r Titel
Bekanntmachung.
Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 18935 (Gesetz Samml. S. 152) wirh hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahr zu den Kommunalabgaben einschätzhare Reinertrag aus dem Betriebsjahr 1898 bei der Dortmund⸗⸗Gronau⸗ Enscheder Eisenbahn auf 1920000 M festgestellt worden ist.
Elberfeld, den 10. Juli 1899. ;
Der Königliche k. ieck.
Vorle sungen
an der Königlichen Forst⸗Akademie Hannöv. Münden . n g, . 1899/1900.
Beginn des Winter⸗Semesters: Montag, den 16. Oktober 1899,
z Schluß: 14 Tage vor Ostern 190990.
Ober⸗Forstmeister Weise: Waldbau, Methoden der Forsteinrich⸗ tung, forstliche Exkursionen. 9. J
Forstmeister Dr. Fentsch: Agrar und Forstpolitik. Ablösung der Grundgerechtiglejten, Forstverwgltung, forstliche Exkursionen.
Forstmeister Michaelis: Foistgeschichte, Repetitorium, forstliche Exkursionen. ;
Forstmeisler Sellh eim: Forstbenutzung, forstliche Exkursionen.
Forst. Assessor Dr. Metz ger; Forstliches Repetitorium. ̃
Geheimer Regierungsrat, Professor Dr. Müller: Allgemeine Botanik, ö, , im Winterzustand, mitrostopische Uebungen, botanisches Repelitorium. ;
Geheimer Regierungsath, Professor Dr. Metzger: Spezielle Zoologie, zoologisches Repetitocium
orst-⸗ Assessor Pr. Milani: Zoologisches Repetitorinm. ;
. Dr. Couneler: Anorganische Chemie, Repelitorium für Chemie und Mineralogie. d,, ö
Professor Dr. Hornberger: Meteorologie, physikalisches Re⸗ petit orium. ;.
Piofessor Dr. Baule: Mathematische Begründung der Wald werthberechnung, Holzmeßkunde und des Wegebaues, Mechanik, geo— dätische Aufgaben. .
Professor Dr. An drs: Bürgerliches Recht. .
Professor Dr. von Seelborst: Landwirthschaft für Forstleute.
Kreisphysikus Dr. Schulte: Erste Hilfe bei Unglücksfällen.
Anmeldungen sind an den Unterzeichneten zu richten, und zwar unter Beifügung der Zeugnisse über Schulbildung, forstliche Vor bereitung, n sowie eines Nachweises über die erforderlichen Mittel und unter Angabe des Militärverhältnisses.
Hannöo. Münden, im Juli 1899. ,
Der Direktor der Forst⸗Akademie. Weise.
Per sonal⸗ Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
AbschleLsbewilligungen. Im aktiven Heere. Han— nover, 16. Juni. v. Lin fin gen, Lt. beim Invalidenbause in Karlshafen, aus dem Etat dieses Invalidenhauses ausgeschieden.
Im Sanitäts⸗Korpg. Travemünde, an Bord S. M. Nacht Hobenollern *, 30. Juni. Befördert sind: Dr. Hampe, Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des 7. Thüring. Inf. Regts. Nr. 6, Dr. Kowalk, Ober-Stabearzt 2. Kl. und Regts. Arit des Kaiser Alexander Garde⸗Gren Regts. Nr. 1, Dr. Schneider, Ober⸗ Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regt, von Boyen (5. Ost- preuß.) Nr. 41. — zu Ober ⸗Stabtärsten L Kli die Stabs. und Bats. Aerzte: Dr. Vollmer des 3. Batz. Inf. Regts. von Alvend⸗ leben (6. Brandenburg.) Nr. 62. zum Ober, Stabtarzt 2. Kl. und Regts. Ar't des Ulan. Regt. Hennigs von Lreffenfeld (Altmärk.) Nr. 16, Dr. Zelle des 2. Bats. Gisenbahn⸗Regts. Nr. 2, zum Ober⸗ Stabtzarzt 2. Kl. und Regtz. Arzt des 2. Bab. Drag. Regtz. Nr. 21, Dr. Scheller des 3. Vats. 1. Bid. Leib ⸗Gren. Regts. Nr. 109, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl und Regts. Arzt desselben Regts., dieser vorläufig obne Patent; die Obeiärzte: Dr. Bernegau beim 5. Westsäl. Inf. Regt. Nr. 3, zum Stabearzt bei der Unteroff. Schule in Ettlingen, Dr. v. Wasielewskt beim Magdeburg. i Regt. Nr. 36, zum Stabs. und Baits. Arjt deös 3. Baits.
nf. NRegts von Voigts , Rhetz (3. Hannov) Nr. 79, Dr. Stuckert beim Rhein. Inf. Regt. Nr 69, jum Stabs- und Bats. Arzt des 3. Bats. 1. Bad. Leib⸗Gren. Regts. Nr. 109, Dr. Thöle beim 3. Magdeburg. Juf. Regt. Nr. 66, zum Stabs- und Bats. Arzt des Füs. Bals. Leib⸗Gren. Regts. König Friedrich Wilbelm III. (1. Brandenburg) Nr. 8, Dr. Morgen“ roth beim Inf. Regt. von Boyen (5. Ostpreuß.) Nr. 41. zum Stab und Abtbeil. Arzt der reitenden Abtheil. dea Feld Art. Regts. Nr. 35, Dr. Schuster beim Kommando des Landw. Ben ks 1 Berlin, zum Stahs⸗ und Hats. Arzt des 3. Bat. Inf. Regts. von Alvensleben (6. Brandenburgisches; Ne. 52; die Assist. Aerite: Dr. Peters beim 2. Rhein, Feld⸗Art., Regt. Nr. 23. Dr. Friedrich beim Inf. Regt. Herwarih von Bitienseld (. Westsäl.) Nr. 15, Dr. Franke beim J. Hamnov. Feld ⸗ Art. Regt. Nr. 26, Dr Mom burg beim Großherzogl. Mecklenburg. Gren. Regt. Nr. 89, Dr. Kahle beim Inf. Regt, Nr. I29, hr Kleine beim Magdeburg. Train. Bat. Nr. 4, — zu Oberärzten; die Unterärzte: Dr. Chop beim Inf. Regt. Ne. 1651, Br. Rem p beim Füs. Regt. Fürst Karl Anton von Hoben— zollern (Hohenzoll n) Nr. 40, Dr. Neumann beim Inf. Regt. Don Goeben (2. Rhein) Nr. 28, dieser unter Versetzung zum 7 Rhein. Inf. Regt. Nr. 69, Stüler beim 3. Thüring. Inf. Regt. Nr. 71, Dr. Rissom beim Inf. Regt. Nr. 99, dleser unter Ver setzung zum Inf. Regt. Markgraf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60, Eisenhuth beim Großherzogl. Hess. Feld. Art. Regt. Nr. 25 (¶ Großherzogl. Art. orps) — ju Assistenz.⸗ Aerjten; die Ohexärrte der Res.; Dr. Roether deg Landw. Bezirks mburg Dr. Rosenthal des Landw. Bezirks 111 Berlin, Dr. in demann des Landw. Bezirks Hannover, Prof, Dr. Jordan des Landw. Bezirks Heidelberg, Dr. Carius des Landw. Bezirks Detmold, Dr, Toepiisß des Landw. Bezirks Hamburg, Dr. Gericke des Landw. Bezirks JI Braunschweig, Dr. Gensen des Lan w. Berirks I Berlin, Dr. Hennings des Landw. Benirks Lübeck, Pr. Ia Roche deg Landw. Bezirks 11 Bochum, Dr. Ebbingbaus des Landw. Bezirks 11 Bremen, Dr. Ghm dez Landw. Bezirks Rasten. burg, Dr. Maiweg des Landw. Bezirks 1 Bochum, Köhler (Her⸗ mann) des Landw. Bezirks Neusalz a. O., Dr. Mildenstein des Landwehr ⸗ Bezirks 1 Altona, Dr. Brem er des Landwehr Betrka Barmen, Dr. Speyer deg Landwehr, Bezirk, 111 Berlin, Dr. Wesenberg deg Landwehr Bezirks Lennep, Pr— , Beninga. det Landw. Bestkkg Limburg 4. E., Dr. Roch des Landw. Bezirks Wiesbaden, Dr. Theodor des Landw. Bezirke Königsberg. Dr. Oliven, Dr. Brehm des Tandw. Be irt 111 Berlin, Dr. Gottichalk des Landw. Bezlrtg Kalau, Pr. ö ch des Landw. Bezitts III Berlin, Dr., G6rdeg des Landw.
Landw.
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zirks Stettin, 4 *
Hr des des Bezirkk; Hannober, Dr des Landw. Bertrks Siegen. Dr. Ritt er des Landw. Bezirks Anklam, Dr. Neck des Landw. Bezi ks Halle a. S., Mügel des Landw. Bezirks Straßburg, Strübe des Landw. Bezin ks He delberg, Dr. Bayer des Landw. Bezirks St. Johann, Dr. Krieg des Landw. Bezirks Jauer, Dr. Bu sch, Assist. Arzt der Landw. 1. Auf⸗ gebot des Landw. Bezirks Rostock, — zu Qberärzten; die Unteräͤrzte der Res.; Paukstat des Landw. Bezirks Königsberg. Jaeger des Landw. Bezirks Lötzen, Dr. Goldschmidt des Landw. Vezirks Belgard, Dr. Grünberg des Landw. Bezirks Stralsund, Bothe des Landw. Bezirks Frankfurt a. O., Dr. Weber des Landw.
Bezirs 111 Berlin, Dr. Buhr des Lando. Beziiks Stendal,
Dr. Müller des Landw. Beiirks Halle a. S, Dr. Dohrn des Landw. Bezirks Kiel, Dr. Korte des Landw. Bezlrks Danzig, Dr. Küstermann des Fandw. Bezirks Halle a. S., Dr. Schulz, Dr. Bleisch, Dr. Plato des Landw. Bejitks 1 Breslau, Dr. Budde des Landw. Bezirks J1 Bochum, Goller des Landw. Bezirks Düsseldorf, Zink des Landw. Vezirks Köln, Dr. Bendix des Landw. Bezirks 111 Berlin, Dr. Osem ann des Landw. Be zirks 1 Bremen, Zuckschwerdt des Landw. Bezirks Rostock, Dr. Deseniß, Dr. Schrader des Landw. Benirts Hamburg. Dr. Baum des Landw. Bezirks Göttingen, Dr. Huschenbett beg Landw. Bezirts Hannover, Bachmann des Landw. Bezirks 1 Cassel, Gisenlohr, Garthmann des Landw. Bezirks Freiburg, Ache rt, Dr. Ben jamin des Landw. Bezicks Straßburg, Dr. Mierendorff des Landw. Bezirks Dang, Dr. Joeckel des Landw. Bezirks Mainz, Dr. Abe des Lazdw. Bezirks Marburg, — ju Alssist. Aerzten. Dr. Müller, Ober⸗Stabzarzt 2. Fl. und Regte. Arzt des Tüs. Regzttz von Gersdorff (Hess) Nr. S0, Dr. Pann witz, Oker. Stabearzt 2. Kl. und Regtt. Arzt des Eisenbahn-⸗Regts. Nr. 2, Dr. Musehold, Ober -Stabsarmt 2. Kl. und Regitz. Arzt des In. Regt. Nr. 1338, — ein Patent ihres Dlenstarades verliehen. Dr. Hentschel, Oberarzt der Res. des Laudw. Bezirks Oels, im aktiv n Sanitäts⸗Korpa und zwar als Oberarzt mit einem Patent vom 30 Juni d. J. bein Kolberg. Gren. Regt. Graf Gaeisenau (2. PoÜoanm.) Nr. ᷓ“, Dr Grote, Assist. Arzt der Res. des Landw. Bezirks Hannoper, im aktiven Sanität. Korpg und zwar als Assistenz Arzt mit einem Patent vom 39. Juni d. J. beim Militär ⸗ Reitinstitit. — ang'estellt. Dr. Blau, Stab ⸗ und Bataillons Arzt des Füsilier⸗Bataillonsz Leib= Gren. Regtg. König Friedrich Wilhelm 1II. (1. Brandenburg.) Nr. 8, zum 2 Bat. Eisenbahn⸗Regtè. Nr. 2, Dr. Greiner, Oberarit bei der Unteroff. Schule in Weißenfels, zum Gren Regt. König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2, Dr. Obermayer, Asstst. Arzt beim Nassau. Feld. Att. Regt. Nr. 27, zum Fuß-Art. Bat. Nr. 15, Dr. Schaver, Assist. Arzt beim Füs. Regt. Königin (Schleswig⸗ Holstein.) Nr. S6, zum Kommando des Landw. Beztiks J Berlin, — versetzt. Dr. Friese, Stabs. und Abtheil. Arzt der reitenden Abtheil. des Feld- Art. Regtz. Nr. 35, Aà la suite des Sanitäte⸗ Korps gestellt. Gernet, Ober⸗Stabearzr 1. Kl. und Regts. Arzt des 1. Bad. Laß Gren. Regttz. Nr. 109, mit Pen sion, dem Charakter als General- Oberarzt und seiner bis⸗ herigen Uniform, Dr. Peus, Ober-Stabtarzt 1. FI. und Regig. Arzt des Ulan. Negts. Pennings von Treffenfeld (Altmärk! Nr. iß, mit Pension und seiner bißhertgen Uniform, Dr. *I In, Ohes-Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Acht des 2. Bad. Drag. Negts. Nr. 21, mit i Dr. Sohotta, Stabzarzt bet der Unteroff. Schule in Ettlingen, mit Pension nebst Aussicht auf Ansteuung im Zivsldienst, Dr. Kresin, Stabtarzt der Rel. des Landw. Bezirks Danzig; den Stabsärzten der Landw. 1. Aufgebots: Härtelt des Landw. Bezirks Görlitz, Dr. Likowski, des Landw. Bezirks Schrinm, Dr. Piro des Landw. Beiirks L Krier, De. Gerber des Landw. Bezirts Flensburg, Dr. Knickmeyer. Stabsarjt der Landw. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Barmen, Dr. Ne sselmann, Stabsarzt der Landw. 2. Auf- gebots des Landw. Bezirk Marierburg, Dr. Keil, Ozerarzt der Landw. 2. Anfgebots des Landw. Bezirks Halle a. S, — der Ao— schied bewillizt. Dr. Burkhardt, Stabz. und Batz. Arzt des 3. Bate. Inf. Regtz. von Voigts Rhetz (3. Hannov.) Nr. 79, unter Uebertritt ju den Sanitäts Ossizteren der Landw. 2. Aufgebots, Hartmann, Assist. Arzt beim Inf. Regt. Nr. 131, unter Uebertritt zu den Sanirärs-Offijieren der Ref., — aus dem akti sen Sanitäts- Korps austzeschieden. Königlich Sächsische Armee.
Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförde⸗ rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 7. Juli. Meißner, Obenmst, beauftragt mit der Fübrung der 2. Inf. Brig. Nr. 46, unter Ernennung jum Kommandeur derselben, zum Gen. Major, vorläufig ohne Patent, besördert. v. Haugk, Oberst, beauftragt mit der Führung der 2. Kav. Brig. Nr. 24, zum Kommandeur derselben ernannt.
Begmte der Militär Verwaltung. d
Durch Verfügung des Kriegs Ministerium s. 29. Juni. Meyfarth, Unter⸗Roßarzt der Landw. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Glauchau, Denn bardt, Unter Roßarzt der Res. des Landw. Bezirks Dresden. Neust, Priemer, Unter. Roßarjt der Res. des Landw. Bezirks Wurzen, Karnahl, Uater⸗Roßarzt der Res. des Landw. Bezirtg Leipzig, Gebauer, Unter Roßarzt der Res. des Landw. Hezirks Pirna, Dittrich, Unter⸗Roflarit der Landw. . Aufgebot, des Landw. Bezirks Vresden-Neust, Naumann, Unter ⸗Roßarzt der Res. des Landw. Bezirks Annaberg, — zu Roß— ärjten des Beurlaubtenstandes befördert. .
7. Juli. Frötzschner, Zablmstr. Aspir. und Militäranwärter, unter dem 1. Juli 1859 als Rendantur⸗-Assist. beim Kadettenkorpz zu Dresden angestellt.
Kaiserliche Schutztruppen.
Travemünde, an Bord S. M. Yacht „Hohenzollern, 20. Juni. Dr. De mpwolFff, Oberarzt bei der Schuptruppe für Südwest⸗Afrika, jum überzähl. Stabtarzt befördert.
Niftamiligt⸗ Den tsches Reich. Preu ten. Berlin, 12. Juli.
Aus Söholt, vom 11. Juli, Abends, wird dem W. T. B. gemeldet: Seine Majestät der Kaiser und Köni machten heute mit den gesammten Herren der Umgebung die Partie nach dem Djubrand, der fest zugefroren und ebenso r. . Landschaft mit Schnee bedeckt war. An Vord
es wohl.
Bahern.
Wie dem „W. T. B.“ aus München gemeldet wird, hat, soweit sich das Ergebniß der Urwahlen für die Kammer der Abgeordneten bisher überblicken läßt, das Zentrum die drei Mandate in Straubing verloren Es hat dagegen Mandate . in Deggendorf, Passau, Regensburg uͤnd Weiden, ferner gemeinsam mit den Sozialdemokraten in München J, in Steyr und voraussichtlich in Zweibrücken. Das Zentrum dürfte bei den Hauptwahlen gegen 19 Mandate mehr als bisher und damit die absolute Majorität in der Kammer der Abgeordneten erlangen. Die Sozialdemo— kraten haben ihre bisherigen Sitze behauptet und gewinnen durch das Kempromiß mit dem Zentrum im Ganzen vielleicht sieben neue Mandate.
Baden.
Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin verlassen, wie die „Karksr. Ztg.“ meldet, heute St. Blafien, um nach Waldshut und dann mit der Eisenbahn über Zürich nach Chur zu reisen. Von dort werden Höchstdieselben nach Churwalden fahren, daselbst übernachten und morgen über den Julierpaß sich nach St. Moritz begeben. Dort beabsichtigen Ihre Königlichen Hoheiten bis zu den ersten Tagen des August zu verweilen, um dann nach Schloß Mainau zu . l
Reuß ä. L.
Seine Durchlaucht der Fürst ist vorgestern von Teplitz wieder in Greiz eingetroffen.
Oe sterreich⸗ Ungarn.
Im ungarischen Oberhaguse gelangten gestern die Ausgleichsvorlagen zur Berathüng. Der Minister⸗ Präsident von Szell ergriff dabei das Wort, um den Stand— punkt der Regierung in der Frage der Zollgemein⸗ schaft mit Oesterreich zu vertheidigen. Er wies darauf hin, daß im Falle der Zolltrennung etwaige Hoch— schutzzölle zur energischen Förderung der Iandustrie Gegenmaßregeln hervorrufen würden, welche den Export und die Landwirthschaft Ungarns schädigen dürften; auch sei die Förderung jener Industrien, für welche die Vor— bedingungen im Lande gegeben seien, im Rahmen des gemein⸗ samen Zollgebietes uicht ausgeschlessen, was die erfreuliche Entwickelung einiger Industrien beweise. Sämmtliche Aus—⸗ gleichsvorlagen wurden unverändert angenommen.
Nach Schluß der Sitzung hatte der Minister⸗-Präsident von Szell eine Konferenz mit dem österreichischen Minister⸗ Präsidenten Grafen Thun und dem österreichischen . Minister Baron Di Pauli, in welcher die Termine für das Inkrafttreten der Ausgleichsgesetze vereinbart wurden. Mit Rücksicht auf den Beginn der Pro⸗ duktions⸗ Kampagne soll zuerst das Zuckersteuergesetz promulgiert werden und dann nach und nach die Veöffent— lichung der übrigen Gesetze erfolgen; das Bankstatut soll erst nach der für den Monat September anberaumten Generalver⸗ sammlung der österreichischungarischen Bank veröffentlicht werden. — Graf Thun und Baron Di Pauli kehrten gestern nach Wien zurück. ö.
Der . Reichstag ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute durch ein Königliches Reskript bis zum 28. Sep⸗ tember vertagt worden.
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Unterhau ses rekapitulierte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain auf eine Anfrage Campbell Bannerman's die bereits bekannten Vorschläge des Präsidenten Krüger und fügte hinzu, daß es in Ermangelung vollständigerer Mitiheilungen un⸗ möglich sei, mit absoluter Sicherheit über die praktische Wirkung des ganzen Entwurfs zu urtheilen. Soweit man aus den vor⸗ liegenden Mittheilungen schließen könne, würden die in dem neuen Entwurf enthaltenen Bestimmungen keine sofortige Wirkung auf die Vertretung der ausländischen Bevölkerung im Ersten Raad haben. Es dürfte den Ausländern noch für lange Zeit kaum gelingen, irgend einen der dem Rand ve⸗ willigten Sitze zu erlangen.
Die 57. Batterie ist gestern für den Dienst in Süd⸗ Afrika bestimmt worden, sodaß jetzt fünf Batterien den Auftrag erhalten haben, nach dem Kapland zu gehen. Ferner wurden vierzig Lafetten für Maschinengeschütze gestern von Woolwich nach Southampton zur Einschiffung nach dem Kap esandt.
; Das deutsche Schulschiff „Stosch“ ist gestern früh in Spithead eingetroffen und hat Salutschüsse mit den Hafen⸗ batterien und der Garnison ausgetauscht.
Frankreich.
In dem gestrigen Ministerrath theilte der Minister⸗ Präsident Waldeck⸗Rousseau, mit, daß der von verschiedenen Blättern veröffentlichte Bericht des Polizei⸗ Präfekten an den Ober⸗Staateanwalt vom März d. J.; nach welchem die Partei, der Royalisten die Antisemiten⸗ liga und die Patriotenliga subventioniert und für den Putschversuch Döroulöde's 300 000 Fr. ausgegeben habe, thatsächlich von der Polizeipräfektur zu der Zelt eingeforderi worden sei, als die Untersuchung gegen die verschiedenen Ligen eröffnet wurde. Wegen der Veröffentlichung jenes Berichts sei eine Untersuchung eingeleitet worden.
Der r,. Gouverneur von Algerien, Senator Albert Gröpy ist gestern in Mont⸗sous⸗Vaubrey gestorben.
Der „Petit Parisien“ meldet aus Lille: Aus Anlaß der Haftentlaff ung des Schulbruders, Paters Flaminianug, welcher des Knabenmordes beschuldigt worden war, fanden gestern Kun d⸗ gebun gen statt. Tags über sah man nur Schüler der Bruder⸗
schulen mit Blumen . die Straßen nach der Erziehungs⸗
lt ziehen, um den freigelassenen Bruder zu ehren; aher , der Fabriken, gegen 8 Uhr, begannen größere An⸗ sammlungen in der Nähe der Anstalt; der Polizei gelang es nicht, die lärmende Menge augeinanderzutrelben. Sin Haufe von etwa 1000 Personen zog unter den Rufen „Nieder mit den Brüdern, nieder mit den Jesuiten, an die Laterne mit ihnen!“ vor die Wohnung des Gemeinderaths Kive; sämmt⸗ liche Fenster des Hauses wurden mit Steinen eingeworfen. Auch hier bemühte sich die Polizei vergebens, die Ruhe— störer zu zerstreuen; die Menge versuchte, einen Sicherheittz⸗ agenten, der seinen Revolver gezogen hatte, ins Wasser zu werfen, beruhigte sich jedoch bald nach Intervention einiger lvilpersonen. Als später ehemalige Schüler der Bruder⸗ schule Blumen nach der, Erziehungzanstalt brachten, stürzte sich ein Haufe von Erhitterten auf sie; Gewaltthätigheiten konnten indessen verhindert werden. Ein im Trambahn⸗ wagen fahrender Priester wurde, verhöhnt; die Polizei konnte ihn nur mit Mühe vor thätlichen Angriffen schützen. Vor den Gebäuden des katholischen Blattes „La Croix“ und des konservatlven Blattes „Depeche“ fanden lärmende Kund⸗ gebungen statt; die Fenster dieser Gebäude wurden zer⸗ trümmert; eine große Ansammlung auf der Grande Place wurde von der Polizei austeinandergetrieben. Die Kund⸗
gebungen dauerten bis Mitternacht.
Rußland.
Wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, wurde gestern in der Isagks-Kathedrale eine Seelenmesse für den verstorbenen Groß fürsten⸗ Thronfolger Georg Alexandrowitsch zelebriert, welcher das diplomatische Korps, die Spitzen der Zivil- und Militärbehörden, sowie die Offijier— korps des deutschen Schulschiffs „Charlotte“ und des dänischen Panzerschiffs „Tordenskjöld“ beiwohnten. 16
Nachdem der Kommandant des deutschen Schulschiffs „Charlotte“, Kapitän zur See Vüllers vorgestern nach dem Einlaufen in Kronstadt den dortigen Marinebehörden die üblichen Besuche abgestattet hatte, wurde das Offizierkorps der „Charlotte“ von dem russischen Marine⸗-Offizierkorps ein⸗ geladen. Nach dem Einlaufen der „Charlotte“ in St. Peters⸗ burg stattete der Kapitän Vüllers sogleich dem St. Peters⸗ burger Hafenkommandanten einen Besuch ab, den dieser alsbald erwiderte.
Italien.
Der von der französischen Regierung begnadigte General Giletta di San Giuseppe ist, wie W. T. B.“ meldet, bei seiner Ankunft in Piacenza auf Befehl des Kriegs— Ministers, unter Vorbehalt weiterer Verfügungen, in strengen Arrest abgeführt worden.
Der Kardinal Mertel ist gestern im Alter von 94 Jahren gestorben.
Syhanien.
Die Deputirtenkamm er hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern die Berathung des Budgets mit der Erörterung des Gesetzentwurfs über die Unifikation der Staatsschulden
begonnen. ⸗ . Die Behörden haben beschlossen, den über Valencia
verhängten Belagerungszustand aufzuheben.
Statistik und Volkswirthschaft.
Arbeiter versicherung.
Bei der Hansegtischen Invaliditäts- und Alters versicherungsanstalt sind J. an Anträgen auf Gewährung von Renten eingegangen; a. an Altergrentenanträgen: im Taufe des Jahres 1891 1105, 1892 404, 1893 381, 1894 353, 1895 3654, 1896 351, 1897 314, 18938 268 und in der Zeit vom 1. Januar bit 30. Junt 1899 127, zusammen 3657; b. an Invalidenrenten« anträgen: im Laufe des Jahres 1892 181, 1893 301, 1894 550, 18965 895, 1896 948, 1897 1172, 1893 1440 und in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1899 8865, jusammen 6372 Mithin sind seit Be⸗ ginn des Jahres 1891 bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt an Rentenanträgen überhaupt eingegangen 16 029. Von den Alterrenten⸗ anträgen entfallen auf das Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck 6ä6, Bremen 786, Hamburg 2225 und von den Invaliden, rentenanträgen auf das Gebiet von Lübeck 678, Bremen 1956, Hamburg 5718. Von den Ansprüchen auf Altersrente sind bis Ende Juni 1899 3642 erledigt worden, und jwar 3157 durch Renten⸗ gewährung, 424 durch Ablehnung und 51 auf sonstige Weise. Von den Altersrenten Empfängern sind inzwischen 1081 ausgeschieden, von diesen sind 1020 verstorben. Von den Ansprüchen auf In validenrente sind bis Ende Juni 1899 6241 erledigt worden, und jwar 4827 durch Rentengewährung, 1235 durch Ablehnung und 179 auf sonstige Weise. Von den Invalidenrenten⸗ Empfängern sind inzwischen 1457 ausgeschieden, Von diesen sind 1340 verstorben. Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sich die noch im Bezuge der Rente befindlichen Perfonen folgendermaßen: Lübeck 376 Altertzrenten, 406 Invalidenrenten; Bremen 452 Alters. renten, 1171 Inyvalidenrenten; Hamburg 12598 Altersrenten, 1793 In—⸗ validenrenten. Die Jahressumme der bis jetzt gewährten Renten macht insgesammt 1166 457,40 4A aus (Altergrenten 513 47,20 , JInvalidenrenten 652 910, 20 (6), von welchem Betrage 362 556. 30 Altersrenten 173 105,40 S und Javalidenrenten 189 S581, 40 ) ür die inzwischen ausgeschiedenen Rentenempfänger abzusetzen sind. lach den Beruf szweigen vertheilen sich diese 31is7 Alterg⸗ und 4827. Invalidenrenten, Empfänger auf folgende Gruppen: Landwirthschast und Gärtnerei 257 Allers, und 218 Invalidenrenten- Empfänger, Industrie und Bauwesen 1347 Alters, und 2059 In— validenrenten. Empfänger, Handel und Verkehr 559 Alters. und II47 ,,, sonstißz Berufzarten 206 Alters⸗ und 274 Invalidenrenten. Empfänger, Dienstboten ꝛc. S803 Alters, und 1099 Invalidenrenten Empfänger. — JI. Anträge auf Rück. erstattung der Beiträge id eingegangen: a. Anträge gemãß § 30 des Gesetzes: im Laufe des Jahres 1835 45, 18536 2503, 557 35336, 1358 375358 und in der Jeit vom J. Januar bis 35 Juni 1895 0b, zusammen 11 815, B. 6 gemäß § 31 des Gefetzeg: im Laufe des Jahres 1895 83, 15956 357, js. zo, 15s 754 und in der Zeit vom 1. Januar bitz 30. Junt 1899 415, zusammen 2238, im Ganzen also 14 003 Anträge auf Rückerstattung der Beiträge. Von diesen 14 C63 Anträgen entfallen auf dag Gebiet von Lübeck 1095, Bremen S536, Hamburg 5537. Pavon sind erledigt: durch Rückzahlung 12 559, durch Ablehnung 882, auf sonstige Weise 114, jusammen 13 566, mithin unerledigt or. — 111. Am 1. Juni 1859 waren ferner 261 Versicherte auf Kosten der e ng Versiche rungzanstalt (um 1hell mit Zuschuß bon Krankenkassen) in Heilflätten fr n, ,. in sonstigen Kur, orten und in Krantenbäufern untergebracht; im Laufe des Miongtz Juni wurden weitere 159 e aufgenommen. Von diesen 400 Ver⸗ erten wurden im Laufe des Monatz Junt 1090 entlassen; mithin befanden sich am Schlusse dez Monats z5 i n. in , . hing 161 96 en dem . von . . ,., 86, . . Anträge mu aufe des Monats als ungeeigne abgelehnt werden. z ten im eue n
*
n, K
Gem e ind eyolit ische g. Die Stadt Ulm hat eine stäbtische Alters- und Inba⸗ liditätskafse für ihre Arbeiter errichtet. Rentenberechtigt werden die Arbeiter noch jehnjähriger Thätigkeit bei ftäbtischen Be= trieben; Alterzrente wird bei Vollendung des 65. Lebensjahres ge⸗ währt. Beiträge haben die Arbeiter zur Kasse nicht zu leisten; die Arbeiter der einzelnen Betriebe werden nach und nach ber neuen Fürsorge theilhaftig werden. Den Anfang machen sofort die Arbelter der Gaz⸗ und Wasserwerke. Die Höhe der Renten liegt zwischen 220 und 450
I.
Sparkassen in der Schweiz.
Innerhalb deg Zeitraumes von 1825 bis 1896 ist die Zahl der Sparkafsen der Schweiz von 44 auf 566 gefflegen. Von diesen 565 Kassen waren 377 eigentliche . 36 Fabriksparkassen und 153 Schulsparkassen. Welche Bedeutung die , . im Wirthschaftsieben der Schweiz im Laufe der letzten 60 Jahren ge—⸗ wonnen haben, zeigen nachfolgende, dem „Statistischen Jahrbuch der Schweiz“ (Bern 1898, S. 209 ff.) entnommene Zfffern:
. Zabl der Anzahl der Einlagebetra Jahr Sparkassen Einlagen auf 109 ir.
Fr. 1835 109 60 028 770 1852 163 181172 2523 1862 255 355 291 5261 1872 303 542 162 10821 1882 487 746 984 514 078000
18063 1896 566 1254 355 39 Soõb 000 30712
Einlagesummen
16789 0990 60 3657 0090 131 902000 288 836 0090
Zur Arbeiterbewegung.
In M. Gladbach hielten, der Rh. Westf. Itg. zufolge, am 10, Juli die ausständigen hundert Arbeiter der Kamm garn⸗ pinnerei eine Versammlung ab, in welcher beschloffen wurde, im Augstand zu verharren, biz hie Direkfon des Werkes den einem TheiJ der Arbeiter nicht gegehmen Spinnermeister entlassen und die zehnstündige Arbeitszeit elngefübrt habe. Tant Telegramm der „Köln. Ztg.“ vom 11. Juli kündigte darauf die Gladbacher Kammgarnspinnerei sämmtlichen autständigen Arbestern. Letztere müssen die von der Spinnerei gestellten Wohnungen räumen (vergl. Nr. 160 d Bl.).
Derselben Zeitung zufolge fand am 11. Juli in Elberfeld auf Vorschlag des Gewerberaihs im Rathbause eine Besprechung zwischen den Färbereibesitzern und dem Strikecomsté der ausständigen Färber pergl. Nr. 155 und 156 d. Bl.) statt. Da die Färberei⸗ hesitzer infolge der kurzen Einladungsfrist keine Stellung zu dem Emnigungghersuch nehmen konnten. verlief die Besprechung ergebnißlos. Nach Entschliehung der Färbereibesitzer soll heute ein neuer Ginigungs⸗ versuch gemacht werden. Die Färber halten an 21 S, Wochen lohn 6 etreffs der anderen Forderungen find sie zu Verhandlungen hereit.
Jun Zwickau, wo die Maurer ausständig sind, beschloß, der yz. · Ztg. nach, eine Versammlung am 9. Jul, den Ausftand fort- zusetzen, aber eine Vermittelung in dem Stresse mit den Unternehmern anzunehmen.
. NDasselbe Blatt berichtet, daß ein Formerausstand in der Sächsischen Gußstahlfabrik zu Döhlen auf dem Wege gütlichen Vergleichs beendigt worden ist. ;
In Bu dapest haben laut „Frkf. Ztg. im Laufe des 10. Jul 20 Werkstätten die Forderungen der ausständigen Tischler nach 19 o/o Lohnerhöhung und einer 5 stündigen Arbennszeit bewilligt (vergl. Nr. 160 d. Bl.).
Aus Brüssel meldet W. T. B.“ vom heutigen Tage: Dem „Vatriote“ zufolge ist unter den Hafenarbeitern von Antwerpen ein Ausstand ausgebrochen, der fich auf verschiedene Arbeiterkategorien ausde nt. Insbesondere fordern die Auslader für die Sonntags⸗ und die Nachtarbeit einen Stundenlohn von 1 Fr. Die Be— wegung werde bon allen katholischen und sozialdemokratischen Ver⸗ einigungen unterstützt.
Kunst und Wissenschaft.
Die Bibliothek des verstorbenen Professors Dr. Kögel von der Universität Ba sel, eines bedeutenden Germantffen, ist in den Besitz der Buchbandlung Gustap Fock, G. m. b. H, in Leip zig übergegangen. Die Bibliothek entbält namentlich viele werthvolle und vergriffene Zeitschriften reihen in seltener Vollständigkeit.
Baumesen.
In der Preis bewerbung für den Gesammtplan der Indust rie, und Gewerbe Ausstellung für Rheinland, West falen und benachbarte Bezirke in Düsfeldorf sind, wte das „Centralbl. d. Bau verw.“ mittheilt, rechtzeitig 13 Entwürfe eingegangen. Das Preisgericht, in welches an Stelle des verstorbenen Stavtbauraths. Frings in PVüsseldtorf der Reglerunge⸗Baumeßsster Ottmann daselbst berufen worden war, ertheilte den ersten Preis dem Architekten Georg Thielen in Hamburg, den zweiten Preis dem Architekten August Lachemther in Düsseldorf und den dritten Preis den Baumeistern Schulz u. Schlichting in Berlin. Zwei weitere Entwürfe des Architetten Jullus Wendler in Berlin und der Aichitekten Hoppe u. Emmingmann ebendaselbst wurden dem Aus— stellunggvorstande zum Ankauf empfohlen. Die sämmtlichen Pläne si nd n nr dorfer Kunstaewerbe· Museum bis zum 24. Jull öffentlich ausge stellt
Zur Eclangung von Entwürfen für die Kun stgewerbeschule und daß Kunst gewerbe Musenm in Dres den ist von dem sächsischen Ministertum des Innern ein Wetthewerb unter den deutschen Archltekten veranstaltet worden. An Preisen sind ausgesetzt ein erster von 2500, ein zweiter von 2000 und ein dritter von 1560 0 Dat Preisrichteramt haben übernommen die Herren Geheimer Hofrath Graff, Direktor der Kunft⸗Gewerbeschule und des Kunstgewerbe⸗ Museums, Landbaumeister Reichelt, Geheimer Baurath Waldow, Geheimer Hofrath Professor Dr. Wallot, sämmtlich in Dresden, und Stadt Baurath Professor Licht in Leipzig. Die Entwürfe sind am 1. November d. J. in der Kunst Gewerbeschule in Dresden (Antonz⸗ platz! einzureichen. Die Unterlagen können von der Kanzlei des sächsischen Ministerktums des Innern in Dresden (Seestraße 18) unentgeltlich bezogen werden.
Land ⸗ und Forstwirthschaft.
Grnteaussichten in Frankreich.
Havre, den 4. Jull 18959. Der Weizen steht im Ganzen sehr schög, und. man erwartet hierin, trotz des nicht geringen Schadengz, welchen stürmisches Wetter und Hagel in letzter Woche rerursfacht haben, eine gute Grnte. twas weniger , stehen der Roggen und die Gerste, aber auch in diefen Getreide sorten n n man sich noch eine gute Ernte und dieß besonders in der Bretagne. Der Hafer, welcher ziemlich mager stand und im Wachsthum infolge der kalten Wirterung der Monate April und Mai etwag zurückgeblieben war, hat aug dem Regen in der letzten Woche großen Nutzen gezogen.
Den Kartoffeln, Rüben und verschiedenen Gemüsesorten ist die seit kurzem herrschende feuchte Witterung ebenfalls sehr förderlich ge⸗ wesen; dagegen leidet unter derselben dle Einbringung der sehr gut ausgefallen en Heu⸗ und Kleeernte.
Der Grtrag der Cider⸗Aepfelbäume . im Ganzen demjenigen einer guten Hg m gleichkommen. Dlese Bäume sind in einigen n . überreichlich, in anderen dagegen wieder spärlich mit Früchten e 4 en. 2
254 , . . Wenn die Witterung nun vorherrschend trocken bleibt, dürfte im allgemeinen in Nord und West a dag diesjährige Ernte ergebniß daglenige eines guten Mitteljabres überschreiten und dem ⸗ jenigen des verfloffenen Jahreg sehr nahe kommen. .
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Weizeneinfuhr Marseilles.
Nach den Wochenübersichten des.! Scmaphore“ betrug die Welten einfuhr Marseilles auf dem Seewege: 9 ; ͤ 220 815 dæ,
in der Zeit vom 4. bis zum 3. Juan! .. 33 bah ßn aun Rüßlaa; 1575768 in der Zeit vom 11. bis zum 16. Junt . 6, dahon aus Rußland. n hz in der Zeit vom 18. bis zum 25. Juni.. . 164 692 dayon aus Nuß land. 65 in der Zeit vom 25. bis zum 30. Jun.... 208 335 ban nn, In den Docks und Entrevots von Marseille
28. Juni 10 00 dz.
166 140 befanden sich am
Saatenstand in Rußland.
Riga, den 3. Juli 1899. Das Wintergetrelde konnte im ver⸗ gangenen . erst spät angebaut werden, da die Dürre in der zwelten Hälfte des August, die rechtzeitige Vorbereitung dez Bodens, namentlich des schweren Ackers; hinderte. Oktober trat während einiger Tage Frostwetter ein, dag die jungen Saaten empfindlich schädigte. Der Winter brachte zwar keine große Kälte, aber einen häufigen Wechsel von Frost und Thauwetter, dazu im Januar eine Ueherschwemmung, sodaß viele schwach entwickelte Pflanzen, besonders des bei Eintritt des Winters nur wenig bestockten Roggens, zu Grunde gingen.
Der Frübling war kalt und feucht.
Das Grundwasser senkte sich ungemein langsam. Die Bear⸗ heitung des Bodens war schwer. Häufig mußte der Acker in nassem Zustande bearbeitet werden. Der Vortheil der Drainage trat in diesem Frübjahr besonders zu Tage,
Der Stand der Roggenfelder ist im allgemeinen unbefriedigend. Nur auf leichtem Boden, der im Herbst hatte früh besät werden können, ist ein besseres Ergebniß zu erwarten. ;
Weizen pflegt etwas später angebaut zu werden als Roggen, für ihn wird auch stets das bessere Feld genommen. Ueberdieg wird er überwiegend in dem klimatisch bevorzugten südlicheren Theil von Kur— un? Lipland angebaut. Hleraus erklärt es sich, daß die Weizenfelder viel besser stehen als der Roggen.
Die Som mersaaten sind jwar rechtzeitig bestellt, aber durch das ungünstige Wetter in der Entwickelung sehr zurückgehalten.
Klee hat gut überwintert und steht dicht, ist aber auch im Wacht Bw sehr zurückgeblieben. Vas letztere gilt auch vom Grag der
lesen.
Anfangs
Ernte⸗-Aussichten und Getreidehandel in Polen.
Warschau, den 4. Juli 1889. Die außergewöhnlich kühle Witterung und die anhaltenden Regengüsse im Junt haben das Reifen des Getreides aufgehalten und werden eine Verspätung der diesjährigen Ernte nach sich siehen. Wenn guck der Schaden, den die reichlichen Niederschlaͤge an verschiedenen Stellen den Saaten zugefügt haben, nicht unerheblich ist, so werden doch im allgemeinen bis jetzt die Ernte⸗ Autsichten als zufriedenstellend bezeichnet.
Befriedigend ist auch im allgemeinen der Stand der Zuckerrüben. Dagegen haben die Kartoffeln, besonders guf schwererem Boden stark unter der Nässe gelitten und beginnen vielfach zu faulen. Der an sich reichliche Klee. und Grasschnitt hat gleichfalls unter dem nassen Wetter gelitten, und die Ginbringung der Heuernte ist noch sehr im Rückstande.
Die Preise auf dem Warschauer Markt sind für Weizen ziemlich unveräͤndert geblieben, für Roggen und Hafer eiwas gestlegen. Es
wurden gezablt für das Hud: am 3. Juli d. J.
am 6. Juni d. J. für Weizen.. 0, 72 —- 5, 94 Röĩ. o 74 - 6 93 Rbi. Roggen O, H6 = 0, 80
960 — 9.78. . Safer... GC 63— 0,88, O70 - 0990,
Ernte⸗Aussichten in Ober⸗Italien.
Mailand, den 6. Juli 1899. Die Weizenernte ist noch im ar Den früher gehegten ziemlich hohen Erwartungen wird ihr Ausfall doraussichtlich nicht entsprechen, da die häufig regnerisch und kühl gewesene Witterung der letzten Wochen die Entwickelung des Getreides beeinträchtigte und außerdem wegen drohenden Verlustes der ganzen Ernte vielfach zu vorzeitiger Ginerntung führte, insbesondere in der Lombardei. Immerhin erbofft man noch einen guten Mittelertrag und geht mit der Shed in Piemont zum theil darüber hinaus; . in Venetien, woselbst die Anbaufläche größer war als im
orjahre. Hafer ist etwas zurückgeblieben. Mais und Reis stehen gut.
Ernteergebniß und Getreidehandel in Spanten.
Barcelona, den 29. Juni 1899. Die Gersten. und Roggen einte ist beendet, zum großen Theile auch die des Weizens; nur in den weniger warmen Landstrichen ist man noch mit dem Schneiden des Weijeng beschäftigt. Ziffernmäßige Abschätzungen liegen bis jetzt nicht vor. Im allgemelnen bezeichnet man den Ernte— ertrag als k Das jweite Drittel des Monats Juni war eine Zeit schwerer Gewitter auf der Halbinsel. So kam es, daß die Getreidefelder einer Reihe von Gemeinden durch die Schloßen große Verwästungen erlitten baben. Beträchtlichen Schaden richteten auch die Heuschreckenschwärme in einzelnen Distrikten an, be= sonders in Estremadura.
Der Markt war, im Ganzen genommen, sehr wenig belebt. Käufer und Verkäufer beobachteten in der letzten Zeit eine abwarfende Haltung. Die Preise veränderten sich entweder garnicht oder nur un= erheblich.
Die Getreideeinfahr betrug in ganz Spanien:
a. Weijen
in den ersten vier Monaten 1899: 74 965 41l 0 kg im Werthe von 17 673 279 Pes. desgl. 1888: 7016274. * 1 683 gos . ö 1897: 61 503 1363. ö 14760 752 ,
b. Weizenmehl
in den ersten vier Monaten 1899: desgl. 1808s: 118683 ,. ö. ‚. . ,
C. andere Getreidearten in den ersten vier Monaten 1389: 13 0936 2590 kg im Werthe von 2 bab O?s Pes. desgl. 1898: 20 096 7099. . 2811030 . J 1897: 76 do 9293. . 10 570 403 . Die Einfuhr von Weizen und Weizenmehl fährt demn
030 diejenige der gleichen Monate der Vorjahre zu überfteigen . der Im ort von anderen Getreldearlen gegen den der orjahre Februar,
4 483 9651 Kg im Werthe von 1 625 306 Pes. 35 354. 17 35
zurũckste Die Getreldeausfuhr war in den Monaten Januar, März und April folgende: