1899 / 218 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Sep 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Belehrung über das Wesen und die Verbreitungsweise der Pest.

AX Die Pest ist eine ansteckende Krankheit, die ausschließ= lich dadurch ö wird, daß ein bestimmter Krank⸗ ö . Pesibaclllen) Elngang in den Körper ge⸗ unden hat.

2) Sie stellt ein plötzlich oder nach kurzem allgemeinem Uebelbefinden einsetzendes fieberhaftes Leiden dar, welches in der Mehrzahl der Fälle, und zwar gewöhnlich zwischen dem 3. und 5. Krankheitstage, zum Tode führt und bei den Genesenen nicht selten mehr oder minder schwere Nachkrankheiten hinterläßt. Die Erkrankten pflegen unter auffallender Verminderung der Arterienspannung und Vermehrung der Zahl der Pulsschläge sehr rasch in hochgradige Schwäche und Theilnahmlofigtelt zu verfallen. Nach dem Sitz und der Intensität der Krankheit sind ,. Formen der Pest zu unterscheiden. Am häufigsten ist die Drüsen⸗ oder Bubonenpest, welche durch schmerz— hafte Anschwellung einer oder mehrerer Lymphdrüsen, besonders der an der Schenkelbeuge, der Achselhöhle und dem Halse be⸗ legenen, gekennzeichnet ist. Die Höhe der Erkrankung wird bei ihr meist schon am ersten Tage erreicht.

Im Verlauf der Krankheit kommt es in der Regel zu Blutergießungen in die Schleimhäute (Blutharnen, Ent⸗ leerung schwärzlicher Massen durch Erbrechen und Stuhl⸗ ang), seltener in die Haut. Ist der Tod nicht ereits in den ersten Krankheitstagen erfolgt, so kann die Drüsengeschwulst in Vereiterung oder langsame Zertheilung übergehen. Bei einer weiteren Form der Pest bildet das Auftreten eines Bläschens auf irgend einer Hautstelle, aus welchem sich das bisweilen zu handgroßen Gewebszerstö— rungen führende Pestgeschwür oder die Pestpustel entwickelt, das charakteristische Merkmal. Der Krankheits verlauf ist hier im allgemeinen etmas milder als bei der Drüsenpest. Die Lungenpest bietet das Bild einer plötzlich beginnenden schweren Lungenentzündung und verläuft fast ausnahmslos tödtlich. Der Auswurf des Kranken enthält Pestbacillen in zahlloser Menge. Personen, welche an chronischen Lungen— krankheiten, namentlich an Lungenschwindsucht leiden, sind für diese Form der Pest besonders empfänglich.

Der in der Lunge lokalisierte Krankheitsprozeß kann zu Zerstörungen des Lungengewebes und äußerst starken Lungen⸗ blutungen mit nachfolgendem Brand führen (der schwarze Tod“ des Mittelalters),

Von einzelnen Forschern ist eine vierte schwere Form der Krankheit, die Darmpest, beobachtet worden; es soll hierbei zu Geschwürsbildung auf der Magen- und Darmschleimhaut kommen und der Verlauf der Erkrankung dem eines schweren Unterleibstyphus gleichen.

Diese Krankheitsformen der Pest können sehr bald nach Beginn der Erkrankung durch Verallgemeinerung der Infektion eine gewaltige Steigerung ihrer ohnehin großen Bösartigkeit erfahren, sodaß sie unter dem Zeichen einer allgemeinen Zebsis unter Umständen in wenigen Stunden zum Tode führen. Außer diesen schweren sind jedoch, wenn auch weit seltener, noch leichte Formen der Pest beobachtet worden, die . theil mit kaum merkbaren allgemeinen und örtlichen Er— cheinungen einhergehen und in der Regel einen günstigen Verlauf nehmen.

3) Der Ansteckungsstoff befindet sich im Blute, dem Inhalt und dem Gewebe der erkrankten Lymphdrüsen, der Pestgeschwüre und ⸗Pusteln, bei der Lungenpest im Auswurf und Speichel, seltener im Stuhl und Urin des Kranken; er kann von diesen auf andere Personen, sowie auf manche Thiere, wie Ratten und Mäuse, übergehen und in die mannigfachsten Gegenstände gerathen und mittels der— selben verschleppt werden.

Solche Gegenstände sind beispielsweise Kleidungsstücke, Leibwäsche, Ver gn Lumpen, Wolle, Teppiche, Haare, un⸗ gegerbte Felle und dergl.; auch Speisen und Getränke sind unter Umständen geeignet, die Ansteckung zu vermitteln.

Die Uebertragung des Ansteckungsstoffs auf Menschen und auf die dafür empfänglichen Thiere erfolgt am häufigsten in der Weise, daß derselbe durch kleine unbeachtete Verletzungen der Haut, z. B. Kratz- und Rißwunden oder Schrunden, oder durch Stiche hon Insekten, welche an pestkranken Thieren oder Menschen sich befunden hatten, in den Blutkreislauf gelangt; die Uebertragung kann auch da— durch zu stande kommen, daß Staub oder Nahrungsmittel, denen Ansteckungsstoff anhaftet, eingeathmet bezw. zum Munde geführt werden.

Bei der Lungenpest geschieht die Ansteckung gewöhnlich von Person zu Person durch Vermittelung des baclllenreichen Auswurfs des Erkrankten.

5) Die Ausbreitung der Pest nach anderen Orten kann geschehen:

a. durch den Aufenthaltswechsel solcher Personen, welche nur leicht an der Seuche erkrankt oder in der Genefung be— findlich sind;

Pb. durch Versendung undesinfizierter Gebrauchsgegen⸗ stände von Pestkranken, namentlich von Kleidern, Wäsche oder Bettstücken;

. durch Wanderung oder Transport von Ratten, Mäusen und anderen an Pest erkrankten Thieren; das ihnen , e, Ungeziefer, ihre Absonderungen, eventuell ihre Kadaver vermitteln die Verschleppung der Seuche.

Der Regierungs⸗Assessor Schulin in Wiesbaden ist vom 1. Oktober d. J. ab dem Königlichen Ober⸗Präsidium zu Cassel zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Der ö essor von Scheliha ist dem Landrath des Kreises Schlawe, Regierungsbezirk Köslin, zur Hilfeleistung in den landräthlichen Geschäften zugetheilt worden.

Laut Mittheilung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Kaiserd, Kommandant: Kapitän zur See Stubenrauch, am 13. September in Plymouth angekommen und setzt am 16. d. M. die Heimreise nach Kiel fort.

S. M. S. „Loreley“, Kommandant: Kapitänleutnant von Levetzow, ist am 13. September in Varna eingetroffen und Eten nach Konstantinopel in See gegangen.

M. S. „Wolf“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Weber, ist am 18. September in Benguela angekommen und beabsichtigt, am 19. d. M. nach Kamerun in See zu gehen.

S. M. 8. „Han sa“, Kommandant: Fregatten Rapitãn

heute die 6 nach Colombo fort.

S M. S. „Condor“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän von Dassel n,, ist am 13. September in Lourengo . angekommen und geht am 18. 3. M. nach Kapstadt in See.

Potsdam, 13. September. Ihre Kaiserliche und König⸗ liche Hoheit die Herzogin Albrecht von Württemberg ist gestern von einer Prinzessin glücklich entbunden worden.

Kiel, 15. September. Die Herbstübungsflotte ist, wie W. T. B.“ meldet, in den hiesigen Hafen eingelaufen und hat sich dann aufgelöst.

Elsaßz⸗Lothringen.

Nr Landes⸗Ausschuß berieth in seiner vorgestrigen Sitzung in erster Lesung die Gesetzentwürfe, betreffend . Güterstand der bei Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs bestehenden Ehen und die Aufhebung von Landesgesetzen, sowie in zweiter Lesung den he nl betreffend das ,,, , und den Geschäftskreis der Staats⸗

epositenverwaltung. Die ersteren beiden Gesetzentwürfe wurden Kommissionen überwiesen, der letztere ohne Debatte nach den Beschlüssen der Kommission angenommen.

Oesterreich⸗ Ungarn.

In einer gestern in Prag abgehaltenen Besprechung von Vertretern des czechischen Reichsrathsklubs mit Ver— tretern des konservativen Größgrundbesitzes wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, ein solidarisches Zusammengehen beider Klubs in der von dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses Dr. von Fuchs einberufenen Konferenz beschlossen.

Frankreich. Das Budget'für 1909 weist, wie, W. T. B.“ berichtet,

in den Einnahmen 3523 133019 Fri, in den Ausgaben

3522 616019 Fr. auf. Die Steigerung der Ausgaben im Vergleich mit dem Budget für 1899 beträgt 45 Millionen, wovon 36 Millignen auf Heer und Marine entfallen. Letztere Mehrausgaben sind durch die infolge der Faschoda Ereignisse beschlossenen Truppenverstärkungen in Algier und durch Schiffs— bauten bedingt.

Das „Journal des Debats“ meldet, die gerichtliche Unter suchung, welche bezüglich des dem Staatsgerichtshof zur Ahndung überwiesenen Komplotts eingeleitet worden ist, habe ergeben, daß alle in letzter Zeit vorgekommenen Kundgebungen, namentlich die bei der Wahl Loubet's, dem Begräbniß Faure's und den Wettrennen in Auteuil, von Agenten der rohyalistischen Liguen vorbereitet worden seien, die sich in beständiger Ver— bindung mit dem Herzog von Orlsans befunden hätten. Der „Temps“ veröffentlicht eine ähnliche Meldung und fügt hinzu, daß in einigen Städten Mitglieder der Geistlichkeit die royalistischen Umtriebe unterstützt haͤtten.

In Nantes ist eine gerichtliche Untersuchung über die Thätigkeit der Anrisemiten-Liga, der Nationalisten— Liga und der Liga der royalistischen Jugend eröffnet worden. In St. Etienne wurden in den Redaktionen zweier antisemitischen Blätter und bei den vornehmsten Führern der Antisemiten⸗Liga Haussuchungen abgehalten.

Italien.

Der Anklagekammer des Appellgerichtshofes in Rom sind, wie „W. T. B.“ meldet, die Anträge des General⸗ Staatsanwalts zugegangen, welcher die Deputirten Brisso— lati, de Felice, Prampolini und Morgari verant— wortlich für die Beschädigung der Abstimmungsurnen in der Kammersitzung vom 30. Jun macht und die Verweisung der— selben vor die Geschworenen verlangt.

Das Panzerschiff Carlo Alberto“ hat Befehl erhalten, sich zur Abfahrt nach China bereit zu halten.

Serbien.

Die Vernehmungen in dem Hochverxrathsprozesse in Belgrad wurden gestern fortgesetzt. In der Vormittags⸗ sitzung erklärte, wie das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Bureau“ meldet, der Angeklagte Stoikowitsch, der frühere Professor Negotine habe mit Pawitschewitsch als Advokat in Verbindung gestanden; seine Briefe an den Letzteren hätten nichts Hoch— verrätherisches enthalten. Die Worte in dem zu Ehren Paschitsch's von ihm gesprochenen Toaste seien in der Anklage— schrift unrichtig wiedergegeben. Er sei ein Radikaler aus Ueberzeugung, jedoch kein Gegner der Dynastie Obrenowitsch,

und er habe keinen Grund, die Rücklehr der Karageorgewiisch

zu wünschen. Es wurde sodann die frühere Aussage des Zeugen Kosta Mladenowitsch verlesen, aus welcher hervorgeht, daß Stoikowitsch in dem obenerwähnten Toast gesagt habe, die gegenwärtige Lage sei düster, verfassungswidrig und den Interessen des Serbenvolls und der anderen Balkanvölker nicht entsprechend. Mladen . hielt seine Aus⸗ sage aufrecht und beschwor dieselbe. toikowitsch leugnete alles. Der Angeklagte Nowakowitsch erklärte die gegen n erhobene Anklage für unbegründet. Der Angeklagte

adas Marinkowitsch erklärte auf eine Anfrage, er habe vor dem Attentat nicht gesagt, daß sich ein schwerwiegendes Ereigniß vollziehen werde. Mehrere Zeugen versicherten, Marinkowitsch habe immer gewußt, was die Radikalen planten. Der Angeklagte Teodgrowits ö leugnete, vor dem Attentat gesagt zu haben, daß bald Blut fließen werde. Einige e en bestaͤtigten jedoch, daß er sich in dieser Weise geäußert habe.

Afrika.

Aus Pretoria wird dem „Reuter'schen Bureau“ ge⸗ meldet, daß die Regierung der Südafrikanischen Republik den ersten Entwurf elner Antwort auf die Depesche Cham— berlain's fertiggestellt habe. Die Antwort fei von den beiden Volksraads, welche gestern Nachmittag in ge— heimer Sitzung versammelt gewesen seien, in Gegenwart der Mitglieder des Ausführenden Raads in Erwägung ge— ogen worden; die Sitzung habe bis 6 Uhr . rt. Der enden Krüger habe dieselbe bereits um 4 Uhr verlassen und sei nicht mehr zurückgekehrt. Es verlaute, die Regierung werde heute früh endgültig den Text der Antwort bessimmen und denselben dem Vollsraad vorlegen. Es heiße ferner, daß Transvaal bei der Abfassung seiner Antwort stark von der Regierung des Oranje⸗Freistaats beeinflußt worden sei und

. ist am 15. September in Aden eingetroffen und setzt

daß unter anderem namentlich auf die Aufrechtethalum hn ö

Konvention von 1884 Gewicht gelegt werde. Nach einer demselben Buregu zugegangenen Meldun Kapstadt wäre im Oranje⸗Freistaat eine Partei,

nachdrücklich für die . des Friedens eintrete, . n

bemüht, auf Transvaal im ne der Annahme der in

Depesche Chamberlain's enthaltenen Bedingungen einzumirl

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der Berliner Klempner (vergl. Nr. lh ist, der D. Warte“ zufolge, am Mitwoch begonnen inn n Arbeiter in allen Betrieben, welche die Forderungen bis Dienlhn Abend nicht bewilligten, haben die Arbeit niedergelegt. Von den gz Fasfstnmnrhen rrtftätten bat bereits zie Hälfte die Fortell bewilligt. Die Lohnbewegung der hiesigen Kohlenarbekter spes zir, Tig d. Bi T ist. wie ie „Keil. Zis berichtet. z wick! endet, Bei 40 Firmen mit 800 Arbestern sind noch Ürbeiter 6 ständig. 28 Firmen mit 700 Arbeitern haben die Forderungen äugslendtgen tüeiln se bewiiligt, worauf dork die Arbeit wichen ann nn worden ö. he hh ; In Leipzig gilt, wie die „Rhein. Westf. Itg.“ mitthellt Ausstand der Bau- und Möbeltischler als beendet an bg ö. d. Bl.). Von 1209 in den Ausstand getretenen Arbeitern feiern nut noch 26. Sämmtlichen übrigen wurden die Forderungen bewilligt. Aus Reichenberg i. B. meldet W. T. B.“, daß in eine Baumwollwaarenfabrlkz in Haindorf gestern 400 Weber“die Arbe eingestellt haben. Sie fordern u. a. dle Einführung des Zehn funden tags, eine 260 oige Lohnerhöhung und die Freigabe des ersten Ma

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Getreideernte in Rußland.

Motzkau, den 2. September 1899. Amtliche und private Nach⸗ richten stimmen darin überein, daß die diesjährige Ernte in Rußlam große Verschiedenheiten selbst in nahe beieinander gelegenen Bezirken aufweist; im allgemeinen wird indeß im zentralen und östlichen Ruß land ein günstiges Ergebniß erwartet. Im Moßkauer Gouvernement und den angrenzenden Bezirken haben diejenigen, welche den Roggen rechtzeitig gemäht und eingefahren haben, eine sehr gute Ernte dann gemacht. Viele Bauern haben freilich zu spät mit dem Schnitt an, sefangen und bei, dem Mangel an Scheunen vie Garben im Fehze stehen sflassen müssen, wo sie alsdann einem dreiwöchigen, fas ununterbrochenen Regen ausgesetzt gewesen sind. Auch in anden Gegenden Rußlands hat es viel geregnet, sodaß die Ernte aufgehalten worden ist. Hafer und Kartoffeln dürften von der anhaltenden Naͤsse gelitten haben.

Aus Kasan wird gemeldet, daß die Roggenernte in Menge und Qualität gut aus fällt, und daß das Sommergetreide, besondert Hafen ausgezeichnet steht. Ebenso günstige Nachrichten kommen aus den Gouvernement Nischnij · Nowgorod.

Im Ssaratowschen Gouvernement wird auf eine gute Mittelernte gerechnet; weniger zufriedenffellend scheint diejenige des Gouvernement Ssamarg zu sein. In den Niederungen der Wolga ist das Ergebnih nicht schlecht, weiter hinein in der Steppe bis etwa auf ho Werst da⸗ gegen mittelmäßig, noch weiter wieder besser. Kartoffeln und Aepfel sind dort sehr gut gerathen, für beide stellen sich die Preise niedt ger als seit vielen Jahren.

Da Gouvernement Orenburg ist anhaltend von großer Dine keimgesucht worden, sodaß die noch im Anfang deg Sommers gehezhn Erwartungen sehr herabgestimmt sind. Zu der Hitze ist ein massn, haftes Auftreten von Zieselmäusen gekommen. Immerhin giell auch dort Gegenden, die rechtzeitig einige Gewisterschauer nun haben und wo infolgedessen die Ernte sogar sehr gut ausfällt.

Die Preise sind schwankend und an den einzelnen Märkten m zufälligen Erscheinungen abhängig, sodaß sich eine bestimmte Tenn noch nicht bilden konnte.

Getreidemarkt in Genua.

Genua, den 6. September 1589. In Anfang des Monats Augis war der Markt flau und ohne nennenswerthe Ümsätze, doch macht sich bald eine ö. Stimmung geltend, und es wurden größen Pesten für den Platz und das Inland gehandelt. Die Preise verfolgten eine steigende Tendenz und gingen erst Ende des Monats bei ab— nehmender Kauflust langsam wieder zurück.

Es wurde bewilligt für:

Dur Taganrog P. 9,38. 18,25 18,75 Fr. . 6 F. lo, 1976 1. Ghirka Ulta Rieolajem) Odessa P. 9,9 17, 00—- 17,25, Aw ma⸗Odessa (Krim) P. 10065/1090. 17,75 18,5 , I 10,0 ,

Dur Taganrog P. 9, werthet heute nominell ca. 1800 Fr, während die Preise für Ghirka Ulka und Azyma sich ziemlch stabil halten.

Russischer Rübenzucker (9rystalle)

per Herbst 27,90 Fr., J Winter 26,50

Am 31. v. M. stellten sich die Getreidedorräthe und die Ptelse

für den Doppelzentner, wie folgt: Weichwelzen ... 24 500 da zu 165,75 26, 90 Lire, artweizen.. 11000 . . 15.75 —1875 18 060 , 9,75 15,60 15 000 12,75 - 13,00

Ernteergebniß in Rumänien.

Der Monitor Oficial! vom 15.27. August hat einen Berlhh über den Anbau und die Ernte dieses Jahregz in Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Raps und Leinsamen in Rumänien veröffentlicht, nat welchem im Vergleich zum Jahresmittel der fünf letzten Ernte (1894 bis einschließlich 1398) der diesjährige Ertrag bei Weizen einen Ausfall von 16421 670 hl, bei Gerste einen solchen rum 7196 080 hl, bei Roggen von 2255 760 hl und bei Hasa von 2204 4109 hl jeigt. Mit Weizen waren im Jahn 1898/99 1 661 360 ha oder um iSd 450 ha' mehr alt im Durchschntz der vorangegangenen fünf Jahre angebaut gewesen. Während abet die Mittelernte der letzteren 19 606 600 bl von 1476 910 ha oder 15, hl vom Hektar betrug, wurden in diesem Jahre im Ganzen mut 3184 930 hl oder 55 hl vom Hektar eingebracht. Die diesjährn Weizenernte hatte also per Hektar nur etwa 41, 40½ des durchschnitt⸗ lichen Hektarerträgnisfes der vorhergegangenen fünf Jahre ergeben.

Noch weit schlechter gestaltet sich dieses Prozenfualberhältniß sir Gerste, bon welcher bei der letzten Ernte von 638 670 ha mut 1600 920 hl oder 2,5 hl per Hektar eingebracht worden sind. In den Jahren 1894 bis 1898 sind durchschnittlich von 610 330 ha 8 b96ß 200 hl oder 141 hl per Hektar gewonnen worden. Das eben angeführte diessährige Hektarerträgniß macht demnach nur 17, 10/9 vom Mittelerträgnisse der früheren fünf Jahre aus.

Mit Roggen waren im Landwirthschaftsjahre 1898/99 189 340 ha bestellt, welche einen Ertrag von 706 306 hl oder 3,7 hl auf 9 Hektar lieferten. In den letzten fünf Jahren waren im Burch schnj von z07 g ha X 956 46 hi oder 1I4,1 hl per Hektar geernte worden. Die Roggenernte dieses Jahres hatte also vom Hektar nur 26,3 O/o des ar ,,, der früheren fünf Jahre er, fag.

Für Hafer waren von 1894 bis 1898 im Jahresdurch Inn 251 910 ha Ackerland in AÄnspruch genommen, wesche eine mittler Ernte von 4396 300 hl oder von 15,6 hl vom Hektar . hatten. Im heurigen Frühjahr waren 310 210 ha mit Hafer an

gebaut, von weichen zd gi ni oder 1 Kl vom Hektar geerntt?

g auß

Dag dies jaͤhrige ö in Hafer beziffert sich dem⸗

pisden SH. oso des fünfjährigen Durchschnittzertrages.

nach ri Hiapg. dessen Anbaufläche deim größten Wechsel unterliegt, ui (. en Herbst 38 260 ha bestellt gewesen. Die Ernte 6 ergab 150 289 l oder 42 hl per Hektar, während der Durch- hin; der' letzten fänf Jahre mit 10,5 hl. per Hektar angeführt wird. schn Sehr gering war der Ertrag auch beim Leinsamen, bon welchem ̃2ö S609 ha nur 12 130 hl oder 6 hl vom Hektar erzielt wurden, Uhl, bie Grnte der Jahre iss, 1s und 1zgs 6 =, hi

ergeben hatte.

Ernte und Getreidehandel in Bulgarien.

Varna, den 4. September 1899. Dag diesjährige Getreide ist n den Kreisen Varna, Schumla und Rasgrad fast überall eingeheimst len; der Drusch hat in einigen Gegenden bereits begonnen, er nan im allgemeinen jedoch durch die Anfang August niedergegangenen Malenbrüche sehr erschwert und verzögert. Nach den bisher hier eingelaufenen Erntenachrichten zu urtheilen, Nordost Bulgarien in dieser Campagne abermals eine Mißernte zeisen. e , ist in der Qualität besser als im Vorjahre ausgefallen; Duschproben ergahen, daß 1 hl etwa 75 kg wog, ein für hiesige FHethältnisse immerhin günstiges Resultat. Hafer und Gerste ergaben ein so geringes Quantum, daß es kaum ür den Lokalkonsum genugt. Hartweizen entspricht den gehegten Erwartungen nicht; der Aus—⸗ full darin beträgt etwa 50 /o. . Mais, der sich nach den reichlichen Regengüssen etwas gebessert u haben scheint, soll trotzdem keinerlei günstige Aussichten mehr n. hide Zufahren von neuem Getreide auß dem Innern des Landes haben zwar begonnen, jedoch sind die in den Exportzentren ab⸗ zeschlofsenen Geschäfte noch belangloz Ende August stellten sich die eise der einzelnen Getreidesorten pro Doppel ⸗Itr. franko Bord, wie folgt: Weizen. J n, ,. Gerste. 1 Die ausgeführten Mengen sind ganz unbedeutend. Die Nachrichten über die Weinlese lauten aus allen Be⸗ sirken schlecht, —; . Die frühere Trockenheit hinderte bereits die Entwickelung der Weinreben, überdies haben die durch Wolkenbrüche verursachten Ueber · schwemmungen einen großen Theil der besten Welngärten vernichtet, sodaß der hierdurch angerichtete Schaden im ganzen Weingebiet durch⸗ schnittlich etwa 35 0/0 betragen düfte. ; Die Viehweiden stehen infolge der anhaltenden Niederschläge jetzt

recht gut. .

Ernteergebniß in Dänemark.

Kopenbagen, den 8. September 1899. Die Ernte kann jetzt in ganz Dänemark als beendet angesehen werden. Das außergewöhn— lich trockene und sonnige Wetter der letzten Wochen ist besonders günstig dafür gewesen und hat bewirkt, daß das Korn weit eher unter Dach gebracht ist, als in früheren Jahren.

Soweit sich jetzt übersehen läßt, wird im Großen und Ganzen auf eine Mittelernte gerechnet werden können, wenn auch die Berichte aus den einzelnen Landestheilen sehr verschiedenartig lauten. Jeden falls dürfte der Ertrag infolge des günstigen Erntewetters sich besser stellen, als man zu Anfang des Sommer erwartete. Die Beschaffen heit des Getreides ist im allgemeinen verhältnißmäßig befriedigend, während die Menge, welche eingeerntet ist, mehrfach zu Klagen Ver⸗ anlassung giebt. ;

Das Qualitätsgewicht des Korns ist theilweise besonders hoch.

So wird z. B. berichtet, daß Weizen bei einer Probewägung 140,

Gerste 124 bis 125 Pfund holländisch gewogen hat. 2

Bel dem Sommerkorn wird allgemein über geringen Strohertrag rllagt, was im kommenden Winter für die Viehfütterung sehr nach—⸗ hälig werden kann.

Betrachtet man die einzelnen Kornarten für sich, stellt sich das Eigebniß für Weizen im allgemeinen am besten, während bei Roggen r die Qualität gut ist. Hafer ist wohl die Getreideart, welche überall am schlechtesten lohnen wird, während die Gerste bessere Er⸗ träge als erwartet wurde geben dürfte. Namentlich die Beschaffenheit der Malzgerste wird gelobt. .

Was die einzelnen Landestheile betrifft, so wird aus Jütland berichtet, daß man mit der Wintersaat zufrieden, mit der Sommersaat unzufrieden ist. Es ist zweifelhaft, ob man selbst bei Berücksichtigung der guten Beschaffenheit des Korns im Ganzen auf eine Mittelernte rechnen kann. Aus einzelnen Theilen Fühnens sprechen die Berichte sich recht gänstig über das Wintergetreide aus, von dem man mehr Als das Mittel erwartet. Auch von Langeland sowie von Lolland und Falster liegen befriedigende Berichte vor. Man schätzt die Ernte dort auf eine Mittelernte mit gater Qualität. .

Die Berichte aus Seeland variieren sehr. Theilweise ist man zufrieden, theilweise rechnet man auf eine gewöhnliche Durchschnitts⸗ ernte, theilweise aber auch wird nur ein geringfügiger Ertrag erwartet. Im Ganzen wird kaum eine Mittelernte erwartet, jedoch erhofft man auch hier von der guten Beschaffenheit des Getreides einen Erfatz für die geringe Menge. .

Nimmt man die Berichte aus dem ganzen Land zusammen, dürfte das Ergebniß im Großen und Ganzen, wie schon erwähnt, eine Mittelernte darstellen, wobei dag Wintergetreide vielleicht etwas mehr, das Sommergetreide etwas weniger alz den Durchschnitt geben wird. Charakterlstisch für die Gente wird dabei die gute Beschaffenheit des Korng bei geringer Menge fein.

Rüben und Kartoffeln stehen nicht besonders und werden kaum einen guten Ertrag geben können. Ebenso bieten die Weiden wegen des mangelnden Regent einen traurigen Anblick.

In Breslau begannen vorgestern die Verhandlungen des B. Ailgemeinen Vereintztagt der deutschen Landwirth⸗ chaftlichen Genoffenschaften unter Gen ng von nahezu

Delegirten aus allen Theilen Deutschlands. An denselben uhmen, wie die „Schlef. Itg.“ berichtet, auch der Geheime Ober- eglerungsrath Dr. Hermes als Vertreter des Ministers

Landwirthschaft, Domänen und Forsten, der Ober⸗ risident Fürst von Hatzfeldt⸗Trachenberg, der Landeshauptmann von deder, der Ober ⸗Bürgermeister Bender u. A. theil. Der Vorsitzende,

Ischienenen 1 Ehaigre andwirt heno ens gn von len berufen seien, und schloß mit dem die Verhandlungen reiche Früchte bringen 9 Der Ober Bürgermeister Bender begrüßte die 1 ammlung im Namen der Stadt Breslau. Die Leiter und Ver⸗ lter der , Städte seien gewohnt, in der Selbstverwaltung die . zu sehen, die am besten die Vinge fördern könne. Die Ge—⸗ e ens ge fte selen eine d . Kraft, und es sel erfreulich, daß 3 auf dem Lande der Gemelnfinn machtvolle Organifationen ge— affen habe. Tandeg, echnungerath Bauer auß Wien überbrachte Grüße der deutsch · Isterrei 1 en Genossenschaften. Ve olf auf wurde der Jahresbericht der Anwaltschaft des Allgemeinen BVerbandeg der deutschen landwirthschaftlichen Genossenschaften über

die Thätigkeit und die Entwickelung des Verkandes im Jahre 1898/99 erstattet, über die wir bereits in Rr. 214 d. Bl. eingehend berichtet haben. Sodann referierte Verbande direktor, Rittergutsbesitzer Plehn aus Gruppe über die Frage: Wie können , n , ,, . die schäd⸗ lichen Folgen des Austrittt ihrer Mitgkieder schüůtzen ?“ Es müsse näch Mitteln gesucht werden, welche die Genoffen fefter derhinden. Altz ein solches Mittel sei in erfter Linie zu empfehlen, starke Abschreihungen vorjunehmen und einen großen Reserve⸗ fondé zu schaffen. Aber absoluter Schutz für die Produktsv— genossenschaften werde hierdurch auch nicht geboten. Ein weiteres Mittel würde die Verlängerung der Kündigungsfrift für die Mitglieder auf fünf Jahre sein. Andere Mütel, wie Auferlegung eines Austrittsgeldes, seien von den Richtern abgelehnt worden. Der Redner schlug ferner vor, die Mitglieder zu ver= pflichten, innerhalb einer gewissen Zeit kein Konkurrenzunternehmen zu begründen,. Bei dem gegenwärtigen Stande der Gesetzgebung und der gegenwärtigen Auffassung der Richter könnne man nicht anders vorwärts kommen, als daß man eine Aenderung der Gesetzgebung anstrebe. Er beantragte die Annahme einer Resolution, in welcher die Anwaltschaft ersucht wird, einen Antrag! im Sinne seiner Außführungen beim Bundesrath zu stellen. Gutsbesitzer Gründer konnte den Ausführungen des Berichterstatters nicht beistimmen. Die Genossenschaft sei eine auf freiwilliger Leistung begründete Gesellschaft, bei der jeder Zwang von Schaden sei. Schon die jetzt bestehende Haftpflicht halte Bom Eintritt in die Produktip⸗ genossenschoften ab. Er bat, die Resolution abzulehnen. Landgerichtz⸗ rath Dr. Meisel erklärte sich gleichfalls gegen eine Verlängerung der Kündigungsfrist auf fünf Jahre und ersuchte, diese Frage noch weiter zu berathen. Nach kurzer Hesprechung, die sich mehr oder minder gegen den Antrag des Berichterstatters richtete, wurde der Antrag zu weiterer Berathung und Prüfung der Anwaltschaft überwiesen.

General Selretär Dr. Rabe aus Halle a. S. theilte „neue Erfahrungen über Bau, Einrichtung und Betrieb der genossenschaftlichen Kornhäuser“ mit. Nach einigen allge⸗ meinen Bemerkungen über Agrarkrisen und deren Folgen zäblte er die in Halle, Nordhausen, Erfurt und in der Altmark bereits bestehenden Kornhäuser auf. Einzelne Einkaussgenossenschaften gingen damit vor, im Anschluß an die Kornhäuser Getreideböden zu miethen. Es werde jetzt allgemein anerkannt, daß die Kornhäuser eine gute Verwerthung des Getreides berbeiführten. Eine Unteibilanz, mit der wohl sämmtlsche Kornhäuser zu rechnen hätten, sei also anders zu beurtheilen, als dies seitens der Gegner geschebe. Ein Minus des Kornhguses bedeute ein Plus in den Taschen der Getreideverkäufer. Trotz der Angriffe entwickele sich das Kornhaus in Halle fortgesetzt günstig. Das Lehrgeld, welches man habe zahlen müssen, werde bei der Neugnlage ven weiteren Kornhäusern gute Zinsen bringen. Die verschiedenen Angriffe, welche gegen das Kornhaus in Halle gerichtet würden, seien der beste Beweis dafür, daß die Lösung der Frage der Preisbildung für Getreide am rechlen Ende begonnen worden sei. Ein Bedürfniß sei es, daß die verschiedenen Kornhausgenossenschasten mit einander Fühlung nähmen, ramit . nicht, wie es seitenß der Molkereigenossenschaften geschehen sei, einander in einzelnen Städten Konkurrenz machten. Ver Absatz des Korn—⸗ hauses zu Halle habe sich zufriedenstellend entwickelt. Was den Lom bardverkehr anlange, so habe man geglaubt, daß derselbe sich bei der Kornhausgenossenschaft bald einbürgern werde. Aber die Kornhaus genossensckaft sei zu ihrem Bedauern nicht im flande gewesen, den Lombardmodus einzuführen, wie ihn die Preußische Zentral⸗ Genossenschaftskasse vorgeschlagen habe. Es müsse die Lom⸗ bardierung des Getreides erleichtert werden, und im Inter- esse des Staats sei es erwünscht, mit staatlicher Unterstützung auch weitere Kornhbäuser zu errichten, um immer über das nöthige Getreide verfügen zu können Der Redner stellte folgende Anträge: 1) Die genbssenschaftliche Verwerthung des Getreldes durch Errichtung von Kornhäusern erscheint zur Erlangung eines gesunden Absatzes und einer gesunden Preisbildung der Körneifrüchte erstrebenswerttz. ) Der Bau der Kornhäuser, sowie die Organisation und der Betrieb der Genossenschaften muß sich eng an xie wirthschaftlichen Ver⸗ hältnisse des einschlägigen Bezirks anschließen. 3) Eine Ver⸗ bindung der Kornhäuser, innerhalb eines Verbandsbezirks muß im Interesse der Erreichung der Liesen Organisationen ge= setzten Ziele und Aufgaben als erforderlich bezeichnet werden. 4) Es empfieblt sich, unter geeigneten Verhältnissen mit dem genossenschaft lichen Getreideverkauf auch den Ein- und Verkauf landwirthschaft⸗ licher Bedarfßartikel an die Mitglieder zu verbinden. 5) Die Be— leihung des Getreides in den Kornhausgenossenschaften in Form der Lombarddarlehen ist nach Möglichkeit zu erleichtern. 6) Da die all. gemeine Errichtung der Kornbäuser auch im Staatsinteresse liegt, so erscheint eine staatliche Unterstützung zur Errichtung weiterer Korn⸗ häuser in Form verzinslicher und amortisierbarer Darlehen auch für die Zukunft wünschenswerth. Ver iweite Berichterstatter, Ober ⸗Amt⸗ mann Ebhardt aus Lessendorf, gab eine geschichtliche Darstellung der Gründung des Kornhauses in Neusalz a. d. D. Das Gebäude sei bereits fertig, und die Maschinen würden gegenwärtig eingebaut. Das Kornhaus werde in vier bis sechs Wechen eröffnet werden. Es seien 4009 Antheilscheine gezeichnet. Auf 10 ha werde immer ein Antheilschein zu 19 (Haftsumme 100 M) genommen. Es sei die statutarische Bestimmung getroffen worden, daß das Mitglied auf je 10 ha je eine Tonne Getreide einliefern müsse. Der Redner befürwortete schließlich die Anträge des ersten Berichterstatters und wünschte nur, daß im Antrag 3 eine Verbin⸗ dung der Kornhäuser nicht nur innerhalb eines Verbandsbezirks, sondern aller Verbände unter einander als erforderlich bezeichnet werde. Dr. Zierold berichtete über die Thätigkeit der Kornhausgenossen⸗ schaften in Prmern. Die weiteren Redner, Verbandedirektor, Dekonomierath Johannssen aus Hannover, Rexeroth aus Cassel, Verbandsdinektor Heller aus Peitschendorf, rübmten die für die Land⸗ wirthe vortheilhafte Thätigkeit der Kornhäuser und unterstützten die Anträge des Berichterstatters, die schließlich mit dem obengenannten Zusatz ju Antrag 3 en blos angenommen wurden. Hierauf schloß der Vorsitzende die erste Hauptversammlung.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Der Ausbruch der Maul, und Klauensenche ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom städtischen Schlacht- Viehbofe zu Straßburg i. Els. am 14. d. M. und das Erlöschen derselben vom Schlacht⸗Viehhofe zu Mülhausen i. Els. an dem selben Tage.

Rumänien.

Die seilens der rumänischen Regierung aus Anlaß der in Ruß⸗ land aufgetretenen epidemischen Krankheit getroffenen Maßregeln sind noch, wie folgt, zu ergänzen:

Reisende, welche aus den nicht verseuchten Provinzen Rußlands in Rumänien eintreffen, unterliegen einer ärztlichen Untersuchung. Sie müssen außerdem mit einem von einem rumaͤnischen Konsulat visierten Paß verseben sein, welcher den Ort oder die Oitschaften angiebt, wo der betreffende Reisende sich während der letzten 20 Tage quf⸗ gehalten hat. Der Paß muß überdies einen Vermerk über den Gesundheitszustand in den in Frage stehenden Ortschaften mit Bezug auf die Epidemie enthalten. (Vergl. R. Anz.“ Nr. 215

vom 12. d. M.)

Nürnberg, 14. September. (W. T. B.) Die General⸗ versammlung des Deutschen Vereint für öffentliche Ge⸗ sundheitsflege beschäftigzte sich heute mit der Frage der An. stellung von Schulaͤrzten. Sämmtliche Redner betonten die Nothwendigkeit derselben in allen Schulen, auch in den Dorfschulen, und befürworteten die Einrichtung von Lebrkursen für Schul hygiene auf den Universitäten und Seminaren. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt.

London, 14. September. (W. T. B.) Der Times“ wirb aus Kapftadt von gestern , Der Prrmier · Minister Schreiner theilte im Gesetzgebenden Rath mit, im Küstenstrich von . nahe der Delagog Bai seien 42 Fälle von Pest fest⸗ gestellt worden, die sämmtlich tödtlich verlaufen feien

Petertburg, 14. September. (W. T. B.) In Er⸗ gänzung ihrer früheren Mittheilungen über die in Samara vor⸗ gekommenen Erkrankungen infeltiösen Charakters (vgl. Nr. 214 d. Bl.) macht die Antipesttommission bekannt, aus den en dem Prinzen von Oldenburg vorgelegten Berichten sei ersichtlich, baß die zweifelhafte Krankheit ausschließlich unter der Arbester⸗ bevölkerung vorgekommen sei und sich nach den unter dem Vorsi bes Prinzen von Oldenburg von den Professoren Wy reef (Kiem) und Tschistowitsch (St. Petersburg) ausgeführten pa hologisch⸗ anatomischen und bakterislogischen Untersuchungen als eine schwere, durch Komplikationen verstärkte Malaria erwiesen, mit der Beulen= pest jedech nichts gemein habe Die Quarantäne fei daher auf⸗ gehoben und Samara als seuchenfrei anzusehen.

Madrid, 15. September. (W. T. B.) Hier wurden 59 typhugartige Erkrankungsfälle festgestellt. Die Sterblichkeit ist jedoch eine sehr geringe.

Oporto, 15. September. (W. T. B.) Die Regierung 1. gin Sanitättz-Kordon, den sie für nothwendig erachtei, aufrecht.

Verkehrs⸗Anstalten.

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und verkehren nur an Sonn⸗ und Festtagen während der Coburger Theater⸗Spieljeit. Abth. b. Sonn und Festtags⸗Züge 651 und 652 zwischen Artern und Bretleben. Abth. 7. Züge 5il und 512 zwischen Erfurt und Straußfurt verkehren nur im Oktober, März und April. Abth. 8. Sonn, und Festtags⸗Züge 821 und 822 zwischen Großheringen und Eckartsberga. Abth. 9. Zug 36 (Erfurt Neudietendorf Ritschen⸗ bausen( —Kissingen), Zug 35 (Kissingen Ritschenhausen—Neudieten. dorf, Züge 873 und 874 zwischen Plaue und Ilmenau. Ab th. 19. Züge 566 und bö? zwischen Fröttstaͤdt und Georgenthal, b76 und 577 zwischen Walters hausen und Friedrichroda und 588 nur Sonn und Fest⸗ tags von Friedrichroda nach Fröttstädt. Abth. 11. Sonn und Fest⸗ iagszüge 379 Gera Köstritz, 378 Köstritz Weida, 381 Weida Gera. Abtb. 12. Züge 319 und 320 zwischen Saalfeld und Paulinzella, 317 und 318 zwischen Saalfeld und Blankenburg. Abt h. 165. Sonn und Festtagszüge 671 und 672 zwischen Naumburg und Frey⸗ burg a. U., Zug 674 Laucha Naumburg verkehrt erst vom 23. April 1900 ab. Abth. 18. Züge 489, 490 und Sonn⸗ und Festtags züge 492 und 493 zwischen Immelborn und Liebenstein, 485 und 486 nur Mittwochs, Sonn. und Festtags zwischen Immelborn und Salzungen, Zug 4753 nur Werktagät von Coburg nach Ebers⸗ dorf. Die Züge 735 und 736 zwischen Hildburghausen und Lindenau Friedrichshall verkehren Sonn⸗ und Festtags wie an den Wertitagen. Züge 729 und 730 zwischen Schleusingen und Themar verkehren nur an den Dienstagen. (Theater in Hildburghausen) Abth. 19. Züge 556 (Sonn und Festtags bis Luisenthah, 783, 784, 789, 790, 794 und 795, zwischen Georgenthal und Tambach, oh4 und 557 Sonn⸗ und Festtags zwischen Ohrdruf und Georgenthal, 5h und 5b Sonn und Festkags zwischen Luisen⸗ thal und Ohrdruf. Abth. 29 Zug 433 nur Sonn⸗ und Festtiags jwischen Blankenburg Großheringen, Züge 811 und 814 zwischen Großheringen und Camburg. Züge 877 und 878 nur Sonn- und Festtags zwischen Pößneck und Orlamünde. Abth. 22. Züge 367 und 368 zwischen Zeitz und Droyssig nur Sonn⸗ und Festtags. Abth. 24. Züge 6465 und 646 jwischen Frankenhausen und Bretleben, sowie 651 und 652 nur Sonn und Festtags. C. Andere wesentlichere Aenderungen: Abth. 2 Zug 244 fährt ab Er⸗ furt bereits 3 49, an Bebra 6,43 (ab Bebra 7, 02, Cassel 8, 85 bis S47, Warburg 10607 bis 10,11, an Paderborn 11,39). Zug 243 ver⸗ kehrt von Bebra bis Erfurt um 5 Minuten später als jetzt. Abt b. 4. Zug 7655 fährt ab Lauscha erst 12,15, ab Sonneberg L.-36, an Co- burg 2,21. Abth. 7. Zug 56g wartet in 86 den Anschluß vom Zuge 309 aus Richtung Ilmenau Saalfeld Arnstadt ab und fährt ab Ersurt 9, 16, an Nordhausen 1124. Abth. 8 Zug 818 verkehrt Sonn und Festtags in demselben Fabiplan wie Werktags. Zug 819 verkehrt wegen der späteren Lage des Zuges 509 von Straußfurt bis Cölleda 25 Minuten später. Abth. J. Zug 283 verkehrt von Suhl bis Meiningen wieder später, da derselbe in der gegenwärtigen Lage erheb⸗ lich geringere Benutzung findet und auf den Anschluß nach Bayern kein Gewicht zu legen ist. Zug 291 durchfährt die Stationen Haarhausen und Sülzenbrücken, dafür hält Zug 311 daselbst. Abth. 10. Wegen der früheren Lage des Zuges 244 Erfurt =-Bebra muß Zug b86 um 15 Minuten früher verkehren. Abt b. 15. Zug 662 Artern Naum burg erhält der Schulkinder halber wieder die ier Lage. Abt h. 18. Zur Verlängerung der Mittagspause in Lichtenfels fährt Schnellzug 182 eist 2,04 daselbst ab. Abth. 20. Zug 356 verkehrt wegen der früheren Lage auf der Strecke Zeitz -Gamburg zwischen hler und Großheringen gleichfalls früher. Zug 359 wartet in Großheringen den Anschluß vom Schnellzuge 10 aus Richtung Halle ab. Abth. 22. Der Fahrplan der Strecke Zeitz Camburg ist nach Benehmen mit den Interessenten anderweitig gestaltet.

Bremen, 14. September. (W. T. B. Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Halle“, v. d. La Plata kommend. 13. Sept. v. Vigo n. Bremen abgeg. „Prinz Heinrich“, v. Ost⸗Asien kommend, 13. Sert. v. Neapel n. Genug ahgeg. „Crefeld“ 13. Sept. in Bremerhaven angek. ‚Bremen“ 13. Sept., v. Bremen kommend. in New York angek. „Trave“ 13. Sept, v. Bremen kommend, in New Vork angekt. Lahn' 14. Sept.,, v. New Jork kommend, in Bremerhaven angek. „Saale“ 13. Sept. Reise v. Southampton n. New Jork n . t.

15. September. (W. T. B) Dampfer „Kaiser Wilhelm 11. n. Brasilien best. 14. Sept. in Antwerpen angek. Aller, n. New Vork best., 14. Sept. Punta Delgada passiert. Roland‘, n. Bal⸗ timore best., 13. Sept. .. Henry passiert. Mark“, v. d. La Plata kommend, 14. Sept. St. Vincent pvassiert.

Hamburg, 14. September. (W. T. . Hamburg ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Canadia', v. New Jork n. Stettin. 13. Septbr. in Kopenhagen angek. Bolivia 12. Septbr. in St. Thoma angel. Markomannia“ 13. Septbr. v. St. Thomas über Havre n. Hamburg abgeg. „Galician, v. New Orleang a. Hamburg, 14. Septbr. Dover passtert. ‚Bethania“ 13. Septbr. v. Baltimore n. urg M . 153. Septbr. v. Philadelphia n. n. abgeg. . ö

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v. Philadelphia n. Hamburg, 13. tbr. Seilly passiert. . 3 in Suez angek. Gir a“ 14. n, in ö

angek. ‚„Pennsylvania“! 14. Septbr. in Cuxhaven angek nor Vietorlaꝰ heute Dover passiert ö K

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