Regierung bezirt Königsberg. Anweisung zu dem Anleihescheine der Stadt Königsberg i. Pr. Buchstabe ... Nr. ... über.... 0
od in r Ostpr eu ßen.
Der Inhaber dieser if nf fu dem vorbenanaten Anleihescheine . für die zehn Jahre vom 8 bel der
tadt⸗Hauptkasse zu Königsberg i. Pr., sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird. Königsberg i. Pr., den. ten . Der Magistrat. (Unterschriften.)
Anmerkung. Die Namenszunterschriften des Magistrats⸗Diri⸗ enten und noch eines Magistratsmitgliedes können mit Lettern oder aksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der
eigenhändigen Namentzunterschrift eines Kontrolbeamten versehen sein. Kontrolbuch Seite Nr
Die Anwelsung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:
ter Zinsschein.
ter Zinsschein.
Anweisung.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der bisherige Privatdozent in der evangelisch-theologi⸗ een Fakultät der Universität Breslau Lic. Martin Schulze st zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät er⸗ nannt worden.
Der bisherige Gymnasial⸗Oberlehrer ö aus Wesel und der bisherige Seminarlehrer Knaak aus Berent sind zu Kreis- Schulinspektoren ernannt worden. .
Dem Dr. med. Wilhelm Sklarek hierselbst ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Dem Königlichen Regierungs⸗ und Gewerberath Otto Schulze in Merseburg ist die etatsmäßige Stelle eines ge⸗ werbetechnischen Raths bei der Königlichen Regierung in Merseburg verliehen und derselbe gleichzeitig zum Aufsichts⸗ beamten im Sinne des § 1396 der Gewerbeordnung für den Bezirk dieser Regierung bestellt worden.
Die bisherigen kommissarischen Gewerbe⸗Inspektoren und Königlichen Gewerbe-⸗Inspettiong⸗-Assistenten Win gendorf in Thorn i. Westpr. und Dr. Rasch in Berlin sind unter Ver⸗ leihung der etatsmäßigen Stelle eines Gewerbe⸗Inspektors in den genannten Städten zu Königlichen Gewerbe⸗Inspektoren ernannt worden.
Die bisher auftragsweise beschäftigten Gewerbe⸗Inspek⸗ tions⸗Assistenten Dr. Geisler in Koblenz und Kawka in 1 a. d. Oder sind unter Verleihung der etatsmäßigen
telle eines Gewerbe⸗Inspektions⸗Assistenten in den genannten . zu Königlichen Gewerbe⸗Inspektions⸗Assistenten ernannt worden.
Der Königliche Regierungs- und Gewerberath von Rosnowski in Merseburg ist unter Verleihung der etats⸗ mäßigen Stelle eines gewerbetechnischen Raths bei den König⸗ lichen Regierungen in Hannover, Stade, Osnabrück und Aurich und des Aufsichtsbeamten im Sinne des § 1396 der Gewerbeordnung für die Bezirke dieser Regierungen nach Hannover und
der Königliche Regierungs- und Gewerberath Hartmann in Hannover unter Verleihung der etatsmäßigen Stelle eines gewerbetechnischen Raths beim Königlichen Polizei-Präsidium in Berlin und des Aufsichtsbeamten im vorerwähnten Sinne für die Stadtkreise Berlin und Charlottenburg nach Berlin versetzt worden.
Der Verwalter der Gewerbe⸗Inspektion Berlin J (Pots⸗ dam), Königliche Gewerberath Jaeger in Berlin ist als , n,, in das Königliche Ministerium für Handel und
ewerbe berufen worden.
Der Königliche Gewerberath Garrels in Potsdam ist nach Frankfurt a. d. Oder versetzt und mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Negierungs- und Gewerheraths bei der dortigen Königlichen Regierung und eines Aufsichtsbeamten im Sinne des § 1396 der Gewerbeordnung für den Regierungs⸗ bezirk Frankfurt a. d. Oder ö. worden.
Versetzt sind der Königliche Gewerberath Dr. Rieth in Nienburg (Weser) nach Stade, die Königlichen Gewerbe⸗ Inspektoren Professor Mente in Köln a. Rhein nach Berlin, Claussen in Lüneburg nach Hagen i. W, Dr. Löwenstein in Hagen i. W. nach Potsdam und Kozer in Stade nach Lüneburg, sämmtlich zur Verwaltung einer Königlichen Gewerbe⸗Inspektion in den genannten Städten.
Der Lehrer der Königlichen Maschinenbau⸗ und Hütten⸗ schule Gollos in Gleiwitz ist zum Königlichen Maschinenbau— und Hüttenschullehrer ernannt worden.
Ober⸗Rechnungskammer.
Der Oberlandesgerichts⸗Sekretär Röse aus Cassel ist zum Geheimen Registrator bei der Königlichen Ober-Rechnungtz⸗ kammer ernannt worden.
Forst ⸗ Akademie Eberswalde. Winter⸗Semester 1899/1900.
Land⸗Forstmeister Dr. Danckelmann: Waldbau. — Methoden *r ö — Forstliche Zeit ˖ und Streitfragen. — Forstliche
ursionen. orstmeister Zeising: , , Forstliche Exkursionen. lich n nt Dr. Kienitz: Verhalten der Waldbäume. — Forft⸗ e Exkursionen.
, Professor Dr. Schwappach: Forstgeschichte und Forststatistik. — Holzmeßkunde. — Forstliche Exkursionen. j , , Dr. Martin: Forstbenutzung. — Forstliche Ex⸗ ursionen.
Professer Oberförster Or. Möller Ueber die Bedeutung der Pilze für daz Leben des Waldes.
keiten. sepetitorium.
Professor Dr. Schubert: . Grundlagen der Forft⸗ wissenschaft (Holzmeßkunde und Waldwerthrechnung). — Uebungs— aufgaben in der Mathematik. — Ausgewählte Abschnitte aus der Physik und Meteorologie. ;
Forst . Ass 6. Herrmann: Planzeichnen.
Geheimer Regierungsrath, Professor Hr. Müttri ö. Meteorologie und Klimglehre. — Mechanik. — Grundzüge der Differential und Integral ⸗ Rechnung.
Geheimer Regierungsrath, . Dr. Re mel s: Allgemeine nr fl ar anische Chemie. — CGhemisches und mineralogisches
raktikum. rofesso Dr. Ram ann: Bodenkundliches Praktikum. rofessor Dr. Schwarz: Allgemeine Botanik mit Praktikum.
eheimer Regierungtrath, Professor Dr. Altum: Wirbelthiere.
— JZoologisches Praktikum. — Zoologische Exkursionen. e Dr. Eck stein: Fischzucht. — Enwwickelungsgeschichte der Insekten. — Zoologische Exkurstonen. . Amtsgerichtsrath Br. Dickel: Sachenrecht mit Rücksicht auf das Bürgerliche Gesetzbuch. — Repetitorium in Rechtskunde. ⸗ . noch nicht besetzt: Landwirthschaft J. (Acker⸗ und Wiesen⸗ au
Pr. Heidemann: Erste Hilfeleistung in Unglücksfällen.
Das Winter⸗Semester beginnt am Montag, den 16. Oktober 1899, und endet Sonnabend, den 31. März 1900. (
Meldungen sind baldmöglichst unter Beifügung der Seh ni über Schulbildung, forstliche Lehrzeit, Führung. über den Besitz der erforderlichen Subsistenzmittel, sowie unter Angabe des Militär⸗ verhältnisses an den Unterzeichneten zu richten.
Eberswalde, den 9. Juli 1899.
Der Direktor der Forst⸗Akademie. Dr. Danckelmann.
Angekommen:
Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen, von Gastein.
Aichtamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 4. August.
Seine Majestät der Kaiser und König verließen, wie „W. T. B.“ aus Kiel meldet, heute Vormittag um 11 Uhr unter dem Salut der im Hafen liegenden . die Yacht „Hohenzollern“ und fuhren nach der Jensen⸗Brücke, wo der Hofzug bereit stand. Zur Verabschiedung waren der Admiral Köster und der Polizei⸗Präsident von 6 erschienen. Um 11½ Uhr erfolgte die Abreise nach Wilhelmshöhe.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben mit den Prinzen Söhnen und der Prinzessin Tochter gestern Nachmittag 5 Uhr Berchtesgaden verlassen. Die Schuljugend, Schütze n⸗, Krieger⸗ und andere Vereine hatten sich, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, in festlichen Zuge nach dem Grand Hötel begeben, wo sich auch die Gemeindevertretung und andere Beamte von Ihrer Majestät der Kaiserin ver⸗ abschiedeten. Auf dem ganzen Wege bis zum Bahnhof sowie bei der Abfahrt wurden Ihre Majestät jubelnd begrüßt. Die Ankunft in Wilhelmshöhe erfolgte heute Morgen. Ihre Majestät wurden auf der Station von dem Ober⸗Präsidenten, Staats⸗Minister Grafen von Zedlitz⸗Trützschler, dem komman⸗ dierenden General, General der Infanterie von Wittich und dem Landrath Freiherrn von Dörnberg empfangen. Von jungen er, wurde Ihrer Majestät der Kaiserin ein Rosenstrauß überreicht.
Von der im Reichsamt des Innern bearbeiteten „Syste— matischen Zusammenstellung der Zolltarife des In⸗ und Auslandes“ ist soeben der vierte Band, ent⸗ haltend „Holz- und verwandte Industrien, Papier⸗, Leder- und Kautschukindustrie“, erschienen und durch die Königliche Hof— buchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin, Koch⸗ straße 68-71, zu beziehen. Der Ladenpreis für den Einzel⸗ abdrtuck beträgt 3 66
Bayern.
Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent hat, wie W. T. B.“ meldet, am Mittwoch aus Fall an Ihre Majestät die Kaiserin nach Berchtesgaden ein Ab⸗ schiedstelegramm gesandt, welches Ihre Majestät mit einem freundlichen Dankestelegramm beantwortete. Bei der estern Nachmittag erfolgten Abreise der Kaiserin aus Cr esges*! war der Oberst⸗Hofmeister Graf Castell beauf⸗ tragt, zum Abschiede im Namen des Prinz⸗Regenten einen Blumenstrauß zu überreichen, und der Oberst⸗Hofmarschall Graf Seinsheim hatte den Auftrag, den Waggon Ihrer Majestät mit Blumen zu schmücken.
Oesterreich⸗ Ungarn.
In der gestrigen außerordentlichen Sitzung des Wiener Gemeinderaths stand die vom Stadtrat ge i Resolution gegen die Ausführung der auf Grund des 8 14 der öster⸗ reichischen Verfassung erlassenen Regierungsverordnung, be⸗ treffend die Erhöhung der Zuckersteuer, zur Berathung. Die Sitzung des Gemeinderaths schloß, wie „W. T. B.“ meldet, mit der einstimmigen Annahme einer von der Majorität vor⸗ geschlagenen Resolution, welche mit der von dem Stadtrath 6 inhaltlich übereinstimmt. Ruhestörungen fanden nicht statt.
h In Eger wurde gestern eine Volksversammlung, welche von dem Abgeordneten Iro zum Zwecke des Protestes gegen die Handhabung des 5 14 der Verfassung einberufen worden war, infolge eines von den zahlreich anwesenden Sozial— demokraten hervorgerusenen Tumults aufgelöst. Die Sozial⸗ demokraten entfernten sich ruhig. Die Deutschnationalen
Forst. A e J Ablsung der Waldgrundgerechtig· garft gsessh, 6.
durchogen singend die Straßen, bis sie von der Polizei
zerstreut wurden.
Aus . wird dem , Bureau berichtet, daß am Dienstag und Mittwoch dort Straßenkundgebungen gegen die Ethöhung der Zuckersteuer stattfanden. Die Gen⸗ darmerie ging mit gefälltem Basonett vor; ein junger Mann wurde durch einen Bajonettstich verwundet. ehrere Ver⸗ haftungen wurden vorgenommen.
Groszbritannien und Irland.
Nach dem Hofbericht empfing Ihre Majestät die Königin, wie „W. T. B.“ meldet, gestern den Oberleutnant Freiherrn von Strombeck, welcher einen Brief Seiner Majestät dez Deutschen Kaisers überbrachte.
Das Oberhaus genehmigte gestern die dritte Lesung der Bill über den Verkehr mit Nahrungsmitteln und Droguen, der Bill, betreffend den landwirthschaftlichen und technischen Unterricht in Irland, sowie der Bill, welche den Bewohnern kleiner Häuser die Erwerbung derselben durch Darlehen der Lokalbehßbrden erleichtern soll.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses theilte der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain mit, daß der Südafrikanischen Republik eine gemeinschaftliche Prüfung der Einzelheiten der Reformen, welche erforderlich seien, um den Uitlanders eine sofortige wesentliche Vertretung zu geben, vor⸗ geschlagen worden sei. — Der Parlaments ⸗Unter⸗Sekretaͤr Brodrick erklärte, nach Rußland, der Schweiz, China und den Vereinigten Staaten von Amerika würden britische Handels—⸗ agenten entsandt werden, welche nicht den Rang von Attachss haben sollten, deren Aufgabe vielmehr lediglich in dem Besuch der verschiedenen Mittelpunkte des Handels bestehen würde. Gegen Entrichtung einer kleinen Gebühr würden dieselben britischen Fabrikanten, welche an speziellen Industrien inter⸗ essiert seien, auf Ersuchen Auskunft ertheilen. Die Ernen⸗ nungen würden zunächst versuchsweise auf drei Jahre erfolgen.
Das „‚Reuter'sche Bureau“ meldet aus Aldershot: 60 Subaltern⸗Offiziere und Mannschaften des Sanitäts⸗Korps werden sich in 14 Tagen mit der Bestimmung nach Süd⸗ afrika einschiff en.
Spanien.
Der Justiz⸗Minister Duran begab sich, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern von Madrid nach Barcelona. Mit dem gleichen Zuge reiste der General Weyler; diesen begleiteten zahlreiche Generale in Zivil und mehrere Offiziere in Uniform bis zum Bahnhof, wo sie bei der Abfahrt des Zuges Hoch— rufe auf Spanien, die Armee und auf Weyler ausbrachten.
Der frühere Minister der auswärtigen Angelegenheiten Herzog von Tetuan erklärte in San Sebastian einem Berichterstatter, er habe seine Haltung nicht geändert und unter⸗ stütze die Regierung, damit das Land wieder aufgerichtet und dessen Ansehen wieder hergestellt werde. Es müsse unbedingt mehr als bisher geschehen, um das Land zufriedenzustellen. Ersparnisse seien nöthig, doch dürfe die Landesvertheidigung nicht ver— nachlässigt werden. Er glaube nicht, daß General Weyler zu ungesetzlichen Schritten neige.
In der gestrigen Sitzung des Generalraths der Provimm Bilbao tadelte der separatistische Abg. Abana den . denten wegen der Aufmerksamkeiten, die der Infantin Eulalia während ihres Aufenthalts in der 6 erwiesen worden seien. Es kam zu einem Zwischenfall und zu Kund⸗ gebungen eines Theiles der Zuhörerschaft, der „Hoch Vizcaya!“ rief. Der Saal wurde darauf geräumt. Als die Abgeordneten den Berathungssaal verließen, wiederholten sich die Kund⸗ gebungen.
Der „Imparcial“ bemerkt zu den jüngsten Ereignissen in Spanien: Die Handlungsweise des Generals Weyler und des Erzbischofs von Sevilla verdiene nicht die Beachtung, welche man ihr im Auslande schenke. Denn beide hätten die öffentliche Meinung nicht hinter sich; diese tadle viel mehr das Verhalten der Beiden. Was die Ereignss in Bilbao betreffe, so seien dieselben stark übertrieben worden. Der Abg. Abana sei wegen seiner Excentrizitäten bekannt. Die Bevölkerung von Bilbao verurtheile das Verhalten dieses Abgeordneten, welcher durch seine Absonderlichkeiten sich nur bemerklich machen wolle.
Belgien.
De Smet de Nayer hatte gestern, wie W. T. B.“ aus Brüssel erfährt, eine lange Unterredung mit dem bis⸗ herigen Minister⸗Präsidenten und Eisenbahn⸗Minister Vanden⸗ peereboom, um denselben zur Uebernahme des Eisenbahn⸗ Ministeriums im neuen Kabinet zu bewegen. Vandenpeereboom, der entschlossen ist, von der Regierung sich zurückzuziehen, lehnte jedoch das Änerbieten ah und werabschiedete sich von den höheren Beamten des Eisenbahn⸗Ministeriums.
Amerika.
Einem aus Cap Haitien in New York eingetroffenen Telegramm zufolge ist in La Vega (Dominikanische Nepublih ein Aufstand ausgehrochen, der bezweckt, Jimenez die Prä— sidentschaft zu verschaffen. Auch in der dominikanischen Stadt Santiago haben sich fünfhundert wohlbewaffnete Mann— schaften ünter General Pacheco erhoben. Zu ihnen stießen mit ziemlich erheblichen Streitkräften General Reyes und andere Generale.
Polynesien.
Aus Apia wird dem „W. T. B. unter dem 17. Juli weiter berichtet: Auf Vorschlag des Munizipal⸗-Präsidenten Dr. Solf einigte sich die Kommission dahin, den ameri⸗ kanischen General-⸗-Konsul Osborne zum Vertreter des Oberrichters Chambers zu bestellen. Letzterer reiste am 14. Juli nach San Franclsco ab. An demselben Tage fan in Mulinun unter Leitung der Kommission eine n,, ung der Häuptlinge beider Parteien statt. Am folgenden Tage unterzeichneten je 13 Häuptlinge als Vertreter beider Parteien
den BVeschluß der Kommission, der das Königthum abschafft.
Am I7. Juli verließen der deutsche und der amerikanische Kommissar an Bord des amerikanischen Kriegsschiffs die Samoa⸗Inseln.
den Vereinigten Staaten
Rr. 30 des Eisenbahn⸗Verordnun zbtatte., heraus-
gegeben im Minssterlum der öffentlichen Arbeiten, vom j. August 6 . Inhalt: , Urkunde, betr. die von der 6 hreußischen Sil habngesellschast eschlossene Ausdehn ng ihres Zwecks, hom 1. Juli 1899. *. Bekanntmachung des Relchekanzlers, betr. die Vereinbarung erleichternber Vorschriften für den wechselseitigen Ver⸗ fehr zwischen den Eisenbahnen Deutschlands und Luxemburgs, vom 5. Juli 1899. — Bekanntmachung des Reichskanzlers, betr. die Ein= suhr von Pflanjen und sonstigen Gegenständen deg Gartenbaueg, vom J. Juli 1859. — Bekanntmachung des Reichskanzlers, betr. Aenderungen der Anlage B zur Verkehrz⸗Ordnung für die Eisenbahnen Deutsch⸗ lands, vom 8. Juli 1899. — Bekanntmachung des Reichs kanzlertz, betr. Aenderung der Bestimmung im § 14 (1) der Betriebsordnung ür die Haupteisenbahnen Deutschlands, vom S8. Juli 1899. — Be ö des Reichskanzlers, betr. Aenderung der Militär- Transport Ordnung vom 18. Januar 1899 (Reichs Gesetzbl. S. 15), vom 16 Juli 1899. — Grlasse des Ministets der öffentlichen Arbeiten: vom 17. Juli 1899, betr. Besoldungsdienstalter der versorgungtz⸗ berechtigten Eisenbahnsekretäre; vom 19. Juli 1899, betr. Beförderung sog. Radfahrerbomben. — Nachrichten.
Statistik und Volkswirthschaft.
Bierverbrauch in Deutschland.
Nach der amtlichen Statistik des Dentschen Reichs und der übrigen Kulturstaaten betrug in dem Jahre 1897/98 die Biererzeugung der Erde zusammen 224 4090 000 hl. Daron entfielen auf:
hl 14850090
hl Deutschland 61 300 000 Niederlande 1450000
Vereinigte Staaten Schweden
mit Süd⸗Amerika Norwegen
und Australten . 55 400 0090 Rumänien Großbritannien . . . 53 000 000 Indien Oesterrelch Ungarn. 20 610 000 Bulgarien Belgien 12 410 000 Griechenland e, . 8 870 000 Italien
ußland 46580 000 Serbien.... Dänemark 1980000 Spanien Schweiz 16580000 Luxemburg 135 000
Deutschland steht also in der Biererzeugung obenan. Die größte Blererzeugung hat Bayern mit 16200 000 hl. Es folgen dann hl hl . 6030 C00 1210 000 4750 009 1140000 4380 000 3 800 000 3 120 000 2 980 000 2 560 000 2320000 20000900 1940000
Brandenburg Rhelnlande . Königr. Sachsen .. Württemberg Schlesien
Westfalen
Provinz Sachsen .. Thüringen
Baden Hessen⸗ Na ssan .... annover 16560000 Schleswig ⸗Holstein .. 1 360 000 140 600
Im Gebiet der freien Stadt Bremen wurden im angegebenen Jahre 280 9900, im Gebiet von Lübeck 110 000 hl Bier hergestellt. Von der Biererjzeugung der Provinz Brandenburg entfallen allein 2 805 000 hl auf zwanzig große Berliner Brauereien, von denen die größte im Jahre 1897/88 nicht weniger als 709 000 hl herstellte. Getrunken wurde das meiste Bier, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, in Bayern. Es entfielen dort durchschnittlich auf jeden Be⸗ wohner jährlich 235,851 Bier. Kein anderes Land erreicht diesen „Rekord“ auch nur annähernd. Es kamen auf den Kopf der Be⸗ völkerung in
44,0 40,0 22,4 15,3
é 11,9
stpreußen Elsaß Lothringen ... Pommern Westpreußen
Mecklenburg Anhalt Oldenburg
Desterreich⸗ Ungarn
den Niederlanden
Frankreich
Norwegen
Schweden... 47,0 Rußland
Das wentgste Bier wird also in Rußland getrunken. Bekannt⸗ lich lebt aber deshalb in diesem Reich die Bevölkerung nicht am nüchternsten; sehr groß ist dort der Branntweinkonsum. Ueberhaupt ist die geringste 6! der auf den Kopf entfallenden Biermenge noch keineswegs für die Mäßigkeit der Bevölkerung eines Landes ent- scheidend. Vielfach ist neben dem Bier noch der Schnaps, wie in Belgien, Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Däne⸗ mark ꝛc., ober der Wein, wie in Frankreich und theilweise auch in Oesterreich Ungarn, Volkögetränk. Im Jahre 1897/98 entfielen auf jeden Einwohner vom Säugling bis zum Greis in
München.
. , Nürnberg
Berlin
Großbritannien Dentschland Dänemark Schweiz
Straßburg
Budapest . 9 9 4 Mosfau
Marsellle
In den Städten mit geringer ien wie Paris, Marseille, auch Budapest, wird mehr Wein, in Moskau mehr Schnaps ge⸗ trunken. In Deutschland werden neben den 61 300 909 hl Bier jährlich noch etwa 32 000 000 1 Wein und auch rund 230 000 0001 Branntwein konsumiert. Im vorigen Jahre betrug der Bierverbrauch auf den Kopf der Bevölkernng, wie angegeben, in Deutschland 115,8 1, von 1872 bis 1889 jedoch, nach der Berechnung des Kaiserlichen Statistischen Amts, nur 88,4 1 jährlich.
Statistik der elsaß⸗lothringischen Studenten.
Um in der oft erörterten Frage, wie viele von den als Elsaß⸗ Lothringer an den deutschen Universitäten eingeschriebenen Studenten aus alteinheimischen und aus eingewanderten, aber dauernd im Reichs lande ansässigen Familien oder aber aus solchen stammen, die nur vor⸗ übergehend sich in Elsaß Lothringen aufgehalten haben, völlige Klarheit zu . at das Mlnisterium vor funf Jahren den Bestand der im Winterhalbiabr 189394 immatrikullerten Glsaß⸗Lothringer in der Weise statistisch bearbeiten lassen, daß man für jzden Einzelnen mit Hilfe von
ählkarken die nach den Universitätsmatrikeln überhaupt erfaßhbaren ersonalangaben feststellte und dann auf amtlichem Wege für jeden inzelnen ermittelte, ob er einer einheimischen oder einer eingewan⸗ derten Familie angehöre. Dabei wurde für die ersteren als Kriterkum rb rer daß der Vater berelts im Reichslande geboren oder doch chon vor 1876 dort ansässt en. ist. Soweit eg hatte man damals versucht, bie gleichen Erhebungen bis auf das Jahr 1875 zurück vorzunehmen, so zwar, daß von dem Winter 1873,74 ab dieselbe Statistik für jedes ö Semester durch t wurde: in dem Zeitraum von fünf Jahren erneuert 66 der Bestand einer Unbversität so vollständig, daß mit dieser Beschränkung ein im Großen und Ganzen zutreffendes Bild der Entwicklung dieser Ver⸗ ältnifse zu gewinnen war. Nunmehr, da wiederum ein solches ustrum verstrichen, ist die gleiche Erhebung für das verflossene Wintersemester 18938298 veranlaßt worden. Das. Haupt. ergebniß dieser neuen Erhebung bildet, wie wir der, Straßb. Korresp, K die bedeutsame Thatsache, daß in der e n nicht
nur, wie sich von seibst verstünde, die Zahl der im Lande selbst ge,
borenen Sohne eingewanderter Familien, sondern auch und zwar in . ͤ
stärkerem Maße die der Sohne altemnheimischer Familien beträchtli
zugenommen hat; wenn man von der Zahl der im vorigen Winter an den sämmtlichen deutschen Universstäten als gie r e ner verzeichneten Studierenden . alle diesenigen abzteht, dle als Söhne von nur vorübergehend in Elsaß⸗Lothringen wohnhaft e⸗ wesenen Familien oder auß sonstigen Gründen Hern ul e Eln⸗ tragung 2c.) nicht als wirkliche in,, des Reichslandes . können, so kommen für die weiteren Untersuchungen 15 Studierende in Betracht, gegen 5ß9 vor fünf Jahren; von dieser Gesammtzahl sind 2h gegen damals 255 Angehörige von einheimischen, 390 gegen rund 260 solche von eingewanderten Familien. Für die Betrachtung im einzelnen ist es n,, zunächst die in Straßburg selbst und die an den übrigen deutschen Unkbersitäten Im matrikul lerten von 966 i e gr ga el An der raßkurger Kaiser⸗Wilhelms⸗Universität studierten Mitte Dezember vorigen Jahres 626 wirkliche in rin d von denen 352 aug einheimischen und 294 aus eingewanderten Familien stammen. Wie sich dleseg Verhältniß zwischen Ginheimischen und Eingewanderten bei den einzelnen Studtenfächern gestaltet, ergiebt sich aus der irn, Uebersicht, in welcher immer zuerst die Einbeimischen und dann dle Eingewanderten aufgeführt sind; evangelische Theologen 41 einheimische und 14 eingewanderte, Juristen 85 und 143, Me⸗ Riiiner 10 und 50, Zahnheilkunde 7 und 8, in der philosophischen Fakultät je 32, in der mathematischen und naturwissenschaftlichen endlich sind es solche mit der großen Matrikel (das heißt mit dem Reifezeugniß eines Gymnastums, Realgymnasiums oder einer Ober Realschule) 19 zu 30, ohne solches Reifezeugni1ß 19 zu 13, und Phar⸗ majeuten 28 zu 4. Des Vergleichs wegen 4 hier beigefügt sein, daß vor fünf Jahren an einheimischen Studenten gezählt wurden b5 bei den Theologen, 35 bei den Juristen, 81 bei den Medizinern, 23 bei den Philologen, 14 bei den Mathematikern und Naturwissenschaftlern mit Reifezeugniß, und 37 bei denen ohne Reife= . und den Pharmazeuten zusammen. Am stätksten tritt hier also die ar eng der Zahl einheimischer Juristen von 36 auf jetzt 83 hervor. Wesentlich geändert hat sich bei den Söhnen von ein gewanderten Familien das Verhältniß der im Reiche lande selbst geborenen ju den übrigen. Vor fünf Jahren waren es an ersteren nur 74, an solchen, die nicht im Reichelande geboren waren, 113. Jetzt aber stehen 259 im Lande selbst geborene 45 auswärts geborenen gegen⸗ über; und zwar gehören von den ersteren nur 36 solchen Familien an, die als Reichsbeamte, Offiiere und Militärbeamte jeden Augen⸗ blick nach Altdeutschland zurückversetzt werden können und also im allgemeinen nicht als ansässige Familien gelten können; andererseits kommen zu den 187 im Reslchslande als Söhne ansässiger Familien geborenen Studenten noch 57 hinzu, die zwar auswärts geboren, aber Söhne der gleichen Art von Eingewanderten sind. Im einzelnen findet man, wenn man sich auf die ansaͤssigen Famillen allein beschränkt, bei den Juristen 96 in Glsaß⸗Lothringen und nur 23 auswärts geborene, bei den Medizinern 34 zu 11, bei den , 17 zu 7, bei den Theologen 11 zu 0. Nimmt man endlich die Einheimischen und die 53 von ansässigen eingewanderten Familien zusammen, so hat man an solchen Studierenden, die also auch bet sehr strenger Auffassung als wirkliche elsaß⸗lothringische Landeskinder erscheinen, im Ganzen 571 . 56 aus nicht ansässigen Familien, im einzelnen aber bei den heologen 52 gegen 3, bei den Jaristen 202 gegen 24, bei den Medi⸗ zinern 147 gegen 5, bei den Studierenden der Zahnheilkunde 15 gegen O, bei den Philologen 57 gegen 8, bei den Mathematikern und Natur⸗ wissenschaftlern mit Reifezeugniß 37 gegen 12, bei denen ohne Reife⸗ zeugniß 29 gegen 3, bei den Pharmozeuten endlich 32 gegen 0.
Unter den 189 an den übrigen deutschen Universitäten immatriku⸗ lierten wirklichen Elsaß -⸗Lothringern findet man 93 Söhne ein- heimischer Famillen, während vor fünf Jahren unter den 115 nur 40 als solche bestimmt festzustellen und etwa 25 noch als wahrscheinlich einheimische anzuseben waren. Von diesen 923 einheimischen Studenten studieren 30 Medizin, 23 Philologie, 11 Jurisprudenz, 98 Pharmazle, 7 katholische und 3 evangelische Theologie, je 5 Mathematik und Naturwissenschaften mit und ohne Reifejeugniß. Von den 96 Ein gewanderten studieren 39 Jurisprudenz und 18 Medizin; 79 von ihnen gebörten ansässigen Familien an, worunter 66 im Reichglande selbst geboren waren, nur 17 entfallen auf nicht ansässige Familten, aber auch von diesen waren 11 im Reichslande geboren.
Im Ganzen ergeben sich also für Dezember 1898 folgende Zusammenstellungen. Unter den S815 elsaß⸗lothringischen Studenten sind, wie bereits erwähnt, 425 Söhne einheimischer Familien gegen 285 vor fünf Jahren, und jwar sind es im einzelnen bei den Theo⸗ logen 44 gegen damals 63, bei den Juristen 94 gegen 37, bei den Medizinern 132 gegen 96, bei den Philologen 56 gegen 31, bei den Mathematikern und Vaturwissenschaftlern mit Reifezeugniß 24 gegen 16, bet denen ohne Reifezeugniß zusammen mit den Pharma—⸗ zeuten endlich 61 gegen 42. Nimmt man die einheimischen und die⸗ jenigen Studenten, deren Väter sich dauernd im Reichslande nieder⸗ gelassen haben, zusammen, so hat man im Ganzen 743 und im einzelnen bei den evangelischen Theologen 55, bei den Juristen 252, bei den Medizinern 193, bej den Philologen 83, bei den Mathe⸗ matikern und Naturwissenschaftlern mit Reifezeugniß 43, bei denen ohne solches Reifezeugniß 39, und endlich bei den Pharmazeuten 43. Von 318 Söhnen dauernd ansässiger Familien waren 248 im Reichslande und 70 außerhalb desselben geboren, von den übrigen 72 aus nicht dauernd ansässigen Familien endlich waren 47 (darunter bei den Juristen allein 23) innerhalb und 25 außerhalb des Reichslandes geboren. Um hier wenigstens in dem wichtigften Punkte auch mit der Zeit vor 1893 einen Vergleich zu ermöglichen, seien noch die Zahlen der aus ein heimischen Familien stammenden Studenten für die Wintersemester 18731 74, 1878,79, 1883/84 und 1898/99 beigefügt: es waren deren in der genannten Reihenfolge bei den Juristen 10, 22, 38 und 46, bei den Medizinern 32, 23, 41 und 75, bei den Philologen und Mathematikern zusammen 16, 21, 42 und 51.
Zum Schluß mögen noch einige Angaben zur Beantwortung der Frage folgen, wie die einzelnen Konfessionen an der Gesammtzahl der elsaß / lothringischen Studenten in Straßburg und an den übrigen deutschen Universitäten bethelllgt sind. Im Ganzen sind unter den mehrerwähnten S1I5 Elsaß Lothringern 435 evangelischen, 324 katholischen und 54 igzraelitischen Bekenntnisses; unter den Einheimischen allein sind 179 Protestanten, 207 Katho⸗ liken und 39 Israeliten, unter den Eingewanderten 256 Pro⸗ testanten, 117 Katholiken und. 15 Israeliten. Sehr verschieden. artig Lestaltet sich die ses Verhältniß bel den einzelnen Fakultäten: es in Einheimische und Eingewanderte zusammengenommen, unter den
uristen 166 Protestanten, 104 Katholiken und 13 Igraeliten, unter den Medizinern bezw. 94, 88 und 18, bei den Studierenden der Zahnheilkunde 6, 7 und 2, unter den , D, 30, 52 und 11, unter den Mathematikern und Naturwissenschaftlern mit Reifezeugniß 37, 20 und 4, unter denen ohne solches Zeugniß und den Pharma⸗ zeuten zusammen 40, 40 und 6. In Straßburg allein sind unter den
332 Einheimischen 154 Protestanten, 147 Katholiken und 31 Israeliten,
unter den 294 Eingewanderten sind es bezw. 196, 87 und 11, unter den 367 Altdeutschen 228, g9 und 37, unter den 85 Ausländern 29, 27 und 15; überhaupt also befanden sich unter den 1078 , , der Straßburger Hochschule 607 ,, 360 Katho Israeliten, dazu noch 89 Angehörige fonstiger Bekenntnisse und 8 ohne Angabe einer Konfesston.
40. Allgemeiner Vereinstag der auf Selbstbilfe be⸗ ruhenden Erwerbs und Wie ß s ef fer g En df n schtf t..
In der gestrigen, zweiten und letzten ,, wurde zunächst die durch Bestimmungen des neuen Bürgerlichen Gesetzbuchs nothwendig gewordene Abänderung der Satzungen desz Allgemeinen Verbandes vorgenommen. Alsdann sprach Verbands⸗Repisor Vollbom n n. bei Berlin) über den Checkverkehr der Erwerb. und
irthschaftsgenossenschaften. Die Einrichtung des Checkverkehrs haben, wie er mittheilte, 172 der berichtenden Geagossenschaften, von w 2 134 darüber ang gemacht haben. Diese lösten im vorigen 86 re 20 h6ß Checks ein. Die Cinzablungen betrugen 25 Millionen Mark, die Auszahlungen 2174 Millionen Mark. In einzelnen Verbänden sind Ein
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richtungen zur gegenseitigen kosten freien Einzleh Che schafsten . le sche ß
arristus u. Co. hat sich für diesen Zweck Len Genossenschasten zur
rfaqunß gestellt. Das Betriebs kapltal hat sich im Jahre 166 mit 5,0 oo verzinst, der Reingewinn sich auf 16 belaufen, d. h. auf 1,4 00 bes gesammten Betriebskapitalt oder 7,9 oo des Geschäftsguthabens der Mitglieder. Von dem Reingewinn sind 24 Milllonen Mark dem Reservefonds überwiesen, 64 Milllonen Mark als Gewinnantheile uf Geschästsguthaben an die Genossen vertheilt worden. Der Redner betonte die Nothwendigkeit, die verschledenen Checkverbände
vielen Jahren habe , , gesagt: mit Hilfe des Giro⸗ verkehrs der Genossenschaftsbank würden die Genossenschaften eine Großmacht im Verkehr bilden. Sache des Genossenschaftstages sei es, dafür zu sorgen, daß diese Machtstellung im Verkehr den Genossen⸗ schaften erhalten bleibe. Der Redner ersuchte, folgendem Antrage zu= zustimmen: Der Allgemeine Genossenschaftstag empftehlt den Ünter⸗ perbänden, die Bildung eines Checkverbandetz unter den Genosen-⸗ schaften, die den Checkverkehr eingeführt haben, nach Möglich⸗ keit zu fördern, und empfiehlt außerdem den Kredit⸗Genossen⸗ schaften, auch Nichtmitglieder zum Checkverkehr zujulasfen.“ Nach laͤngerer Debatte wurde der erste Antrag des Berichterstatters: Der Gengssenschaftstag empfiehlt den Unterverbänden, die Bildung eines Checkverbandes unter den Genossenschaften, die den Checkverkehr . haben, nach Möglichkeit zu fördern“, einstimmig an—⸗ mmen.
Der Verbands. Anwalt Dr. Crüger (Charlottenburg) hielt hierauf einen längeren Vortrag über „56 Jahre deutscher Genossenschafts⸗ geschichte!. Der Redner schilderte die polstischen und wirthschaftlichen Gegensätze seit dem Auftreten von Schulje⸗Delitzsch und wies nach, wie die deutschen Genossenschaften bahnbrechend für das wirthschaftliche Leben gewirkt hätten. Die Genossenschaften würden immer mehr dazu beitrazen, eine Versöhnung zwischen Kapital und Arbeit herbeizuführen und den Mittelstand vor dem Unter zang zu schützen. Der oberste Grundsatz der deutschen Genossenschaften sei stets gewesen: Einer für Alle, Alle für Ginen“, in dem Bewußtsein, daß von der Wohlfahrt Aller das Wohl des Einzelnen abhänge. Bies sei der Grundsatz der deutschen Genossenschaften in den vergangenen Jahrzehnten gewesen, möchten sie ihn auch in den kommenden Jahrzehnten festhalten.
Von dem Konsumperein „Bienen in Schönebeck war der Antrag eingegangen: „Der Allgemeine Verband möge die Verpflichtung zu unentgeltlichem Rechtsschutz der Verbands⸗Genossenschaften in den die Allgemeinheit interessterenden Klagesachen übernehmen.! Da aber der genannte Konsumverein keinen Referenten entsandt hatte, wurde der Antrag von der Tagezordnung abgesetzt. Letztere war damit er⸗ ledigt. Der Vorsitzende, Verbands Direktor Proebst⸗ Manchen, schloß mit den üblichen Dankesworten die Hauptversammlung. Den Schluß des Genossenschaftstages, bemerkte er, könne er noch nicht aussprechen, da dieser erst heute bei der feierlichen Enthüllung des Denkmals für Schulze⸗Delitzsch die rechte Weihe erfahren werde.
zu einem allgemeinen deutschen Checkverbande zu . Bereits vor
Die Firma Gebrüder Schüll zu Birkesdorf, im 9 Düren, hat den Arbeitern und Arbeiterinnen, welche 25 Jahre in ihren Diensten gestanden haben, den Betrag von je 100 46 überwiesen.
Zur Arbeiterbewegung.
Neue Uneinigkeiten stehen, der „‚Post“ zufolge, im Berliner Baugewerbe bevor. Die Ursache ist die von den Arbeitgebern beschlofsene Errichtung eines unparitätischen Arbeitsnachweises nebst Einführung von Entlassungescheinen. Die Gesellen wollen diese Gin⸗ . nicht anerkennen und eventuell abermaltz in den Ausstand reten.
Die Lohnbewegung der Maurer in Kottbus hat jetzt, wie die „Voss. Ztg.“. ihren gestrigen Bericht (vergl. Nr. 181 d. Bl.) ergänzend, mittheilt, zu einer Einigung mit den Meistern und Bauunternehmern geführt. Eingeführt wird der zehnstündige Arbeitstag. Sonnabends wird um 5 Uhr Feierabend gemacht und, der Lohn aus dem Komtor abgeholt. Der Mindestlohn beträgt bis 31. Dezember d. J. 36 und der Durchschnittslohn 38 für die Stunde. Vom 1. Januar 19900 ab bis 1. April 1961 betragt der Mindestlohn 388 J und der Durchschnittslohn 40 3. Die Abmachung ist für die Zeit bis zum 1. April 1901 getroffen. Wenn von keiner Seite eine Kündigung erfolgt, bleibt sie auf ein weiteres Jahr in Kraft.
In Halle a S. beabsichtigen, wie die Germ“ meldet, die Töpfer, in den Ausstand zu treten. Sie haben den Meistern einen Tarif unterbreitet, der am 1. September in Kraft treten soll. Im Falle der Ablehnung soll Arbeitseinstellung erfolgen.
Aus Emmerich meldet die „Rhein.“ Westf. Ztg. daß am 2. d. M. jwischen den ausftändigen Heize rn und den Rhedern in Rotterdam eine Einigung erzielt worden ist. Der erste Dampfer ist am 3. 8 M. von Rotterdam abgefahren.
Der Maurerausstand in Augsburg beginnt, nach den Münch N. Nachr.“, mehr und mehr zu erlöschen. Es sind zur Zeit genügend auswärtige Maurer am Plaßz in Arbeit, und wenn auch noch mehr beschäftigt werden könnten, so reichen doch die Arbeitenden im allgemeinen für die momentane Bauthätigkeit aus.
In Kopenhagen nahm, nach der Rhein.⸗Westf. Ztg.“, am 2. d. M. die Direktion der Fachverbände einen von den Arbeitgebern ausgehenden Ausgleichsentwurf mit wenigen unbedeutenden Äende⸗ rungen an, sodaß die Beendigung der großen Aussperrung im Bau⸗ fach und der m m m , immer näher zu rücken scheint. (Vergl. Nr. 180 d. Bl.)
Kunst und Wissenschaft.
Die Erben des am 21. April d. J. verstorbentn Geheimen Kommerzienraths Le ovold 59 zu Düren haben durch den Miterben k der Stadt Düren ein Geschenk von 250 000 M gemacht und an , we, . die r,. e⸗ knüpft, daß ein monumentales Museum auf einem st iar. Platze zum Andenken an ihren verstorbenen Vater errichtet und mit der Ausführung bereits im kommenden Herbst begonnen werde.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Der fünf zehnte allgemeine Vereinstag der deutschen landwirthschaftlichen Genossenschaften findet in den Tagen vom 12. bis 14. September d. J. zu Breslau, im Landeshause der Provinz Schlesien, statt. Die Tagesordnung lautet:
J. Für die nichtöffentliche Versammlung der Vertreter der Ver⸗ bände und Genossenschaften, am Dienstag, den 12. September, Nachmittags 5 Uhr: 1) Wahl des Bureaus für die öffentlichen Ver⸗ ammlungen des allgemeinen Vereinstageg (Vorsitzende und Schrift-
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9) Auf Antrag deg Pros in
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