Sausthlerg it sndig
—— — — — —
allgemeinen zufriedenstellend. Die aus der Verletzung entstandenen
Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Rollmann, am 9. Jull
Kreis. Thierartt Bongartz: Seuchen und innere strankheiten der
Ur. Faß ken der; Ländlich Wohlfahrtspflege . , or Dr. , ehre 3 stündig. eliorationt, Bauinspektor, Baurath Kün j el: Spezielle Rultur⸗ technik, für II. Jahrgang 1 stündig, Kulturtechnifche Uebungen, für II. Jahrgang 4 stundig. Geheimer = He en Dr. Laspeyres; Mineralogie, für J. Jahrgang 2siünd g, Mineralozische Uebungen 1 stündig. zm . Dr. Ludwig: Landwirthschaftliche Zoologie (J. Theih ndig. gsu n, Professor Dr. Schumacher: Landwirthschaftsrecht ndig. ; , Sprengel: Forstbenutzung 2stündig, Forsteinrich⸗ ung 1 stündig.
Geheimer Medizingligth, Professor Dr. Freiherr von la Va⸗ lette St. George: Fischzucht J stündig.
Außerdem finden landwirthschaftliche, forstwirthschaftliche, kultur⸗ technische ö. Exkursionen in die nähere Umgebung, fowie in die be⸗ nachbarten. Provinjen und in das Ausland (Belgien, Holland, England) statt.
Die Aufnahmen neu eintretender Studierender be— ginnen am Montag, den 16. Oltober, und finden bis einschl. Sonn⸗ abend, den 4 November 1859 statt. Später eintreffende Studierende haben die Genehmigung zur nachträglichen Inmalrtkulatson bei der Universität, unter Angabe der Gründe der verspäteten Meldung, schriftlich bei dem Kurator der Untversität nachzusuchen.
Die Vorlesungen für Landwirthe und Kulturtechniker beginnen am Montag, den 23. Oltober, für Geodäten am Montag, den 380. Oktober.
An der Akademie werden sowohl Landwirthe wie Kultur— techniker und Geodäten (Landmesser) ausgebildet. Die Land wirthe können nach zweijährigem Studium eine Abgang sprüfung ablegen, welche sie zu Lehrer- bezw. Direktorstellen an landwirthschaft⸗ lichen Winterschulen und Ackerbauschulen befähigt; die mit Maturstäts zeugniß versehenen Landwirthe werden nach dreijährigem Studium
ur Staatsprüfung für Lehrer der Landwirthschaft an
andwirth chafts schulen, zugelassen. — Für Landmesser be⸗ steht an der Akademie eine Königliche Landmesser⸗Prüfungs⸗Kommission. Die Prüfung für Landmesser ist für Alle, die sich diesem Berufe widmen wollen, obligatorisch und kann nach zweijährigem Studium abgelegt werden. — Mit der Prüfung für Landmesser ist diejenige für Kulturtechniker verbunden; letztere kann aber auch getrennt von der ersteren stattfinden.
Die an der Akademie Poppelsdorf aufgenommenen Studierenden werzen bei der Universität Bonn immatrikuliert und genießen alle Rechte von Universitäts. Studenten.
Neu eintretende Studierende haben bei der Meldung zur Auf⸗ nahme, außer den Nachweisen über Schul. und Berufs Vorbildung ein Sittenzeugniß von der Polizeibehörde ihres letzten Aufenthalt ortes beizubringen, Minderjährige außerdem eine Elnwilligungserklä— rung des Vaters oder des Vormundes. Kommen die Studierenden unmittelbar von einer anderen Hochschule, so ist das Abgangszeugniß 3 . vorzulegen und ein besonderes Sittenzeugniß nicht er— orderlich.
Ein Internat ist mit der Akademie nicht verbunden. Die Aka— demiker wohnen in , in Bonn oder Poppelsdorf. Wohnungen mit und ohne Beköstigung, den verschiedensten Wünschen und Anforderungen entsprechend, sind in ausreichender Zahl vorhanden.
Die Miethe für ein Zimmer beträgt monatlich crwa 20 e, mit Belöstigung 60 ος und darüber. Mittagstisch im Restaurant kostet 60 g und mehr. Die Kosten für den gefammten Unterhalt eines Studierenden stellen sich bei mittleren Ansprüchen etwa auf 100 bis 120 6 monatlich, also im Jahr (für 8 Studien, Monate) auf rund S00 bis 1009 S (ohne Studlen. Honorar).
Das Studien -⸗Honorar beträgt 120 6 für jedes Halbjahr und muß im Anfange des Semesters entrichtet werden. Bei nachgewiesener Berürftigkeit und Würdigkeit kann das Honorar — innerhalb der zulässigen Zahl von Freistellen — ganz oder theilweise zurückerftattet werden. Auch werden an einzelne, durch Fleiß und Wohlverhalten sich auszeichnende bedürftige Studierende seitens des Ministerlums (in der Regel mit Honorarfreibeit verbundene) Stipendien gewährt.
Auf Anfragen wegen Eintritts in die Akademie ist der Unter⸗ zeichnete gern bereit, jedwede gewünschte nähere Auskunft zu ertheilen. Pros pekte und Stundenpläne versendet das Sekretariat der Akademie auf Ansuchen kostenfrei.
Poppelsdorf bei Bonn, im Juli 1899. Der Direktor der Königlichen Landwirthschaftlichen Akademie.
; Dr. Freiherr von der Goltz, Geheimer Regierungsrath u. o. 5. Professor an der Universität Bonn.
*
Königliche Technische Hochschule zu Hannover.
Die Vorträge und Uebungen werden im Winter Semester Dienstag, den 17. Oktober 1899, beginnen.
Einschreibungen dazu erfolgen vom 5. bis 28. Oktober 1899.
Programme werden vom Sekretariat gegen Einsendung von 60 6 . Briefmarken portofrei oder auf Wunsch gegen Nachnahme zugesandt.
Hannorer, im Juli 18939.
Der Rektor. Heinrich Köhler.
Angekommen: Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister der n Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten D. Dr. osse, aus der Provinz ,
Aichtautliches.
Deutsches Reich.
Das heute Morgen in Berchtesgaden ausgegebene Bulletin über das Befinden Ihrer Maje stät der Kaiserin und Königin lautet:
Der gestrige Tag verlief fär Ihre Majestät die Kaiserin im
Störungen mindern sich in einer dem Zeitraume entsprechenden Weise und veranlassen keine wesentlichen Beschwerden. Dr. Zunker.
Laut Meldung des „W. T. B. ist S. M. S. „Gefion“,
in Ujina Gi en eingetroffen und beabsichtigt, am 25. Juli wieder in See zu gehen.
65
Meichs⸗ und Stagts⸗-Anzeigers“ wird die vom Reichs⸗= i , nn aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be—⸗ tr r, n ef f! deutscher Eisenbahnen für den Monat Juni d. J. veröffentlicht, auf welche am Mittwoch an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.
Helgoland, 21. Juli, Die Manöverflotte, zur Zeit bei Helgoland, und die Torpedoflottille werden, dem „W. T. B.“ zufolge, am 24, 25. und 26. Juli in der Elb⸗ mündung und auf der Cuxhavener Rhede manövprleren. Gleich⸗ zeitig wird das Harburger Pionierbataillon auf Strellsand 39. Neuwerk) manövrieren. Die vereinigte Bugsiergesellschaft tellt vier Schlepper zur Verladung von Geschützen.
Cronberg, 21. Juli. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Griechenland hat, näch einer Meldung des „W. T. B.“, heute die Rückreise nach Griechenland an— getreten. Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin ver— bleibt mit den . lichen Kindern noch bis zum Herbst auf Schloß Frledri .
Oefterreich⸗Ungarn.
Der von Manlla in Triest eingetroffene Admiral Dewey empfing, wie „W. T. B.“ von dort erfährt, gestern Vormittag an Bord des amerikanischen Kriegsschiffes „Olympia“ zahl⸗ reiche Besuche. Der Aufenthalt des Admirals in Triest werbe bis heute Abend dauern.
Großszbritaunien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses theilte der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain mit, daß er von dem Gouverneur der Kapkolonie ein Telegramm erhalten habe, demzufolge der britische Agent in Pretoria berichte, daß. der. Volksraad der Südafrikansschen Republit Artikel 4 der Wahlrechtsvorlage mit 22 gegen 5 Stimmen angenommen habe, unter Vornahme folgender Aende—⸗ rungen: In 8 1 seien an Stelle der Worte „wenigstens neun“ die Worte Fwenigstens sieben“ eingesetzt und die Worte von „oder fünf Hahre⸗ bis zum Schluß des Paragraphen gestrichen worden. Hierdurch werde erreicht, daß die Bestimmung, welche die für den Ecwerb des Wahlrechts nöthige Ansässigkeit in Transvagl auf siehen Jahre bemesse, rückwirkende Kraft habe. Was die Neuvertheilung der Sitze im Volksraad betreffe, so habe er keine amtliche Mittheilung hierüber, aber es verlaute, daß die Regierung Transvaals den Distrikten, welche hauptsächlich von Uitlanders bewohnt seien, sieben Sitze einräumen wolle. Wenn sich diese Meldung bestätige, so würde diese wichtige Abänderung der Vorschläge des Präsidenten Krüger, ver— bunden mit den schon früher angenommenen Zusätzen, der britischen Regierung die Hoffnung geben, daß das neue Gesetz sich als Basis einer Verständigung über die von Milner in der Bloöemfonteiner Konferenz vertretenen Grundzüge erweisen werde. Die Regierung bemerke indeß, daß der Volkz— raad sich noch die Stellung einer Anzahl von Bedingungen vorbehalten habe, welche dahin gedeutet werden könnten, daß von der Erlangung des Wahlrechts die in anderer Weise dazu Befähigten auegeschlossen werden sollten, und welche dazu benutzt werden könnten, mit der einen Hand wieder fort— zunehmen, was mit der anderen gegeben worden sei. Die Bestimmung, daß Ausländer, welche das Bürgerrecht zu er⸗ werben wünschen, eine Bescheinigung über ihre fortdauernde Einregistrierung während der für die Naturalisation vor—⸗ geschriebenen Aufenthaltsdauer vorzuweisen haben, sei ein Beispiel dafür. Denn wie festgestellt worden sei, habe man zugelassen, daß das Registrierungsgesetz außer Anwendung ge— langt und nur wenige Ausländer, ohwohl sie schon längere Zeit im Lande wohnhaft gewesen, fortdauernd einregistriert worden seien. Ebenso werde man in der Lage sein, durch nachträgliche gesetzliche Bestimmungen den ganzen Charakter der jetzt gemachten Zugeständnisse zu ändern. Aber die britische Regierung habe bie Ueberzeugung, daß der Präsident Krüger, nachdem er im Prinzip das angenommen habe, wofür England eingetreten sei, auch bereit sein werde, jeden einzelnen Punkt seines Entwurfs, welcher nachweislich ein etwaiges Hinderniß für die Erreichung des erstrebten Zieles bilden könnte, nochmals in Erwägung zu ziehen, und nicht zulassen werde, daß die geplante Reform durch irgend welche nachträgliche Aenderung in der Gesetzgebung oder durch administratie Maßnahmen illusorisch geinacht oder in ihrem Werthe herabgesetzt werde. — Im weiteren Verlauf der Sitzung nahm das Unterhaus mit 182 gegen 117 Stimmen noch die dritte Lesung der Zehnten⸗Bill an.
Frankreich.
Der Kriegsminister, General de Gallifet fragte, wie dem „W. T. B.“ aus Paris gemeldet wird, telegraphisch in Rennes an, ob es zutreffend sei, daß die Generale Bois deffre und Gense am Sonnabend dort gewesen seien und mit mehreren Mitgliedern des Kriegsgerichts verhandelt hätten. Ferner befahl der Minister, das Untersuchungsver— 66 gegen den Kapitän Guyot de Villeneuve einzu— eiten, welcher in einem Schreiben den Professor Syveton zu der ihm zu theil gewordenen Maßregelung (s. Nr. 168 d. Bl.). beglückwünscht und demselben eine Geldsumme als Entschädigung für die Gehaltsentziehung übersandt hat. — Die gegen den General Pellieur eingeleitete zweite Untersuchung ist, dem „Sicle“ zufolge, nahezu beendet; die⸗ selbe sei vom General⸗Gouverneur von 1. General Brugore selbst vorgenommen worden. Im Laufe der Unter⸗ suchung seien Pellleur gewisse Papiere vorgelegt worden, deren Echtheit er nicht habe bestreiten können und welche geeignet seien, die günstigen Schlußfolgerungen der ersten, durch den General Duchesne geführten Untersuͤchung erheblich zu modifizieren.
Die vereinigten Kammern des Kassationshofs, welche in dem Disziplinarverfahren gegen den Versailler Richter Groz⸗ 6 zu entscheiden hatten, verhängten über denselben eine echsmongtige Suzpendierung vom Amte wegen Mittheilung eines auf die Dreyfus⸗Angelegenhelt bezuglichen Schriftstücks an die Presse.
Ueber die dem Regierungskommissar beim Kriegsgericht zu Rennes ertheilten n ,. giebt eine Note der „Agence avas“ bekannt, daß erstens diejenigen Punkte sesigestellt werden
. ö der Zweiten und Dritten Beilage zur heutigen Nummer es ,
Anträge des Regierungskommissars zu erstrecken haben; zweiten diejenigen 6. welche . abermals erörtert . dürfen, weil sie durch Richter spruch bereits erledigt sind; drittens sollen zie vorzunehmenden Verhöre festgestellt werden, wovon die Bestimmung der vorzuladenden Genen abhängt.
Die in Epinal wegen Verdachts der pionage ö Verhaftungen . dem „Temps“ zufolge, in keinem Zu⸗ sammenhange mit der Angelegenheih des in Nancy fest⸗ genommenen Pirschon. Die vorgestern in Epinal nach längerer Ueberwachung in Haft gebrachten Personen sind ein dortiger Kaufmann und ein Hand ungsgehilfe schweizerischer Nationalität. , n. Angelegenheit wurden gestern mehrere Soldaten verhört.
Aus Marseille wird dem „W. T. B.“ berichtet, daß am 185. d. M der Unter⸗Staatssekretär im egyptischen Justiz⸗ Ministerium Sid Ahmed auf der Reise nach Vichy an Bord eines Dampfers einem Schlaganfall erlegen ist. Der Leichnam wurde ins Meer versenkt.
Rußland.
Der „Regierungsbote“ veröffentlicht einen Kais erlichen Befehl, nach welchem auf Grund des Reichsgesetzes der Großfürst Michael Alexandrowitsch, solange der . nicht durch die Geburt eines Sohnes gesegnet, in allen Fällen „Groß fürst⸗Thronfolger“ zu ütulieren sst.
Nach dem vom „Regierungsboten“ bekannt gegebenen Ceremoniell für die Beisetzung des Großfürsten-Thron⸗ folgers Georg wird die sterbliche Hülle desselben mit der Eisenbahn nach Batum, von dort auf dem Panzerschiff „Georg Pobedonossetz, nach Noworossijsk und von letzterer Staht über Nowo Tscherkask, Rjasan und Moskau nach St. Petersburg gebracht werden, wo die Beisetzung in der Peter-Pauls⸗ Kathedrale stattfindet. Unterwegs werden in Batum, Rowo⸗ rossijsk, Rjasan und Moskau feierliche Trauergottesdienste ab⸗ gehalten. In St. Petersburg werden in den Straßen, durch welche sich der Trauerzug bewegt, Truppen Spalier bilden.
Syanien. Der Königliche Hof ist gestern in San Sebastian eingetroffen. Wie „W. T. B.“ berichtet, bereitete die Bevöl⸗ kerung der Königlichen Familie dort einen ympathischen Empfang.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten kammer forderte der Minister⸗Präsioent Silvela alle Parteien auf, dahin zu wirken, daß die Vorlage über die Staatsschulden, die er als glundlegend ansehe, zur Annahme gelange. Die Führer der Opposition und - die dissidierenden Konservativen erklärten ihre Zustimmung zu dem Vorschlage; alle Minder⸗ heitsparteien, selbst die Republikaner, zeigten sich über die zur Verständigung mit der Regierung aufgestellte Formel einig. Anläßlich der Ankunft des franz ösischen Geschwaders in Barcelona gab die Stadt vorgestern Abend im Stadt hause dem Admiral Fournier und seinen Offizieren ein Fest⸗ essen. Nach demselben begleitete eine Volksmenge von eiwa S800 Personen den Admiral bis zum Hafen, durchzog alsdann die Straßen mit einer französischen Fahne, rief: „Es lebe die Republik!“ und sang die Hen fslaiß! Die Polizei zerstreute die Menge.
In Corunna veranstalteten gestern die Fischhändler eine Kundgebung gegen die Accise. In Bet anzos kam es gleich— falls zu solchen Kundgebungen; das Zollhaus wurde ver⸗ brannt, das Haus des Alkalden und das eines Gemeinderaths wurden angezündet. Truppen sind zur Wiederherstellung der Ruhe abgegangen.
Niederlande.
Die dritte Kommission der Konferenz im Haag hielt gestern unter dem Vorsitz Bourgeois' wiederum eine Sitzung ab und nahm, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, in zweiter Lesung die Artikel 1 bis 36 des Entwurfs einer Konvention, über friedliche Schlichtung mnter⸗ nationaler Streitigkeiten mit Ausnahme des 5 3 an,. Die Beschlußfassung über diesen Paragraphen, welcher von der interngilonalen Untersuchungskommission handelt, wurde ausgesetzt, bis den Vertretern von Numänien, Serbien und Griechenland die Instruktionen ihrer Regierungen zugegangen sein werden. Der rumänische Vertreter Beldiman und der serbische Vertreter Mijatovic haben auch bezüglich mehrerer anderer Punkte Vorbehalte gemacht, so namentlich zu 3 2, betreffend gute Dienste und Vermittelung.
Die erste Kommission der Konferenz nahm in zweiter Lesung den Bericht des niederländischen Delegirten Jonkheer 9j Karnebeek mit der neuen Fassung des letzten Absatzes von
an.
Belgien.
Im Senat erklärte gestern der Minister⸗Präsident Vandenpeereboom, wie „W. T. B.“ aus Brüssel erfährt, daß die Wahlreförmvorlage der Regierung nicht zurückgezogen werde, sondern zur Berathung gelangen solle.
Serbien.
Der 6 Georgiewitsch ist gestern von Karlsbad nach Belgra r r rf und hat die Geschäfte wieder übernommen.
Von amtlicher Seite wird, dem „W. T. B.“ zufolge, er⸗ klärt, daß die von den Blättern angegebene Zahl der infoige des Attentats auf den König Milan Verhafteten übertrieben sei. Ebenso wenig entspreche es der Wahrheit, daß alle Ver⸗ hafteten der radikalen Partei angehörten.
Schweden und Norwegen.
Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Italien sind gestern Mittag von Drontheim in Christ iania eingetroffen und beabsichtigten, nach einer Meldung des „W. T. B.“, am Abend wieder von dort abzureisen.
Asien. Aus Peking berichtet die „Times“, daß die ab⸗
eänderten in ,, die für die Unterstellung es erweiterten Gebiets der internationalen Niederlassung
in r ., unter die Verwaltung der Munizipalität
der nichtchinesischen Einwohner erforderlich sind, jetzt von . . mit ,, des ehh: und
es russischen, vorbehaltlos unterzelchnet worden seien. Der ranzösische Gesanbte wolle sich nur unter der Bedingung an⸗ . en, daß der Vertrag von 1896 gewahrt bleibe, und der
ollen, auf welche sich gemäß dem Urtheil des Kassationshofes die
russische Gesandte unterstütze seine Haltung.
wünsche nur einen Grund zum Schreien zu haben; die
G83), Vereinigte
iß nl
Preußen ; 24
übrige Staaten... 29
Der britische LTreuzer Bon aven ture“ ist nach einer
aus Wei⸗hai⸗wei bei Cornilov ()
W. T. B. ,, le Hoffnung auf seine Flottmachung soll gering
gestran et; d in. ü Afrika. 33. die Rede, welche der Präsident der üd⸗ 1 Republik Krüger am 18. d. M. im Volks. halten hat, theilt das „Reuter 'sche Bureau“ aus weiter mit, daß der Präsident zwar die Ge⸗ ährung des Stimmrechts nach Ablauf von sieben Jahren . gerecht und billig , aher auf einer Probezeit fanden habe, in welcher die Loyalität der Fremden erprobt ; könne. Der Feind, habe der Präsident gn een fg e r würde ihre Unabhängigkeit verlieren, falls man Groß— n . wieder erlaube, die inneren Angelegenheiten Trantz⸗ vaals zu beherrschen. ; . Der Volks raad trat gestern wiederum zu einer geheimen Sitzung zusammen. Man nimmt, dem genannten Bureau zu⸗ folge, an, daß die Frage des Dynamitmonopols wieder zur Berathung gestanden habe; indessen scheine es zu keiner Ent⸗ scheidung gekommen zu sein. Die Stimmung in Pretoria ssß nunmehr beruhigter; man hofft, daß die Krise vorüber ist.
werden
Statistik und Volkswirthschaft.
je Verwendung von ausländischem Verschnittwein Sie n n, , , ,
Im Deutschen Reich wurden im Jahre 1898 unter Steuer
kontrsl! S5 276 Kl (iss zo 44 hi), cusfändischer Verschnittwein
det. Davon stammten aus Italien 61 798 hl — 70 0υά, (Vor- ir, geren ns zt , dsds (3). Dester reich. Un jarn 4115 hl - 470 (6,4), Griechenland 3015 hl — 3,4 co Staaten von Nord-Amerika 1645 hl = Türkei 115? hl — 1,3 C (2, 29), Spanien O, ol 0 (M). Im Vergleich zum Varjahre wurde an Verschnittwein aus Italien, Frankreich, Nord Amerika perbältnißmäßig mehr, aus Griechenland, Oesterreich⸗Ungarn und der Tärkei verhältnißmäßig weniger eingeführt. Damit verschnitten wurden 150 970 hl (im Vorjahre 137511 hl), und zwar wie im Vorjahre mehr Roth als Weißwein, nämlich von ersterem 102 421 h1
1,8 oJ (0, 3),
S 67, S o/o (im Vorjahre 69,4 ,), von letzterem 48 549 hl 32,200
(im Vorjahre 30,6 o). Die Menge des verschnittenen Weins verhält sich zu derlenigen des Verschnittweins wie 139,658 (im Vorjahre 1: 0 59) oder, anders ausgedrückt, mit dem eingeführten Verschnittwein wurde die 1171 fache (0n Württemberg dagegen die 2, 28 fache) Menge
Wein verschnitten. i)
Wie sich der Weinverschnitt in den einzelnen deutschen Staaten
gestaltete, ist aus der folgenden, den Mittheilungen des K. württ.
Stat istischen Landegamts“ entnommenen Tabelle ersichtlich: Menge Auf des verschnittenen Menge 1001 Wein Zoll Weins des verwendeten wurden verwalhnn worunter Verschnittweins 1898 ö. 6 ae Dar. Beisch it. geblet. Ganzen ** im Vor⸗ wein zen j 1838 pre zugesetzt o/o hl hl J
(i. Vor.)
23490 21 453 58 (57) 5 , t * * 64 27 2 . 23 5 890 4640 37 (39) 30 5376 4 31 . 93 Winttemb 1495 1205 413 1. . 3 11 3710 3 595 56 663
21 1700 1888 65 (79)
16 1223 1006 63 (654) 2929 42965 73 (63)
S8 276 80 944 58 (59)
Zusammen ... 1650 970 32
Gleichwie im Jahre 1897 wurde in Elsaß⸗Lothringen vorzugs⸗
. weise Weißwein verschnitten und am meisten Verschnittwein (961
⸗ auf 109 1 Wein) zugesetzt. — scht unter dem e n Wein der Rothwein vor, verhältnißmäßig
In den übrigen Ländein herrscht dagegen
noch am wentgsten in Württemberg, wo 49 0,0 des verschnittenen Weins Weißwein ist. Wie im Vorjabre ist der Zusatz von Ver—⸗ schnittwein außer in Elsaß Lothringen in den norddeutschen Staagten Pteußen, Bremen, Lübeck, Hamburg, sowie in Bayern beträchtlich größer als in Württemberg, Baden und Hessen,
In der Betheiligung am Verschnittgeschäft nach der Menge des berwendeten Verschnittweins und des verschnittenen Weins ist gegen das Vorjahr eine wesentliche Aenderung nicht eingetreten, wie aus den folgenden Ziffern hervorgeht: ö 9
ͤ 9 Menge deg verschnittenen Weins enge des Ver⸗ Betheiligt Weihe g Rothwein Zusammen schnittweins waren k kl . Bi oso Weingärtner. 1568 10740 12308 8 3 520 4 Vorjahr. 387 10831 11218 4 2827 8 Weinhändler. 46 599 90971 137 370 91 83 947 95 Vorjahr . 41035 83 843 124 878 95 77 275 91
Sonstige Per⸗ . 9 . 582 710 1292 1 809 1 1415 1 842 1
Vorjahr 656 759 Zusam men TDi d T odr ö DW T ö
im Vorjahre 42 078 96433 137511 1090 80 944 100
Die Betbeiligung ist bei weitem am stärksten bei den Wein⸗ händlern; auf ken n fassen von der Menge des verschnittenen Weins Il do, von der Menge des Verschnittwelns 95 0 o. Von saͤmmtlichen Betheiligten wird mehr Roth. als Welßwein Herschnitten, und zwar don den Weingärtnern 87 o/, von den Weinhändlern 67 0;0, von sonstigen Personen Bh öso. 6
Ueber die Betheiligung in den einzelnen Stagten nach der Menge des Verschnittweing geben 7 folgenden Ziffern Auskunft:
An Verschnittwein wurden verwendet von den Wein sonstigen händlern Personen
hl h
22 907 16 562 21 789
Zollverwaltung gebiet
9 9 1 1 — 2 *
3 520
hee) Nach den Bestimmungen des Bundeßraths sell der Zusotz von
⸗ . niltwein bel r von Weißwein nicht mehr als das
s ö bei Verschnift von Rothwein nicht mehr als die Hälfte des ument des zu verschneidenden Weins betragen.
Am stäarksten ist Je, die Betheiligung der Weinbauer am Verschnittgeschäft in Hessen, Bayern und Preußen, ganz . dagegen in Elsaß Lothringen, Württemberg, auch in Baden. Nicht ganz un bedeutend i der Lnthen der Privatpersonen in Württemberg und Elsaß - Lothringen, dagegen perschwindend in den Übrigen Staaten. Die Verbesserung durch Verschnitt mit zollbegünstigtem Wein ist wie im Vorjahre fast ausschließlich inländischem Wein zu gute ge⸗ lommen. Von der Menge des verschnittenen Weins mit 150 970 hl sind 144 209 hl = g5,5 oso (im Vorjahre 96,4 oño) inländischer und 6761 hl -= 4.5 o (im Vorjahre 3,6 ) ausländischer (vorherrschend französischer) Wein.
Das Verhältniß in den einzelnen Staaten ist aus folgender Tabelle ersichtlich:
Menge des ver⸗ schnittenen Weins
worunter
Die ährliche Der verschnittene n inländische Wein erzeugung beträgt vom S betrug Hundert des jähr⸗ im Durch⸗ lichen Wein⸗ schnitt erzeugnisses 1883/92 hl (1897) 267 809 (13, 09) 500 972 ; 85h S0l 848 2, So) 242 391 (4, 97) 12 834 308 431 (2,96) 9 591 317141 (2,92) 5115 — — 2238 —
1533 — NUebrige Staaten 3998 3479 6 879
Zusammen . 150 970 6761 144 209 z 440 471
In Württemberg und Heffen wurde nur inländischer, in Baden und Elsaß ⸗ Lothringen verschwindend wenig ausländischer Wein ver- schnitten. Einen größeren Antheil an dem verschnittenen Wein nimmt der ausländische Wein in Bayern sowie in den norddeutschen Staaten. Bemerkenswerth ist, daß im Jahre 1898 die Menge des verschnittenen Weins von der durchschnittlichen Weinernte in allen 6 Weinprodukions⸗ gebieten mehr ausmacht als im Jahre 1897.
gollverwaltungs⸗
er
ländischer in⸗ landis
3 —
37153 33 309 23 1690 15 797
Preußen. . 40313 Bghern 3497 EGlsaß⸗Lothringen 23 189 H 15797
Zur Arbeiterbewegung.
Mit Arbeiterentlassungen auf dem Friedrichshagener Wasserwerk beschästigte sich, wie die ‚Voss - Ztg. mi theilt, am Mittwoch eine Versammlung der städtischen Arbeiter und Unter⸗ angestellten. Es wurde eine Resolution angengmmen, welche den Ausschuß der Filialen des Verbandes städtischer Arbeiter beauftragt, dem Stadtverordneten ⸗Kollegium ihre Angelegenheit nochmals zu unter⸗ breiten und die Wiedereinstellung der 6 zu verlangen. In einer jweiten Resolution wurde gegen das Vorgehen des Betriebs seiters auf dem Friedrichshagener Werk protestiert und uneingeschränkte Koalition und Petitionsfreiheit für die städtischen Arbeiter gefordert. — Die Verwaltung des städtischen Viebhofes hat, demselben Blatt zufolge, den Arbeitern eine Lohnzulage bewilligt, mit der sich die Arbeiter zufrieden erklärten. Die ,, zwischen den Arbeitern und der Verwaltung haben damit ihr Ende erreicht. (Vergl. Nr. 163 d. Bl. — Die Bautischler Berlins beschlossen gestern Abend, einen Mindestwochenlohn von 27 M zu verlangen und zur Durchsetzung dieler Forderung in eine Lohnbewegung einzutreten. Zunächst sollen in allen Werkstätten Vertrauens männer gewählt werden, um mit allen auch außerhalb der Organisation stehenden Bautischlern Fühlung zu nehmen und sie für einen Ausstand zu gewinnen. — Um Beilegung des Ausstandes der Schuhmacher in der Fabrik von Pinner Nach folger, Inhaber Manasse, haben sich die Ausständigen an das Ge—⸗ werbegerscht gewandt; auch die Zimmerer und Putzer haben das Einigungsamt des Gewerberichts angerufen. . Ein Ausstand in der Kostümbranche ist, wie, die „Köln. Stg.“ unterm 19. 8. M. meldet, in Berlin in Sicht, da nach Ansicht der Arbeiter die Arbeitgeber die im Frübijahr eingeführte, neunstündige Arbeitszeit nicht hinreichend beachtet und agitatorisch thätig gewesene Arbeiter entlassen hätten. Eine hiesige Versammlung der Kostüm⸗ schneider nahm eine Resolution an, die dagegen Einspruch erhob, und beschloß, bei der kommenden günstigen Geschästskonjunktur mit allen Mitteln gegen die Unternehmer vorzugehen, welche in der stillen Zeit die Forderungen der Arbeiter durchbrochen hätten.
Zum Maurer⸗Ausstand in Halle berichtet die Magd. Ztg.“, daß das Gewerbegericht in seiner vierten Sitzung zu einem Schiedg⸗ spruch gelangte, dessen Hauptpunkte folgende sind: Für die Zeit bis Ende März 1809 wird der Lohn für Maurer auf 47, für Maurer arbeitslente auf 35 „3 für die Stunde festgesetzt; der Lohnsatz für durch Unfall, Alter, Invalidität minder leistungsfähige Arbeitnehmer und sog. Junggesellen im ersten Gesellenjahre unterliegt der frelen Vereinbarung. Eine Lohnkommission aus 4 Arbeitgebern und 4 Arbeitnehmern wird eingesetzt, den Voisitz führt im lausenden Jahre der Vorsttzende des Gewerbegerichts. Maßregelungen dürfen nicht stattfinden. Ueber die weitergehenden Anträge der Maurer, den Vorsitz in der Kom⸗ mission auch über 1899 hinaus festzulegen und den Lohn für das Jahr 1990-1991 auf. 59. 8 festzusetzen, kam ein Schiedsspruch bei Stimmengleichheit nicht zu stande. Die Erklärungen der beiden Parteien zu dem Schiedespruch stehen noch aus. Da jedoch bereits die Maurer mit 182 gegen S88 Stimmen, die Maurerarbeits leute mit etwa 150 gegen 12 Stimmen in öffentlichen Versammlungen sich für Annahme des Schiedsspruchs ausgesprochen haben und auch die Bauinnung wohl in ihrer heute noch stattfindenden Sitzung ihm beitreten wird, scheint Aussicht auf Beendigung des Ausstandes durch die Thätigkeit des Gewerbegerichts als Einigungsamts vorhanden zu sein. (Vergl. Nr. 165 d. BI.)
In Augsburg fanden, dem W. T. B.“ zufolge, auch gestern Abend nach Einbruch der Dunkelheit in der Wertach⸗ vorstadt größere Ansammlungen statt, gegen welche die Polizei sofort vorging. Ven Platz selbst und die anliegenden Straßen säuberte eine Gzkadron Chevaulegers. 6 war gestern Abend nicht ausgerückt, stand er in Bereitschaft. Es erfolgten mehrere Ver⸗ haftungen. (Vergl. Nr. 189 d. Bl) ;
Der Hemelinger Textilarbeiter⸗Ausstand ist, wie die Weser⸗ Ztg.“ ö. beendet. Die Weber, Sacknäher, Batscher und Vorbereiter nahmen am Donnerstag, die Vorspinner heute, alle übrigen Abtheilungen nehmen morgen, Sonnabend, die Arbeit
der auf.
ö Der siuestand im Baugewerbe und in der Eisenindustrie, der in Kopenhagen im Mai d. J. begonnen hat, dauert, wie die „Weser.Itg. erfährt, zwar noch fort, aber es ist Hoffnung auf seine Beendigung vorhanden. Dag von den Arbeitern angerufene Faellegudvalg;,. der gemeinsame Ausschuß zur Schlichtung pon ¶ Arbesterflreitigleiten, bat nämli sein Urtheil ge⸗ sprochen, und daraufhin hat sich sofort auch die ,,, . konftituiert. Aus dem Urtheil geht hervor, daß die Arbeitssperre im allgemeinen nicht als gerechtfertigt gn ges hben werden könne, weil die beiden streitenden Thelle nicht vorher den Weg der i ,, betreten, noch das Schiedsgericht angerufen haben. Damit ist die Basis für Vergleichsperhandlungen gegeben. Thatsächlich haben auch sowohl Arbeitgeber wie Arbeitnehmer bereit erklärt, dem Faellegudvalg⸗· schon vor Faͤllung des Schiedg⸗ gemachten Vor ag auf Einsetzung einer Einigungt⸗
eten. Man 4. daß es ge⸗
em Streit, der nun
haben die
, , re. z aller anderen geg ö in vollem Umfange aufrecht erhalten“.
egenden
(Vergl. Nr. 166
d. BI.)
In Sagint⸗Rayhael, im französischen Departement Var, sind, wie die Köln. Itg. unterm 18. d. Mt. meldet, 839 Stein“ brucharbeiter autständig. Sie verlangen statt des 116 stüändigen den 10 stündigen Arbeitstag, ferner vierzehntägliche Löhnung und Ab- änderung der Satzungen der Unterstützungskaffen. ,,
Nach demselben Blatt dauert die Gährung unter den Arbeitern in den rusfischen Ostseeprovinzen an; der Grund liegt in nationalen Zwistigkeiten. Man bringt damit die durch vorgelegte Steine verursachte Entgleisung eines Arbeiterzugs auf der Pernauer Bahn in Verbindung. In Libau sind die Verhältnisse besonders bedenklich. l gte Vork meldet W. T. B. unterm 20. d. M.: Hier sowohl wie in Brooklyn war heute alles ruhig. Alle Linien der Metropolitan Tramway mit Ausnahme derjenigen der zweiten und der sechsten Avenue haben den Betrieb wieder aufgenommen. Das außerordentliche Polizeiaufgebot wurde zu einem großen Theil zurückgejogen. Doch geben sich die Ausständigen noch immer der Hsffnung hin, ihre Sache durchzuführen. (Vergl. Nr. 169 d. Bl.)
Kunst und Wissenschaft.
n der Gesammtsitzung der Akademie der Wissen⸗ s . vom 13. Jull Vorsitzender Sekretar Herr Diels) las Herr Schmoller über die Größe der Bevölkerung in älterer und neuerer Zeit“. Er ging aus von einer kritischen Brüfung der über- lieferten Zahlen sowie der an sie geknüpften Schätzungen und wies die Ueberrreibungen beider und ihre Ursachen nach. Dann suchte er zu zeigen, daß nur durch Nebenginanderstellung jahlreicher, historisch und geographisch vergleichbarer Relativzahlen die Kritik festen Boden gewinne, und legte schließlich die wichtigeren kritisch berichtigten Resultate für die historische Veränderung der absoluten Bevöl⸗ kerungsiahlen der wichtigeren Kulturländer dar. — Der Vor⸗ sitzende legte vor: „Anaritii in decem libros priores elsmentorum Euelidis commentarii ex interpretatione &herardi Cremonensis ed. Maximilianus Curtze. Lipsiae 1899.“
Herr Berend Bessel Lorck in London hat eine au nahezu drei- tausend Stücken bestehende, aus dem Nachlaß der im Dezember 1885 zu Königsberg verstorbenen Frau Geheimrath Bessel in seinen Besitz übergegangene Sammlung der wissenschaft lichen Korrespon denz seines Großvaters Friedrich Wilbelm Bessel der Akademie über⸗ eignet, damit dieser ein kostbares Material für die Geschichte der Astronomie enthaltende Schatz für die Dauer gesichert und der Ver⸗ werthung zugänglich gemacht werde, Die Sammlung enthält 2946 an Bessel gerichtete Briefe von 234 verschiedenen Gelehrten und Künstlern c.: Astronomen, Geodäten, Mathematikern und anderen akademischen Kollegen, Mechanikern und Optikern, Uhrmachern, und anderen mit Bessel in regelmäßige oder gelegentliche, vorwiegend wissenschaftliche Korrespondenz getretenen Personen; außerdem 34 eigene, wieder in Bessel's Besitz gelangte Briefe an einen seiner Korrespondenten. Fast ein Fünftel der ganzen Sammlung bilden die von 1809 bis I845 reichenden Briefe von Schumacher, 574 an der Zahl; 576 entfallen auf die vier Hriefwecksel mit Encke fish Olbers (168), W. Strupe (106), Harding (106); 399 auf die fünf mit Lindenau (7), Baumann (97), Bode (4), Tralles (61, wogu die 34 Bessel'schen Briefe die Ergänzung bilden) Argelander 60). Mit 51 bis herunter zu 32, jusammen ba Briefen, sind ver⸗ treten: A. von Humboldt, A. Erman, Pistor, C. A. Stein beil, Brandes, Feldt, G. Hagen, Strehle, A. Repsold, C. G. J. Jacobi, Rosenberger, Hansen, Fuß; mit 29 bis zu 29. zusammen 28 Briefen: Utzschneider, Schwinck, J. G. Repsold, Kessels, Benzen⸗ berg, Boguslawski, Westyhal, Littrow, Tenner; mit 18 bis 12, zu⸗ sammen 199: Reichenbach, Scherk, W. Beer, Bille. Slawinski, Baily, Ertel, Greig, Haßler, Schubert, John Herschel, Weiße, Ideler. Nehus. Von weiteren 16 Korrespondenten. darunter Airy, . von Buch, K. F. Knorre, Mädler, Nicolai, Olufsen, Rümker, Tiede, rühren je 7 bis 10 Briefe her, zusammen 125, 94 von 19 Verfassern mit je 4 bis 6; von 20 Verfassern sind 3, von 34 2 Briefe vor= handen, einzelne endlich von 99 Personen. Eisichtlich hat Bessel auf,. die Aufbewahrung eines jeden an ihn gelangenden Briefes Werth gelegt und reh Sorgfalt verwandt. Die Akademie hat bereits im . 1878 die 74 Briefe von Gauß an Bessel er⸗ worben, welche nach ihrer 1889 erfolgten Veröffentlichung der König lichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen zur Ergänzung ihrer die 119 Briefe von Bessel an Gauß enthaltenden Gauß- Sammlung übergeben worden sind; die Gesammtzahl der aus Bessels Nachlaß übernommenen fremden Briefe beläuft sich also auf 3020. Es ist anzunehmen, 24 diese Zahl, bis auf eine ganz geringfügige Dlfferenz abhanden gekommener Stücke, die Gesammtzahl der an Bessel gerichteten 36 wissenschaftlichen Inhalts oder Ursprungs darstellt. — Herr Lorck hat die Akademie durch seine große und für die Geschichte der Wissenschaft überaus werthvolle Schenkung zum größten Danke verpflichtet. Es leuchtet ein, welche hohe Steigerung der Werth derselben ferner erhalten würde, wenn ein ansehnlicher Theil der von Bessel selbst herrühreaden, noch nicht anderweitig der Wissenschaft gesicherten Briefe der akademischen Sammlun hinzugefügt werden konnte. Leider besteht kein Zweifel darüber, da mehr als eine interessante Einzelreihe inzwischen verstreut und ver⸗ schwunden, eine an Umfang große und sicher auch an Inhalt werth⸗ volle einer geflissentlichen r. mit zum Opfer gefallen ist, welche die deutsche Astronomie aufs schmerzlichfte, und nicht allein im Interesse ihrer Geschichte, zu beklagen hat. Aber gewiß wird manche Reihe kis heute noch sorgsam, jedoch unzugänglich und ohne Siche⸗ rung gegen künftige Gefährdung aufbewahrt, welche nunmehr der Akademie zu übergeben nur Pietät gegen ihren Urheber und ihren ersten Empfänger, für die Wissenschaft und ihre Geschichte eine hoch verdienftliche Darbietung sein würde. — Ihrem korrespondierenden Mitgliede, Herrn Otto Struve, . Vermittelung überhaupt wesent⸗ lichen Antheil an der günstigen Ordnung dieser Angelegenbeit bat, verdankt die Akademie bereits ein besonders werthrolles Geschenk solcher Art in den ihr übereigneten 106 von Bessel an Wilhelm Struve gerichteten Briefen. Die genaue Dur sicht des die Zeit 1814 bis 1845 umfassenden Briefwechse the Bessel und Struve hat ergeben, daß dieser in den nunmehr in der Sammlung der Akademie vereinigten 212 Briefen in lücken⸗ loser Vollständigkeit enthalten ist mit einer einzigen Ausnahme: ein Brief von Struve fehlt, der bereits im Winter 1837/38, unmittelbar 6 seiner Ankunft in Königsberg, erst theilweise gelesen, durch Zufall verschwunden ist.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Nach hierher gelangten amtlichen Mittheilungen wird all⸗ jährlich he g 26 25. September his zum 3. Ok⸗ tob er (a. St.) in einer Stadt des südlichen Rußlands, zum ersten Mal im Herbst d. J. in Rostoff am Don eine süd⸗ ru ssische n , g , veranstaltet werden.
U dieser Ausstellung werden auch im Auslande geborene hien zugelassen, die jedoch an der Bewerbung um die ausgesetzien Preise keinen Antheil nehmen. Folgende acht Ab⸗ theilungen werden in der ö. ri der: 1) Pferde, Y) Schafe, 3) orf. Hornvieh, Schweine, 5) Hausgeflügel, 6) Blenenzucht, 7J Produkte der Viehzucht, 8 Maschin Instrumente, Alpparale und ö de, die sich die Viehzucht beziehen. ur solché landwirthschaftlicher Maschinen und Instrumente finden in der A Ausstellung ihren Nebengewerben verwendet werden. . .
uf dem Gebiete der Thierzucht wird den Mittelpunkt der Ausstellung ohne Zweifel ee Schafzuchtabtheilung bilden, in welcher nach dem Programm auch „deutsche Kamm woll⸗
Merinogs“ erscheinen sollen.
R