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23. August. Brinkmann,. Deiter, Dr. Ghritzwann,
. a do, Hammann, Hoynck, 5 6611 Mie i ö atbansohn, Pin kuß, Priemer, Sigwalt, Unterapothek des Beurlaubtenstandes, zu Oberapothefern befördert. Bräutigam, Dtewitz, Drape, Eilerbeck, Elsner, Grundmann, Dr. Lötze, Ohly, Piekenbrock, Scwickerath, Sonneborn, Splitt⸗ gerber, Wichmann, Ober Apotheker des Beurlaubtenstandes, der Abschied bewilligt.
31. August. Schmidt (Franz) Intend. Sekretär von der Intend. des XV. Armee-Korps, zum 1. Januar 1960 zu der Jatend. des Garde ⸗Korps versetzt.
1. Sevtem ber. Papke, Lam pe, Intend. Bureaudiätarien von der Intend. des IX. bezw. JI. Armee. Korps, zu Intend. Sekretãren ernannt.
Käniglich Bayerische Armee.
Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Heförderungen und Versetzun gen. Im aktiven Heere. 18. August. Fihr. v. Rom an, Fähnr. vom 4. Chev. Regt. König, zum 2. Chev. Regt. Ta xis verfetzt.
19. August. Schütz, Mannert, Oberlta. des 1. Fuß ⸗ Art. Regts. vakant Bothmer, kommandiert zu den Art. Werkstätten, unter Stellung à la suite dieses Regts,, zu Dimektions Afsistenten bei dem genannten technischen Institut ernannt. ĩ
27. August. Ritter u. Edler v. Schmädel, Oberst z. D., zum Kommandeur des Landw. Beztrks Auasburg ernannt
Im Beurlaubtenstande. 17. August. Fischer (Würz- burg), Oberlt. der Landw. Inf. 1. Aufgebotß, zur Res. des 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen versetzt. Mayer, Lt. e e deg 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern, zum Oberlt. efördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 18. August. Müller, Lt. des 15. Inf. Regtt. König Albert von Sachsen, Botz, Lt. des 19. Inf. Regts. König Humbert von Italien, diesem mit der gesetzlichen Pensien und unter Verleihung des Charakters als Oberlt, — der Abschied bewilligt.
27. August. Graef, Oberst⸗Lt. . D. und Kommandeur des Landw. Bezirks Augsburg, mit der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 5. Chev. Regts. Erzherzog Albrecht von Oesterreich mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt. . .
8. September. v. Brückner, Gen. Major und. Kom— mandeur der 3. Inf. Brig, in Genehmigung seines Abschieds- gesuches, Frhr. v. Hallberg zu Broick, Major und Bats. Kommandeur im 20. Inf. Regt.,, Pracher, Major belm Stabe des 1. Schweren Reiter⸗Regts. Prinz Karl von Bayern, — Beide mit der Grlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den be— stimmungs mäßigen Abzeichen. — mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt. Pflaum. Oberst und Kommandeur des 4. Feld⸗ Art. Regis. König, unter Verleihung des Charakters als Gen. Major, Frhr. b. u. zu der Tann, Oberstlt. und Kommandeur des 4. Chevp. Regts. König. unter Verleihung des Charakters als Oberst, Hagen, Hauptm. und Komp. Chef im J. Inf. Regt. Wrede, unter Verleihung des Charakters als Major und der Aussicht auf An—⸗ stellung im Zivildienst, Feldhäußer, Rittm. und Komp. Chef im 2. Train⸗Bat.,, Stählin, Oberlt. à la suite des 5. Inf. Regts. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Kirchhoffer, Oberlt. des 4. Feld. Art. Regts. König, unter Verleihung des Charakters als
auptm., Winne berger, Lt. des 1. Feld⸗Art. Regts. Prinz ⸗Regent luitpold, kommandiert zur Gquitationg, Anstalt, unter Verleihung des Charakters als Oberlt. und der Auesicht auf Anstellung im Zivil dienst, — mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, — mit der gesetz« lichen Pension der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande. 17. August. v. Cube, Lt. von der Nes. des 2. Ulan. Regts. König, behufs Uebertritts in Königl. Preuß. Militärdienste, Himmer, Lt. von der Res. des 3. Feld⸗Art. Regtg. Königin⸗Mutter, Schmi'rt (Landau), Oberlt., Nteder⸗ mayer (Passau), Lt, — beide von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Hinzler (Landau), Oberlt. von der Landw. Inf 2. Aufgebots, Niederreiter (Augsburg), Oberlt. von der Landw. Feld⸗Art. 2. Auf⸗ gebots, Aurbach (Gunzenhausen), Lt. von der Landw. Inf. 2. Auf⸗ gebots, — der Abschied bewilligt.
Im Sanitäts⸗Korps. 23. Au gust. Mayer (Erlangen), Assist. Arzt der Rest, in den Friedensstand des 17. Inf. Regt. Orff versetzt. Handl, Unterarzt im 2. Jäger⸗Bat., zum Assist. Arzt be⸗
fördert. Beamte der Militär Verwaltung.
23. August. Hupfauf, Ingen. der Geschützgießerei und Geschoßfahrik, auf Ansuchen seiner Stelle enthoben.
26. August. Schmidt, Lt. a. D., Kasernen⸗Insp. auf Probe, zum Kasernen⸗Insp. bei der Garn. Veiwalt. Augsburg ernannt.
2. September. Buchner, Stahsveterinär des 3. Feld-⸗AUrt. 3. Königin⸗Mutter, mit Pension in den erbetenen Ruhestand getreten b. September. Dümlein, Zahlmstr. des 4. Chev. Regts. König, unter Verleihung des Titels Rechnungsrath, mit Pension in den erbetenen Ruhestand getreten.
XIII. stöniglich Württembergisches) Armee ⸗ Korps.
Unmittelbares Königliches Dekret.
Ich stelle aus Anlaß der heutigen Parade den Kronprinzen des Deutschen Reiches und Kronprinzen von Preußen, Kaiserliche und Königliche Hoheit, à la suite des Infanterie⸗Regiments Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120.
Stuttgart, den 7. September 1899.
Wil helm. Schott von Scholtenstein.
An das Kriegs⸗Ministerium.
Nichtamtliches Deu tsches Reich.
Preußen. Berlin, 13. September.
Seine Majestät der Kaiser und König wohnten estern den Manövern bei Hemmingen bezw. Hochdorf bei und ührten Allerhöchstselbst das XIII. und XIV. Armee⸗orps gegen das verstärkte T. Armee⸗Korps. Um 35s. Uhr Nach⸗ mittags trafen Seine Majestät wieder in Karlsruhe ein.
Ueber die geri en Manöver berichtet W. T. B.“: Die Armee⸗Abtheilung „Blau“, welche die Aufgabe hatte, den ihr gegenüberstehenden Feind anzugreifen, wurde von Seiner
ajestät dem Kaiser geführt. Seine Majestät traf mittels Sonderzuges, in welchem Allerhöchstderselbe über⸗ nachtet hatte, um Hi Uhr früh auf der Statign Thamm ein und übernahm sofort das Kommando über die Abtheilung, welche an der Glems vereinigt stand. Um 6i / Uhr begann das Gefecht, welches zunächst durch Artillerie geführt würde. Um 8isz Uhr wurde ein heftiger Angriff gegen die Partei „Roth. unternommen, welche , ö.
Für den heutigen, letzten Manövertag sind folgende Ordres de Bataille ausgegeben worden: Ein aus beiden Kavallerie— Divisionen gebildetes Kavallerie⸗Korpts führt Seine Majestät der Kaiser, eine Armee⸗Abtheilung (XIII., XIV. und XV. Armee-Korps) Seine Majeslät der König von
XWärttemb erg. Ein neuformierles XX. Armee⸗Korps mit
einer Kavallerie⸗Diviston führt der Kommandant des Kaiserlichen
Hauptquartiers, General der Infanterie von Plessen als egner.
Der Präsident der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Berlin, Wirkliche Geheime Ober⸗-Regierungsrath Kranold hat sich zur Herbstsitzung der ständigen Tarifkommission nach Köln begeben.
Laut Mittheilung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Habicht“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Graf von Orlola, am 10. September in Lome eingetroffen und wird am 16. d. M.
von dort wieder in See gehen.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗-Anzeigers“ wird eine Ucbersicht über den Anbau der hauptsächlichsten Fruchtarten im Deutschen Reich im Juni 1899, auf Grund eines Bundesraths⸗ beschlusses vom 19. Januar 1899 zusammengestellt im Kaiser— lichen Statistischen Amt, veröffentlicht.
Kiel, 13. September. Die italienischen Schul⸗ schiffe haben, wie „W. T. B.“ meldet, heute den hiesigen Hafen verlassen; sie passieren den Kaiser Wilhelm⸗Kanal.
Baden. Der Staatssekretä des Auswärtigen Amts, Staats⸗— Minister Graf von Bülow ist, wie „W. T. V. meldet, heute von Karlsruhe nach dem Semmering abgereist.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Der gemeinschaftliche Landtag der Herzogthümer Coburg und Gotha ist, wie die „Gothaer Ztg.“ meldet, fer Erledigung der Aus führungsgesetze zum Bürger⸗ ichen Gesetz buch gestern in Gotha zusammengetreten.
Oefterreich⸗Ungarn.
Der Präsident des Abgeordnetenhauses Dr. von Fuchs hat, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, gestern an die Abgg. von Jaworski, als den Vertreter der großen Vereinigung der Rechten, Funke, als den Vertreter der großen Ver⸗ einigung der Linken, Malfatti, den Obmann des Club Italiano, Dr. Verkauf, den Vertreter des sozial— demokratischen Verbandes, und Wolf, den Vertreter der Schö⸗ nerer⸗Gruppe, gleichlautende Schreiben gerichtet. Das Schreiben betont das allgemeine Gefühl, daß die öffentlichen Verhältnisse Oesterreichs dringend der Gesundung bedürften, und verweist auf den allseitig ertönenden Ruf nach Einstellung des Kampfes, Milderung der Gegensätze und Zusammenfassung der Kräfte zu gemeinsamer Arbeit. Hierzu sei nöthig, alles hinwegzu⸗ räumen, was der gedeihlichen Wirksamkeit der Volksvertretung entgegenstehe. Die Vorbereitung dieses Zieles betrachte er, als gewählter Präsident des Abgeordnetenhauses, derzeit als erste und wichtigste Aufgabe. Mittel und Weg hierzu sei die Herbeiführung eines gegenseitigen Gedankenaustausches der Gegner, um die Verständigung zu bewerkstelligen. Auf neutralem Boden, vom gewaͤhlten Präsidenten des Hauses geladen, könnten die Gegner, ohne sich etwas zu vergeben, den Versuch machen, die Gegensätze so weit auszugleichen, daß von allen Völkern Oesterreichs hierbei eine gesicherte, ge⸗ regelte Arbeit im Parlament ernstlich zu erwarten stehe. In . Linie sei somit die Aufgabe zu lösen, eine Bahn zu finden, in welcher die Sprachenfrage einer gedeihlichen Lösung zugeführt werde. Es bedürfe keines Beweises, daß die friedliche Lösung des Sprachenstreites, die allen Parteien gleichermaßen vorschwebe, nur auf dem Wege der gegen⸗ seitigen Annäherung unter vorurtheilsloser Bedachtnahme auf die beiderseitigen Rechte erzielbar sei. Zu solchen Unter⸗ handlungen auf neutralem, friedlicher Arbeit gewidmetem Boden will das Schreiben den ersten Anstoß geben. Dem⸗ gemäß ersucht der Präsident die obengenannten Abgeordneten, am 24. d. M. Vormittags in seinem Bureau zu erscheinen. Der Präsident behält sich vor, im geeigneten Zeitpunkt auch an die Regierung mit dem Ersuchen heranzutreten, dieser seiner Aktion die geeignete Mithilfe zu gewähren.
Die großen Kavalleriemanöver bei Papa (Ungarm, denen der Kalser beizuwohnen gedachte, sind infolge andauernden Regens abgesagt worden.
Frankreich.
In dem gestern im Elysse abgehaltenen Ministerrath erstattete, wie W. T. B.“ berichtet, der Minister⸗Präsident Waldeck⸗Rousseau Bericht über die telegraphischen und schristlichen Meldungen, welche von den Präfekten anläßlich des Urtheils im Renner i ge eingelaufen sind. In den⸗ selben werde festgestellt, daß überall, sowohl in der Provinz als auch in Paris, vollkommenste Ruhe pg ge Der Minister für die Kolonien Decrais theilte mit, daß er bis jetzt keinerlei Nachricht über die Vernichtung der Expedition Foureau⸗Lamy erhalten habe.
Die für den laufenden Monat in Aussicht genommenen großen Herbstübungen des V. und des 1IX. Korps, zu deren Abhaltung die betheiligten Truppen sich bereits auf dem Marsche befanden, sind abbestellt worden. Eine vom Kriegs⸗Minister, General de Galliffet an die Zeitungen gerichtete Mittheilung giebt als Gründe hierfür das Auftreten von Typhus sowie von Maul⸗ und Klauenseuche in den bei den Märschen und bei den Ma⸗ növern von den Truppen zu berührenden Gegenden an. Die kommandierenden Generale sind angewiesen worden, den Aus⸗ fall nach Möglichkeit durch Vornahme von Garnifonüungen zu ersetzen.
Spanien.
Nach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen Meldung aus San Sebastian hat die , egentin gestern ein Dekret unterzeichnet, durch welches die . in der Provinz Bie caya zeitweilig aufgehoben werden.
konstitutionellen
Serbien.
Ueber den weiteren Verlauf des rozesses in Bel grad berichtet das Wiener elegr⸗Korresp⸗ urcau“: In der Nachmiftagssizung am- Vöontag guldh— Kreschowits 9. er sei im Auftrage bes Fürsten von Montt negro sowie auf Bitten des Prinzen Peter Karageorgewitsch und Tajschitsch's während des letzten Weihnachtsfestes nach Serbien gekommen, um sich darüber zu informieren, ob es möglich sei, die Dynastie Obrenowitsch zu entfernen und ben Prinzen Karageor= Een isch auf den Thron zu setzen. Er habe sich in die
ruckerei der radikalen Partei begeben und dort Stanoje⸗
witsch und Tauschanowitsch getroffen, welche den von i
ᷣ hin Kreschowitsch, überbrachten Brief Tajschitsch's lasen uns sagten, Tasschitsch möge sich nicht beunruhigen, in Gerl si sei alles fuͤr eine Revolution bereit. Spater habe er in der Druckerei Nikolitsch, Protitsch und, eine dritte, ihm unbekannte Person getroffen. Nach der Verlesung der Aussagen & with welche er vor dem Unter— suchungsrichter gemacht hatte, wiederholte Kreschowitsch af seine früheren Aussagen gegen Tauschanowitsch, Nikolitsh und Stanojewitsch, welche letztere ihn der Lüge ziehen. In da gestrigen Vormittagssitzung wurde der Angeklagte Zol— beamter Alavantitsch verhört. Nach der Verlesung (ines Briefes des Prinzen Karageorgewitsch an Alavantitsch, in welchem der Schreiber seinem Mitgefühl für die Leiden des serbischen Volkes Ausdruck giebt, erklärte Alavantitsch, er sei der Vertrauensmann des Angelitsch. Markowi sch habe fich zur Abfassung von Broschüren und sogar zur Ermordung des Königs Milan bereit erklärt. Alavanlitsch leugnete jede Verhindung mit dem Prinzen Karageorgewitsch. Der Brief, welcher verlesen worden sei, sei nur die Antwort auf eine Geldforderung zum Zwecke der Begründung eines Blattes zur Annäherung der mohamedanischen und der christlichen Serben. Alavantitsch bestritt, an einem Komplott zu Gunsten des Prinzen Karageorgewitsch betheiligt gewesen zu sein. Sodann wurde die Aussage des Dr. Simonowitsch verlesen, in welcher die That⸗ sache einer solchen Verschwörung sowie die Theilnahme des Alavantitsch behauptet wird. Der Angeklagte Ziwkowitsch er— klärte, sein Vorschlag im radikalen Comits sei nicht dahin gegangen, die Steuerzahlung zu verweigern, sondern dieselbe nicht ii zu leisten. Der Angeklagte sagte, der Staatsanwalt abe ihn mit Unrecht der Theilnahme an dem Attentat be⸗ schuldigt. Er habe niemals den Prinzen Karageorgewitsch ge— ehen, noch mit dessen Anhängern verkehrt. Für seine anti⸗ ynastische Gesinnung sei kein Beweis vorhanden. Am Tage des Attentats sei er zu Hause gewesen. 3g gab seiner Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Lage Serbiens Aus— druck und erklärte es für seine Pflicht, eine Regierung zu bekämpfen, welche die wirklichen Interessen des Landes nicht vertheidige. Mehrere Zeugen sagten hierauf aus, Ziwkowitsch habe in dem Geschäft bei Pawlowitsch ein antißynastisches Gedicht vorgelesen. Andere Zeugen erklärten, Ziwkowiüisch habe bei dem Begräbniß Katitsch's eine Rede gehalten, welche Beleidigungen des Königs Alexander und des Königs Milan enthalten habe. Der Angeklagte erklärte alle diese Aussagen für unwahr. Montenegro. Der Fürst und die Fürstin sind von Konstantinopel gestern wieder in Antivari eingetroffen.
Amerika.
AKs Caräcas (Venezuela) meldet das „Reuter 'sche Bureau“, daß daselbst ein neues Kabinet gebildet worden sei, welches folgende Zusammensetzung habe: Calcano Aus⸗ wärtiges. Olavarria Finanzen, Arvelo Inneres, Ferrer Krieg, Smith öffentlicher Kredit und öffentliche Arbeiten, Abelardo Arrismendi Ackerbau, Pachando Posten und Telegraphen, Mosquera öffentlichen Unterricht. — Der Präsldent Andrade habe Caräcas verlassen, um das Kom—⸗ mando über die Truppen, welche gegen den aufständischen General Castro vorgingen, zu übernehmen.
Einer in New York eingetroffenen Nachricht zufolge hat Bolivia die Richtigstellung der Grenze seines und des brasilianischen Gebietes in der Weise angenommen, daß die Linie von Cunha nach Gomez als Grenze gelten solle; hierdurch würden in Zukunft Verwickelungen vermieden werden.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus New York ist daselbst ein Telegramm aus Rio de Janeiro eingetroffen, wonach der ständige Tarifausschuß der Deputirtenkammer sich in seinem Bericht für einen Aus⸗ fuhrzoll auf Kaffee, der nach Frankreich, Deutschland und Italien bestimmt 1. ausgesprochen habe; derselbe solle dreimal so groß sein als der Werth der Waare. Die Zollbehörde plane einen beweglichen Tarif zu Gunsten der Nationen, welche Brasilien Zugeständnisse machen.
Afrika.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Lourengo Marques berichtet, daß der Dampfer „Greek“ dort 5389 Kisten Munition und der Dampfer „Dunolly Castle“ 8 Kisten Munition und 5 Kisten Gewehre gelandet habe.
Wie dasselbe Bureau aus Pretoria meldet, ist die von der britischen Regierung nach dem Kabinelts— rath am Freitag abgesandte Depesche geslern früh der Regierung der Südafrikanischen Republik aus— gehändigt worden. Dieselbe wurde im Raad verlesen und von diesem mit Stillschweigen aufgenommen, nur Tosen und einige andere Mitglieder des Raads unterbrachen die Ver— lesung einige Male durch Zwischenrufe. Ueber die Ansichten 3 fl chen Kreise hinsichtlich der Depesche sei noch nichts
ekannt.
Die Londoner Blätter von heute Morgen melden aus Pretoria, die Depesche fordere die Gewährung des Bürger⸗ rechts nach fünf Jahren, ein Viertel der Vertretung im Volksraad für die Goldfelder, Gleichheit der alten und neuen Bürger. Würden diese Bedingungen angenommen, so solle eine Konferenz zwischen den beiden Regierungen folgen, um die ä ,. Maßnahmen zu berathen. Die endgültige Annahme der Vorschläge werde unverzüglich gefordert; erfolge sie nicht, so werde die britische Regierung die gesammte Lage in r g ziehen und einen Abschluß . ü Aus Bloemfontein erfährt das „Reuter'sche Bureau“, ein dortiges Blatt habe aus angeblich bester Quelle erfahren, daß die Fenn der Südafrikanischen Republik die Ein⸗ ladung zur Konferenz in Kapstadt annehmen werde, und daß wahrscheinlich Joubert, Wolmarans und das Mitglied des Ausführenden 566 des Oranse⸗Freistaats Fischer Delegirte der Buren bei dieser Konferenz sein würden.
och verr aths⸗
Statiftik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand der Berliner Koh len arbeiter (pergl. Nr. 210
3. Bi) hat, der D. Warte. zufolge, nunmehr am Montag zinfang genommen. Mie Zahl der Auch bei solchen Firmen, welche achten, wurde die Arbeit niedergelegt. m ritern haben bis jetzt die Forderungen bewilligt. — Der Autzstand hlesigen Möbelpolierer (vergl. Nr.
nie die Voss. Zig.“ mitthrilt, noch nicht beendet; es sind noch hb , Dagegen ist eg bei den Holzbildhauern (vergl.
S
theilweise Zugeständnisse
zir, A4 d. Bl) zu der beabsichtigten Arkeitsntederlegung noch nicht cbommen. ie unterhandeln noch mit der „Vereinigung der
e Bildhauer“ und der „Freien Vereinigung der Holz⸗
triellen“.
. Ausstand der Steinmetzen (vergl. Nr. 213 d. Bl) hat h ußer auf Berlin nunmehr auch auf Bunzlau, Breslau, . Pirna, Dresden, Neuendorf, Springe, Alten⸗ hren und Leipzig ausgedehnt. Die Bauvperwaltungen sind den igten , bei der Verlängerung der Lieferungs⸗ sten entgegen gekommen. Von den Forderungen der Arbeiter siad „le bis auf die Abschaffung der Stückarbeit bewilligt worden.
In Hambung ist, wie der ‚Hamb. Corr.“ mittheilt, eine Arbeltgeinstellung der Küper in den Brauereien erfolgt; etwa f Mann sind im Autstand. Bewilligt wurden die Forderungen höher von zaei Firmen In einer Brauerei hat der KüperAusstand uch zu einer Arbeitseinstellung der Brauer und Brauexreiarbeiter ge— sihrt; es haben dort 65 Brauer und Hilfsarbeiter die Arbeit nieder—
legt.
t ius Leipzig berichtet die, Leipz. Ztg.“, daß Differenzen in einer Fabrik der Musikinstrumentenbranche zum Ausstand der dort beschäftigten LÜrbeiter und Arbeiterinnen geführt haben. Die Zahl derselben beziffert sich im Ganzen auf über 660. — Die dortigen Arbeiter und Arbeite rinnen der Posamentenbranche haben zur genauen Feststellung der Lohnsätze und sonstigen Arbeitsbedingungen Fragebogen ausgetheilt und auf Grund der eingegangenen Antworten neue Forderungen auf— gestellt, die den Arbeitgebern durch eine hierzu besonders gebildete Kommission zur Erklärung bezw. Genehmigung vorgelegt werden sollen. Gefordert wird: Einführung der 9zstündigen Arbeitszeit und Bezahlung eines Mindestwochenlohns von 21 M (bisher 18 6) und eines Zuschlags von 25 0o für Ueberstunden und 50 Cο für Sonntags⸗ arbeit. Ferner soll die erwähnte Kommission um Beseitigung einer Reihe von Mißständen, die in der Versammlung zur Sprache gebracht wurden, bei den Arbeitgebern vorstellig werden.
Am 11. d. M. ist, den Münch. N. Rachr.“ zufolge, in Nürn⸗ berg ein Ausstand in den Fensterfabriken begonnen worden, nachdem die Mehrzahl der Meister die Forderung der neunstündigen Arbeitszeit und einer Lohnerböhung abgelehnt hatten. Etwa; 250 Ge⸗ hilfen betheiligen sich an dem Autzstand. Ein großer Theil arbeitet een weiter. Einige Meister haben die Forderungen der Arbeiter bewilligt.
Aus Kopenhagen meldet W. T. B. unter dem 12. d. M. der Arbeitgeberverein i. auf Grund der eingelaufenen Nachrichten fest⸗ gestellt, daß nach Beendigung der großen Aussperrung die Arbeit gestern im ganzen Lande wieder aufgenommen worden sei. (Vergl. Nr. 210 d. Bl.)
Kunst und Wissenschaft.
In der Schlußfitzun des 30. Deutschen Anthropologen Kontresses am 7. d. M. legte, nach dem Berichte der „Allg. Ztg.“ zunächst Dr. Rudolph Martin (Zürich) ein neues, sehr prattisch eingerichtetg anthropometrische!d Instrument vor. Es besteht aus einem 2 m langen, in vier Theile zerlegbaren Anthropometer (einem messingenen Hohlstab), an dem zweit verschieb= bare Metalllineale, sowie ein Gleitzirkel fuͤr die feineren Vistanzen des Auges, der Nase u. s. f. be nent verschiebbar anzubringen sind; dazu kommt ein Tasterzirkel, Lineale an drehbaren Scheiben, fowie ein Stahlbandmaß. Das ganze Instrtument wird bann durch einen Kraniophor vervollständigt, der sich als ein 10 em langer Metallstab darstellt, dem eine dreitheilige Metallplatte mit nweilappiger Feder aussitzt, die es gestattet, den daraufgesetzten Schädel m Moment auf die deutsche Horizontale“ einzustellen. — Dr. Bit kner (München) beantragte, die Verständigung über eine einheitlich durch⸗ geführte Körpermessung an Lebenden herbeiführen zu wollen. — Es folgten Darlegungen des Geheimen Medizinalraths Dr. Fritsch (Berlin) über das normale Körpermaß und die Abweichungen des lebenden menschlichen Körpers von seinen nach einer Durchschnittsnorm auf— gestellten harmonischen Verhältnissen. Der Vortragende hat eine große Anzahl von Photographien nicht obne erhebliche Mühe in Egypten von allen Typen der Bevölkerung jüngst aufgenommen und die Beobachtung gemacht, daß die noch zu Beginn des Jahrhunderts alk Kassen völlig auseinandergehenden Fellachen und Araber heuie die einheitliche neue Rasse der modernen Egypter bilden. Gegenüber diesen Ausführungen berief sich Professor Koll. mann (Basel) auf die Beobachtungen, die Professor Boas (Washington) über die Mischprodukte von Indianern und Weißen gemacht hat, die nicht als neuer Typus, vielmehr als eine dritte Spezies neben dem Trpuz der Eltern aufzufaffen sind. Kollmann hob nochmals seine licberjeugung hervor, daß er nur die Dauerhaftigkeit in morphologischer Beziehung behaupte, dagegen keineswegs eine funktionelle Persistenz annehme. Becken, Gelenke, Muskeln der Menschen bleiben dauerhaft, dagegen bewirken äußere Einflüsse pbysiologische Aenderungen, die so stark sind, daß Nordläͤnder sich an ein säͤoliches Klima und umgekrehrl Süb länder an ein polaresz adaptieren können. Seit dem Diluvium bestebt indessen morphologisch der menschliche Körper unverändert, während die Bil— dung der großen Rassentypen vorhergegangen sein muß, die dann innerhalb ihrer Grenzen funktionelle Aenderungen erfahren haben, je nach Einwirkung des Milieu. Ist die Rasse nicht kräftig genug, pathologische¶ Erscheinungen während ihrer Fortentwicke⸗ ung auszuscheiden, so degener iert sie. An diesen sich ent⸗ gegenstebenden Anschauungen übte der Geheime Medizinalrath Dr. Virchow dahin Kritik, daß er herporhob, wie es zuf die Grenze ankomme, wo die individuell aufgetretene Verůnderung in die Erblichkeit übergeht und aus welchen Motiven sie erblich wurde. Thatsächlich geht das Eine in das Andere über; wie dies ju stande kommt, wissen wir nicht, und dieses Zustandekommen aus einer Nebeneinanderstellung von Bildern nicht erweisbar. icht aus gegebenen, bestimmt gewordenen Individuen, vielmehr us einer durch Generationen fortgesetzten Beobachtung können wir eine Veränderung bei einer Familie oder Gruppe als ablich geworden ansprechen. Es fehlt dann stets noch das otiv, aus dem eine bestimmte Veränderung für Generationen ingetreten ist. Virchow warnt davor, solche Pinge aug Bildern gern zu wollen. Wir müssen hierbei die Grenzen der Natur— dissenschaft festhalten und keiner wegs der Phantaste Einzelner folgen, 9 diese auch auf noch so guten Voraussetzungen und nach einer Hheinbar gewiesenen Richtung hin sich entfalten. — Der Bericht ö die Ergebnisse der zur Erforschung der seltenen Reptilienart der rteria auf Neufeeland von Dr. Thilenius (Straßburg I. C) unter. menen Expedition und über dessen anthropologische Samm⸗ hunhen auf Samoa und den Inseln des Bismarck. Archipels bildete 6 Thema des Geheimen Medizinalraths Pr. Waldeyer, während . Wilder (Heidelberg) Besträge zur Stammeskunde der Alemannen 1b. Wir hören, daß Caracglla, trotz dein die Alemannen von shm in den heinlanden Sitzen Chr. besiegt worden waren, doch den Frieden von 1 um Gold erkaufen mußte. Der Vortragende hält diese an den Main vorgedrungenen Älemannen fur Nachkommen der zwischen Elbe 1 Spree e Semnonen, die, den Hauptstamm der Sueben dend, doch nicht im Markomannenkrieg pöllig vernichtet scin Fönnen.
; ge der Saale, Unstrut, Fulda gelangten sie zum Main und setzten, . Probus über den Neckar r, sich auf dem rechten ) beinnfer fest, wo fie, in die Mederiage der Germanen durch Julian erwickelt, dennoch dem Valentinian und Gratsan Widersland ent.
seinen usständigen beträgt etwa 1700.
18 Geschäfte mit über 560 214 d. Bl.) ist,
gensetzten. Als Stilicho die Rheingrenze preisgeben mußte, kamen
ge . ins Elsaß. Die Ortsnamen auf weiler zeigen noch heute
diese Alemannenzüge an. Von den Franken später besiegt, ging ein Theil ins 6 nach Italien und bat im Tiroler Dialekt Spuren dieses Zuges hinterlassen. Wie die übrigen germanischen . tammen cuch die Alemannen aus
— Aus der Höhle am Keßlerloch in der Nähe von Schweizers bild konnte Professor Nuesch (Schaffhausen) neue Funde von Schnitzerelen auf Rennthlerknochen und auf Mammuthelfen⸗ bein, zum theil in vertiefter, zum tbeil in erhabener Arbeit k vorlegen, die mit jenen aus der Höhle von Schweizers bild seit 25 Jahren bekannten Funden überein stimmen, ja sie an Fein⸗ beit der Ausführung und Mannigfaltigkeit übertreffen. Auch konnte der Vortragende zwei Pygmäenskelette der Steinzeit in einer der Höhlen jener Gegend auffinden. Der Geheime Medlzinalrath Dr Virchow berichtete nach einem Briefe Marquesetti's über die von jenem aufgedeckte reiche Nekropole von Santa Lucia am Isonzo, wo er in den nach Hunderten zählenden Gräbern eine höchst kunstvolle Bromefibel mit Fuß und Deckel gesunden hat. Auf dem Deckel findet sich die realistische Darstellung des Angriffs eines Wolfes auf ein Schaf nebst einem Hunde. Der Ursprung der Bronzekultur ist nach Birchow's Darlegungen in Transkaukasien zu suchen, im armenischen Hochplateau, das von den alten Chaldern bewohnt war, deren Gebiete neuerdings von Dr. Belck und Dr. Lehmann in der ganzen Ausdehnung des alten Urartru, chaldisch Lulu genannten Landes von Van an his nach Mossul hin mit ungewöhnlichem Erfolg erforscht worden sind. Es gelang, eine Menge chaldischer Inschriften aufzufinden, die nicht in assyrischer Sprache, aber in asshrischen Hieroglyphen geschrieben sind, und unter denen eine bei Topsaneh gefundene assyeisch und chaldisch geschriebene Tafel die Orts, und Landesnamen in beiden Sprachen an den gleichen entsprechenden Stellen wiedergiebt und dergestalt zur Orientierung beiträgt. Die Chaldersprache ist keine semilische, wie die der Assyrer. Professor Montelius nahm diese Dar- legung zum Anlaß, die zwei großen Wege zu skizzieren, auf denen von Babylon, Chaldien aus das Kupfer und die Bronze nach Norddeutsch= land und. Skandinavien gelangt sind. Der eine durch die Dolmen (Hünengräber) deutlich gekennzeichnete Weg läuft über Egypten, Nord ⸗Afrika, Spanien, Frankreich nach England, Norddeutsch⸗ land und nach Skandinavien, der zweite als Hauptweg zu bezeichnende dagegen geht über Egvpten, Griechenland, die Balkanhalbinsel zur Donau etwa in die Gegend von Linz, um dann längs der Moldau und Elbe zu deren Mündung, d. h. in die alte Bernsteingegend, zu gelangen, von wo er dann nach Skandinanien hinüberführte. — Vie Höhlenftznde bei Velburg in der Oberpfalz nahm Professor Joh. Ranke (München) zum Gegenstand seiner Demor trationen. Diese Funde sind als aus Grabftätten der in Bayern bis ins 12. Jahrhundert lebenden heidnischen Slaven stammend anzusehen; denn damit stimmer die chaiakteristischen Schläfenringe und sonstige als slapisches Gut bekannte Gegenstände überein. Es sind aus dlesen schon in der Hallstatt-Periode bewohnt gewesenen Höhlen, die dann als ssavische Grab⸗ und Kultstätten dienten, rohe Bilder von Menschen und Thieren ant Licht gekommen, die wir als Votivbilder deuten können, wie auch die einzelnen Glieder, Arme ze., die sich dort finden, zu deuten i werden. — Professor Klaatsch (Heidelberg) suchte eine Hypothese von der Abstammung des Menschen aufzustellen, den er aus der niedersten thierischen Form aufgestiegen, als Primaten, einfach organisiert, auffaßt und als sehr früh im Tertiär unter günstigem Klima lebend durch Auslese zu einem Dauertypus aufsteigen läßt. Gin Verbindungsglied zwischen dem Menschen und dem Anthropolden (Affen) kann nach der Anschauung des Redners die vergleichende Anatomie entbehren. Dieser Ansicht trat Professor Ranke scharf entgegen. Eine Darlegung des Lr. Bumüller (Augsburg) bewies, daß nach der eingehendsten ver— gleichenden anatomischen Untersuchung der Schenkel des Pithekan- thropus erectus dazu nöthige, diesen als eine Spezies des KEylobates anzusehen. — Für das Jahr 1900 wurde Halle a. d. Saale zum Ver⸗ sammlungsorte gewählt
Bei den jetzt in der Ausführung begriffenen Vorarbeiten zur inneren künstlerischen Ausschmückung des Kaiser WilUhelm⸗ Thurms im Grunewald ist besonders auf einen würdigen Schmuck der als Gedächtnißraum bestimmten großen Thurmhalle Bedacht genommen, in welcher ein Standbild des hochseligen Kaisers Wilhelm 1. zur Aufstellung gelangt. Die vier großen Deffnungen dieses Raums werden durch künstlerisch ansgeführte Fenster ab— geschlossen werden. Die jetzt noch kahle Umgebung des Thurms, das Plateau der Anhöhe, wird ebenfalls bald durch die Herstellung gärtnerischer Anlagen ein schmuckeres Aussehen erhalten. Auch hierzu sind die Vorbereitungen im Gange. Von dem nächstgelegenen Wasser werk der Stadt Charlottenburg wird eine Leitung nach dem Thurm gelegt, damit die Umgebung jederzeit hinreichend besprengt werden kann. Die dekoratlven Ausführungen werden im Laufe des Winters bezw. des nächsten Frühjahrs vollendet werden, sodaß der Thurm sich im . Sommer in noch schönerem Gewande als bisher zeigen wird.
Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Erzherzog Rainer hat, wie W. T. B. aus Wien berichtet, seine aus mehr als 100 900 Exemplaren bestehende Sammlung von Handschriften auf Papyrus, Pergament, Papier u. s. w. der Hof bibliothek da⸗ selbst zum Geschenk gemacht.
Aus Malmö meldet W. T. B.“, daß die Nathorst'sche Expedition, welche gestern Nachmittag an Bord des Dampfers Antaretie“ dort eingelaufen ist, die Franz⸗Josefbucht an der Oft küste Grönlands durchforscht und dort eine Reihe neuer Meerhusen ent—⸗ deckt hat, welche aufgenommen wurden. Die Expedition führt eine sehr interessante ethnographische Sammlung mit sich, welche in jenen Gegenden gesammelt wurde und von einem jetzt ausgestorbenen Eskimostamm herrührt.
Die Am drup'sche Expedition telegraphierle aus Mandal (Norwegen): „Wir erreichten 67 Grad 22 Minuten nördlicher Breite und begegneten festem Wintereis“. Das Telegramm enthält keinerlei Nachrichten über Andre.
Land⸗ und Forstwirthschaft. Ernte in Galizien.
Lemberg, den 6. September 1899. Ost⸗Galꝑtzien. Infolge der regnerischen und kalten Witterung in der 2. Augusthälste, in der sogar Fröste und Schneefälle vorkamen, sind die Erntearbeiten stark behindert worden: noch jetzt harren in vielen Gegenden der Hafer, sowie Reste von Weijen und Gerste der Einbringung; ebenso bedarf die im vollen Zuge stehende Ernte der Erbsen, Wicken, Bohnen und des Hairekorns bestänrtigen zuten Wetters. Gleichwohl muß die Ernte der Hauptgetreide⸗ arten als quantitativ befriedigend angesehen werden Die früher r , günstigen Erträge von Roggen und Weizen werden durch die neuen Angaben nur bestätigt. Aber auch Geiste und Hafer gaben meistens günstige Eiträge. (Gerste: 300, 400, 480, 500, 600, 700, 800, 840, 850, go0, 60, 1000, 1050, 1080, 1150, 1200 - 1400 per Joch; Hafer: 300, b00, 515, 560, 6090, 630, 640, 700, 720, 809, 900, 952, 960, 1009, 1020, 1050, 1100, 1150, 12900, 1250, 1260 . sogar 1680 per Joch,, wobei die höheren Erträge öfter vor ommen.
Nicht so gute Ernteheffnungen hegt man bei den Hülsenfrüchten. Die bisber bekannten Erträge liegen nur in den Grenzen einer Mittel
ernte, und bei Haidekorn erreicht oft das Ergebniß selbst diese Grenze
nicht. Hirse hat man nur hie und da in Angriff genommen; man glaubt aber keine günstige Ernte zu erzlelen. Der Staud der Hack früchte ist überwiegend . doch wird eine gute Kartoffelernte
Skandinaolen.
nicht überall in Aussicht gestellt. Der n. Augfall der Maigernte ist wieder von einem schönen, warmen Herbst abhängig; feen n ohr e. Reife hie und da fraglich. Das mißliche Wetter kam a egonnenen Grummeternte nicht l gute, über den quantitativen Er⸗ trag lauten die Nachrichten günstig. Mit dem Hepfenertrage ist man ziemlich zufrieden; die Pflücke aber geht nur mühsam von statten. nfolge der ler . Witterung und der Störungen der Ernte⸗ arbeiten ist der Her n, kaum im Beginn; etwas mehr vorgeräͤckt t er in Nordpodolien, besonders in den Wirthschaften des Groß⸗ grundbesitzes. Die Klagen über Mäuseschaden werden immer lebhafter. West-Galizien. Die im Frühsahr gehegten Hoffnungen auf eine gute Ernte der Winterfrüchte haben sich nicht erfüllt, da die ungewöhnlich feuchte Witterung im Sommer, verbunden mit heftigen Regengüssen, eine . Lagerung des Roggens und besonders des Welzen z berursacht hat. Infolge dessen erntete man zwar viel Stroh, aber verhält nißmäßig wenig Körner. Bessere, 6 sogar gute Resultate ergaben Gerste und Hafer, weniger die Hülsenfrüchte. Die Kartoffeln litten bedeutend durch die ju feuchte Witterung, und an den tief gelegenen Stellen verfaulten sogar die Setzlinge. Das Klee⸗ und Wiesenhen wurde meisteng beim Trocknen Lurch den Regen geschädigt.
Großbritann ien.
Die Königlich großbritannische Regierung hat unter dem 9. August d. J. ein mit dem 1. Januar 1900 in Kraft tretendes Gesetz, betref⸗ fend den Verkauf von Nahrungsmitteln und Drogen (Sale of Food and Drugs Act), erlassen. Während nach den bisher gel⸗ tenden Bestimmungen in der Hauptsache die Anfertigung und der Ver—⸗ kauf verfälschter, gesundheitsschädlicher Nahrungsmittel und Drogen unter Strafe gestellt ist, erweitert der erste Theil des neuen Gesetzes diese Vorschriften in der Welse, daß durch dieselben in erster Linie die Importeure von landwirthschaftlichen Erzeugnissen — zu denen auch Margarine und Margarinekäse gezählt sind — betroffen werden.
Nach Sektion 1 des Gesetzes unterliegt die Einfuhr von Nahrungsmitteln den folgenden Beschränkungen:
1) Margarine eder Margarinekäse muß in Umbüllungen verpackt sein, welche deutlich sichtbar die Bezeichnung „Margarine“ bezw. Margarinekäse / tragen.
2) Die Einfuhr von Butter (außer Margarine), Sahne oder Milch, welche Zusätze enthält oder der Bestandtheile entzogen sind, hat in Umhüllungen oder Gefäßen zu erfolgen, welche deutlich sichtbar einen Namen oder eine Bezeichnung tragen, die die Behandlung der Butter, Milch oder Sahne anzeigt.
3) Kondensierte, separierte oder abgerahmte Milch ist in Blech⸗ büchsen oder anderen Behältnissen zu versenden, welche in großem und leserlichem Aufdruck die Worte: „Machine- skimmed- Milk“ bezw. „Skimmed-Milk“ tragen.
4) Alle anderen Nahrungemittel, welche mit Zusätzen versehen oder denen Bestandtheile entjogen sind und auf welche durch König⸗ liche Verordnung die vorliegenden Bestimmungen in Anwendung ge⸗ bracht werden, müssen in Umbüllungen oder Gefäßen verpackt 335 welche deutlich sichtbar mit einem Namen oder einer Bezeichnun 2 sind, die die Behandlung der betreffenden Nahrungsmitte anzeigt.
Der Importeur wird bei der ersten Zuwiderhandlung in eine Geldstrafe von nicht über 20 , im Wiederholungsfalle in eine solche von nicht über 50 und bei jedem folgenden Verstoß in eine solche von nicht über 100 genommen.
Der zweite Theil des Gesetzes befaßt sich mit einer Ergänzung der Gesetzgebung für den Verkauf von Nahrungsmitteln und Drogen.
Getreidebandel Argentiniens.
Ausfuhr von Getreide aus dem Hafen von Buenos Aires für die Zeit vom 16. bis 31. Juli 1899.
Mengen in Säcken (bolsas)
Gesammt⸗ menge
Verschiff ungsziel in 1000 kg)
Getreideart
139531 98 0922 90 640 89 348 62 059 27 897 12 844 10709 831041
430 461 72276 47815 22153 36 755 17270 12753
3459 45312
588 954
26 699 22965 1544
30 538
Mais . ngland
Belgien
oll and
talien Deutschland Brasilien Vänemark inagesammt
Belgien Hen n Brasilien Spanien England en, . eutschland
Italien Order
insgesammt
Frankreich England Belgien
ins gesammt
Leinsaat
2035
Gegenwerth der höchsten und niedrigsten Preise in Mark 26 dem Durch⸗ schnittskurse von Sm /n 1 — A 1,90
Preise im Großhandel für 1 42
Mais, und zwar: F m / n bis Fm / n . 2, 30 3, 88 b. weißer 2, 50 4,85 Weizen, und zwar: a. guter und feinerer. 4— 5,10 7166 b. Candeal 4 — 5.550 Lein 13.97
) Die „bolsa“ zu 66,66 kg.
10,67 15, g1
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche ist dem Kasserlichen GMundheitsamt . worden von der , Schweine des Viehhofes zu Nürnberg am 11. d. M. und der Aug bruch unter Rinderüberständern vom Schlacht ⸗Viehhofe zu Dresden an demselben Tage.
Verdingungen im Auslande.
Oest erreich ⸗ Ungarn.
21. September, 12 Uhr. Direktion der K. K. priv. Desterr. Nordwestbahn in Wien; Lieferung von e ea 500 000 kg Petroleum. er. bei der genannten Direktion, Sektion D, und beim „‚Reichs⸗
nzeiger *. ; .
21. September, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn Direktion in Stantelau: Herstellung von Gebäuden nebst Zubehör auf der Station Chodorgw der nie „Lemberg — Itzany im Werthe von etwa
58 50h Fl. 8. W. Näheres bel der genannten Dfrektton.