machen, man könne noch warten, die Sache sei nicht dringlich. In dem nämlichen Jahr fuhr der Schnellzug auf dem Bahnhof Steglitz in einen dichten Knäuel von Menschen, der die Bahn überschritt, und der Verlust von 40 Menschenleben war bei diesem Unfall zu beklagen. Ich denke mir, meine Herren, das ist ein Vorgang, der wohl geeignet wäre, doch auf die Erklärung des verantwortlichen Ressort⸗Ministers: er könne die Verantwortung nicht mehr auf sich nehmen, einiges Gewicht zu legen.
Wenn dieser Umstand dle Herren, deren Auffassung von Herrn Grafen Limburg ⸗Stirum und von dem Herrn Vorredner vertreten wird, bestimmt, nunmehr für den Dortmund ⸗Rhein⸗Kanal zu stimmen als einen Theil derjenigen Wasserverbindung, die dem Rhein die deutsche Mündung verschafft, so könnten wir das vom Standpunkt der Regierung mit Dank anerkennen, obgleich unsere volle Forderung dadurch nicht erfüllt wird.
Nun wird von den Herren mit Rücksicht auf diese Verbindung der Küstenkanal befürwortet an Stelle des Mittelland⸗Kanals. Da möchte ich mir erlauben, darauf hinzuweisen, daß, wenn auch der Küstenkanal zweifellos sehr viel weniger kosten wird als der Mittelland Kanal, er doch aber auf der anderen Seite sehr viel minderwerthiger ist. Zunächst möchte ich bemerken, daß bei der damaligen Vorlage im Jahre 1886 ausdrücklich gesagt ist: es wird der Dortmund⸗Ems⸗Kanal betrachtet als der Theil einer Verbindung des Rheins mit der mittleren und unteren Elbe und Weser; ausgeschlossen war damit also keineswegs eine Verbindung mit der mittleren Elbe und Weser, wie sie jetzt durch den Mittelland⸗Kanal herbeigeführt wird. Es ist sogar noch vom Minister der öffentlichen Arbeiten damals ausdrücklich erklärt worden, die Frage sei eine vollständig offene, es würde noch untersucht werden, wie die Linie geführt werden sollte. Diese Untersuchung hat nun dem⸗ nächst stattgefunden; es wurden die Ober ⸗Präsidenten darüber gehört von Magdeburg und Hannover, und beide befürworteten übereinstimmend die jetzige Mittelland ⸗Kanallinie, die dann auch demnächst von der Re⸗ gierung ausschließlich bearbeitet worden ist. Seitdem ist niemand mehr auf den Küstenkanal zurückgekommen. Erst in der letzten Periode der kommissarischen Berathungen ist plötzlich der Küstenkanal auf⸗ getaucht, um ihn als geeignetes Mittel zu benutzen, dem Mittelland⸗ Kanal dadurch diejenigen Schwierigkeiten zu bereiten, die aus inneren Gründen nach der Auffassung der Regierung sich nicht ergaben. (Sehr richtig! links.)
Nun, meine Herren, betrachten Sie sich doch einmal den Küsten⸗ kanal. Er schiebt die Wasserverbindung aus dem reichen Mittel land in das Küstengebiet; die Erschließung der Provinzen Westfalen, Hannover, Sachsen, mit ihrer reichen Industrie, von Bevergern bis Magdeburg hin, wird aufgegeben und statt dessen der Kanal an die Küste geschoben. Alle die reichen Städte, die in diesen Provinzen liegen: Magdeburg, Braunschweig, Hildesheim, Hannover, Minden, Osnabrück, Bielefeld, würden die Wasserverbindung verlieren, und statt dessen würde lediglich eine Verbindung hergestellt zwischen dem Rhein und dem Ruhrgebiet auf der einen Seite und den Elb. und Weserhäfen auf der anderen Seite. Run, meine Herren, daß das ein Nachtheil wäre für unser eigenes Land, liegt doch auf der flachen Hand, wenn wir überhaupt von dem Kanal eine vortheilhafte Wirkung für die Entwickelung des Verkehrs erwarten.
Es kommt aber weiter in Betracht: nach der Begründung der Vorlage soll ja der Rhein⸗Elbe⸗Kanal die beiden Stromgebiete zwischen Rhein und Elbe verbinden und dadurch ein einheitliches Netz von Wasserstraßen zwischen Osten und Westen herstellen. Wird es dann noch diesem Zweck entsprechen, wenn der Kanal an der Mündung dieser Ströme ausläuft, oder entspricht es nicht mehr dem Zweck, wenn er ausläuft dort, wo er seine Fort setzung findet, wo der Plauener Kanal in die Elbe einmündet und die Verbindung mit der Havel, Spree und die östlichen Wasserstraßen gewonnen wird?
Weiter, meine Herren, es soll der Westen eine bessere Verbindung erhalten. geeignete Verbindung, wenn der Osten, weg nach dem Westen zu gelangen, zuerst die Eisenbahn bis zur See, dann die See und endlich von Hamburg ab den Küstenkanal benutzen muß? Wenn Sie die Verbindung zwischen dem Osten und dem Westen auf diesen weiten und komplizierten Um—⸗ weg verweisen, dann ist das keine Verbindung von wirthschaftlichem Vortheil und wirthschaftlicher Bedeutung, wie wir sie mit dem Mittelland⸗Kanal schaffen wollen. Also die Minderwerthigkeit des Küstenkanalt gegenüber dem Mittelland ⸗Kanal liegt nach meiner Meinung auf der Hand.
Nun wird gesagt: Der Mittelland Kanal nützt den holländischen Häfen, aber nicht. worauf es doch hauptsächlich ankommt, den nord— dentschen Häfen. Da muß man doch einmal die Entfernungsverhaäͤlt⸗ nisse betrachten. Nehmen Sie die Hauptorte aus dem Mittelland ⸗ gebiet; ich will hier Berlin hineinziehen und ferner Hannover, Magdeburg und Minden annehmen. Die Entfernung von Berlin nach Hamburg beträgt 382 km, die Entfernung von Berlin nach Rotterdam 8oß km. Wie ist es nun möglich, daß der Verkehr von Berlin nach Hamburg bei einer solchen Entfernung ju Gunsten von Rotterdam verloren gehen soll? Die Entfernung von Hannover nach Bremen beträgt 210 km, die Entfernung von Hannover nach Rotterdam 657 Km. Ich frage Sie: ist es möglich, daß Bremen den Verkehr ju Gunsten von Rotterdam bei einer solchen Entfernungsdifferenz verliert? Die Ent— fernung zwischen Magdeburg und Hamburg beträgt 296 Km und die zwischen Magdeburg und Rotterdam 661 km. Die Entfernung von Minden nach Bremen beträgt 150 Em und die von Minden nach Rotterdam 4658 km. Ich meine, die Entfernungsverhältnisse schließen es vollständig aus, daß in diesen Fällen der Verkehr von dem Mittelland nach den holländischen Häfen übergeht. Daß dagegen die Verbindung von Dortmund nach dem Rhein zugleich den Holländern nützlich ist, ist nicht zu bestreiten. (Hört, hört! rechts) Ebenso wie die Schiffe jetzt von Holländern auf den Rhein kommen können, können sie künftig auf den Dortmund⸗Rhein⸗Kanal kommen; aber ebenso wie die holländischen Schiffe auf dem Rhein bisher nicht geschadet haben, werden sie auf dem Dortmund ⸗ Rhein Kanal auch nicht schaden. Gerade der Mittelland Kanal, um den es sich handelt — denn für den Dortmund-⸗Rhein⸗Kanal wollen Sie ja stimmen, wie ich annehme (Widerspruch rechts), hebt den etwaigen Nachtheil für die deutschen Rordseehäfen wieder auf; denn er dient dazu, diesen die Möglichkeit einer besseren Ver— bindung mit dem Mittelland zu geben, also Ersatz für das zu
Osten mit dem Ist denn das eine um auf dem Wasser⸗
*
schaffen, was ihnen durch die holländische Konkurrenz etwa entzogen werden könnte. Ich glaube, es kann kein Zweifel bestehen, daß der Mittelland ⸗Kanal mit dem Küstenkanal garnicht zu vergleichen ift.
Nun erwägen Sie noch, daß Bremen 42 Millionen für den Mittelland⸗Kanal jahlt. Ist das eiwa ein Beweis dafür, daß Bremen durch den Mittelland Kanal benachtheiligt wird? Gewiß nicht! Was aber giebt Hamburg? Giebt Hamburg dafür, daß der Küstenkanal gebaut wird, etwa einen Pfennig? (Zurufe rechts: Ja Bisher hat es nichts dafür aufgewandt, wenn Sie nicht etwa die Artikel der Ham burger Zeitungen dahin rechnen wollen. Wenn wir Hamburg den Gefallen thäten, statt des Mittelland⸗ Kanals den Küstenkanal zu bauen, so würde es nach meiner Ansicht alle Veranlassung haben, unsere bundesfreundliche Gesinnung in höchstem Maße anzuerkennen, aber es würde sehr wenig Anlaß haben, von unserer wirthschaftlichen Ginsicht eine gute Meinung zu bekommen. (Sehr gut! links.)
Es wird nun gesagt: der Küstenkanal hat den besonderen Vor⸗ theil, daß er weniger wirthschaftliche Verschiebungen herbeiführt als der Mittelland⸗Kanal. Das ist ganz zweifellos richtig, und zwar deswegen, weil der Mittelland⸗Kanal eine großartige Verkehrsanlage und ein großartiges Meliorationswerk ist, welches den Zweck und die Bedeutung hat, die wirthschaftliche Lage unseres ganzen Landes zu heben, während der Küstenkanal diese Bedeutung nicht hat. Je größer der Meliorationseffekt einer Verkehrsanlage ist, um so größer sind die damit verbundenen Verschiebungen; je geringer der Effekt ist, um so geringer sind die Verschiebungen. Also darin liegt kein Grund, der gegen den Mittelland⸗Kanal und für den Küstenkanal sprechen kann.
Nun möchte ich auch das Kapitel der Verschiebungen noch einen Augenblick beleuchten. Es hat ja der Herr Graf zu Limburg— Stirum uns auseinandergesetzt, daß gerade deshalb nach seiner Auffassung der Bau der Wasserstraßen unvereinbar wäre mit dem Prinzip des Baut der Staatsbahnen, weil man die Wasserstraßen nur an bestimmten Orten bauen könnte; sie könnten nicht allen Landestheilen zu gute kommen. Ich bin nicht dieser Meinung. Es kommt vor allem darauf an, eine einheitliche nationale Transportanstalt zu haben, in die sowohl die Eisenbahnen wie die Wasserstraßen einbezogen werden. Daß aber die Möglichkeit ge⸗ geben sei, ein über das ganze Land und alle Landes theile sich erstreckended Netz von Wasserstraßen zu bauen, das ist natürlich ausgeschlossen. Darüber darf man sich auch nicht wundern; denn die Bedingungen der wirthschaftlichen Entwicke⸗ lung sind nicht gleichartig im ganzen Lande vertheilt; sie sind ver⸗ schiedenartig, und deshalb muß auch die staatliche Fürsorge verschieden⸗ artig sein. Sie können Bergwerke nur anlegen, wo Mineralien sind; Sle können Häfen nur anlegen, wo Flüsse oder Meeresufer vorhanden sind, Kanäle nur bauen, wo Wasser vorhanden ist; Sie können nicht eine Thalsperre bauen, wenn Sie nicht Thäler haben, in denen Sie die Sperrmauer auf den gewachsenen Felsen setzen können; Sie können die Eisenbahn nicht Berge hinaufführen. Der eine Landestheil erhält eine Vollbahn, der andere muß sich mit einer Nebenbahn begnügen, der dritte mit einer Kleinbahn und der Vierte mit einer Chaussee, weil die Voraussetzungen nicht überall dieselben sind. Darin liegt nicht eine Ungerechtigkeit; eine solche ungleichartige Fürsorge ist mit der staatlichen Ausführung von Verkebrsanlagen nothwendig verbunden. Wenn Sie die Aufwendung von Staatsmitteln für Verkehrsanlagen ausschließen wollen, sofern sie nicht allen Landestheilen gleichmäßig zu gute kommen, so wäre die Folge, daß nicht mehr der Staat die Für⸗ sorge für solche Anlagen übernähme, sondern die einzelnen Landestheile. Dann würde der große, mächtige Aufschwung, der gerade durch die Fürsorge des Staats herbeigeführt ist, thatsächlich verloren gehen. Wir hätten die große Ostbahn nicht bauen können, die von so großem Segen gewesen ist; wir hätten die große Eisenbahnverbindung nach der westlichen Grenze nicht bauen können; denn alle diese großen Linien haben große Verschiebungen hervorgerufen, die naturgemäß damit verbunden waren.
Nun, meine Herren, ist denn dag etwas so Schlimmes, wenn sich aus einer solchen Verkehrsanlage die Nothwendigkeit er⸗ giebt, daß die Regierung nun auch für die übrigen Landestheile, denen diese Anlage nicht in gleichem Maße zu gute kommt, ebenfalls etwas zu thun verpflichtet ist? Ist denn das ein so großer Nach⸗ theil? Alles, was verlangt wird an Kompensationen, mögen es neue Eisenbahnverbindungen sein, mögen es Wasserverbindungen oder Tarif⸗ ermäßigungen sein — die Gesammtsumme, die sich daraus ergiebt, ist nicht mehr, als was in den letzten 30 Jahren vom Staat für das ganze Land gegeben ist. Geben Sie uns wieder 30 Jahre, so sind wir in der Lage, alle verlangten Koinpen⸗ sationen ju geben, und die ganze Wirkung ist nur die, daß die wirthschaftliche Fürsorge in ein etwas schnelleres Tempo kommt, und das braucht das hohe Haus und dat Land nicht zu beklagen.
Nun möchte ich noch ein paar Worte sagen über die Be— merkungen des letzten Herrn Redners, wonach er der finanziellen Wirkung dieser Vorlage leine so verhängnißvolle Bedeutung beimißt und dabei zurückkommt auf diejenigen Ziffern, die in der Be— gründung der Vorlage angeführt sind. Ja, meine Herren, wir halten uns für verpflichtet, bei allen unseren Verwaltungs maßregeln, mag es sich um den Bau neuer Verbindungen handeln, mag es sich um Verkehrserleichterungen auf vorhandenen Wegen handeln, uns genau darüber Rechenschaft zu geben: was kann möglicherweise die finanzielle Rückwirkung auf die vorhandenen Eisen⸗ bahnen sein? Daß sind aber, meine Herren, nichts Anderes als Höchst ziffern eines möglicherweise eintretenden Verlustes, Höchstziffern, die dann nicht eintreten, wenn die verkehrsbelebenden Wirkungen der neuen Anlage oder Verkehrserleichterung einen Ersatz schaffen für das, was direkt verloren geht. Nun haben wir die Erfahrung gemacht: fast bei allen Maßregeln, bei denen wir neben der Hoffnung des Gewinnes gewissenhaft die Mög— lichkeit des Verlustes angegeben haben, ist die Erwartung meist über⸗ troffen worden durch die Thatsachen, und zwar so, daß statt des Ver⸗ lustes sich der Regel nach sofort oder in kürzerer Zeit ein Gewinn ergeben hat. Wir haben beispielsweise bei dem Getreidestaffeltarif seiner Zeit geglaubt, wir würden einen Verkehrsausfall von 700 000 M bekommen; statt dessen hat sich die Sache so gestellt, daß nachher in Wirklichkeit ein Plus von ca. 3 Millionen sich ergeben hat. Da sehen Sie, daß diese höchsten Ziffern des möglichen Verlustes keines wegs die verhängnißvolle Bedeutung haben, welche der Herr Vorredner ihnen beimißt.
Nun kommt noch in Betracht, daß eg sich bier um eine anlay handelt, die erst in zehn Jahren fertig wird, und daß die ganze Be rechnung bloß aus den aktuellen Einnahmen und Betrlebzaut gehen aufgestellt worden ist. Nach zehn Jahren stellen sich aber beide gan anders; da sind die Einnahmen um 0 o höher, aber auch die g gaben sind beträchtlich höher, und zwar um so viel beträchtlicher, dej nicht annähernd an eine Reineinnahme von 53 Millionen zu denke wäre, wenn wirklich 67 Millionen von der Roheinnahme verloren gehen würden; denn mit der Zunahme der Komplikation des Eisenbahn betriebes, mit der dichteren Vermaschung ist die Gefahr fuͤr bi Sicherheit des Betriebes stetö wachsend und erfordert daher immer erhöhte Ausgaben für die Einrichtung der Verkehre und Betriebganlagen, und für die Einstellung des Betriebepersonalt Denken Sie nur an den Umbau von Niveaukreuzungen, an den schweren Oberbau, der in der Folge eingeführt werden muß, an die zweiten Gleise, denken Sie daran, daß wir noch nicht zu Ende sind mit dem Umbau der Bahnhöfe, an die neuen Betriebsmittel, an die Fürsorge für die Beamten und Arbeiter, an die sozialpolitischen uf gaben, — wenn Sie alles dag erwägen, dann ist nicht daran u denken, daß nach 10 Jahren von einem Plus der Roheinnahme don 67 Millionen 53 Millionen als Reineinnahme übrig bleibe würden. Nur ein ganz geringer Bruchtheil dieser Summ⸗ könnte möglicherweise als Verlust am Reinertrag in Fra kommen, und der würde sehr bald ausgeglichen werden dur die verkehrsbelebenden Wirkungen einer Anlage von dieser Bedeutun Wie man aber hat in Zweifel ziehen können, daß eine solche g, deutung der Anlage dieses Kanals beizumessen ist, das habe ich, meijr Herren, nicht verstanden. Ist denn nicht der Rhein, ist nicht die Glh⸗ von gewaltiger, verkehrsbelebender Wirkung, nicht bloß in der Ve gangenheit, sondern auch in der Gegenwart, und wenn das bel dis beiden großen Strömen der Fall ist, weshalb sollte das nicht der zal sein bei einer Verbindung dieser beiden großen Ströme, die von einer gleichen und noch größeren Leistungefähigkeit ist? Die verkehrt belhnz⸗ Wirkung dieser Anlage ist außer Frage.
Meine Herren, ich will Sie nicht mit langen Ausführung nf halten, aber das möchte ich doch sagen: Es ist noch nennt in einer Vorlage ein so reiches Angebot gemacht worden, wie h 7 hier von der Regierung geschehen ist (Lachen rechts), und es hat inh niemals die Regierung sich durch so weitgehende Zusagen im Intersst der betheiligten Landestheile gebunden, wie es hier geschehen ist.
Meine Herren, nehmen Sie diese Vorlage an, so erreichen Si damit, daß unsere Wasserstraßen nunmehr ein Theil der einheitlich Organisation unserer Verkehrsanstalten werden. Damit ist für n Verkehrsaufgaben der Zukunft dem Staate ein gewaltiges Mittel i die Hand gegeben, und das ist ein Mittel, welches wir in unsem Zeit nicht entbehren können. Sie müssen wohl bedenken, ebenso wie die einzelnen Menschen um das Dasen kämpfen, um die wirthschaftliche Existenz ringen, ebenso it es auch unter den Völkern der Fall. Wir haben zu rechnen nt England und Amerika, und wir haben einen schweren Standpunkt, wenn wir im Verkehr das behaupten wollen, was wir bisher mühsan erreicht haben; und wenn wir uns wehrfähig machen wollen für R Zukunft, dann müssen wir alles benutzen und in den Dienst d Verkehrs stellen, was uns an natürlichen Vortheilen gegeben ist“ der geographischen Beschaffenheit, in der Belegenheit und Leistuz⸗ fähigkeit unserer Stromgebiete. Wir dürfen nicht darauf verziäm, neue Eisenbahnen und Kanäle dort zu bauen, wo die Voraussehum für deren Leistungsfähigkeit gegeben ist. (Bravo h
Meine Herren, ich lege Ihnen deshalb dringend ans Herz, nehmen Sie diese Vorlage an! (Lebhafter Beifall.)
Abg; Fritzen ⸗ Borken (Zentr.): Meine politischen Freun haben sich lange und eingehend mit der Vorlage beschistj und sie ohne Rücksicht auf andere Dinge geprüft. Wir haben n Juni aus sachlichen Gründen die Absetzung der zweiten Lesung be antragt und damit eine Klärung herbeigeführt. Ohne ind zu sein, kann ich Ihnen verrathen, daß, wenn am 15. Junt 1 Abstimmung erfolgt wäre, der Kanal abgelehnt worden win Diese Ueberweifung der Vorlage an die Kommission geschah un ausdrücklichen Wunsch der Kanalfreunde meiner 2 und el i Aussicht vorhanden, daß die n nunmehr zur Annahme gelangt. scheint rechts und links eine geschlossene Phalanx gegen bezw. fÜr Vorlage vorhanden zu sein. Rechts sitzen die Vertreter h Landwirthschaft, links diejenigen von Handel und Industit Unsere, Fraktion vereinigt beide Theile. Ein Theil mehmg politischen Freunde ist unbedingt für den Kanal in senn ganzen Ausdehnung; er erkennt die Gründe für die Vorlm als stichhaltig an, er erhofft einen großen Aufschwung für Handel un Indkustrie und große Vortheile für die Landwirthschaft. Gin anden Theil meiner Freunde ist gegen den Kanal aus denselben Gründa die von dem Vertreter der konservativen Partei geltend gemacht won sind, vor allem aus finanziellen Gründen. Diese finanzielle Seite, die n dem Bericht etwas zu Gunsten der Vorlage koloriert worden ist, ist nicht unterschätzen. Wir haben auf diesen widerstrebenden Theil unserer Fraltnn nicht den letsesten Druck ausgeübt. Ein anderer Theil meiner Fruumke nimmt eine neutrale Stellung ein, er hat auf seine Wahlkresse ken Rücksicht zu nehmen. Dieser Theil wird in der zweiten Lesung su die Vorlage stimmen, damit etwas zu stande kommt, um in dritten Lesung definitiv Stellung nebmen zu können. Stinn ein Theil der Rechten für den Dortmund Rhein Kam dann, wird dies wesentlich erleichtert. Mein Wahltreit h! im Gebiet der Lippe. Der Dortmund ⸗Rhein⸗ Kanal wa eine andere Linie, die uns enttäuschen würde. Der Cisenbahn. Minsht hat aber bereits in der Kommission eine Konzession in Aucssicht stellt, daß die Lippe kanalisiert werden solle. Es wäre wünschen zm wenn die Regierung sich über die Frage auslafsen würde. Rathilt ist es nicht möglich, die Bedingungen gesetzlich festzulegen. Ib die Tendenz welche dabei verfolgt werden soll, müßte klar uf werden. Man sagt, daß ein Scheitern der Vorlage zur Ah, lösung des Landtages führen würde. Dies würde meinen pol n tj , sehr wenig schaden. Wir würden bis auf einige jwe
afte Wahlkceise, die bet jeder Wahl in Frage stehen, in der alt Stärke wiederkommen. Aber ich würbe dies be einer rein wirthschtf lichen Frage aufs tiefste beklagen. Militärvorlage und Sozia 16. waren ganz andere Vorlagen. Wegen einer rein wirthschaftlich rage ist niemals ein Parlament bei ung aufgelöst won Eine solche Auflösung würde einen Riß zwischen er nl , Handel und Industrie herbeiführen, der in den nächsten 10 Jihl nicht zusammengenäht werden könnte. Ich wünschte, daß die . , ,, . abermal und abermal überlegen möge, ehe sie e solchen Schritt thut.
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
zum Deutschen Reichs⸗A
n 193.
(Schluß aus der Ersten Beilage.)
Minister für Handel und Gewerbe Brefeld: Es ist mir mitgetheilt worden, daß meine vorherige Aeußerung dahin ausgelegt worden sei, daß die Regierung sich nunmehr mit der sie zu der Einsicht gekommen, daß Schlesien aufs ernsteste geschädigt Ausführung des Dortmund⸗Rhein⸗Kanals begnügen wolle, dagegen auf den übrigen Theil der Vorlage zu verzichten beceit sei. Ich weiß ausgedrückt
nicht, ob ich mich wirklich so unvorsichtig
ist, als es bisher der Fall war. Das habe ich
wollen, und das habe ich mit Dank anerkennen wollen.
Abg. Graf Ballestrem (Zentr ): Ich gehöre zu den Gegnern der Vorlage und zwar zu den entschied enen Gegnern. gerückten Jahreszeit und Stunde und dem großen Material, das zu dieser Vorlage vorliegt, brauche ich auf die näberen Details nicht ein⸗ zugehen. Der Abg. von Eynern hat gemeint, daß allmählich alle Ein⸗ verstummt seien; sie in seinem Kreise verstummt, in meinem Kreise sind sie es nicht, Ich bin ein n . der Vorlage ein
wendungen gegen die Vorlage
sie sind vielmehr gewachsen.
nicht nur als Schlesier, sondern ich bin
Gegner. Kanäle sind ein überwundener Standpunkt. Ich bin am Ufer Schlffahrtskanals geboren und sehe das ganze Elend an demselken.
sind andere Verkehrsmittel getreten.
Game Monate ist der Kanal nicht brauchbar. ght Winter und Sommer.
Unsicheres, besonders in unserem Klima. terer sei kein Platz mehr für eine Eisenbahn.
der Vorlage gehört. Unser Staat ist basiert auf Eisenbahnen.
macht, wohin soll das führen.
Die Schiffahrt ist Es heißt. Wo Platz für einen Kanal ist, ist auch Platz für eine Eisenbahn, ja für drei Eisenbahnen! Wenn der Eisenbahn⸗Minister die Verantwortung nicht mehr Über⸗ nehmen kann, so thut mir das leid, dann thut es eben ein Anderer. Auf die großen finanziellen Bedenken ist schon hingewiesen worden, und selbst der Abg Fritzen hat sie anerkannt, obwohl er zu den Freunden
Wenn er sich jetzt selbst durch den Kanal Konturrenz Der Kanal soll unsere Wehrkraft ver⸗ stärken. Der Vortrag des Vertreters des Kriege-Ministers war sebr interessant und das einzige Neue, was heute vorgebracht worten ist. Ich weiß, die Kriegwverwaltung wird aus dem Kanal alles Mög—
Zweite Beilage nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den N. August
werden würde. Interesse haben,
agitiert. Zu den berg männischen haben ĩ ? k 1
. der wirthschaftlichen
daraus herleiten
Die Regierung hat immer
Bei der vor⸗
vielleicht sind
prinzipieller An ihre Stelle eines
ausgesührt werden.
Die Eisenbahn immer etwas im Ruhr⸗ den Kanälen. Mittelland · Kanal.
des Handels.
Ueberschüsse der
Kanal besser sein.
würde uns lieber sein als
Wir würden uns freuen über
liche und Unmögliche machen im Krieg und Frieden. Fisenbahn würde sie nech viel webr machen. ist in guten Händen, wir brouchen ung reshalb keine gtauen Haare wachsen zu lassen. Was Schlesien betrifft,
zuerst geleugnet, daß ihm Nacht heile erwachfen
Alle Korporationen Schlesiens, die zur Sache ein haben gegen den Kanal ur abhängig von einander m ] i , . in Kattewitz gebört au as Königliche Hüttenwerk in Gleiwitz. solle (Heiterkeit, Rufe: Nein!), daß man meinen Worten eine kammer in Oppeln ist gegen den .
solche Auslegung geben könnte. Das hat mir vollständig fern ge—˖ legen. Ich habe nichts Anderes wollen, als dankend anerkennen, daß auß den Aeußerungen des Vertreter der konservativen Parteien eine günstigere Haltung gegenüber der Vorlage der Regierung zu erkennen
in Breslau hat wenigsten anerkannt, daß werden würde, wenn nicht Kompenfationen gewährt würden. Handel, Industrie und Landwirthschaft in Schlesien sind einig, und die Sammlung hat sich dort bereits vollzogen.
ie Vermehrung der Cisenbahnen würde Allen nützen. Man könnte eine Eisenbahn von Dortmund bauen, aber auch elne von Kattowitz. Bedenken von Polen im Westen, im Ruhrgebiet. so werden nech viel mehr Polen dorthin wandern. wischen Industrie und Landwirthschasft gekämpft, sondern zwischen der Industrie des Ruhrgebiets und allen übrigen Landes. Tie Regserung hat Schlesien durch Ministerialbeschluß, der von Seiner Majestät ausdrücklich bestätigt ist, den Ausbau der Oder oder Tarifermäßigungen in Autsicht gefellt. Wir zweifeln an der Loyalität des Ministerlums nicht, noch weniger an der Loyalität Seiner Majestät, Allerböchstwelcher diesen Beschluß gebilligt hat. Aber was hier veisprochen worden ist, soll erst in 12 bis 15 Fahren Es kann auch eine wirthschastliche Depression kommen, die es der Regierung zur Pflicht macht, ihr Versprechen nicht einzulösen. Das ist eine sehr prekäre Sache, und deshalb werde ich gegen den Kanal in allen Stadien stimmen. Den Antrag des Abg. Grafen Strachwitz unterstütze ich selbstverständlich. Meine Stellung zu dem An- trage des Abg. Arendt ergiebt sich aus meiner allgemeinen Stellung zu Gerade aus nationalen Gründen stimme ich gegen den Hamburg, ein deutscher Hafen, würde geschädigt werden zu Gunsten eines holländischen Hafens. Kanal stimmen im Interesse der Industrie, der Tandwirthschaft und
Regierungs- Kommissar Oberst Budde: Jede Verkehrsstraße muß nach den Punkten beurtheilt werden, die sie mit einander verbindet. Unter Umständen kann eine Eisenkahn, unter anderen Umständen ein Gin Kanal zwischen Rhein
und Rhein. In dieser Richtung haben wir Eisenbahnen einen von der Eisenbahn unab⸗—
en. Aber aus einer Die Kriege veimaltung
so hat die Regierung würden. Spater ist Preußens.
Selbst die Handels und die Handelskammer Schlesien schwer geschädigt
i. 16 Wei
egen die Ansammlung ird der Kanal gebaut, Hier wird nicht
Erwerbszweigen des
Abg. Dr. keinen Schaden Landwirthschaft
ist unrichtig. und die
Ich werde gegen den Gesammtheit
und Weichsel zwischen Elbe genug.
appelliert.
eine Eisenbahn
hängigen Kanal. Feutung haben, wie man behauptet; denn zur Versorgung der Marine
8d Wasserstraßen nothwendig, welche fenkcecht zur Küfte liegen. Solche sind in den natürlichen Wasserstraßen vorhanden. Es fehlt aber eine Verbindung zwischen dem Ssten und Westen in der Mitte
Abg. Dr. Bart h-⸗Kiel (fr. Vgg.): Grafen Boall,steem könnte es scheinen, als wenn ganz Schlesien gegen den Kanal wäre. 32 Abgeordneten für ö Schlesiens.
e geschädigt werden. rung Stellung nehmen, Konlervatlven in anderen Fragen sich diefer Allerdings, wenn die Regierung wegen Erböhung der Getreidezölle den Reichstag auflöste, mit welchem Applaus würde die Rechte einen solchen Schritt begrüßen! Diese Frage sist im Laufe der Jest eine eminent politische geworden, auch dadurch, y . 2. 3 (ine selche Bedeutung beigemessen haben, zumal in Preußen, wo die Königliche Macht so groß sst. ; ö. eine Niederlage erleidet, jedes konstitutionelle ? wieder wett zu machen. an Berlin — bringen ihren vier Provinzen.
Präsident von Kröcher: allzu sehr in die
setzt nur noch, daß der Kanal der Landwirthschaft nichts nũtzt.
höheren Preise kehrsmittel ist es befruchtet 9 ganze Volkeproduktion, und das kommt der es Freisinnigen beider Richtungen einstimmig für den Kanal, obwohl nur zwei ihrer Wahlkreise direkt an dem Kanal betheiligt sind. Regierung hat höhere Aufgaben, als den agrarischen Vorurthessen Vorschub zu leisten. Sie wird die große Mehrheit des Volks jeder Zeit hinter sich haben, wenn sie in einer Frage, welche statt der agrarischen Wünsche die allgemeinen Interessen vertritt, an dasfelbe
1899.
Der Küstenkanal kann für die Marine keine Be⸗
Nach den Worten des
Es wird aber eine ganze Reihe von schlesif den Kanal stimmen, vor allem die Vertreter der Hamburg wird durch den Kanal in feiner Daß einzelne Abgeordnete gegen die Regie⸗ ist ihr konstitutionelles Recht. Mögen die Stellung erinnern!
daß sich die Parteien dieser Frage an⸗= und der Träger der Krone ihr
muß, wenn sie hier ittel ergreifen, um sie Die freisinnigen Gruppen — sch erinnere nur mehr Steuern auf als die konservativen in
Ich bitte den Redner, sich nicht Steuerverhaͤltnisse dieser vier Provinzen zu re tiesen.
Die , ,.
Barth, (fortfahrend): Die Konservativen fürchten
für die Landwirthschaft.
Muß denn jede Vorlage der einen Nutzen bringen?
Die Konservativen ,. as Der Osten bekommt einen größeren Abfatzmarkt des Westens. Jedes billigere Ver⸗ voltswirthschaftlich von dem größten Segen; Deshalb stimmen die
Staates zu gute.
Die
Um 4 / Uhr wird die weitere Berathung auf Donnerstag 11 Uhr vertagt.
Untersuchungs⸗Sachen. Aufgebote, ustellungen u. dergl.
. Verpachtungen, Verdingungen 2c.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs. und Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. k
10. Verschiedene
irthschafts⸗Genossenschaften.
ekanntmachungen.
1
2.
. Unfall⸗ und Invalidttäts⸗ 2c. Versicherung. 3. Verloo ung ꝛc. von Werthpapieren.
h untersuchungs Sachen.
3uls! Steckbrief. .
Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Alois Wilhelm Josef Hopmann, geboren am 29. Februar 1868 zu Berlin, welcher flüchtig ist, ist in den Akten L. R. J. 161. 99 die Untersuchungshaft wegen Betrugeg und Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter— suchungs. Gefängniß hierselbst, Alt Moabit 1225, ab⸗ zullefern.
Berlin, den 10. August 1899.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte J. .
Beschreibung: Alter: 31 Jahre, Größe: 1,B70 bis 175 m, Statur: schlank, Haare: blond, Bart: kleiner blonder Vollbart, Augenbrauen: blond, Augen; grau, Nase: lang, Mund: breit, Zähne: vollständig, Gesicht: laͤnglich, Gesichtsfarbe: blaß, Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen: keine.
35096 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Lederarbeiter Rudolf Hennig, geboren am 30. Oktober 1874 zu Berlin, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten U. R. I. 228. 99 die Untersuchunggshaft wegen gemeinschaft⸗ lichen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, den · selben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß hierselbst, Alt Moabit 12a2., abzuliefern.
Berlin, den 12. August 1899.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte J.
Beschreibung: Alter: 24 Jahre, Größe: 1,66 m, Statur: untersetzt, Haare: dunkelblond, Stirn: hoch, Bart: kleiner dunkler Schnurrbart, Augenbrauen: dunkelblond, Augen: blau, Nase; gewöhnlich, Mund: r glich, Zähne: defekt, Kinn. oval, Gesicht: änglich, Gesichtsfarbe: blaß, Sprache: deutsch. Kleidung: schwarzes Jaquett, dunkle Hose und steifer grauer Hut. Besondere Kennzeichen: keine.
za711)
Der Grubenbetriebsleiter und Pionier Stanislaus Bondkowski aus Birtultau, geboren am 19. Sep— tember 1359 zu Trockenberg, Kreis Tarnowitz, jetz unbekannten Aufenthalts, 3 beschuldigt, als Wehr⸗ mann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen 5 360 Nr. 3 des Straf⸗ esetzbichsg. Berselbe wird auf Anordnung des König⸗ ichen Ämtsgerichtg hierselbst auf den 27. Sep- tember 1859, Vormittags O ÜUhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Loslau, Zimmer Nr. l, * Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem
ußbleiben wird derselbe auf Grund der nach 3 477 der Strafprozeßordnung bon dem Königlichen Verirke Kommando zu Iöybnst vom 6. August 1593 ausgestellten Erklärung verurtheist werden.
Loslau, den JG. ugust 1899.
ag endor Oarldtesche ber dn a e flten Amtsgerichts. 2
) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
lzbosz chen des Stückenköthers Heinrich Schulte in ergfeld, Klägers, gegen den Arbeiter Heinrich
. Deffentlicher Anzeiger.
Schulze daselbst, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme der dem Beklagten gehörigen Grundstücke, als:
1) von dem Plane „die Matutschencämpe und Haide daselbst: Nr. 140 der Karte ein Stück zu 1 ha 23 a? qm,
2) von demselben Plane Nr. 140 der Karte ein Stück zu — ha 98 a 37 am (Grundbuch von Bergfeld Bd. 1 BI. 86)
zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 4. August 1899 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 7. August 1895 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 2H. November 1899, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Vorsfelde in der Lüthge'schen Gastwirthschaft in Bergfeld angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypotheken briefe zu überreichen haben.
Vorsfelde, den J. August 1899.
Herzogliches Amtsgericht. Lerche.
350821
In Sachen ;
1 des Bautechnikers Richard Rautmann in Neisse,
2) des Schlossers Hermann Rautmann, z. Zt. Soldat im Insanterie⸗ Regiment Nr. 47 zu Posen, Kläger, wider den Schneidermeister Ludwig Wede⸗ meyer allhier, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Kläger die Beschlagnahme der dem Bellagten gehörigen ideellen Hälfte des zu Braunschweig an der Güldenstraße Nr. 643 belegenen 536 und Hofes sammt Zubehör zum Zwecke der
wangsversteigerung durch Beschluß vom 27. Juli 1899 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 28. desselben Monats erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 29. De⸗ zember 1899, Morgens 10 Uhr, vor Herzog lichem Amtsgerichte Braunschweig, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 41, angesetzt, in welchem die Hypothek⸗ gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Braunschweig, den 31. Juli 1899.
Herzogliches Amtsgericht. VIII. Rham m.
—
34910 Aufgebot.
Nr. 34 839. Egid Karl Heß, Händler in Wall dürn, hat das Aufgebote verfahren der nach verzeichneten, auf seinen Namen ausgestellten Versicherunge policen der Lebensversicherungsgesellschaft Caisse Générale des Familles in Paris — Betriebsdirektion in Mannheim — beantragt:
a. Police Nr. 45 948, de dato Paris, den 6. Ol- tober 1880, über 1000 Fr. und reduziert auf A0 Fr., fällig am 23. September 1900,
b. Police Nr. 66 205, de dato Paris, den 1. O- 6 1884, über 1000 Fr, fällig am 23. September
04.
Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf 8. Februar 19060, Vor⸗ mittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls ihre Kraftloserklaärun . wird.
Mannheim, 31. Juli 1899.
Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts: Rissel.
34740 Aufgebot.
Das Sparkassenbuch Nr. 10417 der städtischen Sparkasse zu Artern über 53,45 , ausgefertigt für die verw. Frau Therese Kramer zu Brücken, ist an⸗ geblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Genannten zum Zweck der neuen Ausfertigung amortisiert werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 7. Februar 1900, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzu— melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls seine Kraftloserklärung erfolgen wird.
Artern, den 5. August 1899.
Königliches Amtsgericht.
zbosi] Mittels Rezesses Nr. 23 0665 vom 11125. Juli d. Ihrs., bestätigt am 29. Juli d. Ihrs., ist zwischen Herzoglicher Kammer, Direktion der Forsten zu Braunschweig, und dem Schuhmachermeister Wilhelm Breier hieselbst die Ablösung der dem Gehöfte No. ass. 91 hieselbst zustehenden Berechtigung zum Bezuge von Brennholz aus den Herzoglichen Forsten gegen eine Kavitalentschädigung von 18500 nebst 40½ jährlicher Zinsen vom 2. Januar 1899 vereinbart worden. Auf Antrag Herzoglicher Kammer, Direktion der Forsten, wird Termin zur Auszahlung des Ablösungskapitals nebst Zinsen an Breier auf Sonnabend, den 14. Oktober d. J., Mor“ gens 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte an⸗ beraumt, woju in Gemäßheit des § 207 der Ge⸗ meinheitstheilungsordnung die unbekannten dritten Betheiligten unter Androhung des Ausschlusses mit
ihren etwaigen Ansprüchen vorgeladen werden.
Eschershausen, den 14 August 1899. Herzogliches Amtsgericht.
Ribbentrop.
35066) Aufgebot. 4 Der Tischlergeselle Traugott Heinrich Franke, geboren am 9. Februar 1848 zu Kaaschwitz als Sohn des Tischlermeisters Heinrich Traugott Franke und dessen Ehefrau, geb. Ritter, daselbst, hat sich im Jahre 1870 angeblich nach Hamburg begeben, und es ist seit dieser Zeit an seine Verwandten keine 6 über sein Leben und seinen Aufenthalt elangt. ; u Antrag seiner Schwester Pauline Karoline Jakob, geb. Franke, seiner Stiefschwester Bertha, verehel. Kirchgeorg, geb. Franke, in Köstritz, des Tischlers Ernst . und des Bäckers Hermann feet in Berlin, sowie der Kinder seines ver⸗ torbenen Stiefbruders, des Tischlergesellen Karl Franke, weil. daselbst, wird der Verschollene daher aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den z. November 1899, Vormittags EI Uhr, im Fürstlichen Amtsgericht Gera, Justizneubau, Erdgeschoß, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebote⸗ termin in Person oder durch einen legal Bevoll⸗ mächtigten zu erscheinen, yen, . er für todt erklärt und dag vorhandene Vermögen den sich legitimierenden Erben ausgeantwortet werden wird. Gera, den 8. August 1899. Das Fürstliche Amtsgericht, Abtheilung für Zivil prozeßsachen.
Fromm hold.
359064) Aufgebot behuf Todeserklärung.
Auf Antrag der Friedrich Wenke Chefrau, Anna Friederike, geb. Schröder, hierselbst wird deren Bruder Johann Hermann Wilbelm Schröder, geb. am 24. Juli 1855 in Bremen, Sohn der verstorbenen Gheleute Johann Hermann Wilhelm Schröder und Gesche Atelheid, geb. Glander, damit aufgefordert, svätestens in dem zum weiteren Be n eln auf Donnerstag, den 6. Oktober 1900, Nach- mittags 5 Ühr, vor dem Amtsgerichte, im Gerichts hause hierselbst, Zimmer Nr. 65, anberaumten AÄuf⸗ gebotstermine sich zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt, sein Vermögen den im Falle seines Ablebens zur Erbfolge Berufenen ausgeantwortet und der etwa hinterlassenen Ehefrau die Wieder verheirathung gestattet werden soll. Mit dem Be— merken, daß angestellten Ermittelungen zufolge der genannte Johann Hermann Wilhelm Schröder zu⸗ letzt im Februar 1889 in Bremen gewesen, dann mit einem Schiffe, dessen Namen nicht bekannt ist, in See gefahren ist, daß seitdem aber jede Nachricht von ihm fehlt, werden um weitere Nachrichten über dessen Fortleben oder Tod alle ersucht, welche solche zu geben im stande sind. Die unbekannten Erben und Gläubiger des Verschollenen baben ihre An=
sprüche bei Meidung des Verlustes spätestens in dem
anberaumten Termine geltend zu machen. Bremen, den 15. August 1899. Das Amtsgericht. (gez.) Hogrefe. Zur Beglaubigung: Marburg, Gerichtsschreiber.
36065]
Dag Verfahren in Sachen, betreffend das Aufgebot der dre, ö,. des verstorbenen Stationt⸗ Assistenten a. D. Karl Wilhelm Uhlig zu Halle. a. S, ist beendet.
Halle a. S., den 8. August 1899. Königliches Amtsgericht. Abth. 7.
36079 Bekanntmachung.
Durch Urtheil des Königlichen — zu Lübben vom 14. August 1899 ist das Sparkassen⸗ buch Litt. A. Nr. 27 579 der Niederlausitzer Neben⸗ sparkasse zu Lübben über 216 80 MS, ausgestellt für Marie Schuster, geb. Krüger, zu Temnick in Pommern, für kraftlos erklärt worden.
Lübben, den 14. August 1899. Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.
34926] Bekanntmachung. Durch Ausschlußurtheil vom heutigen Tage ist das auf den Namen des Postboten Karl * in Düsseldorf ausgestellte Sparkassenbuch der hiesigen Städtischen Sparkasse Nr. 37 595 über 688 M74 3 für kraftlos erklärt worden. Düsseldorf, den 9. . 1899.
Königliches Amtsgericht.
34927 Bekanntmach . J Auf lauter 93 —— Addicks in
Bremerhaven sind di d ? , , , . ndfeste, groß 4000
39 00 , gewilligt bon *in Antragstellet auf sein