1899 / 110 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 10 May 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Bei den Unfällen wurden:

Reisende , .

Bahnbeamte und Bahnarbeiter n Dienst.

* 2 . Telegraphen⸗ Polizei⸗Beamte ꝛc ,

fremde Personen, einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Beamten und Arbeiter, aber ausschließlich der Selbstmẽrder

zusamme n 64 96

Der Präsident der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Berlin, Wirkliche Geheime Ober⸗-Regierungs⸗Rath Kranold ist in Angelegenheiten des Vereins deutscher Eisenbahnverwal⸗ tungen nach Süddeutschland abgereist.

Der Regierungs⸗Assessor Graf von Pückler zu Breslau ist dem Königlichen Ober⸗Präsidium daselbst, der Regierungs⸗ Assessor Freiherr von Plettenberg zu Königsberg i. Pr. der Königlichen Regierung zu Potsdam, der Regierungs⸗ Assessor Dr. Becker zu , der Königlichen Regierung zu Oppeln, der Regierungs⸗Assessor von Bergen zu Oppeln der Königlichen Regierung zu Stade und der Negierungs—⸗Assessor von Trebra, zur Zeit in Johnsdorf bei Liegnitz, dem Königlichen Polizei⸗Präsidium zu Breslau zur weiteren dienst⸗ lichen Verwendung überwiesen worden.

Laut telegraphischer Meldung an den Admiralstab der Marine ist S. M. S. „Irene“, Kommandant: Fregatten⸗ Kapitän Obenheimer, gestern von Foochow nach a nischou in See gegangen; S. M. S. „Prinzeß Wilhelm“, Kom⸗ mandant: Kapitän zur See Truppel, ist gestern in Saigon eingetroffen und beabsichtigt, am 12. Mai nach Singapore in See zu gehen; S. M. S. „Wolf“, Kommandant: Kor⸗ vetten⸗K*apitän Weber, ist am 8. Mai in Mossamedes an⸗ . und beabsichtigte, heute nach Swakopmund in See zu gehen.

Württemberg.

In Stuttgart hat, wie der „StA. f. W.“ berichtet, gestern Vormittag die feierliche Beisetzung des komman⸗ dierenden Generals des XV. Armee⸗Korps, General⸗ Adjutanten Seiner Majestät des Königs von Württemberg Freiherrn von Falkenstein stattgefunden. Die Leiche war vom Van hofꝰ nach der Kapelle auf dem Pragfriedhof überführt worden. Um denselben stellten die zur Leichen⸗ parade befohlenen Truppen sich auf. Die Leichenparade, welche aus je einem Bataillon der Infanterie⸗Regimenter 119 und 125, drei Eskadrons des Dragoner⸗Regiments 238 und zwei Batterien des Feld⸗Artillerie⸗Regiments 13 bestand, kom⸗ mandierte der Generalmajor von Hiller. Von der Kapelle zum Grabe trugen acht fer e rer. den Sarg. Hinter dem Sarge gingen die Familienangehörigen mit dem Geistlichen, Feldpropst Blum. Dann folgten Seine Majestät der König und als Vertreter Seiner Majestät des Kaisers der kommandierende General des XIII. (Königlich Württembergischen) Armee⸗Korps, General⸗ leumnant Freiherr T n n n ferner die Generalität und die höheren Stäbe, der stelloertretende kommandierende General des X. Armee⸗Korps mit einem Divisions⸗, Brigade— und Regimente⸗Kommandeur, der Kommandeur des 126. Re⸗ giments in Straßburg, Oberst von Freudenberg, sowie die anderen aus Straßburg eingetroffenen Abordnungen und eine überaus große Zahl von Offizieren des XIII. Aimee⸗ Korps. Die Trauerrede hielt der Feldpropst Blum. Nachdem der Segen gesprochen war, gab zuerst die Infanterie drei Salven ab, sodann wurden von 8 Geschützen je 3 Schüsse ab⸗

gefeuert. Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.

Heute Vormittag fand, wie „W. T. B.“ berichtet, im Herzoglichen Hofgarten zu Coburg die Enthüllung des von Professor Eberlein-⸗Berlin geschaffenen Reiter-Stand⸗ bildes des Herzogs Ernst II. von Sachsen⸗Coburg und Gotha statt, zu welcher Seine Königliche Hoheit der Herzog Alfred, Ihre Hoheit die Herzogin⸗ Wittwe und die Mitglieder des Herzoglichen Hauses erschienen waren. Die Spitzen der Behoͤrden, viele Vereine sowie eine große Menschenmenge wohnten der Feier bei, welche mit Gesang eingeleitet wurde. Sodann hielt der Wirk— liche Geheime Rath Lr. Tempeltey die Festrede. Nach der Enthüllung legten der Herzog und die Herzogin⸗Wittwe am Denkmal Kränze nieder. Das Standbild zeigt den Herzog in der Uniform des Kürassier⸗Regiments von Seydlitz (Magde— burgisches) Nr. 7.

Elsasß⸗Lothringen.

Seine Maj estãt der Kaiser hat, wie die „Straßb. Korresp.“ meldet, an den Bürgermeister und den Gemeinbe— rath von Schleitstadt folgenden Erlaß gerichtet:

Sie haben Mir bei Meinem Besuche der Hohkönigsburg diese Burgruine im Namen der Stadt Schleitstadt jum Geschenk dar⸗ geboten. Wie Ich Ihnen bereits mändlich zu erkennen gegeben babe, nehme Ich diesen Beweis treuer Anhänglichkeit gern an, und freue Ich Mich, nunmehr auch in dem schönen Elsaß einen eigenen Besiz zu baben und zugleich Gigenthümer einer der größten und bester haltenen deutschen Burgen zu fein, deren Steine un' daß Wesen deutscher Ritterherrlichkeit aus laͤngif vergangenen Zeiten mit beredter Sprache verkünden. Möge daz Geschen der Stadt Schlettstart eim ,. 25. ee , ,, , . Mir und dem Reichslande erden und die Hohkönigsburg allezeit auf ei iedliches eine glückliche Hrn ne n, . .

Straßburg i. E., den 5. Mai 1899.

Wilhelm, I. R.

Oesterreich⸗ Ungarn.

.Die österreichischen Minister, welche zu den Aus⸗ gleichsverhandlungen nach Budapest, gereist waren, sind gestern Abend nach Wien re , Der Minister des Aeußern Graf Goluchowski traf gestern in Budapest ein.

Im böhmischen Landtage theilte, wie ‚W. T. B.“ melder, gestern der Oberst⸗Landmarschall Fürst Lobkowitz mit, daß die deutschen Abgeordneten seiner Aufforderung, im Landtage zu erscheinen, nicht nachgekommen seien. Das Haus möge also den bestehenden Vorschriften gemäß entscheiden, ob diese Abgeordneten ihrer Mandate verlustig erklärt werden

sollten oder nicht. Der Grund reiflicher,

eordneten und der . er den Antrag, die ( zu vertagen, um den Deutschen nicht durch die ehung ihrer Mandate die i ,. einer Kontrole zu nehmen. Der Oberst⸗Landmarschall Fürst Lobkowitz erklärte den Antrag für zulässig. Der Abg. Dr. Baxa sprach sich gegen den Antrag Engel aus und beantragte die Einsetzung einer zwölfgliedrlgen Kommission, welche bis zur nächsten Sitzung über diese Angelegenheit berichten und Anträge steglen solle. Dieser Antrag wurde nicht genügend unterstützt. Der Abg. Dr. Engel betonte nochmals, daß seine Partei gerecht und klug handle, wenn sie danach trachte, die zwischen den beiden Nationen bestehende Kluft nicht zu erweitern. Der Antrag Engel wurde hierauf mit allen gegen 5 Stimmen angenommen.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause theilte gestern, wie ‚W. T. B.“ berichtet, der Erste Lord des Schatzamts Balfour mit, daß es beab⸗ sichtigt sei, die Pfingstferien vom 19. bis 31. Mai dauern zu lassen. Henry 36 kündigte an, er werde den Antrag stellen, daß die Königin das indische Gesetz, betreffend die Einführung von Retorsiongzuckerzöllen, ablehnen möge. Der Erste Lord des Schatzamts Balfour bemerkte, er werde den Tag für die Debatte hierüber mit der Opposition vereinbaren. Lambert wünschte zu wissen, ob in den zwischen Groß⸗ britannien und Rußland gewechselten identischen Noten über China die Bezeichnung JYang⸗Tse⸗Becken definiert worden sei, ob anderenfalls die Regierung dieselbe zu definieren beabsichtige, ob die Regierung dieselben Rechte im Yang⸗Tse⸗Becken beanspruche, wie Rußland fie nördlich der großen Mauer verlange, und ob die britischen Vertragsrechte nördlich der größen Mauer durch den Tientsiner Vertrag irgendwie aufgehoben seien. Der Parlaments Sekretär des Aeußern Brovßrick erwiderte: unter dem JYJang-Tse⸗Becken seien nach der bisherigen Definierung die an den Yang⸗-Tse⸗stiang grenzenden Provinzen Honan und r , zu verstehen. f außer stande, genau zu sagen, welche Ansprüche Rußland betreffs der Mand⸗ schurei haben könne; die britische Regierung verlange hinsicht⸗ lich des Yang⸗Tse⸗Thales, daß kein Gebietstheil an eine andere Macht verpachtet, verpfaͤndet oder in irgend einer Weise veräußert werde. Die britischen Vertragsrechte nördlich der chinesischen Mauer seien durch den Tientsiner Vertrag nicht aufgehoben worden. Im weiteren Verlauf der Sitzung erklärte auf eine Anfrage der General⸗Postmeister Herzog von Norfolk, es seien die Bedingungen vereinbart worden, unter denen, wie er hoffe, bald ein britisches Postamt in Saloniki werde errichtet werden.

Abg. Dr. Engel erklärte, auf

rundbesitzer gepf

Frankreich.

. Der Senat hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern seine Sitzungen wieder aufgenommen. Der Referent Prevet legté den Bericht über das Budget für 1899 vor. Die Besprechung desselben wurde 1 Freitag an⸗ beraumt. Im weiteren Verlauf der Sitzung stellte Labiche die Frage, welche Entscheidung das Bureau des Senats bezüglich des Vorgehens Papilland's getroffen, der, von dem Senator Jo seph Fabre wegen Beleidigung verklagt, alle Senatoren als Zeugen vorgeladen habe. Fallieres erwiderte, das Bureau sei der Ansicht, daß der Antrag auf Ablehnung der Forderung in Kollektivform unangebracht sei, da es sich um eine Beleidigung handle. Das Bureau erhebe gegen den mit der Vorladung getriebenen Mißbrauch Einspruch, hen och jedem Mitgliede des Senats volle Freiheit des

andelns.

In der Deputirtenkammer theilte der Präsident Deschanel mit, daß der Deputirte Sembat die Regierung darüber zu interpellieren wünsche, wie sie das Recht der Ver⸗ einigung zur Vertheidigung der Republik auffasse.

Die Kommission zur Prüfung der Anträge auf Verfassungsrevision sprach sich mit allen gegen zwei Stimmen im Prinzip für die Revision aus. Die in dem Antrag Ger ville-Rsache geforderte Verminderung der Zahl der Deputirten und Beschränkung des Stimmrechts für den Senat fand nur seitens einiger wenigen Kommissionsmitglieder Zu⸗ stimmung.

Das Zuchtpolizeigericht in Algier verurtheilte den dortigen Bürgermesster Voinot wegen seines Verhaltens bei ben

Anwesenheit Drumonz's zu

Kundgebungen. während der 2 Tagen Gefängniß. Der Vertheidiger Voinot's ha gegen das Urtheil Berufung eingelegt.

Der „Agence Havas“ zufolge, begiebt sich der General—

Gouverneur von Madagascar, General Gallieni nach Frankreich, um über die Aufnahme einer Anleihe von Y Millionen Francs zu unterhandeln, welche zum Bau von Eisenbahnen und zu verschiedenen anderen Arbeiten auf Madagascar bestimmt sind. In der Sitzung, welche das neu gebildete Bure au des Kassationshofes gestern Nachmittag abhielt, erklärte Ballot⸗B eaupr é, er werde den Bericht über die Frage der Nevision des Prozesses Dreyfus etwa zu Pfingsten vorlegen können. Das Bureau beraumte für den D. Mai eine öffentliche Sitzung an, welche der Prüfung des Revisionsantrages ge⸗ widmet sein soll. Man glaubt, daß für die Verlesung des Berichts über die Anträge des General-Staatsanwalts und für die Plaidoyers vier Sitzungen erforderlich sein werden, sodaß die Entscheidung am 2 oder 3. Juni erfolgen dürfte.

Rußland.

Wie „W. T. B.“ aus St. Petersbur meldet, wird der Großfürst Wladimir auf Befehl 64 Kaisers vom

13. bis 21. Juni die in Finland garnisonierenden Truppen inspizieren.

Portugal.

Der hritische Kreuzer „Pactolus“ ist, wie, W. T. B.“ meldet, gestern in Lissabon 1, ,. Die britische Flotte wird heute daselbst ankommen und am Sonnabend wieder in See gehen. An diesem Tage trifft die deutsche Flotte ein. Die Regierung hat für den Empfang beider Flotten ein völli . , 24 . Die deutsche 96 ie englische Kolonie treffen ebenfalls Vorbereitungen für einen glänzenden Empfang ihrer Landsleute. J

Serbien.

Der xussische Gesandte in Belgrad Scha dowski ist wie „W. T. B.“ erfährt, abberufen und ** n . grit

ischen den Klubs der freisinnigen Ab⸗

i g ener Erwägungen

erhandlung über diese , g

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in Paris hat durch die „Agence einem der Trans vagl⸗Regierung übermittelten Ultimatum der britischen Regierung für unbegründet erklären

. wird, den ‚W. T. B.“ 5 e, auf der Konferenz im Haag durch den bulgaris iplomatischen Agenten in St.

treten werden.

eteraburg Stanciow y

Afrika.

Wie der Times“ aus Kairo vom gestrigen Tage ge⸗ meldet wird, , der Sirdar Lord Kstchener, im September, wenn die Bahn bis Khartum fertiggestellt sein wird, den Sudan für den Handel ohne gie, ng zu öffnen. Ausländische Waaren sollen von Abgaben frei sein. abgesehen von einer kleinen , , . in Wadihalfa; den Europäern soll es gestattet sein, Land zu erwerben. z

Aus Pretoria berichtet das ‚Reuter'sche Bureau“, daß

der Etste und der Zweite Volksraad gestern in gemein 3 5 über Mittheilungen aus London und Brüssel erathen j

ãtten.

Der Präsident Krüger hat, demselben Bureau zufolge, eäußert, die Regierun e bereit, eine Erweiterung des ahlrechts zu bewilligen, wofern die Rechte der alten

Bürger geschützt würden; aber die Leute, welche eine Erweite⸗ rung des Wahlrechts verlangten, seien nicht geneigt, Ver— pflichtungen auf sich zu nehmen.

Die Gesandtschaft der Süd e n rg er, blik avas“ die Gerüchte von

lassen.

Polynesiten.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Apia, daß der

Waffen silsftand zu stande gekommen sei. Der Kapitän Sturdee habe mit einem Missionar unbelästigt die Linien der Anhänger Mataafa 's betreten. Jedermann erwarte ruhig die Ankunft der Kommission. Ein britischer Pflanzer, welcher sechs Wochen lang von den Anhängern Mataafa's sei in Apig eingetroffen. Der britische Kreuzer „Roy alist« ist nach England abgegangen. Der neue Präsident des Munizipalraths Solf 5 in Apia angekommen.

efangen gehalten war,

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laje vitsch Staat zu seinem Nachfolger ernannt worden.

tages und des Herrenhauses Beilage.

ja allmählich werden namentlichen beste Mahnung an die Mitglieder, in Berlin zu bleiben, um Arbeiten so schnell als möglich zum Abschluß zu bringen. wünschter wäre es allerdings gewesen, wenn der Reichstag früher berufen worden wäre.

demselben früher vorgelegt worden wäre.

werden.

genügend vorbereitet sei, 32 soꝛialdemokratischen Anträge. Vorbereitung ebenso fleißig gewesen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die . 8, , efinden sich in der Ers

In der heutigen (9) Sitzung des Reichstage

welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Graf von Posadows ky rathung des Entwurfs eines Invalidenverfi gesetzes auf der Tagesordnung.

beiwohnte, stand die zweite

Abg. Singer (Soz) beantragt, die Berathung zu vertag

da es den Mitgliedern noch nicht möglich gewesen sei, den Bericht studieren, jumal er ihnen zum theil erst gestern jugegangen sei. O Verjögerung, aber auch ohne Hast follte die Berathung stattfin Der Anblick des Hauses sei gegen gestern zwar ein erfreulicher,

die meisten Mitglieder hätten wohl kaum den Bericht studiert, übereilt und nicht obne Febler fertiggestellt, der auch name

den Versicherungszanstalten noch nicht bekannt geworden sei. Ez nicht sicher, daz die Beschlußfäbigkeit des Ha Wenn die verbündeten Regierungen, denen der Präsident nachg die Berathungen hätten fördern wollen, dann bätten sie den Reich

auses andauern we

rüber einberufen sollen. Mindestens müsse bis jum Montag J ur Vorberathung gelassen werden.

Präsident Graf. von Ballestrem: Ich erachte es für m auptpflicht, die Geschäfte des Reichstages zu fördern, auch inden

. mit den verbündeten Regierungen nehme, wo sie Erfp

iches wünschen. Ich kann nur bitten, diesen wichtigen Ent

schon jetzt in Berathung zu nebmen.

Abg. Dr. Lieber entr.) bittet, die Berathung zu beginnen fortschreiten und allmählich weiter vorber Wenn die Freunde des Abg. Singer

Abstimmungen kommen sollten, so sei das

könne.

Abg. Molkenbubr (Soz.) behauptet, daß die Zusam

stellung eine große Anjabl von Fehlern enthalte; den betheil

erren sei daraus kein Vorwurf zu machen, aber man sollt.

6 auf Grund einer solchen Zusammenstellung Beschlüsse assen.

Abg. Schmidt Elberfeld (fr. Volkzp) weist als Vorsitz er Kommission darauf hin, daß allerdingg einige Druckfehler ftehe lieben seien, deren Berichtigung in die Wege geleitet sei. Von

übereilten Berathung könne aber keine Rede sein; es sei im Lauf Verhandlungen kein einziger Schlußantrag gestellt worden.

Abg. Bassermann (nl) schließt fich diesen letzten ührungen an. Daß der Reichstag früher einberufen . ätte auch seine Partei gewünscht, ebenso daß der Berathung Die Berathung sei em Präsidenten bereits am Freitag angekündigt, der Brich

Sonntag und Montag vertheilt worden; es fei den Fraktionen Zeit zur Vorbereitung jur Genüge egeben worden.

Abg. Dr. von Levetzow (d. konf ): Die Fehler in dem B nd in der Zusammenstellung werden am Montag auch noch

handen sein. denn die Umarbeitung kann kis dabin nicht vorgeno: werden.

Fraktionen auf dem Laufenden erhalten worden. zwei Tage vor als einen Tag nach Pfingsten verhandeln.

Ueber die Verhandlungen der Kommifssion sind Wir wollen

Abg. Dr. Müller, Sagan Ifr. Volksp.) erklärt, daß die ?

heit seiner Freunde den Wunsch habe, daß die Berathung vor genügend informierten Hause erfolge; deshalb würden sie ; tagung stimmen.

ür di Abg. Singer führt aus, Obstruktion liege seinen Fra

fern, sie wollten nur eine gründliche Vorbereitung.

Abg. M alken bu hr weist darauf hin, daß in der Komm

nicht einmal Zeit gewesen wäre, den Bericht durchzulesen; w a . ein Geseß für arme Leute sei, so follte man es boch g erathen.

räͤsident Graf von Ba llestrem: Der Relchstag b rn gleichmäßig, ob sie für arme oder für reiche gut! *

Abg Liebermann von Sonnenberg (Reformp.) erllh

für die Berathung.

Abg. Dr. Lieber: Der Bebauptung, daß die Berathungt widersprechen die bereits vorlien Die anderen Parteien sind b

Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der un

. wird bei Schluß des Blattes die Vertagu

erathung abgelehnt.

Das Herrenhaus erledigte in der heutigen 10) Sitzung en h die Denkschrift über 66 Aus⸗ ührung des **f etzes vom 20. April 1898, betreffend die Bewilligung von Staatsmitteln zur Beseitigung der durch die Hochwasser des Sommers 1897 herbei⸗ geführten Beschädigungen, durch Kenntnißnahme und ing dann zur Berathung einer Petition des Kreisboten a. D. Hilhesn Kämper in Mühle, Kreis Gummersbach, um ander⸗ weite Fesisetzung seiner Pension über. Die Etatzkommission beantragte Utbergang zur Tagesordnung. Nach längerer Debatte, an der sich Ober⸗Bürgermeister Becker, Graf von Ileten, Freiherr von Durant, Graf von Schlieben und der Referent Herr von Gerlach betheiligten, wurde be⸗ schlossen, zwar über die Petition zur Tagesordnung über⸗ ugehen, gleichzeitig aber den e ig en me, daß dem

etenten auf irgend eine Weise seitens der Staatsregierung geholfen werde.

(Schluß des Blattes.)

In der heutigen (66.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Vize⸗Präsident des Staats⸗ Ministeriums, Finanz ⸗Minister Dr. von Miquel beiwohnte, erklärte vor Eintritt in die .

Abg. Freiherr von Wangenh eim (kons.): In der Sitzung vom 1. Mai bat mir der Abg. Kopsch vorgeworfen, daß ich den Lehrer⸗ stand beleidigt bätte, als ich von Schulmeiftern sprach. Ich babe ibm schon damals erwidert, daß bei uns der Titel Schulmeister noch ein Ehrentitel sei. Wenn ich nochmals darauf zurück komme, geschieht es, weil ein Theil der freisinnigen Presse in agitatoriscker Weise diese Sache ausnutzt. Die Volks-Zeitung“ schrieb am 2. Mai: „Der Beleidigung des Lehrer- standes durch den Leiter des Bundes der Landwirthe von Wangenheim trat der Abg. Kopsch energisch entgegen. Um eine fernerg Legenden, bildung in dieser Beziehung unmöglich zu machen, stelle ich fest, daß in dem unkorrigierten stenographischen Bericht meiner Rede das Wort y garnicht vorkommt; ich habe nur von ‚Schulmännern“ gespꝛochen.

Auf der Tagesordnung stand zunächst die dritte Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der Lehrer an öffentlichen Volksschulen. 3. .

An der Generaldiskussion betheiligten sich bis zum Schluß des Blattes der Vize-Präsident des Staats⸗Ministeriums, Finanz⸗Minister Dr. von Miquel, die Abgg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (fr. kons). Dr. von Heyde⸗ brand und der Lasa (kons .), Dr. Sattler (nl.),

Dr. Dittrich (3entr) und Ehlers (fr. Vgg..

Nr. 21 des , Eisenbabn⸗Verordnungsblatts“, heraus- egeben im MWinisterium der öffentlichen Arbeiten, vom 8. Mai, '. folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten; vom 29. April 1899, betr. , ,, der pensions fähigen Dienstzeit der Baubeamten; vom 3. Mai 1899, betr. Genebmigung der Bauart der Betriebsmittel für Privatbahnen. Nachrichten.

SEtatiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Zum Ausstand der Bäcergehilfen in München (vgl. Nr. 102 d. Bl.) theilen die M. N. N. mit, daß die Gesammtzabl der Meister, die bis gestern die Forderungen der Gehilfen bewilligt hatten, 312 (mit 884 Gehilfen) betrug. 3

Ueber die Arbeiterun ruhen in Böhmen erfährt W. T. B.“ vom gestrigen Tage aus Prag, daß die Situation in Nachod unverändert sei, die Stimmung in Hronov sich dagegen beruhigt babe,

Der Ausstand der belgischen Grubenarbeiter näbert sich seinem Ende: Im Mittelbecken und in den Becken von Mons und Charleroi nimmt, dem . W. T. B. zufolge, die Zabl der Aus⸗ ständigen bedeutend ab. Auch im Lütticher Kohlenbecken hat sich die Zahl der Ausständigen vermindert. Gestern wollten 1500 Grubhenarbeiter die Arbeit wieder aufnehmen. Der Gemeinderath von Seraing bewilligte 5000 Franes zur r ing der Ausständigen, der Gouverneur der Provinz bat sich jedoch mit dem Ersuchen an die Regierung gewandt, diesen Beschluß zu annullieren. Die Lage ist immer noch ziemlich kritisch.

Aus Santander wird dem W. T. B.. beute gemeldet: Etwa 1900 Bahnarbeiter und Bergleute sind in Camargo in den Ausstand getreten. Dieselben verlangen eine Lohnerhöhung und Berkürjung der Arbeitszeit. ;

Aus Bom bay theilt die Voss. Ztg.“ nach einer Meldung des Reuter'schen Bureaus mit, daß 6090 indische Signalisten der Great Indian Peninsular Railway die Arbeit nieder⸗ gelegt haben. Vor allem verlangen sie bessere Bejablung und Beköstigung. Sie haben 24 Stunden vorher, gekündigt und sind somit der gesetzlichen Bestimmung nachgekommen. Nur die Brahminen unter den Signalisten sind ausständig. Dennoch ist der Verkehr stark behlndert. Selbst die Post trifft verspätet ein und wird theilweise mittels Lokomotiven belördert. Die Signalisten vom Militär, welche die Regierung zur Verfügung gestellt hat, sind be⸗ waffnet und haben jeder 60 Patronen.

Kunst und Wissenschaft.

Für die Münchener Jahres- Lusstellung 1899 im König⸗ lichen Glaspalast zu München hat sich, wie von dort gemeldet wird, die Jury nunmebr konstituiert. Dieselbe ist folgendermaßen zusammen⸗ gesetzt: Sektion Malerei: Vorsitzender: Professor Hans Petersen, Schriftfübrer: Paul Nauen; August Dieffenbacher, Professor August Fink, Frank Kirchbach, Hugo Kotschenreiter, Karl Kronberger, Dr. Franz don Lenbach, Akademie Professor Karl Raupp, Philipp Rötb, Akademie ⸗Professor Otto Seitz, Akademie. Professor Alexander von Wagner. Scettion Bildhauerei: Versitzender: Professor Josef bon Kramer; Fritz Christ, Friedrich Kühn, Josef Menges. Sektion Grap hische Künste: Vorsitzender: Wilhelm Rohr; Georg Hen— singer, J. M. Holjapfel.

, , Kunstverlag in München kündigt die bevor stehende Ver steigerung der in feinem Besitze befindlichen Original zeichnungen der Jahrgänge 1896 und 1897 der Jugend“ an. Aus der Fülle von Künstlernamen, die der binnen Kurzem gratis erscheinende Katalog nennt, seien angeführt: M. Bernuth, Hans Christiansen, Julius Diez, Otto Eckmann, R. P. Gichler, Rob. Engels, Fritz Erler, Julius Exter, Max Feldbauer, Fidus, Walther Georgi, Olto Greiner, H. von . Arthur Halmi, Ludw. von Hofmann, Angelo Jank, W. Keller ⸗Reutlin gen, Karl Marr, Ad. Münzer, Bernh. Pankok, rung Paul, W. Püttner, Ludw. Raders, F. von Reznicek, R. HRtiemersch mid. Sang Roßmann, ü. Schmidhammer Sascha chneider, Otto Seitz, Steinlen, Franz Stuck, M. Hein boldt, Rud. Wilke, M. Witzkicenus, J. R. Witzel, Tudw. von Zumbusch. Die Versteigerung, an deren Erfrägniß die Künstler betbeilsgt werden ollen, bält das Kunstauktions haus Hugo Helbing in 3 ,, 15, am 21. Juni d. J. ab. Eine große Anzahl der riginale w rd acht Tage lang vorher im Treppenhaussaale des Kunstoereins in München zur Aueftelung kommen.

Bauwesen.

In der Preisbewerbung zur Erlangung von Entwürfen für die künftige Ausgestaltung der Kobleninsel in München sind, wie das Centralbl. d. Baaperw.. mittheilt, nur sechs Entwürfe ein⸗ gegangen. Von dieser auffallend geringen Betheiligung ab⸗ i brachte der Wettbewerb auch seinem Gehalt nach insofern eine Enttäuschung, als nicht ein einziger Entwurf den Er⸗— wartungen und Anschauungen der Preisrichter vollkommen ent- sprach. Man einigte sich daher dahin, den ersten Preis (1000 4A) überhaupt nicht zu vertheilen, sondern aus ihm und dem zweiten Preise (7560 6) jwei gleichwerthige jweite Pieise zu je S878 zu machen, den dritten Preis 69 6) und den vierten Preis (259 6) jedoch unverändert zur Vertheilung zu bringen. Je einen jweiten Preis erhielten die Asichitekten Ludwig Deiglmayr und Direktor Emil von Lange, den dritten Preis Bauamtmann a. D. Joh. Linde, den vierten Preis Architekt Franz Rank, sämmtlich in München und Umgebung. Ein außer Preisbewerbung eingelieferter Entwurf des Architekten Albert Schmidt, Sohnes des Preisrichters Professor Albert Schmidt, mit der Be zeichnung Ideaiprosekt! erhielt eine lobende Aneikennung.

Ein Wettbewerb um Entwürfe jur Umgestaltung der Per- sonenbahnbofs;: Anlagen in Kopenhagen ist auf Beschluß der dänischen Regierung und des dänischen Reichstages soeben aus— geschrieben worden. Die Entwürfe sind vor dem 15. November 1893 einzureichen. Drei Preise von 10 000, 6000 und 4000 Kronen sind ausgesetzt. Das Programm kann durch die „Statsbananlaegene“, Reventlowsgade 15 in Kopenhagen V, bezogen werden, wo auch Pläne und sonstige Unterlagen des Wettbewerbs gegen Hinterlegung von 50 Kronen zu baben sind.

Um Entwürfe für eine Turnhalle zu erlangen, hat die Stadt Ilmenau eine öffentliche Preisbewerbung ausgeschrieben. Die Entwürfe sind jum 10. Juni d. J. einzusenden, die Unterlagen vom Stadtgemeindevorstande zu bezieben.

Literatur.

Das deutsche Aktienrecht. Kommentar zu Buch 2, Ab—⸗ schnitt 3 und 4 des Handelegesetzbuchs vom 10. Mai 1897, von Albert Pinner, Rechts anwalt beim ö Lin Berlin. VIII, 382 Seiten. Verlag von H. W. Müller hierselbst. Gut kartonniert, Preis 8 S Unter der Kommentar⸗-Literatur des am 1. Januar 1900 in Kraft tretenden neuen Aktienrecht? dürste mit dem vorliegenden Werke eine der gediegensten und gründlichsten Bearbeitungen geboten werden, die in jzuverlässiger und klarer Ferm den Juristen und Aktiengesellschaften alle wünschenswerthen Aufklärungen giebt. Ver Verfasser hat die gesammte Literatur und Rechtsprechung zur Erläuterung herangeiogen und selbständig Stellung dazu genommen. Die aus den Entscheidungen der Gerichtahöfe extrahierten Grundsätze sind mit gleicher Präzsion wie die eigenen Bemerkungen des Verfassers redigiert, und überall ist mit. Zuverlässigleit erkennbar, inwieweit die Erläuterungen sich auf Meinungen von Rechtslebrern und Judikate böchster Gerichte stützen oder eigene Ansichten des Verfassers darin niedergelegt sind.

Im Anschluß hieran sei noch auf eine unter dem Titel ‚Das Bürgerliche Gesetzbuch und das neue Handels gesetzbuch“ erschienene, bon der „Berliner Börsen⸗eitung? herausgegebene kleine Schrift (Preis 2 6) bingewiesen, welche in einer Reihe von bandeltrechtlichen Aufsätzen die Bestimmungen über den Kauf⸗ mann, Vellkaufmann und Kleinkaufmann, über Check, Wechsel,

andlungalehrling, Form der Rechts geschäfte, Han delsgesellschaft, chadensersatz. Brieshypotbek, Aufsichtsrath und zum Schluß das neue Aktienrecht in sehr knapper Form bebandelt. Die Darstellung . und leichtverständlich und für weite Interessentenkreise be—⸗ rechnet.

Die dn, , , , n , , vom 2. Juli 1888 mit sämmtlichen Ausführungsbestimmungen der kirchlichen e,, und Formularen, für den praktischen Gebrauch er⸗ äutert von Kurt von Rohrscheidt, Regierungs Rath. Mitglied der Königlichen Regierung, . für Kirchen, und Schulwesen, in Merseburg. Zweite Auflage. erlag von C. L. Hirschfeld, Preis kart. 4 4 Daraus, daß schon drei Monate nach dem Erscheinen der seiner Zeit an dieser Stelle be⸗ sprochenen ersten Auflage eine zweite nöthig geworden ist, darf man schließen, daß das Buch seinen Zweck erfüllt hat. Es enthält alle Vorschriften, die sich auf das Dlensteinkommen der Geistlichen bezieben, die Staatsgesetze für die evangelischen und die katbolischen Pfarrer, die Kirchengesetze für die einzelnen Landes kirchen 26., sämmtlich mit ausführlichem Kommentar. Zur Erläuterung sind insbesondere die amtlichen Materialien, Begründung, Denkschrift, Tommissionsberichte und Parlament verhandlungen berangezogen. Die jweite Auflage ist durch vermehrte Anmerkungen sowie durch die Mit- theilung des gesammten Materials der wichtigen Ausführungsbestim— mungen der kirchlichen Zentralbehörden vervollständigt worden. Auch eine Verfügung des Konstistoriums in Magdeburg, welche eine große Anzahl von Fragen, die bei der Ausführung des Gesetzes unter den Betbeiligten ftreitig gewesen waren, beantwortet und daher auch für die in e , , , der evangelischen Landeskirche zur Anwendung des Gesetzes Berufenen von Bedeutung sein dürfte, ist am Schluß zum Abdruck gelangt. ; ‚.

Gruchot'z Beiträge zur Erläuterung des deut schen

Rechts, herausgegeben von Br. Rassow,; Reichsgerichts Rath a. D., Dr. Küntzel und Dr. Ecerus, Ober- Landesgerichts⸗Präsidenten. Berlin, Verlag von Franz Vablen. Daz dritte Heft des 453. Jahr⸗ gangs entbält neben den fortlaufenden Mittbeilungen aus der Praxis des Reichsgerichts folgende Abhandlungen: „Die Gewährleistung wegen Mängel der Sache nach dem Bürgerlichen Gesetzbuck! von dem Ober Landesgerichté⸗Präsidenten Dr. Eccius; Ueber den Begriff der Schiffs- besatzung im deutschen Priratseerecht? von Professor Dr. Max Pappenheim in Kiel; Untersuchungen zu § 264 des Bürgerlichen Gesetzbuches“ von L. Cohn, Rechtsanwalt beim Königlichen Kammer ericht , und Schluß); „Ist nach den Bestimmungen des Girl esetzbuches die Haftung des Erben für die Nachlaß. verbindlichkeiten grundsätzlich eine beschränkte oder eine unbeschränkte ?“ von Rechtsanwalt Eduard Goldmann in Berlin; „Das formelle Reiche grundbuchrecht! von Rechtsanwalt Dr. Oberneck in Berlin (Fortsetzung). ;

Examinatorium über das Bürgerliche Gesetzbuch für das Deut sche Reich. Von Taubert, Landgerichts -Rath. 1. Abtheilung: Allgemeiner Theil und Recht der Schult verhältnisse. 2 von H. W. Müller, Berlin. Preis 1 S6 Zur sicheren Einarbeitung in daz Bürgerliche Gesetzbuch wird das vorliegende Examinatorium den jüngeren und älteren Juristen geboten, wie in äbnlicher Art über römische und andere Rechtsdisziplinen bereits Werke existieren. Der Verfasser jergliedert jeden einzelnen Paragraphen in eine oder mehrere Fragen und verweist zu richtiger Beantwortung auf die betreffenden Gesetzesstellen, wobei verwandte Be— stimmungen, die in dem Gesetz räumlich oft weit auseinander liegen, zusammengefaßt sind. Die einschlägigen Nebengesetze ö. gleichfalls berücksichtigt, und so wird das Werkchen jedem Rechtsbeflissenen Gelegenheit geben, sich selbst zu prüfen, ob der Inhalt des neuen Rechts sein geistiges Eigenthum gewerden ist bezw. welche Läcken er noch auszufüllen hat. Die Q las e fe lung soll in Kürze nachfolgen.

Schultbeß' Eu ropäischer Geschichts kalen der. Neue Folge, 14. Jahrgang 1898 (der ganzen Reibe 38. Band), heraus gegeben von Gu stad Roloff. VIII, 431 Seiten. München 1899, C. H. Beck'sche Verlags buchhandlung. Dieser vor kurzem erschienene neue Band det bekannten periodischen Geschichtswerkes enthält eine um= fassende Rundschau über alle wichtigen politischen Vorgänge in sämmtlichen Staaten der Erde, soweit sie in das Jahr 1898 fallen, in der üblichen kompendiösen und dabei doch völlig ausreichenden Daistellungsform. Die politischen Ereignisse im 3 Reiche haben, wie üblich, eine eingehendere Behandlung erfahren. Für solche, die sich aus Beruf oder Neigung mit Politik und Geschichte beschäftigen und die beim Lesen

Leipzig.

der Zeitung sich gern über wichtige frühere Vorgänge auf politischem oder Enn fe icke Gebiete unterrichten möchten, ist diese Chronik

der eschichte mit ibrem ausführlichen alphabetischen Register ein werthvolles Hand · und Nachschlagewerl. , . für Sojialwissen scha ft, herausgegeben von Dr. Jutius Wolf, ordentlichem Professor der Staatgwissenschaften in Breslau. Verlag von Georg Reimer, Berlin. Preis viertel. sährlich (3 Hefte) 4 44 Das vierte Heft des zweiten Jahrgangs erschien mit folgendem Inhalt: Urchristenthum und Kommunismus von Professo Georg Adler in Berlin; „Die grganische Methode in der Sonologie' von Ernst Viktor Zenker in Wien; „Der kollektive Arbeitsvertrag. von T. S. Cree in Glasgow; „Die Ursachen der Erwerbtzunfähickeit nach dem Ddeutschen Invaliditãts. und Altersversicherungsgesetz, von Dr. Wilbelm Kley in Cassel. Sozialpolitik; Zur lex Heinjen'. Migcellen; Die Verwandten Shen der Regentenbäuser; Primitive Sozialpolitik; Die Stel- lung der Frau in der Wirthschaft der Uroölker; Kosten der milltãrischen Rüstungen der europäischen Staaten 1897.98 gegen 1869/79; Kosten englischer Kriege seit Wilbelm III. (1689 - 1702); Entwickelung der er,. Importe und Exporte seit 1854; Grund⸗ besitzvertbeilung in Australien; Sul debito ipotecario gravante la roprietâ fondiarig di privati individui in Italia (von Professor heel ff; Benini); Verhältnisse des Grundbesitzes in Berlin; Deutsche Getreidespekulation in DOesterreich und anderwärtg; Erweiterung des Weienareals in Großbritannien; Technische Unzulänglichkeit der Sibirischen Eisenbahn. Bücherbesprechungen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Das Erlöschen der Maul, und Klauenseuche ist dem Kaiserlichen Gesundheitzamt gemeldet worden von den Schlachtviebhöfen zu Magdeburg und Mülhausen i Els. am 8. Mai, der Aus⸗ bruch der Maul, und Klauenseuche vom Schlachtviehhofe zu Dresden an demselben Tage.

Malta.

Zufolge Bekanntmachung der Lokalregierung in Malta vom 20.

v. M. baben sich Reisende aus dem Distrikt von Syra einer fünfzebn⸗

tägigen, vom Tage der Ankunft ab gerechneten ärztlichen Beobachtung zu unterwerfen. . ũrkei.

Die für Herkünfte des Hedjaz (Rothes Meer) angeordnete zehn⸗ tägige Quarantäne ist nunmehr auch auf Lith und Jambo ausgedehnt worden. (Vergl. ‚R. A.“ Nr. 66 vom 17. März d. J.)

Hinter⸗Indien.

Wegen Auftretens der Beulenveft in Mekka und der Küste von Hedja; ist der Küstenstrich jwischen Lith und Jambo (Jambo-el⸗Babhr) mit Ausschluß dieser beiden Plätze durch Bekanntmachung der Kolonialregierung in Singapore vom 6. April d. J. für verseucht erklärt worden.

Alle von dort kommenden Schiffe werden bis zum neunten Tage nach Auftreten des letzten an Bord vorgekom menen Falles der Krank⸗ heit oder bis zur Freigabe seitens des Gesundheitsbeamten der Kolonie bis auf weitereg unter Quarantäne gestellt werden.

Paris, 9. Mai. (W. T. B.) Wie der „Temps“ mittheilt, verlautet nach einem Telegramm aus Teneriffa dort, in Grand⸗ Bassa sei die Beulenpest ausgebrochen; die Regierung habe die Herkünfte von der Elfenbeinküste mit Quarantäne belegt. Der in dieser Angelegenbeit befragte Kolonial⸗Minister erklärte daß in der That ein aus Grand⸗Bassa kommender Reisender in Marseille unter verdächtigen Erscheinungen erkrankt sei; auch der ibn be⸗ handelnde Arzt sei erkrankt. Infelgedessen sei über den Hafen Grand Bassa Quarantäne verhängt worden; es liege jedoch kein Anhalt dafür vor, daß dLiesen Krankheitserscheinungen etwas Anderes als Tropenfieber ju Grunde liege.

Verdingungen im Auslande.

Britisch⸗Indien.

16 Mai, 2 Ubr. Director gensräl of Stores, India Offices, Whitehall, London 8W.: Lieferung von Maschinen für einen Heckrad⸗ dampfer (stern wheel). Näheres bei obiger Adresse.

17. Mai, 12 Uhr. Julian Byrne, Sekretär der Madras ⸗Eisen⸗ bahngesellschaft, 6 New Broad Street, London E. C.: Lieferung bon Federn und Rädern mit Achsen. Näheres an obiger Stelle.

Italien.

General Direktion des Arsenals in Spezia: Voranschlag 121 836 Fr. Kaution 10 Oo.

19. Mai, daselbst: Lieferung von Schrauben und Nägeln aus Eisen und Messing. Anschlag 53 300, Kaution 5230 Fr. Zuschlag am 5. Juni, 12 Ubr.

20. Mai, 11 Uhr. Ministerium der Posten und Telegraphen in Rom: Gekrümmte Bügel für Telegraphenstangen und Mauern, Schrauben, Krampen u. s. w.

Spanien.

Die auf den 5. Mai anberaumte Verdingung der Anlage 2c. der elektrischen Beleuchtung in Almodévar del Campo (vergl. Reichs⸗ Anzeiger Nr. S1 vom 6. April d. J.) ist vertagt.

7. Juni, 2 Ubr. Centro Consultivo des Marine Ministeriums in Madrid: Versteigerung des Schwimmdocks in Havanna nebst Zu⸗ behör. Sicherbeitsleistung: Hinterlegung von 400 600 Pesetas bei der Caja general de Depsösitos oder ihren Filialen. Gebote auf Stempelpapier Nr. 12. Formular bierzu und Bedingungen in spanischer Sprache beim Reichs⸗Anzeiger“.

13. Juni, 11 Ubr. General ⸗Post. und Telegraphen⸗Direktion in Madrid: Lieferung von 26 0600 Zylindern von Zinkblech für die elektrischen Batterten der Telegraphenämter während des Rechnungs—⸗ jahres 18991909. Sicherungsleistung bei der Caja de Depésitos in Madrid, vorläufig 5 oo, endgültig 1009 des Gebots. Gebote auf Stempelbogen Klasse 12 (1. Peseta). Formular hierfür und Be—⸗ dingungen in spanischer Sprache beim „Reichs Anzeiger“.

Niederlande.

15. Mai, 2 Uhr. Direktion der Gesellschaft der niederländischen Eisenbahnen, Zentral Personenbahnhof in Amsterdam: Lieferung des Robeisens für die Zentralwerkstätten von Haarlem, für die Zeit vom 1. Juni 1899 bis zum 31 Mai 1900.

15. Mai, daselbst: Errichtung von Gebäuden, Bahnsteigen nebst den dazu gehörigen Arbeiten, Brücken“, Erd⸗ und Streckenarbeiten u. s. w auf der Station Alkmaar. Erstes Loos 92700 Fl., zweites Loos 21 1090 FI.

15. Mai. Stadtverwaltung von Eindhoven: Bau einer Gas⸗ fabrik mit Wohnung für den Direktor.

24. Mai, 2 Uhr. Gesellschaft zum Betrieb der Staatseisen⸗ bahnen, Zentralbureau. Moteelse Park in Utrecht: Ausführung von Erd⸗ und anderen Arbeiten, Aenderungen an der Eisenbahnstrecke und den Kreuzungen; Errichtung und Einrichtung von Gebäuden und Hilfsarbeiten für die Erweiterung der Station Hengels (D.). An— schlag 1 695 000 Fl. .

1. Junt. Stadtverwaltung von Sappemeer: Einrichtung einer Zentralstation für elektrische Beleuchtung von Sappemeer und

HSoogezand. Serbien.

29. Maß. Probiantamt der Militärtechnischen Institute in Kragujewatz: Mündliche Verdingung behufs Lieferung von: Messi g= und Eisendraht, Schrauben, Keiten, Drahtftifte, Sägen, Schnallen, Kandaren, Steigbügel, Striegeln, Nägel, Graphit, Zinn. Phosvhor⸗ kupfer, Werg, Bohrer, Schleifsteine, Sattlermesser, Maschinen für die Lederfabrikation, Schmirgelpapier, Nadeln, Leim, Farben, Schellack, Firniß, seidene Siebe u. dergl. Muster und Bedingungen im obigen

17. Mai, 11 Ubr. Lieferung von 93720 kg Stearinkerzen.

Amt. Kaution 20 0.