. 81 * — ( (
Stadt Witten e gese i ts dauer olf Jahren,, von Düring für die zur oflerkammer⸗ an Bord, ist in Begleitu S. „G mman⸗ 1 zt . ; 18 33 J * 3 Ur Ge n 21 mer . ei 2 S. 2 * infolge enn ginn , , mmlung zu 1 ltung in . hörige e . ,, 5 mann 6 2 z ha ( ( . *
Elberfeld 2 Heinrich Lütje zwölf Jahre, somi
nach und infolge der von
Fasben der Siadt Radevormwald, beide auf fernere sechs Jahre, zu bestaͤtige
Fin anz⸗Min ist er ĩu m.
Die durch die — ihres bisherigen Inhabers ü. felle bei der Königlichen Kreiskasse in Weßzlar ist dem Renimeister Blanke in Lyck und dessen bis⸗
erledigte Rentmeiste
herige Stelle dem Rentmeister 3 D. Walter in Wandebe verliehen worden.
Die durch den Tod ihres biskerigen Inhabers erledigte Rentmeisterstelle bei der Königlichen . Homberg . dem Rentmeister Friedrichs in Waldbröl, und die infolge ,, ent⸗ arienberg dem Schweizer in Usingen verliehen 36
Der Rentmeihter Sitz in Wesel ist nach Kirchhain und der Rentmeister Schlieben in Kirchhain nach Wesel versetzt
Versetzung ihres bisherigen Inhabers frei meisterftelle bei der König lichen ceiskasse in Rentmeister z. D.
worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und he ee n n, , .
Bei der Kommission für die Hauptprüfung der Nahrungs⸗
mittel- Chemiker an der Universität zu Breslau ist an Stel
des verstorbenen Geheimen Regierungsraths, Professors Dr Cohn der Direktor des Pflanze phhfißlogischen Instituts, Ge⸗ heime Regierungsrath, Professor Dr. Bre feld als Examinator
berufen worden.
Der bisherige Seminar⸗Direktor Löser aus Kerneli⸗
münster ist auf seinen Antrag zum Kreis⸗Schulinspektor und der Dr. Johannes ermann Schrader
ernannt worden.
Am Schullehrer⸗ Seminar zu Breslau ist der bisherige Seminarhilfelehrer Atzler zum ordentlichen i
befördert worden.
Ministerium für Land werthschaft, Domänen und For sten.
Dem Regierungs- und Forstrath Heddenhausen ist die
Forst Inspektisn Gumbinnen⸗Lasdehnen übertragen worden. Versetzt sind:
der Regierungs- und Forstrath Betzhold ĩ er Regierungs- und JF zu Hildesheim auf die Forstinspektion Marienwerder. Strasburg, 9. ö der Regierungs und Forstraih Grüneberg zu Marien⸗ werder auf die Forstinspektion Hildes heim⸗Claustha!. der Regierungs⸗ und Forstrath Hempel zu Gumbinnen auf ö Forstinspektion Köslin-Qst, er Forstmeister Klör zu Peisterwitz auf die Oberförster⸗ stelle Oh au, Regierungsbezirk Breslau, un n.
J der Forsmeister Schraubstätter zu Rosengrund auf die Ober försterstelle Liebenwerda, Regierungsbezirk Merseburg, der Ferstmeister Lr. Mart in zu Weilburg, Oberförsterci Merenberg. auf die Oberförsterstelle Eberswalde, Regierungs⸗ bezirt Poisdam, ĩ
der Forstmeister Krumhaar zu Johgnnisb f di
er Fo . h zu Johannisburg auf die Qberförsterstel Merenberg mit dem Amte size in Deilbarg Regierungsbezirk Wiesbaden, . . der Focstmeister Ol berg zu Ibenhorst auf die Ober⸗ fõrsterstelle Schwerin a. W., Regierungsbezirk Posen, der Oberförster Bando zu Neuenhecrse auf die Ober⸗ försterstelle Erkner, Regierungsbezirk Pots dam, der Oberförfter Heil mann zu Schleiden auf die Ober⸗ försterstelle Neitenheer e, Regierungsbezirk Minden,
4 ö , Dietmar zu Frielendorf, Oberförsterei odenhaufen, auf die Oberförsterstelle Lübben Reglerungsber Frankfurt a. O., .
der Oberförster Rudolph zu Feeybarg a. U. auf die Oberförsterstelle Steinberge mit dem Amtsfitz in Neu⸗Ruppin Regierungsbezirk Potsdam, ĩ
der Oberförster Tillgner zh Vuppen auf die Oberförster⸗ e,, Regierungsbezük Breslau, .
er Oberfortster Faber zu Hartigswalde auf die Ol . f ; Hartigswalde auf die Ober⸗ försterftelle Ali Placht, Regierungsbezirk Potsdam, und ö b Oberförster Kürtlausz zu Nastätten auf die Ober⸗ försterstelle Duickorn mit dem Amtssitze in Bullenkuhlen Regierungsbezirk Schleswig. 9
Zu Königlichen Oberfärstern unter Uebertragung der nebenbezeichneten Ober försterstellen sind ernannt die Forst⸗ Assessoren:
Schmidt, Otto, zu Nastätten, Regierungsbezirk Wies⸗ baden, . . , Bromherg,
Freihert von Masfenbach zu Freyburg a. U, Rege rung hezirt Merseburg, 3 J
Gra pen zu Dalheim, Regierungsbezirk Minden.
, e, Regierunge bezirk Hildesheim,
Ouast zu Hohenstein, mit dem Amtasitze daselbst, Negie
h ; 8 6 1 * ] ö egle⸗ rungsbezirk Königsberg, ö fie
Stippler zu Immichenhain, mit dem Amtssitze in N
ler ; enbair zer tssitze in Neu⸗ lirchen Regierungsb zirk Cassel, ? ö , , f 6 Negierungzbezirt Königs berg don Groote, berhard, zu Dannenberg, Reglern J 12 — — 491 1e 3 bezirl Lũneburg, e, ,
Schleiff zu Hartigswalde. Regierungsbezirk Königsberg Haken, Wil helm, zu Friedrichsberg, mit dem Amtẽ⸗ sitze zu Neumark, Regierungsbezirt Marienwerder,
Gößtels zu Johannisburg, Regierung bezitt Wiesbaden, Sasenhauer zu Taubenfließ, mit dem Amtssitze zu Tuchel, Regierungsbezir Marienwerder, .
Eeffmgnn zu Friedens dorf, mit dem Amtssitze zu e 9. e,. Wiesbaden, J o th zu Todenhausen, mit dem Amte sitze zu Frielendo
. 9. 1 2 = 1
Regierungsbezirk Wiesbaden, i
d 1
Wahl) den beseldeten, Beigeordneten aselost in gleicher Eigenschafz auf fernere
1 ö. e . . . 1* 13 * 11 infolge der von der Stadtverordneten⸗Versammlun u Kreuznach getroffenen Wahl den Satatãtarath i 22 mann vdascibst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt
der Stadtberordueten⸗Versathmlung zu Radevormwald getroffenen Wahl den . Eng 16 41 daselbit als urbesoldeien Beigeordneten der
3 * r . 4 e m Direktorial⸗Assistenten bei den Königlichen Museen in Hen
ck
Nr.
ö
borf im Regierungsbezir Tuner zu Schn binnen, Serman
1373
1456
1654 1670 1736 1739 1743 1314 2977
Der Vertrieb erfolgt dur schmidt bierselbst, Neustãdtische Kirchstra de Nr. 455.
Der Preis eines jeden Blattes beträgt L.
Berlin, den 29. Juni 1893. ᷓ
Königliche Landes Aufnahme. Karkographische Abtheilung.
. d
Just i Min ister ium.
Der Rechtsanwall Lehmann in Pleschen ist zum Nota 6 den Bezirk des Oberlandesgerichts . ö. n eines Wohnsitzes in Pleschen, ernannt worden.
Ministerium des Innern.
Der Ober⸗Prãsidialraih Musculus von Meusel i dem Ober⸗Präsidenten zu Potsdam zugetheilt worden. ö
Me ßtischblätter im Maßstabe 1:25 000.
Auf Grund der Neuaufnahmen sind die nachstebenden lãtt v Lithozraphie bergestellt und veröffentlicht 3 a, n 1107 Holtror, 1198 Hesel,
1294
14897 Neermoot, 1281 Wornswede. 1295 Gr. Sittenfen, 1374 Gr. Sottrum, 1457 Neuenkirchen, 1669 Retbem. 1233 Diepholz 1738 Siedenburg, 1741 Rodewald, 1807 Lembruch, 2915 Hilchenbach, 2978 Siegen.
Elsdorf,
Dtters berg, Wittorf, Barnstoꝛf, Ahlden, w 6 Liebenau i / Han. , Thören, Olternhagen, Freudenberg und
Steinmetz, Generalmajor.
Angekommen:
der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium für Landwirth⸗ schaft, Domänen und Forsten Sterneberg, aus der . Hannover. ͤ
eningken, = Regierungsbezirk Gum
eitenden Feldjãger⸗Lorps,
H die Verla gsbuchbandlung von R. Eisen·
e, , mn, , . .
33 n, Ot ko, a Neuenburg, mit dem Am n, sinnt ä m. JI , e h. elm, zu Kreuzburg, mit dem Am ; baselbst, Regierungsbezirk . e tostke Vüllers. Sberleutna nt im R zu Schleiden, Regierungsbezirk Aachen.
ach fen obut a Gotha.
; che — ꝛ
entgegenzunehmen. , tg bfg, me 6 SEScwarzburg Rudolftadt.
ö , ,,
die Ent vurfe der Aus führungsges . den buche und den a 2. gesetze zum Bürgerlichen Gesetz⸗
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause erklärte gestern, wie B. T B. be⸗ richtel, der Staaissekretär für die Kolonien Chamberlain eine Entschädigung für die Wittwe des am 19. Dezember g 6 Johannesburg von einem Polizisten erschossenen britischen Staats an rg Edgar sei deshalb von der Süd⸗ afrikanischen Republik verlangt worden well Edgar ohne recht⸗ lichen Grund von dem Beamten getödtet worden i. Des weiteren erklärte der Staatesekretär, guter den au der Kon⸗ ferenz in Bloemfontein gemachten Vorfchlagen über das Wahl⸗ recht seien bis tr Stunde keine anderen dem General⸗ Gouverneur Sir Alfred Milner mitgetheilt worden.
win. Frankreich. e Deputirten kammer nahm, wie B. T. B. meldet gestern einen Antrag an, nach welchem die Mitglieder der Rommiffton, die zur . des Budgets für 1859 gewählt worden ist auch daz Budget für 1900 vorberathen sollen. ö Die Budgetkom mission hat auf Ersuchen der Re⸗ . n, , . he . . vier direkten Steuern, 6 Di ammer wi ö ,, r enselben am nächsten l t, der Deputirte Jo nnart werde demnächst an Stelle des erkrankten Laferriere zum . e . 2 ö zum General⸗Gouverneur von den Pariser Blättern zufolge hat der Justi Minister Monis ein n an die Eiche e nh ö welchem diese aufge ordert werden, unverzüglich gegen diejenigen nz a. (u , m. Gre n, gegen den Präͤ⸗ : epublik, itglieder des Richters
sonstige Staatsbeamte derer n. n , .
setzes, Reich, und
zustãndi
stellen
Ministe Posadowsky⸗Wehner GSundesraths
Kehl, — ordnung betreffend Abänderungen der Anlage B zur Verkehrsordnung für die Sisendahnen Deutschlands, — so wie verichiedene, vom Reichstage zu Petitionen gefaßte ; stimmung wurde ertheilt: dem Entwurfe von Grundsãätzen, de⸗ treffend die Besetzung der Subaltern⸗ und ;
rs,
betreffend die Handelsbeziehungen zum Britischen eines Sy pothekenbankgesetzes in den vom
sowie eines Invaliden⸗Vericherungs fctzes Reichstage =/
bei
Anmeldungen
für
Aichtamtsiches Dentsches Reich. Prenßen. Berlin, 3. Juni.
In der am 28. d. M. unter dem Versitz des Staats⸗ Grafen von abgehaltenen Plenarsitzung des
Staatssekretãrs des Innern Dr.
wurden der Entwurf eines
die Entwürfe beschlossenen
Fassungen angenommen.
die Haupteisenbahnen Deutschlands, Resolutionen. den
Kommundalbehoörden 2c. mit
zu diesem Register.—
und Verkehr eine Sitzung.
Dr Dber⸗Rechnungskammer⸗ Direktor, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungsrath Schmidt ist von Potsdam nach der
sächsischen Schweiz abgereist.
Magdebu an das
ch
828 sind versetzt worden die Archip⸗Hilfsarbeiter Hr. phil. Martin Meyer von Münster an das Staats⸗Archiv in
Dr. phil. Feliz Rofenfel d von Magde eime Staats⸗Archio in Berlin und . 46
Alfred Doermann von Berlin an das Staats⸗Archiv in
Münster.
S —
M.
Laut telegraphischer Meldung ist S. M 2 Koramandant: Fregatten⸗ Kapitän 3 . in Kigutschon angekommen.
benhei mer, am 28. Jun
S. Kaiserin ÄWugusta“, Kommandant:
Kapitän zur See Gü lich, ist am 29. Juni in tobe an⸗
gekommen und beabsichtigi, am 4. Juli wieder in See zu
Schwarzlose zu Kammusin, mit
. dem Amts si Neidenburg, Regierungsbezirk Königsberg, izze zu
Deu tschland⸗, Kommandant: Kapitän zur mit dem Geschwader⸗ Chef, Kontre⸗Admiral inrich von Preußen, Königliche Hoheit,
chloss Den gen Ausschüssen bezw. dem Reichskanzler wurden über⸗ wiesen: der Antrag Badens, betreffend die Zulassung von gemischten Privat⸗Transitlagern ohne amtlichen Mitverschluß in die Vorlagen, betreffend die Abänderung der Betrieba⸗ und
Die Zu⸗
Unterbeamten⸗ 2. komm Militãr⸗ ann arte dem Ausschußantrage, betreffend Die Abãnde⸗ rung und Erganzung der zur Ausführung des Impfgesetzes erlassenen Vorschriften, — dem Entwurfe von Vorschriften, betreffend die Führung des Genossenschaftsregisters und die r 2 dem Entwurf eines Gesetzes wegen Feststellung eines Nachtrags zum Haushalts- Giat von Elfaß⸗-Lothringen für 18339, — dem Entwurf eines elch für e, , . betreffend die Rechts oerhãltnisse der Lehrer, — sowie den Entwürfen von verschiedenen Justiz— gesegen für Elsaß⸗Lothringen. Sie w Seiner Maj stãt zu unterbreitendzn Vorschläge wegen Be⸗ seßung ven Stellen bei mehreren Disztylinarkammern sowie über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt. Heute hielt der Ausschuß des Bundegraths für Handel
Außerdem wurde über die
Einer Meldung des Temps“ zufolge hat die auf Grund ein
Anzeige des Leutnants Pete au . die 2 der . See Cypedition, die Hauptleute Voulet und Eha noine, ein⸗ geleitete Untersuchung ergeben, daß die beiden Offiziere schwere Drausamkeiten gegen die Eingeborenen begangen haben. Der Minister für die Kolonien hat den Obersten Klobb beauftragt eine Unterfuchung an Ort und Stelle vorzunehmen und
dd. die Verhaftung Voulet s und Chanoine's anzu⸗
; Italien.
In der gestrigen Sißung der Deputirtenkammer ver⸗ langte, wie W. T. Be berichtet, der Deputirte w nn mentliche Abstimmung über das Protokoll der vorgestrigen Sitzung, da aus demsel ben hervorgehe, daß der gefaßzte Beschluß ungältig sei Das Protokoll würde in namentlicher Abstim⸗ ha mit 23 gegen 20 Stimmen genehmigt. Der Deputirte ü orgari (Sozialist) begründete sodann einen Antrag auf Herabsetzung der Apanagen für die Mitglieder der König⸗ jchen Familie, um mit den so erzielten Ersparnissen die Arbeiterlöhne zu erhöhen. Als der Redner auf das Dekret des Königs vom 2. d. M. über die politischen Maßnahmen anspielte, wurde er von der Rechten lebhaft unterbrochen, worauf Morgari mit Aeußerungen antwortete, welche ihm einen QOrdnungsruf zuzogen. Der Unter⸗ Staats ekretãr des Schatzes Sapo ri to erwiderte, das Budget de Schatz s sei bereits genehmigt, und die Berathung des Vudgets sei die passendste Gelegenheit für derartige Antrãge. Der Deputirte Sröppo legte hierauf den Bericht der Kom— mission über die sogenannte „ Indemnitätsbill. vor. Der Minifter Präsident Pellourg beantragte, daß über die Indemnitätsbill am Sonnabend berathen werde und daß die Kammer jetzt die Berathung über die Abänderung der Ge⸗ schäftaordnung fortsetze. Der Deputirte Costa (Sozialist) be⸗ autragte, daß die Berathung über die Indemnitätsbill erst nach der Budgetberathung stattnnde. Die Kammer nahm indessen 2 2 Majoritãt den Antrag des Minister⸗Präͤsidenten
ge, er Spanien.
Die „Saceia de Madrid. veröffentlicht das Königin⸗Regentin unterzeichnete fe . 2 3 Abtretung der Karolin en-, Maria nen⸗ und Palgos⸗ * el mit Ausnahme der Insel Guam, an Deutsch⸗ In ganz Spanien herrschte, dem W. T. B.. zufolg geflern vollstaͤndige Ruhe; es find keine erneuten. , oder Ruhestõrungen gemeldet worden. ra n,
. Portugal.
Die Deputirten kammer hat gestern na ĩ Debatte das K mit 4 8 einigten Staaten genehmigt.
e , , Schweiz.
JZJür die iführung einer Volkgabstimmung über die Einführung des , , , . fũr * Wahlen in Nationalrathe sind, dem W. T. H. zufolge, 1692, fũr eine Volksabstimmung Über die Einführung der Wahl des Sundesraths Lurch das 1 find 51 A5 Unterschriften eingegangen. Da in beiden Fällen die erforderliche Zahl von Unterschriften erreicht ist, so muß über beide Begehren Volkzabstimmung stattfinden. 3 Nachdem auch der Nationalrath die internationale Schiffahrts⸗ und Hafenerdnung für den Bodensee einstimmig genehmigt hat, steht der Ratifikation des Ueberein⸗ kommens von seiten der Schweiz nichts mehr im Wege.
Der gemeinschaftliche Landtag der Her zogthumer
Belgien. 6 ;
Der König hatte, wie ‚W. T. B aus Zrülsen meldet, gestern Vormittag eine lange Besprechung mit dem Minister⸗ Präsidenten Vanden peereboom und dem Just iz⸗Minister. Der Prasident der Repräͤsentantenkammer Beernaert wohnte der Verhandlung bei.
In der Kammer wurde gestern der Minister⸗Prãsident wegen des vorgestrigen Einschreitens der Gendarmerie inter⸗ pelliert. Der Minister⸗Präsident nahm die Interpellation an; die Diskussion wurde systematisch von den Sozialisten durch beleidigende Aeußerungen gegen den Minister⸗Präsidenten unterbrochen, dem diese vorwarfen, er habe das vor⸗ gestrige Blutvergießen verschuldet. Der Minister⸗Prä⸗ sident erklärte: sein einziger Gedanke sei, dem Lande zu dienen; das konservative Land stehe auf seiner Seite; sein Wahlgesetzentwurf habe einen trans aktionellen Charakter. Es würde billig sein, ihn anzuhören, damit man die Absichten der Regierung kennen lerne. (Der Minister wurde fortwährend von den Sozialisten unterbrochen) Jeder andere Gesetzentwurf würde in gleicher Weise bekãmpft worden sein. Auf den Grund der Interpellation eingehend, sagte ber Minister-Präsident, es sei unmöglich, jetzt schon genaue Einzelangaben über die vorgestrigen Unruhen zu machen; jedenfalls aber seien keine Gewaltmaß⸗ regeln angewandt worden, bevor nicht zum Auseinander⸗ geben aufgefordert worden sei. Die Vertheidiger der Ord⸗ hung, haäͤtten erst, nachdem sie mit äußerster Heftigkeit an⸗ gegriffen und verwundet worden seien, von den Waffen Ge⸗ brauch gemacht. Es sei die Pflicht der Behörden, dafür zu sorgen, daß die Ordnung respektiert werde; die Regie⸗ zung werde ihre Pflicht thun. Der Deputirte Vander⸗ velde bekämpfte bie Ausführungen des Ministers und erklärte, die Sozialisten wurden ihre Obstruktion fort⸗ setzen und sich an den König wenden. Sie würden das Volk auffordern, sich zu vertheidigen, die Regierung sei für die Unruhen verantwortlich. Der Deputirte Furnümont klagte die Gendarmerie der Trunkenheit an. Der Deputirte Lorand (liberal) verlangte die Vertagung der Verhandlung über die Wahlvorlage; wenn die Regierung nicht nachgebe, würden die Unruhen in der Kammer und auf der Straße fortdauern. Der Deputirte Seneets (Sozialist) fragte an, ob man am Abend wieder in der neutralen Jone morden werde, (Großer Tumult.) Der Deputirte Furnemont krachte eine Tagesordnung ein, in welcher die Regierung getadelt wird, da ihre Gesetzes⸗ vorlage die Ursache der Unruhen sei. Dlese Tagesordnung wurde mit 8? gegen 31 Stimmen abgelehnt. Der Präsident schlug vor, zur Berathung des Eisenbahnbudgets überzugehen. Rufe links. Nein) Hierauf begann der Lärm von neuem; die Full ger wurden in Bewegung gesetzt, es wurde ge⸗ pfiffen und geblasen, und schließlich wurde die Sitzung vom Präsidenten unterbrochen, j
Sofort begaben sich die sozialistischen Abgeordneten nach der Eingangsthür der Kammer, wo sie von der Menge mit Beifall begrüßt wurden. Polizei und Gendarmerie drängten einen Theil der Menge nach dem Park zurück, einem anderen Theil gelang es, sich vor der Thür des Kammergebãudes anzusammeln. Der Abg. Fur nemont hielt von einem Fenster aus eine Ansprache. Die Gendarmerie trieb die schreiende, pfeifende Menge zurück. Um 6 Uhr drängte sich eine kompakte Masse vor dem Kordon der Polizisten und Gend armen, welche die Rue Royale absperrten. Vor dem Friegs⸗Ministerium zogen Gendarmen zu Pferde die Säbel und drängten die Menge zurück. Ein Gendarm fiel vom Pferde, was in der Menge große Freude hervorrief. Die aus der Kammer tretenden sozialistischen Deputirten setzten sich an die Spitze des sich nunmehr bildenden Zuges; man rie: Es lebe die Reyublik!! Die Trambahn konnte nur mit Mühe den Verkehr aufrecht erhalten. Die Polizei war in großer Anzahl aufgeboten, Ansammlnngen wurden untersagt. Es gelang jedoch dem Zuge, über die Polizistenkette hinaus und in den Park zu gelangen. Zwischen Gendarmen und der Menge entspann sich eine Schlägerei, andere Gendarmen drangen mit gezogenem Sabel auf die Menge ein, wurden jedoch von Offizleren zurückgehalten. Der Zug begab sich sodann nach der Grande Place; auf dem Wege dorthin wurden die Lãden eingeschlagen. Auf. dem Platze richtete der Deputirte Van⸗ dervelde eine Ansprache an die Menge.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung erklärte der Deputirte Destree (Sozialist), er wolle Mittheilungen nber Zwischenfälle machen, die sich soeben während der Unterbrechung der Sitzung draußen zugetragen hätten. Als er, Destrée, auf den Platz vor dem Kammer⸗ palais getreten sei, habe ihn ein Gendarm mit einem Säbel⸗ hieb angegriffen. Er habe von dem vorgejetzten Offirier den Namen is Gendarmen verlangt; der Offizier habe spõttisch geh n und ihn gehen geheißen. Destréèe forderte von der Regierung die Bestrafung des Gendarmen wie des Leutnants. Großer Larm ] Der Deputirte Cavrot stürzte mit geballter Faust auf den Minister⸗Präsidenten zu und rief: „Elender!“ (Großer Lärm) Die Sitzung wurde sodann unter Singen und Pfeifen der Sozialisten aufgehoben.
Rach Beendigung einer gesiern Abend abgehaltenen Volks⸗ versammlung wollten mehrere Tausend Manifestanten die Grande Place überschreiten, wurden jedoch von Gendarmen mit gezogenem Säbel zurückgedrängt. Die Gendarmen wurden mit Eten beworfen, und von beiden Seiten wurden Schüsse abgegeben. Piehrere Personen wurden verwundet. Nachdem die Gendarmen die Straße geräumt hatten, bildete sich kurz darauf ein neuer Zug. Gegen 1112 Uhr Nachts rissen zahlreiche Manifestanten die Pflastersteine in der Hue Royale auf und schleuderten sie auf die Gendarmen. welche auf den Polkshaufen ein drangen. Die Manifestanten gen sich darauf zurück und setzten ausströmendes Gas in Brand Bei einem Zusammenstoß auf ber Grande Plgce wurden drei Personen verwundet, darunter eine schwer. Ein Polizeioffizier erhielt einen Messerstich. Die Gendarmen wurden später durch Mitglieder der Bürgergarde ersetzt. In der Rue Madeleine kam es zu einem Zuͤsammenstoße, ebenso auf dem Kraummarkt und in hefsen Umgebung. Auf dem Kraut⸗ marft wurde auf einen Gendarmen ein Revolverschuß ab⸗ gegeben, ein junger Mensch wurde durch einen Säbelhieb verwunbet. Als der Zug der Manifestanten in der Nähe des Volkshaufes erschien, drang die Polizei auf dieselben ein, wobei vier Personen verletzt wurden, welche nach dem WVolkshause“ gebracht wurden. Unter den auf der Grande Place Verletzten befindet sich der Führer des Zuges, welcher von zwei Kugeln getroffen wurde. Ein unbekannter junger Mensch wurde nach hem Hosplial St. Jean übergeführt, iwo
Reyolver bei sich. Die Abur heilung der findet im Raihhause statt. Auch in der inen⸗ straße und in anderen Siraßen wurden die Pflastersteine herausgerissen, sodaß Polizei an den Thatert gesandt werden mußte. Ein ernster Zwischenfall ereignete sich bei der Börse auf der Place 6 wo ein Pferdebahnwagen angegriffen wurde. Der Kondukteur wurde durch zwel Kugeln ver⸗ wundet, auch das Pferd wurde angeschossen und mußte getödtet werden. Der Wagen wurde von dem Volkshaufen umgestürzt. Eiwas später wurden in einer Bank die Fenster zertrümmert. üm Mitternacht wurde auf dem Boulevard nspach von den Terrassen eines Cafès auf Gendarmen geschossen. Die Gendarmerie ging gegen das Café vor, und es kam zu erregten Auftritten. Die Unruhen währten bis gegen 3 Uhr Morgens. ; ö Der Bürgermeister von Brüssel hat eine Verfũgung erlassen, welche die Ansammlung von Personen am Abend verbietet. Fliegende Polizeiposten wurden überall errichtet. In Lüttich haben zahlreiche Kundgebungen gegen das Wahlgesetz stattgefunden. Der Bürgermeister verbot die Ab⸗ haltung von Versammlungen im Freien.
NRumãnien. Wie „W. T. B.“ aus Bukar est meldet, hat die Depu⸗ tirten kamm er gestern ohne Debatte mit 73 gegen 2 Stimmen den Handelsvertrag mit den Niederlanden ange⸗ nommen. Die Gemeindewahlen Pro vinzstädten wurden gestern beendigt.
vollstãndige Ruhe. Die Kandidaten der konservativen wurden gewählt.
in Bukarest und in mehreren Ueberall herrschte Listen
Bulgarien. Die Sobranje hat gestern die Finanzverträge mit 76 gegen 49 Stimmen angenommen.
Asien.
Das „Reuter sche Bureau“ meldet aus Peking; daß der britifche Geschäfisträger, da man des Hauptschuldigen an der Ermordung des Missionars Flemming nicht habhaft geworden sei, die Entlassung des Gouverneurs von RKweitschau gefordert habe; die Forderung sei jedoch zweimal vom Tsung⸗li⸗amen abgelehnt worden. J
Der „Times“ wird aus Peking vom gestrigen Tage berichtet, der britische Geschäftsträger habe am Mitt⸗ woch dem Tsung⸗li⸗-Hamen ein Telegramm Lord Salisbury's übermittelt, in welchem es heiße, Groß⸗ britannien würde die Entlassung des britischen leitenden Ingenieurs der Nordbahn Kinder als einen ernsten Fall betrachten. Die Frage der Entlassung Kinder's sei des⸗ halb auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Ferner habe das Tsung⸗li⸗amen dem Peking⸗Syndikat das Recht zuge⸗ standen, Eisendahnen in Schan-si und Ho⸗nan zu erbauen und eine Verbindung mit dem YJang⸗Tse⸗Thal durch eine Bahn herzustellen.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen traf, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag an Bord des Flaggschiffes „Deuischland“ in Yokohama ein und setzte alebald die Reise nach Tokio fert, um dem Kaiser von Japan einen Besuch abzustatten. Zur Begrüßung des Prinzen war ein japanisches Geschwader im Hafen von Yokohama anwesend.
Afrika.
Die Agence Hava“ erfährt, daß die in Birmingham gehaltene Rede Chamberlain s in Pretoria eine lebhafte Erregung hervorgerufen habe, da sie gerade zu einer Zeit ge⸗ halten worden sei, wo die Regierung und die Bürger Trans⸗ vaals in Erwägung gezogen hätten, wie die Lage zu bessern sei. Der Ton der Rede mache es der Regierung schwer, dem Volksraad neue Vorschläge zu unterbreiten Die „Volksstem“ sagt, es sei unnütz, s
u' versuchen, Versöhnlichkeit zu zeigen, wenn die britische Reglerung anscheinend beabsichtige, Trantz⸗ vaal auch nach der Bewilligung des Stimmrechis an die Uitlanders nicht in Ruhe zu lassen. Das Blatt hofft, daß die britische Regierung sich die Meinung Chamberlain's nicht zu eigen machen werde, da sonst die Afrikander Vor⸗ bereitungen zum Kriege treffen müßten. — In Pretoria glaubt man, daß die Konferenz des Mitgliedes des Ausführenden Raths des Oranje⸗Freistaats Fischer mit dem Aus⸗
Sympathien vermehren werde, welche die Mitglieder der Afrikander⸗ Partei untereinander verbänden.
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen Sitzung des Hauses der Abgeord⸗ neten, welcher der Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Finanz⸗Minister Dr. von Miguel und der Justiz⸗Minister Schön ste dt beiwohnten, gelangte zunächst der Eatwurf eines Ausführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche zur dritten Beraihung,
Bis zum Schluß des Blattes wurben nach kurzer Debatte, an der sich die Abgg. Kirs Zentr., von Bredew (kons.), der Justiz⸗Minister Schonstedt und der Ahg. von Strombeck (Zentr) betheiligten, die Artikel 1—73 erledigt. =
Das Herrenhaus tritt morgen Nachmittag 1 Uhr zur 153. Ple· arsitzung zusammen. Die Tagesordnung für dieselbe lautet, wie folgt? 1) Einmalige Salm eta hmm, dez Staattzwertragez zwischen Peenßen und Württem berg sber die Uufbebung der Flößerei auf dem Neckar oberhalb der EGnzinündung und auf der Glatt und des Gesey⸗ entwurfs, betreffend die Aufbebung der Flößerei auf den preußischen Theilen des Neckars und der Glatt. Berichterst alter: Graf von Arnim ⸗ Boltzenburg. Antrag des Berichterstatters: Unveränderte Annahme. 2) Mündlicher Bericht der Kommission für den Staats bausbalts Etat unt für Figanzangelene abelten über den Entwurf eines Gesetzes betreffend die Fürsorge füt die Witiwen und Waisen der Lebrer an öffentlichen Volkeschulen. Berichterstatter Graf von Seidlitz Sandrec;k. Kom⸗ missionsantrag: Annahme des Gesetzentwurfs. 3) Mündlicher Bericht Fes Kom müisston für Petitionen über die Petition des Magistrats von Lehe in Hanneder um Erlaß eines Volt aschrl. Auterbaltunge gel chi ac die gange Monarchte. Berichterstatter: von Schbning. Kominissiont ⸗ aultrag: Ucberweisung als Matrrial.
er bereits gestorben sein soll Insgesammt wurden 25 Ver⸗ haftungen borgenommen. Mehrere der Verhafteten trugen
führenden Rath der Sü dafrikanischen Republik die
Etatistik und Volks wirthschaft.
Zur Urbeiterbewegung.
Aus Herne berichtet W T. B.‘ weiter über den Aus⸗ stand der Bergarbeiter vom gestrigen Tage: Auf den Mont Cenis *, Shamrod“ I und Il, Friedrich der
v. d. Heydt nn Julia! und Konstantin der
ist je eine Kompagnte Infanterie und ein Beritt Rürassiere stationiert. Heute wird weiter gemeldet: Der Ausstand scheint sich seinem Ende iu nähern. Auf saͤmmtlichen Zechen, auf benen sich Arbeiter im Ausstande befanden, war heute früh ein großer Theil der Arbeiter angefahren. Die Fehlenden dürften jedenfalls im Laufe des Tages noch anfabren. In der Stadt herrscht Ruhe; neue Ausschreitungen sind nicht vorgekommen. — Aus GEffen a. d. Ruhr wird ferner berichtet: Von der heutigen Vormittagsschicht feblten auf den Zechen Sham⸗ rock I und II 214 von 263 Mann, auf der Zeche . V. D. Heydt 1, von bo, auf Zeche, Julia. 130 von 63, auf Friedrich der . von 82, auf „Konstantin der Große“ 61 von 382 und auf Ze
Große!
Mont Cenis 300 von 935 Mann; . n Krefeld baben gestern, wie der Rhein. Westf. Itg. ge⸗ schrieben wird, sämmtliche 60 Stoffweber der mechanischen Weberei von Blasberg u Gärtner die Arbeit eingestellt, nachdem sie ihre unge Kündigungsfrist eingebalten batten.
a Dürkn wird demselben Blatte gemeldet, daß der Ausstand
der Weber bei der Firma Draemann · Peill in Birkes dorf nach beider⸗ seitigem Entgegenkommen beigelegt worden ist. In Monteeau Les mines, wo der Präfekt im Auftrag des Minssters Baudin als Vermittler wischen den Ausständigen und den Unternehmern interventerte, gaben der ‚Frkfr. Ztg. zufolge die letzteren nach. Die Ausständigen beschlossen gestern einstimmig. die Arbeit wieder aufzunehmen. — Der Lutstand hat 25 Tage gedauert.
Kunst und Wissenschaft.
Aufnahmen mittelalterlicher Wand und Decken⸗
malereien in Deutschland. Unter Mitwirkung von H. Kolb,
Professor und Dirigent an der Königlichen Kunsigewerbeschule in
Stuttgart, und O. Vorlaender, Maler und Lehrer an der Herzog=
sichen Baugewerkschule in nn,. berausgegeken von Professor
Richard Borrmann; egierungs ⸗Baumeister. Berlin, Verlag
don Ernst Wasmuth. Dritte und vierte Lieferung. Preis je 20 66. —
. die dritte Lieferung dieses werthvollen und prächtigen Werks at vor allem die Kirche Mariae zur Höhe in Soest mit ihren Ma⸗ sereien aus dem 12. und 13. Jabrhundert den Stoff geliefert. Zu⸗ nächst sind es Pfeiler und Frsesornamente aus dem Mittelschiff und dann (auf einer Doppeltafel) Gewölbemalereien aus dem südlichen Querschiff und dem Chor, welche jur Wiedergabe gelangen. Letztere zeigen über dem von gemalten Säulen getragenen Scheitel des Schildbogens in ovalem Felde die Halbfigur des Erlösers mit zum Segnen erbobener Rechten, zu beiden Seiten in den Zwickeln der Wölbung die schwebenden Figuren Kain's und Abel's mit ihren Opfergaben, deren Sinn und Bedeutung durch Schrifibänder erlautert wird, in den Kappenflächen darüber Blattwerk und geometrische Figuren. Besonders wertbvoll sind die Gewölbemalereien des Chors auß der Mitte des 13. Jabrbunderts, Den Mittelpunkt derselben bildet die thronende Madonna mit swei Heiligen, umgeben von einem Reigen feierlich bewegter Engel sgestalten in reicher Gewandung mit erhobenen Flügeln, eine Komposition von echt monumentaler Größe. Zei dieser edel stilisierten Engelefiguren, die sich von dem blauen Dintergrunde klar und wirksam abheben, sind auf einer Tafel als Probe veranschaulicht; von dem ganzen Chorgewölbe giebt eine Licht⸗˖ druckabbildung im Text eine keutliche Vorstellung. — Die folgende Tafel leigt einen Theil der Gewölbedecke des südlichen Querschiffs im Dom zu Braunschweig: Christus und Maria auf einer breiten, thron⸗ artigen Bank sitzend, in deren Arlcden Halbfiguren von Heiligen sichtbar werden; Maria in blauem Untergewande und rothem, ge⸗ musteriem Mantes, auf dem Haupt. die Krone, in der Linken daz Lilienscepter; Christus in ähnlicher Tracht mit dem Kreuzegnimbus, ebenfalls ein Sceprer in der Linken. die Rechte segnend erhoben. Die angrenzenden Gewölbefelder füllen Cherubimgestalten, die dreieckigen Gewölbezwickel Propheten mit Spruchbändern. Leider haben diese Malereien infolge der wenig erfreulichen Uebermalung, die sie Tnde der fünfziger Jahre erfuhren, viel von ihrem . Charakter verloren. — Das nächste Blatt perayschaulicht die stark verwitterten gothischen Wandmalereien aus der Sakristei ber Stiftskirche ju Landau in der Pfalz, welche 1896 aufgedeckt wurden, und zwar ein Ecce homo und die Drei- ein igkeit, andere figürliche Darstellungen so ie Ornamente. Auf den' letzien Tafeln ist eine Reihe der charakteristischsten ornamen⸗ talen Maleresen aus Santa Anastasig zu Verona, der Klosterruine Heiligkreuz in Meißen, der WBülow Kapelle in Doberan sowie den Kirchen zu Rostock und Wismar und der Dorfkirche zu Lohmen wiedergegeben.
Das schönste Blatt der vierten Lieferung, eine Doppeltafel, veranschaulicht in überaus sorgfältiger und feiner Ausführung die mittlere Wandbogenfläche von der Nordwand der prachwoll ausgemalten Rlofterkirche zu Wienbausen bei Zelle, von deren Innerem eine ältere Zeichnung von Mirboff im Text eine Vorstellung giebt. Die Mitte der Nische in jener Wand ist von der auftechtstehenden gewayyneten Gestalt des heiligen Wenzel ein⸗ genommen. Das Sockelfeld darunter zeigt zwei ornamental bebandelte Löwen, die Zwickelfelder über den Wandnischenbogen füllen Brachen mit Rankenwerk. Die obere Figurenzone enthält Vorgänge dus dem Alten Testament in gemalter Bogenumrahmung: links die Arche, rechts das Opfer rad Der Untere, durch einen schmalen Blanifries von dem oberen getrennte Bildstreifen zeigt Darstellungen aus dem Martyrlum der Heiligen Agnes, BVorothea, Barbara und Agathe. — Weiter findet man Drngmenimnlerien ven den Gewölbetappen der Firche Mactige zur Höhe in Sorst mit phantastischen Tbier⸗ gestalten im Stil altorienlalischer Stoffe, sowie andere aus der Lieb⸗ srauenkirche zu Halberstadt und dem Don zu Braunschweig (13. Jahr. bundert), theils mäanderartig, thells Blatt und Rankenftiese oder dag Motw farbiger Stoffdraperten zeigend. — Von den mitgetheilten Wand. und Gewölbemalereien aus der Marienkirche zu Terlan und der Martingfirche ju Campill bei Bojen in Virol sind die erfteren der balb von kunstgeschichtlichem Werth, weil sie mit der Jabretzzabl 1407 und dem Namen des Malers Hang Stockinger, des Begründers einer ausgedehnten Malerschule, bezeichnet sind, deren Hauptwerke in einer ganzen Gruppe gothischer Wandmalereien gus der eisten Hälfte und der Mitte des 15. Jahrhunderts sich nachweisen lassen. Stocksager gilt als der Begründer des monumentalen Stils in der Tiroler Malerei, und alle ihm und feiner Schule zugeschriebenen Werke, zu denen auch diejenigen in der Martinskirche zu Campill ge⸗ bören, bekunden den entschiedenen Einfluß der nalienischen Wandmaleret des 14. Jabrbundertg. Eine Deppeltajel giebt aut der ebengenannten Kitche das mittlere Veckenfeld wilder Ja der Mitte 1bront in ovalem Rabmen die auf Goldgrund Lemalte Gỹstalt peJ Erlösert; an den Ecken siebt man auf hohen Lebnsesse in vier Kirchenzäter; den Raum zwischen diesen und der Mandorla aber füllen auf goldgesterntem, blauem Grunde vier anmutbige musi ierende Engel. Brelte Ornamentfeiese mit Vierrpässen rahmen die Wölbung ein und thellen dieselbe kreuß förmig. — Auf dem letzten Blau endlich wird eine sorgfältige, wirklich keitztreue Aufnahme des mit spätgothischem Rankenwerk und an Stoff⸗ muster erinnern den Ornamenten reich ausgemalten kleinen Bibliothekł⸗ gemacht auf Schloß Hohensalzbuig dargeboten.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
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Neapel, den 16. Jan! 1599 Abacsehen von einigen kleinen
Tistiitten ¶ Basilleata. iy Züdifalien und Pianura dl. Gatan , Sin lien), wird allen t alben ein gutes Ergebniß der dies sãbrigen Getreldeernte erwartet. Namentlich aus den Previnhn M es sina