1899 / 115 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 May 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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am Schullehrer Seminar zu Montabaur der bisherige kommiffarssche Seminarlehrer Bücker zu Warendorf als ordentlicher Seminarlehrer, .

an der Präparanden⸗Anstalt zu Landeck der bisherige Seminar Hilfslehrer Hochheiser zu Ziegenhals und

an der Präparanden⸗Anstalt zu Laasphe der bisherige Präparandenlehrer Köster aus Hilchenbach als Zweiter Präparandenlehrer angestellt worden.

Per sonal⸗ Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Verletzungen. Im aktiven Heere. Schloß Urville, g. Mai. The lemann, Hauptm. in der 3. Ingen. Insp., zum überzäbl. Major befördert.

Schloß Urville, 10. Mei. Graf v. Haeseler, General der Kar, und kommandierender General des TVI. Armee⸗Korps, zum Cbef des 2 Brandenburg. Ulan. Regts. Nr. 11, Esrhr. v. der Goltz, Gen. Lt., beauftragt mit Wahrnebmung der Geschäfte der Gen. Insp. des Ingen. und Pion. Korps und der Festungen, zum Chef des Ingen. und Pion. Korps und Gen. Inspekteur der Festungen, ernannt. Die Haurtleute und Komp. Cbefs: Rixdorff im Inf. Regt. Nr. 150, Wil helm im Inf. Regt. Nr. 173, unter Verleihung des Charakters als Major, den betreff. Regtrn. aggrexiert.

Abfchiedsbewilligungen Im attiven Heere. Schloß nrville, 12. Mai. Braumüller, Lt. im Gren. Regt. Prinz Carl von Prenßen (2. Brandenburg) Nr. 12, scheidet mit dem 18. Mal d. J. aus dem Heere aus und wird mit dem 17. Mai 2. J. als Lt. mit seinem bisberigen Patent in der S a m, fũr Dentsck.Oflafrika argestellt. Pulkows ki, Oberst 4. D. zuletzt Tia suste des Westfäl. Fuß. Art. Reagts. Nr. 7 und Inspekteur der 3. Art. Derot. Inf., mit seiner Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Regts. zur Disp. gestellt. Zabel, Oberlt. 3. D., von der Stellung als Bezirksoffinier bei dem Tendw. Bezirk Schneidemübl entboben und gleichzeitig bei den Offizieren des Landw. Trains 2. Aufgebots wiederangestellt.

Im Sanität Korps. Schloß Urville, 10. Mai. Dr. Schmied, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. a. D., zuletzt Regts. Arzt des . FINagdeburg. Inf. Regt. Nr. 67, der Charakter als Gen. Dꝛerarzt verlieben.

Militär Justijbeamte.

Durch Verfügung des Feneral⸗Auditeurs der Armee. 8. Mal. Es sind übertragen worden: den Auditeuren; Engel, Pr. Bernhkäolt je eine Auditeurstelle bei der 2. Dir., Schönewerk die Garn. Auditeurstelle zu Wesel, Conradi, Palmer je eine Auditeurstsse Sei der 37. Div, Foerster die Garn. Auditeurstelle zu Neubreisach. Dr. Osiander die Garn. Auditeurstelle zu Glatz, Grach die Zweite Auditeurftelle bei der 16. Div.

Beamte der Militär⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Erie gs Ministerium g. 12. Axril. in, Garn. Verwalt. Ober⸗Insv. in Gnesen, nach Metz, Risch, Farn. Verwalt. Ober-⸗Inip. in Schweidnitz, nach Gnesen. Burg b of, Garn. Verwalt Insp in Stolv, nach Schweidnitz, Zimmer 1

mann, Garn. Verwalt Jasp. in Rudolstadt, nach Stolp, Teubler, Garn. Verwalt. Kontroleur in Gletz, als Garn. Verwalt. Insp. nach Rurolstadt, Ry ssel, Kasernen⸗Insp. in Neisse, nach Glatz Bandow, Kasernen⸗Insp in Allenftein, nach Neisse, versetzt.

14. Arril. Bob nenkamp, Garn. Verwalt. Kontroleur in Braunsberg, als Garn. Verwalt. Insp. daselbst bestätigt.

15. April. Gückel, Kasernen⸗Insp. in Brieg. nach Thorn, Scherlitzky, Kafernen- Insp. in Thorn, nach Brieg, Lehn, Proriantawts,-Assist. in Gnesen, zum 1. Juni d. J. nach Inowraz⸗ law, wersetzt.

17. April. Goßrau, Kasernen⸗Insp. Garn Verwalt. Kontroleur ernannt

20. April. Senst, Garn. Verwalt. Insp. in Gleßen, zum

1899 auf seinen Antrag mit Pension in den Rubestand rews, Kasernen⸗Insp. in Danzig, auf den Art. Schieß⸗ sSdorf versetzt Mai. Lübte, Ober⸗Rokarzt vom Drag. Regt. Prinz brecht von Preußen (Litthau) Nr. 1, auf seinen Antrag zum „Juli d. J. mit Pension in den Ruheftand versetzt.

in Karlsruhe, zum

Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 17. Mai.

Seine Majestät der Kaiser und König arbeiteten, wie aus Wiesbaden gemeldet wird, gestern nach dem Vortrage des Chefs des Marinekabinets, Kontre⸗Admirals Freiherrn

on Senden⸗Bibran noch längere Zeit mit dem Vertreter des Auswärtigen Amts, Gesandten Grafen Wolff⸗Metternich.

Heute Vormittag nahmen Seine Majestät den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets. Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus und hierauf denjenigen des Gesandten Grafen Wolff⸗Metternich entgegen.

Bayern.

Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent hat sich, wie „Allg. Ztg.“ meldet, vorgestern Abend mit Ihren Königlichen den Prinzessinnen Therese, Mathilde und Hildegard zum Besuch Ihrer Königlichen Hoheit der Berzogin von Modena nach Wien begeben. Der Aufent⸗ halt daselbst dürfte etwa zwölf Tage währen.

GSaden.

Ihre Mejestäten die Königin der Niederlande und die Königin⸗Mutter statteten, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, gestern in Karlsruhe Ihren Königlichen Hoheiten dem GSroßherzog und der Großherzogin einen Besuch ab. Die Majestäten wurden am Bahnhofe von Ihren König— lichen Hoheiten empfangen und bei der Abreise wieder dorthin geleitet.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat sich, wie die ‚Weim. Ztg.“ meldet, gestern zu kurzem Aufenthalt von Weimar nach Wiesbaden begeben.

Desterreich⸗Ungarn.

An der gestrigen Sitzung des niederösterreichischen Landtags nahmen die Großgrundbesitzer und die liberalen Mitglieder der sozialpolitischen Fraktion nicht theil, dagegen waren die deutschnationalen Abgeordneten größtentheils er⸗ schienen. Der Abg. Kaiser erklärte im Namen

deutschen Volks partel dieselbe habe beschlossen, an der

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. ;

Abstinenz nicht theilzunehmen, da die Interessen des Deutsch⸗ thums im Landtage nicht gefährdet seien, und sprach die Erwar⸗ tung aus, daß die Rechte der Abgeordneten gewahrt und die Verhandlungen unter Vermeidung persönlicher Beleidigungen würden geführt werden. Vor dem Uebergang zur Tagesordnung ertheilte der Landmarschall Freiherr von Gudenus dem Abg. Scheicher wegen der in seiner letzten Rede enthaltenen, über das zulässige Maß , Angriffe gegen eine ganze Klasse von Staatsbürgern sowie wegen Verletzung der parlamentarischen Ordnung einen Ordnungsruf, desgleichen dem Abg. Dr. Lueger wegen unparlamentarischer Ausdrücke gegen richterliche Beamte und wegen seiner Angriffe gegen die schriftstellerische Thätigkeit eines Richters.

Der krainer Landtag nahm gestern einstimmig einen dringlichen Antrag des Abg. Schwegel an, betreffend die Herstellung einer zweiten Bahnverbindung mit Triest durch den Bau der sogenannten Karawankenbahn. Schwegel be⸗ gründete den Antrag unter anderem mit der Angabe, daß der Bau der Predilbahn nur die Interessen Suͤddeutschlands fördern würde.

.

Frankreich.

In dem gestern abgehaltenen Ministerrath theilte, wie „W. T. B.“ meldet, der Minister für die Kolonien Guillain folgendes Telegramm Marchand's an den Gouverneur von Dilbuti mit: „Die Expedition trifft am 16. Mai in Bsibuti ein. Im Augenblick der Vollendung der Durch⸗ querung Afrikas innerhalb dreier Jahre bitten Sie der Führer der Expedition und seine Offiziere, der Regierung sowie den höchsten militärischen Vorgesetzten den Ausdruck achtungsvoller Ergebenheit zu erneuern zugleich mit der Ver⸗ sicherung, daß der Geist der Manneszucht und des Gehorsams während der drei im dunklen Erdtheil verbrachten Jahre un⸗ vermindert fortbestanden hat. Der Ministerrath genehmigte sodann die von Marchand erbetenen Auszeichnungen für die Offiziere und Mannschaften der Expedition und stellte das Pro⸗ gramm für den festlichen Empfang der Expedition fest. Dieselbe wird in Toulon von den Behörden empfangen werden; zwei Tage später wird sie in Paris eintreffen, wo sich Vertreter des Kriegs, des Marine- und des Kolonial-Ministeriums sowie Verwaltungsmitglieder des Cercle militaire“ zum Empfange einfinden. Die Mitglieder ber Expedition fahren sodann zum Frühstück nach dem Marine⸗Ministerium. Abends findet ein , . im „Cercle militaire“, den Abend darauf ein solcher im Kolonial-Ministerium statt.

Die Deputirtenkammer begann gestern die Berathung der Vorlage über die Unfallversicherungskassen. Bei dem An⸗ trage, das Gesetz drei Monate nach dem Tage in Kraft treten zu lassen, an welchem die Versicherungskassen den Tarif veröffentlichten, kam es zu einer Unterbrechung auf der außersten Linken. Der Präsident Deschanel tadelte diele Unsitte, worauf der Deputirte Renoux mit einer belei— digenden Aeußerung antwortete. Der Handele⸗Minister Delo mbre befürwortete die Vorlage als den allgemein für nothwendig erkannten Ausbau des Gesetzes vom Jahre 1898, welches am 1. Juni in Kraft treten solle. Die Vorlage be⸗ zwecke, allen Arbenigebern zu ermöglichen, sich in erforderlichem Umfang sicherzustellen. Ein Antrag auf Einführung der obli⸗ gatorischen Versicherung wurde der Geschäftskommission über— wiesen und die Regierungsvorlage angenommen. Ferner wurde ein Zusatzantrag, betreffend die Vertagung der Anwendung

des Gesetzes vom Jahre 1898, mit 281 gegen 2.0 Stimmen

angenommen und ein weiterer Zusatzantrag, nach welchem das

Gesetz vom Jahre 1898, spätestens mit dem 1. Juli in Kraft

treten soll, mit 452 gegen 86 Stimmen genehmigt. Portugal.

Der König und die gesammte Königliche Familie statteten, wie W. T. B.“ meldet, gestern in Lissabon dem Ersten Geschwader der deutschen Flotte einen Besuch ab.

Niederlande. Wie „W. T. B.“ aus dem Haag berichtet, n,

Wie ! * berich nahm hie Erste Kammer gestern die Gesetzentwürfe a

nach denen

gestellt werden. . Türkei. Aus Konstantin opel meldet das

am Stambuler Quaibau, durch die der Zugang zum dortigen Zollamt bald werde gesperrt werden, die Batschafter am JI5. Mai identische Noten überreicht hätten, in welchen sie Einspruch dagegen erhöben, daß Schiffe, welche den Quai nicht benutzten, die Quaitaxe zahlen müßten.

Amerika. Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus

Washington wird in einigen Kreisen die Lage auf Cuba

für ernst gehalten. Es heiße, der General Brooks werde

keine weiteren speziellen Instruktionen erhalten, da er bereits

die Vollmacht besitze, im Fall eines Aufstandes der Cubaner nach bestem Ermessen zu handeln. Afien.

Wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, ist dem Kriegs⸗

Minisier ein Telegramm des Generals Rios zugegangen, in

welchem dieser mittheilt, er sei mit dem General Otis über⸗

sofort zu räumen. zwei Schiffe zur Aufnahme der Garnison bereit.

militärische Ehren erweisen. Afrika.

In Johannesburg wurden, wie das „Reuter'sche Bureau“ dus Pretoria meldet, gestern früh sieben Personen verhaftet, welche des Hochverraths beschuldigt werden. Die Vamen der Verhafteten sind Nicholls, Patterson, Tremlett, Ellis, Fries, Hooper und Mitchell. Dieselben wurden mit einem be⸗ sonderen Zuge, welcher zu ihrer Aufnahme in Johannesburg be— reitstand, nach Pretoria gebracht. Nachdem sie in das Gefängniß eingeliefert waren, wurden sie von dem britischen diplomatischen Agenten aufgesucht. Die Verhaftungen wurden durch die Mit⸗ wirkung eines Detektives ermöglicht, welcher sich den Be⸗ strebungen der Verhafteten scheinbar angeschlossen hatte, deren Ziel, wie gerüchtweise verlautet, die Anwerbung von Mann⸗ schaften zum Zwecke eines bewaffneten Aufstandes war. Es

J X. 2 . der heißt ferner, es seien belaftende Papiere vorgefunden worden, zert. daß bie Selbstverwaftungsorgang, insbefondere die Krelz.

ausschũsse,

und es würden weitere Verhaftungen erwartet.

jährung des

6 l Wiener „Telegr.⸗ befcheid endgüllig Korresp-Bureau“, daß angesichts des Fortschreitens der Arbeiten. we m,, p.38 5 angesich Fortschreite en stäückseigenthümer ist

die Bildang neuer Rentengäter großen Werth.

J n n. ; Die Ameri⸗ fiän kaner wuͤrsen die Insel Jols besetzen und der spanischen Flotte

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Pretoria von gesternꝰ weiter erfährt, befinde sich unter den in Johannesburg Ver⸗ 6 kein britischer Offizier, doch habe die . der⸗ elben früher in den Reihen der englischen Armee gedient. Fries sei Täne. Keiner stehe im Dienste der Chartered Com⸗ pany. Wie es heißt, verfolgte ein Polizei⸗Kommissar die An⸗ elegenheit seit 4 Monaten. Der Geheimagent Beaty war 6 3 Tagen davon unterrichtet. Am Montag wurden ihm in Pretoria die Hafibefehle ausgehändigt, worauf er sich nach Johannesburg begab, wo die Verhaftungen mitten in der sacht erfolgten. Der vritische diplomatische Agent sprach dem Präfidenten Krüger sein Bedauern darüber aus, daß Leute, welche die Uniform der Königlichen Armee getragen haben, in die Angelegenheit verwickelt selsen. Der Präsident Krüger gab in seiner Erwiderung der Hoffnung Ausdruck, daß der Zwischenfall keinen Einfluß auf seine Zusammenkunft mit dem Bouverneur Sir Alfred Milner haben werde. Der Aus⸗ führende Rath in Pretoria hielt gestern eine geheime Sitzung, wie man annimmt, in der Angelegenheit der Ver⸗ haftungen.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (84.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staaissekretär des Innern, Staats Mimster Dr. Graf von Posadowsky beiwohnte, wurde die zweite Be⸗ rathung des Entwurfs eines Invalidenversicherungs⸗ gesetzes bei 5 22 (Eintheilung in fünf Lohnklassen nach Höhe des Jahresverdienstes) fortgesetzt.

Der Paragraph wurde nach kurzen Bemerkungen der Abgg. Molkenbuhr (Soz) und von Salisch (8. kons) unverändert angenommen, desgleichen ohne Debatte §8 26 (Grundbeiträge der Invalidenrenten) und 8 26a (Altersrente)

(Schluß des Blattes.)

In der heutigen (68.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister für Landwirth⸗ schaft ꝛc. Freiherr von Hammerstein und der Minister für Handel und Gewerbe Brefeld beiwohnten, gelangte

zunächst der Gesetzentwurf, betreffend die Vertheilung

der öffentlichen Lasten bei Grund stückstheilungen und die Gründung neuer Ansiedelungen oberhalb von Bergwerken, zur zweiten Berathung.

Dem bestehenden Gesetz soll ein S 15a eingeschaltet werden, welcher vorschreibt, daß die Ansiedelungs genehmigung auf Einspruch des Bergwerksbesitzers versagt werden kann, wenn durch den Betrieb des Bergwerks in ab⸗ sehbarer Zeit Beschädigungen der Oberfläche des zu befiedelnden Grundstücks eintreten können, denen im Interesse der persönlichen Sicherheit und des öffentlichen Verkehrs durch bergpolizeilich anzuordnendes Stehenlassen von Sicher⸗ heispfeilern vorzubeugen sein würde, und wenn die wirthschaftliche Bedeutung des uneingeschränkten Ab⸗ baues der Mineralien die der Ansiedelung überwiegt. Geht Bergbau unter dem zu besiedelnden Grundstücke oder in dessen Nähe um, so ist von dem Antrage auf An⸗ siedelungsgenehmigung auch der zuständige Bergrevierbeamte in Kenniniß zu setzen. Dieser hat den betheiligten Bergwerks⸗

besitzern den Antrag unter Hinweis auf die Befugniß, innerhalb

der gesetzlichen Frist Einspruch bei der Ortspolizeibehörde zu erheben, bekannt zu machen.

Ferner soll ein 5 17a eingeschaltet werden, der in der Kommissionsfassung lautet: Auf den dem Grundeigenthum durch die Versagung der Genehmigung zugefügten Schaden finden, sofern sich die Versagung auf einen Einspruch auf Grund des 5 15a stützt, die Sestimmungen der 88 148-151 des allgemeinen Berggesetzes Anwendung.

Abg. Graf von Kanitz (kons) beantragt, dem S 17 hinzuzufügen: Insoweit es sich um die Errichtung von Renten⸗

; mm. nach denen gütern handelt, ist über die erhobenen Einsprüche gleichfalls in Niederländisch⸗Indien die Japaner den Eure päern gleich⸗ 5 ; ! gen, sprüche gleicht

im Verwaltungsstreitverfahren zu entscheiden.

Die Kommission schlägt weiter vor, daß die Ver⸗ Anspruchs auf Schadensersatz mit Ablauf des Tages beginnen soll, an welchem der Versagungs⸗ oder rechtskräftig wird. Der Grund⸗ verpflichtet, auf Verlangen des Bergwerksbesitzers die Eintragung eines Vermerts in das Grundbuch dahin zu bewirken: daß und für welche Grund⸗ fläche die Ansiedelungsgenehmigung auf Einspruch des Berg⸗ werksbesitzers versagt und welche Entschädigung gezahlt worden ist.

Abg. Gothein (fr. Vgg) tritt für die Kommissionganträge ein.

Di ⸗ses Gesẽtz entspreche einem lar gjãhtigen Bedürfnisse der Interessenten.

Der Antrag Kanitz passe nicht in dieses Gesetz, das lediglich den Schutz der Bergwerkebesttzer im Auge habe.

Abg. Sraf don Kaniß (kon) begründet feinen Antrag mit dem Hin wesse auf die Noth wendigkeit, der bestehenden Rechte unsicher⸗ bert ein Ende zu machen. Mit Recht lege die Staatsverwaltung auf Die Entscheidung über die Einspräche der Bergwerksbesitzer dürfe nicht der General⸗ Kommission überlassen werden.

Minister für Landwirtbschaft 2c. Freiberr von Hammerstein: Die Sildung ven Rentengütern und Rentengutskolonien soll nach dem Gesetz durch Vermittelung der General ⸗Kommissien erfolgen.

: 1 . ; = Diese Bebõ * inister usti Mini eingekommen, die Stadt Zamboanga und die Insel Jols Di⸗se Behörde erschien dem Minister des Innern, dem Justiz ⸗Minifter

ü Nach letzterer sei ein Dampfer abgegangen, um die Besatzung nach Zamboanga überzuführen. Dort seien

und mir als die sachoerständigst? Behörde berechtigt, in erster Instanz über die Einsprüche gegen elnzelne Ansiedelungen oder Kolenien zu entscheiden. In zwelter Instanz würde das Landeskulturgericht zu⸗ ig sei Wenn man gemeint hat, daß im Bergamts— Schlesien die Bildung neuer Rentengüter zu erwarten sei. muß ich das bestreiten. Ich verstehe den Antrag Kanitz dahin, daß gegen Entscheidungen der General - Kommission in erster Instan über die Bildung von Ansiedelungen eine Berufung im Verwaltungẽstreitoerfahren offen gehalten werden soll. Nun wäre es ein wunderbare? Berfahren, wenn man in diesem Gesetz, das in der Hauptsache berghauliche Zwecke verfolgt, eine Materie regeln wollte, die damit nichts ju thun hat. Ich möchte deshalb den Grafen Kanitz bitten, seinen Antrag zurüd⸗ zaisteben. Dos Landeskulturgericht kennt die betreffenden Verhältnisse viel besser als der Kreisausschuß. Die sedes materias des Antrags . liegt im Rentengutegesetz.

Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (fr. kons.) hält es für urzuläfsig, die Zuständigkeit anderer Bebörden zu Gunsten der General Kommission einfach zu beseitigen. Eine authentische Interpretation einer Gesetzesbestimmung tönne in der über⸗ einstimmenden Meinung dreier Minister. und möchten diese noch so sachverständig sein, nicht gefunden werden, sondern nur in dem Votum der gesetzgebenden Faktoren. Eine 30 jäbrige Erfahrung habe und er könne nicht

sich durchaus bewährt haben,

daß den General ⸗Kammissionen eine größere Sachkunde inne⸗ * als den Selbstoerwaltungsorganen. Antrag Kanitz vasse formell nicht in dieses Sesetz hinein, des halb empfeble er dem

fen Kanitz, feinen Antrag, mit dem er, Redner, sachlich vollkommen mperstanden sei, zurückjuziehen und ibn selbftändig wieder einzubringen.

Abg. Freiherr von Bud denh rock (kon. bemerkt ebenfalls, daß der Antrag Kanitz nicht in dieses Gesetz hinein geböre. .

bg. Graf von- Kanitz. Welche Zweifel sind denn bezüglich er Zustãndigkeit erboben worden, etwa vom Ober Verwaltung gericht? Das kans ich nicht glauben. Ter Min i fterer lat von 1892 1rũbrt allerdings ren drei Min iftern ber; ez ist aber bezeichnend, daß der Juftij · Minister den Verbandlungen bier fern blieb, als jener Erlaß aufs heftigste elämpft wurde. Ich nehme an, daß nur sein Vertreter ihn unter chrieben hat. Wer steht uns denn dafür, daß nicht auch in Berg⸗ verkzbezirken Rentengũter errichtet werden? Tie General Kommission gebt vielfach mit einer Räcksicht?losigkeit vor, die bei anderen Behörden geradejn unerbört wäre. Ich jieke meinen Antrag für heut? zurüd und werde ihn selbständig wieder einbringen.

Vlinifter füär Land wirthschaft 1c. Freiherr von Ham merstein fübrt unter großer Unruhe des Hauses aus, daß es sich bier nicht um ine authentische Interpretation im staatsrechtlichen Sinne gebandelt habe. Auf die der General- Kommission gemachten Vorwürfe könne er bier unvorbereitet nicht eingehen. ;

Geheimer Dber⸗ Regierungs- Rath Sachs nimmt die General. Fommiffion in Bejug auf den vom Grafen Fanitz erwãhnten Punkt n Schutz.

(Schluß des Blattes)

Bei der gestern im 4. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Hildesheim Zellerfeld, Ilfeld) vorgenommenen Ersatzwahl um Hause der Abgeordneten wurde, wie „W. T. B.“ nelde der Ober⸗-Bergrath Schmeißer (fr. kons.) mit allen 125 abgegebenen Stimmen gewählt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Arbeiter ⸗Versicherung.

Bei der Hansegtischen Invaliditäts« und Alterg⸗ dersicherungsanstalt find J. an Anträgen auf Gewährung von Renten eingegangen: 2. an Altersrentenanträgen: im Taufe es Zahres 1891 1105, 1892 404, 1893 381, 1894 353, 1885 354, 18366 351, 1897 314, 1898 268 und in der Zeit vom 1. Januar bis 36. April 1399 S5, zusammen 3616; b. an Invalidenrenten anträgen: im Laufe des Jahres 1892 181, 1893 301, 1894 550, 1355 8985, 1896 a8, 1897 1172, 1898 1440 und in der Zeit vom . Januar bis 30. April 1899 581, jusammen bozs; mitbin sind seit Be⸗ zinn des Jahres 1891 bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt an Rentenanfrägen überbaupt eingegangen 8684. Von den Anträgen auf Gewährung von Altersrenten entfallen auf das Gebiet der freien und Fansestadt Lübeck 635, Bremen 780, Hamburg 2201 und ben denen uf Bewilligung von Invalidenrenten auf das Gebiet von Lübeck 654, Bremen 1852, Hamburg 3522. Von den Altersrentenanträgen sind fs Ende April 1899 erledigt 3589, und zwar 3127 durch Renten⸗ gewährung, 422 durch Ablebnung und 50 auf sonstige Weise. Von den Altersrenten. Empfängern sind inzwischen ausgeschieden 1052, von diesen ind verstorben 998. Von den Invalidenrentenanträgen sind bis Ende April 1899 erledigt 5930, und jwar 4575 durch Rentengewährung, Us1 durch Ablebnung und 174 auf sonstige Weise. Von den Invaliden renten. Empfängern find inzwischen ausgeschieden 1368, von diesen sind rerstorben 1261. Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sich die rech im Bezuge der Rente befindlichen Personen folgendermaßen: Lübeck 373 Alters renten, 380 Invalidenrenten; Bremen 449 Alters renten, 129 Invalidenrenten; Hamburg 1253 Altersrenten, 1637 In— validenrenten. Die Jahressumme der bis jetzt gewährten Renten macht insgesammt 1 123 145, 60 M aus (Altersrenten os 55s, 00 , Indalidenrenten 615 587 60 Æ), von welchem Betrage 341 451,00 6 Altersrenten 166 557, 00 660 und Invalidenrenten 174 894,00 ) ür die inzwischen ausgeschiedenen Rentenempfänger abzusetzen sind. Nach den Berufszweigen vertheilen sich diese 3127 Alters urd 4575 Invalidenrenten⸗ Empfänger auf folgende Gruppen: Lrtwirthschaft und Gärtnerei 248 Alters, und 251 Invalidenrenten⸗ Empfänger, Industrle und Bauwesen 1327 Alters; und 1843 In, Tlidenrenten, Empfänger, Handel und Verkehr 49 Alters, und 106696 Intalidenrenten. Empfänger, sonstige Berufsarten 205 Alters- und 2Rs3 Irxalidenrenten Empfänger, Dienftboten ꝛc. T8 Alters, und 1042 Inralidententen, Empfänger. 1I. Anträge auf Rücerstattung der Beiträge sind eingegangen: a. Anträge gemãß · 5 30. des Inraliditãts- und Altersversicherungs⸗ gejees: im Laufe des Jahres 1895 425, 1896 25302. 1897 32236, 1853 3798 urd in der Zeit vom 1. Janrar bis 30. April 1898 1067 zusammen 10 808, p. Anträge gemäß § 31 des Gesetzes: im Laufe des Jahres 1895 83, 1896 377, 1897 609, 1898 754 und in der Zeit dom 1. Januar bis 30 Axril 1889 267, zusammen 2080, mithin Rückerstattungsanträge überbaupt 12 338. Von diesen 12368 Anträgen entfallen auf das Gebiet von Lübeck 1914, Bremen 3015, Hamburg 8369. Davon sind erledigt: durch Rückzahlung 11 575, durch Ablehnung 852, auf jonstige Weise 109, zusammen 12 556, mithin unerledigt 362. III. Am 1. April 1899 waren ferner auf Kosten der Hanseatischen Versicherungsanstalt (ium tbeil mit. Zuschuß von Kranken kassen) in Heilstätten für Lungenkranke, in sonstigen Kur—= orten und in Krankenhäusern untergebracht 187 Versicherte, aufgenommen wurden im Laufe des Monats April 87, sodaß im Eanzen 284 Ver⸗ icherte untergebracht waren. Davon wurden im Laufe des

onats April 43 entlassen; mithin befanden sich am Schlusse des Menats 241 Veisicherte in Heilbebandlung, und zwar gus dem Gebiete von Lübeck 2 Bremen 57, Hamburg 164. Außerdem .. im Laufe des Monats 43 Anträge als ungeeignet abgelehnt erden.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Kr e feld wird der Köln. Itg. gemeldet, daß der Aus⸗ stand von 150 Arbeitern der niederrheinischen Flachs spinnerei lögl. Nr. 113 d. Bl.) beendet sei.

Zum Ausstand der Zimmerer in Mainz meldet die „Köln. fig. daß, nachdem der Dber Bürgermeister vermittelnd eingegriffen nn, ein Vergleiche vorschlag der Meifter dahin erfolgte, e n letztere sih zu einem Verband jufammenschließen ünd i nach Schluß der Bauzeit mit. Gehilfenrertretern die ö festsetzen sowie sonstige Streitigkeiten erledigen. Für diese . aber sollten die bisherigen Lohnfätze bestehen bleiben. Die nr sandigyn lehnten den zweiten Absatz entschieden ab. Von den im

r . befindlichen 1595 Gehilfen sind alle bis auf einen kleinen

eil anderweitig untergebracht. ola dn Ludwigshafen haben die Maurer, den M. N. N.“ zu⸗ olge, in der Zahl von etwa 200 ihren Arbeitgebern gelündigt, um kadurch gegen die Aecordarbeit Stellung zu nehmen.

a, Tischlergehilfen in Chemnitz sind, wie die Lpz. Ztg.“ ittbeilt, in eine Lobnbewegung eingetreten. Seit 14 Tagen sind sie treit,s in drei größeren Fabriken ausständig. ö Saarbrücken meldet W. T. B. vom gestrigen Tage: R . Angelegenheit des Rosfelner Ausstandes beschlossen die 3 ee r,, der Grubenarbeiter, wieder anzufahren, da die . die Abstellung der herrschenden Nebelftände nach der Wieder . ö der Arbeit versprocken hat. Infolge dieses Beschlusses hat

33 . der Belegschaft die Arbeit heute wieder aufgenommen . 6 elgischen Grubenarbeite raus stand theilt. W. T. B.“

genern mit, daß im ganjen Lütticher Kohlenbecken und im

n , m n ol der Ausstand beendet sei und nur wenige

Ctunst und Wissenschaft.

Der Sebeime Regierungs Rath. Yrofeßsor Wil belm Schwars, der frübere Direktor des hüesigen Laien Gymnasiums und ehemalige Leiter der Fymnasien zu Neu- Ruppin und Posen, ist gestern im 78. Lebensjahre gesterben. Außer seinen Verdiensten als Pädagoge wurde er weiteren Kreisen befannt durch seine wissenschaftlichen Bestrebungen auf dem Gebiete der Anthropologie und der vaterländischen., insbesondere märkischen Sagen. und. Geschichts⸗ erschung. Schon als Student ammelte er die Sagen,. Märchen und Gebräuche der Mark aus dem Munde des Volkes und veröffentlichte als Endergebniffe seiner kulturbistoriscken Wanderungen . Märkische Sagen und Märchen“, Norddeutsche Sagen? und . Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg“. Von seinen sonstigen Schriften sind zu nennen: Der heutige Volksglaube und das alte Seidenthum“, „Ueber die griechtschen Schlangengottheiten'. „Der Ursprung der Mythologien, Die voetis en Naturanschauungen der Griechen, Römer und Deutschen', „Prähistorich anthropologische Studien“, „Indogermanifcher Volksglauben, „Zar Stammbevölkerungs frage der Mark Brandenburg“.

Bauwesen.

Bei dem Wettbewerb um eine Straßendrebbrücke über den Hafenkanal in Libau (Rußland) erbielt, wie das „Zentralbl. d. Barperw.“' mittbeilt, unter sechs eingegangenen Ent⸗ wärten den zweiten Preis (2000 ) die Maschinenfabrik Eßlingen, den dritten Preis (10900 dο) der Regierungs Baumeifter Bruno Landsberger aus Berlin (ö. Z3. in Frankfurt a. M.). Der erste Preis ist nicht ertheilt worden.

Einen Wettbewerb um Entwürfe für eine Gasanstalt in Rixderf bei Berlin bat der dortige Magistzat ausgeschrieben. Dis Anstalt soll für eine anfängliche größte Tagesleiftung von 35 00 cbm Gas eingerichtet werden mit einer Erweiterung? fäbigkeit bis auf 110 0090 ebm. Drei Preise von 790, Soöb5 und J000 MS sin? ausgelttzt. Dem aus neun. Per—⸗ fonen bestehenden Preisgericht gehören als Sachverständige an die Herren Ober⸗Ingenieur Kemper in Dessau, Betriebs Direktor Schimming in Berlin, Gaswerk, Direltor Dieckmann in Magdeburg, Siadt.Bauratb Weigand und Betriebs-Inspektor Riemann in Rix⸗ dorf. Die Entwürfe sind is zum 31. Außust d. J. bei dem Magistrat einjureichen. Die Bedingungen und Unterlagen des Wettbewerb können gegen Einsendung von 5-6 von der Verwaltung der stãdtischen Gasanstalt in Rixdorf, Cannerstiaße 42, bezogen werden.

Literatur.

In München ist, wie W. T. B.“ meldet, die Schriftstellerin Frau Elise Pelko am Montag gestorben. Elise Polko, eine Schwester des Afrikareisenden Ezuard Vogel, war am 31. Januar 18233 in Leipzig gekoren. Frühzeitig entwickelte sich ib Talent für Musik und Bichtkunst, und sie begann sich für das künstlerische Leben ihrer Vaterstadt, dessen Mittelbunkt damals Mendelssobn⸗ Bartholdy bildete, lebhaft zu interessieren. Ursprünglich zur Sängerin aus gebilket, gehörte sie eine Zeit lang der Bühne in Frant⸗ furt a. M an. Seit ihrer Verbeirathung mit dem Techniker Polko war sie indessen ausschließlich schriftstellerisch thätig. Ihre Ar—⸗ beiten berübrten zum theil das Jebiet der Musik, so die oft auf⸗ gelegten Musikelischen Märchen; ferner schrieb sie zahlreiche Remane, Rovellen und Kindergeschichten. Ihr letztes Werk bieß Bedeutende Menscken! und umfatzte Porträtstizzen und Lebens erinnerungen.

Zu Bismarck's Gedächtniß. Von Gustav Schmoller, Maß Len, Erich Marcks. 174 Seiten. Verlag von Duncker u. Humblot, Leipzig. Preis geb. 360 6 Drei bedeu tende Ver⸗ sreter der dentschen Wissenschaft haben dem großen Staatsmann Lor— beern aufs Grab gelegt, und man muß der Verlagebuchbandlung dankbar sein, daß sie die einzelnen Zweige in diesem Bande vereint bat. Zurächst sind die in der Sozialen Praxis“ veröffent⸗ sschten „Vier Briefe über Bismarcks sozialpolitische und volts⸗ wirtbschaftliche Stellung und Bedeutung“ und eine in derselben Wochenschrift später erschienene Abhandlung über Fütst Biemarck'sꝛ Werk Gedanken und Erinnerungen“ von Professor Gustar Schmoller zum Aëdruck gelangt. Während erstere sich vielfach Fritifch verbalten, wird durch die letztere die politische und seelische Größe des Fürsten den Lesern vor Augen geführt und bei ihnen das Verständniß für sein inneistes Wesen geweckt. Beide Abhandlungen lassen erkennen, daß iht wesentlicher Inhalt ein erlebter, auf lange Beobachtung, Sammlung und Abwägung zurückgehender ist. An sie schließen sich ein juerst in der inzwischen eingegangenen Monatsschrist „‚Cofmopolis“ veröffentlichter Essay über den Schöpfer von Kaiser und Reich‘ von Professo. Max Lenz in Berlin und dessen in der Aula der hiesigen Königlichen Friedrich Wilbelms Universität gehaltene Gedächtnißrede an, die zu⸗ nächst als Berliner Universitäteschrift erschienen, dann in den Preußi⸗ schen Jahrbüchern“ abgedruckt worden ist. Den Schluß bilden die eigen⸗ artigen, geistrollen und auch in der Form vollendeten Beiträge von Profeffor Erich Marcks in Leipfig: Tie zuerst, in ‚Velhagen und Klasing's Monatsheften‘ veröffentlichten Gedenkworte, die er bei der Trauerfeier des Vereins deutscher Sturenten zu Leipzig gesprochen, die Gedächtrißrede, welche er einige Monate später in der Aula der Leipziger Universität gehalten hat, und eine im „Hohenzollern Jahr⸗ beach“ erschienene Abbandlung über ‚Fürst Bismarck und das Haus Hohenzollern“.

Der Kagera⸗Nil. Ein Beitrag zur Physiographie Deutsch⸗ Ostafrikas von Pr. Rudolf Fitzner. Mit einer dreifarbigen Höhenschichtenkarte des Mittel und Unterlautes des Kagera. Verlag Fon Alfred Schall, Königlich vreußischem Hofbuchhändler, Berlin. Preis 3 S6 Die Nilquellen, Frage gehört zu den interessantesten geographischen Problemen und ist jseit den ältesten Zeiten häufig der Gegenstand eingehender Untersuchung und Erörterung ge— wesen. Aber erst die in der jüngsten Zeit im äußersten Nord⸗ westen unsertr ostafrikanischen Kolonie unternommenen Forschungs— reisen haben ein genügendes Material beigebracht, um die hydro- grapbischen Verhällnisst des Kagera, den man als den Hauptquellfluß des Nil anzusehen bat, in ibten wesentlichen Zügen erkennen iu lafsen. Der durch frühere Arbeiten auf kolontalgeographischem Gebiete bereite bekannte Verfasser hat mit großer Gründlichkeit die in den einzelnen Reiseberichten verstreuten Angaben gesammelt, diese kritisch gesichtet und zu einer wissenschaftlich vertieften Studie vereinigt. Nachdern der Verfasser den Gang der Erforschung kurz skiziiert und die Umgrenzung und Größe des Strom⸗ gebletes festgelegt hat, giebt er eine sehr eingehende Darstellung der Bodenreliefs und des geologischen Aufbaues wie auch der Nieder- schlageverhältnisse des Zwischenseengebietes, das zum größten Theil durch den Kagerg. Nil eniwässert wird, und tritt dann in eine Prüfung der äußeren Gestalt des Flußlaufes ein. Den Schluß der Arbeit bildet eine vergleichende Betrachtung des Stromsystems, die zur Dar—⸗ legung der genetischin Entwickelung des Kagerastromes überleitet. Dem sorgfältig und gediegen ausgestatteten Buch ist eine vom Ver⸗ fasser gezeichnete und sauber in Farben ausgeführte Höhenschichten⸗ karte des Miitel⸗ und Unter ⸗Kagera (1: 600 000) beigegeben. Da der Nordwesten Deutsch-Ostafrikas in der Gegenwart die öffentliche Meinung vielsach beschäftigt, so wird dieser Beitrag zur Fenntniß jener Gebiete auch für weitere Kreise von Interesse sein.

Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. Gesammtdarstellung aller Gebiete der gewerblichen und industriellen Arbeit sowie von Weltverkehr und Weltwirthschaft. Neunte, durch aus neugestaltete Auflage. Bearheitet von Fachmännern. Vollständig in 10 Bänden, Preis geheftet je 8 , in Halblederband je 10 4 Auch in 160 Heften zu je 50 3 oder in 400 wöchentlich erscheinenden Lieferungen zu je 20 3 beziehbar. Verlag von Otto Spamer, Leipzig. Den hereits erschienenen sechs Bänden ist jetzt ein neuer, der fün fte Band gefolgt. Er umfaßt die Abschnitte des Berghauets und des Hüttenwesens, zwei besonders interessante Arbeitsgebiete, die noch vielfach vem Reiz des Geheimnißvollen und Wunderbaren umgeben

sind. Der Bergmann, der tief aus dem Innern der Erde die dort verborgenen Schätze zu Tage fördert, der Hüttenmann, der in der glühenden Lohe des Hochofens aus dem Erz das Metall schmilit und es weiter formt, haben stets die Pbantasie in hervorragender Weise beschäftigt. Auch die Schürfung der Diamanten ist in dem Bande geschildert, ebensowie die Gewinnung des Goldes, die ja in unseren Tagen wiederum ihre unwiderstebliche Anziehungskraft ausübt und trotz aller Gefahren Tausende nach den reichen, unwirthlicken Sold⸗ feldern Alaskas lockt. Ferner wird der Leser an die Naxhthaquellen von Baku und in das berühmte Saljbergwerk von Wieliczka gefübrt und durch die ausgedebnten rheinischen Hüttenwerke, inskbesondere die großartigen Krupp'schen Werke in Essen geleitet. Die Beschreibung sst überall, wo erferderlich, durch eine Auswahl guter Abbildungen nach photograpbischen Aufnghmen anschsulich erläutert; so wurden 3. B die zahlreichen Darstellungen des Innern von Bergwerken mit Blitzlicht aufgenommen und geben daher ein treues Bild von der Beruüfethätgkeit des Bergmanns. Der Band bietet des Interessanten Ind Belebrenden somit außerordentlich viel und wird den Lesern ebensoviel Nutzen wie Genuß bereiten. Iön Ganzen liegen von dem Werke nunmehr sieben Bände fertig vor.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

St. Peters burg, 16 Mai. (B. T. B.) Der int erngtio⸗ nale Kongreß für Geflügeljucht wurde heute hier durch den Großfürsten Nikolaus eröffnet.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Der aber malige Ausbruch der Maul und Klauenseuche unter Rindern ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Schlachtoiebhofe zu Dresden am 15. Mai, der Ausbruch der Maul und Klauenseuche unter Rindern von den Viehhöfen zu Magdeburg und Frankfurt a. M am 16. Maõi (auf dem letzteren ist der Transport bereits abgeschlachtet), ferner das rl'fchen der Maul. und Klauenseuche unter den Schweinen vom Viebbofe Sternschanze zu Ham burg am 15. Mai.

Verdingungen im Auslande.

Italien.

I. Mittelmeerbahnen: 1) Verbreiterung des Viaduktes Lazzaretto Zentralbabnhof Mailand, auf 4 Geleise. 2) Erweiterung der Station Monza. 3) Errichtung eines eisernen Brückenoberbaues für das rechte Geleise auf der Brücke über den Po in Mezzanacorti, Linia Voghera— Pavia. 4) Erweiterung des Güterdienstes auf der Station Costigliole di Saluzzo. 5) Beschaffung von 782 imprägnierten Güterwagendecken. s) Endgültige Regulierung der Brücken ven Gorarella und Crerpi, Linie Rom Pisa.

II. Adriatische Babnen: 1) Neue Einrichtungen für den Güter⸗ dienst auf der Station Jesi. 2) Einrichtung des Frachtgüterdienftes auf der Haltestelle Varano (Bologna Otranto). 3 Erweiterung der Station Borgo Panigale. 4) Einrichtung der elektrischen Beleuchtung auf den Stationen Carpi und Borgo S. Donnino. 5) Umwandlung der Haltestelle Galatone in eine Station (Linie Zoltino— Gallipoli). 6) Regulierung des Eisenbahndienstes auf der Station Brindisi (Hafen). 7) Erweiterung der Einrichtungen der Station Montepagano⸗Rosburgo. 8) Schutzarbeiten gegen die Ab— vülungen des Piaveflusses auf der Linie Treviso— Belluno. Die Entwürfe unterliegen der Genehmigung der General⸗Inspektion der Eisenbabnen.

20. Mai, 10 Uhr. Genie⸗Direttion, Arseral Venedig: Lieferung von Nägeln, Blech, Draht und Stäben aus Kupfer und Messing. Anschlag 71 0090 Lire. Kaution 100, des Gebotes. Endgültiger Zu— schlag 13. Juni, 12 Uhr. .

20. Mai, 8 Ubr. Genie⸗Direltion Arsenal Neapel: Lieferung von Nägeln, Blech, Draht und Stäben aus Kupfer und Messing. Anschlag 76 000 Lire. Kaution 100 deg Gebotes. Zuschlag am 14. Juni, 12 Uhr.

253. Mai, 11 Uhr. Genie⸗Direktion im Arsenal Spezia: Lieferung von Nägeln, Blech, Draht und Stäben aus Kupfer und Messing. Anschlag 107 800 Lire. Kaution 100½ des Gebotes. Zuschlag am

9. Jun. 13 Uhr. . 29. Mai. Ebendaselbst: Lieferung von eisernen Nägeln und Bolzen. Anschlag 15 300 Lire. Kaution 1630 Lire. Zuschlag am

14. Juni, 12 Uhr. Spanien.

2. Juni, 2 Uhr. Zentral⸗Abtheilung (Centro consultivo) des Marine⸗Ministeriums zu Madrid: Lieferung des zweijährigen Bedarfs Der Arfenale in Ferrol, Cadiz und Cartagena an weichem Eifen und weichem Stahl, System Siemens Martin (Flach⸗, Winkel , Stab⸗, Vierkant⸗Eisen und Stahl, Nägel und Nieten). Einreichung der Gebote am 2. Juni von 1—2 Uhr. Sicherheitsleistung durch Hinter⸗ legung von 15 000 Pesetas bei der General- Hinterlegungskasse Spaniens oder ihren Filialen. Bedingungen in spanischer Sprache beim Reichs · Anzeiger.

18. Juni, 17 Ühr. Finanz ⸗Delegation in Burgos: Lieferung von Akten Regalen nebst Ausbesserung und Ueberführung der alten Regale nach dem neuen Archivgebäude. Kostenanschlag 5680 Pesetas 95 Ct. Sicherheitsleistung vorläufig 5 /, endgültig 1060!m0 des Gebots bei der spanischen General Hinterlegungskasse. Gebote auf Stempelvapier Klasse 10. Formulare hierfür und Bedingungen in spanischer Sprache beim Reichs⸗ Anzeiger“.

Niederlande.

23. Mai. Gesellschaft zum Betriebe der Staatsbahnen in Utrecht: Ersatz der Langschwellen und der Querstreben des eisenen Brückenoberbaues auf dem Koningsbaven in Rotterdam.

24. Mai, 1 Uhr. Kolonial⸗Ministerium, in einem der Räume der „Maatschappy tot Nut van het Algemeen“, N. 3. Voor⸗ burgwal Nr. 212 in Amsterdam: Lieferung von verschiedenen Kattun⸗ zeugen, getheerter Leinwand, Sarongs, Wolldecken, Leinwand für Möbel, verzinktem Wellblech, verzinkten Eisenplatten, Nietstiften, Drahtftiften, Holjschrauben, Drahtgewebe, amerikanischem Leder u. s. w. Bedingungen bei der Buchhandlung van Cleef Gebrüder im Haag,

Hofpui 28a. Belgien.

24. Mai, 1 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung der Bedarfg⸗« artikel für den Fahrbetrieb und des Materials für die belgischen Staatsbahnen. Spenal Lastenheft Nr. 524. Für Mecheln: Schraubenzieherkasten, Schmiegen, Pressen, Luntenhähne, Hobel, Traubenbohrer, Hobel mit Nasen, Rauhbänke, Sägen, Kreuzmeißel, Stechbeitel, Winkelmaße, Hammer, Handklöpfel, Handsch'eifsteine, drei⸗ farbige Laternen, Hakenleitern. Für Visé: Hebebock (Tragfähigkeit 12 t).

Nächstens. Börse in Brüssel: Metall ⸗Semaphoren mit beweg lichen Scheiben und festen Laternen. 3 Loose. Kaution 2400 Frs., 3490 Frs. und 3200 Frs. für die einzelnen Loose.

Nächstens. Börse in Brüssel: Lieferung der Bedarfsartikel für den Fahrbetrieb and des Materials für die belgischen Staatsbahnen. SpezlalLastenheft Nr. 526. Für Mecheln: 2809 Reifen mit Ein⸗ schnitten ohne Bolzen für Springfedern mit 19 Federlagen von 72 X12; 2400 Kuppelschrauben, komplet, Modell 1898, und 500 ge—⸗ schnittene Pufferstangen; Sicherheits ketten. Für Löwen: Bolzen mit Mutterschrauben für Springfederschließen, Puff ergehäuse aus Stahl; flache und ausgebauchte eiserne Pufferkolden, Schmierbüchsen aus Schmelzeisen, Oberlager und Untertheile für Schmierbüchsen aus Schmelzeisen.

Rumänien. 25. Mai. Kriegs ⸗Ministerium in Bukarest: Lieferung von

965 kg Walfischthran, 4677 9 Seehundsfett, 1981 gewöhnliche Fett, 162 kg Wachs. ,

Dänemark. ] i mn 2 Uhr. Direktor der dänischenk Eisenbahnen in Kopen⸗ agen V,

, ,,, 11: Lieferung von ungefähr 4700 Schienen mit Schlußstücken. Bedingungen und Pläne gegen Ein⸗ sendung von 5 M bei obiger Adresse.