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Tommandeunr der
nd Kommandeur e
f. 9.
versetzt. 1. U ranz von Ungarn, Frhr. v. Welck, beim Stabe des 2 Königi Nr. 19, Frhr. v. Mil kau im 1. Königs ⸗Hus. Regt Nr. 18 und . er 3. Div. Nr. 32, — Patente ihres Dienstgrades verliehen. le Hauptleute: Stein, Komp. Chef im 13. Inf. Regt. Nr. 178, unter Versetzung zum 11. Inf. Regt. Nr. 139, Graf v. der Schul en⸗ burg⸗Hehlen, Komp. Chef im 2. Gren. Regt. Nr. 191. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, unter Versetzung zum 12. Inf. Regt. Nr. 177, Blaßmann, Komp. Chef im 9. Inf. Regt. Nr. 133, — zu überzähl. ef! befördert und . Maaß, aggreg. dem k Regt. Prinz Friedrich August Nr. 196, zum überzähl. Maior befördert, v. Kommerstaedt, Komp. Chef im 3. Jäger—⸗ Bat. Nr. 15, in gleicher Gigenschaft in das 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilbelm, König von Preußen versetzt, v. d. Decken, Komp. Chef im 2 Gren. Regt Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von reußen, vom 15. Juli d. J. ab zur Dienstleistung zur orp5⸗ Intendantur XII (. K. S) Armee Korps kommandiert, Müller im 153. Inf. Regt. Nr. 178, jum Komp. Chef ernannt. Den Hauptleuten: Deneke, Komp. Chef im 11. Inf. Regt. Nr. 139, v. Witz leben, Komp. Chef im Schützen⸗( Fü) Regt. nz Georg Nr. 108, Lommatzsch im 3. Inf. Regt. Nr. 192 rinz⸗Regent Luitpold von Bayern und r der 2. Inf. Brig. r. 46, Treusch v. Buttlar, Komp. Chef im 1. (Leib) Gren. Regt. Nr. 100, v. Ziegesar, z la suite des 1. Jäger⸗Bats. Nr. 12 und Intend. Rath bei der Korps, Intend. XIX. (2. K. S.) Armee⸗ Korps, — Patente ihres Vienstgrades verliehen. Die Oberltsz. : Schöne im 14. Inf. Regt. Nr. 179, unter e , in das 3. Jäger⸗Bat. Nr. I5 mit Beibehalt der Uniform, Schmalz im 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, unter Versetzung in das 10. Inf. Regt. Nr. 134, Schröder im 4. Inf. Regt Nr. 103, ig im 10. Inf. Regt. Nr. 134, Gretschel im 14. In. Regt. r. I79, diesen unter Versetzung in das g9. Inf. Regt. Nr. 133, — zu Hauptleuten und Komp. Chefs, Aster (Georg) im Schützen⸗ (Füf.-⸗) Regt. Prinz Georg Nr. 198, jum überzähl. Hauptm, Rothe, 3 la suite des b. Inf Regts. Prinz Friedrich Argust Nr. 104 und Mitglied der Gewehr⸗Prüfungskommisston in Spandau, zum Hauptän., vorläufig ohne Patent, — befördert, Riedel im 5. Inf. Regt. Prinz riedrich August Nr. 104, vom 1. Juli d. J. ab auf ein ih zur senstleiftung zum Train⸗Depot XII. (1. . S) Armeekorrs kom⸗ mandiert. Bie Ltz. Ggause im 6. Inf. Regt. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg, Seeger im 9. Inf. Regt. Rr. 133, Frhr. v. Welck im 4. Inf. Regt. Nr. 105, rhr. v. dem Bussche-Paddenhausen im. 2. Grenadier⸗ egt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Rühl! mann im 11. Inf. Regt. Nr. 139, — zu Oberlts. befördert, Beckmann im 14. Inf. Regt. Nr 178, vom 1. Juli d. J. ab auf ein Jahr zur Dienstlesstung zum 3. Feld⸗Art. Regt. Nr. 32 kommandiert, Brandt, Winckler im 8. Inf. Regt. Prinz Johann ,. Nr. 107, Pra⸗ mann im B. Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, — in das 14. Inf. Regt. Nr. 179 versetzt. Hamann, Unteroff. im 12. Inf. Regt. Rr. 157, Edler v. der Planitz, Oberjäger im 1. Jäger -Bat. Nr. 12, — ju Fähnrichen ernannt. Platzm ann, Rittm. und Eskadr. Tbef im 2. Königin⸗Hus. Regt. Nr 19, Struve, Rittm. und Eskadr. Chef im 1. Königs- Hus. Regt. Nr. 15, — aßen ihres Dienstgrade⸗ verliehen. Rust, Oberlt. im 2. Königin-Hus. Regt. Ne. 19, jum überzähl. Rittm. Moritz, Oberlt im 2. Ulan. Regt. Nr. 18 und Adjutant der 2. Kav. Brig. Nr. 24, zum Rittm. — befördert. . v. Fritsch, Qberlt. im Garde Rester Regt, dessen Kommando zur Königl. Sächs. Gesandtschaft in Berlin um ein Jahr verlängert. Die Ltz. Kirsten im 2. Königin ⸗ Hus. Regt. Nr. 19, Bramsch im 2 Ulan. Regt. Nr. 18, — ju Oberltg. befördert. Frhr. v Frit sch Alexander) im Karab. Regt. vom 1. Juli d. J. ab, unter 6 A l4 suite des Regts., auf ein Jahr beurlaubt. Brunner, uptm. beim Stabe des 2. Feld ⸗Art. Regts. Nr. 28, zum überzäbl. . Schulje (Walther), Roe derer, Lts. im 2. Feld ⸗Art. Regt. Nr. 28, zu Sberlts, — befördert. Pietz sch, Oberlt., im Fuß⸗Art. Regt. Nr. 12, vom 1. Juli d. J ab auf ein Jahr zur Dienstleistung zum 1. Feld⸗Art. n. Nr. 12 kommandiert. Redlich, Oberlt. im Fuß Art. Regt. Nr. 12, ein Patent seines Dienstgrades verliehen. Conrad, Oberlt. im Pion. Bat. Nr. 12, unter Versetzung zu den Königl. Sächs. Kompagnien des Königl. reuß. GisenbabnRegtg. Nr. 2, zum Hauptm. und Komp, Chef be, i. Sieglitz, Oberlt. im Pion. Bat. Nr. 12, ein Patent feines Dienstgrade verliehen. Fiedler, Lt. im Pion. Bat. Nr. 12, zum Oberlt., vorläufig obne Patent, befördert. ;
Im Beurlaubtenstan de. 28. Juni. Die Lts, der Res.:
euner des 5. Inf. Regts. Prinz Friedrich August Nr. 104, i. deg 10. Inf. Regts. Nr. 154, v. Carlowitz des Garde⸗
eiter⸗Regts.,, — zu Oberlts. befördert. Grünweller, Hauptm. z. D., zuletzt Bezirks. Offizier beim Landw. Bezirk IJ Chemnitz, unter ,,, der gesetzlichen Pension in der Landw. Fuß ⸗ Art. Aufgebots wiederangestellt.
Abschiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere. 28. Juni. Poten, charakteris. Gen. Lt und Kommandeur der 2 Kav. Brig. Nr. 24, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchez mit Pension und der Erlaubniß jum Forttragen der Gen. Uniform mit den vorschriebenen Abzeichen, unter dem 30. Juni d. J., v. Schönberg, Major und Bats. Kommandeur im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und der Erlaubniß zum . der Regts. Uniform mit den vor
eschriebenen Abzeichen. — zur Diep. gestellt. Claus, Hauptm. und Ein. Chef bei den Königl. Sächs. Fompagnien des Königl. Preuß. Gisenbahn⸗Regtgz. Nr. 2, mit Pension und der Erlaubniß zum e , der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, owie mit der . auf Anstellung im Zvildienst, v. Donat, Schroeder, Hauptleute und Komp Chefs im 10 Inf. Regt. Nr. 134, mit Penston, — der Abschied bewilligt. Eunicke, Hauptm. und Komp. Chef im 4. Inf. Regt. Nr. 103. in Genehmigung seines Abschiedsgefuches mit Persion und der Erlaubniß zum Tragen der Armee ⸗Untferm zur Disp. gestellt. Geißler, Lt. im 14. Inf. Regt. Nr. 179, Fol dewey, charakteris. Major z. D. zuletzt Komp. Chef im Pion. Bat. Nr. 17. letzterem unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Gelaubniß zum Foritragen der bisberigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, — der Abschied bewilligt. m Beurlaubten stande. 28. Juni. Schuberth, Hauptm. s. des 2. Gren. Regtg. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von reußen, Frhr. v. Boyneburgk, Rittm. der Res. des L. Ulanen⸗ gtö. Nr. 17 Kaiser Franz ey von Oesterreich, König von Ungarn, Blüm ich, Hauptm. der Res. des Fuß ⸗ Art. Regts. Nr. 12 — mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Res. Offifiere
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ragen der Auf⸗
9. Inf. Regt. Nr. 133, Fischer,. Oberarzt vom 3. Feld⸗Art. Regt. Nr. 32, zum Fern ge ge ft ih, Operman, Oberarzt vom 4. Inf. Regt. Nr. 1035, in das 3. Feld⸗ Art. Regt. Nr. 32, — unter dem 1. Juli 1899. — versetzt. Die Unterärzte der Res.:: Dr. Bode des Landw. Bezirks Dresden. Altst., Dr. Zimmermann des Landw. Bezirks Meißen, Dr. Krahl des Landw. Bezirks Bautzen, Dr. Lehmann des Landw. Bezirks Wurzen, — zu Assist. Aerzten befördert. Dr. Glöckner, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Großenhain, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots der Abschied bewilligt.
Evan gelische Militär ⸗Geistliche. 27. Juni. Platz, Hilfsgeistlicher in Olbernhau, als evangelisch lutherischer Div. Pfarrer in Chemnitz, unter dem 1. Juli 1899 an—
gestellt. Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Allerhöchsten Beschluß. 26. Juni. Roh de: wald, Regierungsbaumeister, zum Garn. Bauinsp. unter dem 1. Juli 1899 ernannt. ĩ
Durch Verfügung des Kriegs ⸗Ministerium 8. 21. Juni. Hildebrandt, Kunerth, Kasernen ⸗Inspektoren in Dresden, als Kontrolführer auf Probe, ersterer zur Garn. Verwalt. Wurzen, letzterer zur Garn. Berwalt. Kamenz, Engler, Kasernen⸗Insp. in ö zur Garn. Verwalt. Dresden, — unter dem 1. Oktober 8. J. versetzt.
9. Juni. Kultzscher, überzähl. Bize⸗Wachtm. und Militär—⸗ anwärter, unter dem 15. Juli 1899 als Registrator bei der Zentral⸗ Abtheil. des Königl. Sächs. Generalstabs angestellt.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 5. Juli.
Ihre Majestät die Kaiserin und , . sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag an Bord der Segel-Hacht „Iduna“ in Gravenstein eingetroffen.
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats⸗Minister Graf von Bülow hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben ist mit seiner Vertretung der Unter⸗Staatssekretär, Wirkliche Geheime Legationsrath Freiherr von Richthofen betraut.
Laut telegraphischer Meldung ist S. M. S. „Hertha“, Kommandant: Kapitän zur See von Usedom, mit dem Zweiten Admiral des Kreuzer⸗Geschwaders, Kontre⸗Admiral
ritze an Bord, am 1. Juli von Tsintau nach Kobe in See gegangen, am 4 Juli in Kobe eingetroffen und beabsichtigt, am 9. Jull nach Jokohama in See zu gehen.
S. M. S. „Irene“, Kommandant: Fregatten⸗Kapitän Obenheimer, ist am 1. Juli von Tsintau nach Fusan 66 in See gegangen, am 4. Juli in Fusan eingetroffen un beabsichtigt, am 11. Juli wieder in See zu gehen. .
S. M. S. „Iltis“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän
Lans, ist am 30. Juni in Tsintau eingetroffen.
S. M. S. „Kaiser“, Kommandant: Kapitän zur See Stubenrauch, ist heute in Sabang (Niederländisch⸗Indien) eingetroffen und beabsichtigt, morgen nach Colombo (Ceylon) in See zu gehen.
Schwarzburg⸗NRudolstadt.
Die Session des Landtages ist gestern durch den Staats⸗ Minister von Starcke geschlossen worden.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Minister des Auswärtigen Graf Goluchowski hat sich gestern auf mehrere Wochen nach Vittel im Departement der Vogesen begeben.
In der gestrigen Sitzung des ungarischen Unter— hauses erklärte der ,, inister von Luka cz bezüglich der Aufnahme der Baarzahlungen seitens der österreichisch⸗ ungarischen Bank: es würde nicht zweckmäßig gewesen sein, die imperative Bestimmung ins Gesetz aufzunehmen, daß mit der Einziehung sämmtlicher Staatsnoten auch sofort die Aufnahme der Baarzahlungen erfolgen müsse, da ver⸗ schiedene Maßregeln, wie die i gt ung und der Notendruck, noch einige . vielleicht sogar drei Jahre in Anspruch nehmen dürften und niemand wissen könne, wie die wirthfchaftlichen und internationalen Verhält⸗ nisse sich zu jener Zeit gestaltet haben würden. In⸗ dessen seien die Regierungen verpflichtet, nach Beendigung der einzelnen Akte der Valutaregulierung den Parlamenten eine . zu machen. Falls die Lage, der Auf⸗ nahme der Baarzahlungen nicht ungünstig sei, werde zweifellos die Beendigung der alutaregulierung n Die Strömung gegen die Valutaregulierung in einigen öster⸗ reichischen Kreisen habe sich jetzt vermindert, es würden derselben dort keine , , . mehr in den Weg gelegt. Die Regierung habe mit Rücksicht auf die wich— tigen Aufgaben, welche der Zentralbank! sowohl bei der Vorbereitung der Valutaregulierung als auch bei der Aufnahme der Baarzahlungen und der Aufrechterhal⸗ tung einer geordneten Valuta oblägen, den Standpunkt ver⸗ treten, daß es . sei, ein Uebereinkommen mit der bestehenden gemeinsamen Ban zu treffen, falls diese die ungarischen Ansprüche in jeder Beziehung befriedige, als eine selbständige, ungarische Bank zu errichten. Zwei Forderungen namentlich seien an die Bank gestellt worden:
paß sie durch ihre In nen gg, ö . rechtigten Ansprüchen als Kreditquelle und alle mit der i n . ö
Diese Forderungen seien erfüllt.
( erung zusammenhängenden Aufgaben 96 sen werde. Ferner müsse, die Bank dem steigenden erth des Privilegiums entsprechende , bieten. : Der Wirkungskreis der Regierungskommissare sei erweitert und die Selbständigkeit der Direktion in Budapest innerhalb der Grenzen einheit⸗ licher Leitung durchgeführt worden; endlich seien die Gegen⸗ leistungen der Bank verhältnißmäßig erhöht worden. Die Bank⸗ und die Valutavorlagen wurden hierauf mit großer Majorität angenommen.
Sämmtliche 17 Aus gleichs⸗PVorlagen find nunmehr
vom Unterhause genehmigt. Die Verhandlung im Oberhaufe
soll am 11. d. M. stattfinden.
Großbritannien und Irland.
Das Oberhaus hat gestern, wie ‚W. T. B.“ meldet, die dritte Lesung der Londoner Lokalverwaltungs-Bill ohne Abstimmung genehmigt.
Im ö e theilte der Parlaments⸗Sekretär des Auswärtigen Brodrick mit, daß der zum Stellvertreter des britischen Konsuls Maxse in Apia ernannte Beamte der
auptpolizeirichter auf den n, . Hunter sei. unter werde während des Zeitraums seiner Vertretung die⸗ selben Funktionen wie Maxse versehen, den er zeitweilig vertrete, aber nicht ersetze. Der Staatssekretär für die Kolonien Cham⸗ berlain erklärte: die Regierung des Kaplandes nehme an den
Unterhandlungen zwischen der britischen Regierung und der
Regierung von Transvaal nicht theil, aber der Gouverneur Sir Alfred Milner stehe im Meinungsaustausch mit dem Ministerium des Kaplandes. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde die dritte Lesung der Vorlage, welche bezweckt, den kleinen Miethern den Ankauf des von ihnen bewohnten Hauses zu ermöglichen, sowie die erste Lesung der Nigerbill genehmigt.
Frankreich.
Der Senat hat die Vorlage, betreffend die vier direkten Steuern, angenommen. — In der Deputirtenkammer legte der Minister⸗Präsident Waldeck-Roufseau das Budget für 1900 vor. Der Deputirte Beauregard brachte den Beschluß der Regierung, die Frage der Arbeitsverhält⸗ nisse durch Dekret zu regeln, . Sprache und be⸗ stritt, daß die Regierung das Recht dazu habe. Der Handels⸗Minister Millerand erwiderte, die Regierung habe keineswegs die Rechte der Kammer beeinträchtigen wollen. Ein von dem Minister⸗Präsidenten bekämpfter Antrag, die Anfrage Beauregard's in eine Interpellation umzuwandeln, wurde mit 338 gegen 186 Stimmen abgelehnt. Unter dem Beifall der Linken und dem Widerspruch der Rechten verlas sodann der Minister⸗Präsident Waldeck-Rousseau ein Dekret, durch welches die Session geschlossen wird.
Spanien.
Aus Barcelona wird dem ‚W. T. B.“ berichtet: Mit dem Einbruch der Nacht fuhren vorgestern Abend einzelne Gruppen fort, Steine gegen die Kaufläden zu schleudern. Zwei Geistliche wurden verhöhnt. Die Gendarmerie stellte die Ordnung wieder her. — In Alicante bewarf eine Volks⸗ menge die Läden, deren Schließung verweigert wurde, mit Stelnen und steckte ein stäbtisches Steuerhaus in Brand. — In Valencia wurden die Ansammlungen der Menge durch Kavallerie zerstreut. Die Nacht vom 3. zum 4. d. M. verlief ruhig. — In Saragossa herrschte am Montag große Erregung, die den Ausbruch von Unruhen befürchten ließ.
Niederlande.
Gestern, am Jahrestage der Unabhängigkeits⸗ erklärung der , Staaten von Amerika; legte, wie W. T. B.“ berichtet, der Botschafter White im Namen des Präsidenten und des Volkes der Vereinigten Staaten einen silbernen Kranz am Grabe Hugo de Groot's in der neuen Kirche in Delft nieder. Viele Delegirte zur Konferenz, die niederländischen Minister und Vertreter der niederländischen Behörden wohnten der Feier bei. In einer Ansprache führte der Botschafter aus, er ehre das Genie de Gröot's, des Schöpfers der humanitären Ideen, welche die Konferenz im Haag jetzt in universellen Vereinbarungen formulieren wolle. Der niederländische Minister des Aeußern de Beaufert dankte im Namen der Regierung und des Volkes der Niederlande.
Belgien.
Bei Beginn der gestrigen Sitzung der Repräsentanten⸗ kammer erklärte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Minister⸗ Präsident Vandenpeereboom im Namen, der Ne⸗ gierung: Am letzten Freitage habe er erklärt, daß die Re⸗ gierung auf das Lebhafteste zu einer Versöhnung und Be⸗ ruhigung zu gelangen wünsche. Mehrere Abgeordnete hatten neue Wahl voꝛschlaͤge angekündigt. Die Regierung wibhige ein, dieselben in Empfang zu nehmen Ünd sie einer Kommission, in welcher alle Parteien vertreten sein würden, zur Prüfung zu unter⸗ breiten. Er bitte diejenigen Mitglieder, welche Vorschläge zu machen hätten, dies bald zu thun. Die Regierung sei zu der ewünschten Verständigung bereit. Der unabhängige Deputirte . brachte darauf einen Antrag ein, welcher eine vollständige verhältnißmäßige Vertretung der Parteien im ganzen Lande fordert. Der Deputirte Vander velde erklärte, daß die beiden linken Gruppen der Kammer sich dem Vor⸗ schlage der Regierung anschlössen, und fügte hinzu, die Vor⸗ schläge seien im wesentlichen gleichbedeutend mit der Zurück⸗ ien der Regierungs vorlage. Seine Partei billige die 6 dung dieser Kommission, denn „wir werden dort nicht bie Gruppen der Linken, sondern das Land ver⸗ treten, welches soeben einen roßen Sieg davongetragen at“ Im welteren Verlaufe seiner Rede erklärte anderveide: Er sei überzeugt, daß angesichts der Mei— nung verschiedenheiten der Parteien die einzige Lösung darin bestehe, das Land zu befragen, entweder durch die nächsten Wahlen nach der Auflösung der Kammer oder auf dem Wege des Referendums. Er hitte, alle Vorlagen, welche bereits eingebracht seien oder noch würden eingebracht, werden, sowie die' Referendumsangelegenheit der Kommission zu über- weisen. Im amen der Parteien der Linken erkläre er, daß diefe einig bleiben würden, um sich der Rückkehr der Re⸗ ierung zur Offensive * widersetzen und neue e, n eiten zu verhindern. Der Deputirte Woe ste bekämpfte das
t biete und daß
und sprach sich für das Uninominalsystem aus. Er fü 2 e die Rechte in der Vertheidigung der erg uulton G eiten einig bleiben werde. —
Die Parteien der Linken haben gestern ein Manifest veröffentlicht, in welchem es heißt, daß sie, nachdem sie von der Erklärung der Regierung, welche die durch die Er⸗ hebung des Landes veranlaßte Zurückziehung der Re⸗ gierungsvorlage bedeute, Kenntniß genommen hätten, sich ver⸗ pflichteten, einig zu bleiben, damit keine Wahlreform ig fn werde, bevor das Land fe sei. Das Manifest ist von allen liberalen und sozialisti .
In Brü ssel wurde gestern Abend im Vlämischen Theater eine Volksversammlung abgehalten. Die Redner for⸗ derten die Bevölkerung auf, in der Agitation für das allgemeine Stimmrecht ö Mehrere Bürgergardisten traten in den Saal ein, den Gewehrkolben nach oben gehalten; einer von ihnen rief: „Wir hatten 19 Patronen erhalten; das war zu viel, denn es sind nur 7 Minister da!“ In der Nacht wurden von Unbekannten sämmtliche Fensterscheiben eines dem Minister⸗Präsidenten Vandenpeereboom gehörigen Hauses in Anderlecht eingeworfen. Die Vorderfront des katholischen Schulinstituts Si. Louig wurde während der Nacht einen Meter hoch mit Blut bestrichen. — In Lüttich ereignete sich
estern bei der Eröffnung des Pro vinzialraths folgender Biff. Als der Gouverneur am Schluß seiner Rede ausrief: „Es lebe der König!“ erhoben sich die Deputirten der Linken und riefen: „Es lebe das allgemeine Stimmrecht! Nieder mit den if. Einige riefen: „Es lebe die Republik!“ Ein sortschrittlicher Provinzialrath erklärte, daß er angesichts der Haltung des Königs davon abstehen müsse, in die Hochrufe zu Ehren der Monarchie einzustimmen. Der Deputirte Bury rieth an, die Gendarmerie in Lüttich nicht einzuberufen, weil, wie er sagte, die sozialistischen Führer die Wuth des Volkes gegen diese nicht zu hemmen vermöchten. Diese Worte er⸗ regten auf den Bänken der Rechten lärmenden Widerspruch. Die Sitzung wurde unter allgemeiner großer Erregung auf⸗ ehoben. — In Antwerpen machte in der gestrigen ö des Provinzialraths ein Vertreter der Linken den Vorschlag, der Provinzialrath möge sich für Verwerfung der Wahlvorlage aussprechen. Als hierauf ein Vertreter der Rechten gegen die der Regierung gemachten Vorwürfe Ein⸗ spruch erhob, entstand auf den Tribünen großer Lärm; es wurde die Marseillaise gesungen und gerufen „Nieder mit der Regierung! Nieder mit den Dieben! Nieder mit den Pfaffen!“
Rumänien.
Der Senat und die Deputirtenkammer haben, wie „W. T. B.“ meldet, gestern fast einstimmig den Gesetzentwurf angenommen, durch welchen die Alkoholsteuer von 80 Francs * 120 Francs per Hektoliter erhöht wird. Das Gesetz ist noch gestern in Kraft getreten. Die „Agence Roumaine“ bemerkt hierzu: die nahezu einstimmige Annahme der Regierungsvorschläge beweise den Wunsch des Parlaments, die Regierung zu unterstützen, um die durch die diesjährige Miß⸗ ernte hervorgerufenen Schwierigkeiten zu überwinden.
Afrika.
Wie die „Agence Havas“ aus Pretoria meldet, sind an allen Orten in Transvaal Volksversammlungen ab⸗ gehalten worden, in denen die Vorschläge bezüglich des Stimmrechts erörtert wurden. Ueberall wurde der Wunsch ausgesprochen, die Unabhängigkeit Transvaals geachtet zu sehen; dem Oranje⸗Freistaat wurde für seine Sympathie und die Hilfe, die er angeboten habe, gedankt.
Nach einer Meldung aus Kapstadt sind Hofmeyer und der Minister Herholdt gestern Nachmittag von Bloem⸗ fontein nach Pretoria abgereist.
Auftralien.
Wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Brisbane ge⸗ meldet wird, kündigte der Premier⸗Minister von Queensland an, er beabsichtige, beim Parlament die Be⸗ willigung von 1000 Pfund Sterling für eine geplante Südpol⸗Expedition nachzusuchen.
Polynesien.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Apia vom 28. vor. Mts. gemeldet, daß bis dahin 3500 Gewehre, die unter die alietoa⸗-Leute vertheilten nicht mitgerechnet, ein⸗ geliefert worden seien. Die Mataafa⸗ und die Malietoa⸗ Häuptlinge hätten an Bord des amerikanischen Kreuzers
Badger“ in Gegenwart des deutschen, des britischen und bez amerikanischen Kommissars eine Zusammenkunft gehabt, in deren Verlauf sie sich die Hände gereicht und Frieden ge⸗ an, hätten. Zwischen Mataafa und Malietog sei eben⸗ alls eine Zusammenkunft vereinbart worden, welcher die drei Kommissare beiwohnen würden. Der Friede sei gesichert, beide Theile seien friedlich in ihre Dörfer zurückgekehrt und warteten jetzt die Aktion der drei Mächte ab. Die Kommissare bereisten ie Inseln, erklärten den Eingeborenen ihre 6 . und versoͤhnten dieselben. Dr. Solf übe das Amt des Präsidenten der Munizipalität aus und stehe in gutem Einvernehmen mit den Eingeborenen.
Die „Times“ . daß die Kommissare für die Er⸗ nennung eines Administrators einträten, welcher nicht Unterthan einer der drei Mächte sein solle. Demselben solle ein aus Vertretern der drei Mächte gebildeter Rath zur Seite stehen. Die Kommissare begünstigten ferner den Plan, den Ober⸗ häuptlingen eine ausgedehnte Vollmacht in den ihnen unterstellten Distrikten zu geben und einen aus Eingeborenen bestehenden Rath zu bilden, in welchem die einzelnen Bezirke vertreten seien und welcher in Apia tagen solle. . Rath solle das Recht haben, Resolutionen anzunehmen und Vorschläge in Angelegen⸗ heiten, welche lediglich die Interessen der Eingeborenen berührten, ,. Außerdem beabsichtigten die Kommissare, den
ächten eine Erweiterung der Jurisdiktion des Oberrichters, namentlich mit 7 me auf verschiedene Verbrechen, an⸗ zuempfehlen. Von Weißen und Eingeborenen seien bei den Kommissaren und bei den Konsuln zahlreiche Ansprüche auf Schadenersatz für Verluste während der letzten Feindseligkeiten und während des Bombardements gestellt worden.
. Wahliy siem mil vechäͤlmißtaäziger Vertretung der Pe ö. , ö ĩ .
chen Abgeordneten unterzeichnet.
Varlawentarische Nachrichten.
Die Berichie äber die gestrigen Sitzungen dee
n ee h. und des Hauses der Abgeordneten be⸗ nden sich in der Ersten Beilage.
Das Herrenhaus erklärte in der heutigen (16. Sitzung, welcher der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten D. Dr.
Bosse beiwohnte, zunächst einige zur Berathung im Plenum
nicht geeignete Petitionen für erledigt und ging dann zur einmaligen Schlußberathung des aus der Initiative des
,. der Abgeordneten k Gesetzentw urfs,
etreffend die Ergänzung der gesetzlichen Vorschriften über 9 Ausübung der Jagd auf eigen em Irn g e fher er.
Der Berichterstatter Fürst zu Salm⸗Horst mar empfiehlt die unveränderte Annahme.
Die Vorlage wird unverändert angenommen.
Sierauf folgt der mündliche Bericht der X. Kommission über den in veränderter Fassung von dem Hause der Ab⸗ geordneten zurückgelangten Entwurf eines Gesetzes, be⸗ treffend den Charfreitag.
Ein Antrag des Grafen von Pfeil⸗Haus dorf, der die Fassung des Abgeordnetenhauses ändern will, ist zwar ein⸗ gebracht, aber nach einer Bemerkung auf der Tagetzordnung wieder zurückgezogen.
Berichterstatter Herr von Wedel ⸗Piesdorf giebt einen Ueberblick über die Entstehungegeschichte und die Abänderungen der ursprünglichen Regierungsvorlage, über die früheren Verhandlungen im Herren—⸗ hause und die Berathungen des Abgeordnetenhauses. Die vom Abgeordneten hause uf lofsẽs Fassung nähere sich der ursprünglichen Regierungevorlage und hebe nur hervor, daß der Charfreitag ein bürgerlicher Feiertag sein solle. Redner empfiehlt die Annahme der Beschlüsse des anderen Hauses, weil die Beschlüsse des Herrenhauses, wie sie sich auf Grund des Antrages des Grafen von Pfeil gestaltet hätten, nicht aufrecht zu halten seien. Vom evangelischen Standpunkte aus wäre es das Erwünschteste gewesen, die ursprüngliche Regierungs vorlage ohne den zweiten Satz, der die besonderen Vorschriften enthält, anzunehmen. Aber daß Verbot der gewohnten Arbeit am Charfreitag wäre von den Katholiken als ein Gewissensdruck empfunden worden, ob mit Recht oder nicht, darauf könne man nicht eingehen.
(Schluß des Blattes.)
Nr. 27 des Eisenbahn⸗Verordnung sblatts“, heraus—⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 3. Juli, hat folgenden Inhalt: Allerhöchste Konzessionsurkunde, betr. die Er⸗ weiterung des Broblthaler Eisenbahnunternehmens, vom 7. Juni 1899. — GErlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 19. Juni 1899, betr. Ausübung des staatlichen Aufsichtsrechts über die Erweite⸗ rung des Brohlthaler Eisenbahnunternehmeng; vom 24. Juni 1899, betr. Stempel zu Verträgen über Anlage u. s. w. von Anschluß⸗ gleisen; vom 2. Juni 1899, betr. Abänderung der Allgemeinen Ver⸗ tragsbedingungen für die Ausführung von Erd⸗ uẽ. s. w. Arbeiten, sowte von Hochbauten und Bauten; vom 28 Juni 1899, betr. Ueber⸗ führung von Militäranwärtern in andere Dienstzweige; vom 28. Juni 1899, betr. Anwärter für den mittleren nichttechnischen Eisenbahn⸗ dienft. — Nachrichten.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die deutsche Theerfarben⸗Industrie 1883 bis 1898.
(Stat. Korr.) Die Herstellung künstlicher Farbstoffe hat sich in Deutschland seit 30 Jahren aus kleinen Anfängen schnell zu einer wichtigen nationalen Thätigkeit entfaltet. Das Streben dieses Gewerb⸗ zweiges geht bekanntlich dahin, die bisher aus organischen Natur— erjeugnissen, wie Farbpflanzen, Farbhölzern, Insekten, Mollusken u. s. w. erfielten natürlichen Farbstoffe auf künstlichem Wege wohlfeiler, reiner und in einer jzum Färben auch bequemeren Form darzustellen, außerdem aber neue Farbstoffe zu gewinnen, welche die natürlichen an Lebhaftigkeit und Wirksamkeit nicht nur erreichen, sondern noch übertreffen. Seit⸗ dem im Jahre 1868 die Entdeckung gemacht wurde, daß der wichtige Krappfarbstoff, das Alizarin, sich auf billige und bequeme Weise aug einem Kohlenwasserstoffe des Steinkoblentheeres herstellen läßt, hat die Verwendung der bei der Theerdestillation erzielten Stoffe zur Farbebereitung nach und nach den heute beobachteten großen Umfang erreicht, sodaß in Deutschland ungefähr fünfmal so viel künstliche Farben als in allen übrigen Ländern zusammen gewonnen werden.
Nach der deutschen Berufs und Gewerbejählung waren am 14. Juni 1895 im Deutschen Reiche 25 Gewerbebetriebe zur Erzeugung von Anilin und Anilinfarben uns 48 Gewerbebetriebe (außerdem 7 Nebenbetriebe) zur Herstellung von sonstigen Kohlentheer Derivaten lalso nicht nur von Farben, sondern auch von anderen Stoffen, wie Benzol, Pikrinsäure u. s. w.) vorhanden. Die Anilinfabriken be—⸗ schäftigten 7266 Personen, die letzteren Betriebe 4194, beide jusammen also 11 460 Personen.
Ein deutliches Zeugniß für die erfreuliche Entwickelung der deutschen Theerfarben⸗Industrte gewährt deren Absatz nach dem Aus lande. Es wurden nämlich ausgeführt n, ,. 5 ö
; nilinöl, nilin⸗ und andere im Jahre Alijarin Anilinsalze Theerfarbstoffe 663 3819
6b 4822 1713 4646 1699 5702 2137 6 544 2 528 6 906 2998 6 975 3 830 7280 4403 8 680 46690 10725 4096 11 560 6318 12368 71136 15789 7798 16233 9178 17639
12 360 19712.
Läßt schon ein oberflächlicher Blick auf diese Zahlenreihen ohne weiteres die bedeutende Steigerung der Ausfuhr der genannten drei Farbstoffgruppen erkennen, so zeigt sich im besonderen, daß — wenn auch unter mehrfachen Schwankungen — seit 1883 die Ausfuhr
von Alizarin auf über das Doppelte, diejenige von Anilinöl und Anilinsalzen auf dag Neunzehnfache und diejenige von Anilin und
anderen Theerfarbstoffen auf das in fe. wuchs. Die wichtigsten Abnehmer Deutschlands für Alizarin bilden (nach dem Umfange des Bejuges geordnet) Britisch⸗Ostindien, die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien, für Anilinöl und Anilinsalje die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika, Rußland, die Schweiz und Frank. reich, für Anilin⸗ und andere Theerfarbstoffe endlich die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Oesterreich Ungarn, China, It
alien und Britisch⸗Ostindien. Jedes der genannten Länder entnahm 1898
mebr als 10000 Dopp ner v stee. nach den Verein: 7 ; ttzten Jahre allein 9 n 1 anderen Theerfarbstoffen abgesetzt.
Cinkommensvertheilung in Oester reich und Preußen.
Im Jahre 1893 kam von Inama⸗Sternegg, bei seiner Be⸗ rechnung des österreichischen Vollseinkommens von ewissen Daten über die Verlassenschaften ausgehend, Re dem 9. niß, daß ö Volkseinkommen des eigleithanischen Oesterreich nicht . 2400 Millionen Gulden betragen könne (. Stattftische Monatsschrift /, 1893, S. 19. In einem vor kurzem in der ift Volkswirthschast, Sozialpolitik und Verwaltung (8. Bw. S. 23 ff.) veröffentlichten Aufsatze über die ersten Ergebnisse der Personal. Einkommensteuer in Oesterreich berechnet der Minssterial- rath Dr. Robert Meyer das österreichische Volkseinkommen auf etwas über 3 Milliarden Gulden. Mit dieser Ziffer stimmen die Aug⸗ führungen des österreichischen Finanz ⸗Minssters Dr. Kall (in der Sitzung des österreichischen Abgeordneten Hauseg vom 6. Dezember 1898) Überein, wo dieser in längerer Darftellung zu dem 6. lam, man könne als Mindestschätzung des Ginkommens der Bevölkerung n,, den Betrag von rund 3009 Millionen Gulden an⸗ nehmen). ö.
Dem vorerwähnten Aufsatze des Ministerialraths Dr, Rob. Meyer entnimmt nun die „Zeitschrift für Sozialwissenschaft! folgende Nebersicht der Vertheilung von Einkommensteuerpflichtigen mit über 600 Fl. bezw. 1014 S6 Einkommen auf die verschiedenen Einkomment⸗ klassen in Oesterreich und Preußen im Jahre 1897/98:
Desterreich . Preußen Einkommen o Einkommen olo bis 600 Fl. . . . 0, 239) — —
über 600 - 1800 5 ... 82,25 über 1014 - 3000 Æ ... 83, 95 1800-3600 ... 11,91 3000 - 6000 Lc... 3600-6000 ö 6000 - 9500
2.51 9600 0 100,00 Es ist, meint der Verfasser jener Abhandlung mit Recht, sehr merkwürdig, daß die Einkommengvertheilung in Oesterreich sich hier so ähnlich jener in Preußen darstellt. Allerdings würde, wie aus den von ihm an anderer Stelle seines Aufsatzes entwickelten Ziffern hervor⸗ geht ein anderes Bild gewonnen, wenn man die hier unterschiedenen
Klassen der Bezieher von Einkommen Über 600 Fl. in Vergleich
setzt zur Gesammtbevölkerung (statt zur Gesammtheit derer, die über
600 Fl. oder 1014 66 Einkommen haben). Dann würde sich ergeben,
daß die Gesammtheit der nt mit einem Einkommen über 660 Fl. in Oesterreich einen viel kleineren Theil der Beoölkerung aus- macht als in Preußen, und infolge dessen würde dann auch die Be⸗ setzung der einzelnen Einkommensklassen über 600 Fl. dem traditionellen milde von den Einkommensverhältnifsen der Bevölkerung der beiden
Länder mehr entsprechen. Nichtsdestoweniger bleiben die mitgetheilten
Ziffern im höchsten Grade interessant, insofern sie nämlich ausweisen,
daß innerhalb des Kreises der Einkommen über 600 Fl. oder 1000
die Gliederung der Einkommensklassen in zwei Staaten von ver⸗ schiedenen Wirthschaftsbedingungen und jedenfalls verschiedenem Reich- thum eine überraschend ähnliche ist.
Ueber die Zahl der Reichen in Wien und Berlin enthält der Aufsatz von Dr. Robert Meyer folgende Angaben: Wien 1897 / 98 Berlin 1893 / 94 Einkommen Zahl der auf 1loJ000090 Einkommen 9 der auf 100000 in Gulden Bezieher Einwohner in Mark ezieher Einwohner 15 bis 30 000 1454 92 25 bis 50 000 3 289 210 30 bis 60 000 578 37 bo bis 100 000 877 55 über 60 000 308 19 über 100 c 000 472 30
2340 148 4 638 2nd
Aug diesen Ziffern würde hervorgehen, daß die „oberen . tausend“' in Wien durch 2340, in Berlin durch 4638 einkommensteuer⸗ pflichtige Personen (denen ihre Familien zuzurechnen sind), in Berlin also durch fast genau die doppelte Zahl repräsentiert sind. Für Berlin ist überdies ein weiter zurückliegendes Jahr zum Vergleich herangezogen und seitdem die Ziffer der Reichen zweifellos noch etwas gewachsen; dem fteht aber gegenüber, 6. es sich in Wien um das erste Jahr der neuen Einkommensteuer handelt, in dem die Ein⸗ r, noch nicht überall eine vollständige gewesen sein ürfte.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand der Färber im Distrikt Elberfeld (gl. Nr. 155 d. Bl. erstreckt sich, der Köln. Ztg.. zufolge, auf die Firmen von Vagen und de Haas, Müller, J. P. Lohe, Kaulen, Beek, Peter Lohe u. Co., v. Scheven u. Co.,, de Haas, Hermes und Kirberg sowte Langenbeck. Eine am Montag abgehaltene Versammlung der Seidenfärber beschloß, das Anerbieten verschiedener Färbereien, den über 21 Jahre alten Arbeitern den Lohn von 21 M zu be⸗ willigen, abzulehnen, da auch die jugendlichen Leute, die eben die Lehrzeit beendet haben, den gleichen Lohn zu beanspruchen hätten. Was das Verbot der Ueberstunden anbelangt, jo wurde die Forderung insofern herabgesetzt, als beschlossen wurde, in dringenden Fällen Ueberstunden für 50 3 ju machen. In Elberfeld bestebt seit mehreren Jahren in dieser Branche die 10stündige Arbeitszeit. Ferner wurde beschlossen, einen Delegirten nach Krefeld zu senden, um Zuzug zu verhindern. Der Ausstand dauert unverandert fort. Für gestern war wieder eine Versammlung anberaumt.
Hier in Berlin beschlofsen die lokalorganisierten Zimmerer in einer am Montag Abend abgebaltenen Versammlung, gemeinsam mit den zentralorganisierten Zimmerern in eine Lohnbewegung zur Erzielung besserer Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen einzutreten, aber von einer Arbeitsniederlegung abzuseben. Es wurde ke⸗ schlossen, einen Mindesllohn ven 60 3 für Junggesellen, einen allgemeinen Stundenlohn von 665 8 bei neun⸗ stündiger Arbeitszeit, die Errichtung eines gemeinsamen Arbeits- nachweises, sowie bessere Schutzvorrichtungen auf den Bauten zu ver⸗ langen, mit den Arbeitgebern zur Festlegang dieser Bedingungen zu unterhandeln und erforderlichenfalls das Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts anzurufen.
Zu dem seit Mai andauernden Auëstand der Maurer in Augsburg (vgl. Nr. 117 d. Bl) wird den M. N. N.“ unter dem 1. Juli von dort gemeldet: Nachdem die Maurermeister einer aber⸗ maligen Bitte des Regierungs⸗ Präsidenten von Lermann, ju einer Rücksprache bei ihm zu erscheinen, nicht entsprochen hatten, traten heute Nachmittag die Gehilfen in den verschärften Strike ein. An strikenden Gehilfen befinden sich zur fen am Platz ein⸗ schließlich 20 vor wenigen Tagen eingetroffener Italiener, e sich mit den Strikenoen solidarisch erklärt haben.
Kunst und Wissenschaft.
Auch neben der Großen Berliner. Kunst⸗Ausstellun jenigen der Sezession wird sich das Interesse der Kunstfreunde gern der gegenwärtigen Ausstellung einer kleinen Zahl belgischer Künstler im Salon von Keller und Reiner (Potsdamer-
:
ensiten, die aus besonderen Gründen gezäblt sind, aber 3 n
verständlich nur einen minimal . 2 k —— Bruchtheil derer, die