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Die Gänge eines Beamten zwischen seinem Wohn⸗ orte und seiner regelmäßigen Dienststätte find auch dann nicht als Dienstreisen n wenn diese Stätte 2 Em oder mehr von der Grenze des Wohnortes ent⸗ fernt liegt.
Berlin, den 17. Mai 18939. Königliches Staats⸗Ministerium.
Fürst zu Hohenlohe. von Miquel. Thielen, Bo sse. Freiherr von Hammerstein. Schönstedt. Freiherr von der Recke. Brefeld. von Gohler. Graf von Posadowsky. von Bülow. Tirpitz.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗-Angelegenheiten.
Der bisherige Lehrer der Zahnheilkunde, Professor Dr.
Ludwig Warnekros zu Berlin ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Friedrich⸗Wilhelms⸗ Universität daselbst ernannt worden. ä Den Dozenten an der Technischen Hochschule zu , Regierungs- Baumeister Bernhard Roß und Ingenieur 33 wig Klein ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Zur Ausführung der beim Haupt-Zollamt in Pillau vorzunehmenden Pflanzenuntersuchungen ist fernerweit der . Harm sen ebendaselbst zum Sachverständigen ernannt worden.
Abgereist:
der Unter⸗-Staatssekretär im Ministerium für Landwirth⸗ schaft, Domänen und Forsten Sterneberg, nach der Provinz Hannover.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 26. Juni.
Seine Majestät der Kaiser und König empfingen, wie aus Kiel gemeldet wird, am Sonnabend den Besuch Seiner Durchlaucht des Fürsten von Monaco, welcher am Abend gegen 9 Uhr, von Havre kommend, an Bord der Yacht „Prinzeß Alice“ im Hafen von Kiel eintraf.
eute Vormittag von Si/ Uhr an hörten Seine Majestät der Kaiser die Vorträge des Staatssekretärs des Reichs⸗ Marineamts, Staats⸗Ministers, Kontre⸗Admirals Tirpitz, des Chefs des Admicalstabs, Kontre⸗Admirals Bendemann und des Chefs des Marinekabinets, Kontre⸗Admirals Freiherrn von Senden⸗Bibran. Später empfingen Seine Majestät den Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats-Minister Grafen von Bülow zum Vortrage.
In der am 2X. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ Ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Grafen von Posadowsky-Wehner abgehaltenen Plengrsitzung des Bundesraths wurden der Entwurf eines Gesetzes wegen Feststellung eines Nachtrags zum Haushalts ⸗Etat von Elsaß⸗ Lothringen für 1899 den zuständigen Ausschüssen und die vom Reichstage zu den Petitionen wegen Verstaatlichung der Apo⸗ theken und wegen Regelung der Rechtsverhältnisse der Drogisten 2c. gefaßten Beschlüsse dem Reichskanzler überwiesen. Dem Ausschußantrage, betreffend die Zollbehandlung seewärts eingegangener Waaren, wurde die Zustimmung ertheilt. Außerdem wurde die Wahl eines Mitgliedes der Reicheschulden⸗ Kommission vorgenommen und über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.
Am 24. d. M. verschied hierselbst im 81. Lebenejahre der
Königliche Gesandte a. D., Wirkliche Geheime Rath von Wentzel. ; . Geboren in Berlin am 14. Februar 1819, bestand derselbe im Juli 1844 das Assessor⸗Examen und trat im Januar 1845 in den Dienst des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten ein. Zunächst an der Zentralstelle dieser Behörde beschaftigt erhielt er im Dezember 1849 den Charakter als Legationz⸗ rath und wurde im Juli 1851 der, damaligen Gesandischaft beim Deutschen Bundestage zugethe lt. Nachdem er im Mai 1855 als Resident bei der damaligen Freien Stadt Frankfurt a. M. beglaubigt worden war, wurde er im Juni 1864 zugleich zum Min ister Residenten am Großherzoglich hessischen und Herzog⸗ lich nassauischen Hofe ernannt. Im Oktober 1866 mit dem Titel und Range eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers begnadet, wurde er im Dezember 1875 auf den Posten des Gesandten bei den Großherzoglich mecklenburgischen Höfen und den Hansestädten mit dem Amtssiz in Hamburg berufen. Auf diesem Posten wirkte er, bis er im Mai 1885 auf seinen Antrag abberufen und, unter Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rath, in den Ruhestand versetzs wurde. Seit dem September 1881 befand er sich im Besitze des Kronen-Ordens erster Klasse.
Der Dahingeschiedene, der in einer amtlichen Laufbahn von 44 Jahten dem preußischen Staatsdienst angehört hat, hat sich in allen ihm übertragenen Stellungen durch strenge Vflichttreue und ersprießliche Leiftungen unter oft schwierigen Verhaäͤltnissen ausgezeichnet. r
Laut ielegraphischer Mittheilung ist der Dampfer „Valdivia“ mit dem Ablösungstransport S. M. S.
„Geier“ am 18. Juni in Barranquilla angekommen und am
19. Juni wieder in See gegangen. S. M. S. „Kaiser⸗ ommandant: Kapitän zur See Stubenrauch, ist am S. Juni in Singapore angekommen und beabsichtigt, am 2. Juli die Heimreise fortzusetzen,
S. M. S. „Loreley“, Kommandant; e e ieummant
von Levetzow, ist am 24 Juni von Constantza nach Odessa
in See gegangen und dort am B. Juni angekommen.
S. M. S. „Habicht“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Graf von Oriola, ist am 23. Juni in St. Thoms an⸗ gekommen und beabsichtigt, am 28. Juni nach Kamerun in See zu gehen.
Bayern. Das Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Siegfried in Bayern ist, nach dem am Sonnabend aus⸗ gegebenen Bulletin, bis auf eine leichte Ermüdbarkeit ein
sehr gutes. Sachsen.
Ihre Majestät die Königin ist am Sonnabend Nach⸗ mittag von Sibyllenort in Schloß Pillnitz eingetroffen.
Baden.
Ihre Königliche Hoheit die a Eher Win hat sich, wie die „Karlsr. Ztg. meldet, am Freitag von Baden-Baden zum Besuch Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich nach Schloß Far rich r begeben und von dort Abends die Reise nach Dornburg fortgesetzt.
TachsenWeimar⸗Eisenach.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog, Höchstwelcher zur Zeit in Dornburg bei Jena Aufenthalt genommen hat, beging am Sonnabend die Feier des 81. Geburtstages. Zur Theilnahme an derselben trafen daselbst, außer Ihren König⸗ lichen Hoheiten dem Erbgroßher zog und der Erhgroß⸗ herzogin-Wittwe sowie Seiner Hoheit dem Prinzen Bernhard Heinrich, auch Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden, Ihre Hoheiten der Herzog und die Herzogin Johann Albrecht zu Mecklenburg sowie Seine Durchlaucht der Prinz und Ihre Hoheit die Prinzessin Heinrich VII. Reuß j L. ein. In ganzen Lande wurde der Tag in herkömmlicher Weise festlich begangen.
Oefterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser befindet sich wieder wohl, doch wird Allerhöchstderselbe, wie „W. T. B.“ meldet, um sich noch einige Tage zu schonen, am 27. d. M. dem Kardinal⸗Fürst⸗Erzbischof von Görz Missig nicht selbst das Barett aufsetzen, sondern sich durch den Erzherzog Franz Ferdinanz vertreten lassen. . Kardinal-Fürst⸗-Erzbischof von Prag Graf Schönborn ist in der Nacht zum Sonntag in Falkenau gestorben. Die gestern von den Leitern der sozialdemokratischen Partei einberufenen und sehr zahlreich besuchien Protestversamm⸗ Uungen der deutschen und czechischen Arbeiter gegen die Gemeindewahlreform und den Ausgleich mit Ungarn sind vollständig ruhig verlaufen. Auf dem Rück⸗ marsche wurden zwei Personen wegen demonstrativer Rufe verhaftet.
Im ungarischen Unterhause ergriff am Sonnabend am Schluß der Generaldebatte über den Ausgleich der Minister-Präsident von Szell das Wort zur Widerlegung der geäußerten Befürchtung, daß die von seiten Oesterreichs zugesicherte Reciprozität leichthin verletzt werden könne. Der Minister-Präsident gab zwar zu, daß eine gewisse Un⸗ sicherheit dadurch entstanden sei, daß der Ausgleich in Oesterreich auf Grund des d 14 der Verfassung ins Leben trete. Man důrfe jedoch zuversichtlich hoffen, daß bei dem Zusammentritt des Reichsrathes dieser die Ausgleiche⸗Verordnungen gutheißen werde, da von diesen die wichtigsten Interessen Oesterreichs berührt würden. Am Schluß seiner Ausführungen ersuchte der ,,, , das Haus, die Resolution des Abg. Kossuth, welche rrichtung von Yell schranken vom Jahre 1990 ab verlange, sowie die des Abg. Polonyi, welche sofortige Ausarbeitung eines autonomen ungarischen Zolltarifs fordere, abzulehnen, letztere mit der Be⸗ gruͤndung, daß sie augenblicklich nicht aktuell sei.
Großbritannien und Irland.
Der Dampfer „Tantallon Castle“ ist, dem „W. T. B.“ zufolge, am Sonnabend mit 100 Tonnen Patronen und Geschossen nach Kapstadt abgegangen; 500 Mann, deren Abmarsch in der vorigen Woche angezeigt war, werden am 8. Juli dahin ab— gehen. Zwei Offiziere und 75 Mann des Army Service Corps haben Befehl erhalten, zum Abmarsch nach der Kap— kolonie bereit zu sein.
Frankreich.
Der Minister rath hielt gestern Vormittag eine Sitzung ab, in welcher der Wortlaut der heute im . abzu⸗ gebenden Erklärung festgestellt wurde. Diese wird sich, dem „W. T. B.“ zufolge, darauf beschränken, bekannt zu geben, daß das Kabinet kein anderes Ziel habe, als die von der Kammer am 12. d. M. genehmigte Tagesordnung zur An⸗ wendung zu bringen, und wird ferner darlegen, unter welchen Bedingungen sie dieses Ziel zu verwirklichen hoffe. Ein anderes Versprechen wird die Erklärung nicht enthalten
Der Minister⸗Präsident Waldeck⸗Roussegu hat das bereits angekündigte Rundschreiben gn die Präfekten ab⸗ gesandt, welches besagt: Das jetzige Ministerium ist gebildet worden, um der von der Kammer am 12. Juni angenommenen Tagesordnung zu entsprechen. Das Ministerium hat die Aufgabe übernommen, die Repmblik zu vertheidigen, eine Aufgabe, welche den Parteigeist ausschließt. Das genugt, um Ihnen Ihr Ver⸗ halten vorzuzeichnen. Sie haben mir über jeden Vorgang Mitthei⸗ lungen zu machen, welcher eine Verletzung des Gesetzes und eine Störung der öffentlichen Ruhe zur Folge haben könnte. Sie werden nöthigenfalls auf Ihre eigene Verantwortlichkeit, und zwar ohne Verzug, zu handeln haben. Es scheint, daß er be e ereignet hat, worüber Sie zu berichten gehabt
; gierung rechnet auf «= ünktli
y Er,, g rech uf Ihre Pünktlichkeit und
In dem Rundschreiben des Kriegs-Ministers, Generals de Gallifet an die kommandierenden Generale heißt es: „Zu meinem großen Bedauern habe ich aus meiner 3er ce sen eh herauetreten müssen, um gegenüber dem lande und der Regierung der Republik die Verantwortlichkeit für die Armee zu übernehmen, und ich empfinde hierüber großen Stolz, durchaus keinen Schrecken. Ich bitte Sie nicht zu vergessen, daß ich für die Führer der Armee die Verantwortung af wie diese mir gegenüber mit ihrer Verson für alles haften, was sich innerhalb ihres Wirkung. kreises ereignet. Ich zähle also auf Sie, wie Sie auf mich rechnen können.“
Dem General⸗Staatsanwalt Bertrand sowie dem Staats⸗
worden. — Der bisherige Kommandeur der in Angers
anwalt Feuilloley sind andere Aemter übertragen worden. — Gegen den Oberstleutnant Coubertin, welcher i ein anderes Korps versetzt werden wird, ist die Untersuchung eingeleitet
ö .
liegenden 18. Infanterie⸗Division, General Hartschm idt ist zu Kommandeur der 12. . . . worden. Der Oberst des in Rennes garnisonierenden 10. Artillerie⸗ Regiments Saxce wird den Oberbefehl über daz 20. Artillerie⸗Regiment in Poitiers übernehmen.
Auf dem anläßlich der Hochefeier in Versailles veran=
stalteten Bankett erklärte Ribot: in der Armes müsse Manns zucht und Schweigen herrschen, aber man müsse ihr Vertrauen und den festen Entschluß zeigen, sie zu vertheidigen. In Nizza hat heute Vormittag der Prozeß gegen den italienischen General Giletta di San Gru seppe wegen . begonnen. Der Vertheidiger beantragte die Oeffent⸗ lichkeit der Verhandlungen; auf Antrag des Staatsanwalts beschloß das Gericht, die Oeffentlichkeit auszuschließen.
Rußland.
Der Kaiser hat, wie ‚W. T. B.“ aus St. Peters meldet, verfügt, daß besondere r G e , , * Landwirthschafts-Ministeriums ernannt werden sollen zur Wahrnehmung der, lokalen Interessen der Land⸗ wirthschaft und zur Vereinheitlichung der Maßnahmen welche im Interesse der Landwirthschaft und der landwirth⸗ schaftlichen Sewerbe zu ergreifen sind. Zu den Obliegen— heiten dieser Bevollmächtigten gehört unter anderem die Untersuchung und Förderung der von der Regierung sowie von Vereinen oder Pribatpersonen im Interesse der Landwirth⸗ schaft getroffenen Maßnahmen, die -Ausführung der von dem Minister für Ackerbau zur Hebung der Landwirthschaft erlassenen Verfügungen, die Ausfindigmachung zweckentsprechender Maß— nahmen zur Hebung der Landwirth , die Vermittelung von Darlehen zu landwirthschaftlichen Meliorationen.
Spanien.
Die Königin-Regentin hat, wie ‚W. T. B.“ meldet, am Sonnabend das Gesetz unterzeichnet, durch welches die Abtretung der Karolinen⸗ Marianen⸗ und Palau— Inseln an Deutsch land ausgesprochen wird.
Die Handelskammer in Madrid beschloß, an die Re⸗ gierung einen Protest gegen das Budget zu richten. Sollten die Ausgaben des Budgets nicht vermindert werden, so0 würden die Kaufleute und Industriellen die Zahlung der Steuern verweigern.
In einer vorgestern in Madrid abgehaltenen Versamm⸗ lun welche von etwa 10 000 Personen besucht war, wurden zahlreiche Reden zu Gunsten der Revision des Prozesses der Gefangenen in Montjuich von Liberalen, liberalen Dissidenten, Konservativen, Sozialisten und Republikanern gehalten. Einige von ihnen verlangten die Bestrafung der Schuldigen. Die Ordnung wurde nicht gestört.
Türkei.
Wie das Wiener „Telegr;— Korresp. Bureau“ aus Konstantinopel 6 hat die Pforte am Freitag auf die letzte serbische Note über den Zwischenfall an der Grenze erwidert: die gemischte Kommission habe festgestellt, daß der Kon⸗ flikt von Serben hervorgerufen worden sei und daß weder ein Nizam noch ein Albanese die Grenze verletzt habe. Die Note be⸗ merkt weiter, daß alle serbischen Reklamationen geprüft wurden und daß den begründeten Beschwerden Folge gegeben sei. Die meisten Klagen hätten sich jedoch als unbegründet erwiesen, ebenso die gegen die Behörden von Kossowo erhobenen Vorwürfe. Serbien habe aber die türkischen Grenzbehörden niemals unter⸗ stützt und auch die von der gemischten Kommission getroffene Enischeidung, betreffend Kontrebande, nicht durchgeführt.
Der Sber⸗Kommissar für Kreta Prinz Georg von Griechenland nahm am Sonnabend in Kanea eine Revue über das 49. italienische Bataillon ab, welches sich am nämlichen Tage zur Rückkehr nach Italien einschiffte. Der Prinz sprach den Truppen in warmen Worten seinen Dank aus für die von ihnen während ihres Aufenthaltes auf Kreta geleisteten Dienste.
Rumänien.
Die außerordentliche Session des Parlaments wurde, wie W. T. B.“ berichtet, vorgestern in Anwesenheit des diplomatischen Korps, der Zivil⸗ und Militärbehörden und eines zahlreichen Publikums eroͤffnet. Der König, welcher in Begleitung des Prinzen Ferdinand erschien, war Gegen⸗ stand andauernder herzlicher Ovationen.
Die Botschaft drückt die Befriedigung des Königs darüber aus, si wieder unter den Vertretern des Volts zu befinden, die, erst kürzli gewählt, über die Bevürfnisse des Landes am besten unterrichtet seien und an der etc nn des Fortichriits Rumäniens mitwirken würden. Den legislativen Arbeiten werde die nächste ordentliche Session dienen. Die gegenwartige außerordentliche Session sei nur jur Erledigung dringen⸗ der Vorlagen estimmt. Mit Schmer; gedenkt die Botschaft der Vernichtung der Ernte in einzelnen Theilen des Landes. Das Wohl der bäuerlichen Bevölkerung sei die Hauptsorge des Königs gewesen. Obgleich in der letzten Zeit uabestreitbar eine Besserung in dieser Beniebung eingetreten sel, werde die Resigrung doch noch in dieser Session die durch den gegenwärtigen Stand Ler Land wirthschaft gebotenen Maßnahmen unterbreiten. Die Botschaft betont ferner die mit allen Mächten bestebenden freundschafllichen Beziebungen und sagt, das Werk des Friedeng, desfen Rumänien so, sebt bedürftig sei bilde die stete Sorge Aller. Er boffe, daß die Friedenstonferenz, auf welcher Vertreter aller Mächte vereinigt seien, die Friedensgarantien noch mehr erböhen werde.
Die Botschaft wurde mit Beifall aufgenommen.
Montenegro.
Die Vermählung des Erbprinzen Danilo mit der Herzeagin Jutta zu Mecklenburg⸗-Strelitz wird, dem „W. T. B.“ zufolge, am 27. Juli in Cetinje stattfinden.
A ien. Der italienische Gesandte Marquis Salvago Raggi ist, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonnabend in ern ein⸗ getroffen. Wie die „North Ching Daily News“ aus Niutschwang meldet, sind zwei russische Ingenieure und zehn Kofaken von Räubern in der Rähe von Kirin getödtet
worden. Afrika.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Kairo gemeldet, daß der Khalif mit seinen Leuten nach Kordofan gegangen sei, um sich dort zu verproviantieren. Die Derwische ver—= ließen ihn immer mehr. Seine Stellung sei auf allen Seiten von Arabern eingeschlossen.
Aus Pretoria berichtet dasselbe Bureau, der General Joubert stelle bestimmt in Abrede, Krupp'sche Kanonen und Batterien von delgg. chi en in Deutschland oder Amerika bestellt zu haben. as Mitglied des Volksraad Diepering habe sich nach Kapstadt begeben, um dort im Sinne des
Friedens zu wirken.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die vorgestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen 63 Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Vize⸗Präsident des Staats⸗= Ministeriums, Finanz⸗Minister Dr. von Miquel, der Hinister für Landwirthschast 20. Lü en von Hammer⸗ st ein und der Justiz⸗-Minister chön stedt beiwohnten, wurde die zweite Berathung des Entwurfs eines Aus⸗ führungs gesetz es zum Bürgerlichen Gesetzbuche be⸗ nen.
. Bis zum Schluß des Blattes wurden nach kurzen Debatten, an denen sich wiederholt der Justiz-Minister Schönstedt, ferner die Abgg. Schmidt⸗Warburg (Zentr.), von Bredow ltons Pr. Eotichius (nl,), Dr. irsch (fr. 66 von Ärnim (kons), von Strombeck (Zentr.), Krause ffr. kon) und Brandenburg Gentr) betheiligten, die 38 1 -=16 erledigt.
—
Statiftik und Volkswirthschaft.
D nittserträge der vreußischen Landwirthschaft ig in den letzten 20 Jahren.“)
(Stat. Korr) Nicht nur im Vergleich mit dem Vorjahre ge⸗ währte die 1898er Ernte ein günstiges Bild. Die nachstebende Zu⸗ sammenstellung der biaber in den letzten beiden Jahrzehnten in gleicher WVeise gewonnenen durchschnittlichen Hektar. Grträge läßt erkennen, daß bißber in keinem Jahre so günstige Ernte⸗Ergebnisse zu verjeichnen
waren. Es wurde geerntet durchschnittlich vom Hektar in Kilogramm
an — im Winter Winter Sommer⸗ Kar⸗ Wiesen⸗· Jahre weizen roggen gerste dafer toffeln . . 1879. . 1246 878 1182 1045 6364 ö 1880 . . 1216 731 1170 1013 6228 2909 2369 1881 . . 105656 833 1140 905 S273 2157 1945 1882. . 1328 987 1238 1083 6208 2423 2107 1883. 1147 890 1063 865 7167 2124 1853 1884 1231 869 1104 1010 7115 2500 2113 1885. . 1316 917 1136 1034 8406 2391 2068 1886. . 1362 958 1217 1165 8143 2204 2018 1887. . 1459 1008 1179 1072 8102 2127 1892 1888. 1289 887 1175 1097 7023 2171 1861 1889. . 1189 844 1016 980 8506 2328 2087 1890. 1349 892 1178 1138 7159 2578 2252 1891 . 1167 758 1206 1154 5674 2603 2204 1892. . 1541 1096 1277 1091 8459 2284 2009 1893. . 1519 1175 1130 803 9958 1576 1622 1894. 1491 1099 1375 1260 9185 2126 2299 1895 1312 1099 1391 1257 10456 2964 25616 1896. . 1625 1176 1334 1182 9683 2645 2503 1897. . 1610 1135 1312 1138 9679 3251 2710 1898 1714 1235 1461 1381 10420 3607 2853
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Breslau wird der „Köln, Ztg.“ gemeldet, vaß die dortigen Dach und Schieferdecker beschloffen haben, wegen Lohnstreits Fie Arbeit auf allen Bauten wiederzulegen. ;
Aus Herne berichtet. W. T. B.“ nach dem Herner Tageblatt), daß auf den Zechen Julia“, . v. d. Vevdt“ und . Sbamrock' ungefähr 4095 Schlepper und Pferdejungen die Arbeit wegen der nach dem neuen Rnapypfcafiskaffenstatut erböbten Abzüge niedergelegt baben.
In Bielefehd befinden sich, der Rbein.⸗Westf. Ztg. zufolge, die Manrer seit einiger Zeit im Lohnstreit. Die Forderung ging vor allem dahin, den Sfündenlohn von 45 auf mindestens 45 3 zu erboöͤben. Nachdem vom Arbeitgeberperband, der fit kuürslich gebildet bat, ein abschlägiger Bescheid den Gesellen gwworden ist, baben diese nun in einer Versammlung iu der Ab⸗ lehnung Stellung genommen und beschlossen, in diesem Jabre von iam Uugstande abzuschen und sich mit dem Bescheid m begnügen. In der Nachbarstadi Herford befinden sich die Maurer ebenfallz in einer Lohnbewegung.
Hier in Berlin kam in der Angelegenheit des Mauxer⸗ ausstandes am Sonnabend vor dem Einigung amt ein Vergleich zu stande, der aber noch der Genebmigung durch die Arbeitgeber und die Versammlung der Arbeitneb mer bedarf.
Aus Brünn meldet W. T. B.“ vom heutigen Tage: Nur in der Hälfte der Tertilfabriken und Spinnereien ist die Arbeit wieder voll aufgenommen worden. In den anderen Fabriken wird weiter verbandelt. Die Spinner verlangen eine Lobnerhöhung von 20 é, Die allgemeine Arbeitsaufnahme wird spätestens morgen
erwartet.
Kunst und Wissenschaft.
In Leipzig ist, wie das Leipziger Tageblatt“ mittbeilt, der Professor der 9rientalischen Sprachen an der dortigen Universitäͤt, ör. Albert Socin, geboren 1844 in Basel, gestern Abend ge⸗
storben.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Bei der Königlichen Landwirtbschaftlichen bochschule in Berlin bat die Vert heilung der Preise für die im Stu— dien sabre 1898/99 ausgeschrieben gewesenen Preisaufgaben nun-
mehr stattgefunden. ; x. cht ellen je einen Preis von 150 M die Studierenden der
Landwirtbschast Wilhelm Rnörrich aus Zeitz, Franz Water⸗ stradt aus Marnißz, Ernst Schütz aus, Berlin, und einen lolchen von 100 M die Studierenden der Tandwirtbschaft Leopold Schu macher aus Dominke, Arthur Lürtte aus Schleffin, Arthur Schneckel aus Prenitorniea, Rudolf Schumacher aus Beckedorf.
Für das Studienjabr 1899/1960 sind wiederum vier Preis ⸗ aufgaben für die Studierenden der genannten Dochschule ausgeschrieben worden, und jwar je eine aus dem Gebiet der Thierzucht, der Volka⸗ wirtbschafts lehre, der Zoologie und der Kalturtechnik. ö
Zur Bewerbung um di⸗ ausgesetzten Preise von je 150 A sind nur Tie als ordentliche Hörer immatrikulierten Studierenden der Landwirthschaftlichen Hochschule berechtigt. Die Arbeiten sind bis zum 1. April 1900 einzusenden.
Saatenstand in Ungarn.
Nach den bei dem en g, Ackerbau · Ministerium . . Berichten wird, wie die Wiener Ztg.“ aus Budapest meldet, der Gesammtertrag an Weizen auf 35 SI7 057 Meter ⸗Itr.,, an Roggen auf 11 826 764 Meter ⸗Ztr. an Gerste auf 12 387 875 Meter ⸗gtr., an Hafer auf. 10 818 320 Meter⸗Itr. geschäͤtzt. Das ungünstige Wetter bat im weiten Drittel des Monats in zahl⸗ reichen Orten des Landes bedeutenden Schaden verursacht. Der Grtrag Der Wintergersie und Sommern erfte wird derjeit auf l bi izr Millionen. Meter Ite. geschatzt. Der vorsäbrige Ertrag betrug 125 Millionen, es dürfte daher der dies sährige Ertrag unter demfelben bleiben. Rüben ist theilweis⸗ 65 gedroschen, fbeilweife im Drusch. Dag Ergebniß ist gröͤßtentheils schwach. Das Mähen des Rapfeg hat im südlichen Theil des Landes begonnen.
) Vgl. Nr. 143 des . R. u. St. A.“ vom 20. Juni d. J.
Der Stand der Maisernte ist im allgemeinen ungleichmäßig und im Wachtthum zurückgeblieben. Auch für Mais wäre wärmere Witte ⸗ rung erwünscht. Hülsenfrüchte entwickeln fich in den südlichen Theilen des Landes böriheilhaft. Hafer bat sich verschlimmert, ver spricht aber eine Mittelernte. Rach den neuesten Telegrammen wird an Weizen, der entschieden gelitten bat, ein Ertrag von 36 Millionen Meter Zentnern erbofft. Auch Roggen und Halbfrucht leiden unter dem ungünstigen Wetter und zeigen einigen Rückfall. Im großen Durch⸗ schaitt jedoch bat sich auch Roggen gut entwickelt und verspricht einen Mittel ertrag. Der erwartbare Gesammtertrag schwankt jwischen 11 und 12 Millionen Meter Zentner. Wintergerste wird auf 19 bis 11 Millionen Meter ⸗Fentner geschätzt. Die Entwickelung der Futter⸗ und der Zuckerrüben ist eine sehr gute. Künstliches Futter entwickelt sich schön. . Ernteaussichten in der Türkei.
Smyrna, den 6. Juni. Die diesjährige Cerealien Ernte, für welche infolge der andauernden Trockenbeit im Winter große Besorg⸗ niffe gebegt wurden, verspricht infolge späterer günstiger Regen⸗ perhbälsmisse eine gute zu werden ⸗
Man schätzt den Ertrag auf Grund bereirs begonnener Zufuhren auf 280 - 290 500 t, und zwar;
für Gerste auf 130 000 t für Weijen auf 7009090 für Bohnen auf 20 000 t.
Für die vorjährige Ernte ist Deutschland mit Rücksicht auf die hohen Preise als Abnehmer nicht aufgetreten.
Mit Augnabme von etwa 13 6000 t, welche nach Frankreich, Oesterreich und Belgien gingen, wurde die vorjäbrige Ernte an Gerste, Bohnen und weißem Dari nach England verschifft.
Grnteaussichten in Serbien.
Belgrad, den 20. Juni 1898. Die dem hiesigen Ministerium fr Volz oirtbfchaft zugegangenen Wochenberichte über den Stand der Saaten melden, daß die Ernteaussichten nach wie vor im Großen und Ganzen vorzügliche sind.
Im größten Theil des Königreichs sind genügende Regenmengen nieder gegangen, und wo seit Wochen auf Regen gewartet wird — wie dies in Südost⸗ Serbien der . ist —, da bak die verhältnißmäßig küble Witterung die Saaten bisher nicht gänzlich vertrocknen lassen. Infolge ven Platzregen hat das Getreide an mehreren Stellen des Rragujewatzer Kreises starke Lagerung erbalten. In einigen Gegenden bat der Hagel den Saaten empfindlichen Schaden jugefügt.
Die Roggen. und Weijenfelder steben fehr gut und versprechen eine ausgiebige Ernte. Der Schnitt der Gerste ist in vollem Zuge.
Bei der häufigen Regenwitterung entwickelten sich auch die Mais. felder vorjüglich und sind die Feldarbeiten dadurch günstig beeinflußt. Nur an einigen Stellen des Kragujewatzer und Krainer Kreises steht der Mais schlecht. Die Getreidefelder, welche vom Hagel vernichtet wurden, sind bereits mit Spätmais wieder angebaut worden.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Das Erlöschen der Maul“ und Klauen seuche ist, dem Kaiserlichen Gesundhelitsamt gemeldet worden vom Viehbofe ju Rülhaufen i. 6ls. am 22. d. M.
Oefterreich⸗ Ungarn.
Die Königlich ungarische Seebebörde in Fiume hat unter dem 10. d. M. an alle Hafenämter und deren Nebenämter, sowie an das Lajareth in Martinschina folgende Verfügung erlassen:
Gemäß einer Verordnung des Königlich ungarischen Finani= Ministers vom 5. Juni d. J. werden die im diesseitigen Zirkular vom J. d. M. erlassenen Verfügungen bezüglich Seepropenienzen aus Alexandrien (Egypten) in folgender Weise abgeändert und ergänzt:
Die aus dem genannten Hafen kommenden Schiffe sind auf Grundlage der 1397er Venediger Sanitätskonpention als verdächtige zu bebandeln und unterliegen demgemäß der ärztlichen Untersuchung, Des⸗ infitierung, Entfernuns des Sodwassers und Erfetzung des Trinkwasser⸗ vorratbs n Bord durch anderes gutes Wasser. .
Die von der vorgedachten Konvention vorgesehene jebntägige Ueber⸗ wachung der 6 pom Tage der Abfabrt an gerechnet, ist derart vorjunehmen, daß, wenn die Reife kürzere Zeit als zehn Tage gedauert bat, und sich nach den Ergebnissen der ersten ärztlichen Untersuchung die Gesundheits verbältnisse des Schiffs als ungünstig erwiesen haben, die ärztliche Entersuchung an Bord oder in dem Lazareth von Martin— schina wiederbolt wird. ,
Die Zeit, wäbrend der das Schiff und die Reisenden zurückiu⸗ halten sind, wird in Gemäßbeit des Ergebnisses der äritlichen Unter- suchung von Fall zu Fall angeordnet und so bemessen, daß sie mit der Reiseieit jusammen in der Regel sieben Tage nicht übersteigt. Hat die Reifejeit eines Schiffes länger als jehn Tage gedauert, so erfolgt die i ohne weitere Beschränkung, vorausgesetzt, daß die mit dem Schiffe etwa wahrgenommenen ungänstigen Gefundheitsverhältnisse nicht zu spejlellen Maßregeln berechtigen.
Die anderen Bestimmungen der Venediger Konvention bleiben unberübrt und sind streng anzuwenden.
Gs verfteht sich von selbst, das die Ankunft eines Schiffes aus dem Hafen von Alexandrien, beziehungsweise der ärztlche Befund über dessen Gesundheits verhältnisse der Seebehörde sofort zu melden ist, damit die weitere sanitäre Bebandlung angeordnet werden kann. (Vergl. . R. Anz Nr. 133 vom 8. und Nr. 136 vom 12. d. M.)
Schweiz.
Durch Bundesrathabeschluß vom 2. d. M. wird die Stadt Alexandrien für pestverseucht erklärt. Gleichjeitig werden die Be— stimmungen des Bundesigtbsbeschlusses vom 11. Mal 1897, betreffend Einfubrverbot von verdächtigen Waaren aus pestverseuchten Gegenden, auch für . auß dem Hafen von Alexandrien in Kraft gesetzt. (Vergl. . R.⸗ Anz.“ Nr. 121 v . Mai 1897.)
ina.
Zufolge Verordnung des Rasserlichen General. Konsuls in Shanghai vom I5. S. M. unterliegen die aus Formosa⸗Häfen und aus Hongkong kommenden und den Hafen von Shanghai anlaufenden deutschen Seeschiffe einer gefundheltgpolijeilichen Kontrole
Verdingungen im Auslande.
GBelgien.
Nächfteng. Börse in Brüffel: Bedarfeartikel für die Unterhaltung der eicktrischen Anlagen (Wertienge, Säcke, Stricke, Draht, Kabel, Nägel, Tlammern, Papler, Schmirgelleinwand, Schmirgelpapier, Blei, Chlorzink, Holikoble, Ballons aug weißem Glas; Glasröhren, Gesäße, Blattkupser, Kupfernieten, inkblech, Stäbe, Zylinder, Weckerlasten, Uebertragungsapparate, Läutewert, Retorten⸗ Kohlen, Manganbyperorvd, Salmiak, Kupfersulfat, Tannenholipfähle u. s. w.. 12 Loofe, Kaution: jzusammen 5i35 Fres.
Verkehrs ⸗Anftalten.
Lübeck, 24. Juni. (W. T. 9. Der Centtalverein für die Hebung der deutschen Fluß⸗ und Kanalschiffahrt be—⸗ sichtigte heute den Bau des GC lbe6Trape- Kanal. Mittags trafen die M gli des Zentralvereins aus Berlin, Magdeburg, Dresden ꝛc. sowi? die Mitglieder des niedersächsischen Kanalvereins in Hannover an der Elbemündung des Kanals bei Lauenburg In, wo inmwischen die Lähecker Mitglieder eingetroffen waren Von hier begann die Fahrt auf den Kanalstrecken fheils zu Schiff, theils mit der Arbeitzrahn bis Lübeck, wo die Ankunft Abends erfolgte. Im Ganzen nahmen eiwg bundert Mitglieder der Herein⸗ theil.
— 25. Juni. (W. T. B.) Bei der heutigen Festsitzung des Zentralvercins für die Hebung der deutschen Fluß. und Kanasschiffahrt richtete die Versammlung folgendes Telegramm an Seine M ajestät ben Kaiser: „Eurer Katserlichen ? ajcstät, als Förderer und
Schützer aller auf die Hebung des Wasserverkebrs gerichteten Be⸗ sfrebungen, bringt der jur Feier des dreißigjäbrigen Bestehens in Lübeck bersammelte Zentralverein Huldigung und Dank ehrfurchtsvoll dar. Profefsor Bubendey Berlin, Präses, Febling⸗ Lübeck Archangel, 25. Juni. (W. T. 8) Der Hafen von Mesen ift durch Eismassen versperrt. Viele auslandische Dampfer bemühen fich seit mehreren Wochen vergebens, in den Hafen ein⸗
zufahren.
Bremen, 24. Juni. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Preußen“, v. Ost⸗Asien kommend, 23. Juni v. Genua n. Bremen abgegangen. ;
257 Fun. (W. T. B.) Dampfer Gera“ 24. Juni Nm. Reise v. Arelaide n. Fremantle fortges. „Dresden“ n. Baltimore beft, 24. Juni Lijard passiert. „Halle“, v. La Plata kommend, 23. Juni in Antwerpen angekommen,.
Damburg, 24. Juni. (W. T. B) Ham burg⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Patria. geftern in New Vork, GCberuskia“ in Boston, Auguste Viktoria“, v. Rew York kommend, „Hissania“, v. New Srläang' kommend, „Savoia“, v. Dst ⸗Asien kommend, heute in Hamburg angek. . Polaria?‘, Selene Rickmers, Arkadia, SBethania⸗ und „Phoenicia‘ geftern Dover, Helvetia“ Seillv passiert.
Eh ndon, 21. Juni. (K . X. B.) ‚Cast le- Linie. Dampfer „‚Carisbrook Castle“ beute auf Heimreise in London angekommen.
Union-Linie. Dampfer „Spartan“ gestern auf Heimreise in Southampton angek. „German heute auf Heimreise in Southampton angek. ‚Gaita“ ist Sonnabend auf der Ausreise v. Southampton abgeg. Arab, ist Sonntag auf der Ausreise v. Lissabon abgegangen.
Rotterdam, 24. Juni. (W. T. B.) Holland Amerika⸗ Linie. Dampfer Spaarndam“, v. Rotterdam n. New Pork, gestern Nachm. Liard passiert.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opern hause werden morgen Mascagni's Oper „ Carvalleris rustieana“ und Humperdinck: Märchenspiel „Haäͤnsel und Gretel“ gegeben.
Im Königlichen Schauspielhanse findet morgen eine Aufführung von G. von Moser's und Th. von Trotha's Lustspiel Auf Strafurlaub. unter Mitwirkung der Damen Schramm, Sperr, von Hochenburger, Abich und der Herren Keßler, Hertzer, Oberländer, Kraußneck und Hartmann statt. Als Wildy gastlert Herr Hermann Boettcher vom Residenj ⸗ Theater.
Ia Neuen Königlichen Opern ⸗Theater geht morgen Die Fledermauz“ in Scene.
Im Theater de Westen wird morgen „Der Barbier von Seplfla“ und hierauf mit Genebmigung der General- Intendantur der Königlichen Schauspiele Ca valleria rusticana“ gegeben. Zu dieser Vorstellung sind zum ersten Male die neueingeführten Dutzend⸗ billets gültig, welche im Tbeaterbureau (ium Preise von 48 für 12 Plätze im Parquet · Fauteuil und 36 M im zweiten Parquet und ersten Rang) erbältlich sind. Am Mittwoch wird „Die Zauber⸗ floͤte gegeben. — Abonnements. Bestellungen jur Winter⸗Opernsaison (Beginn 15. September, 40 0o Ermäßigung) werden schon jetzt läglich im Theaterbureau entgegengenommen.
Herr Direktor Lauten burg und Frau Agnes Sorma haben sich vereins, um einen Plan zur Ausführung zu bringen, der von beiden schon lange gehegt unz in aller Stille vorbereitet worden ist. Es ban⸗ delt sich um eine Reihe deutscher Vorstellungen in Paris zur Zeit der nächftjährigen Weltauestellung. Die Vorbereitungen sind Fercits so weit gedieben, daß ein erstes Pariser Theater durch Direktor Lautenburg für das deutsche Gastspiel gesichert ist.
Henrik Ibsen's Schauspiel Das Fest auf Solhaug“ ist von dem bekannten Bähnenverlag Felix Bloch Erben, Berlin, dem Verein „Deu tsche Voltsbübner für dessen Fröffnungs⸗-Vorstellung zur Verfügung gestellt worden. Das romantische Drama des nordischen Dichter wird im September 8. J. jum grsten Male in Berlin mit einem eigens dafür jusammengestellten Künftlerpersonal in Scene gehen. Anmeldungen auf Billets sind zu richten an das Bureau des Vereins Deutsche Volksbübnen, Berlin W., Helmstraße 5. -
Am Donnertztag, den 298. Juni, Abend 7—8 Uhr, veranstaltet der Organist Herr Bern bard Irrgang in der Heilig:Kreuz⸗ Kirche das letzte Kirchen-Konzert vor den Ferien, Mitwirken werden an diefem Abend: Fräulein Margarete Habrecht (Soyran), Fräulein Toni Höttcher (Menjosopran), Fräulein Martha von Scheel Violine), Herr Alexanzer Curth (Tenor) und Herr Richard Czerwonky (Violinej. Der Eintritt ist frei.
Mannigfaltiges.
Der Bericht der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ über das am 1. April abgelaufene Geschäftsjahr erglebt, daß während des selben die Rettungsboote 24 mal in Thaͤtig⸗ keit getreten sind und daß sie 96 Personen gerettet haben. Die Total- summe der in den 32 Jabren, des Bestehens der Gesellschaft durch ihre Einrichtungen geretteten Schiffbrüchigen steigt damit auf 2010, das ist ungefähr der vierte Tbeil aller seltdem an der deutschen Küste in Seenoth befindlich gewesenen Personen. Durch Selbsthilfe sowie durch Bei⸗ ssand anderer Schiffe wurden außerdem in derselben Zeit 7331 Personen ge⸗ rettet, und jwar bon 2373 gestrandeten Schiffen. Die Gesellschaft besitzt jetzt 72 Reitungz Stationen an der Dstsee und 44 an der Nordsee. Die Zahl der Mitglieder, welche sich auf 61 Bezirksvereine und 273 Ver⸗ sreterschaften vertheilen, beträgt 53 588, welche an Jahresbeiträgen 15I 065 M jahlten. Außerdem gingen an einmaligen Beiträgen, Vermächtnissen und dergleichen 87 108 4 ein. Die Ausgaben beliefen sich auf 199 8az⸗ . Die Errichtung der Stationen hat bis jetzt 15 Millionen Mark gekostet. — Neben ihrer grundsätzlichen Thätig⸗ keit, der Rettung Schiffbrüchiger an den deufschen Küsten, verwaltet die Gesellschaft auch die Laeisz⸗Stiftung von 112 100 M, aus deren Zinsen besondert hervorragende Rettungen auf hober Ser belohnt werden, und die Stiftung Emile Robins von 97 107 Es berührt bejüglich letzterer befonders sympathisch, daß ein Franzose einer deutschen Gesellschaft nach und nach Kapitalien überwiesen hat, aus deren Zinsen nicht nur besonderg gefährliche Rettungen belohnt werden, sondern auch in sinniger Wesse für die Familien der Bootèleute der Deutschen Gesellschaft durch Pensionen, Wittwen, und Waisen-Beiträgen, „Belohnung für Kindesliebe' und neuerdings wieder durch Geschenke an, die Töchter der Vor⸗ männer bei ihrer Verheirathung un an Mädchen, welche einen Boots- mann der Gesellschaft heirathen, gesorgt wird. — In der Jahres—⸗ Versammlung, welche am 23. Mai in Rostock stattfand, wurden die Herren Theodor Gruner und Reichstagg⸗Abgeordneter Frese, beide in Bremen, wieder zu Vorsitzenden der Heel schaft gewählt und beschlossen, daß die nächste Jahregpersammlung Ende Mai 1900 in Dresden stattfinden soll. — Der Berliner Bezirks⸗Verein steuerte im vergangenen Jahre von 4443 Mitgliedern 15 330 0 bei und lieferte aus' fonftigen einmaligen Beiträgen ö 603 Æ ab. Beitrittserklärungen und Beitrage nimmt der Schatzmeister des Bezirks-⸗Vereins, Hermann Rose, dem gen Platz 121I, entgegen. Ferner bieten die überall aus⸗ hängenden Sammelschiffchen der Gesellschaft Gelegenhelt zur Unter⸗ stützung des so wohlthaäͤtigen Werkes.
Im Hotel „Kaiserbof tagte am Sonnabend eine Ver⸗ sammlung von Industriellen aug ganz Deutschland, um! über deren Bäheiliaung an der Hundertiahrfeier der Technischen Hochschule in Charlottenburg ju berathen. G6 bildete sich ein Ausschuß von über 200. Vertretern aus allen Zweigen der deutschen Industrle. Dieser wird demmächst inen? Aufruf erlassen jur Sammlung eines, Stiftungs⸗ kapitalz, dag zum Zweck einer daustndé ] Förderung der technischen Wissenschaften am 19. Oktober d. J einem Ruratotjium Übergeben werden soll, welches aut Vertretern der Sir und aller Technischen Hochschulen und Berg⸗Akademien im
Deutschen Reiche ju bilden ist. Die ortführung der Vorarbeiten wurde einem Arbeitzautschuß von 25 hervorragenden Industriellen