendung überwiesen worden.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats- Anzeigers“ werden Mittheilungen aus dem Schlußbericht der in diesen Tagen in

die Heimath zurückkehrenden deutschen Tiefsee—

Expedition veröffentlicht.

Wiesbaden, 28. April. Seine Majestät der Kaiser

und König traf, wie „W. T. B.“ meldet, von Darmstadt

kommend, heute Nachmittag kurz vor 4 Uhr mit Gefolge hier

ein und begab Sich, von der Bevölkerung lebhaft begrüßt,

vom Bahnhofe sofort in das „Hotel Oranien“, um Ihren Majestäten dem König und der Königin von Schweden und

Norwegen einen Besuch abzustatten. Sodann fuhr Seine Majestät nach dem Königlichen Schlosse und nahm daselbst militärische Meldungen entgegen. Ihre Majestäten der König und die Königin von Schweden und Norwegen fuhren gegen 7 Uhr beim Königlichen Schlosse vor und ließen Karten für Seine Majestät den Kaiser, Allerhöchstwelcher abwesend war,

abgeben. Abends wohnten Seine Majestät der Kaiser und

Seine Majestät der König Oskar der r n, im König⸗ lichen Theater bei. Um 19 Uhr erfolgte die Abreise Seiner Majestät des Kaisers nach Berlin.

Bayern. Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die

Herzogin Karl Theodor von Bayern begehen heute

in aller Stille den Tag der silbernen Hochzeit. Die Herzogin

ist, wie die „Allg. Zig.“ meldet, schon seit längerer Zeit leidend und angegriffen und auch der Herzog befindet sich seit einigen Tagen unwohl. Indessen ist das Befinden Ihrer Königlichen Hoheiten durchaus nicht besorgnißerregend.

Oe sterreich⸗Ungarn. Der Kaiser wohnte gestern Nachmittag dem Leichen⸗

begängniß des früheren Minister⸗Präsidenten Grafen Hohen⸗ wart bei.

Das „Armee⸗Verordnungsblatt“ veröffentlicht die Er⸗

nennung des Erzherzogs Ludwig Victor zum Feldzeug—⸗ meister.

Der steierische Landtag hat gestern mit 43 gegen

13 Stimmen den Antrag des Verfassungsausschusses, betreffend die Handhabung des s 14 des Staatsgrundgesetzes, angenommen, nach welchem der Landtag diese Handhabung als mit dem Wort⸗ laute und dem Geiste diefer Gesetzesbestimmung in Widerspruch stehend erklärt. Ferner wurde mit allen gegen fünf Stimmen der erste Theil eines Antrags des Abg. Hagenhoser, worin die Regierung zur gesetzlichen Regelung der Sprachenfrage auf⸗ gefordert wird, angenommen. Im Laufe der Debatte er⸗ klärte der Statthalter Graf Clary: solange die Regierung die Bedingungen erfülle, welche der S 14 als Schranken gegen einen Mißbrauch des Nothverordnungsrechts setze, und solange insbesondere die Regierung den Willen habe, die auf Grund dieses Paragraphen erlassenen Verordnungen demnãchst dem Reichsrath vorzulegen, könne von einer mißbräuchlichen Anwendung nicht die Rede sein. Nicht die Regierung meide das Parlament, sondern die Opposition hemme jede parla⸗ mentarische Thätigkeit. In Betreff des Wunsches nach end⸗ licher Versöhung der Deusschen mit der Staatsgewalt betonte der Statthalter, zu solcher 1 müßten die oppositionellen Parteien mithelfen und mit den an

lungen treten, damit der 6 zur e, , ,. werde.

8 ĩ

eren Parteien in Verhand⸗

Möge es gelingen“, schloß der Statthalter, „auf diesem Wege jene ormel zu finden, nach welcher jeder gute österreichische Patriot ich schon lange sehnt, die Formel, welche den wahren Bedürf⸗

nißsen der einzelnen Nationen und des Staats entspricht, das

Vaterland vom selbstmörderischen Kampfe befreit und berufen

ist, dem Vaterlande den inneren Frieden und mit diesem alle Segnungen der Kraft und des Wohlstandes wiederzugeben.“

Großbritannien nud Irland.

n der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte, dem 33. 3 , Staatssekretãr für die Kolonien Chamberlain, die britische Regierung habe den Re⸗ gierungen Canadas und Australiens bezüglich der Degung eines Kabels durch den Stillen Ozean Vor⸗ ̃ gemacht, aber mit ihnen noch kein endgültiges Ab⸗ kommen getroffen. Die Kapregierung habe eine Vermehrung der n mne, in Süd⸗Afrika nicht verlangt, aber es sei ihr mit⸗ getheilt worden, daß eine Verstärkung der dort befindlichen Truppen beabsichtigt sei. Cam eron fragte an, ob dem

räsidenten der Südafrikanischen Republik Krüger. Mit⸗ theilungen darüber gemacht worden seien, daß die Dynamit⸗-Konzession eine Vertragsyverletzung bedeute, und ob eine Antwort auf diese Mittheilung eingelaufen fei. Der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain beantwortete beide Anfragen bejahend und fügte hinzu, daß der Schriftwechsel dem Hause demnächst vorgelegt werden solle. Der Parlaments- Sekretär des Aeußern Brodrick theilte mit, daß das Anerbieten des Premier-Ministers von Neu⸗ Seeland, ein Regiment Freiwilliger nach Samog zu schicken, abgelehnt worden sei, da die Regierung die Stärke der Flotte in den Gewässern von Samoa für hinreichend fuͤr bie dortigen Bedürfnisse erachte. Des Weiteren bemerkte Brodrick, die Regierung hebe keine Nachricht, von der Hründung einer ruffisch- persischen Bank in Tiflis, guch keine Mittheilungen über die Gründung einer Bank solchen Namens erhalten. Die neuesten verfügbaren statistischen Daten zeigten, daß im Jahre 1897 die Einfuhr aus dem Vereinigten Königreich und Ostindien nach Benderabbas 91 Prsz. der Gesammteinfuhr betragen habe. Alle Dampfer und fast die Halfte der Segelschiffe, die im Jahre 1897 den Handel mit Benderabbas vermittelt hätten, seien unter britischer Flagge gefahren. Das Auswärtige Amt habe au keine Information barüber, daß Rußland von Persien eine onzession für eine Kohlenstation, Eisenbahn⸗Endstation oder für andere Zwecke erworben habe.

Frankreich.

Die Kaiserin Eugenie ist, wie . berichtet, gestern von Nizza an Bord der Yacht „Thistle“ nach Mentone abgereist. . ;

Dem „Temps“ zufolge hat der Ministerrath den früher gefaßten Beschluß bestätigt, die Genehmigung zu einem exen⸗ fuellen Vorgehen gegen, die durch die Untersuchung der Kriminalkammer bloßgestellten Offiziere erst nach dem End⸗ urtheil des Kassationshofes zu erörtern. Der Ministerrath beschäftigte sich sodann mit der Prüfung einer Vorlage, be⸗ treffend die Kolonial⸗Armee. Letztere soll aus Marine⸗Infan⸗ terie und Artillerie bestehen und dem Kriegs⸗Ministerium zu⸗ getheilt werden. . ; .

Die Anklagekammer beschloß gestern, die Deputirten Deérdulsde und Habert gemäß den Artikeln des Preß⸗ gesetzes, welche sich auf die Aufreizung zu einem Verbrechen gegen die Sicherheit des Staats und auf die Aufreizung zon Militärs zum Ungehorsam beziehen, vor das Schwur⸗ gericht zu verweisen. Für diese Fälle ist eine Strafe von einem bis zu fünf Jahren Gefängniß und eine Geldstrafe von 100 bis 3000 Fr. festgesetzt.

Niederlande.

Wie „W. T. B.“ aus dem Haag berichtet, haben die katholischen Abgeordneten der Zweiten Kammer im Bureau eine Erklärung niedergelegt, in welcher sie Protest dagegen erheben, daß der Papst und die Regierung der Südafrikanischen Republik keine Einladungen zu der Konferenz im Haag erhalten hätten.

Türkei.

Die christlichen Mitglieder der Regierung von Kresa sind nach einer Meldung des „W. T. B.“ felgende: Sfakianakis, Kunduzakis, Venezelos, Fumis und Skilianakis Bey, welcher sich zuerst geweigert hatte, in die Regierung ein⸗ zutreten.

Rumänien.

Die Kammern sind, wie W. T. B.“ meldet, zu einer

außerordentlichen Session auf den 3. Mai einberufen worden.

Amerika.

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Philadelphig meldef, stattete ber Präsident MeKinley gestern Daselbst dem Kreuzer „Raleigh“ einen Besuch ab, Der Kapitän Coghlan stellte die Offiziere und die Mannschaft dem Präsidenten vor, indem er bemerkte, alle hätten den ganzen Feldzug vor Manila mitgemacht. Der Präsident schritt bie Front enkblößten Hauptes ab und richtete sodann an den Re tan Coghlan und die Mannschaft eine Ansprache, in welcher er seiner Freude Ausdruck gab, sie in der Heimath willkommen heißen und zu ihrem Heldenthum beglück⸗ wunschen zu können. Der Präsident versicherte, er spreche nur das herzliche Willkommen von 75 Millionen Amerikanern aus. Dieses Gefühl gelte nicht nur dem großen Admiral, den alle liebten und ehrten, sondern auch dem Geringsten der Mannschaft, der auf dieser großen Flotte in der Bai von Manila gewefen sei. Er sage Allen seinen warmen Gruß und Dank. Der Marinesekretär Long richtete eben⸗ falls eine Ansprache an die lannschaft, Der Präsident Me Kinley begab sich sodann von Philadelphia für einige Tage nach New York. .

Die „Eimes“ meldet aus Buenos Aires: Die Bundeg⸗ regierung habe sich gestern dahin entschieden, für eine Bei⸗ legung des anläßlich der Wahlen für die Provinzialkammern entstandenen Konflikts zwischen der Regierung und der gesetz⸗ ebenden Körperschaft der Provinz Buenos Aires einzutreten.

an sehe es indessen als unwahrscheinlich an, daß ein Ein⸗ greifen mit bewaffneter Macht erforderlich sein werde.

Asien.

Aus Hongkong wird der „Times“ berichtet, daß jeder Widerstand in dem an Großbritannien verpachteten Kaulung⸗ Gebiet vollstaͤndig unterdrückt und die Ordnung wieder her⸗ eftellt sei. ;

9 * Washington meldet das „Reuter sche Bureau, der General Otis habe gestern dem Kriegs⸗-Departement ge⸗ meldet, daß von seiten der Ausständischen Friedens⸗ verhandlungen angeknüpft worden seien. Der kom⸗ mandierende General der Aufständischen habe von seiner Regierung die Weisung erhalten, während der Friedens⸗ verhandlungen, zu denen ein Stabsoffizier nach Ma—⸗ nila unterwegs sei, die Feindseligkeiten einzustellen. In einer weiteren Depesche des Generals Otis vom

estrigen Tage heißt es: „Heute früh. betrat der Ei n des kommandierenden Generals der Aufständischen unsere Linien, um seine Bewunderung auszusprechen über die erstaunliche Leistung der amerikanischen Armee, die den für unmöglich gehaltenen Flußübergang bei Calumpit erzwungen 36 Der Stabsoffizier begiebt ich etzt nach Manila zu erhandlungen zwecks Beendigung des Krieges.“

Der Präsident MeKinley hat von Philadelphia die nachstehende Depesche an den General Otis qesandt: „Ihre Mittheilung über die Leistungen der Division Me Arthur's und den Vorschlag der Aufständischen, die Feindseligkeiten einzu⸗ stellen, find höchst erfreulich. Uebermitteln Sie Offizieren und Mannschaften meine herzlichsten Glückwünsche und meinen Dank für ihre ausgezeichnete Tapferkeit und den errungenen Triumph.“ .

Wie dem New Yorker Evening Journal“ aus Manila von gestern gemeldet wird, hätten sich die Truppen des Generals Luna dem General Otis ergeben.

Afrika.

Die Regierung der Südafrikanischen Republik hat, der Agence Havas“ zufolge, erklärt, daß die Nachricht von einem Abbruch der Verhandlungen mit den Vertretern der Industrie durchaus unbegründet und der Wahrheit wider⸗ sprechend sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.

Statistik und Volkswirthschaft.

Woblfabrts⸗Einrichtungen.

In Zahna haben die K Utz schneider u. Jaun e; am 1. März d. J. ein Arbeiter beim eröffnet, in weschem die Arbeiter der Fabrik beiderlei Geschlechts für einen billigen Preis Wohnung und gute Verpflegung erhalten. Das Heim ist für 300 Perfonen berechnet und entspricht den in gesundbeitlicher und sittlicher Beziebung zu stellenden Anforderungen. Es ist mit Dampf, heizung und Badeeinrichtung verseben, die den Insassen unentgeltlich zur n, ,. steben. Gegenwärtig ist das Gebäude von annähernd 70 Personen bewohnt.

In Altona ist für die Arbeiter der Gas— und Wasserwerke⸗ betriche der Stadt ein Arbeiter- Unterstützungs verein ins Leben gerufen werden. Aus wöchentlichen Beiträgen von je 16 3 feitens der Arbeiter und der Stadt soll eine Kasse gebildet werden, die es ermöglicht, neben den Woblthaten des Invaliditäts. und Alters versicherungsgesetzeß noch weitergehende Untersüützungen den Arbeitern

und ihren Angehörigen zu gewähren.

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Lohnbewegung der links rheinischen Textilarbeiter wird der „Köln. Zig.“ aus Süchteln gemeldet, daß den Arbeitern der Firma Christspb Andreä die Einfübrung der Krefelder Normal⸗ sifte mit Ergänzungeslobn von 5 bejw. 7 3 zugesagt wurde. In Oedt wies die Firma Girmes u. Co. dagegen die Forderungen der Ärbeiter ab und kündigte den weiblichen Hilssarbeitern.

In München ist. den M. N. N. zufolge, am Donnerttag ein Ausffand der Bäcker ausgebrochen. Ausständig sind zur Zeit 5io Gehilfen, von denen etwa ein Drittel schon vor Beginn des Ausstands keine Arbeit hatte. Ein Theil der Meister hat die For— derungen der Gebilfen bewilligt .

Bie Besitzer der Ziegeleien in der Umgebung Brüssels gestanden, wie der Frkf. Ztg.“ von dort telegraphiert wird, alle Forderungen der ausständigen Arbeiter ('31. Nr. 1 d. Bl.) zu. Die Arbeit sollte heute wieder aufgenommen werden. ;

In Bliffingen befinden sich, einer Nachricht desselben Blattes zufolge, die Maurer im Ausstande. Am Mittwoch kam es infolge Zuzugs von außerhalb zu Ausschreitungen.

Kunft und Wissenschaft.

Die zur Zeit unter dem Vorsitz des Professors Bona⸗ ventura Zumbini stehende R. Accademia di ArCcheo- logia, Eettere e Belle Arti zu Neapel (Rampe del Scioatore Nr. I) hat kürzlich ein Preisausschreiben erlassen füär ein bis zum 30. November d. J. einzulieferndes Gemälde, eine Episode aus dem pom pejanischen Leben darstellend. Das Gemälde soll in der größten Aus⸗ dehnung (Höhe oder Länge) mindestens 1 m hoch oder lang und entweder in Oelfarben oder in Tempera⸗ oder in Aquarell⸗ malerei ausgeführt sein. .

Zur Theilnahme an dem Wettbewerb sind Künstler aller

Nationen zugelassen. Die zum Wettbewerb bestimmten Ge⸗ mälde sind ohne den Namen des Urhebers und mit einem Motto versehen einzuliefern, das auf einem versiegelten, den Ramen des Künstlers enthaltenden Umschlage wiederholt sein muß. Der ausgesetzte Preis beträgt 500 Lire. Das Eigen⸗ thumsrecht an dem preisgekrönten Werke bleibt dem Urheber vorbehalten, während die Akademie die Vervielfälti⸗ gung auf geeignet erscheinendem Wege vorzunehmen befugt ein soll. i Gemälde sind an den Sekretär der Akademie (al Signor Segretario della R. Accademia di Archeologia, Lécttere e Beile Arti in Napoli) zu adressieren, der auch nähere Auskunft zu ertheilen bereit ist.

Bauwesen.

Das Dorf Ostenfeld im Kreise Husum hat in dem sogenannten Heldt'schen Hause eines der charakteristischsten Beispiele eines Iitfächffschen Bauern haufes aufsuwessen. Da ihm ie Ge— fahr eines Verkaufs in das Ausland drohte, hat die Siadt Hu sum das Haus für den Preis von 2700 angekauft, um es, sobald die dazu erforderlichen Mittel im Betrage von S000 MS gesichert sind, wieder aufbauen und entsprechend ausstatten zu lassen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungẽs⸗ Maßregeln.

Von der auf Veranlassung des Staatssekretärg des Innern im Kaiserlichen Gesundheitsamte bearbeiteten und zuerst im Jahre 1888 heraus gegebenen Anleitung zur Ge sun dbeitspflege an Bord? 'oean Kauffahrteischif fen? ist eine ijweite, ab⸗ Jeanderte Ausgabe im Buchhandel erschienen. Das durch seine gemeinfaßliche Darstellung insbesondece für den praktischen Gebrauch der Schfffsführer und Schiff smannschaften geeignete und be⸗ stimmte kleine Dandbuch hatte schon in erster Ausgabe die allgemeinste Verbreitung gefunden. Es war ebensowohl als Leitfaden beim Unterricht in den Navigationsschulen eingeführt worden, wie es auch zu dem Bestande der auf dem Verordnungewege in den einzelnen deutschen Bundesfeestaaten geregelten Ausrüstungen der Kauffahrteischiffe mit

Hilfsmitteln zur Krankenpflege gehörte.

Die früher in Geltung gewesenen Vorschriften über die se Schiffs augrüstungen sind anl if eines im Jahre 1894 an Bord vorgekommenen Todesfalls einer Revision unterzogen, auf Grund von Berathungen, welche im Januar 1897 im Raiserlichen Ge⸗ sfundheitgzamte stattfanden, in wesentlichen Punkten abgeändert und ergänzt worden. Diese Aenderungen sowohl wie die injwischen in Kraft getretenen neuen Bestimmungen über die gesundheits⸗ polizeiliche Kontrole der einen deutschen Hafen anlaufenden Seeschiffe ließen auch eine Durchsicht der „Anleitung“ wie in dem Vorwort derselben witgetbeilt wird, wünschenswerth erscheinen.

Bei der Vorbereitung der neuen Ausgabe haben gutachtliche Aeußerungen sachverfländiger Aerzte, welche als Vertrauensärzte der See⸗Berufsgenossenschaft oder als Lehrer in Navigationsschulen thãtig sind, möglichst Berücksichtigung gefunden,

Bestimmungsgemäß soll die Anleitung“ in dieser Neuausgabe von den 5 Kauffabrteischiffe auf Seereisen mitgenommen werden er Schiffer findet in ihr vor allem Rathschläge zur Ver⸗ hütung von Erkrankungen der Besatzung; auch soll sie ihn befähigen, auf Grund der in der Navigationsschule erworbenen Vorkenntnisse da, wo geeignete ärztliche Hilfe nicht oder nicht bald zur Verfügung steht, bei Verletzungen und Erkrankungen zweckentsprechende Maß⸗ nahmen zu treffen und folgenschwere Mißgriffe zu vermeiden.

In einem Anbange zu der Druckschrift sind die in Kraft befind⸗ lichen obengenannten Bestimmungen im Wortlaut abgedruckt; diesen ist für den Schiffer ein Hinweis über die zweckmäßige Ausstattung feiner Ausrüstung mit Hilfsmitteln zur Krankenpflege vorausgeschickt, sowie eine Warnung vor den Unzuträglichkeiten, welchen er sich und seine Mannschaft durch Anwenzung von unkontrolierbaren Geheim⸗ mitteln, Spezialitäten und dergleichen aussetzen würde

Die VIII und 241 Seiten starke, mit 16 Abbildungen gusge⸗ stattete Anleitung“ ist im Verlage von Julius Springer zu Berlin erschienen und zu einem im Interesse der größeren Verbreitung thun lichst niedrig bemessenen Preife (für ein broschiertes Exemplar 1 , für ein kartontertes mit Leinwandrücken 1,10 4A und für ein in Ganzleinen gebundenes 1,40 M) zu beziehen.

Der Ausbruch der Maul., und Klauenseuche unter Ueber—⸗ ständern ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Viehbofe zu Metz am 27. d. M, das Erlöschen der Seuche vom Viebhofe zu Berlin an demselben Tage.

Italien.

Das unter dem 21. Oktober v. J. erlafsene Verbot der Ein; fuhr von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen aus der Schweiz nach Italien vgl. „Reichs ⸗Anzeiger Nr. 258 vom JI. Oktober v. FJ. ist durch Verordnung des Königlich stalienischen Ministers für Ackerbau, Industrie und Handel vom 15 d. M. aufgehoben worden.

Konstantinopel, 28. April. (B. T. B) Der Sanitäts⸗ rath erließ eine Spezialvorschrift, in welcher eine strenge Quarantäne fowie andere sanitäre Maßregeln für die aus Mekka zurück kehrenden Pilger angeordnet werden.

Theater und Musik.

Theater des Westens.

Der Königlich wärttembergische Kammersänger Herr Nikolaus Roth mübl, ehemals Mitglied der biesigen Königlichen Oper, fang gestern die Partie des Raoul in Meyerbeer' s Oper Die Hugenotten“ als Gast. Herrn Rothmühl's Stimme scheint seit seinem Abgang von Berlin an Glanz fast nsch gewonnen iu haben oder es kam wenigstens in dem Raum des Theaters des Westens beffer zur Geltung als sonst. Im übrigen gestaltete sich seine Leistung in diefer Rolle so, wie man ste von früher her kennt. Mit musika⸗ lischem Geschmack trug er die Romanze des ersten Aktes vor und konnte in der Liebesscene des vierten den vollen Glanz seiner Stimme entfalten. Trefflich disponiert war auch seine Partnerin Frau Seebold als Valentine, welche neben Frau Schuster⸗Wirth (Königin) sich mit dem Gast in die Ghren des Abends tbeilte. Die Besetzung der übrigen Rellen war die gleiche wie bei früheren Aufführungen. Am Tage zuvor hatte der zweite dramatische Abend der ODpernschule des Stern'schen Konservatoriums unter Titang des Professors Gustav Hollaender stattgefunden, der wiederum die erfreulichften Fortschrifte dieses Instituts erkennen ließ. Außer den Schülern des Genannten machten sich wieder solche des Professors Stolzenberg um die Aufführung verdient Die Duvertuͤre und der erste Akt aus Beethoven's „Fidelio eröffneten den Abend, dann folgten Scenen aus den „Hugenotten? und aus Marschneriz Oper „Hans Heiling.! Die Leistungen der Solisten, des Thors und des Orchesters waren auch diesmal durchaus lobenswerth.

Das Deutsche Theater bringt morgen Abend die erste Wieder holung der drei neuen Einakter von Arthur Schnitzler, Die Ge⸗ sährtin⸗, „Der grüne Kakadu“, „Paracelsus‘, welche außerdem in nächster Woche noch am Dienstag, Donnerstag und nächstfolgenden Sonntag Abend zur Aufführung gelangen. Am Montag und am Sonnabenz wird „Hang“ in Verbindung mit, Mutterherz? gegeben, am Mittwoch Cyrano von Bergeracn, am Freitag Morituri' (die letzteren beiden Stücke mit Jofef Kainz. Als Rachmittags⸗-Vorstellung geht morgen Die versunkene Glocken, am nächstfolgenden Sonntag Nora“ in Scene. ;

Im Berliner Theater wird morgen Der Pfarrer von Kirchfeld“ zum letzten Male mit Frau Geßner als Anna Birkmeier und Herrn Sommerstorff als Pfarrer Hell gegeben Am Montag und Sonnabend nächster Woche wird „Zaza“, am Dienstag Don Carlos“, am Mittwoch Platz den Frauen!‘ am Donnerstag und nächsten Sonntag „Das Erbe. und am Freitag (38. Abonnements Voiftellung „Maria Stuart“ wiederholt. Morgen Nachmittag geht Die Jungfrau von Orleans“, am nächsten Sonntag Nachmittag „Faun ‘, J. Theil, in Scene. ; .

Im Schiller Theater wird morgen Nachmittag als jweite Vorsfellung im Shakesveagre Cyclus Hamlet gegeben, Abends geht die Gesangsposse „Der Mann im Monde“ in Scene. Am Montag, Dienstag und Mittwoch wird das Volksschauspiel „Der Herrgott⸗ schnitzer von Ammergau! wiederholt; am Donnertztag findet die erste Aufführung des fünfaktigen Schauspiels Die Frau vom Meere von Henrik Ibfen stait. Für Freitag und Sonnabend sind Wieder bolungen dieser Vorstellung angesetzt. er. .

Im Theater des Westens weist der Spielplan der nãchsten Woche fast läglich Gastspiele auf. Herr Rothmühl singt am Dienstag den Faust in „Margarethe? und am Donnerstag den Florestan in Beethoven's Oper „Fidelio“. Signora Franceschina Prevosti beginnt am Piiwoch ihr Gaftfpiel als Violetta in „La Traviata und setzt datselbe am Freitag als Rosine im „Barbier von Sepilla“ Fort. Am Montag findet eine Wiederholung der Lortzing'schen Oper „Der Wildschütz und am Sonnabend, als Vorstellung zu balben Preisen, eine solche von ‚Zar und Zimmermann“ statt. Als Nach- mnittags.-Vorstellung gebt morgen . Martha? und, am kommenden Sonntag „Der Freischütz' in, Scene. Morgen Abend singt Herr Rothmühl den Glegzar i6 Halcvy's Oper Die Jüdin“. ;

Im Lessing-⸗Thegter werden morgen und am Dienstag näch ster Woche Anjengruber g. Bauemnkomödie Der G wissens wum am Montag Leo Hirschfelt's Komödie „Die Lumpen? und am Mitwoch Otegt Blumenthal's und Gustav, Kadelburg's. Lustsyiel „Im weißen Röß gegeben. Vas BGastspiel von Adele Sand⸗ rock beginnt am Donnerstag; die Künstlerin wird als Magda In Sutermann's Schauspiel „Heimath, jum ersten Male, auftreten. Vieselbe Vorstellung wird am nächsten Sonntag wiederholt, Am Frellag tritt Adele Sandrock um zweiten Male in „Liebelei“ und

men,.

4 —— ** =