1899 / 230 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Sep 1899 18:00:01 GMT) scan diff

. Er st e Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 29. September

der Oelschuppen wurden mit großer Anstrengung gerettet; die Ge⸗

treidemuühle, die Stärkefabrit und das Magazingebkude sind dagegen niedergebrannt. Der Schaden ist nach der Danziger Zeitung“ auf 13 Million Mark zu schätzen.

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Dierste jn ebenen digu ö. 7 Versammlung, dies Auf die öffentliche folgte eine geheime

Der Verein für die Berliner Arbeiterkolonie Reinicken⸗ dorferstraße 36 a), der schon über 16 Jahre seine Thätigkeit in dieser Stadt außübt, und die durch ihn gegründete und geleitete Anstalt sind noch immer welten Kreisen unbekannt. Zu diesen gehören nicht nur Tausende, die häufig genug von Arbeitslosen um eine Unter stützung angesprochen werden, sondern auch die Arbeitslosen werden

Köln, 28. September. (W. T. B.) Bis heute Nachmittag 2 Uhr sind aus den Trümmern des eingestürzten Hauses in der Wolfstraße (vgl. Nr. 229 d. Bl.) 4 Todte hervorgezogen worden. Nach den Verletzungen muß der Tod fast augenblicklich ein⸗ getreten sein. Es liegen noch 6 Personen unter den Trümmern.

: Frau Herzog; Wellgunde: ainz; Norne: Frau Schumann ⸗Heink. irigiert.

Frãulein ,

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Gin großes Wohlthätigkeitskonzert veranstaltet, der Verein in häusliche Gesundheitspflege“ am 14. Oktober in der Kaiser⸗Wilhelm⸗Gedächtniß⸗Kirche, unter Mitwirkung des Philharmonsschen Chors (Dirigent: Siegfried Oche), sowie des bekannten Baritonisten Dr. Felix Kraus aus Wien. Auch Professor Dr. Reimann hat . Mitwirkung zugesagt. Der Billetverkauf (5 und 3 6) findet in der Hofmusikalienhandlung von Bote und Bock

(ELeipzigerstraße) statt.

Mannigfaltiges. Berlin, den 29. September 1899.

Dag Königliche Polizei⸗Präsidium. macht bekannt: Die hiesigen Cinwohner, welche fuͤr das Kalenderjahr 1909 außerhalb des Berliner Gemeinde Bezirtß ein Gewerbe lm Umherztehen be⸗ treiben wollen, werden in ihrem eigenen Interesse aufgefordert, das Gewerbe behufs Erlangung der Wandergewerbe⸗

cheine unverzüglich anzumelden. Die betreffenden Gesuche nd dem biesigen Königlichen Polizei Präsidtum einzureichen. Die von der letztgenannten Behörde ausgefertigten und der hiesigen Königlichen Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern, Ab⸗ ibeilung für Gewerbesteuer, übersandten Wandergewerbescheine sind demnächst bei der hiesigen städtischen Steuerkasse gegen Zahlung der in einem befonderen Schreiben der Steuer Wirektion bekannt gegebenen Steuer einzulßfen. Rur In länder, welche ausschließlich nicht selbst gewonnene rohe Erjeugnisse der Land. und Forftwirthschast, des Garten. und Sbstbaues, der Geflügel⸗ und Bienenzucht im Umher⸗ zieben feilbleten wollen und deshalb eines Wandergewerhescheines nicht bedürfen, haben die Ausfertigung des erforderlichen Gewerbescheins direkt bei der Königlichen Steuer⸗Direktion, Abtheilung für Gewerbestener, Kleine Präsidentenstraße Nr. 7, nachzusuchen.

Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer gestrigen Sitzung zunächst mit einem vom Stadtv. Meyer und Genossen ein gebrachten Antrag, dem Bürgermeister Kirschner für die Vertretung und Führung der Geschäfte des Ober⸗Bürgermeisters eine angemessene Entschädigung zu gewähren. Ueber diese Angelegenheit sollte ur⸗ sprünglich in geheimer Sitzung verhandelt werden, der Stadty, Meyer beantragte jedoch, es in öffentlicher Sitzung zu thun, und schlug vor, nachdem die Genehmigung hierzu ertheilt war, einen Ausschuß bon zehn Mitgliedern einzufetzen, welcher noch während der Sitzung seine Anträge zu ftellen habe; die Angelegenheit müsse vor dem 1. Oktober erledigt fein. Einstimmig beschloß die Versammlung demgemäß. Es folgte bie Berathung de Antrageg der Stadtvp. Singer und Genossen; „Die Versammlung wolle beschliehen, den Magistrat zu ersuchen, in Gemäß heit bon z 10h h Absatz Z der Gewerbeordnung ein Ortsstatut zu erlassen, durch welches für Berlin 1) die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handelsgewerbe an Sonn und Festtagen in Fabrik-, Speditions, Engros« und Bankgeschäften gänz⸗ lich untersagt wird, 2) die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handelsgewerbe an Sonn und Festtagen in Detail, geschäften und sonstigen Verkauftstellen auf drei Stunden eingeschränkt wird, mit der Maßgabe, daß die Beschäsftigung Vormittags 10 Uhr beendet sein muß.“ Nach kurzer Debatte, an welcher sich außer dem Antragsteller noch die Stadtvp. Ullstein, Krause und Wallach sowle der Bürgermeister Kirschner betheiligten, wurde der Antrag einem Ausschusse zur Vorberathung überwiesen. Der Stadtv. Meyer erstattete nunmehr den Bericht des Ausschusses über die Höhe der dem Bürgermeister Kirschner für seine außerordent⸗

zum großen Theil erst durch Plakate, welche in den Herbergen und Asylen angebracht sind, auf die Arbeiterkolonie auf⸗ merksam, gemacht. Beiden möchte die Anstalt gern dienen. Die Angesprochenen erhalten, wenn sie durch Zahlung elnes geringen Jahresbeitrages Mitglieder des Vereins werden, dag Recht, die An⸗ sprechenden der Anstalt zuzuweisen und ihnen dadurch bessere . zu gewähren, als durch Darreichung von Almosen. Die Arbeitslosen werden in der Kolonie auf längere Zeit mit Obdach, Verpflegung und

Arbeit versorgt, soweit solche vorhanden ist. Die ständigen Arbeiten der

Anstalt sind m, von Kisten, Bürstenwaaren, Flaschenhülsen und Zerkleinerung von Brennholz. Bei 66 Andrang von Arbeits- sosen, wie er um diese Jahreszeit regelmäßig eintritt, fehlt es freilich bald an hinreichender Beschäftigung für die um Aufnahme Bittenden. Deshalb ersucht die Verwaltung wiederum, ihr durch Entnahme von Brennhols, durch Zuweisung von Schreibarbeit und dergl. mehr die Möglichkeit zu schaffen, daß kein Arbeitsloser, der arbeiten will, wegen Mangels an Beschäftigung abgewiesen zu werden braucht.

Der „Verein von Freunden der Treptower Sternwarte“ schloß am Mittwoch Abend sein erstes Vereinsjahr mit einem Vortrag von Direktor Archen hold über Alte und neue Anschauun gen auf dem Gebiete der Kosmogonie“. Der Vorttagende erörterte aus der Kosmogonie der Babylonier und Egvypter die Stellung des Gottes Marduk und dessen Kämpfe mit der Göttin Tiamat. Ver egyptische Gott Heh, das indische Weltei und die Kosmogonie der Eranier und Phönizier wurden kurz gestreift. In allen Kosmogonien kehrt das Bestreben wieder, aus Rrelementen, zu denen früher fälschlich Wasser, Erde, Luft u. s. w. gezählt wurden, die Welt aufzubauen. Der Vgrtragende erläuterte alsdann die modernen Anschauungen über das Wesen des Urstoffs, aus dem sich nach Crooks alle chemischen Elemente aufbauen sollen. An der Hand zahlreicher Bilder von Nebelflecken und Sternhaufen wurden die Bildungsgesetze im großen Kosmos vorgeführt. Die zentrlpetalen und die zenttifugalen Kräfte bestimmen neben elcktrischen die Ge— stalten dieser großen Welten. Den spiralförmigen Nebeln verdanken wahrscheinlich die Kometen ihren Urspcung. Der Redner ver folgte welter die Bildung der Fixsterne aus den Nebelwelten und die der Planeten aus den Fixsternen und schloß sich an die Dar⸗ stellungsweise von Kant, Laplace, Fay, Helmholtz, Ritter an. Auch die Entstehung der Satelliten wurde kurz angedeutet. Zum Schluß führte er auß. wie man sich den Ersatz der Sonnenwärme vorstellt, die Jahr für Jahr in den Weltenraum ausgestrahlt wird. Kant sah die Suelle der Sonnenwärme in einem Verbrennungs-Vorgang, Buffon in der Stoßwirkung der auffallenden Meteore. Helmholtz hat jedoch ge⸗ zeigt, daß durch die fortschreitende Verdichtung der Sonne der Ersatz der Sonnenwärme am zwanglosesten erklärt wird. Eine Verkürzung des Halbmesserg der Sonne um 60 m genügt, um den Wärmeverbrauch für ein Jahr zu decken. Nach dem Vortrage wurde bei klarstem Himmel mit dem Riesenfernrohr der Andromeda⸗Nebel zum ersten Mal den Mitgliedern des Vereins gezeigt. Der Verein tritt mit 296 Mitgliedern am 1. Oktober in das zweite Vereinsjahr ein. Weitere Anmeldungen nehmen der 1. Vorsitzende, Direktor Archenhold, Treptower Sternwarte bei Berlin, und der Schatzmeister Julius Model, Berlin W., Thiergartenstraße 6 b, entgegen.

Während der Schulferien wird in der „Urania“ eine Reihe von Nachmittagt⸗Vorstellungen des neuen szenisch ausgestatteten Vor⸗ trags Der Sieg des Menschen über die Natur“ zu ermäßigten Preisen veranstaltet werden. Die erste dieser Vorstellungen findet morgen Nachmittag 4 Uhr statt.

Danzig, 28. September. (W. T. B.) Heute früh brach in dem ECtabliffement der Danziger Oel mühle“ eine Feuers⸗ brunst aus. Sechs Dampfspritzen waren in Thätigkeit; auch von der Kaiserlichen Werft wurde wirksame Hilfe geleistet. Um die Mit-

tagszeit gelang es, das Feuer zu dämpfen. Die Oelmühle selbst und

W. T. B) Das Rheinische

Koblenz, 28. September. e r

Pionier⸗Bataillon Nr. 8 fteht heute seit 75 Jahren hi

in Garnison. Die Stadt hatte aus diesem Anlaß reichen Flaggen⸗

Der kommandierende General, Seine Königliche

schmuck angelegt. nahm

oheit der Erbgroßherzog Friedrich von Baden, tittagZ die Parade über das Bataillon ab.

Mainz. Die 500 ährige Geburtstagsfeier des Er⸗

finders der Buchdruckerkunst wird im Juni 1900 hier glanwoll ,. werden. In Verbindung mit dieser internationalen Feier soll auch eine Ausstellung statifinden, die nach drei Gruppen ge⸗ ordnet sein wird. Die historische Abtheilung umfaßt Erzeugnisse der Druckkunft aller Zeiten und Völker sowie Druckgeräthe und Maschinen, aus denen die Entwickelung der Druckkunst von ihren ersten An⸗ fängen ab ersehen werden kann. Die graphische Abtheilung soll dagegen ein möglichst umfassendes Bild der Erzeugnisse der graphischen Kunste in ihrer heutigen Vollendung geben. Die dritte Gruppe, die Maschtinenabtheilung, wird die neuesten Maschinen und Geräthe zur Herstellung des Druckes, womöglich in Thätigkeit vorführen. An diese Ausstellung wird sich die Gründung eines Gutenberg⸗Museums anschließen. Die Gegenstände der historischen und graphischen Ab⸗ theilung finden im Mufeum Aufstellung, wodurch den Ausstellern keine Kosten erwachsen. Für die Ausstellungsobjekte der Maschinen⸗ Ab⸗ theilung wird jedoch eine mäßige Platzmiethe berechnet. Interessenten, welche die Maschinen: Abtheilung zu beschicken gedenken, sind gebeten, ihre Anmeldungen möglichst bis Ende Oktober d. Jan die Bürger⸗ meisterei in Mainz gelangen zu lassen. Der maschinelle Betrieb erfolgt durch Elektromotoren im Anschluß an das städtische Elektri⸗ zitätswerk, wofür den Ausstellern nur die Miethe der Elekmomotoren und der verbrauchte Strom berechnet wird.

Ham burg. 29. September. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht fand bei Wittenberge ein Zusammenstoß zwischen einem Viehzug und einem Güterzug statt, durch welchen eine erhebliche Störung der Gleise herbeigeführt wurde, sodaß die Züge von und nach Berlin nicht passieren konnten. Menschen sollen nicht verletzt, dagegen soll ein bedeutender Materialschaden entstanden sein.

Chartres, 28. September. (W. T. B.) Der von Le Mans . Eilzug entgleiste; Lokomotivführer und Heizer wurden getödtet.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Wien, 29. September. (W. T. B) Der Kaiser empfing heute Vormittag den aus Graz hier eingetroffenen Statthalter Grafen von Clary und Aldringen, sowie den früheren Minister von Körber und die Abgg. Funke, Pergelt, von Hochenburger und Dr. Lueger.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

bearbeitet von Paul Block. In Scene gesetzt von

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualitãt

gering

mittel

gut

Gezahlte

r Preis für 1 Doppelzentner

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niedrigster 16.

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Außerdem wurden am Markttage Epalte I) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppel zentner (Preis unbekannt

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Wetterbericht vom 29. September 1899, 8 Uhr Morgens.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp ced. in Millim

Wind.

Wetter.

Temperatur 50 C. 40R.

2 82

Bellmulet.

Aberdeen Christiansund Kopenhagen Stockholm Haparanda St. Petersburg

halb bed. bedeckt Regen Regen Regen halb bed. bedeckt

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halb bed. Regen heiter wolkig bedeckt , f. wolkenlos heiter

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Breslau

heiter wolkenlos wolkenl. ) halb bed. ) bedeckt ) wolkig bedeckl ) bedeckt bedeckt

e. d Aix .. .

) Abends und Nachts Regen. ) Gestern Gewitter. 3) Gestern Regen. ) Nachts Regen. ) Nachts

Uebersicht der Witterung. . anzen Gebiet ist der Luftdruck gleich mäßig vertheilt und daher die Luftbewegung schwach. Depressionen lagern westlich von Schottland

mittleren norwegischen Küste, s

Regen.

Auf dem

Ostsee und südlich von Luftdruck über dem Alpeng

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an der über der südlichen

Deutschland ist das Wetter ruhig, kühl und vielfach heiter; meistens ist Regen gefallen, 2 mm ju Magdeburg; an der Nordsee sowie in Süddeutschland fanden stellenweise Gewitter statt.

Deutsche Seewarte.

1 / Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ baus. 194. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Vierter Abend: Götterdämmerung in 3 Akten und 1 Vor⸗ spiel. Anfang 7 Uhr.

Schau spielhaus. 210. Vorstellung. Zum ersten Male: Rahab. Drama in 5 Aufzuͤgen von Rudolf von Gottschall. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. Anfang 74 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 195. Vorstellung. Tann⸗ häuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang? Uhr. Preise der Plätze: Fremden ⸗Loge 12 4, Orchester⸗Loge 10 S, 1. Rang 8 M, Parquet 8 , 2. Rang 6 S, 3. Rang 4 S, 4. Rang Sitzplatz 266 M, Stehplatz 1.50

Schauspielhaus. 211. Vorstellung. Torquato Tasso. Schauspiel in 5 Aufzügen von Wolfgang von Goethe. Anfang 74 Uhr.

Neues Opern⸗Theater. Sonntag, den 1. Oktober: Madame Saus GEne. (Napolson J.:. Herr Gustav Kober, als Gast.) Der Billetverkauf hierzu findet im Königlichen Opernhause statt.

Deutsches Theater. Sonnabend: Cyrauo von Bergerae. Anfang 75 Uhr.

Sonntag, a g. 2 Ubr: Fuhrmann

enschel. Abends Uhr: Zum ersten Male

in glückliches Paar. Lustspiel in 3 Akten von Hermann Faber.

Montag: Rosmersholm.

. Theater. Sonnabend: Doll. onntag, Nachmittags 25 Uhr: Der arrer von Kirchfeld. Abends 74 Uhr: 1

Schiller · Theater. (Wallner Theater) Sonn · abend, Abends 8 Uhr: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Die Ehre. Abends 8 Uhr: Nora.

Montag, Abends 8 Uhr: Nora.

Theater des Westens. (Opernhaus.) Sonn, abend: Volksthümliche Barstellung zu halben Preisen: Martha, oder: Der Markt zu Nichmond.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Waffenschmied. Abends 73 Uhr: 3. Gast⸗ spiel von Signorina Franceschina Prevosti. Der Barbier von Sevilla.

Montag (3. Montag ⸗Abonnements⸗Vorstellung): Undine. .

Lessing · Theater. Sonnabenb: Zum ersten Male: Als ich wiederkam ... Lustspiel in 3 Auffügen von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg.

Sonntag: Als ich wiederkam ...

Montag: Vorletzter Duse⸗Abend: La Moglie di Claudio. (Das Weib des Claudius.)

Neunes Theater. Schiffbauerdamm 4a. Sonn⸗ abend: Colinette. Lustspiel in 4 Akten von G. Lenstre u. G. Martin. Uebersetzt und bearbeitet von Alfred Halm. Anfang 75 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 5 Uhr: Zu halben Preisen:

Tartuffe. Sonntag, Abends 75 Uhr: Colinette. Montag: Colinette.

Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten · burg. Sonnabend: Der Schlafwagen · Coutroleur. (Le Contröleur des Wagons-Lits] Schwank in z Akten von Alexandre Bisson. Vorher: Zum Einsiebler. Lustspiel in 1 Akt von Benno Jacobson. Anfang 74 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr; Zu halben Preisen: Jugend. Liebesdrama in 3 Akten von Max Halbe.

Sonntag, Abendtz 73 Uhr: Zum 9 ' .

frankrei während der biet am höchsten ist. In

Montag: Dolly.

Jassse en. (Monsieur chasse.) wank in 3 Atten von Georgeg Feydeau. Uebersetzt und

Sigmund Lautenburg. Vorher: Zum ersten Male: Familien ˖ Souper. Schwank in 1 Akt von Benno Jacobson. Regie: Guftab Rickelt. Montag und folgende Tage: Vorher: Familien ⸗Souper.

Thalin · Theater. Dreedenerstraße 72 / 3. Sonn abend: Der Platzmajor. Gesanggposse in 3 Akten von Jean Kren und Alfred Schönfeld. Musik von Gustav Wanda. Anfang 74 Uhr.

onntag lund folgende Tage: Der Platzmajor.

ö /.

Familien⸗ Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else Graupensteln mit Hrn. Kaiserl, Bankvorsteher und Oberleut. d. 2. Franz Ebert (Leipzig Uerdingen a. Rh.). . . a,, ,, . Dberleut. z. S. Fritz von Bülow mit Aenny Gräfin von Schlieffen (Drölitz).!— Hr. Oberleut. von Kaphengst mit Frl. Lissy von Frogh (Merseburg). = Sr. Oberleui. Willy Zick⸗ hardt mit Frl. Emma Karmann (Schwetz. Weich seh. Hr. Major Max Sieg mit Frl. Margarethe Sieg (Berlin). Hr. Stabzarzt Dr. Hugs Voll⸗ rath mit Frl. Marie Schütze (Hannover). Geboren: Ein Sobn: Hrn. Leut. Hugo Frhrn— von Eickstedt (Berlin). Gestorben: Hr. George von Simpson⸗ Georgenburg eorgenburg). 4 Landrath Richard Haldy aus Ley). 9. Sanitätgrath Dr. Hermann laschko . Fr. Thekla von Münch⸗ haufen, geb. von Münchhausen (Herrengosserstedtz⸗ 5 . y 2 6 in m nie eff

räfin Lippe Unter ⸗Riesingen). . dame Antonie von dien . Lindom).

Jagdsreuden.

Verantwortlicher Redakteur. J. V.: von Bojanowski in Berlin. Verlag der Expedition (Scholi) in ö Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verla Anstalt r rent , . Nr. 32.

Sechs Beilagen

leinschließlich Böͤrsen Beilage.

Geldern.

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Breslau.

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11,70 11,50 10,80 14,00

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Bemerkungen.

Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein

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1440 11,46 11 96 1156 12836 15. 56

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1511 13,5 11396

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15,00 16,00 16,11 16,20 14,50

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e i ze n. 14.70 16, 00 14,20 16, 10 15,50 14,80

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149

16, 60 1466

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14,40 11,50 11.20 11,40 12,80 13,50

1240 13, 00 15,00 14 50 12,50 11,90 11,60 1420

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13, 00 13, 00 14,60 11,60 11,40

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& 0, SO 8&0 eo S0 S S6ο0

S S0 Ss, So 8 so 80

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet t Tt Der Durchschnittspreis wird aus den * unabgerundeten Zahlen berechnet. unkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehl

Statistik und Volkswirthschaft.

Generalversammlung des Vereins für Sozialpolitik. 1J1.)

Am Mittwoch fand die dritte und letzte Sitzung der General. versammlung des Vereins für Sozialpolitik in Breslau statt. Sie war der Fortführung der Verhandlungen über die Ent wickelungstendenzen im modernen Detailhandel ge⸗ widmet. Der erste Spezialreferent, Professor Dr. Rathgen (Marburg), skinterte, wie wir der „Schles. Ztg.“ entnehmen, daß Wesen und die Enistehungsgeschichte der Konfumvereine und krörterte ihre Vorzüge: Erziehung der Mitglieder zur Baarzahlung, aine⸗ und saubere Behandlung der Nahrungsmittel, Ersparnisse nfolge des Einkaufs im Großen und der billigeren Verwaltung big. w. Hieran knüpfte sich die Frage, wie der Verein diese Erspar— hisse den Mitgliedern jugaänglich machen solle. Stelle er die, Ver⸗ aufspreise möglichst niedrig, dann werde seine Konkurrenz für die

einhändler außerordentlich gefährlich; aber dieses Verfahren sel längst n eren und heute werde der Verkauf zu ortsüblichen Preisen und Vertheilung der Ersparnisse an die Mitglieder nach Maßgabe ihrer

gu iu e vorgenommen. In Veutschland kämen durchschnütlich etwa r

f „ᷣẽjährliche Rückgewähr auf den Kopf des Mitgliedes, und das sei h ö kleine Haushaltungen ein wichtiger Betrag, um die Wirth Hat in Ordnung zu balten. Die ersten großen Konsumwvereine in leut chland seien in den sechziger Jahren aus einer etwas klein . erlichen Atmosphäre heraus als reine Wohlfahrtgeinrichtungen

anden, ein zweiter Typus solcher Vereine sei in den achtziger ahren aus den Kreisen der gewerblichen Arbeiter hervorgegangen und

) S. die Nrn. 228 und 229 des R. u. St. A.

großen

umschlie sie wirkl

mögen.

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schließlich, da

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habe

diesen

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Vereinen

h ng, kung

gedeihe trotz des Widerspruchs der sozialdemokratischen Führerschaft gegen solche angeblich werthlose soziale ‚Palliativmittelchen .. Aufschwung der beschränkten Haftbarkeit durch das Genossenschaftsgesetz von 1889 sowse das von ihrer Gegnerschaft herbeigeführte Verbot des Ver⸗= kaufs an Nichtmitglieder gebracht, durch das viele Kunden sich nun erst zum Beitritt genöthigt säben. Einen besonders wichtigen Vortheil der Konsum vereine erblickte der Redner, wie er näher ausführte, in der durch sie herbeigeführten Neubelebung des genossenschaftlichen Geistes, in der gemeinsamen Arbeit der Mitglieder und der durch die Vereine gebotenen Gelegenheit zur Entwickelung organisatorischer Talente. Weiterhin meinte der Redner, daß man die Konsumpereine mit Unrecht als groß. kapitalistische Betriebe bezeichne, denn ihr Betriebskapital bestehe aus lauter kleinen Einlagen, die auch nicht am Gewinn betheiligt seien, sondern nur verzinst würden. Auch könne man nicht sagen, daß sie den Mittelstand ruinierten, der doch noch ganz andere Interessengruppen e, als nur die Kolonialwaarenhändler. Unleugbar seien ja durch che und vermeintliche Schwierigkeiten für einen Theil der Detail händler entstanden, aber die Grundstimmung bei diesen sei die, daß man überhaupt jede Konkurrenz als etwas Ungehöriges betrachte. Hinsichtlich der Besteuerung der Konsumvereine trat der Redner für die vom letzten e n. Städtetage gefaßten Beschlüsse ein und bemerkte

man wirklich rationelle und zweckmäßige wirthschaft⸗ liche Gebilde auf die Dauer nicht unterdrücken könne; daran würden auch die Kampforganisationen der Detailhändler nichts zu ändern ver⸗

die

Der Syndikus der Handelskammer in Hannover Dr. Rocke er⸗ zrterte namentlich die Aufgaben und die wirthschaftliche Nothwendig⸗ keit des Zwischenhandels und wandte lig häuser, bei denen das alte Wort billig feiere. Man werde die Be äusern etwas Typisches sei,

dann gegen die und schlecht“ seine Auf⸗ daß Unreellität in den eines verhältnißmãßig

Einen Einführung

aaren⸗

großen Theils derselben nicht von der Hand weisen schlecht besoldete Personal der ere ad! sei . der jozialdemokratischen Agitatoren zugänglich gewesen, während bisher die Kommis sich im allgemeinen ablehnend verhalten hatten. Der Redner befürwortete die Ginführung einer Kampfsteuer gegen die Waarenhäuser. Den Konsumvereinen gegenüber nahm der Redner eine freundlichere Stellung ein; er wandte sich nur gegen die Be⸗ theiligung von Beamten an der Leitung solcher Verelne. Beim Kleinhandel sei nicht ein Röückgang, fondern im Gegentheisf ein ber mäßiges Anwachsen zu konstatieren freilich nicht beim sogenannten sollden Kleinhandel, fondern nur bei denjenigen Elementen, die der e f gr rr , , 4 als ‚Eintagefliegen und pro- enzen“ bezeichnet habe, ö 1. z e, deren Wiederverschwinden nur n der allgemeinen Erörterung ergriff zunächst Kaufma = Stadtyerordneter O. J. Kaiser als Vertreter 3 ben mn Hern zum 8e des Handels und Gewerbes das Wort, um vornehmlich den Ausführungen des Professors Sombart (s. die gestr. Rr. d. 16 entgegenzutreten. Die von diesem dargelegten Entwickelungs tenden zen seien bereits von der Kaufmannschaft begriffen worden, und diese gebe sich Mühe, den Anforderungen der Neuzeit möglichst zu entsprechen; nur binsichtlich der neuen „Weschäfteprinzipien⸗ dürfte wo mancher der Berufsgenossen des edners erklären er eine jolche. Reklame, wie sie die Waarenbänser berthltben. nicht mitmachen möge. Aber dennoch . in Breslau der Detall handel unter der Konkurrenz der Wagrenhäuser und des Konsumberelns

chwer zu leiden, und da sei es wohl seine

en. Der Redner verkenne ni 3 die m,, eschaffen hätten; der Arbeiterschaft gönne man auch dem einen . aber für rei te seien sie 53

Bedürfasß, und fie follten deshalb auch nul in ger

fange zugelassen werden dürfen. Von den vielen *