ksächlich liegt die Sache anders. Gg ist ein eigen ⸗ thi s Institut, das. der ostfrlesischen und ognabrück⸗ schen Auktionatoren, mit dem wir zu rechnen haben, und mit diesem läßt sich die Stellung und lassen sich die Verhaͤlt⸗ nisse der Auktionatoren in anderen Landettheilen keinegwegs vergleichen. Die ostfriesischen Auktionatoren kaͤmpfen gewissermaßen hier für einen alten, Jahrhunderte lang hergebrachten Rechtszustand, in dem die neue Gesetzgebung sie stört, und der vorgeschlagene Artikel 124 thut weiter nichts, als diesen Rechtözustand dem künftigen neuen Rechtszustand anzupassen dadurch, daß er nun diesen Aukttonatoren in gewissem Slnne eine Beamtenqualität verleihen will, die sie bis vor langer Zeit auch nach der allgemelnen Anschauung schon besaßen, die ihnen nur in letzter Zeit auf Grund strenger juristischer Prüfung aberkannt worden ist. Thatsächlich hatten diese Auktionatoren allerdings eine solche Stellung, daß man sie im ganzen Lande als Beamte ansah. Sle hatten Beurkundungsbefugnisse, Siegel u. s. w.; sie unterlagen beson⸗ derer, strenger Aufsicht der vorgesetzten Behörde; sie wurden erst an⸗ gestellt nach eingehender Prüfung.
Nun, meine Herren, soll das Verhältniß ausgedehnt werden auf alle diejenigen Bezirke, fuͤr die die Staatsregierung ein gleiches Be—⸗ dürfniß anerkennen möchte. Wie wollen Sie es rechtfertigen, der Staatgregierung eine mit solcher Verantwortlichkeit verbundene Ermäch⸗ tigung zu ertheilen? Schon die vorliegenden Petitionen lassen darüber gar keinen Zweifel, daß, wenn der Staattregierung diese Befugn ß verliehen würde, sie aus dem ganzen Lande mit Anträgen überschüttet werden würde, mit der eingehenden Darlegung: es sei ein dringendes Be⸗ dürfniß, daß auch dort, wo die Petenten wohnen, eine gleiche Rege⸗ lung für die Auktionatoren erfolge, daß auch dort die Auktionatoren zu Beurkundungäbeamten erhoben würden.
Meine Herren, die Wohlthat, die damit der Staatsregierung er⸗ wiesen werden soll, muß sie entschieden ablehnen. Sie wünscht sie nicht, und es würde für sie eine Quelle von Verlegenheiten sein, wenn sie vor die Frage gestellt würde, überall von Fall zu Fall zu prüfen: wo ist ein Bedürfniß nach einer solchen Einrichtung vor—⸗ handen?
Die Auktionatoren werden auch keineswegs in dem Umfange durch das neue Recht geschädigt, wie dies nach den Ausführungen des Herrn Abg. Meyer⸗Diepholz den Anschein haben könnte. Es wird ihnen nicht die Befugniß entzogen, auch künftig Grundstücke zu freiwilligem Verkauf auszusetzen, die Gebote anzunehmen und das Meistgebot fest⸗ zustellen und den Zuschlag zu ertheilen; sie können nur nicht mehr in verbindlicher Form den Zuschlag beurkunden.
Nun, meine Herren, wird doch ganz sicherlich da, wo mit einer zuverlässigen Bevölkerung zu rechnen ist — und das ist glücklicher⸗ weise noch in dem größten Theil der Monarchie der Fall — nicht davon ausgegangen werden dürfen, daß in Zukunft der Satz: Ein Mann, ein Wort“ nicht mehr gelten würde, und daßéeiner, der das Meistgebot bei öffentlichen Versteigerungen abgegeben hat, nachher sein Gebot und der Verkäufer seine Zuschlagserklärung zurück⸗ ziehen werde, weil ihre Erklärungen nicht in rechtsverbindlicher, notarieller oder gerichtlicher Form beurkundet sind. Ich glaube, auch die Auktionatoren, die sich auf ihre Sach⸗ und Personenkenntniß besonders berufen und daraus die Berechtigung ihrer Ansprüche her⸗ leiten, kennen auch die Leute, für die sie verkaufen, sowie diejenigen, deren Gebote sie entgegennehmen und die sie deshalb als Meistbietende zulassen. Sie wissen, daß das zuverlässige Leute sind, die ihre Ver—⸗ pflichtungen halten werden und halten können. Deshalb wird der Grfolg keineswegs eintreten, der Ihnen hier gewissermaßen zur Ab schreckung vorgeführt worden ist, daß nun in Zukunft zu jedem der—⸗ artigen freiwilligen Verkauf von Grundstücken ein Richter oder Notar mit herausgenommen werden müsse. Das wird im wesentlichen so bleiben, wie es bisher war.
Dagegen greift allerdings die Befugniß, die hier im Wege der der Staatzzreglerung zu ertheilenden Ermächtigung indirekt für die Auktionatoren der ganzen Monarchie in Anspruch genommen wird, sehr empfindlich ein in die Stellung unserer Notare, und ich glaube, wir haben allen Grund, auf die Verhältnisse der Notare auch einige Rücksicht zu nehmen, und nun nicht die sämmtlichen Auktionatoren des Landes ihnen in gewissem Sinne als Konkurrenten belizugesellen.
In Ostfriesland und Osnabrück liegt auch in dieser Beziehung die Sache anderß. Da bestehen auch in dieser Beziehung alt⸗ hergebrachte und eingewurzelte Verhältnisse, die man erhalten kann. Aber da, wo eine solche Konkurrenz bisher nicht bestanden hat, sie einzuführen, meine Herren, das bitte ich doch zweimal zu überlegen.
Die Bedürfnißfrage ist auf Grund der vorliegenden Petitionen auch Gegenstand der Prüfung gewesen, und es sind für diejenigen Landestheile, aus denen besonders zahlreich solche Petitionen ein gegangen waren, Berichte der zuständigen Behörden eingefordert worden. Insbesondere sind zu berichten veranlaßt worden die Ober⸗ Präsidenten von Hessen⸗Nassau und der Rheinprovinz; beide haben die Bedürfnißfrage glatt verneint. Dasselbe ist geschehen seitens der Oberlandesgerichts Präsidenten in Celle und Naumburg; auch diese haben nach Anhörung der zuständigen Landgerichts, Präsidenten, aus deren Bezirken die Petitionen gekommen waren, die Beduürfnißfrage vollständig verneint. Sie haben außerdem erhebliche Bedenken vorgetragen dagegen, daß den Auktionatoren so generell im Prinzip wenigstens datjenige Maß von Sachkenntniß und Zu⸗ verlässigkeit zuerkannt wird, welcheg die Voraussetzung dieser gesetz⸗ lichen Bestimmung sein würde. Der Landgerichts Präsident in Verden — aug diesem Bezirk waren besonders zahlreiche Petitionen einge—⸗ gangen — hat speziell erllärt, daß dort die Stellung der Auktio⸗ natoren, wenn ihnen dies Recht nicht beigelegt würde, keineswegs in dem Maße gesährdet werden würde, wie es in den Petitionen dar⸗ gestellt wird. Die Auktionatoren der dortigen Gegend hätten alle noch einen anderen Erwerbt, und Nahrungszweig; sie würden keineg⸗ wegs in Nothstand gerathen. Der Ober ⸗Präsident von Hannover hat gesagt, es sei allerdings denkbar, daß für einzelne Theile Hannovers solches Bedürfniß anzuerkennen sein möchte, es werde aber in jedem elnzelnen Fall der allerstrengsten Prüfung bedürfen. Also eine posi⸗ tive Anerkennung des Bedürfnisseg ist auch seitens des Ober⸗Praͤsi⸗ benten von Hannover nicht zum Ausdruck gebracht. Im übrigen haben sich die vorgesetzten Behörden und Provlnzialorgane einstimmig gegen die Ausdehnung dieser Befugniß auf solche Landesthelle erklärt, in denen sie bisher nicht bestanden hat.
Ich bitte Sie also dringend, et dabel ju belassen und nur Ogna⸗ brück wieder aufzunehmen. Es ist zu Falle gebracht worden durch einen angeblichen Kenner der ognabrückschen Verhälinisse, welcher
eingehend in der Kommsfion auzeinandergesetz.w hat, daß auch in Osnabrück das Bedürfniß nicht vorhanden sei. Die Reglerung bat diesem Beschlusse deghalb keinen enischiedenen Widerftand entgegen⸗
gesetzt, well nach den vorliegenden Berichten die Verhältnisse in Ogna⸗
brück nicht gan so liegen wle in Ostfriet land. Wenigstens nur in einigen Amtsgerichtsbezirken kann man vollstaͤndige Uebereinstimmung der Verhältnisse der osnabrückschen Theile mit denen Ostfrieglands annebmen. Wie gesagt, die Staatsregierung hat gegen die Wieder. einstellung von Osnabrück nichts ju erinnern. Im übrtgen bitte ich dringend, über die Regierungsvorlage nicht hinauszugehen.
Die Abgg. Wamhoff (nl). Meyer Riem zloh (Zentr.) und Pr. Sattler (a) erksaren sich für die Aufrechterhaltung des be⸗ stehenden Zustandeg im Interesse der Bewohner der Provinz Hannover, denen unnöthige Kosten auferlegt würden, wenn man au Räcksicht auf die Notare den bestehenden Zustand ändere.
Nachdem die Aba Schmitz und Im Walle ent davor gewarnt haben, über den Beschluß der Kommission Finauszugeben, spricht sich Abg. Dr. Hahn (b . P.) für die Berücksichtigung der be⸗ stehenden Verhältnisse der betreffenden Landestheile aus. ;
Es werden sämmtliche Anträge abgelehnt und Art. 124 in der Kommissionsfassung angenommen.
Art. 137 enthält Uebergangsvorschriften.
Abg. Nadbyl (Zentr) will die Ansicht der Staatere gierung darüber hören wie sie sich dazu stellen würde, wenn er in der dritten Lesung einen Antrag ju Art. 82a einbringen würde, daß die Notare der Genehmigung der vorgesetzten Bebörde nicht bedürfen jur Ueber⸗ nabme der Stellen im Vorstand und Aufsichtsrath bei Genossen⸗ schaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung.
Justiz⸗Minister Schönstedt:
Meine Herren! Ich glaube, die Anregung des Herrn Abg. Nadbyl wäre besser zu Art. 8za als zu Art. 137 gegeben. Einen Zusammen⸗ hang mit dem Art. 137 vermag ich beim besten Willen nicht ein⸗ zusehen.
Was die Frage selbst angeht, so kann ich auch nicht erklären, welche Stellung die Königliche Staatsregierung einem etwaigen Antrage in der dritten Lesung gegenüber einnehmen werde, weil die Staatgregierung sich mit der Frage noch garnicht befaßt hat. Die Frage tritt ganz neu und überraschend hervor; auch in der Kom⸗ missionsberathung ist sie nicht angeregt gewesen. Ich werde mich
aber bis zum Montag, wo voraussichtlich die dritte Lesung stattfinden
wird, darüber informieren, und werde dann in der Lage sein, dem Herrn Abg. Nadbyl Auskunst zu geben. Heute kann ich cs nicht.
Der Rest des Gesetzes wird ohne weitere Debatte an⸗ genommen.
Alsdann folgt die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Gewährung von Zwischenkredit bei Rentengutsgründungen.
Abg. Dr. ail ch (fr. Volksp.): Unseren Standpunkt habe ich bereits bei Ankündigung der . gekennzeichnet; er ist, trotzdem wir eine bessere Grundbesitzvertheilung wünschen, ein ziemlich ein⸗ facher: Wir sind gegen die Vorlage, weil wir die Hergabe von Staats⸗ mitteln nicht für erforderlich halten und weil wir das Institut der Rentengüter auch heute noch entschieden bekämpfen. Es hat sich, wie wir vorausgesagt haben, herausgestellt, daß der Verkauf von Renten gütern, der zuerst sehr zut von statten ging, im Rückgang begriffen ist. Die Motive geben an, daß, während Ende 1894 noch 166 600 ha zur Verfügung standen, jetzt das aufgebotene Areal nur 15 378 ha beträgt; 1894 wurden 1902 Rentengüter gebildet, 1898 aber nur 720 Rentengüter. Wenn jetzt der Rentengutsbildung ein neuer Vor—⸗ schub geleistet werden soll durch die Einführung des Zwischenkredits für die Errichtung von Wohngebäuden, so soll man nicht glauben, daß damit die Rentengutsbildung gefördert wird. Auch diese neue Hilfe wird die Rertengutsbildung nicht vorwärts bringen. Deshalb wollen wir, wenn wir die Annahme der Vorlage auch nicht verhindern können, doch wenigstens gewarnt haben.
Abg. Freiherr von Wangen heim (kons.): Die Vorlage ist ziemlich einfach. Es ist festgestellt, daß größere Güter in den öst⸗ lichen Provinzen heute nicht mehr in der alten Form bewirthschaftet werden können, daß aber eine Nachfrage nach kleinerem Besitz vor⸗ handen ist. In der Provinz PWmröern wurden die Rentengüter in großer Zahl gebildet, aber die Sache hat sih als schwierig heraus—⸗ gestellt, weil es den Betheiligten an den Geldern fehlt, um über das Zhwischenstadium des Baues der Wirthschafts— gebäude hinwegzukommen. Der Staat hat das allergrößte Interesse daran, daß diejenigen Leute, welche als Rentenguteinhaber angesetzt werden, so gestellt werden, daß sie eristieren können. Bei der jetzigen Entwickelung wird vielfach Elend heraufbeschworen. Die General Kommissionen stehen augenblicklich dem ganzen Parzellierungswesen machtlos gegenüber. Der Staat hat ein so großes Interesse an einer
esunden Parzellierung, daß er allein damit vorgehen sollte. Da ein
lh Gesetz aber nicht durchzubringen ist, müssen wir auf Umwegen ju diesem Ziele zu gelangen suchen. Wenn auß dem Kreise meiner politischen Freunde Bedenken erhoben werden sollten, ob es möglich ist, die Parzellierung auf Grund dieses Gesetzes ohne Verluste durchzuführen, so muß ich feststellen, daß das in Pommern sehr gut möglich sein wird. Die Vorlage ist geeignet, die Parzellierung in gesunde Bahnen zu lenken; wir müssen allerdings nech einige Aenderungen vornehmen, um die Parzellierung einer ge— wissen Kontrole zu unterstellen. Redner empfiehlt die Verweisung der Vorlage an die Kommission, welcher der Antrag des Grafen von . überwiesen ist, unter Verstärkung der Kommission um sieben Mstglieder.
Abg. Graf von Kanitz (kons.): Es sind bisher 7821 Renten—⸗ güter gebildet worden; darunter befinden sich aber nur 569 mit einem Besitz von weniger als 25 ha. Damit kann nicht der Arbeiternoth entgegengetreten werden, daß Güter mittleren Umfanges gebildet werden; es muß für die Ansiedelung von Arbeitern gesorgt werden. Wenn für die Rentengutsbildung weiter gesorgt wird, muß den Leuten eine sichere Existenz gesichert werden. Die Landwirthschaft mag ein
freundlicheres Gesicht zeigen, weil die Preise etwas besser geworden
nd; aber wag bedeuten die 7824 neuen Rentengüter gegenüber em kolossalen Abzug der Arbeiter nach den Großstädten und den Industriebezirken! Ich möchte die Staatsregierung bitten, wenn es ihr Ernst ist, die Kolonisation zu fördern, alle Maßregeln zu unter lassen, die den Abzug der Arbeiter vom Osten nach dem Westen steigern. Der Ertrag aug dem ländlichen Grundvermögen ist in den letzten sechs Jahren um 21 Millionen Mark zurückgegangen, während der Ertrag aus dem städtischen Grundvermögen in derselben Zeit um 81 Millionen Mark gestiegen ist.
Abg. Möller (nl.) erklärt sich namen err Freunde für das Gesetz und für die Verweisung an eine Kommission. Der manchester⸗ liche Standpunkt det Herrn 66 führt er aus, ist ja ein resig⸗ nierter; er hat schon ausgesprochen, daß seine Anschauungen wohl nicht die Mehrheit im 89 haben werden. Wir wollen gern die
and dazu bieten, daß das Renten wier in , . Weise zur
nwendung kommt, als ez in letzter Zeit möglich gewesen ist. Wir wünschen, daß das Rentengutsgesetz auch auf die Errichtung von Arbeiterwohnungen jur Anwendung gebracht werden möge. Die Kon⸗ kurrenz des Staats wird Besseres schaffen, als die alleinige J ei. gang eit ,. diesem Gebiete; aber eine Monopolisierung der Renten⸗ guttzblldung in der Hand des Staats wünschen wir auch nicht. Abg. Dr. Hirsch; Der Titel Manchestermann ist mir lange nicht zu theil geworden; es giebt auch Gebiete, z. B. das deg Arbeiterschutzeg, wo es sich freg wer der . Manchestermann ist, Herr Möller oder ich. e privaten Unternehmungen, die auf
diesem Gebiete thätig sind, die Landbank ꝛc., wollen auch
Geld verdienen; abe ch die Greßgrundbesitzer wollen ja lediglich Geld verdtenen. ö. ist aner — Wen man die Rentenguteblldung zur Beseitigung der Arbelternoth verwenden will, so ist das ein grober Febler. Man muß zufrieden a deß gan die Stelle des Uebermaßeg deg Großgrundbesitzes elbständige Kleinbesitzer treten.
. 6 elderf: Meine Freunde stehen der Vorlage svmpathisch gegenüber, sodaß wir nicht einmal eine Kommissionz= berathung für nöthig gehalten hatten.
Die Vorlage wird einer Kommission überwiesen.
Darauf werden Petitionen berathen.“
Die Petition des Dr. Ehil. Müller zu München um Reformierung des Irrenweseng wird der Reglerung als Material überwiesen.
, . Petitionen, betreffend dag Pretzlener Wehr, werden durch Uebergang zur Tagesordnung für erledigt erklärt.
Die Petttson der Gemelndevorstände von Sorenbohm, Born— hagen und Funken bagen, betreffend die Herstellung von Uferschutz⸗ bauten an der Ostsee, foll nach dem Anirag der Kommission durch Uebergang zur Tagegordnung erledigt werden.
Vie Abgg. Br. Freiherr von der Goltz (kons) und von Hellermann (kons) beantragen, die Petilion der Regierung zur Herücksichtiung zu überweisen.
Der Antrag wird angenommen.
Schluß 4/ Uhr. Nächste Sitzung Montag 12 Uhr. (Zweite Berathung der Gebührenordnung für jagten nw t dritte Berathung des Entwurfg des Gesetzes über die frei⸗ willige Gerichtsbarkeit; Petitionen.)
Literatur.
In Paris ist, wie . W. T. B. meldet, der Schriftsteller und Akademiker Vietor Cherbuliez gestern gestorben. Er entstammte einer Genfer Familie, deren Glieder sich durch wissenschaftliche und literarische Thätigkeit auch im Ausland einen ehrenvollen Ruf be— gründet haben. Cherhuliez wurde am 19. Juli 1829 in Genf ge⸗ boren, studierte in seiner Vaterstadt sowie in Pari, Bonn und Berlin zuerst Mathematik, dann Philologie und Philosophie und war hierauf in Genf als Lebrer thätig, bis er im Jahre 1864 einem Ruf, in die Redaktion der bekannten Pariser Revue des deux Mondeg“ ein zutreten, folgte. Er hat sich besonders als Kunstkritiker und Roman dichter einen geachteten Namen erworben. Der Verstorbene war seit dem Jahre 1881 Mitglied der Académie Frangaiso.
Die Künischen Freibauern. Kulturgeschichtlicher Roman aus dem Böhmerwald jur Zeit des dreißigjährigen Krieges von Maximilian Schmidt. 304 Seiten. Pieitz geh. 1,56 ½, in elegantem Leinenband 2 S 26 J. Verlag von Enßlin u. Laiblin in Reutlingen. — Die Künischen oder Königlichen Freibauern heißen so, weil sie Distrlkte bewohnen, die ursprünglich Besitzungen des Königs selbst waren. Aber nicht allein das nach ihnen benannte „Känische Gebirge“ (Osser, Zwergeck, hohe Seewand u. s. w.), sondern auch einen beträchtlichen Theil des großen Zentralplateaus des Böhmerwaldes umfaßt dieses Gebiet, das ursprünglich in neun Gerichte getheilt war. Die Freibauern hatten das Recht, ihre Richter sowie elnen Oberrichter aus ihrer Mitte zu wählen. Sie hatten besondere Freibeiten und Privi⸗ leglen, waren nur dem König von Böhmen unterthan und wurden Herren genannt. Bis auf den czechischen Bezirk Stachau sind die künischen Freibauern ein urdeutsches, kräftiges Geschlecht, meist bayerischer , Nach der neuen österreichischen Staatsver⸗ fassung haben die Privilegien der Freibauern kein Gewicht mehr, aber diese bilden immerhin noch einen gewissen Bauernadel auf ihren nach alt- germanischer Sitte zerstreut liegenden, abgeschlossenen Freihöfen; sie sind vermögend, haben ihre eigene Tracht und sind noch jetzt von dem früheren Unabhängigkeitsverhältniß ihrer Ahnen beseelt. Das Böhmerland hat infolge der Vorgänge der letzten Jahre und der steten Reibungen zwischen Deutschen und Böhmen die Augen der Welt mehr als früher auf sich gezogen. Um so interessanter ist deshalb das Bild, das uns Maximilian Schmidt aut der damaligen Zeit entrollt, wo Deutsche und Böhmen noch in friedlichem Verkehr mit einander standen, bis der Ausbruch des dreißigjährigen Krieges unsägliches Elend über Land und Bewohner brachte. Die Geschichte der „Künischenꝰ vor und während des dreißigjährigen Krieges bildet den Hauptinhalt dieses neuesten Werkes des beliebten volkethümlichen Schriftstellers, der auch darin seine Eigenart nicht verleugnet. Ver⸗ bunden damit ist die Herzensgeschichte zweier ritterlichen Herren im künischen Gebiete und die Entstehung und erste Periode des dreißigfährigen Krieges in sehr anregender Weise geschildert. — Es sei hierbei noch einmal auf die im Verlage von Enßlin u. Laiblin in Reutlingen erscheinende neue Ausgabe ron „Maximilian Schmidt's gesammelten Werken? aufmerksam gemacht. Bis jetzt liegen davon 5 Hefte zu je 20 43 vor. Neben der Hestausgabe erscheint eine gefällig ausgestattete wohlseile Bandausgabe, die sich auch zu Gelegenheits⸗« geschenken eignet.
— Der Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien hat in seiner Sammlung von Meyer's Reisebüchern“ soeben die zweite, vollständig umgearbeitete, stark vermehrte und auf drei handliche Bändchen erweiterte Auflage des in alpinen Kreisen wahlbekannten Werkegs Der vochtourist in den Ostalvpen“ von L. Purtscheller und 9. Heß erscheinen lassen: J. Band: Bayrische und Nordtiroler Kalkalpen, Nord⸗NRhätische Alpen, Oetzthaler Alpen, Ortler und Adamtllo Alpen, mit 16 Karten; Preis H .S. — I. Band⸗ Salzburger und Berchtesgadener Kalkalpen, Oberösterreichische und Stelrische Alpen, Illlerthaler Alpen, Hohe und Niedere Tauern, mit 14 Karten; Preis 4 M — III. Band: Dolomtt⸗Alpen, Karnische Alpen, Süböstliche Kalkalpen, mit 19 Karten; Preis 4 66. —— Dieser Führer sucht, unter Hinweglassung alles Glementaren, lediglich den Ansprüchen des Hochtouristen gerecht zu werden, indem er nach der Höhe zu da einsetzt, wo die gewöhnlichen Reisebücher für die Alpen 64 des beschränkten Raume pf aufhören, und nun in aus—⸗ ährlicher Weise alle Anstiegsrouten beschreibt, dem Leser zum Studium des in Betracht kommenden Berges die darüber veroffentlichte Literatur nachwelst bezw. dieselbe in ihrem wesentlichen Theil wiedergiebt. Vermöge seineg geringen Volumens gestattet das Buch die Mitnahme im Rucksack und ist somit ein wirkliches Vademecum des Bergsteigerg. Die der neuen Auflage beigegebenen 40 Uebersichts. und f, Te kärtchen, welche zur schnellen Orientierung in der Gipfelbildung einzelner Gruppen dienen sollen, sind nach dem neuesten Material, viele auch von Spezialkennern und nach noch nicht veröffentlichten Vorlagen geeichnet. — Nicht minder willkommen wird den Touristen der Alpengebiete die im gleichen Verlage soeben zur Ausgabe gelangte vierte, sorgfältig durchgearbeitete und bermehrte Auflage von. Meyer's Bere Alpen“ III. Theil: Wien, Qber ⸗ und Niederösterreich, Sal burg und Salzkammergut, Steiermark, Kärnten, Krain, Kroatien und Istrien (mit i? Karten. 6 Plänen und 6 Panoramen) sein. Bei diefer Gelegenheit sel zugleich darauf bin en en, daß Meyer's Deutsche Alpen“ nunmehr in vollständiger Neubearbeitung vorliegen. und zwar erschien die 6. Auflage des ersten Theils erst im vorigen Jahre, während ein revidierter, berichtigter und vermehrter Neudruck der 5. Auflage des zweiten Theils noch im Anfang dieses Monats autzgegeben werden wird. Der Preis jedegs Bande beträgt 4 4 b0 3.
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154.
Sandel und Gewerbe.
Bei den Abrechnungzstellen der Reichsbank wurden im Monat Juni 1899 2646 185 9900 6 abgerechnet gegen 2575 564 900 M im Mai d. I, 2487 768 805 M im Juni 1898, 1 9657 895 500 S im Juni 1897, 1 949 314 900 S im Juni 1896, 1 637 250 4900 S im Juni 1895, 1 558 458 100 M im Juni 1894, 1 566 330 800 M im Juni 1893, 1423 115 500 M im Juni 1892 und 1 495211 400 S6 im Juni 1891. — Seit dem 1. Januar 1899 bis Ende Juni wurden 15 331 656 300 M. abgerechnet gegen 13783 149 900 M im Jahre 1898, 11 834 955 200 6 im Jahre 1897 und 11 530 060 400 S6 im Jahre 1896. . .
Die Wochenübersicht der Reichsbank vom 30. Juni 1899 zeigt bei einem gesammten Kassenbestand von 868 1365 000 (1898 842 983 9000, 1897 899729 000) M der Vorwoche gegenüber eine Abnahme von 94 197060 (1898 von 88411 000, 1397 von 16 g53 000) Ye; der Metallbestand von S833 986 000 (1898 S0s 698 9000, 1897 64 717 000) SσV allein hat um 92656 000 (1898 um S6 790 000, 1897 um 76 062 000 S) abgenommen. Der Wechsel⸗ bestand von 43 Sol 000 (1898 8324 355 000, 1897 744 934 000) M ergiebt eine Zunahme um 82 342 000 (1898 um 134 193 000, 1897 um 125 264 009) SS und der Bestand an Lombardforderungen mit 130 751 000 (1898 180728 000, 1897 178 090 000) 4M eine solche um 62 590 000 (1898 um 91 495 000, 1897 um 69 836000) FS, sodaß auf diesen beiden Anlagekonten zusammen ein Zugang um 144 932 0090 (1898 um 225 688 006, 1897 195 100 009) M stattgefunden hat. Der Posten „sonstige Aktiva“ hat sich der Vorwoche gegenüber um 26 060 000 ½ vermehrt. Auf passiver Seite zeigt der Betrag der umlaufenden Noten mit 1300 241 000 (1898 1 265 g09 9600, 1897 1221 326 000) S6 der Vor⸗ woche gegenüber eine Zunahme um 200 480000 (1898 um 195 945 000, 1887 um 173 336 000) S, während die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiren (Giroguthaben) mit 570 665 060 (18398 4182 O46 000. 1897 500 515 000) M um 125 02000 (1898 um 54 445 000, 1897 um 5b 732 000) A niedriger erscheinen.
Konkurse im Auslande.
Bukowina.
Konkurß ist eröffnet über das Vermögen des Schnittwaaren— Krämereibesitzers Israel Winkler in Radautz mittels Bescheides des K. K. Kreisgerichts in Suezawa, Abtheilung IV, vom 23. Junt 1899, 8. 6/99. Provisorischer Konkursmasseverwalter: Advokat Dr Feingold in Radautz. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl eines definitiven Konkurgmasseverwalters) 3. Juli 1899, Vormittags 9 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 23. Augquft 1899 bei dem K. K. Kreis— gericht in Suezawa oder bei dem K. K. Bezirksgericht in Radautz anzumelden. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der An⸗ sprüche) 12. September 1899, Vormittags 8 Uhr.
Rumänien. In Berlad: Dumitru P. Manoliu.
Tägliche Wagen gestellung für Kohlen und Koks
an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 1. d. M. gestellt 12706, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. ĩ ü
In Oberschlesien sind am 1. d. M. gestellt 51s, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen.
Berlin, 1. Juli. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizei⸗Präsidiums. (Söchste und e, Preise.) Per Doppel ⸗Ztr. für: Weizen 16,19 MS; 14,90 M6 — Roggen 15,10 ; 13,80 4 — *Futtergerste 13,40 „M; 12,80 SM — Hafer, gute Sorte 15,60 S; 15,10 SS — Mittel⸗Sorte 15,90 M; 14,50 0; — geringe Sorte 14,40 M; 14,00 M — Richtstroh 3, 82 ; 3,32 S; — Heu 6,20 AM; 4,00 SM — *Erbsen, gelbe, zum Kochen 4000 M; 25, 00 SM — * Speisebohnen, weiße ho, 00 S; 25,00 AM — Linsen 70,00 M; 30,00 M6 — Kartoffeln 6,00 S; 4.60 M6 — Rindfleisch von der Keule 1 kg 1,60 ; 1,20 M. — dito Bauchfleisch 1 kg 120 M; 100 M — Schweinefleisch 1 kg 160 é; 190 A — Kalbfleisch L kg 1.650 M; 1.00 M — Hammelfleisch 1 kg 1,60 . l, o . = Butter J Eg 210 dιο; I30 , — Gier tz Stüc 3, 60 MS; 2.20 MS — . 1 kg 2 C0 M; 1,20 AMÆ — Aale 1 kg 280 M; 1,20 M — Zander 1 Kg 2,60 M ; 1,20 M — Hechte 1 kg 2.40 MS; 1,20 M½ — Barsche 1 kg 1,60 „; O, So M — Schleie 1LkRg 2,50 AM; 1,20 M — Bleie 1 kg 1,40 M; 0,80 AM — Krebse 60 Stück 1400 „Sς; 3, 00 M.
Ermittelt pro Tonne von der Zentralstelle der preußischen Land- wirthschaftskammern — Notierungsstelle — und umgerechnet vom Polizei⸗Präsidium für den Doppelzentner.
Kleinhandelspreise.
„Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 1. Juli. Zum Verkauf n fg, 4022 Rinder, 1801 Rälber, 14 394 Schafe, 7544 Schweine. Markt prei e a den Ermittelungen der , , . ion: Bejahlt wurden für 109 Pfund oder 50 kg Schlachtgewicht in Mark (bejw. für 1 Pfund in Pfg.: Für Rinder: Schsen: 1) vollfleischig, ausgemästet, höchsten Schlachtwerths, höchstens7 Jahre alt, 61 bis 6s; junge kai his nicht ausgemästete und älteres ausgemästete 5 bis 6; 3) mäßig genährte junge und gut genährte ältere 53 bis 5a; ih n zenährte jedes Alters 47 bis 5. — Bullen: I) voll- fleischige, höchsten Schlachtwerths 58 bis 62; 2) mäßig genährte cee und gut genährte ältere 53 bis 57; 3) gering genaͤhrte 48 is 5l. „ Färsen und Kühe: 1). a. vollfleischige, ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwerths — bis — p. vollfleischige, aus⸗ gemästete Kühe höchsten Schlachtwerths, höchstens 7 Jahre alt, ba bis 55; 2) ältere ausgemästete Kühe und weniger gut ent— wickelte jüngere 5 bis 55; 3) mäßig n,. Färsen und Kühe 49 bis 5i; 4) gering genährte Färsen und Kühe 45 bis 47. — Kälber: I feinste Mast kalber Voll milchmast) und beste Saugkälber 66 bis 69 mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 6h bitz 6g; 3) geringe augkälber hi bis 8; 4) ältere gering genährte Kälber . HY öbis 49. — Schafe; 15 Mastlämmer und jüngere Masthammel 6b bis 63; 2) ältere , . 54 bis 58; 9) . genährte ammel und Schafe (Merzschase) 48s bis 52; 4 Holsteiner Niederungs⸗ afe — bis —, auch pro 190 Pfund Lebendgewicht — bis — (t FSchweine: Man zahlte für 160 Pfund lebend (oder 50 K mit 20 osn Tara⸗ Abzug: I) voll chi, kernige Schweine feinerer 6 und deren Kreuzungen, höchstenz 16 Jahr alt: a. 49 bis —; b. über 200 Pfund lebend (Käser) — bis — Y) sleischige Schweine 47 bis 48, gering entwickelte 45 bis 46; Sauen 41 bis 45 M.
Berlin, 30. Juni. (Bericht der ständigen Deputation der Woll⸗ Interessenten über den Wollhandel im Monat Juni.) Nach dem Herliner Markte trat, wie gewöhnlich um diefe Zeit, mehr Ruhe im Geschäft rin. Fabrikanten waren jedech welter tbätig, um den Bedarf zu decken, und eg wurden in“ deutschen Wollen außer den in dem Berichte vom 20. 8d. M. erwähnten, vor dem
n ,, k zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Montag, den 3. Juli
Markte verkauften etwa 4099 Ztr. ungewaschenen Wollen und etwa Sog Ztr. Rückenwäschen, weitere etwa. 3009 Ztr. lespß. 1800 Itr. nach dem Markte zu festen unveränderten Preisen verkauft. Die Lager komplettieren sich mehr und mehr, und bieten eine gute Auswahl. — Kolonial Wollen. Das Ge—= schäft blieb im Laufe des Monats , wenn schon in den Tagen des Berliner Wollmarktes auch in Kolon al. Wollen die Umsätze größere waren. Dieselben belaufen sich auf 2500 Ballen Cap, 106560 Ballen Austral und 350 Ballen Buenos Aires, zusammen 39060 Ballen. Pie erzielten Preise zeigen gegen Mai keinen neuen Aufschlag; auch hat das neuerliche Londoner Auktiongresultat auf diefelben bis jetzt keinen Einfluß ausgeübt, doch gestaltete sich die Nachfrage in den letzten Tagen lebhaster.
Berlin, 1. Jult. (Wochenbericht für Stärke, Stärke fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky, Berlin W.) la. Kartoffelstärke 26 209 6, La. Kartoffelmehl 20-209 , La. Kartoffelmehl 17 bis isz A, Feuchte Kartoffelstärke, Frachtparltät Berlin resp. Frankfurt . D. — — S6, gelber Syrur 23— 235 6, Kap. Syrup 235 bis 34 ves, Grport 4 = 26 M, Kartoffelzucker gelb 22 — 23 66, Kartoffel jucker lap. 236 —= 24 S6, Rum Kuleur 36— 37 M6, Bier⸗Kuleur 35 bis I36 6, Yextrin gelh und weiß Ja. 5 — 263 Je, do. sekunda 4-245 M, Weijenstärke (kleinst.) 36 — 57 „, (großst ) 37 — 38 69, Hallesche und Schlesische 39 40 6, Schabestärke 4. 35 M, Relsftärke (Strahlen) 4960 6, do. (Stügen) 47-48 S6, Maigstärke 23 —- 30 Viktoria Erbsen 17-22 V, Kocherbsen 144 — 18 S6, grüne Erbsen 16— 18 M, Futtererbsen 13— 14 16, inl. weiße Bohnen 17-19 , 6 18 — 20 M, Ungar. Bohnen 15 — 17 , Galiz. - russ. Bohnen 14 15 , große Linsen 436 — 4838 , mittel 20. 38 40 , kleine do. 24 - 34 M, weiße Hirse 19— 21 6, gelber Senf 27— 36 A, Hanfkörner 24 = 26 S, Winterrübsen 26 hit 20 , Winterrayg 21 — 215 4M, blauer Mohn 53 —– 58 S, weißer do., 46 — 0 S6, Buchweizen 14—- 16 6, Wicken 13—14 M6, Pferbe⸗ bohnen 13—135 , Maig loko 1096 - 10 46, Leinsaat 21 — 2 4, Kümmel 38— 47 ½, la. inl. Leinkuchen 14 — 14 S, do. russ. bo. 134 — 14 S6, Rapskuchen 11—13 S, Ia. Marseill. Grdnußkuchen 144 — 15 M6, la. doppelt gestebtes Baumwoll ⸗Saatmehl 58 = 62 0,) 12.125 , helle getr. Biertreber low -11 4, Maig⸗Weßen⸗ schlempe —— Ma, getr. Getreideschlempe 137 — 14 S6, Maig⸗ schlempe 124 — 13 6, Malzkeime 81-84 6, Roggenkleie lot — , Weizen kleie 10— 109 ½ (Alleg per 150 kg ab Bahn Berlin be Partien von mindestens 10 000 kg.)
Spiritusmarkt in Berlin am 1. Juli. Spiritus loko ohne Faß mit 79 6 Abgabe wurde, der „Berl. Börs.-Itg. zufolge, von den Kursmaklern mit 41,5 „ gehandelt.
Forst i. L., 3. Juli. (W. T. B.) Die dritte diesjährige Wollau ktion, veranstaltet durch die Firma Gebrüder Herzberger in Forst, findet am 7. September statt. Schluß der Anmeldungen
28. August. (W. T. B.) Spiritus loko
Stettin, 1. Juli. 40,00 nom.
Breglau, 1. Juli. (WB. T. B.) Schluß⸗Kurse. Schles. 395 0é9 L. Pfdbr. Litt. A. 97,00, Breslauer Viskontobank 120.96, Breslauer Wechglerbank 110,75, Schlesischer Bankverein 147,00 Breslauer Spritfabrik 184,50, Donnersmark 21 9,00, Kattowitzer 219,50, Oberschles. Eis. 134,50, Caro Hegenscheidt Akt. 180,0, Oberschles. Koks 173,20, Oberschles. P. 3. 199,20, Opp. Zement 209, 25, Giesel 55 200, 25, L.Ind. Kramsta 168,90, Schles. Jement 251 H0, Schl. Jinkh. A. — —, Laurahütte 262,35, Bresl. Selfabr. S0, 25, Kokg-⸗Obligat. 100,80, Niederschles. elektr., und Kleinbahn gesellschaft 104,60, Cellul'se Feldmühle Kosel 172,50, Schlesische r, gg und Gasgesellschaft — —, Oberschlesische Bankaktien
Produkten markt. Spiritus pr. 1090 1 190 9/0 erkl. 50 A Verbrauchgabgaben pr. Juli 61,00 Gd., do. 70 M Verbrauchtzabgaben
pr. Juli 41,00 Gd.
Magdeburg, 1. Juli. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl. 88 O Rendement — —. Nachprodukte erkl. 75 0 Rendement — —. Matt. Brotraffinade J. 26, 25. Brotraffinade II. 25,090. Gem. Raffinade mit 96 25, 00 - 25,50. Gem. Melis JI. mit Faß 24B50. Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transito f. a. B. Hamburg yr. Juli 10,423 Gd., 19,47 Br., pr. August 10,625 bei,, 10,50 Gd., pr. September 10 30 Go., 10,40 Br., pr. Ottober⸗ Dezember , 677 Gd., 8, 23 Br., pr. Januar⸗März 9,773 Gd, 9, 825 Br. Alte Ernte flau, neue behauptet.
Frankfurt a. M., 1. Juli. 9 T. B.) Schluß⸗Kurse. Lond. Wechsel 20,425, Pariser do. 81,983, Wiener do. 169,30, 3 oo Reicht. A. 90,50, 30/0 Hessen v. 96 S6, 69, Italiener 94, o, 8 / port. Anleihe 26, 090, 5 o/o amort. Rum. 100, 80, 40½ russische Kons. 100 50, 4 0½ Russ. 1894 1090,00, 4 0 Spanier 60,66, Konv. Türk. 22, 70, Unif. geg 196,10. 6 Gυ kons. Mexikaner 100,30, 5 o/ Mexikaner So. 80. Reichsbank 164900, Darmssädter 1852, 00, Dliskonto⸗Komm. 196,90, Dresdner Bank 163,90, Mitteld. Kredh 116, 90, Nationalbank f. D. 146,19. Dest. ung. Bank 152,50, Desi. Kreditakt. 234,30, Adler Fahrrad 252,20. Allg. Elektrizit. 270,29 Schuckert 243,50, Höchster ,. Iod. 6. Bochumer Gußflahf 267,0, Westeregeln 218 00, Laurahütte 26200, Gotthardbahn 143, 86, Mittelmeerbahn 111,00, Privatdiskont 4. 5 oJ amort. innere Mexikaner 3. Serle —, —.
Gffekten⸗Soztetät. (Schluß.) Desterr. Kredit ˖ Aktien 237,50, Franzosen 145, 40, Lomb. 32, 20, Ungar. Goldrente —— Gotthardbahn 143,70, Deutsche Bank — —, Disk. Romm. 197, 10, Dresdner Bank 164,70, Berl. Handeltges. ——, Bochumer Gußst. ——, Dort⸗ munder Union —= , Gelsenkirchen ——, Harpener J 99, 7h, Hibernia 28,70, Laurahütte 263,20, Portugiesen —, — Italien. Mittel meerb. — — Schwelzer Zentralbahn 143,40, do. Nordostbahn 100,40, do. Union 81,50, ö. en. Möridionaur —, —, Schweizer e S8, 00, 6 o/ 9 Mexikaner ——, Italiener 4,80, 3 Yo Reichs. Anleihe
w Schucker ,,, — —, Helios — —, Nationalbank 1860er Loose 146,20, Spanier 61, 19. Höchster Farbw. — — Türken
t — —, Rorihern 75 go, Fdison — — Allgemeine
— — 1
loose — —, Adler Fahrrad — —, Westdeutsche Jute — —.
1e
Juli. (B. T. B.) Rübsl loko bꝛ o,
Dresden, 1. Juli. (W. T. B.) 3 060 Sächs. Rente 87, 20, 35 0/9 do. Staatganl. 99,900, Dretd. Stadtanl. v. 93 98,00, Allgem. deutsche Kred. ho o, Präg. Krebitanflalt 130. 25, Dresdner Bank 163,25, do. Bankverein 118,75, Leipziger do. 181,00, Sächsischer do. 138,50, Deutsche Straßenb. 164,00, Dretzd. Straßenbahn 189,00, . ver. Elbe⸗ und Saalesch 142,50, Sächs. Böhm. Dampfschiffahrts · Ges. , * . 236, 00.
Köln, 1. pr. Juli 5 o.
Leipzig, 1. Juli. . 7 Schluß Kurse. 30 /o Sächsische Rente 87, 25, 3 0½ do. Anleihe 99, 00, eg Lee, er, und. Solaröl· Fabrik 129,50, Mansfelder Kuxe 12609, 00, n Kreditanstalt ˖ Aktien 199,75, Kredit. und Sparbank zu Leipzig 122,25, Leipziger Bank⸗Aktien 18190, Leipziger Hypothekenbank 148,09, Sächsische Jank. Alttien 135, 66, Sach ische Boden. Kredit. An stalt 12760, Leipziger Baumwollspinnerei⸗Aktien 173,00, Leipziger Kammgarn⸗ Spinnerei⸗Aktien 190,900, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 188,25, Altenburger Aktien Brauerei? O, 0, Zuckerraffinerie Halle⸗Aktien 130,00, Große Leipziger Strahenbahn 204, 00, Leipziger Elektrische ö 13850, Thüringische Gas. Gesellscha fro. sttien 256, Hö, Deutsche Spitzen ⸗Fabrik 220, 90, Leipziger Elektrizitätswerke 119, 00, Sächsische Wollgarnfabrik vorm. Tittel u. Krüger 162,50. ;
Bremen, 1. Juli. . T. . Börm en Sn ku ß ber icht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petro⸗ leum⸗Börse.) Loko 6,55 Br. Schmalz. Stetig. Wilcox in Tubs 265 8, Armour shield in Tubs 266 J, andere Marken in Doppel Eimern 7 — 27 83. Speck. Stetig. Shortt elear middl. loko 256 J. Reis stetig. Kaffee wenig Geschäft. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 318 3. — Taback. 47 Seronen Carmen.
Kurse des Effekten⸗Makler⸗Vereins. 5 o Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei. Akt. 188 Gd. Norddeutsche Lloyd. Aktien 1214 Gd. Bremer Wollkämmerei 321 Go.
Hamburg, 1. Juli. (W. T. B.) Schluß -Kurse. Hamb. Kommerzb. 121.90, Bras. Bk. f. D. 178, 00, Lübeck Büchen 165,26, A.⸗-C. Guano W. 11450, Privatdiskont 4, Hamb. Packetf. 128,00 Rorbd. Ljoyd L290, Trust Synam. — — 30 Bamb. Slaats. Ani. 386,35, 35 00 do. Staatsr. 101,05, Vereintzb. 169, 99, 60/0 Chin. Gold⸗ Anl. 104,50, Schuckert — —, Hamb. Wechtslerbank 124,25, Gold in Barren pr. Kgr. 88 Br., 2784 Gd., Silber in Barren pr. Kgr. S2, 90 Br., 82.00 Gd. — Wechselnotierungen: London lang 3 Monat 20,3 Br., 20,29 Gd., 20,3314 bej., London kurz 206433 Br. 20,399 Gd., 20,42 bez., London Sicht 20,45 Br., 20,41 Go., 20,44 bez, Amsterdam 3 Monat 167, 10 Br., 166, 60 Gd., 166, 90 bez., Dest. u. üng. Btrpi. 3 Monat 167 350 Br, Jö, 36 Ger, 187, 0 ber., Paris Sicht SI, 50H Br, Si o Gd, Si, ls bez, St. Petersbur 3 Monat 213,50 Br., 212,50 Gd, 213,25 bez., New Jork Sich 4,19 Br., 4,16 Gd., 4,189 bez., New Jork 60 Tage Sicht 4,167 Br.,
4,139 Gd. , 4,16 bez.
Getreidemarkt. Weizen still, holsteinischer loko 159— 164. hf ruhig, mecklenburgischer loko neuer 155 — 164, russischer loko ruhig, 115. Mais 99. Hafer ruhig. Gerste still. Rüböl ruhig. loko 48. Spiritus still, pr. Huli 183, pr Juli Aug. 1835, pr. Aug. Sept. 183, pr. Sept. Offbr. 183. a. . . 3500 Sack. — Petroleum fest, Standard white
oko t, 45.
Kaffee. , ,, ,,,. Good average Santos pr. Sept. 286 Gd., pr. Dez. 29 Gd., pr. März 30 Gd., pr. Mai 304 Gd. — Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben Joh udẽr I. Produkt Basis 88 o/ Rendement neue Usange, frei an Bord Hamburg . Juli 19,373, pr. Aug 10,526. pr. Oktober 9,70, pr. Dezember g, 66, pr. März 9.821, pr. Mai 9, 95h. Matt.
Wien, 1. Juli, (46. T. B (Schluß Kurse.) Desterr. js o,0 Papierr. 1090,30, do. Silberr. 160, 15, Oesterr. Goldrente
119,35, Desterreichisch? Kronenrente 1090, 29), Ungarische Goldrente 119, 45, do. Kron. A. 96,35. Oesterr. 69er Loose 138,75, Länderbank 238,5, Oesterr. Kredit 377,00, Unionbank 312,50, Ungar. Kreditb. 38700. Wiener Banköerein 274.09, Böhmische Nordbahn 24200, Buschthierader 614,00, Elbethalbahn 268,00, Ferd. Nordbahn 3550, Defterr. Staatsbahn 342,900, Lemb. Czern. 287 50, Lombarden 73, 00, Nordwestbahn 245 00, er g er 198,50, Alp. Montan 233,60, Amsterdam 99.25. Deutsche Plätze 58. 98, Londoner Wechsel 120,55, Pariser Wechsel 47,874, Napoleong 856, Marknoten oö, 98, Russische Banknoten 1,274, Bulgar. a. 110,50, Brüxer 361,00, Tramway . . 6 ö. 1251. Herb
SGetreidemarkt. eizen pr. Herbst 9,233 God., 9g,24 Br, pr. gun . Gd. ö 3 * pr. i . 69 26 * er Frühjahr — „— Br. ais Pr. Juni Juli 474 Gd., 4,75 Br. Ee, ,. z * . * 5, 93 X.
e die „Neue Freie Presse' meldet, wird nächsten Diengta der Verwaltungsrath der ,, . Einberufung einer außerordentlichen Generalpersammlung beschließen zum Zwecke der Erhöhung des Aktienkapitals; der Bezug der neuen Aktien dürfte zum Kurse von 330 angeboten werden; die General= versammlung soll im August stattfinden.
= 53. Juli, 19. Uhr 59 Minuten Vormittags. W. T. B) Ungarische Kreditaktien 385,00, Oesterreichische Kreditaktien 379,76,
ranzosen 341 560, Lombarden 73909, Elbetbalbahn ——, Desterr. apierrente 100,39, 4 9½ ungar. Goldrente 119,25, Oesterr. Kronen? Anleihe — — Ungar. Krohen⸗ Anleihe 96, 25, Marlnoten 8, 98, ö ** , f deen, . C gllereter Litt. B.
en 0, ü e Loose Brüxer iener , . . rt, 36 z n
u dayest, 1. Juli. T B etreidemarkt. Weizen lolo fester, pr. Oktober 928 Gd, 9.29 Br. Roggen pr. Oltober , . ,, pr. , . 68 n Mais r. Aug. 4, 4 r., pr. Ma 4,78 Gd., 4, 79 . Kohlraps pr. August 12,50 God., 12,50 Br. ; . London, 1. Jult. (W. T. B.) Keine Börse.
w n. 116 /ig, Silber 273.
An der Küste 4 Weizen ladung en angeboten.
Wollauktion. Prein unverãndert. ; k Rüben Robzucker
— c — * *
96 9 Japazucker o 125 träge. . . gaut ei er ung. Laut eingegangener telegraphischer ist in der En n en Londoner ö. X tie snowwhites J bis 1. Penny theurer alg bei der letzten Auktion. Liverpool, 1. Jult, W. T. B.) Baumwolle. 86)00 B., davon für Spekulation und Crport 1000 B. Stetig. Niddl. amerikgn. Lieferungen: Stetig. Jul. August Zis / C — 31m /g Verkaͤuferpreig. August ˖ September zis / fx do., September. Ort ober zid / nn do., Oltober⸗Nobember 31a, do., November ⸗Desember Fiöse, Käufer= preig. Dezember Januar Z3in /g do, rn , . , 2 1 zii so⸗=
Umsatz
Verkäuferpreis, Februar. März Jim / e K. Märj⸗ Zis / 96 do., April⸗Maßl zib/ g . Verk. n . . a 1. Jult. (W. T. B.) An der heutigen Bör se machte ö. sich infolge Aufhöreng der gestern stattgehabten Exekutiong verkaufe 2 . 8 . 4 ö Stimmung , . aner waren wesen ; 2. ᷣ Tinto⸗Aktien lebhaft und liel . a . 6 . niht an .
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20. Sblig. „. 45 aussen Sd =, C, Kn
Russ. A. . 3 2 Russen 96 — — 40/0 span. . Lnl 6 .