Die Ablieferung der Bewerbung in dem Bureau des Präsidiums der Königlichen Akademie der Künste muß bis zum J. März 1900, Nachmittags 3 Uhr, erfolgt sein.
Preis besteht in einem Stipendium von 600 MS zu einer Studienreise und ist zahlbar, sobald der Stipendiat diese Studienreise antritt. .
Der Stipendiat ist verpflichtet, die Studienreise, deren Ziel nach den Rathschlägen der Vorstände der Ateliers für Land⸗ schaftsmalerei zu wählen ist, auf etwa zwei Monate auszu⸗ dehnen und über dieselbe spätestens vier Wochen nach Ab⸗ lauf unter Beifügung etlicher Reisestizzen dem Senat der Akademie der Künste Bericht zu erstatten, ;
Die Zuerkennung des Preises erfolgt im Monat März 1900.
Berlin, den 2. September 189)ꝰ). .
Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, die bildenden Künste.
Sektion für ̃ H. Ende.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung.
In Gemäßheit der betreffenden statutarischen Bestimmungen werden hierdurch die rückständigen gekündigten Aktien und Obligationen der Oberschlesischen Eisenbahn— Gesellschaft aufgerufen.
Prioritäts-Obligationen Litt. R. gekündigt zum 1. Oktober 1895. (Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Nr. 5 bis 20 nebst Anweisung.) zu 100 Thlr. Nr. 10 390.
Alle übrigen, noch
aus der 32. Verloosung,
im Umlauf befindlichen Prioritäts⸗Aktien Litt. B., Prioritäts-Obligationen Litt. E. und Niederschlesischen Zweigbahn⸗Priori—⸗ täts⸗-Obligationen der Oberschlesischen Eisenbahn— Gesellschaft sind durch unsere Bekanntmachung vom 15. August 1895 gekündigt worden, und zwar:
die Prioritäts⸗Aktien Litt. B. zum 1. Dezember 1895 (abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe IX Nr. 9 und 10
nebst Anweisungen, wogegen Stückzinsen für die Monate Juli bis einschließlich November 1895 vergütet werden),
die Priori täts⸗-Obligationen Litt. E. zum 1. Dezember 1895
(abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Nr. 5 bis 20 nebst Anweisungen, wogegen Stückzinsen für die Monate Oktober
und November 1895 vergütet werden), die Niederschlesischen Zwei Obligationen zum I. (abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Nr. 7 bis 10 nebst Anweisungen, wogegen Stückzinsen fuͤr die Monate Januar
und Februar 1896 vergütet werden).
Die Inhaber der rückständigen Stücke werden aufgefordert, dieselben mit Zubehör baldigst an die nächste Regierungs-Hauptkasse, die Staatsschulden⸗Tilgungskasse i ĩ Taubenstraße 2, oder an die Königliche Kreiskasse in Frankfurt a. M. zur Einlösung Betrag fehlender Kapital in Abzug gebracht. Diejenigen Obligationen Litt. E., welche, der Be—⸗ kanntmachung durch die öffentlichen Blätter ungeachtet, nicht binnen 4 Jahren nach dem Zahlungstermin zur Einlösung eingeliefert sind, werden im Wege des gerichtlichen Verfahrens mortifiziert — Aus Zweigbahn-Obligationen, welche, der Bekanntmachung durch die öffentlichen Blätter ungeachtet, nicht rechtzeitig zur Realisierung eingehen, erlischt jeder An—⸗ spruch, wenn sie 10 Jahre lang alljährlich einmal öffentlich aufgerufen und trotzdem nicht spätestens binnen Jahresfrist nach dem letzten öffentlichen Aufrufe zur Einlösung vorgelegt
Berlin, den 1. September 1899. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.
ahn⸗Prioritäts⸗ ärz 13896
wiederholt
einzuliefern.
Zinsscheine
Bekanntmachung.
Die am 1. Oktober 1899 fälli preußischen Staatsschulden, ein verwalteten Eisenbahn⸗Anleihen, werden bei schulden Tilgungskasse — W. Taubenstraße 29 hierselbst —, bei der Reichsbank⸗Hauptkasse, den Regierungs⸗Hauptkassen, den Kreiskassen und den übrigen mit der Einlösung betrauten Kassen, Reichsbankanstalten und sonstigen Zahlstellen vom 21. d. M. ab eingelöst. insscheine sind, nach den ein thabschnitten geordnet, den Ein vorzulegen, welches die Stückzahl und den Betrag für jeden Werthabschnitt angiebt, aufgerechnet ist inliefernden Namen und Wohnung ersichtlich macht. Wir machen darauf aufmerksam, daß die seit Januar 1898 fälligen Zinsscheine der konsolidierten 31“, vor— mals 4proözentigen Staats-Anleihe nur mit enigen Beträgen eingelöst werden, welche sich aus er zum 1. Oktober 1897 erfolgten Zinsherabsetzung ergeben. Diese Werthe sind aus den in den Kassen— räumen der Einlösungsstellen zum Aushang ge— brachten Verzeichnissen zu ersehen. Schuldverschrei⸗ bungen der genannten Anleihe und zugehörige cheinbogen, welche noch nicht auf RH Prozent tempelt sind, sind baldigst an die Kontrole 8W., Oranien⸗
en Zinsscheine der chließlich der von uns der Staats⸗
zelnen Schul
dgattungen ösungsstellen mit einem
und Wer Verzeichni
und den späteren Terminen
Staatspapiere straße 92/94, zur Abstempelung einzuliefern.
Wegen Zahlung der am 1. Oktober fälligen Zinsen für die in das Staatss
enen Forderungen bemerken wir, ᷣ insen mittels der Po st, sowie ihre Gutschrift auf den Girokonten der Empfangsberechtigten zwischen dem ep tember und 8. Oktober e er bei der Staatsschulde 18. September, bei den Re am 25. September und bei den damit betrauten Kassen am 26. Septem ber beginnt.
Die Staatsschulden⸗Tilgungskasse ist für die Zins— von g bis 1 Uhr, mit Ausschluß edem Monat, am letzten bis 1 Uhr geöffnet.
ulͤdb uch eingetra—⸗ aß die Zusendung
„die Baarzahlung ilgungskasse ierungs⸗ onstigen außerhalb Ber
ahlungen werktäglich es vorletzten Werktages in onats aber von 1
wiederhslt auf die durch uns veröffentlichten ,,. Nachrichten über das Preußische Staats— fchul dbu „aufmerksam, deren 6. Ausgabe durch ede Bu . für 40 oder von dem Ver⸗ . J. Guttentag in Berlin durch die Post frei für 45 8 zu beziehen ist. Berlin, den 4. September 1899. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.
Bekanntmachung.
In Gemäßheit des . des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 162) wird hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntniß gebracht, daß aus dem Betriebe der Lokalb ahn Jossa—Brückenagau ein kommunalabgabepflichtiges Rein⸗ einkommen für das Jahr 1898/99 nicht erzielt worden ist. Frankfurt a. Main, den 3. September 1899. Der Königliche Eisenbahn⸗Kommissar. In Vertretung: Som bart.
Aichtamtliches
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 7. September.
Seine Majestät der Kaiser und König trafen, von Straßburg kommend, gestern Nachmittag um 5 Uhr in Stutt⸗ gart ein und wurden von Seiner Majestät dem König von Württemberg auf dem Bahnhofe daselbst empfangen und nach dem Schlosse geleitet.
Heute Morgen hielten Seine Majestät der Kaiser die Parade über das XIII. (Königlich Wan e , en Armee⸗ Korps ab. Nachmittags werden Allerhöchstdieselben den Vortrag des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Staats⸗ Ministers Grafen von Bülow entgegennehmen.
Dem „W. T. B.“ wird aus Stuttgart berichtet:
Seine Majestät der Kaiser traf gestern um 5 Uhr Nachmittags unter dem Geläut der Glocken der Stadt, welche reichen Flaggenschmuck angelegt hatte, hier ein. Zum Empfange waren anwesend:? Seine Majestät der König von Württemberg, die hier weilenden württembergi⸗ schen Prinzen, die Staats⸗Minister, die württembergische Generalität, die Mitglieder der preußischen Gesandtschaft, der Stadt-Direktor und die Vertreter der städtischen Kollegien. Seine Majestät der Kaiser begrüßte Seine Majestät den König auf das Herzlichste durch Handschlag und Kuß, schritt die Front der mit der Fahne und Musik aufgestellten Ehrenkompagnie ab und nahm nach der Vorstellung des beiderseitigen Ge⸗ olges den Parademarsch ab. Sodann begaben Sich Ihre
kajestäten zu Wagen, eskortiert von einer Schwadron des 26. Dragoner⸗Regiments und von dem zahlreichen Publikum mit stürmischen Hoch⸗ und Hurrahrufen begrüßt, nach dem Schlosse. Dort wurden Seine Majestät von Ihrer Majestät der Königin von Württemberg und Seiner Majestät dem König von Sen. empfangen. Abends um 7 Uhr fand im Schlosse Familien⸗ tafel und nach derselben auf dem mit Magnesium⸗ licht erleuchteten Schloßhofe ein großer Zapfenstreich der Musikkapellen des XIII. Armee-Korps unter Leitung des Musik⸗ Direktors Prem statt. Seine Majestät der Kaiser wohnte mit Ihren Majestäten dem König von Sachsen und dem König und der Königin von Württemberg sowie den anderen Fürstlichkeiten dem Zapfenstreich auf dem großen Mittelbalkon bei. Heute Morgen um 83 Uhr fuhren Ihre Majestäten der Kaiser und die Könige von Sachsen und Württemberg mittels Sonderzuges nach dem Paradefelde bei Untertürkheim.
Die Nr. 9 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs⸗ ö,, vom 1. September 1899 enthält an erster Stelle einen Nachruf zur Erinnerung an die im August 1899 verstorbenen ständigen Mitglieder des Reichs⸗Ver⸗ sicherungsamts, den Regierungsrath Paul Zimmermann und den Geheimen Regierungsrath Dr. Otto Vogts.
Aus dem Gebiete der Unfallversicherung werden mitgetheilt eine Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 22. August 1899, in welcher der Durchschnittsbetrag des monatlichen Lohns (Heuer) oder Gehalts, der bei der Bemessung des Jahresarbeitsverdienstes der zur Be⸗ satzung deutscher Seefahrzeuge gehörenden Personen zu Grunde zu legen ist, festgesetzt wird, ferner Bestimmungen zur Ergänzung der Allgemeinen Unfall verhütungs⸗ vorschriften der Berufsgenossenschaft derchemischen Industrie und Besondere Unfallverhütungsvor⸗ schriften derselben Berufsgenossenschaft zum Schutz gegen die Wirkung salpetriger („nitroser“ Gase ere für Fabriken von Zündern jeder Art, endlich eine Rekursentscheidung und mehrere Verwaltungsbescheide folgenden Inhalts:
Das Verbot einer Eisenbahnverwaltung an die 3 . bahnbediensteten, das Eisenbahngelände an gewissen Punkten und auf gewissen Wegen nicht zu betreten, muß, um eine den Betrieb abgrenzende Bedeutung zu haben, wirksam und nachhaltig durch gern h, werden. Eine Handlung oder eine Verrichtung, die objektiv nicht dem Betriebe dient, auch von der Betriebsverwaltung ausdrücklich untersagt ist, ist nicht dem Betriebe zuzurechnen, sofern sich der versicherte Arbeiter klar bewußt sein mußte, daß er durch sein verbotswidriges ̊ die Grenzen des Betriebs überschreite; ein solches Verbot muß aber, um als Ausschließungsgrund für einen Entschädi⸗ gungsanspruch zu gelten, streng und wirksam durchgeführt, und seine Uebertreiung nach Möglichkeit durch . Ein⸗ richtungen hintangehalten worden in, dergestalt, daß sich die Arbeiter der Bedeutung und der Tragweile des Verbots un⸗ austzesetzt bewußt geblieben sind. (1771) *)
schlüssen ftehenden eingeklammerten Zahlen geben die der diese in den „Amtlichen Nachrichten“ veröffentlicht sind.
; Die neben den einzelnen g nnr n Bescheiden und Be⸗ 4
Die . preußischer Konsols machen wir
fffer an, unter
In einem Falle, in welchem ein bisher als Nebenbetrieb einer Papier⸗ und Cellulosefabrik betriebener Steinbruch mit Kalkbrennerei veräußert und in die Steinbruchs⸗-Beruftz— Ee senschas aufgenommen worden war, ist der Stein—
ruchs ⸗Berufgenossenschaft die Uebernahme der in dem Nebenbetriebe vorgekommenen Unfälle auferlegt worden, denn der Wechsel des Unter— nehmers stellt an sich keine Veränderung des Betriebz im Sinne des 3 38 des Unfallversicherungsgesetzes dar, auch wenn er die Lösung einer zwischen . und Nebenbetrieh bestehenden katastermäßigen Verbindung und damit eine Aenderung der berufsgenossenschaftlichen rege e. des Gesammtunternehmens oder einzelner Theile desselben be— wirkt, (1 772)
Eine örtliche Vereinigung selbständiger Betriebe stellt für denjenigen der vereinigten Betriebe, der in sich unverändert geblieben ist, eine Betriebs veränderung im Sinne des 8 38 des Unfallversicherungsgesetzes nicht där. (1773) Die Beschäftigung r oder statutarisch versicherter Personen ist die Voraussetzung für die Beitrags⸗ pflicht landwirthschaftlicher 1 da sonst die Unternehmer von Betrieben, in denen solche Personen überhaupt nicht vorhanden sind, mit Recht den Einwand er— heben könnten, daß ihnen eine zweck- und gegenstandslose Be— lastung auferlegt werde. (1774) ;
Der von der höheren Verwaltungsbehörde für Erwachsene festgesetzte, im Falle des 8 25 Absatz Z des Bau⸗Unfallver— sicherungsgesetzes auch für die Prämienberechnung maßgebende ortsübliche Tagelohn gewöhnlicher Tagearbelter umfaßt den Werth der üblicher Weise etwa gewährten Naturalien mit. (1775.)
Zum Zwecke der Wiedereinziehung zuvielgezahlter Renten darf die Berufsgenossenschaft dem Verletzten, welcher eine Strafhaft verbüßt, die ihm geschuldete Rente für die Dauer der Strafhaft ganz einbehalten, wenn der Verletzte keine Familie besitzt, für die er zu sorgen hat. (1776)
Der Betrieb der Eisenbahn⸗-⸗Speisewagen-Gesell— schaft stellt ein selbständiges Eisenbahn⸗Unternehmen dar. (1777)
„Brunnenreinigungsarbeiten“ gehören an sich zu
den „Brunnenarbeiten! im Sinne des § 1 Absatz 2 des
Unfallversicherungsgesetzes und unterliegen daher der Ver—⸗ sicherungspflicht. (1778.)
In einem Einzelfalle ist angenommen worden, daß die Arbeiten eines Mineralogen, der in einer württembergischen Gemeinde die dort vorkommenden Kalksteinplatten von der Erdoberfläche an in einiger Tiefe abdecken ließ, um die los— gelösten Platten auf etwa vorhandene versteinerte Thierabdrücke untersuchen zu lassen und die gefundenen Versteinerungen zum theil an Museen gegen Erstattung der Ausgrabungskosten ab⸗ zugeben, einen versicherungspflichtigen Steinbruchs— betrieb darstellten. (1779)
Eine Anstalt zur Erzeugung von Impfstoff gegen den Rothlauf der Schweine ist als ein auf die Her— stellung eines pharmazeutischen Präparats gerichtetes Unter— nehmen anzusehen und, sofern im übrigen die Bedingungen der Versicherungspflicht gegeben sind, in das Kataster der e , nesenscheft der chemischen Industrie aufzunehmen. 1780.
Der Abschnitt „Invaliditäts- und Alters— versicherung“ enthält ein Rundschreiben vom 27. Juli 1899, betreffend das Ergebniß der Vertheilung der während des Jahres 1898 gezahlten Renten und Beitrags— erstattungen, nebst Tabellen, sowie folgende Revisions— Entscheidungen:
Der Umstand, daß die Absicht, ein Zwangsver— sicherungsverhältniß zu begründen, für die Gestal⸗ tung der Arbeitebedingungen (Baarlohn, während ohne jene Absicht nur der Unterhalt gegeben worden wäre) bestimmend gewesen ist, hindert den Eintritt der Versicherungs— pflicht nicht. (758.)
Eine Ehefrau, die ihren Ehemann in der von ihm gegen Pauschallohn übernommenen Gutsarbeit vertrat, damit er anderen Gutsarbeiten nicht entzogen würde, ist nicht als Gehilfin des Ehemannes, sondern als eine unmittelbar von der Gutsherrschaft beschäftigte, ver— sicherungspflichtige Lohnarbeiterin angesehen worden. (769)
Eine ständige Gutsarbeiterin, die auf Anweisung des Dienstherrn die kleinen Kinder der auf Arbeit ab⸗ wesenden Gutsleute in ihrer Wohnung und innerhalb des Gutsgebletes wartet, ist versicherun gspflich tig. ( 60)
Eine Kosttischhalterin, welche für einen Kreis wechselnder Auftraggeber mit den auf deren Kosten be⸗ schafften Ezwaaren die Mahlzeiten herstellt, wobei sie außer dem Preise einzelner von ihr gelieferten Zuthaten für die Speisenbereitung, die Feuerung und das Vorhalten des Geschirrs von jedem Tischgast einen festen Betrag empfängt, ist nicht Lohnarbeiterin, sondern Unternehmerin und daher nicht versicherungspflichtig. (761.) . .
Die Beschäftigung eines geprüften und behördlich verpflichteten Wundarzneidieners, der für wechselnde Auftraggeber ohne Vermittelung eines Arztes als Heilgzehilfe beim , , Anlegen von einfachen Verbänden, Blut— egelsetzen u. s. w. thätig ist, ferner bei den Ortsarmen zweier Gemeinden dergleichen Heilgehilfendienste gegen einen festen Jahresbetrag auf Grund ständiger Vertragsverhältnisse ver⸗ richtet, endlich nach ärztlicher Anweisung bei Operationen u. s. m. sich der Ausübung der niederen Heilkunde unterzieht, ist nach e Pre Richtungen selbständiger Gewerbetreibender. ( 7.62.
Selbständige Krankenpflegerinnen und Pflege⸗ rinnen von Wöchnerinnen sind je nach der Art ihrer Stellung und Beschäftigung theilweise als Personen, die aus der Ausübung der niederen Heilkunde ein Ge— werbe machen, demnach als Unternehmer und nicht versicherungspflichtig zu erachten, theilweise aber auch als Hilfspersonen eines an n Haushalts und demgemäß als versicher ungspflichtig zu behandeln. (. 63.)
Der Königliche Gesandte in Oldenburg Graf Henckel von Donnersmarck hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten.
Bayern. Das „Gesetz und Verordnungsblatt“ veröffentlicht eine lern höchste Bekanntmachung, wonach der rer Er ste Präsiden der Kammer der Reichsräthe, Graf von und zu
Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg für die Dauer des auf den 28. September d. J. einberufenen Landtages wieder zum Ersten Präsidenten der genannten Kammer
ernannt wird. Württemb erg.
Gestern Mittag trafen Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern sowie Seine Majestät der König von Sachsen in Stuttgart ein und wurden, wie W. T. * be⸗ richtet, von Seiner Majestät dem König von Württemberg, Seiner Hoheit dem Prinzen Hermann von Sachsen⸗ Weim ar und den Spitzen der Militärbehörden am e r empfangen. Der König von Sachsen trug die Uniform Allerhöchst⸗ . Infanterie⸗Regiments Alt⸗Württemberg (3. Württem⸗
ergisches) Nr. 121, während der König von Württemberg die des
sächsischen Infanterie⸗Regiments Nr. 105 „König Wilhelm II. von Württemberg“ angelegt hatte. Das zahlreich versammelte Publikum brachte den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften begeisterte Huldigungen dar.
Hessen.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat sich, wie die „Darmst. Ztg.“ meldet, gestern zur 6 an der Parade bei Cannstatt und den sich anschließenden Manövern nach Stuttgart begeben.
Elsasz⸗Lothringen.
Seine Majestät der Kaiser hat, wie „W. T. B.“ meldet, den zeassen ichn Statthalter in Elsaß⸗Lothringen Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg beauftragt, der Be⸗
völkerung folgenden Kaiserlichen Dank zur Kenntniß zu
hringen:
Der festliche Empfang, welcher Mir bei Meiner jetzigen An= wesenheit im Elsaß bereitet worden ist, läßt eine so weitgehende patriotische Betheiligueng aller Schichten der Bevölkerung erkennen, daß Ich hierdurch auf das Angenebmste berührt worden bin und nur lebhaft bedaure, daß die Kaiserin, Meine Gemahlin, nicht an Meiner aufrichtigen herzlichen Freude theil nehmen konnte. Durch mann igfache, zahlreiche Aufmerksamkeiten sind hier die beredten Beweise treuer Ergebenheit und zuversichtlichen Ver trauens kundgegeben word en. Ich erblicke in dieser, Meinem Herzen wahrhaft wohlthuenden Gesinnung eine hoffnunge volle Bürgschaft für die weitere gedeihliche Entwickelung des schönen Reichslandes. Mit solchen Empfindungen scheiden ju können, ist ein erhebende Gefühl und Mir daher ein aufrichtig empfundenes Bedürfniß, dies öffentlich mit Meinem herilichen, warmen Danke auszu— sprechen. Zu Meinem lebbaften Bedauern muß Ich schon heute das Elsaß verlassen, unter dessen Bevölkerung Ich Mich stets so besonders wohl fühle. Ich scheide mit den aufrichtigsten Wünschen für sein fernereg Gedeihen und Wohlergehen Ich ersuche Sie, Vorstehendet zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.
Straßburg, den 6. September 1899. Wilhelm.
Defterreich⸗ Ungarn.
In Eger veranstalteten gestern Abend mehrere hundert Personen, zum größten Theil Sozialdemokraten, vor der Redaktion der „Egerer Nachrichten“ Kundgebungen, bei welchen Pfuirufe auf die Abgeordneten Iro und Hofer aus—⸗ gestoßen wurden. Es kam zu Zusammenstößen zwischen den Sozialdemokraten und Deuischnationalen; einer der letzteren erhielt einen Messerstich in die Brust. Die Polizei zersircute die Demonstranten.
Frankreich.
Das Kriegsgericht in Rennes vernahm gestern noch den General Zurlinden, den General Billot, den Senator Trarieux und die Majors Gallopin und Hirschauer. Sodann wurde die Aussage du Paty de Clam's verlesen.
Serbien.
Das Leichenbegängniß des früheren Minister⸗Präsidenten und Regenten Ristitsch fand, wie dem „W. T. B.“ aus Belgrad berichtet wird, gestern Nachmittag unter Erweisung roßer Ehrenbezeugungen statt. In dem Trauerzuge, welcher . durch die dichtbesetzten Straßen inmit ten der Spalier bil⸗ denden Truppen bewegte, befanden sich der König Milan so⸗ vie die Spitzen der Zivil⸗ und Militärbehörd en. Der Trauer⸗ akt fand in der Kathedrale statt; der König Milan und der Minister⸗Präsident Georgiewitsch widmeten hier dem Ver⸗ storbenen Nachrufe. Dem Doyen des in der Kathedrale voll⸗ ählig versammelten diplomatischen Korps ließ der König
ilan im Namen des Königs Alexander für die bewiesene Theilnahme danken. Unter dem Donner der Geschütze verließ der Trauerzug alsdann die Kathedrale und setzte den Weg nach dem Friedhof fort.
Afrika.
Aus Pretoria berichtet die „Agence Havas“, daß die Antwort der Südafrikanischen Republik auf die letzte Depesche des Staatssekretärs für die Kolonien Chamberlain gestern veröffentlicht worden sei. Die Vorschläge, betreffend die zehn Vertreter der Minendistrikte und die fünfjährige Ansässigkeit im Lande, seien zurückgezogen worden, da Großbritannien die an dieselben geknüpften Bedingungen nicht anneh me. Trangvaal erkläre sich einver⸗ standen, das Gesetz über das Wahlrecht, wenn dies noth⸗ wendig sei, zu verbessern, und führe aus, es habe niemals die Absicht gehabt, Großbritannien um die ihm durch die Konvention von London zugestandenen Rechte zu bringen, oder sich dessen internationalem Suzeränetäͤts⸗ recht zu entziehen. Es beziehe sich hierbei auf die Depesche vom 17. August 1898 über das Schiedsgericht und verlange schließlich weitere genauere Mittheilungen über den 6 Großbritanniens bezüglich des Zusammentritts einer gemischten Kommission sowie Einzelheiten über den Zeit⸗ punkt und den Ort der in Aussicht genommenen Konferenz.
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Parlamentarische Nachrichten.
Der Kammerherr Graf Finck von Finckenstein auf Madlitz, Mitglied des Herrenhau es, ist gestern gestorhen.
Nr. 36 der Versffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsam tz“ vom 6. September hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ heitsstand und. Gang der Volkskrankheiten. — Sterbefälle im Juli. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. — Desgl. gegen ansteckende Krank beiten. — (Italten.) Todeeursachen 1895 und 1557. — (Niederländisch⸗ Indien) Gesundheitestand 1898/99. — e, ,, u. s. w. (Deutsches Reich.) Inyalidenversicherungsgesetz — (Preußen. Berlin.) Das Schlachten hon Pferden, Eseln u. f. w. — (Oesterreich. Bognien und Herzegowina.) Tuberkulose. — Gang der Thlerseuchen in Frank⸗ reich, 2. Vierteljahr 1399 — Desgl. in Serbien, 2. Vierteljahr 1899. — Desgl. in Bulgarien, 2. Vierteljahr 1899. — (Nie derländisch⸗ Indien.) Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preußen. Reg. Bezirke PYorodam, Ste tin, Hildesheim, Trier Frankreich, Belgien.) — Vermischtes. Veutsches Reich. Prüfung der Aerste und Zahnärzte. — (England.) Aus dem 27. Berichte der obersten Gesundbeitebehörde 1897,93. — (Belgien.) Bewegung der Bevölkerung, 1896 — Geschenkliste. — Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohyern, Juli. — Vesgl. in größeren Städten des Auslandes. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Otten mit 40 090 und mehr Ginwobnern. — Desgl in größeren Städten des Auslandeg. — Erkrankungen in Krankenbaäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt. und Landbezirken. — Witterung.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand der Tischler in Kösl(in (vergl. Nr. 191 d. Bl.) dauert, der ‚Oftsee⸗Ztg. zufolge, noch fort. Von den 75 Gesellen, welche in den Ausstand getreten waren, haben 35 den Ort verlassen. Unterhandlungen haben bisher noch nicht stattzefunden.
Zum Ausstand der Zimmerer in Frankfurt a. M perichtet die „Frankf. Ztg.“, daß sich am 5. S. M. eine Versammlung mit dem Bericht der Lohnkommisston beschäftigte. Dieser ergab, daß der Verband baugemerklicher Unternehmer eigentliche Zugeständniffe bis jetzt nicht gemacht hat. Zum Schluß wurde folgende Resolution an— genommen: Nachdem die Versammlung den Bericht der Lohn— kommission über die Verhandlungen mit dem Ausschuß des Verbandes baugewerblicher Unternehmer entgegengenommen hat, erklärt sie, daß sie das Vorgehen der Lohnkommission dem Verbande gegenüber nicht gutheißen kann. Des weiteren erklärt die Versammlung, daß die der Lohnkommission vom Ausschuß des Verbandes gemachten Zusagen als solche nicht anerkannt werden können, unb beschließt deshalb, so lange an den gestell ten Forderungen festzuhalten, bis vom Verband andere Bedingungen gestellt werden. (Vergl. Nr. 207 d. Bl.)
Aus Zwickau meldet das „Dresd. Journ.“ unterm 6. d. M., daß der dort seit Juni d. J. bestehende Maurerausstand von der Polijeibebörde als erloschen erklärt und das Ausstands— bureau behördlich aufgelöst worden ist.
Der Ausstand der Leipziger Bauschlosser (rergl. Nr. 204 d. Bl.) ist. wie die Dt. Warten unterm 6. d. M. erfährt, beendet ,. Die Forderungen der Ausständigen wurden sämmtlich zewilligt.
Kunsft und Wissenschaft.
In Weimar ist, wie W. T. B.‘ meldet, der Historienmaler, Professor Martersteig, seit dem Jahre 1848 Mitglied der Königlich preußischen Akademie der Künste, gestern gestorben. Friedrich Marter⸗ steig war am 11 März 1814 in Weimar geboren, machte dort seine Studien in den Jabren 1829 bis 1834 und setzte sie dann in Düssel⸗ dorf unter Hildebrandt und Schadow fort. Im Jahre 1838 ging er nach Paris und wurde Schüler von Delaroche. Er malte dort Bilder aus dem Dreißigjährigen Krieg, darunter die Uehergabe von Breisach an Herzog Bernhard von Weimar“ etzt im Rathhause zu Weimar), aus der Schweizer Geschichte, sechs Bilder aus dem Leben Luther's, die Uebergabe der Augsburger Konfessionꝰ und dle „Verurtheilung von Duß“. Im Jahre 1848 verließ er Paris und malte auf der Wart⸗ burg die „Ankunft der heiligen Elisabeth“. Sodann übernahm er in Weimar im Jahre 1854 elne Zeichenlebrerstelle am Sophienstift. Hier entstanden u. a. die Gemälde Thomas Münzer's letzter Gang“, Bilder aus „Hermann und Dorothea“, ‚Luther's Ankunft in Worms“ (1860), „Hutten's Dichterkrönung“ (1861), „Savona rola's Geschichte“ in sieben Kartone), „Schwur und Vertreibung der Saljburger Pro⸗— testanten“.
Der bekannte Kunsthistoriker Theodor Gaedertz in Lübeck begeht heute sein sechzigiähriges Doltorjubiläum. Der Jubilar gehört zu den Jugendfreunden des Dichters Emanuel Geibel, deren nur wenige noch am Leben sind; er hat mit ihm die Universität besucht, wie das Kapitel Student zu Bonn am Rhein“ in der Biographie Emanuel Geibel! von Karl Theodor Gaedertz, dem Sohne des Jubilars, anschaulich schildert, und auch später, besonders 24 . Felde der schönen Künste, manche Berührungspunkte mit ihm gebabt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die Versammlung deutscher Forstmänner, welche jüngst in Schwerin tagte, hat in ihrer Sitzung vom 22. August die Er« richtung eines, Deutschen Forstyvereins“ beschlossen. Bereits im Jahre 1881 war ein vergeblicher Versuch gemacht worden, die Wanderversammlung in eine auf den Lokalpereinen aufgebaute ständige Organisation umzuwandeln. Im Jahre 1897 erfolgte die Gründung einer von der Versammlung deutscher Forstwirthe un⸗ abbängigen forstlichen Interessenvertretung in dem „Deutschen Reichsforstverein?“. Da sich jedoch bald zeigte, daß beide Organisationen nicht nebeneinander gedeihen konnten, stellte der Deutsche Reichs Forftverein auf der Versammlung deutscher Forstmänner zu Breslau 1898 den Antrag auf Ver⸗ schmelzung. Nach sehr eingehender Vorberathung in einer hierfür be⸗ rufenen Kommission, sowie in den Lokal. Forstvereinen hat die Ver⸗ sammlung deutscher Forstmänner zu Schwerin diesen Antrag fast einstimmig angenommen, und es ist nunmehr auf Grund der vor⸗ gelegten Satzungen an Stelle dieser Versammlung sowie des Yeutschen Reichs, Forstvereins der Deutsche ,, , e. getreten. Als Aufgaben hat sich der Verein gestellt: die Wabrung und Förderung der Interessen des deutschen Forstweseng, die Pflege der forstlichen Wirthschaft und Wissenschaft und die Vermittelung persönlichen Gedankengustausches. Die Organe des Vereins sind ein Vorstand, der Forstwirthschaftsrgth (nach Analogie des Deutschen Land—⸗ wirthschaftsraths) und die Hauptversammlung, welche letztere im wesentlichen der bisherigen Versammlung deutscher Forstmänner entspricht. Der Vorstand besteht z. 3. aus den Herren LandForstmeister Dr. Danckelmann · Eberswalde, Ober⸗Forstmeister Ney⸗Metz und Forst. meister Riebel Muskau Der Veutsche Forstverein zählt schon setzt rund 1200 Mitglieder, darunter zahlreiche große Privatwaldbesitzer. Auch die großen Lokalforstvereine sind bereits sämmtlich dem Deutschen Forstverein beigetreten. Anmeldungen sind zu richten an den Vor— . enden . Vorstandes: Land ⸗Forstmeister Dr. Dancke lmann in
erswalde.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Masßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Auz den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 36 vom 6. September 1899.)
Pest. Rußland. Nach amtlicher Mittheilung vom 20. bezw. 29. August ist in der zweiten Hälfte des Juli in Kolobowka, Bezirk Zatew, Gouvernement Astrachan, eine Seuche unter der Form einer
schweren , m, sndung — pneumonie aigus ) ausgebrochen. Bis jum 29. Hluguft waren 3 Todesfälle bekannt geworden; vom 22. bis 29. August sind Neuerkrankungen angeblich nicht vorgekommen, am letztgenannten Tage befanden sich noch 5 Kranke in Behandlung. Von einer Berschleppung der Krankheit nach anderen Orten war b dahin nichts bekannt.
Portugal. Einer Mittheilung vom 29. August zufolge haben die seltens der spanischen Regierung zum Studium der Epidemie nach Oporto entsandten und von dort vor einigen Tagen nach Madrid zurückgekehrten beiden Aerzte ihrer Ueberzeugung dahin Ausdruck gegeben, daß die Pestepidemie auf das Oportoser Stadtgebiet heschränkt kleiben würde, wenn der Militärkordon um die Stadt herum wirksam aufrecht erhalten werde. Nach amtlichen Meldungen sind in den letzten Tagen vor dem 29. August in Oporto 1 bis 2 neue Pestfälle täglich festgestellt worden.
Egypten. In Alexandrien sind in der Woche vom 19. bis 25. August 3 Erkrankungen (je i am 20, 22. und 25.) und 2 Pesttodesfälle zur Anzeige gekommen.
Britisch⸗Ostindien. Während der Woche vom 22. bis zum 29. Jul! war in der Stadt Bom bay die Zahl der Pest⸗ odesfälle auf 58 von 62 in der Vorwoche zurückgegangen, dagegen in der Präsidentschaft gleichen Namens auf 2457 von 1865 ge⸗ stiegen. Von der ersteren Zahl entfielen 868 auf die Stadt Puna. Ferner hatte die Seuche im Staat Mysore und im Belgaum-Bezirk weiter um sich gegriffen; in verschiedenen Bezirken des Staats Hyderabad war dieselbe wieder ausgebrochen. Aus Karachi gelangten 4 und aug Kalkutta 5. Peststerbefälle zur Meldung. — Während der Woche vom 29. Juli bis zum 5. August hat die Seuche ganz bedeutend zugenommen. In der Stadt Bombay starben 84 Per- sonen gegen 58. in der Vorwoche, und in der gleich⸗ namigen Präsidentschaft war die Zahl der Pefst⸗ sterbefälle in derselben Zeit von 2437 auf 3380 ge⸗ stiegen. In der Stadt Puna hatten sich die Todesfälle von 368 bis auf 11035 vermehrt. Sieben Bezirke und ebensoviele Staaten wiesen eine beträchtliche Zunahme der Seuche auf. Auch in Kalkutta hatte sich die Peft wieder bedeutend verschlimmert: Es starben hier 56 Personen gegen 5 in der vorhergehenden Woche; außerdem gelangten 5. Todesfälle aus der Verstadt Howrah zur Mel⸗ dung. Im Staate Mysore erfolgten 120 Peststerbefälle gegen 63 in der Vorwoche; im Staate Hyderabad hatte die Seuche da—= gegen wieder etwas abgenommen.
Cholera. Brit isch-Ostin dien. Kalkutta. In der Zeit vom 23. Juli bis 5. August sind 80 Personen an Cholera gestorben.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken; St. Petersburg 7, Warschau (Krankenhäuser) 6 Er⸗ krankungen; Flecktyphus: Warschau 3 Todesfälle; St Petersburg 2, Warschau (Krankenhäuser) 4 Erkrankungen; Rückfallfteber: St. Perersburg 11 Erkrankungen; Genickstarre; Moskau 2, New Jork 11 Todesfälle; Ke w London 17, New Jork 15 Todesfälle; Reg Bez. Schleswig 35, Hamburg 44, Kopenhagen 28 Erkrankungen; Influenza: London 3, Moskau 2 Todesfälle; Lungenentzündung: Reg. Bez. Schleswig 36 Erkrankungen; Ruhr: Reg.⸗Bez. Arng⸗ berg 121, Reg.-Bez. Düsseldorf 118, Reg -Bej. Marienwerder 33, Reg. Bez. Münster 21, Warschau (Krankenhauser) 26 Erkrankungen; Brechdurchfall: Reg.-Bez. Marlenwerder 27, München 32, Nürn⸗ berg 37. Damburg 156 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte (1886/95: 1,185 1): in Bochum — Er⸗ krankungen kamen zur Meldung in Berlin 28, Breslau 41, in den Reg Bezirken Hildesheim 137, Königsberg io?, in Nürnberg 54, Budapest 38, New Jork 156, St. Petersburg 74. Wien 69 —; ferner wurden Erkrankungen an Scharlach angezeigt in Berlin 48, Breslau 32, im Reg.⸗Bez. Arntzberg 92, in Hamburg, Budapest je 42, Kepenhagen 73, Tondon (Krankenhäuser) 225, New Jork 54, Paris 46, St. Petersburg 25 —; desgl. an Diphtherie und Croup in Berlin 62. Hamburg 20, Kopenhagen 44 London (Krankenhäuser) 188, New Jork 155, Paris 33. St. Petersburg 87, Stockholm 82, Warschau (Krankenhäuser) 21, Wien 44 —; dergl. an Unterleibstyphus in Berlin 2, London (Krankenhäuser) 28, New Jork 43, Paris 128, St. Petersburg 1639.
Im Monat Juli (für die deutschen Orte) sind nachstehende Todes fälle gemeldet worden:
Pocken; Athen 13, Madrid, Alexandrien je 38, Kairo 7, Bom⸗ hay 28, Baltimore, Cincinnati je 1, New Orleans 3, New Jork 7, San Francisco 1, Mexiko 29, Rio de Janeiro 42; Cholera, Pest, Gelbfieber: vgl. die fortlaufenden Mittheil. in den Veröff.; Flecktyphus: Amfterdam, Alexandrien je 1, Kairo 37, Mexiko 72; Rückfallfieber (einschl. biliösen Typhoids): Alexandrien 3, Kairo 77; Genickstar re: Beuthen O. S 1. Baltimore 16, Cincinnati 3, Detroit, Minneapolis je 4, New Orleans 11, New NJork 43, San Francisco 7, St. Louis 106; Tollwuth: Kairo 3; Miljbran d: Baltimore 1. Buenos Aires 2, Cincinnati 1; In fluenza:; Berlin 9. Breslau, Elbing je 2. 6 deutsche Orte se 1, ferner Triest l, Amsterdam 2, Athen 4. Madrid 28, Kairo 2, Balti⸗ more 27, Cincinnati 2, Detroit 2, Minneapolis 1, New Orleans 6, San Francisco 1, Mexiko, Buenos Aires je 3, Rio de Janeiro 2; Lepra: Bombay 4, Rio de Janeiro 1.
Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkeit an einzelnen Krankbeiten im Vergleich zur Gesammtsterblichkeit eine be⸗ sonders gef nämlich höber als ein Zehntel: an Masern (1886/95 erlagen denfelben 1.15 von j 160 in Jammtlichen deutschen Berichtz. orten Gestorbenen): in Borbeck, Insterburg, Landsberg a. W., Wittenberg, Bautzen; an Scharlach (188695: O91 0 in allen deutschen Orten): in Altenessen, Bottrop, Braubauerschaft, Cigleben, Langendreer, Ueckendorf; an Diphtherie und Croup (1886/98: 4,27 09 in allen deutschen Orten: in Bocholt, Buer.
Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden Krankheiten erlegen: der Lungenschwindsucht (1886/95: 12,38 0½ in allen deutschen Orten); in Forst, Iserlohn, Paderborn, Solingen (mehr als ein Drittel), Trier, Bayreuth, Linz; akuten Erkrankungen der Athmungsorgane (1886/95: 11,980 in allen deutschen Orten); in 22 deutschen Orten, darunter sogar mehr als ein Drittel in Borbeck. Göttingen; akuten Darmkrankheiten (iss /s: 1,720 in allen deutschen Srten): in Tlh deutschen Orten, darunter sogar mehr als ein Drittel in Steglitz, Weißen see, Burg, Danzig, Giebichenstein, Gnesen, Grabow (sogar mehr als die 8. Grünberg, Halle, Hanau, Harburg, Köln. Linden, Neuruppin, Neuß, Nixdorf, Saarbrücken, Schneidemühl, Schöneberg, Stettin (mehr als die Hälfte) Wandsbek. Wittenberge, Ludwigshafen, Speyer, Offenbach, Apolda, Gera, Gren, Metz, Straßburg i. G.; ferner in Alexandrien, Kairo, Detroit, Mexiko.
Von den 274 deutschen Orten hatten im Berichtsmonat eine ver- hältnißmäßig bohe Sterblichkeit über 35,09 auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) Weißensee 35,5 (1887196: 30.5), Linden 36,5 (1886/98: 32,35). Alt⸗Zabrze 37,?', Greifswald 38,1 ee Memel 38,3 (27,5), Gelsenkirchen 39.4 43 Watten scheid 39.4. Neuruppin 39,5, Zaborje 39,7 (1892/96: 37, 8, Livine 41,2, Beeck 42,2 (1895/97: 27,3), Giebichenstein 42,6 (25,0), Löbtau 42,38 (26,0 Lichtenberg 43,0 . 30 3), Stettin 46,6 (1886/95: 26, 0). . 51.2 (1891598: 26,0). Grabow 76,5 (1888/57: 28. 95.
m Vorm ongte betrug das Sterblichkeitsmaximum G, 2 osco)
Die Säuglingssterblichkeit war in 71 Orten eine bemächtliche, d. h. böher als ein Drittel der i 400 und mehr betrug sie in folgenden Orten: Stoly 403 (Gesammtsterblichkeit 7,7), Döbeln 407 (21,9), Frankfurt a. O., Bautzen je 408 (280 bew, He, n Gargi (hf, end ed lz, Ude, wn Ge , n 423 E28, ). ü , . 137 (306), Grandenz 433 (280 3). , . Gera je zd bi bew. 4, 3), iioch n. 150 8635 Kösn 3 37 Metz gas Go g), dernen 1655. Gz. 7), Se rnnbing. h Ga ß. andere Vororte Berlins 468 (360). Tandberg 9. W., Posen, Sand n