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nicht ju meinem persöͤnlichen Bergnügen; denn wenn die Thatsachen, die in der Zeitung über diesen Prozeß berichtet werden, auch nur jum theil wahr sind, so muß man allerdings zugestehen, daß dort Zustände in den Bäckereien bestanden haben, wie sie mit den gewöhnlichsten An⸗ forderungen der Reinlichkeit und Hygiene absolut unvereinbar sind. (Hört! hört! links) Mir schien die Sache so wichtig und bedeutungs« voll, daß ich sofort, nachdem ich die Berichte darüber gelesen hatte, an die Königlich bayerische Regierung die Bitte gerichtet habe, mir die gerichtlichen Akten zugehen zu lassen, damit ich darauf hin erwägen kann, ob nicht in der That generelle Anordnungen noth⸗ wendig sind, welche die sanitären und hygienischen Erfordernisse an das Bäckereigewerbe im Interesse des Publikums in einem höheren Maße sicherstellen, wie das bis jetzt der Fall zu sein scheint.
Was die Abänderung der Bäckereiverordnung anbetrifft, so hat sich das Reichsamt des Innern darüber überbaupt noch nicht schlüssig gemacht, aus dem einfachen Grunde, weil endgültige Aeußerungen von einem Theile der Bundesregierungen noch nicht eingegangen sind. Diese ganze Frage ist also noch vollständig lits pendente.
Abg. Hoch (Soz.) führt Beschwerde darüber, daß die Regierung den , , ,, . nicht durch einen Vertreter habe besuchen lassen, obgleich auf allen , . von Arbeitgebern Regierungs⸗
vertreter erschienen. Redner fragt ferner nach dem Schicksal der Nnfallverhütungs. Vorschriften für Bauarbeiter.
Staatssekretär des Innern, Staats⸗-Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Meine Herren! Ich habe die Bedeutung der Sache nie unter schätzt und kann wiederholt erklären, daß ich dem Schutz der Bau—⸗ handwerker mein ernstes Interesse zuwende. Es sind Umfragen an die sämmtlichen Regierungen ergangen mit Vorschlägen, wie auf einen stärkeren Schutz der Bauhandwerker in verschiedenen wichtigen Be—⸗ ziehungen hinzuwirken sein möchte. Die Antworten der Regierungen find aber erst zum theil eingegangen. Sobald die Antworten voll⸗ ständig vorliegen, wird sich das Reichsamt des Innern bezüglich der Herr Reichskanzler schlüssig machen, was auf dem Gebiete weiter zu geschehen bat, und ich werde nicht ermangeln, dem nächsten Reichstage darüber Mittheilung zu machen.
Was ferner die Beschwerde des Herrn Vorredners betrifft, daß kein Kommissar des Reichsamts des Innern auf dem Kongreß der Bauhandwerker anwesend gewesen ist, so ist es keineswegs Mangel an sachlichem Interesse gewesen. Ich kann Ihnen versichern, daß fast täglich Einladungen von Kongressen eingehen, Kommissarten dahin zu entsenden. Es ist aber vollkommen unausführbar, daß das Reichs amt des Innern diesen Aufforderungen genügt und sich auf allen diesen Kongressen vertreten läßt. Wir haben deshalb noch in letzter Zeit wiederholt Kongresse, die von den verschiedensten politischen, sozialen und wirthschaftspolitischen Richtungen veranstaltet sind, ablehnend be⸗ antworten müssen, weil eine Theilnahme an allen diesen Kongressen mit unseren Geschäften und dem Umfang unseres Personals auf die Dauer vollkommen unvereinbar ist.
Was dann aber speziell den Bauarbeiterkongreß betrifft, so muß ich sagen, können die Herren es einer Reichsbehörde doch unmöglich zumuthen, daß sie sich auf einem Kongreß vertreten läßt, dessen Versammlungslokal geschmückt ist mit revolutionären Abzeichen. (Sehr gut! Sehr richtig) Meine Herren, so weit sind wir doch noch nicht. Wenn die Herren von der Sozialdemokratie sich endlich bei solchen Kongressen — und das ist ihnen ja auch nahegelegt worden auf ihrem eigenen Parteitag in Nürn- berg — davon emanzipieren wollten, alle diese, verzeihen Sie mir, ich möchte fast sagen, alten Ladenhüter in ihre Schaufenster zu stellen, die bestimmt sind, noch das große naive Publikum anzulocken, sondern wenn sie rein sachlich die Fragen be—⸗ handeln wollten, die im Interesse des Wohls der Arbeiter liegen, dann werden wir uns auch überlegen können, ob wir in der Lage sind, in ihren Laden vertrauensvoll einzutreten. (Sehr gut! rechts. Widerspruch bei den Sozialdemokraten, Was ferner die Forderung der Unparteilichkeit gegenüber den Arbeitern betrifft, daß wir nicht nur die Unternehmer hören sollten, sondern auch die Arbeiter, so kann ich Ihnen versichern, daß ich im Anschluß an jenen sogenannten Strikeerlaß, der übrigens durch einen Vertrauensmißbrauch in die Presse gekommen ist, ausdrücklich an sämmtliche verbündeten Regierungen die Bitte gerichtet habe, wenn Strikes von irgend welcher Bedeutung oder Arbeiterausspertungen vorkommen, über die Ursachen dieser Arbeiterkämpfe nicht nur den Gewerbe Inspektor, sondern auch möglichst vertrauenswürdige Arbeiter zu hören, um ganz objektiv zu ermitteln, welches eigentlich die wirtbschaftlich berechtigten oder unberechtigten Ursachen jener Aibeiterausstände und Arbeiteraussperrungen waren. Meine Herren, zu meinem lebhaftesten Bedauern ist dieses Rundschreiben nicht im ‚Vorwärts“ abgedruckt (Heiterkeit), obgleich man eigentlich annehmen kann, daß er, so gut wie er das erste Rundschreiben be⸗ kommen hat, vielleicht auch von dem zweiten Rundschreiben Kenntniß erhalten hat.
Also, meine Herren, das weise ich zurück, daß wir in dieser Be⸗ ziehung parteilich und nicht geneigt wären, die Arbeiter mit ihren Klagen zu hören. Daß wir aber bei dem Charakter, den dieser Kongreß hatte, uns unmöglich auf dem Kongreß vertreten lassen konnten, das, meine Herren, werden Sie selbst zugestehen, wenn Sie unparteiisch sind. (Sehr richtig! rechts. Widerspruch bei den Sozial⸗ demokraten.)
Abg. Bebel: Aus Arbeiterkreisen werde das Reichgamt des Innern mit Kongreßeinladungen nicht überschwemmt. Wäre es der Einladung der Bauhandwerker gefolgt, so wäre das sehr zweckmäßig
ewesen. Vielleicht würde man dann die rothen Fahnen und andere
mbleme weglassen, wenn die Vertreter der Regierung erschienen und dadurch gestört würden. Ueber die Bäckereiverordnung habe sich das Reichsamt des Innern noch nicht schlüssig gemacht. Er (Redner) möchte auch bitten, sich damit nicht zu beeilen; denn es stehe nicht allein das Interesse der Bäckermesster in Frage, sondern auch das der Bäckergehilfen. Redner bringt einige Einzelheiten aus dem Würz= burger Projesse vor. Angesichts der dort zu Tage getretenen Zustände
habe der Bundesrath allen ar, zu überlegen, ob die Bäckerei⸗ verordnung nicht u Gunsten der Gehilfen abgeändert werden müsse.
Königlich baverischer Ministerial⸗Direktor Ritter von Herrmann:
Der Herr Abgeordnete Bebel hat die Verhältnisse im Baͤckerelbetriebe
in Würzburg auf Grund einer e, . in sehr abfälliger Weise besprochen; er hat es schon gethan in der Kommission für die Be⸗ rathung der Gewerbeordnungsnovelle. Daraufhin habe ich meiner hohen Regierung berichtet, und es ist mir von dort aut ug ge. Material auf Grund der Akten in Aussicht gestellt worden. Dieses Material habe ich zur Zeit noch nicht bekommen; sobald ich dasselbe erhalte, werde ich die nächste Gelegenbeit benutzen, um dem hohen Hause authentische Aufschlüsse über diese Verhältnisse zu geben.
Abg. hn Die Denkschrift zum Schutz des 1 Arbeits ver isses ergebe deutlich, daß Arbeiter nicht befragt sein könnten; denn die Denkschrist enthalte thatsächliche Unrichtig großer Zahi.
Staatssekretãr des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Ich konstatiere zunächst, daß ich gegenüber der Behauptung eines der Herren Vorredner, daß wir über die Ursachen von Strikes nicht die Arbeiter hörten, an die verbündeten Regierungen das Ersuchen ge⸗ richtet habe, bei größeren Arbeiterausständen nicht nur die Gewerbe⸗ Aufsichtsbeamten, sondern auch womöglich Vertreter der betheiligten Arbeiter über die Ursachen des Strikes zu vernehmen. Ich glaube, dieses Rundschreiben kann kein Gegenstand des Angriffs der Vertreter der sozialdemokratischen Partei sein.
Was ferner die Ablehnung der Einladung zu dem Arbeiter⸗ Baukongreß betrifft, so war es in der That schon objektiv dem Reicht⸗ amt des Innern unmöglich, an jenen Berathungen theilzunehmen, wir haben auch die Einladung anderer sozialpolitischer und wirthschaftlicher Kongresse abgelehnt, weil wir nicht die Zeit haben innerhalb dieser be⸗ setzten Geschäftsperiode, wo ich selbst und meine Beamten von Morgens bis Abends in den Kommissionen des Reichstages, im Bundesrath, im preu⸗ ßischen Staats⸗Ministerium, im Plenum des Reichstages zu thun haben, auch noch alle Kongresse zu besuchen, zu denen wir Einladungen er halten. Aber abgesehen von diesem allgemeinen Grunde, wird nie — und das, bitte, behalten Sie — der Vertreter einer monarchischen Regierung an Versammlungen theilnehmen, die sich identifizieren mit Bestrebungen, die antimonarchisch sind. Das wäre eine Verleugnung und ein Verrath am monarchischen Prinzip, und dazu wird kein staats⸗ treuer Beamter jemals zu haben sein. (Bravo)
Abg. Stadthagen: Ich habe nicht gewußt, aß auf die Menschen die rothe Farbe auch eine gewisse Wirkung ausüben könnte. (Präsident Graf von Ballestrem: Das ist eine ganz ungngemessene Aeußerung gegenüber einem Vertreter der verbündeten Regierungen. Ich rufe Sie deshalb zur Ordnung! Von der rothen Farbe ist garnicht gesprochen worden, als seitens der Regierung die Theilnabme an dem Kongreß abgelehnt wurde, sondern lediglich von der Geschäftslage des Reichsamts des Innern. Wenn der Staats sekretär von Ladenhütern gesprochen hat, so möchte ich fragen, was er damit gemeint bat; meint er damit die vielen Tausend Unfälle, die im Bauhandwerk passieren? (Widerspruch des Staatssekretärs Grafen von Posfadowsky.) Redner erklärt ferner, die Arbeiter hätten durchaus sachlich auf dem Kongreß verhandelt. Es seien nicht nur Sozial⸗ demokraten dagewesen, sondern auch Vertreter anderer Arbeitervereine. Wer soʒialdemokratische Bestrebungen anders behandele, als auf dem Boden des gemeinen Rechtè, der vergehe sich gegen die Bestimmungen der preußischen Verfassung; das widerspreche dem monarchischen Gedanken noch viel mehr, als der Anblick einer rothen Fahne.
Staatssekretär des Innern, Staats⸗-Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Wenn in diesem hohen Hause ein Vertreter der Regierung sich einfallen lassen sollte, in diesem Ton zu antworten und mit so maß⸗ losen Uebertreibungen beweisen zu wollen, wie eben seitens der Herren Sozialdemokraten geschehen, so befürchte ich, würde in diesem Hause ein Ton einreißen, um den uns andere Nationen nicht beneiden würden. (Lebhafte Zustimmung.) Daß ich selbstverständlich mit dem Ausdruck Ladenhüter“ nicht die ernsthaften und tiefgehenden Bestrebungen identifiziert habe, welche jeder human denkende Mensch haben muß, das Loos der Arbeiter zu erleichtern und zu verbessern, ihr Leben bei der Berufsarbeit gegen Gefahren zu schützen, soweit wie möglich, ist selbst⸗ verständlich. (Sehr gut) Und wenn der Herr Abgeordnete wissen will, was ich mit den Ladenhütern gemeint habe, so war es das, daß leider Gottes von der sozialdemokratischen Partei die Bestrebungen zur Verbesserung des Looses der Arbeiter verquickt werden mit anderen Dingen, die innerlich damit nichts zu thun haben. (Sehr wahr!) Das sind die Embleme, die auf die republikanischen Bestrebungen hindeuten. Es ist das Sichbekennen zur republikanischen Staatsform. Es ist die Darstellung der Möglichkeit kollektivistischen Eigenthums, der kollek⸗ tivistischen Verwaltung des Staats. Das, meine Herren, habe ich darunter gemeint; und daß diese Beigaben der Arbeiterbewegung ver⸗ altet und zum theil wirklich überlebt sind, das, behaupte ich, ist in den Preßerzeugnissen der Sozialdemokratie fast mit denselben Worten, wenn nicht ganz mit denselben, bezeichnet, und darauf ist auch auf dem Nürnberger Parteitage ausdrücklich hingewiesen worden.
Das Wohl der Arbeiter und die Vertretung ihres Wohles durch die Staatsregierung hängt mit der Verfassung des Staates garnicht zusammen und vor allen Dingen nicht mit der republikanischen Ver⸗ fassung (sehr gut); wir sind gerade stolz darauf, daß das monarchische Deutschland umweifelhaft an erster Stelle steht in der Fürsorge für die arbeitende Bevölkerung (sehr wahr!), weit höber als eine ganze Anjahl Staaten, die eine republikanische Ver⸗ fassung haben. (Sehr wahr) Das war der Sinn meiner Worte, und ich glaube, die eigenen Parteigenossen des Herrn Vorredners haben sie auch garnicht anders verstanden.
Dann muß ich dem Herrn Abg. Stadthagen erklären: was ich als Beamter des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen zu thun habe und was ich meinem Diensteid schuldig bin, darüber lasse ich mich durch kein richterliches Erkenntniß belehren, das weiß ich ganz allein. Wenn hier in Berlin ein Kongreß stattfindet, von dem der Bericht des Vorwärts“ selber sagt, daß hierbei „der geräumige Saal reichlich mit rothen Fahnen geschmückt war und von dessen Bühne die Büsten unserer Vorkämpfer Marx, Lassalle und Engels herabblickteñ, und wenn es dann weiter heißt: die Versammlung wurde geschlossen mit einem dreifachen Hoch auf die moderne Arbeiterbewegung“, so ist es klar, daß es sich hier um eine Versammlung handelte, wo ein Staatssekretär des Deutschen Reiches nicht hingehört. (Sehr richtig! rechts) Das Hoch auf die Arbeiterbewegung bedeutet nichts als das Hoch auf die Sozialdemokratie, und daß ein Vertreter des Kaisers und der verbündeten Regierungen dort nicht Platz nehmen kann, wo die Embleme des Republikanismus wehen, das ist selbstverständlich, das muß jeder vernünftige Mensch in Dentschland einsehen. (Lebhaftes Bravo rechts und bei den Nationalliberalen.)
Abg. Bebel: Es komme doch auf den Gegenstand der Ver⸗ handlungen an, welche gepflogen werden sollten. Die Verhandlungen seien im Druck erschienen; sie würden ja auch wohl von den Beamten des Reichgamts des Innern gelesen. (Zuruf des Staatzgsekretärs Grafen von Posadow sky: Gewißh sei darin kein Wort ent⸗ halten, wel einen Beamten hätte veranlassen können, die Versammlung zu verlassen. In keinem anderen Lande würde ein Beamter eine solche Verhandlung vermeiden, wo er etwas Nütz⸗ liches lernen könnte. In diesem Saale habe man auch keine Ursache,
über die parlamentarischen Gewohnheiten der Sozialdemokraten zu klagen. as man von bürgerlichen Vertretern in Desterreich und
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anderwärtz in den Parlamenten erlebt habe,
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nit ei Boch auf die moderne — lofsen, weil auch Arbeiter anderer Richtungen atischen dort vertreten gewesen seien.
Die Position wird bewilligt.
Bezüglich der Ausgaben zur Förderung der römisch⸗ . i ed fs er, la die 3. mission beschlossen, die in den Etat des Reichs amts des Innern gestellten Mittel wieder in den Etat des uswãrtigen Amt n — . ist d in, da
Dr. Lieber weist darauf hin, eine i, Frage gehandelt habe. ud n
Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Ich bin dem Herrn Abg. Lieber sehr dankbar, daß er das that⸗ sächliche Verhältniß vollkommen klargestellt hat. Der Wunsch dez Reichsamts des Innern ging lediglich dahin, daß im Anschluß an die Limesforschung in dem Gebiete der ehemaligen römischen Occupation Deutschlands eine Instanz sei, die die vielfachen lokalen Forschungen sichten und wissenschaftlich verwerthen sollte. Meine Herren, ob das eine Instanz ist, die vom Reichsamt des Innern abhängt oder vom Auswärtigen Amt und seinem Archäologischen Institut, ist sachlich vollkommen gleichgültig, und wenn der Wunsch des Reichs, tages dahin geht, daß eine derartige lokale Instanz unmittelbar abhängt vom Archäologischen Institut, so bin ich als Chef dez Reichsamts des Innern damit vollkommen einverstanden. Es wird nur dann wahrscheinlich für den nächsten Etat zu erwägen sein, ob nicht das Archäologische Institut eine gewisse Umbildung erfahren muß, welche es ermöglicht, unter dem Archäologischen Institut, vielleicht alt eine Sektion desselben, in dem römischen Gebiete Deutschlands eine entsprechende Stelle zu schaffen. Ich glaube, daß damit der Zweck, den wir alle erreichen wollen, auch vollkommen erreicht werden wird, und daß sich bis zum nächsten Etat die Sache in einer Weise klären und läutern läßt, die auch den Wünschen, die in der Budgetkommission vorgetragen sind, genügen dürfte.
Die Abgg. Eickhoff (fr. Volksp.) und Bassermann (nl) empfehlen die Annahme des Ksmmissionsbeschlusses, weil damit die bisherige einheitliche Organisation aufrecht erhalten werde.
Das Haus schließt sich dem Antrage der en, we. an; die Forderung wird hier gestrichen und in den Etat des Aus—⸗ wärtigen Amts übertragen.
Für das Patentamt wird ein zweiter Vertreter des Präsidenten gefordert.
Auf eine Anregung des Abg. Dr. Müller⸗Sagan er⸗ klärt der
Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Meine Herren! Ich bin allerdings der Ansicht, daß im Patentamt den Technikern ein größerer Raum der Bethätigung gewährt werden muß als bisher, und zwar in der Richtung, daß, wenn in einem künftigen Etat eine neue Stelle für die Vertretung des Präsidenten eingesetzt wird, diese Stelle einem Techniker übertragen werden möchte, und ferner in dem Sinne, daß Technikern auch der Vorsitz in der Leitung der ersten Instanz unter Umständen übertragen wird.
So habe ich ungefähr das Marschziel bejeichnet, nach dem ich mich zu richten gedenke. Ich glaube, das hohe Haus wird mit dieser Erklärung vorläufig zufrieden sein.
Der Titel wird bewilligt; ebenso die einmaligen Aus⸗ gaben, darunter 200 9000 S6 für die Südpol ar-Expedition und 359 000 M für die Ausstellung in Paris.
Der Nachtrag für den Militär⸗Etat wird bewilligt unter Abstreichung von 85 000 S6 für ein Dienstwohnungs⸗ ebäude für den kommandierenden General des III. Armee⸗ orps.
Zur Erwerbung eines n,, , , für das XV. Armee-Korps sind 16 000 46 als erste Rate an, , .
Abg. Wetter ls (b. k. F) beschwert sich darüber, daß in der Kommifsion den Elsaß-Lothringern der Vorwurf gemacht worden sei, 4 sie bei so wichtigen Fragen nicht an den Verhandlungen theil⸗ nähmen.
Abg. Gröber (Zentr.): Bei einer so großen Ausgabe, die sich vielleicht auf 9 Millionen Mark belaufe, hätten die elsässischen Abgeordneten sich nicht in den Schmollwinkel zurückziehen, sondern hier erscheinen sollen. x
Abg. von Kardorff (Rp.): Die Kommission konnte die Herren doch nicht auffordern, an ihren Berathungen theilzunehmen.
Abg. Wetterls; Einer solchen Aufforderung der Kommission würden wir Folge geleistet haben; aber wir können uns nicht an den Be⸗ rathungen betheiligen, wenn der Kriegs Minister in unseren Aeußerungen versteckle Hintergebanken vermuthet, wie er dies meinem Kollegen Preiß gegenüber gethan hat.
Kriegs⸗Minister, Generalleutnant von Goßler:
Ich weiß nicht, aus welchem Grunde der Herr Abgeordnete gerade mich vorschiebt, um sich zu entschuldigen, daß er in der Budget⸗ kommission nicht anwesend gewesen ist. (Heiterkeit) Es ist mir nicht erinnerlich, in welcher Hinsicht ich mit dem Herrn Abg. Preiß, wenn ich recht verstanden habe, hier in Diskussion gekommen bin. Meines Erinnerns hat er eine lange politische Abhandlung hier vor⸗ getragen, auf die einzugehen für mich absolut keine Veranlassung war. Wenn ich mich aber dahin ausgesprochen babe, daß ich auf politische Erörterungen nicht eingehen wollte, so ist das in meinen Augen keine Entschuldigung für die Herren, daß sie bei den Berathungen, welche die Interessen der Bevölkerung von Elsaß ⸗Lothringen berühren, fehlten. (Sehr richtig! rechts.)
Die Position wird bewilligt, ebenso ohne Debatte die Nachforderung für die Marineverwaltung, für die Post⸗ und Telegraphenverwaltung und für die Eisen⸗ bahn verwaltung.
Zu Theuerungszulagen für Unterbeamte sind 1642 250 6 ausgeworfen.
Abg. Singer (Soz) Gs lag mir nahe, diese Positisn
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von welcher der Löwenantheil auf die Postv zu benutzen, um das Vorgehen der. i ,,, die
immer mehr als eine Herde für die Vernichtung des Vereinsrechtz der Beamten ausbildet, zu würdigen. Aber bet der Geschäftelage des Hausez, und weil die Sache mit diesem Titel nicht direlt in Zusammenbang steht, will darauf verzichten,
aber ez öleibt dem Herrn Staatgsekretär des Relcht ⸗ Postamts nichts
z ift ein durchaus ungesetzliches. Ich hätte . i e nern ö ,,. wäre, und daß W
ollen, erw worden wäte. a , r m bern,
aiserl Geheimer Ober ng eglerun raib Neumann: Ich . . Abg. Singer junächft zu bestätigen, daß es nicht in der Absicht liegt, die Postunterbeamten in den sogenannten gehobenen BDienftstellen, bie also jetzt ein Einkommen bis zu 1809 M heniehen können, mil einer Theutrungszulage mitzubedenken. So wie diese werden auch alle Unterbeamten, die in ähnlichen besseren Gehalts. perbältniffen stehen, von der Gewährung der Theuerungsiulage aus⸗ geschlossen bleiben müssen. Das sind also namentlich die Unterbeamten der , , Was dann weiter die Frage der Gewährung pon Theuerungsjulagen an die nicht , angestellten Beamten anbefrifft, so hat ja der Herr Abgeordnete selbst wohl schon anerkannt, daß denen eine Befferstellung, soweit eine solche nöthig sein sollte, nicht aus diesem Titel, sondern durch Erhöhung der Diäten würde jugewendet werden sollen. Ueber eine solche Erhöhung der Diäten haben Verhandlungen noch nicht stattgefunden, und ich kann in der Beziehung also eine Auskunft nicht geben.
Abg. Dr. Sattler (ul.) bittet, dem Reichstage nachträglich Mittheilung ju machen, in welcher Weise die Theuerungszulagen ver theilt worden seien. ;
Abg. Singer empfiehlt dringend die Erhöhung der Diäten der nicht festangestellten Beamten.
Staatssekretär des Reichs⸗Postamts von Podbielski:
Ich habe dem Herrn Abg. Singer betreffs der letzten Frage zu antworten: Der Herr Vertreter des Reichsschatzamts konnte nicht wissen, daß nach dieser Richtung hin bereits seit längerer Zeit innerhalb der mir unterstellten Verwaltung, d. b. des Reichs ˖ Postamts, Erhebungen stattfinden über eine anderweitige Gestaltung der Tagegelder. Auch meines Erachtens ist hier, wie der Herr Abg. Singer anerkannt hat, wohl eine Aenderung des bisherigen Zustandes erforderlich. Aber der Herr Abgeordnete wird mir zugeben, daß ich einem Mann, den ich für Tagegeld beschäftige, nicht noch eine Theuerungszulage geben kann, sondern nach meiner Auffassung muß das Tagegeld ausdrücken, wofür solche Leute zu be⸗ zahlen sind.
Nun aber weiter: Die Frage, wie weit sie aufijubessern sind, ist eine außerordentlich schwierige, und ich möchte auch dem Herrn Abg. Singer zur Erwägung geben, daß die Posthilfsboten doch nicht mit so schwierigen Verhältnissen zu kämpfen haben wie die älteren Leute: denn sie stehen im jugendlichen Alter, in dem sich auch unsere Arbeiter im Großen und Ganzen mit einem geringeren Lohn zufrieden geben als diejenigen, die geschulter und erfahrener sind, die sich nachber auch einen Hausstand gegründet haben u. s. w. .
So ganz schlecht, wie es oft dargestellt wird, liegen die Ber hältnisse nicht; aber ich erkenne an, daß eine Aenderung nothwendig ist. Ich habe die bezüglichen Verhandlungen bereits — ich glaube, im Monat März — eingeleitet und hoffe im nächsten Jahre den Wünschen, die nach dieser Richtung bin geäußert sind, Rechnung tragen resp. der Kommission nachweisen zu können, wie die Ver— hältnisse liegen.
Dem Herrn Abg. Sattler möchte ich nur sagen: ich glaube, daß bei den Erörterungen in der Budgetkommission die Kommissare ein⸗ gehende Auskunft gegeben haben, wie auch aus dem, was der Herr Referent vorgetragen hat, hervorgeht. Anders liegt die Frage — und diese wird schwer zu beantworten sein, oder wir kommen in einen Krieg, ähnlich dem, wie ich ihn selbst im hohen Hause über die Servissätze angehört babe, in einen Krieg darüber, was ist ein theurer Ort und was nicht. Es kann unter Umständen ein Ort für die Unterbeamten sehr theuer sein, und die mittleren Beamten können in diesem Ort sehr gut leben, namentlich bei Verhältnissen, wie sie verschiedentlich in der Budget⸗ kommission zur Erörterung gekommen sind. Nehmen Sie unseren gesammten westlichen Industrieberirk an, denken Sie an die großen Fabrikbezirke und denken Sie sich den armen Landbriefträger. Daß der Mann da mit seinem Einkommen in schwierige Verbältnisse gerathen kann, ist ganz naturgemäß. Bedenken Sie, wir haben 32 000 Postanstalten in Deutschland und ich glaube, bis an die 80 0090 Ortschaften, in denen Postbeamte wohnen! Meine Herren, wenn wir eine Eintheilung dieser einzelnen Orte im Reichstage vor nehmen wollten, ich glaube, wir würden hier in einen Streit ver— wickelt werden, der sehr schwer zu entscheiden ist!
Also die Verwendungsart ist in der Kommission er⸗ klärt worden; die Eintheilung der einzelnen Orte kann meines Erachtens nur von Fall zu Fall erwogen werden. Vielleicht wird für die Zukunft die Festsetzung des Wohnungsgeldzuschusses resp. des Servis einen gewissen Anhalt dafür geben, wie die Verhältnisse ju regeln sind. Der Herr Abg. Sattler wird mir aber auch zugeben, daß je lebhafter die Orte von ihren Abgeordneten vertreten werden, der eine oder andere einmal in eine höhere Klasse hineinkommt, und das hat wieder Konsequenzen nach anderen Richtungen. Bei den vielen tausenden Ortschaften aber das festjustellen, gebt weit über die Feststellung der Theuerungsverbältnisse der Garnisonorte hinaus.
Abg. Dr. Müller ⸗ Sagan schließt ssich dem Abg. Sattler an; eine Neuordnung der Servisklassen wäre sehr zweckmäßig; die Beamten aller Ressorts warteten darauf. Daß Erwägungen über die Auf⸗ besserung der auf Diäten angeftellten Hilfsbeamten stattfinden, sei erfreulich. Der Reichstag müsse sich um die Vertbeilung der Theuerungszulagen kümmern, wenn die Kontrole auch eine sehr mühsame sein werde.
Abg. Dr. Sattler: Der Reichstag bat einen Anspruch darauf, daß ihm die Grundsäͤtze, nach denen die Theuerungszulagen vertheilt werden, mitgetheilt werden.
Der Titel wird bewilligt, ebenso der Rest des Nachtrags⸗ Etats und das dazugehörige Etatsgesetz.
Es folgt die zweite Berathung des Entwurfs eines Hypothekenbankgesetzes. ;
Abg. Bü sing (nk) beantragt mit Rücksicht auf die Geschaͤfts⸗
lage des Haufes die en bloc-Annabme der Vorlage. Abg. Munckel (fr. Volksp. : Die Vorlage gefällt uns zwar nicht in allen Theilen, namentlich nicht bezüglich des Kommissionszwanges, da aber Aenderungen nicht durchzusetzen sind und da wir wünschen, daß die Vorlage mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch gemeinsam in Kraft tritt, werden wir der en bloc Annahme nicht widersprechen.
Abg. von Strombeck (Zentr) schließt sich diesen Aus—⸗ führungen an.
Abg. Schrader (fr. Bgg.): Ich will der en bloe Annahme ebenfallz nicht , bebalte mir aber vor, in der General debatte der dritten Lesung noch einige Bedenken zu erörtern.
Die Vorlage wird darauf nach den Beschlüssen der Kom⸗ mission ohne weitere Debatte angenommen.
Schluß Biß, Uhr. Nächste Sitzung Dienstag 1 Uhr. (Dritte Berathung des Hypothekenbank⸗Gesetzes und der In⸗ validenver sicherungs⸗ Vorlage)
Literatur.
Stil und Stilvergleichung. Kurigefaßte Stillehre für Laien, Kunst⸗ und Gewerbebeflissene, herausgegeben von Karl Kimm ich. Mit 405 Illustrationen. Verlag von Otto Maier in Ravensburg. Pr. 1 M 50 3. — Wir leben heute gewissermahen in einer zweiten Renaissanceperiode, in der alle früheren Stile noch einmal zur Geltung kommen und in ihrer Kombinierung zugleich das Vor—⸗ wäͤrtsstreben auf allen Gebieten des Kunstgewerhes, das Ringen nach einem neuen Stil sich Ausdruck verschafft. Eine Bekanntschaft mit den charakteristischen Hauptformen der historischen Stilarten erweist sich daher für jeden Gebildeten als eine Nothwendigleit. Nur wenigen aber ist es bergönnt, durch den Besuch von Kunftschulen und Museen oder durch eingehendes Studium theurer kunstgeschichtlicher Werke die wünschenswerthen Stilkenntnifse ju erlangen. Um diese weitesten Kreisen zugänglich zu machen, bat sich auf Anregung von fachmännischer Seite der Verfasser zur Herausgabe eines solchen wohlfeilen Volks- belehrungg. und Bildungsmittels entschlossen. Er kennzeichnet in dem vorliegenden kleinen Buche jede einzelne Stilart, durch geschickte Gruppierung charakteristischer Typen und befähigt, durch dieses Anschauungömaterial in Verbindung mit einem Jeicht faßlichen, erlaͤuternden Text den Laien, die Cigenthümlichkeiten der verschiedenen Stilperioden zu bestimmen und die unterscheidenden Merkmale zu er— kennen. Schon durch die bloße se, ,, der Abbildungen vermag der Lernende sich die Kenntniß der Stilformen und ⸗Gesetze einzuprägen, und auf diese Weise Stilgefühl und Formensinn zu gewinnen. Ein ausführliches Inhaltsverzeichniß, das zugleich eine Erklärung der in Kunst und Kunstgewerbe gebräuchlichen Fachausdrücke
iebt, erböbt den Werth dieser trefflichen Anleitung. Das trotz . Wohlfeilheit gediegen ausgestatiete Buch wird daher vielen willkommen sein. .
— Das 3. Heft II. Jahrgangs 1899 der Zeitschrift für Schönheit und Kunst? „Berliner Leben! (Freier Verlag, Leipzig, Berlin, Wien; monatlich ein Heft zum Preise von 50 3, Jahrespreis 6 c bringt an erster Stelle zwei Tafeln, welche den Besuch Seiner Majestät des Kaisers, begleitet von dem russischen Botschafter Grafen von der Osten-Sacken, dem Maler, Wirklichen Geheimen Rath Adolf von Menzel, dem Ober⸗Stall⸗ meister Grafen von Wedel und dem Flügel ⸗ Adjutanten, Obersten von Mackensen, im Atelier des Malers A. von Kossak im Schlosse Monbijou zur Besichtigung des Gemäldes der Schlacht von Zorndorf nach woblgelungenen photographischen Aufnahmen darstellen Von den anderen Blättern derdienen Erwähnung die Porträts des sächsischen Gesandten Grafen von Hohenthal und Bergen sowie des japanischen Gesandten Katsunofuke Inouys und ihrer Gemahlinnen, des siamesischen Ge⸗ sandten Phya Nond Buri, der Frau Professor Sophie Koner in ihrem Ateller, des Professors Josef Joachim, ferner der Kaiserlich russischen Hofopernsängerin Alma Fohström, des Sängers Dr. — 5 Wülner, des Komponisten der Oper Mudarra“ Fernand e Borne, des Komikers Emil Thomas und der Wiener Soubrette Fansi Riefe in ihren Hauptrollen. Ein großes Gruppenbild zeigt die Theilnehmer der von Damen und Herren der Hof gesellschaft in der Festvorstellunz zum Besten des , Kaiser⸗Wilhelm⸗ Dank“ im Neuen Königlichen Opern⸗Theater getanzten Gavotte aus der Zeit der Königin Luise. Zwei Blätter endlich ver— anschaulichen die Hermen der Dichter Uhland, Arndt, Rückert, Körner, Heinrich von Kleist und Max von Schenkendorf im Victoria⸗Park nebst den Schöpfern derselben, den Bildhauern M. Kruse⸗Lietzenburg, . . Ferdinand Lepke, C. Wenk, Carl Pracht und Alfred
deichel.
— Die Illustrierten Oktav-Hefte von „Ueber Land und Meer“ (Stuttgart, Deutsche Verlags ˖ Anstalt) veröffentlichen in dem soeben erschienenen 9. Heft die Fortsetzung des altkölnischen Romans von Ernst Muellenbach, ‚Die Siebolds von Lyskirchen“, der sich durch sein intimes Lolalkolorit, Humor und Tiefe der Darstellung sowie kulturgeschichtlichn Treue weit über das Durchschnitts niveau historischer Romane erhebt. Daneben bringt das Heft den Schluß der, mit zahlreichen Illustrationen geschmückten, anziehenden Erzählung Das Gaͤnsemännlein von Otto von Leitgeb und eine ergreifende Novelle von Luise Westtirch Das geheime Mal“, in der die Stimme des Gewissens einen braven Menschen noch in letzter Stunde von einem schweren Vergehen zurückbält. Unter den anderen Bei⸗ trägen wird die Leser besonders interessieren eine Plauderei von Richard Nordhausen über die Führer des neuen Deutschen Reichstages, der die Porträts der meistgenannten Parlamentarier beigegeben sind. Eine Berliner Theaterplauderei sowie Artikel über Siegfried Wagner'z . Bärenhäuter ‘, über die kommende Pariser Weltausstellung, die zweihundertjährige Jubelfeier im Fürstenthum Liechtenstein ꝛc. vervollständigen den vielseitigen Inbalt des auch illustrativ glänzend ausgestatteten Heftes. Mit demselben schließt der zweite Band des laufenden Jahrgangs der illustrierten Oktav⸗Hefte von „Ueber Land . 36 * (Preis pro Heft 1 , des jweiten Bandes, elegant ge⸗
unden, 7 46).
Handel und Gewerbe.
Konkurse im Auslande.
Rumänien. . Jacob Gdelstein in Foesani. Tag der Konkursverhängung: 24. F. 5. VI. 1899 Frist für Anmeldung der Forderungen bis: 15.27. VI. 1899. Termin für die Verifikation der Forderungen am: 30. VIL.I2. VII. 1899. Serbien. Nachlaßmasse: Rudolf Ban, Apotheker in Pozarewatz. An⸗ meldetermin: 5.17. Juli d. J. Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 12. d. M. geftellt 14 422, nicht recht⸗ zeilig gestellt keine Wagen. In Dberschlesien sind am 12. d. M. gestellt 5849, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Berlin, 12. Juni. Marktpreise nach Ermittelungen Tes Königlichen Polizei⸗Präsidiums. (Höchste und niedrigste Preise Per Doppel⸗Itr. für: Weijen 16650 ; 15, 10 0 — Roggen 15,20 10; 14,00 M — Futtergerste 13,109 66; 12,80 M60 Hafer, gute Sorte 15,60 M; 15,10 6 — Mittel⸗Sorte 15, 900 ; 14350 — geringe Sorte 14,40 M; 1400 — Richtstroh — — Mt — — M; — Heu —— M — — 44 — *Erbsen, gelbe, zum Kochen 40 00 ; 25, 00 & — *Speisebohnen, weiße bo, M0 Mαεü; 2500 M — W insen 7000 M; 3000 M — Kartoffeln 6,00 „ƽé; 400 66 =. Rindfleisch von der Keule 1 Eg 1,60 ; L20 . — dito Bauchfleisch 1 kg 1265 M; 1,00 M — Schweinefleisch 1 Eg 160 M; 1410 Ralbfleisch 1E 1,0 M; 100 M — Hammelfleisch 1 Eg 1-69. M; Iod e leich Sefer , e g , n, T e, , Gier 6 Stüc 3,50 AS; 2.20 M — Karpfen 1 Kg 1,50 M; 1.20 M — Aale 1 kg 2, Sd S, 140 MÆ — Zander 1 Kg 2,60 C; 1,20 6 -- Hechte 1 Rg 1 kę 2,80 M; 1,20 M — Bleie 1 kg 1,20 M; o,. 80 M — Krebse o Stsick 12069 a; 3560 A n ö
Ermittelt pro Tonne von der Zentralstelle der preußischen Land⸗ wirthschaftskammern — Notierungestelle — und umgerechnet vom Polizei⸗Präsidium für den Doppelzentner.
TBFleinhandelspreise.
Spiritusmarkt in Berlin am 12. Juni. Spiritus loko ohne Faß mit 70 M Abgabe wurde, der Berl. Börs.⸗Itg.“ zufolge, von den? Kurtzmaklern mit 40,00 M gehandelt. 50er Spiritus kam nicht zum Umsatz.
— Die Ginnahmen der Lübeck-Büchener Eisenbahn betrugen im Monat Mai 1899 vorläufig 525 263 S gegen 565 626 A vorläufig und 521 534 4 endgültig im Monat Mai 1598, mithin gegen die vorläufigen Einnahmen des vorigen Jahres
mehr 19642 „ und gegen die endgültigen mehr 1729 Die Gefammteinnahmen vom 1. Januar bis Ende Mai 1899 betrugen vorlaufig 2 191 479 M gegen 2113 073 M vorläufig und 2 194783 4 endgültig im gleichen Zeitraum des Vorjahres, mithin gegen die vor⸗ läufigen Einnahmen des vorigen Jahres mehr 78 406 Æ und gegen die endgültigen Einnahmen weniger 3304 4
— Die Ausbeute der in der Witwatersrand - Minen kammer (Trangvaal) vertretenen Minen betrug, wie W. T. B. meldet, im Mai 1899 444 933 Unjen Gold gegen 439 111 Unzen im April 1899. Die Ausbeute der in den Aue ststten gelegenen Minen betrug im Mai 2A 519 Unzen Gold gegen 21 238 Unzen Gold im April 1893.
Stettin, 12. Juni. (W. T. B.) Syiritus loko 38, 20 nom.
Posen, 12. Juni. (W. T. B.) Wollmarktvorbericht. Zu dem morgen beginnenden Wollmarkt sind die Zufubren wiederum schwächer als im Vorjahre; sie werden gegenwärtig annãhernd 200 Zentner betragen; größere Zufuhren sind kaum noch zu erwarten. Schmutzwollen seblen fast ganz. Die Stimmung ist fest, doch ab⸗ wartend, da bisher ge, auswärtige größere Käufer am Platze sind. Mittelfeine Dominialwollen sind . es sollen einjelne mit 15 4 über vorjährige Preise benablt sein, etter ni ig und bewölkt.
— 15. Junt. (W. T. B.) Der beutige Wollmarkt eröffnete in recht fester Haltung. Man bewilligte von vornherein einen Aufschlag für alle Dominialwollen bis ju 20 6 In erster Richtung waren Posensche Mittelwollen , welche bei einem Aufscklag bis ju 30 M über vorjährigen Preis, in einzelnen Fällen selbst darüber, schlank aus dem Markt genommen wurden. Die anderen Dominialwollen wurden bei einem Preisaufschlag von 15 bis 20 M flott gekauft. Hochfeine blieben vernachlässigt. Unge⸗ waschene Wollen sind wenig worbanden und wurden bis 68 6 be jahlt. Die Wäsche ist ziemlich gut. Der Markt räumt sich schnell bei fester Tendenz. Käufer sind hauptsächlich schlesische, lausitzer und sächsische Fabrikanten sowie Berliner Händler. Von den Fabrikanten verlassen viele den Platz, ohne ihren Bedarf gedeckt zu baben, da es an Mittelwollen, die hauptsächlich gesucht bleiben, sehlt. Wetter: Regen.
Breslau, 12. Juni. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Schles. 35 o/o L. Pfdbr. Litt. A. 98,10, Breslauer Vigkontobank 125,00, Breslauer Wechslerbank 111,10, Schlesischer Bankverein 14850, Breslauer Spritfabrik 189,25, Donnersmark 22800, Kattowitzer 241,75, Oberschles. Eis. 139,50, Caro Hegenscheidt Akt. 186,60, Oberschles. Koks 177,60, Oberschles. P. 3. 204,B 09, Opx. 6 205,25, Giesel Zem. 205,00, L. (Ind. Kramsta 158.50, Schles. Zement 260. 00, Schl. Iinkh. A. — —, Laurahütte 27075, BreslI. Oelfabr. S0, 7b, Koks Obligat. 101,20, Niererschles. elektr., und Kleinbahn⸗ gesellschaft 108,00, Cellulose Feldmühle Kosel 16956, Schlesische 5 und Gasgesellschaft — —, DOberschlesische Bankaktien
Produktenmarkt. Spiritus pr. 160 1 100 9o exkl. 50 4M Verbrauchsabgaben pr. Juni 58,50 Br., do. 70 M Verbrauchsabgaben pr. Juni 38,50 Br. ᷓ
Magdeburg. 12. Juni. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl. 8s / Rendement 12.15 — 12,35. Nachprodukte exkl. I5 6/o Rendement 9,85 — 10,10. Stetig. Brotraffinade J. 25,25. Brot- raffinade II. 25,090. Gem. Raffinade mit Faß 25,00 25.50. Gem. Melis J. mit Faß 24,50. Stetig. Rohzucker J. Produkt Transtto f. a. B. Hamburg pr. Juni 11,20 Gd., 11,ů277 Br., pr. Juli 11,277 Gd, 11,327 Br., pr. August 11,40 bez., 11379 Gd. , pr. Ditober⸗Dezember g, 926 Gd., 9, N Br., pr. Januar. März 10,0985 Gd. 10,10 Br. Ruhig.
Frankfurt a. M. 12. Juni. (W. T. B) Schluß.Kurse. Lond. Wechsel 20,44, Pariser do. 81,125, Wiener do. 16850, 30/0 Reichs. A. 91, 10, 3 oso Hessen v. 966 87,00, Italiener 85,30, 3 oso port. Anleihe 27 30, 5H of amort. Rum. 101,40, 409 russische Konf. — — 400 Russ. 1894 100,40, 40/9 Spanier 64.90, Konv. Türk. — — Unif. Egvpter — 6 0 kons. Mexikaner 100,0, 5 G0 Mexikaner 160,50, Reichsbank 164,990, Darmstädter 153,60, Die konto Komm. 1958,40, Dresdner Bank 164,50, Mitteld. Kredit 7, g, Nationalbank f. D. 147, 90, Dest. „ung. Bank 154,10, Oest. Kreditakt. 225, 10, Adler Fahrrad 246, 00, Allg. Elektrizit. 2985. 30, Schuckert 243,10, Höchster Farbwerke 418,80. Bochumer Gußstahl 253100, Westeregeln 22470, Laurabütte 271,900, Gotthardbahn 145,50, Mittelmeerbahn 110,20, Privatdiskont 34. 5 0½— amort. innere Mexikaner 3. Serie —, —.
Gffekten⸗Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kredit ⸗ Aktien 223,70, Franzosen 153,10, Lomb. 31,10, Ungar. Goldrente —— Gotthardbahn 145, 50, Deutsche Bank 210,56, Disk. Komm. 198,29, Dresdner Bank — —, Berl. Handeltges. ——, Bochumer Gußst. 78, 80, Dort⸗ munder Union — —, Gelsenkirchen ——, Harpener 208,20, Hibernia — —, Laurahütte 269,70, Portugiesen 27,50. Italien. Mittel meerb. — —, Schweizer Zentralbahn 146,0, do. Nordostbahn 10140, do. Union 81,20, Italien. Méridionaur — —, Schweizer Simplonbahn S7 650, 6 b/ 0 Mexikaner ——, Italiener 9, 30, 3 9 Reichs Anleihe — —, Schuckert 241,25, Northern —— Edison — — Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft ——, Helios 181.25, Nationalbank — —, 1860er Loose ——, Spanier — — Höͤchster Farbw. — —, Türken loose — — Adler Fabrrad — — Wefstdeutsche Jute — —
Hannover, 12. Juni. (W. T. B.) In der heutigen außer- ordentlichen Generalversammlung der Hannoverschen Bank wurde einstimmig die Erhöhung des Aktienkapitals auf 22 Milltonen Mark
genehmigt. 12. Juni. (W. T. B.) Rübösl loko 52,60,
Köln, pr. Mai 49, 30. ;
Dresden, 12. Juni. (W. T. B.) 30/0 Sächs. Rente S6, 90, 3 o/ 9 do. Staatganl. S9. 85, Dresd. Stadtanl. v. 93 28,75, Allgem. deuische Kred. 291, 00, Dresd. Kreditanstalt 130,5, Dresdner ank 163,5, do. Bankverein — —, Leipziger do. — , Sächsischer do. 140, 00, Deutsche Straßenb. ——, Dregd. Straßenbahn 192,75, Dampfschiffahrtsges. ver. Elbe und Saalesch. 142,75, Sächs. Böhm. Dampsschiffabrts. Ges. 275, 9, Dresd. Baugesellsch. 263,9.
Das sächsische Finanz- Ministerium hat an die Sächsische Bank und die Dresdner Bank in Dresden, die Allgemeine Kreditanstalt und die Leipziger Bank in Leipzig, die, Firmen S. Bleichröder in Berlin und M. A. von Rothschild u. Söhne in, Frankfurt a. M. 830 Millionen Mark sächsische 3 / Rente von den Jahren 1896 und 1895 fest begeben. Dem Ver⸗ nehmen nach haben die genannten Häuser im Verein mit ersten Banken und Bankhäusern ein Konsortium gebildet und gedenken vor⸗ erwähnten Betrag sächsischer Rente noch im Laufe if Monats zur öffentlichen Zeichnung aufsulegen. Das Finanz⸗Ministerium hat den übernehmenden Banken die ile. ertbeilt, big zum 30. Juni 1990 weltere Beträge 3 proz. sächsischer Rente ohne Zustimmung derselben nicht auf den Markt zu bringen.
Leipzig, 12. Juni. (W. T. B. , , 3 0so Sächsische Rente 86,265, ro /g do. Anleihe 99,70, Zeitzer Paraffin⸗ und Solaröl Fabrik 124.00. Mansfelder Kuxe 1183, 00, Leipziger Kreditanstalt ⸗Attien 200,76. Kredit. und Sparbank ju Leipzig 122,75, Leipziger Bank-Aktien 183, 00. Leipziger Hpothelenbank. 148,60, Saͤchstsche Bani. Kiten 140, 06, Gächsische Boden. Kredit. Anstalt 127 50, Leirziger Baumwoll spinnerel . Aktien 176,0, Leipfiger Tammgarn Spinnerel⸗Aktien 191,50, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 188,28, Altenburger Aktien. Brauerei 250, 00, Zuckerraffinerie Halle. Aktien 130,09, Große Leipziger Straßenbahn 207, 76 e g Elektris a . 138,50, Thüringische Gag. Gesellschafts. Iitien 26, 05. Deutsche Spitzen. Fabrit 232, 00, Leipziger Elektrizitätswerke 120786, Sache Woͤllgarn fabrik vorm. Tittel u. 67 ĩb2 00.
remen, 12. Jun. (W. T. B.). Börsen⸗Schlußbexicht. Raffiniertes Petroleum. Cn, Notierung der Bremer o⸗ leum⸗Bzrse) Loko 6,45 Br. Schmalji. Ruhig. Wilcor in Tub 267 J, Armour shield in Tub 269 3, andere Marken in 263 Gimern RIé— 277 3. Speck. Rubig. Short elear middl loko 265 3. Reis stetig. — Kaffee ruhig. — Baumwolle. Stetig. Upland middl. loko 32 4.