ö—ᷓ . Morgen arbeiteten elne Majestãt der Kaiser mit dem
ertreter des Auswärtigen Amtt, Gesandten Grafen Wolff Metternich und begaben Sich een 11 h Vormittags . n. zur Einweihung des Denkmals für Kaiser
elm J. .
Der weltliche Stellvertreter des Präsidenten des Evan⸗ ligen Ober⸗Kirchenraths., Wirkliche Ober⸗Kyonsistorialrath Braun, hat Berlin mit Urlaub verlassen.
Friedrichs ort, 13. August. Ein schwedisches Ge⸗ schwad er, bestehend aus den Panzerschiffen Thor“, „Niord“ und „Oden“, den Torpedo⸗Kreuzern „Jacob Bagge“ und „Oernen“, den Kanonenbooten „Skagul“ und „Eddan, sowie acht Torpedobooten, ist, wie ‚W. T. B.“ berichtet, hier ein⸗ , n. und wird bis zum 16. d. M. im Kieler Hafen ver⸗
eiben.
Essen, 13. August, Die „RheinischWestfälische Zeitung“ veröffentlicht mittels Extrablatts folgenden Dan keserlaß Seiner Majestät des Kaisers und Königs:
Ober Präsident Nasse. Koblenz. Hügel, den 12. August 1899. Meine heutige Fahrt durch dag Bergische Land bat Mir einen neuen Beweis von der treuen Anhänglichkeit Melner Berger geliefert. Die jubelnde Vegrüßung der Be⸗ völkerung in Stadt und Land, der reiche 3 der Städte Remscheld und Solingen und der übrigen bon Mir berührten Orte haben Meinem landesväterlichen Herzen wohlgethan und Mich er— kennen lassen, wie treu die Herzen im Bergischen Lande Mir ent⸗ gegenschlagen. Ich ersuche Sie, Allen, welche Mir heute einen so überwältigend schönen Empfang bereitet haben, Meinen wärmsten Dank zu sagen und sie Meiner Königlichen Huld . . . .
. il helm R.
Elsaßz⸗Lothringen.
Das Ermittelungsverfahren, betreffend die Erträge aus Kapital, Lohn und Besoldung auf Grund des Ge⸗ setzes vom 2. Juli 1898, ist, wie die „Straßb. Korresp.“ meldet, in seinem ersten Abschnitt, der Abgabe der Erklärungen, im wesentlichen beendet. Es erübrigt nur noch, in den Städten Straßburg, Mülhausen, Metz und Colmar denjenigen Pflich⸗ tigen, ell . eine Erklärung nicht abgegeben haben, dle durch die Ausführungsbestimmungen zu dem genannten Gesetze
3 . zweite Erklärungs⸗Aufforderung mit zehntägiger
. t zuzustellen. Diese Zustellung wird in nächster Zeit erfolgen. isher sind in Elsaß⸗Lothringen von 390 631 Personen Er— klärungen über Erträgnisse aus 5 von 100 M6 und darüber mit einem jährlichen Gesammtertrag von 47 309 000 M6 abgegeben worden. Hiervon sind die Passiy⸗ Kapitalzinsen u. s. w. bereits abgezogen. Kapitalerträge unter 100 466 sind von der Ermittelung ausgeschlossen. Diejenigen Pflichtigen, welche eine Erklärung nicht abgeben, werden durch die Kommissionen eingeschätzt werden.
Oefsterreich⸗òNUngarn.
Der Minister des Auswärtigen Graf Goluchowski, welcher . früh in Ischl eintraf, wurde von dem Kaiser an demselben Tage in Audienz empfangen.
In Budapest fand am Sonnabend in Anwesenheit des Erzherzogs Joseph als Vertreters des Kaisers die feierliche Aufstellung des Krieger⸗Denkmals statt, welches vom Ofener Georgs-Platz nach dem Garten der Infanterie⸗ Kadettenschule übergeführt worden ist. Abtheilungen sämmt⸗ licher in Budapest garnisonierenden Truppenkörper waren dazu ausgerückt. Das Denkmal wurde von dem Korps— Kommandanten ö. Lobkowitz an den Kommandanten der Kadettenschule Oberstleutnant anke mit einer Ansprache übergeben, in welcher Fürst Lobkowitz hervorhob, daß der Kaiser den Wunsch ausgedrückt habe, der Georgs-Platz möge das Denkmal weiland der Kaiserin und Köoͤnigin Elisabeth aufnehmen. Auf diesem Platze habe seit 1852 das Denkmal der 1849 bei der Vertheidigung von Ofen Ge⸗ fallenen gestanden, deren Gebeine bisher auf . jetzt aufzu⸗ lassenden Militär⸗Friedhof in Ofen ruhten; um die Gräber ber Gefallenen vor der e, . u schützen, habe der Kaiser nun verfügt, daß die irdischen hi jener Tapferen exhumiert und im Garten der Infanterie⸗Kadeftenschule zur bfeibenden 6 bestattet werden sollten. Ueber diesem Soldaten— kin e solle sich das Krieger⸗Denkmal nunmehr als Grab— enkmal erheben. Bei der Rückkehr von der Feier traf eine Abtheilung von Honvedtruppen mit einer Gruppe von Manifestanten zusammen, von der sie mit beleidigenden Zu⸗ rufen empfangen wurde. Berittene Polizei trieb die Maͤni— festanten mit flacher Klinge auteinander. Drei Studenten und ein Schuhmachergehilfe wurden verhaftet.
Großbritannien und Irland.
In Londonderry ist es, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, gestern Abend zu ernsten Zusamm enstößen zwischen Protest anten und atholiken gekommen. Die Polizei⸗ beamten, welche i g tg, wurden von der Menge verletzt. ö ir. die Aufruhrakte verlesen und Truppen herbei⸗
erufen.
Fraukreich.
Vor dem Kriegsgericht in Rennes wurden vor estern der frühere Präsident 36 . Cas i . 5 der General Mercier als Geugsen vernommen. Bei der Abfahrt des Generals Mercier kam es, wie ‚W. T. B. berichtet, a Kundgebungen, Ein Theil der vor dem Lyceum versammelten Menge ö. „Et lebe die Armee! es lebe Mercier !“, der andere Theil rief: „Es lebe die Gerechtigkeit! Nieder mit den Jesuiten!“ Gendarmerie zu Pfer de zerstreute die . ö ach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen D e
Renn es, wurde . Morgen a ö. kerle r 9. Hauptmanns Dreyfus Labort, als er si
,. begab, in dem Augenblick, wo er die Rue Chateau⸗ riand e get . ein Schuß abgegeben, der ihn mitten in den Rücken kraf. Ein Individuum in zerlumpter Kleidung, das hinter einer Mauer versteckt auf Laborit gelauert hatte trat, 3 dieser vorübergegangen war, aus seinem Verfteck hervor, ging hinter demselben her und . aus nächster Nähe einen , , . ab. Labor! kehrte sich um, wankte und sank alsbald auf die rechte Seite. Der Schuß zog eine
ch nach dem Kriege⸗
Anzahl Personen herbei, welche dem Verwundeten die erste 9 leisteten. Ir Sitzun 3 des Kriegsgerichts wurde der Vorfall unmittelbar vor der Eröffnung der Sitzung bekannt und rief große Erregung hervor. Labort soll no Kugel in die Wange erhalten haben. Der Verwundete, welcher das Bewußtsein verloren hatte, kam bald wieder zu sich. Der Urheber des Attentats ist unerkannt geblieben.
In den Kirchen von Rennes wurde gestern ein Erlaß des dortigen ibi ef verlesen, durch welchen das Unter⸗ bleiben der sonst alljährlich am 15. August zu Mariä . veranstalteten Prozession angeordnet wird.
n verschiedenen religibsen Vereinen wurden außerdem die Gläubigen ermahnt, während der Dauer des Prozesses völlige Ruhe zu bewahren.
Zu der Verhaftung Döroulsde's (s. die vor⸗ gestrige Nr. d. Bl.) bringt die „Agence Havas“ folgendes Communiqusè:
Am Sonnabend Morgen ist infolge einer Untersuchung, die auf Grund des Artikels 89 des Strafgesetzbucheß bezüglich eines guf den Umsturz der Regierungsform gerichteten Komplottz eingeleitet worden ist, eine Anzahl von 6 vorgenommen worden. Die Angeschuldigten gehören den Gruppen der royaliftischen Jugend, der Patriotenliga und der Antisemitenliga an. Nach dem Prozeß, betreffend den Vorfall in der Reullly. Kaserne, haben die vorgengmmenen Haugsuchungen und die dabei beschlagnahmten Papiere zu der Feststellung geführt, daß es sich im Monat Juli um ein Komplott handelte, sich mit einem Gewaltstreich der Regierung zu bemächtigen. Die aufgefundenen Depeschen ließen keinen Zwesfek Üüber das Vor—⸗ bandensein eines Komplottß sowie über die hauptsächlich Betheiligten. Infolge dessen wurde eine strenge Ueberwachung durchgeführt, welche den Beweis erbrachte, daß diese Gruppen binnen kurzem einen neuen Handstreich vorbereltelen, und sofortige Maßnahmen erforderlich machte, um Unruhen vorzubeugen.
Unter den übrigen Verhafteten befinden sich, wie W. T. B.“ berichtet, André Buffet, de Frechencourt, be Moni⸗ court und Girard, der General-Sekretär der Antisemiten⸗ liga. Buffet wurde in dem Augenblick verhaftet, als er die belgische Grenze üÜberschreiten wollte. Alle Verhaftungen sind auf Grund der Entdeckung neuer Anzeichen von einem Komplott gegen die Regierung erfolgt, das von Royalisten und Antisemiten geplant war; in den Versammlungen derselben wurde die Frage erörtert, ob der Versuch, die Form der Regierung zu ändern, vor dem Ende des Prozesses oder nach dem Prozesse in Renne . werden
solle. Der Präsident des Ausschusses der royalfftischen ugend, Godefroy, wurde in Saint Lo verhaftet, auch der n r Sekretär der Patriotenliga, deren Räume polizellich eschlossen worden sind Lemunet, wurde in Haft genommen. Der Präßident der Antisemitenliga Guörin befand sich, als er verhaftet werden ollte, nicht in seiner Wohnung, sondern im Lokale der Anti⸗
emitenliga, wo er sich förmlich verschanzt und eine Anzahl
ntisemiten, die mit Gewehren bewaffnet waren, um sich ver⸗ sammelt hatte. Er selbst war mit Revolver und Messer be⸗ waffnet und erklärte, er werde sich aufs äußerste vertheidigen. Die mit seiner Verhaftung beauftragten Polizeibeamten sahen deshalb vorläufig von seiner Verhaftung ab; man will warten, bis Gusrin ch ergiebt. Um ihn zu verhindern, sich mit der Außenwelt in Verbindung zu setzen, sind umfassende Maßregeln getroffen worden. Die Wa ser⸗ leitungen, das Gas Und der Fernsprecher wurden abgeschnitten. Gestern sammelten sich vor dem Hause der Antise⸗ mitenliga . Neugierige an. Die Thüren und Fensterladen des Hauses waren geschlossen. Auf der Dach⸗ galerie hielten mehrere mit Karabinern bewaffnete Mitglieder der Liga Wache. Gusrin erklärte, er sei zum Aeußersten ent— schlossen, sein Haus sei eine uneinnehmbare Festung. Vierzig Mitglieder der Liga, welche sich im Hause befänden, seien . dasselbe eher in die Luft zu sprengen, als sich zu ergeben. Die Gas⸗ und Wasserleitung sei zwar abgeschnitten worden, aber er besitze einen reichlichen Vorrath von Petroleum und Wasser. Während des ganzen Abends veranstalteten etwa 50 Antisemiten, welche sich in einer Weinhandlung in der Rue Chabrol, gegenüber dem Hause der Antisemitenliga befanden, Kundgebungen gegen die Juden. Gusrin und seine Anhänger stimmten in die Kundgebung ein. Die Polizei sperrte die Straße ab und verhinderte so weitere Kundgebungen. Während der vergangenen Nacht verbarrikadierten Guͤrin un? seine Genossen das Thor Ves Hauses mit Balken. Es heißt, dem mit der Verhaftung Gusrin's beauftragten Polizei Kommissar sei eine Kompagnie Infanterie zur Verfügung ge⸗ stellt worden.
Gegen das Blatt „Petit Frangais“, Organ der Ligue de la Patrie Frängaise“, ist ein gerichtliches Ver— fahren eingeleitet worden; das Blatt wird beschuldigt, versucht zu haben, unter Soldaten ein Plebiscikt über die Form der Regierung hervorzurufen. Der Redaktions⸗ Sekretär des Blattes Mail lard, ein Sohn des Kommandeurs der Militärschule von Saint Cyr, ist unter der Anschuldigung, an der Komplottangelegenheit betheiligt zu sein, gleichfalls verhaftet worden.
169 Mitglieder der Patriotenliga beschlossen, am 165. d. M. eine Versammlung abzuhalten, um gegen bie Ver⸗ haftung Dẽéroulsde's Einsprüch zu erheben.
Italien.
Bei den gestern vorgenommenen Wahlen zur Depu⸗ tirten kammer wurden in Forli Chiesi, in Malland Turati und in Ravenna de Andreis wiedergewählt.
Türkei.
Die Botschafter Großbritanniens, Italiens, Oesterreich⸗Ungarns und Rußlands, denen sich später noch der deutsche e h ftr anschloß, haben, dem „W. T. B.“ zufolge, den Minister des Aeußern telegraphisch um , einer neutralen Zone auf dem am Donnerstag n, . ugi bis zur Erzielung eines Einvernehmens in ieser Angelegenheit ersucht.
Der rumänische Professor Dem oni, welcher die Fauna und Flora des Kara⸗Jagha erforschte, wurde in Ues küb unter dem Verdacht der Spionage verhaftet.
Serbien.
In gut unterrichteten Kreisen Belgrads werden, wie dem „W. T. B. r wird, die von auswärtigen Zeitungen an den Rücktritt des Ministers des Innern An don owitfch en r rn Kommentare als den Thatsachen nicht eni⸗ prechend bezeichnet. Andonowitsch ga am Tage nach dem Attentat auf den 65g Milan seine Entlassung, doch wurde diese im 83 auf die Abwesen⸗ eit des Minister⸗Präsidenten erf nn, nicht angenommen.
udererseits erklärte der Min ister⸗Präsid ent bei seiner Rück kehr dem König Alexander, daß das ganze Kabinet fich für
eine zweite
verpflichtet halte, zurückzutreten, sobald das Stand , ficht dan Kabinets zurück, versicherte dasselbe seines vollen Vertraueng und stimmte lediglich einer theilweisen Umgestaltung des Kabinetg zu, die auch am Tage vor der Abreise nach Nisch stattfand.
Bulgarien.
Der „Agence Bulgare“ zufolge haben die Mi Grekow ünd Radoslawow ein Rundschreiben unters welches im Laufe der vergangenen Woche ihren n . gesandt wurde, und in welchem sie diese auffordern, bei den jn gan Bulgarien stattfindenden Departem entalwahlen ein uͤber einstimmendes Vorgehen zu beobachten. ö
Amerika.
In Paris eingetroffenen Meldungen zufolge sei die S Monte Christi auf Haiti umzingelt. Die zich don Gunsten von Jimenes breite sich aus.
Asien.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Peking vom 12. d. M. hat der italien ische Gesandte der chinesischen Regierung den förmlichen Antrag unterbreitet einem it alienischen Syndikat die Konzessionen für ein⸗ Eisenbahn von der Küste der Provinz Tsche⸗Kiang nich dem Innern des Landes und für eine andere Eisenbahn in der Umgebung von Peking zu gewähren.
Afrika.
Die „Times. meldet vom 12. d. M. aus Joha nnes burg daß nach der allgemeinen Stimmung die Nussichten wen get beruhigend seien. Die Bemühungen der Friedenspartei in Pretoria schienen fehlgeschlagen zu sein und es liefen Gerüchte um von ernsten militärischen Vorbereitungn, die Verhaftung von Uitlanderführern und andere Ile
. erregende Vorgänge sollen bevorstehen. Di . J.. Chronicle“ wird aus Kapstadt berichtet, daß her erste in Transvaal abgegebene Schuß das Zeichen für jm allgemeinen Aufstand der eingeborenen Bevölkerung sein vn Die Reichsregierung sei gewarnt worden und habe deshah Eintreibung der neuen Hüättensteuer bei den Bafutos verschin — Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Kapstadt gemi es werde dort von zuverlässiger Seite versichert, aß . der Afrikander in einer gestern abgehaltenen Ja ammlung beschlossen hätten, der Regierung von Trant— vaal zu rathen, sich zur Einsetzung einer gemischten Unter J in der Wahlrechtsfrage zu ver ehen.
Parlamentarische Nachrichten.
Die nächste (69. Plenarsitzung des Hau ses der Abgeordneten findet am Mittwoch, den 16. August, Vormittags 11 Uhr, ftatt. Auf der Tagesordnung stebt die Fortsetzung der zweiten Berathung det Gesetzentwurfs, betreffend den Bau eines Schiffahrtskanals vom Rhein bis zur Elbe, und der Staataverträge zwischen Preußen und Bremen, zwischen 4 Braunschweig und Bremen sowie zwischen
i und Lippe über die Kanalisierung der Wefer von Hamneln remen.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand im Berliner Zimmerergewerbe ist, nah der , in einer am 11. d. M. stattgebabten gemeinsamen Sitzung der Neunerkommisston der Bau,Arbeitgeber mit den Va tretern der Zimmerer beigelegt worden. (Vergl. Nr. 188 7. Ih) Als Basis der Einigung diente der mit den Maurern geschlofen Vertrag. Dieser wurde mit einigen Aenderungen, welt die Verschiedenartigkeit der Gewerbe fordern, von der 16 jehnerkommission angenommen. Die Ausführungsbeflimmungen sagen: 1) Falls die Lohnzahlung nicht auf dem Bauplatze stattfnth wird dementsprechend früher Feierabend gemacht. 3) Gefellen, t entlassen werden, sollen eine Stunde vorher hiervon verständigt wenn. 3) Die Arbeitnehmer fn verpflichtet, mit scharfem Geschstt de Arbeit zu beginnen. 4) Baubuden müssen auch auf Werlplãßen errichtet und im Allgemeinen mit Waschvorrichtungen verfehen sch.
In Je na kam es, wie die Magdeb. Itg. erfährt, zwischen den seit Anfang Juni ausstaͤndigen Zimmerern und Arbeitgebern am 12. d. M. ju einer Verständigung. Die Gehilfen wollten heute di Arbeit wieder aufnehmen; die Meister erkannten einen Minimallohn an. Die ausständigen Maurer sind schon vor mehreren Tagen zur Arbelt zurückgekehrt.
Mit dem Ausstand der Leipziger Bauschlossergehilfen beschäftigte sich, der Leipz. Ztg.“ zufolge, am 160. d. M. eine von über 200 Personen besuchte Versammlung. Nach dem Situatlontz⸗ bericht waren im Ganzen bis jetzt 311 Gehilfen in den Autstand eingetreten. Von diesen sind einige abgereist, andere haben bei den 10 Meistern, die die Gehilfenforderungen, insbesendere die neunstündige Arbeitszeit und einen Mindeststundenlohn von 40 g, inzwischen bewilligten, die Arbeit wieder aufgenommen, fodaß die Ge, sammtiahl der am Orte anwesenden Auzständigen 3. Zt. nch 267 betraͤgt. Das Hauptergebniß der Versammlung war die Em— tn eineö Ausstandscomitéß und die Wahl von besonderen Ge= hilfenkommissionen für die . Betriebe, die mit den Arbeth⸗ ebern wegen Beilegung der Differenzen in Unterhandlung tt een (Vergl. Nr. 187 8. Bl.)
Aug Kopenhagen meldet. W. T. B. unterm 12. d. M., der Vorstand des Arbeltgeberpereins beschlossen hat, baldm öglichst to jwar spätestenß am 21. d. M., die Augsperrung auf mehrere Fil derbände, welche 6 16 000 Arbeiter umfassen, auszudehnen. (Vergl. Nr. 167 d. Mhh
Banwesen.
u def am 11. August ven. Seln z. Majestät dem Kaistt und König , feierlichen Eröffnung des Dort mun ; Ems⸗Kanals ist, wie das Zentralblatt der Bauverwaltung un theilt, im Auftrage des Miniffers der öffentlichen Arbelten eine a Pracht band guggestattete Fest schrift en worden, die in .
nd Hild einen jusammenfassenden Ueberblsch über die hielgestan ugführung des großen Kanalunternehmeng gewahrt. künstleris hergestellte Titelblatt ist nach dem des Reglexungs . Haumeisterß g. D. H. Hertel in n, von dem Baurath Grunert gezeichnet worden und enthält in den e feht ten Bildern der 1 sinweise auf die von dem . erührten drei größeren Städte Bortmund, Münster und 24 3 dem Text beigegebene, von dem , ,, , . Rückward ö.
erlin angefertigte Kupferlichtdrucke veranschaulichen bie größeren , bauwerke: das Schlffghebewerk bei Henrichenburg, die ö. ü Ems. und Stewer ⸗ Kanalbrücke, das gibpe⸗Pumpwerk, die a 6n e bei , . die Emsbrücke bei Tunrdorf, das Schü e,. ei Berbrum, eln SicherheitZthor in af g und . gses Zustande und die Emdener Seeschleusen nebst Siel. Angeheftet
der gestc hett ferner sie ben von
d ogban ] Gisersug in Her lin gebruch Pläne, die aus einer nichr ron f. des Kanals in Verbindung ut
on des
den angrenzenden Wasserstraßen, dem gage · und Höͤhenplan des Kanalt und aug
e zwei Darstellungen der Endstädte Dortmund und Emden und deren h . Der Druck der ,, des Titel · blattes fowie der Cinband sind von Jul. Sittenfeld. in Werlin geliefert.
Die Festschrift wird eingeleitet durch geschichtliche Mitthellungen, beginnend mit dem 1724 in Angriff genommenen Max Clement; Kaͤnal, dessen Verlängerung bis Emden von Friedrich dem Großen zns Auge gefaßt wurde, umb den Handel von Westfalen und in Hande ch . Majestät darin gelegenen Landen und Herrschaften und der Stadt Embden bestmöglichst zu faeilitieren“, ferner über die
seit 1829 begonnenen Arbeiten zur Schiff barmachung der Lippe ze.
Dann folgt eine aus fübrliche Darftellung, wie unter dem 13. März Is86 der Plan der Herstellung eines Dortmund ⸗Ems⸗Kanals in Ge⸗ meinschaft mit der Erbauung eines Oder⸗Spree Kanals als Entwurf eine Gesetzes, betreffend den Bau neuer Schiffahrtakanäle und die Verbesserung vorhandener Schiffahrtsstraßen, dem Landtage vorgelegt, vom Abgeordnetenhause am 27. Mai, vom Herrenhause am 10. Juni 1886 angenommen wurde und am 9. Juli 1886 zur Aller— höchften Vollziehung gelangte, worauf nach Ueberwindung aller ent⸗ gegenstehenden Schwierigkeiten in den Jahren 1882 — 18998 der Bau bes Kanals zur Ausführung gebracht worden ist.
Nach der sich anschließenden Beschreibung des Kanals beginnt derselbe unmittelbar bei Dortmund. Die Stadt hat für einen Betrag pon bz Millionen Mark, wozu der Staat 1325 900 MS Zuschuß sesstete, einen in jeder Beziehung vollkommenen Hafen geschaffen. Von Dortmund aus liegt der Kanal auf dem Westabhange der Wasser⸗ scheide zwischen Emscher und Lippe. Der 14 m hohe AÄbstieg in dle näͤchste Haltung bei Henrichenburg geschieht durch das als Schwimmerschleuse erbaute Schiffsbebewert. Bis hierher berührt der Kanal außer den, mit (leinen Häfen versehenen Orten Mengede und Waltrop die Zeche Hardenberg, sowie durch Elsenbahn. anschluß die bei Mengede entstehende neue Zeche Minister Maybach. Mit dem durch einen Kohlenkipper ausgerüͤsteten Hafen Hardenberg sst die Privatbahn Dortmund — Gronau — Enschede angefchlossen. Von dem 10,9 km langen Zweigkanal Henrichenburg — Herne wird die Zeche Friedrich der Große unmlttelbar berührt, der in einem mit Kippern versehenen Hafen augmündende Eisenbahnanschluß der Zeche König Ludwig ist bereits hergestellt, der der Zeche Vietor gesichert. Von , g bis Datteln folgt ein längerer, 10 m tlefer Mergeleinschnitt, darauf im Thale der Lippe und Steber 135 bezw. 12m hohe Kanaldämme, die zwischen beiden Flüssen durch einen kürzen 12 m tiefen Einschnitt unterbrochen sind. Die Lippe wird durch
dne massive Kanalbrücke von drei Oeffnungen zu je 21 m Spann weite und die Stever durch ein äbnliches Bauwerk mlt drei Oeffnungen von se 125 m Weite überschritten. Nördlich der Stever hei Seppen⸗ rade wird ein Kalksteinrücken vom Kanal umgangen. Hier wie bei Datteln und Olfen sind kleinere Häfen angelegt.
Der Kanal verläßt sodann die nordöstliche Richtung und wendet sich nördlich nach Münster. Vorher überschreitet er die letzten zum Rheingebiet gehörigen Zuflüsse, den Kleuterbach, Nonnenbach und die obere Steper. Die kaum merkbare Wasserscheide zwischen dem Rhein“ und dem Emsgebiet bildet das Venner Hochmoor. Die zum Emsgebiet gebörigen Zuflüfse, der Offerbach und Kannenbach, sind in den Kanal aufgenommen, der dann folgende Getterbach ist unter ⸗ dükert. Die Eisenbahn Hamm —Münster ist bei Hiltrup über den Kanal geführt. Die Stadt Münster wird im Osten vom Kanal be⸗ rührt. An der von der Stadt hergestellten Hafengnlage, welche einen Koftenaufwand von 850 000 S verursachte, hat sich der Staat mit einem Zuschuß von 221 477 4A bethelltgt. Der Hafen ist 800 m lang und 60 m breit und an den Bahnhof angeschlossen. Die Lager⸗
ächen sind schon jetzt lebhaft begehrt, und eine Reihe von Ge— äuden für Spedition und Handel igen daß die Provinzialhaupt⸗ stadt von Westfalen sich ihres Hafens bald erfolgreich bedienen wird. An der Sparschleuse hinter Münster mit 6,2 m Gefaͤlle erreicht die 67 Km lange Hauptkanalhaltung ihr Ende. Die folgende Haltung, 37 km lang, überschreitet bei der sog. Schiffahrt die Ems mit einer massiven Brücke von vier Oeffnungen ju je 12 m Weite. Es folgen dann die Düker für vier Seltenflüsse: den Gellenbach, Eltingsmühl bach, den Nebenbach und die Glane. Die Kanalhäfen bei Gelmer, Bockholt, Greven und Ladbergen werden zunächst im wesentlichen der Landwirthschaft dienen, bis der Anschluß der nahen Orte Greven, Emsdetten, Mesum Erfolg ist, in denen ein lebhaftes Web⸗ stoffgewerbe blüht. Der Hafen bei Dörenthe verspricht schon jetzt einen lebhaften Verkehr durch Versendung Ibbenbürener Kohlensand⸗ steine und das voraugsichtlich hier entstehende Zement, und Kalk gewerbe, für welches die dem Teutoburger Wald vorgelagerten Kalk— und Thonlager die Urstoffe liefern. Bie im Bau begriffene Bahn von Gütergloh nach Brochterbeck und Ibbenbüren wird sich an diesen Hafen anschließen.
Die Kanallinie nähert sich den Ausläufern des Teutoburger Waldes und durchbricht bei Rlesenbeck den festen Kalfftein in einem 12.5m tiefen Ginschnitt. Unmittelbar vor der Schlee Berges hövede, welche die Kanalhaltung (N. N. 4 49,8 m) abschließt, ist die Ab⸗ jweigung des Mittelland⸗Kanals nach der Weser und Elbe geplant. Auf die Bergesböveder Schleuse folgt in 1.1 Km Abstand die Schleufe Bevergern und 2,9 km von dieser die Schleuse Rodde. Unterhalb derselben führen die Bahn Rheine —— Osnabrück und die Landstraße Rheine =—=-Ibbenbüren über den Kanal. Der an diefer Stelle angelegte Sin für sechs große Schiffe dürfte bald lebhaften Verkehr erhalten. Die Stadt Rheine mit großen Fabriken für Spinnerei und Weberei liegt nur 5 km vom Kanal entfernt, und ihr Anschluß an den Kanal durch eine Gisenbahn ist gesichert. Gegenüber hat der Georgg⸗; Marien ⸗Bergwerkg⸗ und Hütten. Verein einen Hafen für zwei Schfffe angelegt, der durch eine Kleinbabn an das Hauptwerk bei Osnabrück angeschlossen werden soll. Etwa 5,4 km weiter folgt die Schleuse Altenrheine, 8, Km davon die Schleuse Venhaug, dann in 7,5 Km Entfernung die Schleuse Hesselte und schließlich nach 3.5 Km die Sparschleuse bei Gleesen als letzte Stufe des auf größere Längen durch Heiden mit geringwerthigem Holijbestand führenden Abftieges des Kanals zur Ems.
Gleich unterhalb der Schleuse erreicht der Kanal den Fluß, den er auf 1,5 km bis jum Einirltt in den alten Haneken-Kanal verfolgt. So steht der Kanal auch in unmittelbarer Verbindung mit der oberen Emz, die von hier aufwärts big Greven auf 80 Rm schiffbar ist. Bis ju der 36 km aufwärtz liegenden Stadt Rheine ist bie Ems schon früher mit vier Schleusen kanglistert worden. ⸗.
icht unterhalb der Eisenbahnbrücke am Haneken mündet der Ems. Vechte Kanal, deffen geringe . in der Abschlußschleuse nach der Emg von 20 m , 4 m Brelte und 1, m Tiefe zwar eine Benutzung durch größere Fahrjeuge auschlteßen, der jedoch einen lebhaften Verkehr kleiner Fahrzeuge jwischen Holland und dem Dortmund. Em. Fanal bringen wird. Der Emg. Vechte. Kanal ist durch den Süd. Nord⸗Kanal an den Haren. Rütenbrocker Kanal angeschloffen, der bei Haren, 15 km abwärts von Meppen, eine zweste Verbindung i n dem Dortmund ⸗Emg. Kanal und den link, emsischen sowie den ollãndischen Kanälen herftellt. .
Der bereitf erwähnte Haneken⸗Kanal von nekenfähr bis Meppen ist verbreltert und vertieft worden. Die früheren pier feinen Schleusen bei Haneken Gee. Varloh, Teglingen und die Koppel⸗ lege bei Meppen find r den Verkehr der kleinen Fahrzeuge
Elassen worden. Daneben sind bei Haneken, Varloh, Teglingen und . Schleppzugschleusen von 1655 m bange für große Schlffe
Von Meppen bis Papenbur eine Kanalisierung der Ems in lun Stauftufen , 3 3 Krümmungen des Flusses 1 Schiffahrtekanäle abgeschnitten und in diese die 165 m langen Schleusen bei Häntes, Hilter, Vüthe, Vollingerfäühr und Herbrum ge—˖ 6 ind. Der Schsffa fan e, ist Fierdurch um 25,5 Km. verkürzt. Dle ersten dier Stau tufen haben Nadelwehre, das bei Herbrum, wo in der Emg schon Gbbe und flu eintritt, ein beiderseitig kehrendes f 3 erhalten. Trotzdem in diesem Gebiete landwirthschast ˖ e
anal zu, da die Kreigbahn Meppen -Hasclünne an den an der Emz Ele rhen irn. Meppen und ft en, Lathen ⸗Sögel an die bei Lathen an geschloffen werden.
e vorherrschen, wendet sich auch hier bereitös der Verkehr dem
*
An der freien Emestrecke von Papenburg big Oldersum erbaut die Stadt Papenburg mlt einem st 33 . von 750000 M unterhalb der bestehenden Emaschleuse eine zweste größere von 1h m Thorwelte, 56 m Drempeltleft und einer Nutzlänge von g5 m. Auch die Stadt Leer rästet sich zur Aufnahme eines größeren Schiff sverkehrs; sie beabsichtigt, unter Beihtlfe des Staats“ den Ledaarm, der die 64 ha große Halbinsel Nesse umschließt, ju einem Hafen auszubauen.
Um die langen we, el den Gefahren des Seegang auf der breiten Emestrecke von Oldersum big Emden zu entziehen, ist hier en 9 m langer Seitenkanal angelegt, der unmlttelbar in Len Hafen Emden einmündet, wo der gewöhnliche . auf Fluthnull liegt. Ursprünglich sollte dem Seitenkanal derselbe Wafferftand gegeben werden, die Rücksichtnahme auf die Entwässerung dez durchschnittlichen Gebiets, die durch einen Hochwasserkanal erschwert worden wäre, führte indeß dazu, den Kanal als Niedrigwasserkanal mit dem Binnenpeil der Hauptentwässerungszüge aer mn Gg kehrt somit jetzt die Verbindungsschleuse nach dem Hasen Emden bel Borssum gegen den Emdener Hafenpeil, und die Eintrittzschleuse an der Ems bei Qldersum sowohl gegen Fluth der Ems als gegen den Binnenpeil bei Ebbe der Ems. Große Oeffnungen in den Ebbe— tboren der Qldersumer Schleuse ermöglichen zugleich, bei fallendem Wasfer der Emz die Schleuse als . zu benutzen, eine Einrichtung, durch welche die Entwässerung eines ausgedehnten hinterliegenden Gebiets ganz außerordentlich verbessert worden ist.
Der Ausbau deg Emdener Hafens ist in dem Gesetze 6 weil eine ordnungsmäßige Ausnutzung des Kanals nicht denkbar ist, wenn nicht ein geeigneter Hasen zur Verfügung steht, in welchem sich Kanalverkehr und Seeverkehr in zweckmäßiger Weife vereinen konnen. Der anfängliche Plan hat entsprechend der Vergrößerung des Tiefganges der Seeschiffe eine erhebliche Erweiterung erfahren, um den Wettbewerb mit den Häfen Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen aufnehmen ju können. Daher ist der Ausbau des etwa 1300 m langen Emdener Außhenfahrwassers zwischen der Schleuse und dem Emsstrom ju einem Außenhafen in Angriff genommen, der eine Tiefe von 19 m unter Fluthnull, oder reichlich 7 m unter Niedrigwasser erhält. Derselbe wird mit allen für den Umschlags⸗ verkehr zwischen Seeschiff einerseits und Kanalschiff oder Eisen⸗ bahn andererseits erforderlichen Einrichtungen, elekttrischen Hebe⸗ vorrichtungen, einem Kohlenkipper, Lagerhaus u. s. w. ver · sehen. Die Bauten en im Jahre 1900 vollendet werden, Einft⸗= ere, . im Außenhafen einige Liegeplätze für große Dampfer
ergestellt.
Im Emdener Binnenhafen, dessen Seeschleuse eine Drempeltiefe bon 65 m unter Fluthnull hat, finden Schiffe bis 6m Tiefgang gute Liegeplätze zum Umschlag zwischen See. und Kanalschiff, eine durch Bohlwerk befestigte . Quailänge zum Umschlag auf die Eisenbahn mit ebenfallz elektrisch betriebenen Hebevorrichtungen und ausreichende Schuppenfläche zum Lagern von Gütern. Daselbst sind drei Stichhäfen mit einer großen Uferlänge hergestellt, die sich vor = meli n großgewerblichen Anlagen, Schiffbauanstalten, Lagerplaͤtzen u. dgl eignen.
Für daz Umladen der Massengüter zwischen Seeschiff und Kanal⸗ schiff oder zur Lagerung an Land sind schwimmende Krahne vorhanden, die mit Fördergefäßen zum Füllen oder zum Greifen in 10 Stunden je 250 t umzuladen vermögen. .
Um der verhästnißmäßig weichen westfälischen Kohle außerdem eine unmittelbare Verschiffung von der . über See nach den roßen Verbrauchsplätzen an der Nordsee, nach Wilhelmshaven, nn, Hamburg und weiter durch den Kaiser Wil helm⸗Kanal nach der Ostsee und damit eine Verdrängung der englischen Kohle zu ermög- lichen, sollen seetüchtige, gedeckte Prähme, sog. Seeleichter, Ver⸗ wendung finden, die durch starke Dampfer die Ems hinaus über See geschleypt werden. Um diesen Seekähnen in Emden eine Ergänzung ihrer Ladung durch Verladung von der Eisenbahn zu gestatten, wird vom Jahre 1901 ab am Emdener Außenhafen ein Kohlenkipper zur Verfügung stehen.
Die Unter⸗Ems von Emden bis zur Nordsee mit einer um safsenden Betonnungs⸗ und Beleuchtungtsanlage hat durchgäͤngig eine Wassertiefe von 75 mi unter Hochwasser, welche im nächsten Jahre auf 8,5 m vergrößert werden wird. Ihre weitere Vermehrung auf 10 m unter 32 wasser (7 im unter Niedrigwasser) ist in Aussicht genommen.
Preußen wird darnach an der Nordsee bald wieder einen . hafen besitzen, der einen Vergleich mit den hanseatischen Häfen an Weser und Elbe nicht zu scheuen braucht, zumal die Verbindung mit einem verkehrsreichen Hinterlande durch eine 20 km lange Wasser⸗· e. * großer Leistungsfähigkeit seine baldige Entwicklung ge⸗ waͤhrleistet.
Wag die Abmessungen des Kanals betrifft, so ist der normale Kanalquerschnitt mit 18 m Sohlenbreite, 2,5 m geringster Wassertiefe und 30 m Wasserbreite in allen Strecken, wo Auf⸗ träge oder Einschnitte in weicheren Bodenarten vorkamen, durch e e, geändert worden. Die lichten Brückenhöhen betragen 4 m über dem höchsten Wasserstande. Dieser liegt in den längeren Haltungen von Dortmund bezw. Herne bis zur Schleuse 3 um 50 em höher als der normale, sodaß hier eine Aufspeicherung von Wasser möglich ist. Die Sohlenverbreiterung in den Kurven be⸗ trägt 9,5 m bei 2000 m, 1“ m bei 10990 m, 1,9 m bei 50 m und 3m bei 400 m Krümmungshalbmesser. Die Kanalbreite bei den Slkcherheitzthoren und solchen Bauwerken, die größere Flüsse oder Landstraßen überbrücken, beträgt 18 m.
Die Schleusen von Münster bis zur Ems haben eine nutzbare Länge von 67 m, 85 m Thorweite und 3 m Wassertiefe über den Drempeln. Von der , ,. anfangend, sind Schleppzug⸗ chleusen mit 166 m Länge und 10 i Thorweite gebaut. Bis ein⸗ chließlich Schleuse Meppen haben sie 3 m Wassertiefe über dem
berdrempel und 2, m über dem Unterdrempel. Bei den folgenden fünf Schleusen der ee, , de,. liegt der Unterdrempel 2,5 m unter dem hydrostatischen Stausplegel des Unterwassers und der Oberdrempel auf gleicher Höhe. Die Schleusen zum Abschluß des Seitenkanals Oldersum ⸗ Emden 6. 190 m Länge bei 10 in Tor- weite. Auf der benutzten Gmsstrecke sind 30 m Sohlenbreite vor⸗ handen. In besonders gekrümmten Strecken beträgt der kleinste Halb⸗ messer 350 m.
Die größten n fn ge. der Fabrjeuge mit 65 m Länge und 8.2 m Breite richten sich nach der Größe der Schleusen. Ein größter Tiefgang von 1765 m wird bei einer Geschwindigkeit bis zu 3 km in der Erlen und eln Tiefgang bis ju 2 m bei einer größten Ge—⸗ schwindigkeit von 4 km in der Siunde zugelassen.
Von den Bauwerken des Kanals ist das bedeutendste die Schwimmerschleuse bei Henrichenburg. In fünf neben einander liegende wassergefüllte Brunnen von 9,7 m Durchmesser und 30 m Tiefe tauchen fünf Schwimmer aus Eisenblech von 8.3 m Durchmesser und 19 m Höhe. Viese liefern durch ihren Auf⸗ trieb die Tragkraft für das Gewicht des mit Wasser gefüllten Troges nebst seinem Unterbau, das sich auf 30909 t beläuft. Der Trog hängt an breiten eisernen löthrechten Bändern in einer Brücke, die durch gitterartige Aufbauten auf die fünf Schwimmer auf⸗ gesetzt und mit ihnen verbunden ist. Die Brücke und der Trog werden . zusammen Hurch den Auftrieb der Schwimmer getragen, und zwar befindet sich dag ganze schwimmende System annähernd im Gleichgewicht, sodaß eine geringes Vermehrung des Wasserinhalts im Troge ein Niedergehen, eine Verminderung ein Aufsteigen hervor⸗ bringt. Um beide Bewegungen in der Hand zu behalten, d. h. zur rechten Zeit einzulelten, an jedem Punkt beliebig zu unterbrechen
und in der gewünschten Endstellung ju beenden, sind seitlich vier
roße stehende Schrauben spindeln angeordnet, durch deren Mrehung . . ö anscheinend hinauf oder hinabgeschrauht wird; thatsäch- lich haben die Spindeln aber nur die n, , , . der Regelung der Bewegung und der Parallelsührung. Der Trog ist J0 m lang und 86 m breit. An beiden Enden ist er durch ein Schütz geschlossen. Ebens-= eschlossen sind die Anschlußhäupter der oberen und unteren Kanalhaltung. 86 dem oberen und unteren Kanalthor befindet sich je ein nach den Wasserstaͤnden verstellbarer Kellverschluß, der beiderseitß mit
Hummiwulster versehen und durch das an die Endflächen
3
ch
i
führen. Die ganze Anlage des Hebewerks hat rund 2,5 Millionen Mark gekostet.
Neben diesem hervorragendsten Bauwerk des Kanals sind die Kanalbrücken über die Lixpe, Stever und Ems zu nennen, die hoch über den Wasserspiegel der Flüsse , Ansichteflaͤchen, Gewölbe und das innere Mauerwerk der Lippe, und Stever-UÜeber⸗ brückung sind aus Ruhrtoblensandstein hergestellt, nur bel der Em überbrückung sind Klinker verwandt. et diesen Kanalbrücken ist eine gute Dichtigkeit gegen Durchssckerung dadurch erreicht worden, daß das Mauerwerk an den inneren Wandungen mit zu⸗ sammengeltheten, 3 mm starken Bleiplatten belegt worden ist. Diefe Dichtung ist in der Kanalsohle durch übergelegtes Pflaster, an den senkrechten Wänden des Bauwerks durch vorgestellte Holjwände gegen Beschädigungen gesichert. Die Bleiabdedkung kostet einschließlich
flaster und Schutzwand für die Lippe, Kanalbrücke 74 00 M, für die mz ⸗Kanalbrücke 79 000 A
Literatur.
Im Verlage der Buchhandlung der Berliner Stadt⸗ mission Berlin 8W. (Johannitztisch 6) sind die folgenden, von Grnst G verg herautgegebenen Kalender für dag Jahr 1900 erschienen:
Der Deutsche Volkabote“. Ein Kalender auf das Jahr 1900.
wölfter Jahrgang. Prei 9 . — Sein Inhalt bietet eine Fülle von eseftoff aus dem Chriftenleben, aut der vaterländischen Geschichte, der inneren und äußeren Misston. Eine große Zahl in Buntdruck und Holz⸗ schnitt aurgeführter Bilder auf Tafeln und im Text dienen ihm zur Zier. Der Umschlag ist mit einem farbigen Familienbilde geschmückt. Für weitere 3090 3 erhält der Leser noch eine schöne 2 das Weihnachtsbild „ Fürchtet euch nicht (Papiergröße von 63 zu 79 em), das sich zum Wandschmuck eignet. er Martha⸗Kalender“. Ein Jahrbuch für Frauen und Jungfrauen, in Verbindung mit dem Vorstände⸗Verbande der evan⸗ elischen Jungfrauenpereine Deutschlandt ,, von Ernst vers (Pr. 25 3). — Pfarrer Burckhardt, der Vorsitzende des unter dem Protektorat Ihrer iet der Kalserin und Königin 3
Vereint der Fürsorge für dle welbliche Jugend, hat das Begrü 3 wort ju diesem Kalender geschrieben; darauf folgt eine hübsch illuftrierte Erjählung des Herauggeberg. i bringt der Kalender Beiträge von J. Wasserzug, R. Pfannschmidt. Beutner, Julie Lippert, Amalle Haupt, O. Brüssau, Pastor Paul Hasse u. J. Der Kalender erfreut sich seit Jabren bei den Mitgliedern der Jungfrauenvereine 2. Beliebtheit, eignet sich aber wegen seiner hübschen Augstattung auch zum Geschenk für Töchter und ung; Hausfrauen.
Der Jobanneg Kalender . Ein Jahrbuch für evangeli Männer und Jünglinge. Pr. 2 4. — Dieser Kalender enthä mannigfache, jur Unterhaltung und Belehrung geeignete Beiträge. e, ,. seten die folgenden Aufsätze: Was der Johannetz=
alender seinen Lesern bei ö inn des neuen Jahres zu sagen hat, von Fr. Schlegelmilch; Die Sonne, von Robert Wendlandt; Im Reich der Mitte, mit fünf Holzschnitten und einem chromolitho⸗ graphischen Porträt Seiner Königlichen Hoheit det Prinzen Heinrich von Preußen; ein reich illuftrierter Artikel über die erste Hilfeleistung bei Unglücks! und plötzlichen Erkrankungsfällen und Mittheilungen über die Mission von D. Grundemann. Der farbige Umschlag stellt Christus und die Gmnmausjünger dar. — Den beiden letztgenannten Kalendern fügt die Buchhandlung für die kleine Mehrzahlung von 15 3 (auss eli hett und Verpackung) als schönen Zimmer⸗ schmuck dag Kaulbach'sche Bild ‚Zu Get: im Holischnitt bei.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ernteaussichten und Getreidehandel in Polen.
Warschau, den 5. August 1899. Die seit n Juli vor⸗ herrschende trockene und warme Witterung hat das en des Ge⸗ treides beschleunigt, sodaß um den 20. Jult mit der Roggenernte be⸗ gonnen werden konnte. Ein 8. Theil des ge, ist bis . noch nicht geborgen, auch liegen richten über den Roggenertrag bisher nicht vor. Soviel scheint festzustehen, daß die * befriedigende Ernte durch die erheblichen Re fn if im Jun. zum theil auch durch Hagel⸗ schläge nicht ne bl eeinträchtigt worden 4 ie in diesem Jahre an niedriger gelegenen Orten ungewöhnlich großen Ueber- schwemmungen haben, wie aus verschiedenen Orten Polens gemeldet wird, gleichfalls bedeutenden Schaden angerichtet. So ist insbesondere ein großer Theil des Klee, und des Grazschnitts in diesem Jahre in⸗ folge übermäßiger Nässe in Schwaden verfault und nur noch als Streu benutzbar. Wie verlautet, soll besonders der Hopfen unter der Nässe gelitten haben und von einer pilzartigen Krankheit befallen worden sein, r die Hopfenbauer empfindlichen Schaden befürchten.
Die Preise sind auf dem Warschguer Markt für Weizen gestiegen, für Roggen und Hafer ziemlich unverändert geblieben.
Gs wurde gezahlt für das Pud:
am 4. August d. J.
am 3. Juli d. J. für Weizen.. . Rbl. G, 74 — 0,95 Rbl. . S2 — 1.00 Roggen... 9066 — 9,80 O68 — 078 Safer 070 — 090 O68 - 0,90.
Gaat enstand und Getreideernte in Oberitalien.
Mailand, den 5. August 1899. Mals und Reis stehen vor⸗ züglich und versprechen . Ernten. — Weizen ergab nach neueren Schätzungen bei bejriedigender Güte mehr als im vorigen Jahre: eine volle Durchschnittsernte. — Die Gesammternte lens an . wird unter Berücksichtigung des sehr e s cags in Stillen auf nur 1 Million Hektoliter mehr alg im Jahre 1898 geschatzt, d. h. auf 48 Millionen. 6.
ür die VI. Deutsche Gersten. und Hopfen Aug. . g, welche vom r g 165. Oktober d. J. * dem Verein n 26 2 an n e, r Ritwirkung der De n sellschaft Van cen n , n e n f, dn Berlin veranstaltet wird, hat Uische Ministeri rirthschaft, Doniänen und eine silberne , ,, ,, er r Diesenige von ein wirth selbst a, Brau gerste hestimmt, welche in der
preis bewerb der mit ersten
aut gez: ichn eren befte befunden wird. Für den Prämienfonds der