. n 6 zu im Kreise Mayen durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Koblen Rr. I8
S. 269, ausgegeben am 21. September 1558 . 2 der Allerhöchste Erlaß vom 1. Juli 1899, durch welchen der Gemeinde Bertrich das Recht verliehen worden ist, zum Zwecke der Anlegung einer Wasserleitung die auf mehreren Grundstücken ruhende Wiesenbewässerungsdienstbarkeit abzulssen sowie das zur Durchlegung der Wasser ,,, . , Grundeigenthum mit einer dauernden Beschraͤnkung zu belasten und, fowelt dies erforderlich ist, auch zu eiwerben, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Koblenz Nr. 388 S. 272, ausgegeben am 21. September 18959
3) das am 16. Juli 1899 Allerhöchst volljogene Statut für die Ent- und Bewässerungsgenossenschaft des unteren Harbecke Thales zu Medebach im Kreise Brilon durch das Amtsblast der Königlichen . zu Arnsberg Nr. 34 S. 489, ausgegeben am 26. August
7
4) das am 26. Juli 1899 Allerhöchst vollzogene Statut für dle Drainagegenossenschaft zu Bleidenstadt im Untertaunuskreise durch das Amttzblatt der Königlichen Regierung zu Wiesbaden Nr. 35 S. 321, ausgegeben am 31. August 1898
5) das am 2. August 1899 Allerhöchst vollzogene Zusatzstatut für den Hennersdorfer Deichverband durch das Amtsblatt der Königlichen n,, zu Oppeln Nr. 34 S. 268, ausgegeben am 25. August
6) der Allerhöchste Erlaß vom 10. August 1899, betreffend die Verleihung des Rechts zur Chausfeegelderbebung an den Kreis Leobschütz für mehrere von ihm erbaute K. durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung ju Oppeln Nr. 366 S. 277, ausgegeben am 8. September 1899;
7 der Allerhöchste Erlaß vom 17. August 1899, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Nassauische Kleinbahn⸗ Aktien n zu Berlin zur Entziehung und zur dauernden Be— schränkung des zum Bau und Betrieb einer Kleinbahn von St. Goars— hausen nach dem Bahnhofe Zollhaus der Eisenbahnstrecke Wiesbaden — Diez mit Abzweigung von Nastätten nach Oberlahnstein erforderlichen Grundeigenthums, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Wiesbaden Nr. 37 S. 336, ausgegeben am 14. September 1899;
8) der Allerhöchste Erlaß vom 17. August 1899, durch welchen n worden ist, daß der 2 000 000 M betragende Rest der nleihe, zu deren Aufnahme im Betrage von 46560 060 M die Stadt Wiesbaden durch das Allerhöchste Prlvilegium vom 7. März 1898 ermächtigt worden, nach Wahl der städtischen Behörden mittels Aus—⸗ abe von zu 39 oder zu 4 Gο verzinslichen Anleihescheinen erfolgt, urch das Amtsblatt der Königlichen Reglerung zu Wiesbaden Rr. 38 S. 341, ausgegeben am 21. September 1899;
9) das Allerhöchste Privilegium vom 23. August 1899 wegen Aus⸗ fertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine des Kreises Kosten im Betrage von 1 100 900 S durch daz Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Posen Nr. 38 S. 457, ausgegeben am 18. Sep⸗ tember 1899,
10) das Allerhöchste Privilegium vom 2. September 1899 wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Stadt Mülheim a. Rhein im Betrage von 5 000 000 ½½ durch das Amts- blatt der Königlichen Regierung u Köln Nr. 39 S. 375, ausgegeben am 27. September 1899.
Nichtamtliches
Deutsches Reich.
Prenß en. Berlin, 13. Oktober.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern Abend von 6 bis 8 Uhr im Neuen Palais den Vortrag des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Staats-Ministers Grafen von Bülow und empfingen heute Mittag 121½ Uhr im hiesigen Königlichen Schlosse den Gesandten der Republik Haiti Jean Joseph Dalbémar in Antritts-Audienz.
Die . ausgegebene Nummer des „Marine⸗ ,,, atts“ veroffentlicht folgende Allerhöchste
rdre:
Ich bestimme hierdurch: Die unter dem 20. März 1899 erlassene Verordnung über die Ehrengerichte der Offiziere in ber Kaiserlichen Marine ist, wie folgt, zu ergänzen: 15 8 7. In Tsintau ist ein gemeinsameg Ehrengericht für die im Kiautschougebiet lommandierten Offiziere zu bilden. 2 5 11. Das Ehrengericht über Kapitänleutnants oder Hauptleute und Subalternoffiiere in Berlin wird geleitet von dem ältesten Kontre⸗ Admiral oder Kapitän zur See welcher sich in einer Immediatstellung nicht be— findet. Das Ehrengericht in Tsintau wird geleitet von dem nächst dem Gouverneur ältesten Stabsoffizier. ) 5 11. Wäbrend des Kriegszustandes ist jeder Divisionschef zur Bildung eines Ehren- gerichts über Kapitänleutnants oder Hauptleute und Subaltern⸗ offiztere innerhalb seines Befehlsbereichs berechtigt. 4) § 12. Die Ghrengerichte über Stabsofftziere in Kiel und Wilhelmshaben werden
eleitet von dem nach dem Stationgchef ältesten Seeoffister aus dem efehlsbereich des betreffenden Stationschefs. 5) 5 12. Welchem Ehrengericht Stabgoffiztere zugewlesen werden sollen, welche infolge ihrer dienstlichen Stellung einem der hier angeführten Ehrengerichte nicht unterstellt sind, werde Ich jedegmal besonders bestimmen. 6) § 20. Die Flaggoffiziere nehmen an der Wahl des Ehrenraths der Chrengerichte über Siabtzoffiziere theil. 7 § 28. Der Infspekleur des Bildungs- wesens der Marine erhält die Berechtigung, das ehrengerichtliche Ver⸗ 3 über einen Kapitänleutnant oder Hauptmann und über einen ubalternoffttier anzuordnen, desgleichen der Gouverneur im Kiautschou— ebiet im Bereich des Chrengericht, in Tsintau. 8) 5 46. An der pruchsitzung eines Ehrengerichts über Stabtzoffizlere haben auch die eff ier der zu demselben gehörenden Marinetheile theiljunehmen. ie haben hiernach die weitere Bekanntmachung an die Marine zu veranlassen. Jagdhaus Rominten, den 30. September 1899.
Wil helm. An den Reichskanzler (Reichs Marineamh.
n der am 12. d. M. unter dem Vorsitz des Staate⸗ Ministers, Staatssekretärs des Innern Hr. Grafen von , abgehaltenen — des
undesraths wurden der Entwurf von Ausführungs⸗ um 8 25 des gen. uͤber das Ilan rech
der Kauffahrteischifft vom 22. Juni 1899, der Entwur eines rzneibuchs für das Deutsche Reich (vierte Ausgahe), sowie der Antrag, betreffend die ,, . der Kasse des Rechnungshofs für das Rechnungsjahr 1897, den zuständigen 6 ssen überwiesen. Die Ueberweisung eines Arbeitsplatzes bei der Zoologischen Station in Rovigno
bestimmungen
. ee e lig genehmigt. Außerdem wurde äber ver, . . , , . , sowie über Eingabe ö
n Beschluß gefaßt.
Das Staats⸗-Ministerium trat heute Nachmittag 3 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Platz 11, unter dem Vorsit des Minister⸗Präsidenten . zu Hohenlohe zu einer Sitzung zusammen.
Der hiesige Herzoglich braunschweigische Gesandte Freiherr von Cramm⸗Burgdorf ist vom Urlaub nach Berlin zurück— gekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder über⸗ nommen.
Großbritannien und Irland.
Die Depesche des Staatssekretärs für die Kolonien Chamberlain an den Goöuyerneur der Kapkolonie Sir Alfred Milner, in der die Antwort auf das Ultimatum Transwagls ertheilt wird, lautet dem „W. T. B.“ zufolge:
Die Regierung Ihrer Majestät erhielt mit großem Bedauern die peremptorischen FTerderungen der Regierung der Südafrikanischen Republik, die in Ihrem Telegramm vom 9. d. M. übermittelt sind. Theilen Sie der Regierung der Südafrikanischen Revublik als Ant⸗ wort mit, die Bedingungen seien derartig, daß die Regierung Ihrer Majestät es für unmöglich erachte, über dieselben zu diskutieren.
Frankreich.
Der Legations⸗Sekretär bei der Gesandtschaft Transvaals in Paris, Jonkheer van der ha even hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern die französische Regierung offiziell davon benach—⸗ richtigt, daß seit Mittwoch Abend zwischen der Südafritanischen Republik und Großbritannien der Kriegszustand bestehe.
Durch eine Verfügung des Kriegs⸗Ministers de Galliffet wird den Offizieren aller Grade das Tragen von Zivil ver— boten; ausgenommen sind nur die auf Urlaub befindlichen und die zur Garnison Paris gehörigen Offiziere, sobald sie nicht im Dienst sind.
Das Zuchtpolizeigericht hat Sebastien Faure wegen Anstiftung zu der Kundgebung auf der „Placs de la République“ am 20. August zu zwei Monaten Gef ngni und zwei Personen, Namens Turm an und Dujgrbin, welche in der „Rue des Boulets? den Polizeikommissar verwundet haben, zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt.
Niederlande.
Auf den Wunsch der Regierung der Südafrikanischen Republik hat, wie ‚W. T. B.“ meldet, die niederlaͤn dische Regierung eingewilligt, daß der nie derländische Konful in London mit der Vertretung der Interessen der in England lebenden Staatsangehörigen von Transvaal betraut werde.
Türkei.
Nach einer Meldung des Wiener, Telegr.⸗Corresp.Bureaus“ aus Konstantinopel soll der armenische Patriarch mit den letzten Zugeständnissen an die Armenier nicht ganz zufrieden sein und die offizielle Mittheilung über dieselben abwarten, um erst dann eventuell seine Demission zurückzuziehen.
Serbien.
Die Skupschtina hat, wie ‚W. T. B.“ berichtet, gestern die Handelskonvention mit der Türkei angenommen.
Bulgarien.
Der frühere Unterrichts⸗Minister Iwantschow hat, wie W. T. B.“ meldet, folgendes Kabinet gebildet: Iwantfchow Minister⸗Präsident und Ministerium des Auswärtigen, Radoslawow Inneres, der Präsident der Sobranje Vaschow Unterricht, Tennew Finanzen, Natschowitsch Handel und Ackerbau, Tontschew öffentliche Arbeiten, Peschew Jusliz, Paprikow Krieg.
Schweden und Norwegen.
Das Regierungsblatt „Posttidning“ veröffentlicht, wie W. T. B.“ meldet, heute in einer Extra⸗Ausgabe das Protokoll der Sitzungen des aus schwedischen und norwegi⸗ schen Mitgliedern zusammengesetzten Staatsraths vom 8. und 11. d. M. Nach dem Protokoll erklärte der König im Staatsrath, er bedauere den Beschluß des norwegischen Storthing, betreffend die Einführung der reinen norwegischen
lagge, da das Unionszeichen der Flaggen das Zeichen der leichberechtigung beider Nationen sei; jedoch werde er, da der Beschluß vom Storthing dreimal gefaßt worben sei, sich nicht weigern, der Veröffentlichung des Flaggengesetzes zuzustimmen.
Amerika.
Nach einer amtlichen Mittheilung sind dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Me Kinley zahlreiche Petitionen zugegangen, welche ihn um seine Vermittelung in den Streitig⸗ keiten zwischen Großbritannien und Transvagl ersuchen, n. auch Petitionen, welche ihn auffordern, bei Abstellung der Klagen der Uitlander mit Großbritannien zusammenzuwirken, und schließ⸗ lich noch Petitionen, welche ihn eisuchen, den Buren Beistand zu leisten. Es heißt, der Präsident beabhsichtige nicht, in irgend einer Richtung Schritte zu thun, und werde auch seine Vemittelun nicht anbieten, solange er nicht davon verständigt werde, kr beide Theile dieselbe annehmen würden. Wenn indessen, wie er nicht hoffe, die Feindseligkeiten nicht mehr vermieden werden könnten, so würden seine Bemühungen darauf gerichtet sein, die amerikanischen Interessen zu schützen.
Afrika.
Die „Times“ erfährt, daß der Präsident des Oranje⸗ Freistaats Steijn ai eine von dem Gouverneur der Kap⸗ kolonie Sir Alfred Milner an ihn gerichtete Anfrage die formelle Mittheilung gemacht habe, daß der Oranje⸗Freistaat mit der Gaben fc Republik gemeinschaftliche Sache machen werde.
Vorgestern hat, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, der Präsident Steijn eine Proklamation erlassen, in welcher er die Bürger des i , tz auffordert, der Schwester⸗ Republik bei dem Widerstande gegen den An vfff eines krupel⸗
Verwande, gesucht , , dhe
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Trunksu
losen Gegners Hilfe zu leisten, welcher schon lange nach einem
habe, um die Afrikander zu vernicht aeg Ausdruck, daß Het den Hachten
wie dasselbe Bureau weiter he⸗ richick, am. äihittwoch Nachmittag um 5 Uhr das tr eg? recht proklamiert worden. Der britische diplomatische Agent ,,, Greene hat sich am Mittwoch Nachmittag in seiner Eigenschaft als Privatmann von dem Praͤsidenten Krüger und den Spitzen der Behörden verabschiedet und mit seinen Beamten gestern mittels Sonderzuges Pretoria ver— lassen. Der dortige Konsul der Vereinigten Staaten hat den Schutz der britischen Interessen in Trans vaal über— nommen.
Wie das „Meuter sche Bureau“ aus Kapstadt meldet, hielt der Premier⸗Minister Schreiner gestern in der Gesetz⸗ gebenden Versammlung eine Rede, in welcher er das Land, die Presse und die Nation eindringlich auffordert, den Frieden zu bewahren.
Das in Kaystadt erscheinende Blatt „Argus“ berichtet, daß am Mittwoch Abend alle verfügbaren Truppen des Kapflädter Bezirks nach dem Eisenbahn Knotenpunkte De Aar ab— gehen sollten.
Lecil Rhodes ist gestern in Kimberley eingetroffen.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird ferner aus Ka pstadt vom gestrigen Tage gemeldet, daß der Telegraphendraht bei Maribogo, 40 . Meilen südlich von Mafeking, zer⸗ schnitten worden sei. Aus Vryb urg wird gemeldet, daß gestern Nachmittag eine Abtheilung Buren den Grenzzaun niedergerissen und, nachdem sie gegen die Eisenbahn vorgerückt sei, die Tele— . hendrähte zerschnitten habe. 2000 Buren hielten jetzt die
3 besetzt.
Nach einer Meldung aus Durban haben die Buren die Station Albertina, welche Eigenthum der Natal⸗-Staatz⸗= eisenbahn ist, aber im Oranje⸗Freistaat liegt, genommen. Die Erregung in Ladysmith nehme zu, die Truppen seien bereit, auf Befehl sofort vorzugehen.
Die gestern Abend erschienenen Londoner Blätter melden, daß die Buren am Mittwoch Abend sofort nach Ablauf der in dem Ultimatum gesetzten Frist Laings Neck besetzt hätten. Sie rückten jetzt in großen Massen in Natal ein und besetzten die , ,
Der „Agenzia Stefani“ wird aus Pretoria vom gestrigen Tage berichtet, daß eine Versammlung von dort ansässigen Italienern den Beschluß gefaßt habe, dem Kampfe durchaus fern zu bleiben.
be . 1
n Pretoria i
Statiftik und Volkswirthschaft.
Die Ehescheidungen in Berlin und ihre Ursachen.
Mißliche Verhältnisse in breiten Arbeiter- und Handwerker⸗ schichten der Großstädte werden oft auf die mangelhafte Beschaffen⸗ heit der Kleinwohnungen als Hauptursache zurückgeführt. Weit mehr aber ist der eigentliche Kern solcher Verhältnisse in dem zu suchen, was sich innerhalb der vier Wände abspielt, in dem Fam il ien= leben. Dieses ist oft trostlog; denn es fehlen ibm alle Faktoren, die für sein Gedeihen durchaus nöthig sind. Eine Be⸗ stätigung findet diese Ansicht in der von Jahr zu Fahr zunehmenden Zahl der Eh escheidungen. Für Berlin ist soeben vom städtischen Statistischen Amt eine detaillierte Zusammenstellung der Chescheidungen für die Jahre 1895 und 1896 veröffentlicht worden. Danach belief sich die Zahl der Ehescheidungen in Berlin im Jahre 1895 auf 1376, im Jahre 1896 auf 1391. Ba jede Ghescheidung zwei Geschiedene er⸗ giebt, so wurde die Zahl der geschiedenen Personen in Berlin im Jahre 1895 um 252, im Jahre 1896 um 27582 vermehrt. Diese Per⸗ sonen gehören in der Hauptsache den unteren Ständen an. Von den 1391 geschledenen Männern des Jahres 1896 waren 1020 dem Gewerbe, 186 dem berufslosen Arbeiterstande und nur 135 dem Beamtenstande und höheren Berufen angehörig. 27 Männer waren ohne Beruf, und bei 23 war der Beruf nicht zu ermitteln. Von den geschiedenen 138 Männern befanden sich im Alter von 19 bis 25 Jahren 25, von 26 bis 30 Jahren 211, von 31 bis 35 Jahren 350, von 36 bis 45 Jahren 516, von 46 bis 55 Jahren 212, von 56 bis 69 Jahren h, von 70 und mehr Jahren 4, unbekannten Alters waren 19. Von den geschiedenen 1391 Frauen des Jahres 1896 befanden sich im Alter von 19— 25 Jahren 120, von 256 — 30 Jahren 300, von 31—35 Jahren 336, von 36 bis 45 Jahren 435, von 46— 55 Jahren 138, von 56 —ů65 Jahren 453, unbefannten Alters waren 18. Aus anderen Tabellen der erwahnten Publikation geht hervor, daß die Altersverhältnisse der geschiedenen Ehegatten oft sehr ungleiche waren, daß aber etwa 1160 bis 1200 Ehescheidungen doch solche Fälle trafen, bei denen man die Altersverhältnifse der Ehegatten als normale bezeichnen kann. Die 4 Greise im Alter von über 70 Jahren hatten Frauen im Alter von 47, 49, 57 und 61 Jahren an ihrer Seite. Eine besonders traurige Seite gewinnt diefes großstädtische soziale Bild, wenn man an die zahlreichen Kinder der geschiedenen Ehe— paare und an deren Erliehung und Zukunft denkt. Die Hälfte der Ehepaare, 743, war kinderlos; dagegen waren bei den übrigen 648 Ehepaaren nicht weniger als 1274 Kinder vorhanden. Unter diesen Ehepaaren befanden sich 289 Familien mit je 1 Kind, 201 Fa— milien mit je 2, 83 mit je 3, 37 mit je 4, 19 mit je 5, 2 mit je 7, 1è mit 8 und 1 mit 9 Kindern.
Wenn man nach den Ursachen forscht, welche den zablreichen Ghescheidungen jzu Grunde liegen, so sind in erster Linie das all zu jugendliche Heirathsalter und der hierin begründete Mangel an Lebengkenntniß und wirthschaftlicher Erfahrung als solche an zusehen Von den 1391 geschledenen Männern standen zur Zeit der Cheschließung 43 im Ater von unter 20, 549 von Al bis 25 und 468 von 26 bit 30 Jahren, demnach war nur kaum der vierte Theil, nämlich z11, über 30 Jahre alt. Noch un— günstiger liegt dieses Verhältniß bei den Frauen Von den 1391 geschiedenen Frauen standen zur Zeit der Gheschließung nicht weniger als 292 im Alter von unter 20 (darunter 51 unter 9 Jahren, 533 von 21 bis 25 und 310 von 26 bis 0 Jahren, demnach war nur kaum der fünfte Theil, nämlich 256, über 30 Jahre alt. Ez nimmt daher nicht Wunder, wenn eine weitere Tabelle zeigt, daß die Vauer der Ehe bei mehr als der Hälfte der geschiedenen Ehepaare, nämlich bei S059 Paaren, nur bis zu 10 Jahren währte. Vor Ablauf des ersten Ehejahreg waren bereits 11 Paare geschleden, mit Ablauf des 5. Ehe jahrts 374 Paare. Von den 80h vor Ablauf des zehnten Chejahres geschiedenen Ehepaaren waren hl9 kinderlos, dagegen befanden sich bei den übrigen 286 Ehepaaren 423 Kinder. Von den vor Ablauf des 15. Ehejahres . 1092 Ehepaaren waren 647 kinderlss, dagegen befanden s bei den übrigen 445 Ehepaaren 760 Kinder. Scheidungs grund war in 471 Fällen Ehebruch (darunter in 236 Fällen Schuld des Mannes, in 142 Schuld der Frau, in 93 Schuld auf belden Seiten), in 235 Fällen böswilliges Verlassen, in 23 Fällen Wahnsinn, in 25 Fällen Ehrenkränkung, in 75 Fallen Mißhandlung, in 63 Fällen Verbrechen, in 47 Fällen Verarmung, in 18 Fällen Ab- neigung, in 415 Fallen gegenseitige y , (welcher naturlich Ern ig a isse zu Grunde liegen) und in den übrigen 18 Fällen
t u. s. w. 1 Neben diesen ,. Eindrücken sittli und moralischen Mangels giebt das Studlum der Chescheldungslabellen Berlins auch eine Anzah vlga nig Tr Räthsel auf, wenn man heraugliest, da in 72 Fällen das Alter der Frauen dasjenige der Männer um
z0 Jahre, darunter in 22 Fällen
8g bis 28 Jahre überragte, und 6 in 1651 Fällen die Ehe über
er 30 Jahre und in 5 Fallen bis 40 ahre währte bis der Ehescheidungsspruch ein vorjeitiges Gnde pb Vhcslandes derbel führte.
Arbeitereinnahmen in Dresden.
ohnklassenstatistiken der Ortskrankenkassen lassen . Rückschlüsse auf den Stand der Arbeitereinnahmen zu. n ber Ortskrankenkasse Dregden waren, wie wir der Sozial. Rorr.“ entnehmen, am. Schlusse des letzten Berichts sahres 4 Lohnarbeitet versichert. Dovon gehörten den“ beiden ersten Lohnklassen (Togesverdienst über 32ß e) 326 on an, der J. bis 5. Klasse (1,6. 3,25 M Tagetverdienst 39.5 Co, der 6. bis 3. Klasse (bis zu 1,78 6) 27,5 so. Vor fünf Jahren waren die entsprechenden Zahlen 28,36 o, 4327 0, 28,37 . Diese Zablen lassen auf ein mäßiges Steigen der Löhne Erwachsener schließen, da die 1. und 2. Klasse heute von 326 0,0, damals nur Lon 28,386 0½ ge⸗ bildet wurde. Die Mittelklasse ist 1398 nicht mehr so stark besetzt als vor fünf Jahren; dagegen ist der Bruchtheil der Arbeiter der untersten Lohnstufen seit 1893 von 28,37 9 auf 27,6 Go gefallen. Die Zunahme der Jugendlichen, und Kinderarbeit kommt darin zum
Ausdruck.
Die Erwerbsthätigkeit der Schulkinder in Karlsruhe.
Im Anschluß an die Erhebung des badischen Statistischen Amts hat die Stadt Karlsruhe über die Erwerbsthätigkeit der Schulkinder mit der . auf die einfache und erweiterte Volksschule, deren Schüler ja auch fast ausnahmslos nur in Betracht kommen, EGrbebungen angestellt und eben die Ergebnisse veröffentlicht. Die erwaͤhnten. Schulen zählten Ostern 1898 3025 Knaben und 3291 Mädchen. Davon waren erwerbsthätig außerhalb der eigenen Familie 8b2, mithin 13,49 0/79. Von den 2434 Schülern der einfachen Volksschule waren daran betheiligt 463, von den 3880 der erweiterten Volksschule 389. Nach dem Alter gehört die Mehrzahl dem Lebengalter zwischen dem 10 und 14. bezw. 5. Jahre an. Was die Zeit anlangt, in welcher die Kinder erwerbz—« tbätig sind, so wird festgestellt, daß die Arbeit vielfach spät Abends bis 9, 10, 11 und selbst 12 Uhr, sowie namentlich auch sehr früh am Morgen stattfindet, schen um 45 oder 5 und 6 Uhr, sodaß die Kinder schon müde zur Schule kommen oder nicht ausgeschlafen haben, wenn sie spät Abends thätig waren. Die Dauer der Arbeitszeit ist bei der Mehrzahl täglich bis 3 Stunden, aber bei einem Theil 4—6 Stunden und noch darüber hinaus. Der größte Theil der Arbeiten besteht in Botendiensten, Austragen von Brot, Wäsche, Zeitungen, Milch u. s. w., aber auch in gewerblicher Arbeit und in Hilfsdiensten im Handel, Gewerbe und Verkehrgwesen. Kegel aufsezen üben 265 Kinder, 2 davon im eigenen Geschäft der Eltern. Bleibt der Prozentsatz der erwerbsthätigen Kinder auch hinter Dresden mit 17,07 00 zurück. so ift er mit seinen 13,4900 gegen Königeberg (ll, Os o) und Dortmund (4.93 69) doch voraus. Db in allen Fallen eine Nothlage dazu drängt, die Kinder erwerbsthätig sein zu lassen, muß nach der Berufgzugehörigkeit der Eltern bezweifelt werden.
Kunft und Wissenschaft.
4 In G. Schulte's Kunstsalon ist eine Ausstellung von Werken französisch er Künstler eröffnet, die eine erwünschte Ergänzung zu der französischen Ausstellung im Akademiegebäude bildet. Es sind durchweg Arbeiten, die in den Pa iser Salons dieses Jahres ausgestellt waren, darunter einige von mehr als vorübergehender Be deutung, so Albert Besnardis große Plafondmalerei: Ideen — zarte, lichtgewandete Frauengestalten, die durch den Weltenraum fliegen und nach Sternen haschen. Bei vielen Feinheiten, die eine meister⸗ hafte Berechnung dekorativer und räumlicher Wirkung bekunden, feblt es dem Ganzen doch an einheitlicher Stimmung. Das luftige Zerflackern in Einzeleffekte und die lichte Farbenfreud gkeit passen gut zu der Bestimmung der Deckenmalerei und werden bei der endgültigen Verwendung am Plafond eines Prachtraumes erst zu voller Wirkung kommen. eniger gelungen sind zwei Supraporten Besnard's, die ebenfalls in zarten Farben gehalten sind. Immerhin tritt auch in diesen Werken das unvergleichliche Geschick der Franzosen für dekorative Monumental malerei vorbildlich zu Tage. In anderen Arbeiten dieseß Genreß, wie in Aman -Jean' z zarter Sirene und dem großen Breitbilde von Ernest Bieler; fallendes Laub, sowie in Raoul Du Gardier's Sappho und L Ridel's Sirenengestalten überwiegt die Anlehnung an die präraffaelitischen Stilisierungs⸗ versuche moderner Engländer allzusehr. Obgleich Aman Jean in seinen ‚Venezianerinnen' sich von diesem Vorbilde auch nicht ganz lossagen kann, steht er doch, was natürliche Anmuth der Haltung und des Ausdrucks anlangt, boch über demselben. Zart ver dämmernde Interieurt aus den Salons und Boudoirs der eleganten Pariser Welt malt Bröauts mit großem Geschick und einer fast schon an Manier streifenden Zierlichkeit. Ernster und tiefer angelegt erscheint Abel Trouchet in seiner in grünem Dämmerschein ver schwimmenden Gesellschaft junger Mädchen. An die intime Stimmungsmalerei der Schule von Fontainebleau gemahnen die vornehmen kleinen Landschaften von Georges Griveau, deren eine ansehnliche Zahl hier vereinigt ist. In mehr modernen Bahnen bewegen sich Claude Pi a g der nur mit einer wenig bedeutenden Leistung vertreten ist, Albert Baudouin und der koloristisch reich begabte Fare Garnot, dessen Veduten aus dem Park von Trianon von echt poetischer Stimmung durchtränkt sind. Sehr originell in der ,, , wirken auch die zarten Abend⸗ timmungen von Paul Briandeau, während Igegues Droecque mehr auf die geschlossene Formgebung, auf ein Stilisieren etwa im Sinne Leistlkow's ausgeht und André Dauchez” Riffe in ibrer herben Farbenhaltung anmutben wie ein französischer Thoma. Eine sehr feine Flachlandschaft mit schwerem Wolkenhimmel hat M. J. Iwill ausgestellt. Den witzigen, aber eiwas brutalen Plakatmaler Lautree de Touloufe müffen wir im elertrisch erleuchteten Vorder. saal der Ausstellung auffuchen. Sein Frauenbildniß in Roth kennzeichnet die Schwächen und Vorzüge feiner energischen Eigenart gan; gut. Der ganze Charme franzöͤfischen Geschmacks kommt in einem kleinen Stillleben von Henry Bum ont, „Srchideen“, zu trefflicher Geltung. Nur bepingt zur französischen Schüle zu rechnen ift schließlsch der
chweizer Eug dne Burnand aus Moudon, der mit eimer ab— wechglungereichen Kollerfton seiner Werke vertreten ist. Seine Ver⸗ suche zu eindringlicher Charakteristik auf physiognomischem Gebiet, wie guch seine großen Berglandschaften weisen auf eine ernst angelegte n eren der leider die Gabe, sich ungezwungen und leicht aus. nudr en. nicht verliehen ist. ö eben dieser französischen Kollektivausstellung findet man be chi u. 6 i e er von Hubert Herkomer, e mehr als technisch gelungene Spielerei interessiert, von dem Ge⸗ schmagh ibres Schöpferg aber weuig erbauliche Kunde giebt. Drei Studien zpfe des selben Vert h. Ten ndern sind ziemlich unbedeutende Helegen ze t garbe ken. Dine fesseinde Künstlererscheinung ist der lener Majer Hans Schwalger, der Humor und ' Märchen. pbantgsie gieich einem Moritz Schwind besitzt und in seinen 3ichaisterenden Schilderungen aug der Zeit! der Wiedertanfer . eminenten Fleiß verräth. Neben diesen altdeutschen Kärmwätlen sehen wir fön aber Veduten dus den Niederlanden in flott Ir en fer Manker hinwerfen. Bei der kleinen Zahl selbständiger ndipldualltäten, welche die Wiener Malerschule unserer Tage auf jumessen kat. verdient bieser. markige und aleniwolle Schüler Wrrnk.
s doppelt Beachtung. Unter den' deutschen Bildern des Ober we, . ei noch einer flüchtigen, aber genialen Stizze M. Lieber
46 s und deg prunkvoll repräfentativen Doppelbildnisses der beiden De sdenten der Berliner Akademie, G. R. Ende und Professor C. er, von Hu go Vogel mit schuldiger Hochachtung gedacht.
Literatur.
Ven Wilhelm Roscher'z, des 1894 verstorbenen großen deutschen Nationalskonomen, hochgeschäͤtzten System der Volks wirthschaft“, dessen erster, die Grundlagen der Rationalöronomie enthaltender Band vor zwei Jahren in zweiundzwanzigster, von Professor Dr. Robert Pöhlmann bearbeiteter Auflage erschien, liegt jetzt auch der dritte, die Nationals konomit de . und Gewerbfleißes behandelnde Band in neuer, dag vor⸗ treffliche und eingenartige Werk vor einer Veraltung selbst nur in Einzelheiten bewahrender Auflage, der siebenten, vor, deren Be⸗ arbeitung Professor r. Wilhelm Stieda in Leipzig unternommen hat (XVIil, 1119 Seiten; J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., Stuttgart). Man mag es vlellelcht bedauern, daß der neue Heraus geber nicht die Nattonalökonomik des Ackerbaues und der verwandten Urproduktionen derlenigen des . und Gewerbfleißes hat porangehen lassen in einer Zeit, in der die agrarischen Fragen so stark in den Vordergrund getreten sind und über ihre zweck mäßigste Lösung so große. Meinungèverschiedenhelten bestehen, deren Ursachen zum theil in dem zwischen den einzelnen Erwerbg— gruppen sich geltend machenden Gegensatze der Interessen, in höoͤherem Grade aber darin liegen, . eine genaue Kenniniß von den Dingen, die man behufs gründlicher Beurthellung agrarischer Fragen durchaut wissen muß, nur bei verhältnißmäßig Wenigen vorkanden ist. Doch das im vorliegenden Bande zur Darstellung gelangte Gebiet des Wirthschaftg⸗ leben ist dasjenige, auf dem im letzten Jahrjehnt die meisten Neuerungen eingetreten sind, und da wir kein Werk haben, welches dieses Gebiet in ähnlicher Vollständigkeit und einheitlicher Bearbeitung gepflegt hätte, darf auch dieser dritte Band über die engen ef Ihr. Kreise hinaus bei dem großen Lesepublikum der freundlichsten Auf— nahme sicher sein. Von den 1119 Seiten entfallen nach einer 710 Seiten umfassenden Einleitung über dag Städtewesen im all- gemeinen und die Großstädte mit ihren Eigenthümlichkeiten (Wohnungs« noth ze) im besonderen naheju 606 Seiten auf den Handel. In vierzehn Kapiteln wird der umfangreiche Stoff in der Weise gegliedert, daß der Naturlehre des Handels im all— gemeinen eine Darstellung der Hauptzweige des Handels und der Handelsverfassung der niederen Kukturstufen folgt. Weitere Kapitel behandeln die neueren Handelsgesellschaften, den internationalen Handel, das Münzwesen, das Paxiergeld, den Wechsel, das Bank— wesen, die Theorie, Geschichte und Politik der Traneportmittel im allgemeinen, die Geschichte und Politit einzelner wichtiger Transportmittel, die Börsen, Börsengeschäfte, Handelskonsuln, Handelsgerichte, Kammern u. s. w. Die zweite, etwa kleinere Hälfte des Werkes ist dem Gewerbfleiß im engeren Sinne gewidmet und behandelt in zwölf Kapiteln die Entwickelung desselben im allgemeinen, den Standort der einzelnen Gewerbzweige, die Industrie im Großen und Kleinen, das Maschinenwesen, die innere Gewerbeverfassung der niederen Kulturstufen, das Gewerbeschutzsystem und die internationale Handelsfreiheit, die innere Handels. und Gewerbe- freiheit, die staatlichen Gewerberegulative, die genossenschaftlichen Neu⸗ bildungen und die unmittelbare staatliche en unn der Industrie auf der Stufe der Gewerbefreibeit, die Absatzkrisen und in einem Schlußkapitel den Bergbau. Nicht nur der Studierende, sondern auch Andere, insbesondere der Geschäftsmann, der Politiker, finden in dem Buche eine reiche Fülle von Belehrung und Anregung über heute auf der Tagesordnung des öffentlichen Lebens stehende Fragen, so über die Reform der Börse und ihre Geschäfte, Maßnahmen und Entwickelungwphasen auf dem Gebiete der Groß—⸗ industrie und des Handwerks, zahlreiche sozialpolitische Fragen, wie Frauen und Kinderschutz, Normalarbeitstag, Arbeiterversicherung, Arbeiterwohnungen, Arbeitseinstellungen, Arbeitslosigkeit und Arbeits⸗ nachweis, Einigungsämter, ferner über das Eisenbahntarifwesen, die Oekonomik der Wasserstraßen u. a. m. Bezüglich der Kanäle be⸗ merkt Roscher: „Gegenwärtig haben sich die meisten Völker, vom Glanze der , . verblendet, einer großen Unter⸗ schätzunß der Binnenschiffahrt, ingbesondere Vernachlässigung der Kanäle hinzegeben, die doch seit Erfindung der Schleufen eine dem Alterthum und größtentheils auch dem Mittelalter unbekannte Wirksamkeit erlangt haben. Diese einseitige Vorliebe für Intensität des Teangports erinnert an jene Landwirthschaften, welche den ex tensiven Betrieb auch da verlernt haben, wo er der allein zweckmäßige ist. Sie scheint indeß um so bedauerlicher, als die Erschöpfung der Stein- kohlen und Eisenvorräthe dadurch in einem wenigstens für manche Länder bedenklichen Grade beschleunigt wird. In Norddeutschland könnte, wahrscheinlich mit geringen Kosten und großen Nebenvortheilen für die Landwirthschaft, ein Kanalsystem hergestellt werden, welches dem französischen nur wegen der minderen 89 des Klimas nachstände. Für kurje Entfernungen und geringe Frachtmengen ist freilich die Eisenbahn sehr überlegen, wie sie 9 auch den Vorzug hat, ihr Netz viel leichter über alle Theile det Staatsgebietes erweitern und ver— dichten zu können. Dagegen ist wiederum der Wassertransport viel eher im er, eine lebhafte Konkurrenz mit ihren großen Segnungen zu entwickeln. Bei Waarengattungen, wo die Wohlfeilheit des Trantz⸗ ports mehr ins Gewicht fällt als die Schnelligkeit, erhält durch die bequeme Ueberallmöglichkeit des Aus, und Einladens, durch die Größe der Schiffsgesäße und die verhältnißmäßige. Wohlfeilheit ibrer Herstellung die Binnenschiffahrt vor der Fisenbahn manchen Vorsprunz, zumal wenn jene durch Gleichheit der n g e über weite Strecken systemisiert ist“ u. s. w. (S. 595.) Die Art, wie Roscher seine große Aufgabe ergriffen hat, ist bekannt: auch hier die starke Betonung des Zusammenhanges der ökonomischen und der sitt⸗ lichen Probleme, der Glaube an den Fortschritt, an die wachsende Intelligeni, Besonnenheit, Einsicht, an die zunehmende Ver— nünftigkeit und damit Gerechtigkeit in der Volkswirthschaft. Diesen Charakter hat auch der neue Herausgeber, Professor Stieda, dem Werke erhalten. Er hat in der Hauptfach nur ausgeschieden, was statistisch nicht mehr der Gegenwart entsprach oder durch neuere gesetzgeberische Errungenschaften veraltet war, und andererseits in die Darstellung und die Anmerkungen eingereiht, was das politische Leben und die wissenschaftliche . des letzten Jahrzehnts an Gedanken und Thatsachen zu Tage gefördert hat. So wird das Werk noch für eine lange Reihe bon Jahren das bleiben, was Roscher mit ibin bezweckte: ein Hand und Lesebuch, das kein Gebildeter, welcher die Wahrheit und Wissenschaft um ihrer selbst willen begehrt, ohne Belehrung und Anregung aus der Hand legt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Antwerpener Getreidemarkt im September 1899.
Antwerpen, den 6. Oktober 1899. Obgleich die Weisenvorräthe in Antwerpen infolge der Zufuhren sich beständig auf verhältniß mäßig bedeutender Höhe hielten, sind die Geschäfte für neue Lieferungen ziemlich erheblich gewesen. Die Getreidepreise sind im allgemeinen um 25 big b0 Centimen für den Doppel jentner gestiegen und stellten sich am Monatsschluß ungefähr, wie folgt:
Weizen: nordamerikanischer .
Kurrachee, weißer ö rother lata, je nach Güte. onau, ü ö
nnen, .
inlandischer k
Roggen: Donau und nordamerikanischer.. inländischer. . Gerste: e Futterzwecke. . ür Brauer ⸗ fer: russischer und nordamerikanischer ais: Odessa und Donau.... Plata und Nord ⸗ Amerika.
Weizenmehl: inländisches
Die Vorräthe wurden gde September 19 geschazt auf (
Weizen: 1 400 000 Gerste: 25 0909 Mais: 35 000
9 wen in erster and uicht nennengwerth.
Im Laufe des Monats September 1899 wurden eing ef übrt in
Antwerpen:
Roggen: aus Rußland. den Vereinigten Staaten von Amerika den Niederlanden., Gian n nne,
15 820
8 639 1909 92790
dæ
Weizen: aus den Vereinigten Staaten von Amerika Britisch⸗Indien , . Argent alen . Hann nenn, Canada. . Deutschland
,,
den Niederlanden.
England ö
Uruguay
Rußland
26 420
470 160 369 480 61 120 67790 59 1099 25 659 15 h20 98610
6 830 5570 5330
1586 9660
den Vereinigten Staaten von Amerika Ruß ni,, der Türkei... den Niederlanden England . Oesterreich. Deutschland
den Vereinigten Staaten von Amerika Rußland 14
212510
36 4190 150
den Vereinigten Staaten von Amerika Argentinien w Canada
Rumänien.
Gra ss nin.
den Niederlanden
Rußland
6b d 60 292 930 286229
21709
15 1090
6790 5 400 4840
2 8 8 8 g
Kartoffeln: aus den Niederlanden. ö Ausgeführt aus Antwerpen:
Roggen: nach Deutschland. den Niederlanden Norwegen.
632 980 dæ.
Weizen: nach Deutschland .. den Niederlanden Schweden. Chile
nach den Niederlanden Deutschland dem Congo
Gerste:
278 490 5 400
3 830 16
Hafer: Mais:
nichts.
nach Deutschland den Niederlanden Spanien Norwegen. England
98 240
53 370 13 850 2160 840 30
Fr S EFF SEF E
dz
——
Kartoffeln: nach Norwegen England. Brasilien dem Congo.
Schweden
70 260
4990 3 540 960 4180 280
Weizenaussaat in Uruguay.
Montevideo, den 12. September 1899. Weizenaussaat ist jetzt als beendet zu betrachten.
rischen Winters, welcher die Bestellung des Ackers er
10 250
dz . dæ.
Die dies jährige 6 des sehr regne⸗ eblich erschwert
und zum theil unmöglich gemacht hat, ist nach Ansicht Sachverftän⸗
diger doch die mit Vorjahre bestellte. Das Aussehen der Weizenfelder gutes, da fast alle
eizen besäte Fläche um etwas gro. als die im st bisher kein elder von zu vielem Regen gelitten und infolge
dessen ein kränkliches Aussehen erhalten haben. Ein kühles und trockenes Vorfrühjahr kann jedoch diesem Uebelstande noch abhelfen.
Statistische Angaben über Wetzenaussaat bestehen nicht inter mit eien bessellte Fiäche
angenommen, daß die in diesem etwa 500 000 ha erreicht.
Verdingungen im Auslande. Portugiesische Besitzungen.
es wird
31. Januar 1900. Cap Verdische Inseln, Insel Santiago,
Stadtverwaltung von P Vorläufige Sicherheitsleistung 200 Milrels.
Brasilien.
6. Dejember, 2 Uhr.
raia: Elektrische Beleuchtung der Stadt Praia.
Ministerium für Industrie (General-
Direktion der öffentlichen Arbeiten und des Verkehrs) in Rio de
Janeiro: Meliorationsarbeiten am
Hafen von Mangos
( Staat
Amazonas) und zwar: a. Regulierung des Flußbettes und der Ufer,
Bau von
laden und Lagern nöthigen Vorrichtungen, b. Baggerar
läufige Sicherheitsleistung 10 contos de reis. Chile.
3. Januar 1809, 2 Uhr. Ministerium des Innern in Sant lago: üssen in der Stadt 10 000, endgültig do O00
Anlage einer Trinkwasserleitung und von Ab Concepcion. Sicherheitsleistung vorläufig Pesos. Frist zur Ausführung 30 Monate.
Verkehrs⸗Anstalten.
ampen, Quais, Docks und aller zum Anlegen
d
Laden, eiten. Vor⸗
Laut Telegramm aus Dortmund ist die erste engli sche
wa über Vlissingen vom 12. Oktober wege zwischen London und ,,, ausge Laut Telegramm aus Köln hat auch die
London über Ostende vom J;
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verspätung in England nicht erreicht.
wette Po r Okltober in Köln schluß an Zug 31 nach Berlin über hilheaheim