noch a 1 och g j 3
, nliche Kriegsentschädigung zahlen wird. uns mit offenen A .
äuptling Garega, K . t ö. odann beal ge ich, na oko zu marschieren, um dort unter Oberleutnant Nolte eine sflärfere Station provisorisch anzu⸗ legen, welche auch die Verhandlungen mit den Wutetg beschleunigen und die Abmachungen mit obigen Stämmen festigen wird. oko, in 8 Lage, ist der Mittelpunkt fämmtlicher Straßen. ei Anlage der Station Joko würde der Handel für das Wute⸗ und Tikargeblet großen Absaßz finden. Für Ngaundere und für Banjo müßten sich unfere Kaufleute mit besseren Waaren versehen, um dle Konkurrenz zu schlaͤgen. Da zur Zeit hier sehr theuer verkauft wird, wäre auch hier Vortheil zu erwarten.
Soweit der Bericht des Hauptmanns von Kamptz. Der Kaiserliche Gouverneur fügt hinzu, daß nunmehr Südadamaua und ein offener Handelsweg quer durch die ganze Kolonie bis Ngaundere und an die französische Grenze in der Hand der Negierung sei, ein Erfolg, der für die eiterentwickelung des Kamerunhandels nicht hö
u bemerken ist noch, daß Oberleutnant Nolte die Station
oko, Leutnant von Arnim Yaunde übernehmen wird, während Oberleutnant Do minit zur Küste zurückkehrt. Meldungen über den Zeitpunkt der Rückkehr der Truppe liegen noch nicht vor.
Der mit der 6 der neu begründeten Station am Sanga⸗Ngoko betraute Forst⸗ Assessor Dr. Plehn berichtet aus N9goko unter dem 21 März d. J.:
Am 13. d. M. bin ich in der Südostecke des Schutz gebiets Kamerun angelangt. Dem Befehl des Herrn Gouverneurs bon Puttkamer entspre end, brach ich am 31. Januar d. J. mit dem Dampfer La France der Société Anonyme Belge pon Kinshassa auf und führte den dortselbst verbliebenen Rest des Expeditionspersonals sowie 226 Lasten nach Bonga an der Sanga, Mündung, wo ich am 7. Februar anlangte. 268 Lasten mußte ich in Kinshaffa zurücklafssen. In Bonga traf ich den Sergeanten Gru sch ka mit dem vom Herrn Gouverneur hinauf—
eführten n der Expedition wohlbehalten an und trat die ahrt von hier den Sanga hinauf an. Gz standen mir zwei hohe Stahlboote der Société Anonyme Belge, ein großez, 250 m anges und ein kleineregz, etwa 14 i langes Kanu zur Verfügung. 1 Tage fh. ich in Bouga bleiben, um die nöthige Anzahl addeln zu beschaffen. Am 9. hatte ich 85 Stück zusammengekauft und am 10. brach ich auf. Die Karawane bestand aus 4 Europäern, 20 Farbigen, 4 Weibern und 310 Lasten zu etwa 30 kg. 64 Mann konnten eine Paddel handhaben, doch waren sie sehr wenig geübt und konnten namentlich mit den schwerbeladenen Booten schlecht umgehen, sodaß die Reise in den ersten Tagen nur langsam von statten ging. Allmählich übten sie sich ein. Der Sanga ist, bis Duesso hinauf im Durchschnitt Soo bis 760 m kreit, hat sehr viele Insesn und ist bei dem jetzigen niederen Wasser⸗ stand reich an Sandbänken; es mußte beständig gekreuzt werden, um eine Fahrrinne zu finden, oft mußten die Boote auf lange Strecken über den Sand gejogen werden. Die Strömung wechselt sehr, auf dem größten Theil der Fahrt war sie gering, auf einigen Strecken jedoch so stark, daß sie nur mit großer Anstrengung überwunden werden konnte. Die Üfer sowie die Inseln sind 'mit hohem, üppigem Urwald bedeckt, der nur an vereinzctten Stellen von Buschsavanne unterbrochen wird. Etz befinden sich auf der ganzen Strecke nur sehr wenige Dörfer, und die Verpfl-gung der großen Kara. wane wäre schwierig und mit großen JZeitverlusten herbunden gewesen, wenn ich nicht von Kinshassa eine große Quantität Reis und Sal⸗ fleisch mitgenommen hätte. Die Thlerwelt ist namentlich im unteren Theil, des Sanga sehr reich, man sieht Schwärme von Reihern, Störchen, Marabus, Enten, Strandläufern, Kormoranen u. f. w. Von Flußpferden wimmelt es an einigen Stellen geradezu, ich habe einmal von einem Platz aus gegen 50 Stück gleichzeitig gesehen. Elephanten, Büffel und Antilopen' spürten sich überall am Ufer.
Am 8. Marz erreichte ich Duesso, das etwa 10 Em unterhalb des Zusammenflasses von Sanga und Naoko liegt, und nahm in der dortigen Niederlassung der Société Anonyme Belge Quartier. Ouesso ist ein Dorf von etwa 306 Hütten, am Fluß⸗ ufer entlang gebaut. Es lag früher, welter flußauf— wärts auf einer großen Inset, unmittelbar vor der Mündung des Ngoko, und seine Bevölkerung war unter dem vor einiger Zeit verstorbenen Häuptling Minganga weithin angesehen und gefürchtet. Seit dessen Tode hat es an politischer Bedeutung erheblich verloren. Ez befindet sich in Duesso j. Zt. ein Agent der Socisté Anonyme Belge und einer des Holländischen Hauseg, außerdem war ein für Carnot bestimmter, auf der Durchreise dorthin befindlicher französischer Beamter anwesend. Die Expedition des Administrateurz Fourneau hatte Quesso bereits am 13. Februar verlaffen, um in südwestlicher Richtung Gabun zu erreichen. err Fourneau hat zwel Offiziere, darunter seinen Bruder, einen Arzt und einen Unteroffizier, 200 Träger und 30 Soldaten (Senegalesen) mit sich. Als Zweck seiner Expedition werden die Vorarbeiten für eine von Librepills nach Duesso und vielleicht später darüber hinaus nach dem Ouhangi zu führende Eisenbahn angegeben. Von Duesso schickte ich am 11 d. M die Expedition unter dem . von Lüdinghausen den Ngoko hinauf voran, während ich selbst noch einen Tag dort blieb und dann mit dem Agenten der Société Anonyme Beige, Herrn van Beers, der jene Gegenden genau kennt, am 12. auf dem kleinen Schraubendampfer der SociBté Anonyme Belge , Fatanga“ nachfolgte. Ser Ngoko ist durch⸗ shnittlich 120 bis 290 m. breit, meist ziemlich fief, fast gan ohne Sandbänke und Inseln, mit meist steinigem Grund, daz ahrwasser ist weit besser als das des Sanga; auf der Strecke von uesso bis hierher liegen nur ganz vereigzelte kleine Dörfer am Ufer. Am 13. traf ich mit von Lü dinghaufen glei zeitig bei der Faktoret der Socist Anonyme Belgè am rechten Ufer des Ngoko ein und nahm daselbst vorläufig Quartier.
Da Reisen auf derartige Distanzen in Booten stromaufwärts heutzutage von größeren Expeditionen wobl ziemlich selten auggeführt werden, so ist es vielleicht von Interesse, einige Zahlen über die ,, Strecken ju geben. Die Entfernung Von Bonga bis
goko beträgt, die , . mit eingerechnet, etwa 60 km. Die Streck. ist in 32 Tagen, einschließlich Ruhetagen, zurückgelegt worden. Während der 25 Reisetage wurde im Ganzen etwa 240 Stunden gerudert, sodaß im Durchschnitt 2, 66 km pro Stunde zurückgelegt sind. Ber Gefundheitsjustand ließ zu wünschen übrig, es starben während der . zwei Leute am Fieber und einer an Dygenterie, doch waren alle drei bereits in Kin hassa krank und von Beginn der Reise an arbeitsunfähig. Ez kamen außerdem zwölf. Dygenteriefälle und zwei Fälle von Lungenent ündung vor, doch sind alle Leute jetzt völlig wieder hergestellt. Der Gesund⸗ heit . der Europäer war während der ganzen 6. gut. habe gleich am ersten Tage mit den Vorbereitungen zur Anlage einer Station in N o ko begonnen, um die GFrpedition mög- lichst 1a auf deutschem Gebiet unterbringen zu können. Der ge— 8 lag fn. die Station ist ein Hügel, der sich gerade gegen ber den Faktoreien, Flusse ansteigend, etwa 190 m über den Flußspiegel der Wauterg'schen Karte fg los liegt. Ich mußte ihn, auf Glephantenpfaden ersteigen, habe tz ledoch einen
vom erhebt und auch nach auf deutschem Gebiet
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genug angeschlagen werden könne.
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Biel. gur eing. bob m en fernt it. Ihn haftg erg fh! besonders neigtig die Station so hoch zu legen, da die Gefundhelts— berhältnisse hler am Ngoko nach den Ausfagen der Kaufleute, die durch die, iahlreichen Krankheitsfälle bestätigt werden, fehr un ünfstig sein ollen. Der Hügel ist mit dichtem Busch und vereinzelten .
äumen bestanden, das Freihauen erfordert eine erhebliche Arbeit. Ein ganz vorzüglicher Lehm zum Herstellen von Ziegeln ist am Fuß des Hügels vorhanden, ebenfo guteg Bau. und Tischlerholj in hinreichender Menge. hoffe, die Expeditlon in kurzer Zeit unter Dach und Fach bringen zu können, jedenfallz wird mit aller Macht daran gearbeitet. Da dieser Platz der gegebene für den Sitz der neuen , ist, glaube ich bestimmt, da hier die bequeme Schiff barkeit des Ngoko für größere Boote aufhört und die Faktoreien hier wohl stets ihre auptdepots haben werden, von denen aut sie die vorgeschobenen Posten versorgen, bezw. von wo aus das Elfenbein in die Dampfer verladen werden wird' Was die Bevölkerung anbetrifft, so sttzen hier im Dorf Ngoko und der nächsten Um⸗ gegend die Misanga, hinter ihnen biz zum Sanga hin die Niimu wohl identisch mit den Fan Djem der Wauterg'schen Karte). Die Misanga waren bis vor einigen Monaten it den Nzimu in Zwietracht und waren aus Furcht vor ihnen auf daz rechte Ufer des Ngoko geflohen, jetzt sind sie wieder zum rößten Theil zurückgekehrt und haben wieder begonnen Farmen zu guen, sie begrüßten mich mit großer Freude, da sie im Schutz der Station von Nzjimu in Ruhe gelassen zu werden hoffen. Bis die sehr ausgedehnten Farmen der Misanga Früchte tragen werden, waß wohl noch 4 bis H onate dauern kann, sieht es mit den Verpflegungsverhältnissen übel aus. Die Mi⸗ sanga selbst kaufen ihre Lebensmittel von den einige Stunden entfernten Nzimu, die sehr große Anpflanzungen, besonderg von Bananen, haben. Ich lasse den Lebenzunterhalt für meine Leute auch bei den NUiimu kaufen, was mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist, da die Niimu sehr mißtrauisch und ängstlich meinen Leuten gegenüber sind, doch hoffe ich, daß sich das geben wird.
Da die qanze Gegend fehr fruchtbar ist und leicht eine zahlreiche Bevöl erung ernähren kann, so werden sich die Veryflegungsverhaltniffe sowohl für die Station als auch für die Handelsgesellschaften sicher sehr günstig gestalten, nachdem die Mifanga sich wieder angesiedelt haben. Mie Lebensmittelpreise hier find freilich enorm hoch, besonders die Fleischpreife, so kostet eine Ziege in Waaren etwa 30 Fr., ein Huhn gegen 2 Fr. Es steht zwar zu hoffen, daß der Fleischbedarf der Leute durch die Jagd, die' hier recht gut sein soll, zum ö. Theil gedeckt werden kann, doch ist es immerhin unsicher' Der Fleischreichthum in Naoko ist lange nicht so groß wie im Sanga und auch daher auf diese Lebensmittelquelle nicht zu rechnen.
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte, dem
W. T. B.“ zufolge, der Parlaments⸗Untersekretär Brodrick,
hie Regierung glaube, daß die in der Pestkonvention von Venedig im Jahre 1897 gebilligten Grundsätze zum Schutze eines jeden Landes, das sie annehme, gegen die Einschleppung der Pest ausreichten. Jene Konvention sei auf dem Prinzip basiert, daß jedes Land seine sanitäre , so zu ge⸗ stalten habe, daß es leicht jeden Pestfall behandeln shnll der in seinem Gebiete entdeckt werde. Die britische Re⸗ ere tng würde es sehr gern sehen, wenn Persien und die ürkei ihre sanitäre Organisation so umgestalten
würden, daß sie die Konvention annehmen und ihre Bestimmungen ausführen könnten. In Uebereinstimmung mit den übrigen Signatarmächten habe die britische Re⸗ gierung Schritte gethan, um den betreffenden Regierungen ihre Ansichten bekannt zu geben. — Im weiteren Verlaufe der Sitzung theilte der Parlaments⸗Sekretãr des Krieges Wyndham mit, daß die nach Süd⸗Afrika entsandten Batterien zum Ersatze der bisher dort stationierten drei Batterien bestimmt seien. Wenn aber die Umstände weitere Schritte erforderlich machen sollten, so würden die bereits in Süd⸗Afrika befindlichen Batterien dort zurückbehalten werden und die jetzt dahin ge⸗ schickten Batterien zur Verstärkung dienen. — Der Erste Lord des Schatzes Balfour beantragte sodann, für den Rest der Tagung das Mitternachts⸗Reglement aufzuheben, und zählte die Vorlagen auf, die er noch bis zum 12. August, dem wahr⸗ scheinlichen Tage des Sessionsschlusses, verabschiedet wissen wolle. Die Bill, betreffend den Wucher, lasse er fallen; es werde jedoch, falls die jetzt schwebenden Verhandlungen rechtzeitig zum Abschluß gebracht würden, noch eine Vorlage Über die Konversion der garantierten britischen Anleihe von 1855 ein⸗ n . werden. Der Antrag Balfour's wurde mit 26 gegen 3 Stimmen angenommen, nachdem Balfour die Zusicherung
gegeben hatte, daß vor Schluß der Tagung noch Gelegenheit zur Erörterung der südafrikanischen Angelegenheit gegeben
werden solle. Frankreich.
Der Kriegs⸗-Minister de Gallifet hat, dem W. T. B.“ zufolge, an den Maire von Saint⸗Maixent ein Schreiben ge⸗ richtet, in welchem er erklärt, er könne dem Major Marchand die Erlaubniß zur Theilnahme an einem diesem zu Ehren von der Stadt veranstalteten Feste nicht ertheilen, da die Re— gierung die Expedition Marchänd am 15. Juli aufgelõst habe.
Der Major Marchand wurde dem 4. Marine⸗Infanterie⸗ Regiment zugetheilt, dessen Garnison Toulon ist.
Ruszland.
Der Kommandant und die Offiziere des deutschen Schulschiffes „Charlotte“ wurden, nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus St. Petersburg, vorgestern von dem General⸗Admiral Großfürsten Alexei empfan en; am Abend folgten sie sowie die Mitglieder der deutschen otschaft und des deutschen Konsulats einer Einladung des Vorsitzenden des Vereins der Reichsdeutschen, Tillmanns. estern gab der General⸗Konsul Maron auf seinem Landsitz bei Oranienbaum dem Kommandanten und den Offizieren ein Diner; heute ist der Vorstand des Vereins der Reicht deutschen . , Damen zum Frühstück an Bord der „Charlotte“ geladen.
Abbats⸗Tum an ist seit dem Hinscheiden des Großhfürsten⸗ Thronfolgers Georg ein Wallfahrtsort für die BVevoͤlkerung geworden; täglich ireffen Tausende aus weiter Ferne ein, um vor den sterblichen Ueberresten des Großfürsten ihre An—= dacht zu verrichten. Trauermessen werden mehrmals täglich nach orthodopem und nach armenischem Ritus abgehalten, auch 3 — e . finden
statt. Die Trauerprojession wird in Borshom von dem Adel und zahlreichen Deputationen begrüßt werben. Der Tag des Eintreffens des Trauerzuges in St. Petersburg ist noch nicht endgültig festgesetzt.
Italien. Die Verhandlungen der italienischen und der
breiten, geraden eg von. oben bits zum Flusse durch= gifhfl zen. ein Quelle habe ich bisher in der Nähe 3 .
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ng nicht ö. ö obwe viele . uuf dag 8 . 6. . ö. och ist , ,, ,
Frage nehmen, nach einer Meldung der Tribuna⸗ ruhigen Verlauf. hh Grenzpunkt an der . bereits Nas Dumeira festgesetzt worden. Daz biet nördlich von Ras Dumelra. wird als italienis das Gebiet im Süden als französisches Territorlum anerkannt. 6 ist noch die renze im Innern des Dankali⸗Gebietez. Eine französische technische Expedition agen ler . 5 des e mn, , r. bereits nach a unterwegs sein, um den = lungen zu beschleunigen. , a
62 ches,
Spanien.
Der Königliche Hof siedelt, wie „W. T. B. aus Mabrid berichtet, morgen nach San Sehastian über, nachdem zuvor unter dem Vorsitz der Königin⸗-⸗Regen tin noch ein Ministerrath stattgefunden haben wird.
Die Deputirtenkamm er hat einen Antra angenommen der dahin geht, den Namen Cmilio ij, Wandfläche des Sitzungssaales einer Aeußerung des Ministers Kammern vorläufig nicht geschlossen werden, da der Finanz⸗ Minister es für noͤthig halte, daß die Budgetberathung be— ginne, weil der von der Opposition beantragte Gesetʒzent wurf über die Unifizierung der Staatsschuld nicht ausreichend sei.
Niederlande.
Die erste Kommission der Konferenz im Haag hielt gestern eine Sitzung ab. Wie dem Reuter 'schen Bureau“ berichtet wird, gab der niederländische Delegirte Jonk⸗ heer van Karnebeek der Theilnahme der Konferenz an dem schmerzlichen Verluste Ausdruck. welchen der Kaiser von Rußland, die Kaiserlich Familie und das russische Volk durch das Hinscheiden des Großfürsten⸗Thron⸗ folgers erlitten haben. Der russische Botschafter Baron von Staal dankte und erklärte, daß er dem Kaiser von Rußland von dieser Kundgebung der . Mittheilung machen werde. Hierauf ging die Kommi sion zur Prüfung des von Karnebeet verfaßten Berichts über. Derselbe schlägt u. 9. vor, die St. Petersburger Konvention von 1868, durch welche der Gebrauch gewisser Geschosse verboten worden ist, dahin zu erweitern, daß es auch untersagt sein soll, Geschosse aus Luftballons hinabzuschleudern und solche Bomben, welche den Zweck haben, Stickgase zu ver⸗ breiten, oder Crpansivgeschosse zu verwenden. Die Kommission nahm diesen Theil des Berichts nicht an, sondern beschloß, die Frage zum Gegenstand eines besonderen Abkommens zu machen. Der übrige Theil des Berichts wurbe mit einigen redaktionellen Aenderungen angenommen, welche im wesentlichen bezwecken, bie Einstimmigkeit des Beschlusses des , Comités, das sich mit der Prüfung der . ischen Vorschläge über die Beibehaltung der , ektivbestände der Landarmeen zu beschäftigen atte, deutlicher hervortreten zu lassen und den von Bourgeois gestellten Antrag enger an jenen Beschluß anzuschließen.
Die dritte Kommission setzte gestern bie Prüfung des Entwurfs eines Uebereinkommens zur friedlichen Beilegung internationaler Konflikte fort. In erster Lesung wurden die Bestimmungen über das Schiedsgericht angenommen. Mehrere Abänderungsanträge wurden einem Comité zur Prüfung für die e Lesung überwiesen. Gegen einen von Den Delegirten er Vereinigien Stagten von Amerika eingebrachten Antrag auf beschränkte Zulassung der Revision von Entscheidungen der Schiedsgerichte wandte sich der russische Delegirte, Geheime Rath von Martens, in längerer Rede, während Holls für den amerika⸗ nischen Antrag eintrat. Schließlich einigte man sich auf einen Antrag des niederländischen Delegirten, Professors Asser, welcher eine vermittelnde Fassung vorschlug. Diese wurde einstimmig angenommen. Artikel 54 des Schiedsgerichts⸗Ent⸗ wurfs, wie er nunmehr von der dritten Kommission in erster Lesung angenommen ist, lautet:
Die Parteien können in ihrem Komprom sich vorbebalten, die Revision des Schiedsspruchs zu verlangen. In diesem Falle muß unter der Vorautsetzung, daß die Konvention nicht Gegentheiliges besagt, das Gesuch um Revision an das TEribungh gerichtet werden, welches den Schiedsspruch erlassen hat, und zwar nur auf Grund der Entdeckung einer neuen Thatsache, welche geeignet ist, einen entscheldenden Elnfluß auf dat Urthetl auszuüben, und welche, als bas Urtheil gefällt wurde, weder dem Tribunale noch der die Rebision verlangenden Partei bekannt war. Das Reyvistonsverfahten kann nur auf Grund einer Entscheidung des Tribunals begonnen werden, in welcher ausdrücklich das Vorhandensein der neuen Thatsache konstatiert und anerkannt wirb, daß dieselbe den in dem vorhergehenden Satze bejeschneten Charakter hat, und in welcher ferner die Erklärung abgegeben wird, daß dem Grsuchen um Revision aug diesem Grunde Folge gegeben werden kann. Gin Gesuch um Revision kann nur angenommen werden, wenn eg innerhalb der im n zwischen den Parteien vereinbarten Frist eingereicht worden .
Die nächste Sitzung der dritten Kommission findet morgen statt. Man hofft, in derselben die fünf Artikel, welche f auf die internationalen Untersuchungskommissionen beziehen, erledigen und sodann den ganzen Entwurf in zweiter Lesung annehmen zu können.
*
ar's an der anzubringen. Nach des Innern werden die
Türkei.
In den (letzten Tagen fanden zwei außerordentliche Sitzungen des Ministerrathes statt. Den Gegenstand der Berathung bildete, nach einer Meldung des Wlener „K. K. Telegr. Korresp. Bureaus“, die Repatriierung der arme⸗ nischen Emigranten. Im letzten Ministerraih foll auch die jüngst an der russisch- türlischen Grenze vorge⸗ kommene re geri mg, ur Sprache gekommen sein. Diese wurde auf die Umtriebe kurdischer Banden und deren Verfolgung zurückgeführt. Die russische Regierung soll eine . durch eine Kommission behufs Vereinbarung von Schutzmaßregeln verlangt haben.
Serbien.
Der König Alexander empfin gestern, wie, W. T. B.“ aus Belgrad meldet, im Beisein des Königs Mislan Huldi⸗ , d,, , aus, den Kreisen Timo, Pozarewatz, emendrig und Schabatz. Der König versicherte die zwel⸗ tausend Personen starken Deputationen seiner Gewogenheit und forderte Alle auf, mit ihm dahin zu wirken, daß Serbien von den Feinden des Landes und der Dynastie e . werde. Vorgestern wurde der , Milan Petro⸗ witsch verhaftet und der Journglist Steva Rasosaoljewitsch aus Serbien ausgewiesen, angeblich weil dieser in Neufatzer serbischen Blättern aufreizende Artikel veröffentlicht habe. Im
anläßlich des Attentats auf den König Milan 38 Perfonen
französischen Regi erung behuss Lösung der Rah eita—
Ganzen sind bisher, der „Politischen Korrespondenz“ zufolge, ᷣ He
verhaftet worden.
Montenegro. e, . . . a
rinischen Regierung an den General⸗Konsu , ö Rom ; in der erklärt wird, daß fein Mitglied der Fürstlichen Familie von Montenegro in irgend einer Weise e dem Attentat auf den Fzönig Milan in Begehung stehe. Hozo Petroyich habe sich nicht aus Cetinse entfernt. Blazo Petrovich, her in Belgrad , . habe, sei irrthümlicher Weise ver⸗ hastet, aber alsbald unter Entschuldigungen der serbischen Regie⸗ rung wieder in Freiheit gesetzt worden. Der Fürst Nicolaus unterhalte bestaͤndig sehr gute Beziehungen zu dem König Ülexander. Alle Behauptungen, daß das Komplott in Fetinje organisiert worden sei, seien durchaus falsch.
Afrika.
Ueber das Ergebniß der gestrigen Si ung der beiden Volksraade und der Regierung der Sü afrikanischen Republik erfährt das „Neunter sche Bureau“ aug Pretoria, daß, wichtige Zugeständnisse im Sinne, der Forderungen Milner's günstig aufgenommen worden seien. — Nach einer Meldung der „Agence Havas“ wird die Zahl der Uitlanders, welche sogleich nach dem Inkrafttreten des neuen Bürgerrechts⸗ gesetzes das volle Wahlrecht haben werden, auf mehr als iö 000 geschätzt; in jedem folgenden Jahre wuͤrden einige Tausend Uitlanders hinzutreten.
Popolo Romano
Nr. 29 des ‚Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 14. Juli, hat folgenden Inhalt; 1) Konsulat⸗Wesen? Frnennungen; — GEntlassung; — Exequatur, Ertheilung. — 2) Bank-⸗Wesen: Status der deutschen Notenbanken Ende Juni 1899. — 3) Zoll ⸗ und Steuer ⸗Wesen: Zusatz zu der Anweisung jur Ausführung des Vereinszollgesetzes; — Nende—⸗ tungen des Mühlenregulativs vom 1. Januar 1898 und der Aus. führungsbestimmungen ju z 7 Ziffer 1 und 3 des Zolltarifgesetzes vom 1. März 1898. — Poltzel⸗Wesen: Ausweisung von Aug⸗ ländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 28 des Eisenbahn⸗Vererdnungäblatts“, heraus⸗ egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 14. Juli, 6 folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 30. Juni 1899, betr. Verlängerung der Frist für die Vollendung der schmalspurigen , von Niederpleis nach Sieg⸗ burg; vom 30. Juni 1899, betr. Verlängerung der Frist für die Vollendung der Eisenbahn von Nordhausen über Ilfeld nach Wernigerode mit einer Abzweigung nach dem Brocken; vom 39. Juni 1899, betr. Besoldungsdienstalter der wiederangestellten Zivilpensionäre; vom 4. Juli 1899, . Anlegung von Dampfkesseln. — Nachrichten.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Der „Köln. Ztg. zufolge waren in Elberfeld am 17 Juli von tausend dort beschästigten Maurern etwa 700 ausständig. Sie ver—⸗ langen n, Arbeitszeit und einen Stundenlohn von 45 3.
Nach demselben Blatte hat in M. Gladbach die Mehrzahl der dortigen Pliesterer und Stuckateure ihren Meistern, die die Lohnforderungen ablehnen, gekündigt. Die Arbeltseinstellung wird am nächsten Montag erwartet.
W. T. B.“ meldet aus Bunzlau unterm 18. Juli: Eine
estern hier stattgebabte Distrikts⸗Versammlung der Steinmetzen⸗ rf schef beschloß, den General Autstand aller Sandsteinarbeiter Schlesiens, vorläufig mit Ausnahme der Stadt Breslau, zu proklamieren wegen Differenzen in der Auslegung des in Bunzlau noch bis zum 1. März 190 gültigen Lohntarifs. Bis gestern Mittag waren hier 444 Steinmetzen ausständig, außerdem waren 85 abgereist. Nach Berlin wurde ein Vertrauensmann der Steinmetzen abgesandt.
; Das Dresd. Journ.“ berichtet: Die seit vier Wochen im Aus- . stehenden Former Leipzigs hatten bisher die in ihren
ersammlungen an sie gerichteisen Ermahnungen, sich ruhig zu verhalten, genau beachtet. In den letzten Tagen sind jedoch verschiedene Ungesetzlichkeiten N. der Ausständigen vorgekommen, sodaß die Polizeibehörde einschreiten mußte. 6h Nr. 160 d. Bl.) 1 Dem „Hamb. Corresp. zufolge steht für Ham burg und Umgegend eine Arbeitgeinstellung der Bauarbeiter bevor, wenn nicht noch im Laufe dieses Monats eine Verständigung in den betheiligten Kreisen ernielt werden sollte. Die Maurerarbeitsteute, Steinträger ꝛc. haben nämlich in einer oͤffentlichen Versammlung beschlossen, der Baugewerke⸗ Innung, Bauhütten zu Hamburg sowie saͤmmtlichen übrigen Arbeltgebern im Baugewerbe einen neuen Lohntarif mit Begleit⸗ schreiben und einem Ultimatum biz zum 1. August d. J. zur Prüfung und Annahme übersenden zu lassen. Die betreffende Lohnfkala lautet: 51. Steine und Mörteltragen per Stunde 60 5. 5 2. Kies- und Beton⸗ chüttungen per Stunde 50 5. § 3. Sämmtliche sonst vorkommenden
tebenarbeiten per Stunde 45 5. 5 4. Kalklöschen per Stunde 60 . §z 5h. Ueberstunden 20 3 Aufschlag und Nacht. und Sonntagsarbelt 30 per Stunde mehr. S 6. Bie Arbeitszeit richtet sich nach der der Maurer und Zimmerer. Beschlossen wurde ferner noch, sich gegenseitig zu verpflichten, schon von heute an keine Neubauten unter einem Stundenlohn von 69 g anzunehmen. Der Vorsitzende warnte die Anwesenden vor unüberlegten Arbeitseinstellungen, namentlich könne es unter keinen Umständen gestattet werden, die Arbeit ohne Zustimmung der Ortsverwaltung des Bauarbeiter. Verbandes nieder ⸗ zulegen. . Maurer und sonftigen Bauarbeiter, die zur Zeit weniger als 60 3 Lohn pro Stunde für das Steine. und Mörteltragen er⸗ halten, sollen außerdem veipflichtet sein, dies sofort der Lokalverwaltung anzuzeigen.
Nach Angabe der Berner Zeitung Der Bund“ ist in Zürtch der Steinbauerstreik beendigt; die Arbeit sollte gestern wieder auf⸗ genommen werden. (Vergl. Nr. 166 d. Bl.)
Die „Köln. Ztg.“ erfährt aus Nantes: Der Ausstand der Schlosser und Handlanger auf den Lotre⸗Werften ist beendet. Die Forderungen der Arbeiter wurden erfüllt. Gin neuer Außstand brach in der Reisfabrik Lepoque aus, deren Arbeiter eine Lohnerhößung von 5 Centimes für die Stunde fordern. Zwischen der Direktion und den Angestellten der Straßenbahn, deren Betrieb wegen eines Ausstandes ruhte, kam es zu einem Ver—⸗ gleich. In Saint ⸗ Gtienne stellten die Former der Eisen⸗
leßerelen die Arbeit ein. Sie verlangten u. a. 25 os . 6 die zwei ersten und bo υίοS für weitere Nachtstunden sowle den Erlaß der ihnen bisher vom Lohn gemachten Abzüge für die Ünfall⸗ versicherung.
Laut Voss. Itg.“ vom 17. d. M. hat in Bilbao der Auztzstand der Hochöfen, Fer nm erz. und Hafen arbeiter einen sehr großen Umfang angenommen. Ueber zweikausend Mann Truppen mußten zusammengezogen werden und die Stadt und die umliegenden O n .
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Die „Köln. Ztg. berichtet unterm 14. Jull: Duich einen un— erwarteten offt etz rr, esellen wurde die Stadt
arschau in arge Verlegenhelt gebracht. Die Gesellen weigern sich, an Inn und Festtagen zu arbeiten, und zogen am verflossenen Sonntag in großen Haufen aus der Stadt, um den ersten freien Sonntag zu feiern. Am Montag war das Brot in der Stadt sehr knapp. Zu bemerken ist, daß die russischen Handwerker und Kaufleute kaum eine , . kennen.
Dagtselbe Blatt meldet aus Brooklyn vom 15. Jull: Hier sind 10 000 Gisenbahnarbeiter in den Ausstand getresen.
Kunst und Wissenschaft.
Von den HBestrebungen einer Reihe Münchener Architekten und Delgrationgkünstler, für Zimmer- Einrichtungen einen neuen Stil zu schaffen, giebt 6 ormenschatz' in dem kürzlich erschienenen 4 Heft 35. Jahrgangs 1599 einige interesfante Proben. Bie drei Tafeln 46 biz 45 veranschaulichen Innenräume und Wohnzimmer, die auf der Münchener Glatzpalast Ausstellung 1898 zu sehen waren und von Hans C. von Berlepsch, Henry Helbig, Charles Haiger, Martin Dülfer, Bernhard Pankok, Hermann Obrist und Richard Riemerschmid entworfen sind. Uusgeführt wurden die Entwürfe theils von der Möbelschreiner⸗Firma A. Pössenbacher in München, theils von den Vereinigten Werkstätten für . th Handwerk“ ebendaselbst. Auch dag ältere Kunsthandwerk ist in diesem wie dem 5. Heft in verschiedenen Zweigen reich vertreten; man findet da Vorlagen für Gold⸗ schmiede und Nielleure von Jacob von der Heyden (Straßburg, thätig um 1620), Entwürfe zu Standleuchtern von Pierre Germain (Paris, 1748 - 1784), Entwürfe zu schmiedeeisernen Gittern von Frangois de Cupvilliéz Pore (geb. 1698 in Soissons, meist in München thätig), zu Tafelgeräthen im Empire⸗Geschmack von Lalonde (französischer Deko⸗ rationg Zeichner der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts), Cartouchen⸗ Ornamente mit Jagdscenen von einem deutschen Ornamentzeichner der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, ferner Aufnahmen alten Meißner und Pariser Porzellans, alter Hamburger Stühle in englischem Geschmack vom Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts, eines Zimmers im Empirestil aus dem Residenzschloß zu Würsburg 2e. Von den Reproduktionen älterer Skulpturen und Malereien seien hervorgehoben der berühmte, von Michelangelo i f. musttierende Satyr (der sogenannte „ Krupeziontreter“) aus den Ufftjien in Florenz, der in Hereulaneum gefundene bronzene Apollo⸗Kopf aus dem Mußseo Nazionale in Neapel, die Madonna von Bottieelli (London, National Gallery), das anmuthige Porträt iner jungen Dame von demselben Maler (Städel'sches Institut in Frankfurt a. M), Die Madonna an der Balustrade! von Tizian (Wiener Galerie) und die junge „Dame mit dem Perlenhals band! von Jan van der Meer van Delft (Berliner Galerie). — „Georg Hirth's Formenschatz, eine Quelle der Belehrung und An⸗ regung für Künstler und Gewerbetreibende wie für alle Freunde stil⸗ voller Schönheit aus den Werken der besten Meister aller Zeiten und Völker“ erscheint in monatlichen Heften mit je 12 Tafeln zum Preise von 1 M für das Heft.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ernteaussichten in den Niederlanden.
Amsterdam, 10. Juli 1899. Die Nachrichten über die dies⸗ läbrigen Ernteaussichten lauten im allgemeinen günstig.
In der Prohinz Nord⸗Brahant wird der Zustand der Feld⸗ gewächse als befriedigend bezeichnet. Der Welsen, welcher in der Provinz wenig angebaut wird, steht üppig zu Felde und verspricht eine gute Ernte. Der Roggen wächst ausgezeichnet, sodaß einer reichlichen Ernte entgegengesehen wird. Die Gerste, welche ebenso wie Weizen, wenig angebaut wird, giebt Aussicht auf reichlichen Gewinn. Der Hafer, welcher während der Entwckelungtzeit durch die rauhe. Witterung viel zu leiden hatte, steht jetzt gut. Der Buchweizen entwickelt sich gut. Erbsen und Bohnen stehen im Ganzen genommen ziemlich gut, obschon der Regen und das kalte Wetter ihnen geschadet hatten. Flachs wird wenig angebaut, der Ertrag dürfte befriedigend werden. Von der gesäten Kohlsaat wird reichlicher Gewinn erwartet. Die Kartoffeln sind infolge der nassen Witterung nicht überall gleichmäßig aufgegangen, doch kann ihr Ieh rer Zustand als gut bezeichnet werden. Die ,, , e el welche in⸗ folge der ungünstigen Frühjahrawitterung zurückgeblieben sind, haben sich in letzter Zeit erholt. Die Weide., Heu. und Kleeländereien haben unter dem . Wetter gelitten. Ihr Ertrag wird nicht ö reichlich sein, als im vergangenen Jahre. Die Fruchtbͤͤume stellen, m Ganzen genommen, nur einen mittelmäßigen Ertrag in Aussicht.
Aus dem Norden der Provinz Gronkngen wird gemeldet, daß, während aus dem Auslande Klagen über zu wenig Regen laut ge— worden sind, man in dieser Provinz mit dem trockenen und sonnigen Wetter zufrieden gewesen sei; man erwarte infolge dessen eine reichliche Ernte aller Landbaugewächse.
In den nördlichen Provinzen der Niederlande wird auf den Haferpflanzen eine neuer Art Pilze beobachtet. Einem Berichte des Professors Dr. J. Ritzunga Boz vom Phytopathologischen Institut zu Amsterdam, welchem einige kranke Pflanzen Hafers der Landbau— vereinigung zu Nieuwe Pekela zugesandt worden sind, wird Folgendes entnommen: : .
Der mir übersandte Hafer ist mit elnem Pilz, dem Helmin- thesporium gramingum, behaftet. Wohl finde ich auf den Pflanzen noch einen anderen Pilz, bon welchem die Sporen knotenartig sind und der zu der Art der Speridermien gehört; Helminthosporium
ramineum ist jedoch vorherrschend vertreten und ist auf den gelben lecken der Blätter überall sichtbar. Es ist nun merkwürdig, daß Helminthosporium gramineum bis jetzt allein als Ursache einer Krankheit der Gerste bekannt war und noch niemals auf einer anderen Getreideart angetroffen worden ist. Zum ersten Mal hat sich der Helminthosporium gramineum, eine Krank— heit der Gerste, in unserer Provinz Groningen und in Gelder land im Jahre 1897 gezeigt. Von dieser Krankheit, die durch diesen 66 verursacht worden ist, habe ich eine Beschreibung im Landhau · achblatt im Jahre 1898 gegeben. Merkwürdig ist, daß derselbe Pil; plötzlich auf verschiedenen Plätzen der Groninger Veenkolonien und 363 zu Winterswyk dem Hafer anhaftet. Eine zeitweise Besprengung der kranken Stellen mit bouillis bordelaise wird sicher viel gegen die Verbreitung des Uebels wirken. Diele Besprengung muß mit
ilfe einer Spritze, wie sie bei Bekämpfung der Kartoffelkranlheit m Gebrauch ist, erfolgen.“ ;
Der Stand der Feldgewächse der Groninger Veenkolonien ist gut. Der Hafer, vor allem der sogenannte schwarje Hafer, steht, einige Striche ausgenommen, gut. Die Blüthejeit des Roggens, e. r verlaufen ist, laßt auf eine reichliche Ernte dieser Körner
ru offen. Der Klee liefert reichlichen Schnitt. Die Kartoffeln stehen da⸗ gegen mittelmäßig.
Aus der Probinz Limburg wird gemeldet, daß der Stand der Wintersaaten gut ist. Der Weizen, welcher durch den milden Winter gut hindurchgekommen ist, steht üppig. Auch mit dem Stand de Roggens ist man zufrieden. In Süd ⸗Limburg ließ dies Gewaͤchs auf verschiedenen Feldern noch vor 19 Monaten viel zu wünschen 3 aber infolge des rf gen Wetterg im Monat Mai, habe es si sichtlich erholt. Die Kleefelder stehen gut. Pferdebohnen dienen nur mit Feldbohnen und Wicken vermengt, für die Winterszeit als Pferde⸗ futter. Die fühle . und der reichliche Regen der l'tzten Tage des Monats Mai sind diesem Gewächs nicht hinderlich, sondern eher vortheilhaft gewesen. . /
Die Gemeinde Eygden in der Provinz Limburg wird fast der Ernte einer Kirschensorte, welche besonderg auf den Londoner Niarkt ausgeführt wird, einbüßen, well die Blüthen durch Nachtfröste des Monats Mai vernichtet worden sind. 5*n Blüthezeit der Obstbäume war die Witterung günstig und der rtrag der Aepfel, und Birn ⸗ bäume im südlichen Theil der Provinz Limburg verspricht reichlich zu werden.
Ernteaussichten in Belgien und der Getreidemarkt in Antwerpen.
Antwerpen, den 12. Juli 1898. Das warme und troöcene Wetter während des Monats Jun, das nur in der letzten Hälfte durch vereinzelte Nieder schläge Unterbrechung erfuhr, war der Ent wickelung der Körnerfrüchte im allgemeinen günstig, und ihr gegen— waͤrtiger Stand ist, abgesthen von den Schäden, die die schweren Ge= witterregen in den ersten Tagen des Juli verursacht haben, im Großen und Ganzen befriedigend.
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Verlauf der BGlüthezeit bereits bildung eingetreten. ließen die Aussichten nichts zu wünschen übrig. ö ewitterregen vielfach niedergeschlagen worden. erwarten, . es sich unter dem Einfluß des seitdem eingetretenen stens zum theil wieder aufrichten wird. Im Lend des Getreides auch in letzterer recht gute Ernteaussichten; nur Weizen soll hier stellenweise spärli Dagegen werden Zweifel hinsichtlich des Ausfalles der Kar—⸗ toffeln gehegt, denen die letzten schweren Niederschläge, nachdem sie bereits durch die feuchte und kühle Witterung während der Vor⸗ monate stark gelitten hatten, besonders d. war. eizen, der Provinz Lüttich, wo die Blüthe unter sich ö Hafer hat hier dagegen durch Insekten und Unkraut ge⸗ litten; der dadurch verursachte Schaden wird auf ein Viertel der Ernte Die erwähnten Gewitterregen sollen hier ein gutes Drittel des Getreides zu Boden gedrückt haben, aber auch hier erwartet man, daß es sich bei Fortdauer der gegenwärtigen günstigen Witterungs⸗ verhältnisse zum größten Theil wieder heben wird. 3 ch schön und auch das Wachsthum der Zuckerrüben, das
günstigen Wetters went Übrigen eröffnete der
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namentlich wenn sie ni
Die Vorräthe wurden Ende Juni g Weizen: 1 000 000 dz Gerste: Mais: Roggen Hafer
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ö rother La Plata je nach Gute Donau je nach Güte.. russischer je nach Güte. inländischer. .
k . . a . er Aus demselben Grunde des Klees nach dem ersten, reichlich ausgefallenen Schnitte Beeinträch⸗ tigung erfahren. Die ebenfalls reichlich ausgefallene Heuernte hat nur Bedingungen eingebracht werden können, während die Qualität des Restes infolge der Gewitterregen wesent⸗ liche Einbuße erlitten hat. n zeige Aussehen. Die Ernte der Frühkartoffeln, die hat erst gegen Ende Juni begonnen. In der Provinz Ost⸗ Flandern war bei Roggen nach günstigem egen Ende Juni eine reiche Körner ⸗ Auch hin fe ng des Weizens und des Hafers ier jedoch, ebenso
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infolge von Trockenheit und widerlichen Winden macht jetzt günstige Fortschritte. In der Provinz Luxemburg zeigt sich das iahrsgetreide im allgemeinen sehr schön und läßt auf eine gute Ernte nd gut aufgegangen, doch läßt ihre weitere Ent wickelung zu wünschen übrig. Die tünstlichen Wiesen liefern eine reichliche Heuernte; weniger günstig ist der Ertrag der natürlichen, 6 gut berieselt und gedüngt worden sind. lachs steht ebenfalls schön und stellt eine gute Crnte in Aucssicht. . sind dagegen in der Entwickelung zurückgeblieben.
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auch dort die Gesammtlage hinsicht e ntergetreides n ö atte jedoch auch hier durch Unkraut gelitten. n, ,. entwickelten sich nur langsam. = ö artoffeln, deren Anbau Verspätung erlitt, ließ zu wünschen übri Zuckerrüben stehen prachtvoll und versprechen eine reiche Ernte. DVeuernte hat begonnen und das eingefahrene Heu ist von guter
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Ausfall der Getreideernte in Deutschland, Belgien, England ist, obwohl die bezüglichen Nachrichten aus Sadrußland, der Donaugegend und Nord⸗Amerika auch im Juni ungünstig lauteten, in den letzten Wochen Zurückhaltung in Spekulationsgeschäften eingetreten, und da zudem die Zufuhren hier ziemlich bedeutend waren, so
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In der Provinz Hennegau ist die Gesammtlage ebenfalls qut. Das Getreide steht, ebenso wle Zuckerrüben, schön. ersteren ist aber auch hier durch die von den Gewitterregen verursachten Schäden beeinträchtigt worden. Futterkräuter sind reichlich vorhanden, haben aber ebenfals unter diesen Witterungsverhältnissen gelitten, so daß die Qualität nur mittelmäßig ist. Kartoffeln stehen zwar auch schön, bedürfen zu ihrem weiteren Gedeihen aber der Fortdauer ünstigen Wetters. z th, darf angenommen werden, daß die Verhältnisse namentlich hinsichtlich der Körnerfrüchte in den übrigen Landestheilen im Großen
und Ganzen ähnlich liegen.
Der Ertrag des
Antwerpener Getreidemarkt während des Monats Juni. Unter dem Einfluß der guten Nachrichten über den voraussichtlichen
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in erster Hand nicht nennenswerth. Im Laufe des Monats Juni wurden eingeführt in Antwerpen:
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