O. als Landrichter nach Stettin, der
richter Rieteten in eier nach Siegburg, Amtsrichter if tz in de hl ne , n. e ö ö
ter Lehwald in Mehlauken und Am mon in .
nach Osterode i. Ostpr, der Amtsrichter Eckert in Krappi an das Amtsgericht in Oppeln, der Amtsrichter Breitkop in Guttentag als Landrichter nach Ratibor, der Amtsrichter Weckwerth in Krotoschin an das Amisgericht in Posen, der Amtsrichter Elster in Winzig nach Grottkau, der Amts⸗ richter Styller in Pleschen an das Amtsgericht in Meseritz, der Amtgrichter Schmidt in Lobsens als Landrichter nach Gnesen, der Amtsrichter ö in Schildberg nach Franken⸗ . der Amtgrichter Groeck in Rhein nach Kreuzburg Ostpr, der Amtsrichter Pfitzner in Tremessen als Land⸗ richter nach Posen, der en g, Dr. Zimmermann in Konitz als Landrichter an das Landgericht daselbst und der Amtsrichter Thiele in Beuthen i. O.⸗Schl. als Landrichter an das Landgericht daselbst.
Der Notar Kantrowitz in Königsberg i. N⸗M. hat sein Amt niedergelegt.
Zu Notaren sind ernannt: der Rechtsanwalt Samuel⸗ sohn in Königsberg i. Pr. für den Bezirk des Oberlandes—⸗ . zu Königsberg und die Rechtsanwälte Kuwert in
romberg und Espe in Gnesen für den Bezirk des Ober⸗ landesgerichts zu Posen. .
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts⸗ anwalt, Geheime Justizrath Sack bei dem Landgericht in Essen, der Rechtsanwalt Kantrowitz bei dem Amtsgericht in Königsberg i. N⸗M., der Rechtsanwalt Asch bei dem Amts⸗ gericht in Charlottenburg und der Rechtsanwalt Filitz bei dem Amtsgericht in Rosenberg O⸗Schl.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Wallach aus Erfurt bei dem Oberlandesgericht in Naumburg, der frühere Amtsrichter Dr. Sternberg, die Rechtsanwälte . aus Königtzberg i. N⸗M. und Asch aus Charlottenburg bei dem Landgericht J in Berlin, der Rechtsanwalt Müller aus Görlitz bei dem Landgericht in Halle, der Rechtsanwalt Espe aus Aschertleben bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Gnesen, der frühere Rechtsanwalt, Bürgermeister a. D. Odersky bei dem Landgericht in Breslau, die Gerichts-Assessoren Ax⸗ . bei dem Kammergericht, Chodziesner bei dem andgericht L in Berlin, Ittmann bei dem Landgericht in Breslau, Neusch bei dem Landgericht in Gleiwitz, Dr. Pohl bei dem Landgericht in Frankfurt a. M, van Eupen bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Düsseldorf, Zander bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Danzig und Splettstoeßer bei dem Amtsgericht in Driesen.
Der Amtsrichter Webers in Jarotschin ist gestorben.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der Lehrer der Königlichen höheren Maschinenbauschule in Breslau, Ingenieur Strauß ist zum Königlichen Oberlehrer ernannt worden.
Minister ium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegen heiten.
Der bisherige Rektor Giese aus Militsch ist zum Kreis— Schulinspektor ernannt worden.
Ministerium des Innern.
Dem Ober⸗Amtmann Freiherrn von Fürstenberg ist das Oberamt Gammertingen übertragen worden.
Per son al⸗Ver änderungen.
Königlich Breußische Armee.
Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Befsrderungen und Verletzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 19. Ok- tober. Frhr. v. Berg, Major und dienstthuender Flügel. Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs, zum Kommandeur der Schloßgarde⸗Komp. ernannt. v. Brixen gen. v. Hahn, Major im Großen Generalstabe, in den Generalstab der 30. Div. v. Oven, Major im Generalstabe des Gouvernementgß von Köln, in den Generalstab der 16. Div., v. Besser, Hauptm. im Generalstabe der 16. Div., in den Generalstab des Gouvernements von Köln, v. Dob⸗ schütz, Lt im Inf. Regt. Nr. 154, in das Inf. Regt. Nr. 172, —
versetzt.
K schteds bewilligun gen. Im aktiven Heere. Ham⸗ burg, 18. Oktober. August in, früherer Einjäbrig ⸗Freiwilliger im Magdeburg. Füs. Regt. Nr. 36, späterer ViseFeldw. im damal. Dolstein. Inf. Regt. Nr. 85, jetziger ganzinvalider Vize Feldw., der Charakter als Lt verliehen.
Berlin, 19. Oktober. Hedicke, Lt. im Schleswig. Feld⸗ Art. Regt. Nr. 9, behufs Uebertrittzs zur Marine. Inf. ausgeschieden 6 Lt. im Inf. Regt. Graf Tauentzien von Wittenberg (3. Brandenburg) Nr. 20, mit Pension nebst NMuesicht auf Anstellung im Zivildienst der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande. Hamburg, 18. Oftober. Burchard, Rittm. a. D., zuletzt in der Res. des J. Hannov. Drag. Regts. Rr. 9, der Charakter als Major verliehen.
Katholische Militär-⸗Geistliche.
Schaack, bisher Weltpriester in Freiburg J. B., zum Pfarrer bei der 33. Div. in Mörchingen, Sander, bisher Subregens am Bischöflichen Konvikt in Montabaur, zum Militär, Hilfsgeistlichen in Brieg, — ernannt. Schitt ly, Div. Pfarrer von der 33. Div. in Mörchingen, zur 4. Div. nach Bromberg versetzt
Kaiserliche Marine.
Berlin, 19. Oktober. Hedicke, Lt., bisher im Schleswig. Feld Art. Regt. Nr. 9, mit seinem Patent bei der Marine Inf. und jwar im 2. See⸗Bat. angestellt.
Nichtamtliches Deu tsches Reich.
Prenßen. Berlin, 21. Oktober.
Seine Majestät der Kgiser und König hörten eute Vormittag im Neuen e . die Vorträge des Chefs es Generalstabes der Armee, Generals Grafen von Schlieffen und des . des Militärkabinets, Generals von Hahnke.
len g empfingen Seine Majestät den . ien Marine⸗Attachs, Leutnant zur See Paulis un n. den neuernannten kommandierenden General des
Armee⸗Kkorps, Generalleutnant von Stünzner.
*
Die vereinigten Ausschusse des B . für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für oll. und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
Der Kaiserliche Gesandte in Athen Graf von Plessen⸗ Cronstern ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der hiesige Kaiserlich russische Botschafter Graf von der Osten⸗Sacken ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.
Laut Mittheilung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Blitz“, Kommandant: Kapitänleutnant Dähnhardt, gestern in Lowestoft eingetroffen und heute von dort nach Wilhelms⸗ haven in See gegangen.
S. M. S. „Charlotte“, Kommandant: Kapitän zur See Vüllers, ist gestern in Pernambuco eingetroffen und beabsichtigt, am 23. Oktober nach Fernando Noronha in See zu gehen.
In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird die vom Reichs⸗ Eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be⸗ triebs⸗Ergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat September d. J. veröffentlicht, auf welche am Donnerstag an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.
Bayern.
In der heutigen Sitzung der Kammer der Abge⸗ ordneten stand, wie „W. T. B.“ meldet, zur Berathung eine Interpellation der Sozialdemokraten über die Gründe, aus denen die bayerische Regierung im Bundes⸗ rathe dem Gesetzentwurf zum Schutze des gewerblichen Arbeits⸗Verhältnisses zugestimmt habe. Der Minister des Innern . von Feilitzsch erklärte in seiner Ant⸗ wort auf diese Interpellation, daß die bayerische Regierung nach wie vor gegen eine Beschränkung des Koalitionsrechts der AÄrbeiter sei. Durch den Gesetzentwurf werde aber 8s 152 der Reichsgewerbeordnung, der sich mit der Gewähr⸗ leistung des Koalitionsrechts befasse, nicht berührt, sondern nur § 153, welcher bezwecke, den Ausschreitungen und Mißbräuchen des Koalitionsrechts zu hegegnen. Die Bestimmungen dieses 153 hätten bei den Versuchen, die Arbeitswilligen gegen Ausschreitungen der Ausständigen zu schützen, 3 nicht ausgereicht, und ihre Ergänzung liege im eigenen Interesse der Arbeiter. Deshalb habe die bayerische Regierung dem Gesetzentwurf im Bundesrath zugestimmt. Die m , . der Interpellation wurde bis nächsten Dienstag vertagt.
Desterreich⸗Ungarn.
Der Vorsitzende des österreichischen Ministerraths Graf von Clary wird sich, wie „W. T. B.“ meldet, heute von Wien nach Bu dapest begeben.
Bei Beginn der gestrigen Sitzung des österreichischen Abgeordnetenhauses verlangte der Abg. Bielohlawek dringend die Beantwortung einer in der Sitzung vom 18. d. M. eingebrachten Interpellation mehrerer Mit⸗ glieder des Polenklubs über den Polngaer Mord. Der Abg. Schlesinger beantragte, die Regierung aufzufordern, den unbeweglichen Besitz der Christen und der Juden am Ende des 19. Jahrhunderts und vor 50 Jahren festzustellen. So⸗ dann ging das Haus zur Tagesordnung über. Bei der Wahl des Ersten Vize⸗Präsidenten wurde der Abg. Dr. Pietak (Pole) mit 1979 Stimmen gewählt. Der Kandidat der Deutschen Prade erhielt 165 Stimmen. Zum zweiten Vize— Präsidenten wurde der Abg. Lupul (Rumäne) mit 169 Stimmen gewählt. Die ganze deutsche Linke enthielt sich der Wahl. Die Abgg. Dr. Pacak und Genossen richteten sodann eine Anfrage an die Regierung, ob sie geneigt sei, die Gesetze, betreffend den Gebrauch beider Landessprachen bei den autonomen Behörden in Böhmen sowie die gesetzliche Regelung des öffentlichen Schulwesens in den national⸗ gemischten Ländern, zur Allerhöchsten Sanktion vorzulegen. Die Interpellanten wiesen darauf hin, daß beide Gesetzentwürfe mit peinlicher Schonung der Rechte der anderen Nationalität ausgearbeitet seien Der Abg. Erb beantragte, alle Noth⸗ standsanträge dem Nothstandsausschusse zuzuweisen. Der Abg. von Jaworski beantragte, die Nothstandsvorlage und deren Verweisung an den Nothstandsausschuß für dringlich zu er⸗ klären. Die Dringlichkeit wurde anerkannt, und die Anträge wurden einstimmig dem Nothstandsausschusse überwiesen.
In Prag ist der gestrige Abend ruhig verlaufen; die konsignierten Sicherheitsmannschaften und Militärabtheilungen hatten keinen Anlaß zum Einschreiten.
Aus Laun wird berichtet, daß der Bezirkshauptmann Hruska, welcher bei den vorgestrigen Ausschreitungen durch einen Steinwurf nicht unbedeutend verwundet wurde, bienst⸗ unfähig geworden sei. Von der Gendarmerie, die 35 Mann stark einschritt, seien 6 Mann leicht und einer schwer verletzt n Gestern sei eine halbe Eskadron Dragoner dort ein⸗ getroffen.
Großbritannien und Irland. 1 die gestrige Sitzung des Unterhauses berichtet
Der Erste Lord des Schatzamts Balfour erklärte, es sei keine Abmachung mit der portugiesischen Regierung über den Ankauf der Delagoa⸗Bai getroffen, auch sei bis jetzt keine Entscheidung hinsichtlich der zukünftigen Verwaltung von Samoa ersolgt. Die Angelegenheit werde noch von den drel Regierungen erwogen. Wie tbeilte Balfour mit, bis zur Ernennung eines Nachfolgers des bisherigen Vije⸗Konsuls in Finland Wolff werde der General⸗Konsul in St. Peters. burg die britischen Interessen in Finland vertreten. Balfour beantragte sodann die e mn einer , . an die Königin, in . der Dank für die Botschaft, betreffend die Einberufung der Miliz, ausgesprochen wird. Dillon brachte hierzu ein Amendement
ein, in welchem die Einberufung der Miliz für unnöthig erklart
das Leicester⸗Regiment nach
wird, Die don dem Ersten Lord des Schatzamtg beantragte Adresse
an die Königin wurde angenommen, nachdem der? von P gestellte Unterantrag mit 299 gegen 35 Stimmen abgelehnt a. . n , . . . verlaz arauf folgende, aus Ladysm von gestern Nachmittag 3 30 Minuten datierte Depesche: ö . Gleneye Camp. Wir wurden heute früh bei Tageganbruch von einer Streitmacht von etwa 4600 Mann angegrfffen. Vier oder fünf Geschütze wurden auf einem Hügel postiert; diesesben warfen Granaten in unser Lager, richteten jedoch nur wenig Schaden an. Unsere Infanterie formierte sich zum Angriff gegen über der feindlichen Stellung und ging, nachdem die feindliche Stellung einige Zeit lang beschossen war, jum Angriff über. Nach heftigem Kampf, der bis 1 Uhr Nachmittags dauerte, wurde die fast uneinnehmbare Stellung genommen; der Feind zog sich in öst⸗ licher Richtung zurück. Ünfere Kavallerie und Artillerte sind noch außerhalb. Unsere Verluste sind schwer. General Symonz ist ernstlich verwundet. Bei der dann folgenden Berathung über den Zuschlag zum Armeebudget im Betrage von 10 906 969 Pfd. Ster. führte der , des Kriegkamtz Wyndham aut, daß dieser zuschlag für eden möglicherweise eintretenden Fall genüge; er decke die Kosten für die Reserpisten, die zu den Fahnen einberufen würden, für die. Mannschaften, die von Indien zur Verfügung gestellt worden seien, und für die Mannschaften, welche über ihre eigentliche Zeit hinauz bei den Fahnen verblieben. Er freue sich, sagte Wyndham weiter, daß die Regierung sich jeher Drohung ent halten habe, so lange es e, wen, sei, es mit der Ueberredung zu dersuchen. Vie von der Regierung eingeschlagene Polrtik sei nach reiflicher Ueberlegung und mit genauer Erwägung aller möglichen Folgen adoptiert worden. „Wenn Las britische Militärsystem äberhaupt etwas werth ist, so muß es uns in den Stand setzen, eine Expedition nach dem Auslande zu senden, ohne unser eigenes Land des nöthigen Schutzes zu berauben. Wir können nur dann be— friedigt sein, wenn wir eine solche Expedition binaussenden können, ahne den ganzen Mechanismus iu zerstören. Zur Schaffung eines solchen für das Ausland bestimmten Heeres ist jetzt ein Fall eingetreten, der, wenn er auch keine Opfer auferlegt, wie sie ein Krieg mit einer Großmacht erforderlich machen würde, doch verlangt, daß unser System seine Probe gut bestehe. Wir haben nicht vor dem 9. Oktober mobitlisiert, weil durch die Mobilisierung keine Zeit für die wirk— liche Absendung der Effektivmacht gewonnen worden wäre, so— lange nicht die ungeheuren Mengen von Kriegsvorräthen und Transportmitteln zusammengebracht werden konnten. Wir machen keinen Anspruch darauf, mit den großen Heeren der kontinen— talen Mächte gleichen Schritt zu halten, aber unsere Heeresorganisation ist elastisch, gut durchgearbeitet, durchauß den Bedürfnissen unseres Reiches angepaßt und auf wissenschaftlichen Grundsätzen hasierend. Es gereicht uns mit Recht zur Genugthuung, daß das Heer, nachdem es den ihm gestellten Aufgaben gerecht geworden, in gleicher Weise in der Lage bleibt, seine Stellung im Auslande aufrecht⸗ zuerhalten und für die Vertheidigung des Heimathlandes Sorge zu tragen. Im Verlauf der Debatte erklärte Redmond: wenn man Geld auszzeben wolle, so sollte man es für Irland und die arbeitenden Klassen thun. Der Redner wurde wegen dieser Aeuße—⸗ rung zur Ordnung gerufen. Da Redmond fortfuhr, in derselben Weise zu sprechen, wurde er aufgefordert, seine Aeußerungen zurück— zunehmen, was er unter Protest that. Das Haus hewilligte fodann die im Nachtrags⸗Etat verlangten 10 000 000 Pfd. Sterling mit 271 gegen 32 Stimmen und die geforderten 35 000 Mann mit 200 gegen 35. Stimmen. Der Erste Lord des Schatzamts Balfour verlag schließlich ein Telegramm, in welchem gemeldet wird, daß der General Symons tödtlich verwundet worden sei. Sämmtliche Mitglieder des Hauses eniblößten während der Verlesung das Haupt. Fünf Transportschiffe mit 5009 Mann an Bord sind gestern von Southampton nach Süd⸗Afrika abgegangen. General Wolseley besichtigte die Truppen vor der Abfahrt.
Rußland.
Wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, treten die dortigen Blätter warm für die Absendung von Kolonnen des „Rothen Kreuzes“ nach Trans—⸗ vaal ein. Die deutsche „St. Petersburger Zeitung“ meldet, ein entscheidender Beschluß über die Absendung * russischer Sanitätszüge stehe unmittelbar bevor. Die „Rossija“ theilt mit, ihr seien Geldsendungen zur Bildung von russischen Frei⸗ willigen⸗Abtheilungen zugegangen, und sie habe sich deswegen , , Gesandten von Transvaal in . in Verbindung gesetzt.
Numãänien. Das Befinden des nf t Carol hat sich, dem „W. T. B.“ zufolge, wesentlich gebessert; es ist Hoffnung auf baldige Genesung vorhanden.
Amerika.
Aus Washington erfährt „W. T. B.“, daß der bri⸗ tische Geschäfts träger dem Staatssekretär Hay eine Note überreicht habe, in welcher die Annahme der amerikanischen Vorschläge, betreffend die einstweilige Regelung der Alaska⸗Grenzstreitigkeit, erklärt werde.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Caräcas ist der bisherige Prästdent Andrade gestern früh von dort nach La Guayra geflohen, der General Castro soll heute in Caräcas eintreffen. Es heißt, es werde ein Convent einberufen werden, dem eine neue Verfassung vorgelegt werden solle.
Afrika.
Eine in London eingetroffene amtliche Depesche aus Ladysmith von gestern früh 10 Uhr 165 Minuten besagt, dem „W. T. B.“ zufolge: Nach Meldungen aus Glencoe griffen zwei Regimenter Infanterie den hig, an, auf welchem die Artillerie der Buren postiert ist. Gedeckt von dem Feuer der britischen Artillerie, sind dieselben bis auf 3090 m an die Anhöhe herangekommen. Die Aufklärungepatrouillen berich⸗ teten, daß 9000 Buren auf a nn vorrückten. Eine britische Batterie ist ihnen entgegengeschickt worden.
Der „Standard“ veröffentlicht folgendes Telegramm aus dem Lager von Glencoe von gestern Mittag: Als die Füsiliere und die Royal Rifles auf 1000 Yards heran⸗ gekommen waren, waren die Batterien der Buren von den britischen Geschützen, welche sie auf 2500 Yards be⸗ schossen hatten, vollständig 2 Schweigen gebracht worden. Die. Buren. unterhielten immer noch, ein heftiges , welches die Reihen der Engländer stark lichtete. Gegen 9 Uhr früh schwärmten die Füsiliere und die Rifles über die Anhöhe aus, und die Buren ergriffen die Flucht. Inzwischen waren die 18. Husaren, sämmtliche berittenen Kolonial⸗ und Reichs⸗Infanterie⸗Regimenter sowie Norden und Osten vorge⸗ schoben worden, wodurch den Buren die Hauptrückzugs= linie abgeschnitten wurde. Der Feind gerleith nunmehr zwischen zwei Feuer und hatte schwere Verluste. Der Kamof dauert noch fort, die Niederlage des Feindes ist aber bereits eine völlige und vernichtende. Es hat den Anschein, als ob ritischen Ver⸗
nur wenige Buren entkommen würden. Die
fe werben sich wahrscheinlich auf 300 Mann an Todten und el reren be . während der Verlust der Buren dreimal oß sein dürfte.
3 „Reuter sche Bureau“ meldet aus Ladysmith vom gestrigen Tage; Die Carabiniers und berittenen Schützen, welche vorgestern den ganzen Tag über in ein Gefecht der— wickelt waren, sind hierher zurückgekehrt. Sie mußten sich zurückziehen, da ihnen gegenüber etwa 2000 Buren im Feuer haren, und wären beinahe abgeschnitten worden, die Maxim⸗ Geschütze hielten jedoch den Feind im Schach. Wie die Ein⸗ eborenen berichten, sind 16 Buren gefallen. Auf britischer
eite ist ein Mann leicht verwundet worden, und ein Offizier wird vermißt. Unter den Buren wurden berittene Basutos bemerkt. Die Artillerie der Buren hat gestern das Feuer auf
Dundee eröffnet.
— —
Statistik und Bolkswirthschaft.
Zur Arbetterbewegung,
Aus Solingen berichtet die „Rbein.⸗Westf. Ztg.“, daß zwischen dem Taschen ⸗ und Federmesser-Fabrikanten⸗ Verein und dem Schleifer-Verein zur Zeit wieder Differenzen hinsichtlich der Schleiferpreise schweben. Der Schleifer⸗Verein verlangt eine Preis, erbößhung bei verschiedenen Qualitäten. Der Fabrikanten-Verein hat porläufig sein Einverständniß mit dem neuen Preisverzeichniß erklärt, doch soll dasselbe noch in einer gemeinsamen Kommissions. Sitzung richtiggzestellt werden Im . war der Fabrikanten⸗Verein der Ansicht, daß jede Erörterung über Qualitäts, und Preisänderungen unter den gegenwärtigen, durch die amerikanische Zollpolitik erheblich erschwerten Ausfuhrrerhältnissen als unzeitgemäß abzulehnen sei.
Aus Paris meldet ‚W. T. B.“ unterm 21. d. M.: 1700 Bergarbeiter von Carmaux haben an den Minister⸗-Präsidenten ein Schreiben gerichtet, in welchem sie gegen den von mehreren Agi— tatoren am letzten Sonntag gefaßten Strikebeschluß protestieren und Schutz gegen deren Hestrebungen verlangen. Dem „Figaro“ zufolge werden die Delegirten der Ausständigen von Carmaux, welche einen Schiedsspruch der Regierung wünschen, heute vom Minister-Präsi⸗ denten empfangen werden (vergl. Nr. 245 d. Bl.)
Kunst und Wissenschaft.
Ludwig von Nagel, der vor kurzem verstorbene, als Illustrator der Münchener „Fliegenden Blätter“ bekannte Künstler, wird demnächst mit einer reichhaltigen und vielseitigen Kollektion von Originalzeichnungen in Eduard Schulte's Kunstsalon (Unter den Linden 1) vertreten sein. Wenige haben wie er es verstanden, mit so lustigem und liebenswürdigem Humor Eplsoden aus dem Pferdeleben zu schildern. Nagel bat als bayerischer Kavallerie ⸗Offizier an dem Kriege von 1870/71 tbeilgenommen. Er war ein genauer Kenner der Pferde und hat deren Natur und Bewegungen mit feiner Beobachtung und unermüdlichem Fleiß studiert. Seine ge⸗ wissenhafte Art zu zeichnen, hat sogar s. Zt. den Altmeister Meissonier veranlaßt, ihn in München aufzusuchen und zu seiner Kunst zu be— glückwünschen. Die Zeichnungen behandeln hauptsächlich Vorkomm⸗ nisse bei der Kavallerie, solche aus dem Pferdehandel, aus dem Hippo drom, sowie andere städtische und ländliche Scenen, in denen das Pferd den Mittelpunkt der Handlung einnimmt. Die Kollektion wird gewiß Alle interessteren, welche sich durch Beruf oder sportliche Neigung mit Pferden beschäftigen und Freude an gemüthlichem Humor haben.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ernteergebniß in Norwegen.
Christianig, dea 16. Oktober. Nach einer Veröffentlichung der norwegischen Regierung wird das Ergebniß der diesjährigen Ernte in Norwegen als wenig befriedigend dargeflellt, indem die Korn. und Kartoffelernte auf den meisten Stellen hinter der eines Mitteljahret snickbleibt. Der Heuertrag ist durchgehendg unter mittel; die Qua- län des Heus wird dagegen im Süden des Landes als ausgezeichnet und in den nördlichsten Aemtern als gut bezeichnet
Getreidehandel in Argentinien.
——
Ausfuhr von Getreide aus dem Hafen von Buenos Aires für die Zeit vom 16. bis 31. August 1899.
. Verschiff ungs iel ö
Gesammt⸗ menge
Getreideart in 1000 kg“)
Mais Belgien 1983 5539 1 172931
eutschland 26 290 England 76718 Italien 42741 Brasilien 35 607 Holland 32514 Kapstadt 30 594 Spanien 9 569 Vãnemark 8325 Order 120 931
insgesammt 819370
Belgien 480 697 Deutschland 67 328 Brasilien 58 923 England 53 155 Holland 39 842 Dänemark 4975
rankreich 3761 talien 2587
Order 180 515 insgesam mt 901785 England 68 h5h
Belgien 31312 9. 8 800
Leinsaat
rankreich 2471 eutschland 1725 e . insgesammt 112935 7528
dafer Belgien 176 11
—
Gegenwerth der höchsten und niedrigsten Preise in Mark nach dem Durch⸗ schnittskurse von FSm in 1“ — ½ 1,80
Preise im Großhandel für 1 da
.
bis n 6
1 1
9 kö 2, — . 2,30 ken, und zwar:
. e, und feinerer. 4 20 5,30 Lern Aan deal... . 66 . aas. , . ig 5 506 15550
afer w 6 vbolsa* zu 66, 66 kg.
3 60
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Das Erlöschen der Maul, und Klauenseuche ist dem Kaiserlichen Gesundheitgamt gemeldet worden vom Schlacht. Viehhofe zu Dresden am 18. Oktober und das Erlöschen der Maul, und Flauenseuche unter den Schweinen vom Schlacht Vlehhofe zu Nürnberg am 20 Oktober, der Ausbruch der Maul. und Klauen⸗ seuche unter Ueberstände Rindern und Schweinen vom Schlacht⸗Vieh⸗ bofe zu Berlin am 18. Oktober. Der am 27. September gemeldete Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseuche im Schlacht Viehhofe zu München ist noch am gleichen Tage erloschen.
Schweden.
Nach einer Bekanntmachung des Königlich schwedischen Kommerz⸗ Kollegiums vom 14.8 Mts. sind die Kreise Oldenburg, Pinne berg und Segeberg der Provinz Schleswig-Holstein als von Krätze unter den Schafen (scabies ovis) und das Deutsche Reich als von Schweinepest (diphtheritis suum, svinedifteritis Schweinepest, Schweinecholera, pnoumoinssrite infectieuse, swine- fever, hogeholera) befallen erklärt worden.
Me schwedische Regierung hat mittels einer Bekanntmachung vom 14. d. M den Hafen Newchwang in Ost-Asien für pest⸗ verseucht erklärt.
Egypten
Zufolge Beschlusses des internationalen Gesundheitsratbz in Alexandrien sind die für Herkünfte von Tamatave angeordneten Quarantäne maßregeln seit dem 12. d. M. wieder aufgehoben worden. (Vergl. R. Anz.“ Nr. 234 vom 4 d. M.)
Verkehrs⸗Anstalten.
Durch die Presse sind in letzter Zeit wiederholt Nachrichten über eine demnächst zur Ausführung gelangende Spätleerung der Post- briefkasten verbreitet worden, die zum theil unrichtige Angaben ent- halten haben.
Dem gegenüber wird bemerkt, daß in Aussicht genommen ist, vom 1. November ab eine um 118 Uhr Nachts beginnende Leerung der Briefkasten in Berlin, Charlotten⸗ burg, Schöneberg und Rixdorf unter gleichzeitigem Weg⸗ fall der jetzigen ersten, um 34 Uhr früh beginnenden Leerung einzurichten. Diese Maßnahme verfolgt den Zweck, die aach Beendigung der jetzigen letzten Leerung (54 bis 94 Uhr Abends) bis 115 Uhr Nachts eingelieferten Briefe 2c, die nach einer diegseits vor⸗ genommenen Zählung etwa g0oso aller gegenwärtig mit der Früh⸗— leerung eingesammelten Sendungen darstellen, sämmtlich, soweit sie nicht in Berlin zu bestellen sind, mit den Frühposten zur Absendung zu bringen. Damit wird auch erreicht, daß die nach den Vororten von Berlin gerichteten Sendungen bei der ersten Bestellung zur Ab— tragung kommen.
Hinsichtlich der Hausbriefkasten der Bestellungs⸗Postanstalten bleibt indessen die jetzige erste Leerung auch fernerhin bestehen, um dem Publikum die Möglichkeit zu gewähren, wichtige Korrespondenzen mit den für diese Leerung in Betracht kommenden Frühposten ab⸗ zusenden. Bei den übrigen Briefkasten wird die künftige erste Leerung in der Zeit zwischen 7 und 8 Uhr Vormittags stattfinden.
Bremen, 21. Oktober. Der ‚Norddeutsche Lloyd“ setzte die ,, . von Amerika nach Bremen, wie folgt, fest: von New Jork mit Schnelldampfern 147 M, mit Postdampfern 126 M, von Baltimore mit Postdampfern 126 , mit Rolanp.-Dampfern 126 M, von Galveston 147 6 Diese Raten verstehen sich einschließlich der in Amerika zu zahlenden Kriegssteuer und treten sofort in Kraft. , .
Bremen, 20. Oktoher (W. T. B.) Norddeu tscher Lloyd Dampfer Hallen 18. Okt. v. Baltimore n. d. Weser abgeg. „Dres den', v. Baltimore kommend, 19. Okt. auf der Weser angek. „Karlsrube“ 19. Okt. Reise v. Neapel n. New Jork fortges. ‚Lahn“, n. New Pork best., 18. Okt. Lizard passiert. ‚Friedrich der Große“ 19. Okt. v. New Jork n. Bremen abgeg. „Saale“ 19. Ott. v. Bremen in New Jork angekommen.
— 21. Oktober. (W. T. B.) Dampfer „Ems“, v. New Jork kommend, 20. Okt. Horia pass. Kaiser Wilhelm I. n. New Jork best, 20. Okt. in Neapel angek. „Nürnberg! 20. Okt. Reise v. Cochin n. Suez fortges. „Weimar“, n. Auftralien best., 27. Okt. in Aden angek. „Aller“, a. New York best., 20. Olt. Punta Delgada, „Bonn“, v. La Plata kommend, 20. Ott. Vlissingen, „Bremen“, n. Australien best.,, 19. Okt Gibraltar, „Preußen“, v. Ost Asien kommend, 19. Okt. Dover, Mark‘, n. d. La Plata best. 20. Okt. Oucssant, „Ellen Rickmers“, v. Ost-Asien kommend, 20. Okt. Dover pass. „Werra“ 20. Okt. Reise v. Neapel n. Genua fortges. „Prinz Heinrich“, n. Ost-Asien best., 20. Okt in Antwerpen angekommen.
Hamburg, 20 Oktober. (W. T. B.) Ham burg ⸗Amerita⸗ Linie. Dampfer „Columbia“, v. New YJork n. Hamburg, 19. Oktbr. Dever, „Graf Waldersee“', v. New York n. Hamburg, 20. Oktbr. Cuxhaven passiert. ‚Fürst Bismarck! 19. Oktbr. v. New Jork über Cherbourg u. Southampton n. Hamburg abgeg. ‚Auguste Vietoria“. v. Hamburg über Southampton und Cherbourg n. New . 19. Oktbe. Cuxhaven passiert. Francia“, v. St. Thomgz n. Ham⸗ burg, 18. Oktbr. in Havre, Hungaria“ 19. Oltbr. in St. Thomas, „‚Flandria“ 19. Oktbr. in St. Thomas angek. ; Valeneia“, v. Ham⸗ burg über Havre n. Westindien, 19. Oftbr. Cuxhaven, „Sopbie Rickmers“, v. Montreal n. Hamburg, 19. Oltbr. Beachy Head, „‚Brisgavia“, v. Hamburg n. Baltimore, 19. Oktbr. Cuxhaven, „Georgia“, b. Buenos Aires n. Genua, 19. Oktbr. Gibraltar passiert. „Deike Rickmers“ 209. Oktbr. in Hamburg angekommen.
London, 20 Oktober. (W. T. B.) Castle ⸗Lin ie. Dampfer „Garth Castle! heute auf Ausreise v. London abgegang!nꝛ..
UnionLinie. Dampfer „Guelph“ heute auf Heimreise von
Kapstadt abgegangen.
Theater und Musik.
Neues Königliches Opern⸗Theater.
Die gestrlgée Wohlthätigkeits⸗ Aufführung, zum Besten der Ueberschwemmten in Bayern nahm mit ihrem reichen, vielseitigen Programm vor dichtgefülltem Saale einen künfstlerisch wohlgelungenen Verlauf und dürfte der edlen Sache auch einen erfreulichen, materiellen . regt haben. Nach einer einleitenden Grell'schen Motette sür achtstimmigen Chor, welche von der Berliner Liedertafel unter Leitung ihres Chormeisters Zander wirkungsvoll ausgeführt wurde, sprach der Königliche Hosschau⸗ spieler Herr Dr. Max Pohl einen auf den Zweck der Veranstaliung bezüglichen, ergreifenden seenischen Prolog, den Hr. Hans von Hopfen gedichtet hatte. Dann folgten Sologesänge von Signorina Frangesch na Prevosti (Urie aus der Oper „La perie du Brésil' von Fé teien David) und den Königlichen Hof ⸗Qpernsängern Herren Ernst Kraus ieder von Richard Strauß und Felix Weingariner) und B. Heff⸗ mann (Lieder von L. Neuhoff und M. vdn Weinzierl), welche Herr
of⸗Kapellmeister Dr. Muck am g begleitete. Pie Königliche , . Frau Rosa Sucher sang, von ihrem Gatten, dem HDof ⸗Kapellmeister, begleitet, Lieder von die sem sowie von R. Ganz und C. Eckert. Der , . ö e, Halit betheiligte sich mit dem brillanten Vortrage einer omane für die Violine von Saint Sasn und eines Presteß von Ries. Sämmtliche Vortragenden ernteten reichen Beifall. Nachdem die Liedertafel die nwesenden no 2 die schwungvolle Ausführung des Chorliedez Rudolf von x ihrem Dirigenten für Chor übertragenen genliedes?ꝰ von rahms u der Sturm beschwzrung ! von Dürrner erfreut atte, folgten nach einer Pause jwel kleine dramatische Gaben. te erfte war daß von Max Stieler nach Loui Schneider's Der
erdenberg“ von 8 Hegar, dez von s e
Kurmärker und die Piearde n ins Baye , ( Nachsplel verfehene seenische Genrebild Gin blauer Teuf räusein Jona Sperr vom Königlichen Schauspielbause er irektor Max Hofpauer mit vielem Humor . Hann folgten unter den Litel Dahoam am Tegernsee Volksseenen mit Gefang und Tanz, beß deren Aufführung neben der Königlichen
opernfängerin Frau Theffa Gradl und Herrn Felix Chrl vom Theater
des Westeng mehrere Mitglieder des Vereins der Bayern. sowie das Jodler Quartett ver Berliner Liedertafel mitwirkten. Namentlich Frau Gradl erfreute durch ihr munteret, frischet Spiel und die eingelegten Volkslteder, aber auch alle übrigen Mitwirkenden trugen nach Krälten zu einem fröhlichen, wirklichteits treuen Bilde des Lebens und Treibens der Anwohner des schönen Tegernsees bei. — Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, begleitet von den älteren Prinzen Söhnen und der Prinzessin Tochter, beehrte die Nufflhrung mit“ Allerhöchstihtem Besuch? und verwellte bis zum
Schlusse derselben. Neues Theater. Ein Lustspiel nennt Ernst von Wolzogen sein neues Stück
Ein unbelchriebenes Blatt, das gestern seine außerordentlich erfolgreiche Erstaufführung erlebte; aber was man gemeiniglich unter
Lustspiel versteht, ist es nicht, auch steht es nicht annähernd auf
gleicher Stufe mit anderen Arbeiten des trefflichen Humoristen, sondern weist einen nicht zu verkennenden Zug ins Possenhafte und Burleske auf, der den literarischen Ruf des Verfassers nicht zu mehren geeignet erscheint. Von einer Handlung ist kaum die Rede: ein viernig⸗
jähriger Professor heirathet ein junges Mähchen von stebjehn Jahren, dag
noch mit Puppen spielt, und entzweit sich schon am Tage des Ginzugs in
das neue Heim ob ihres kindischen Benehmens mit seiner Frau, sodaß
sie in Gemeinschaft mit ihrem Vetter, einem blutjungen Fahnen junker, sein Haus verläßt., um mit dem nächsten Zuge zu ihrer Mutter zurückzukehren. Dieses Vorhaben wird schließlich durch die Ankunft der Mutter und den Umstand vereitelt, daß den Flüchtlingen die Mittel zur Abreise fehlen. Einige weise Lehren der Mutter führen schließlich die Lösung des nicht ernst zu nehmenden Konfliktß herbei. Diese wenigen Vorgänge hat der Verfasser mit allerlei komischen Cpisoden, Situationen und Witz worten ausgestattet, welche zum theil stürmische Heiterkeit hervor⸗ riefen, so namentlich die Jagd auf eine der jungen Frau entlaufene weiße Maus, welche dieselbe in Gemeinschaft mit ihrem Vetter, dem . in dem Augenblick unternimmt, da ein älterer, würdiger Professor den neupermählten jungen Kollegen besuchen will. Dat flotte Zusammenspiel sämmtlicher Darsteller erhöhte die komische Wirkung wesentlich. In der Rolle der kindischen jungen Frau hatte Fräulein Taliansky Gelegenheit, ihre natürliche Munterkeit und Drolligkeit zu entfalten, und Herr Lebius zeichnete ihren in komische Verlegenheiten gerathenden, in seiner Würde verletzten und in tausend Aengsten schwebenden Gatten mit einem frischen, ungemein be⸗ lustigenden Humor. Den kaum dem Kadetten Korps ent- wachsenen Fabnenjunker gab Herr Claudius in Haltung und Sprache so glaubhaft, wie es die Rolle zuließ. Die junge, ver⸗ nünftige Schwiegermutter des Professors fand in Frau Butze eine ausgezeichnete Vertreterin, und die komischen Nebenrollen wurden durch die Damen Paula und Grete Carlsen und Asta Hiller sowie durch die Herren Merten, Holthaus and Flink zu vollster Wirkung gebracht. Der anwesende Verfasser wurde nach jedem Akt mit den Darstellern herborgerufen.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Weber's Oper „Der Freischütz' in folgender Besetzung gegeben: Agathe: Fräulein Hiedler; Aennchen: Fräulein Vietrich; Caspar: rr Mödlinger; Max: Herr Krauß. — Am Montag findet eine Auf⸗ fübrung von ‚Tristan und Isolde“ statt. Die Besetzung lautet: Tristan: Herr Grüning; König Marke: Herr Mödlinger; Kurwenal: Herr Hoff mann; Melot: Herr Berger; Brangäne: Frau Goetze; Steuermann: Herr Krasa; Seemann: Herr Leeban. Die Isolde singt die Königliche Kammersängerin Frau Lilli Lehmann.
Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Carl Niemann's Lastspiel „Wie die Alten sungen“ in nachstehender Be⸗ setzung zur Auffübrung: Fürst Leopold: Herr Molenar; Annalise: Fräulein Abich; Erbprinz: Herr Boettcher; Heere: Herr Heine; Sophia: Fräulein Sperr; Eleonore: Fräulein Hausner; Melde: Herr Hartmann; Hanne: Frau Schramm. — Am Montag beginnt die Gesammt , Aufführuag von Friedrich bbel z deutschem Trauerspiel „Die Nibelungen! mit dem ersten Abend, „Der gehörnte Siegfried und „Siegfried Tod“, in folgender Besetzung:
agen Tronje: Herr Molenar; Siegfried: Herr Matkowsky; Kriemhild:
raͤulein Poppe; Brunbild: . Lindner; König Gunther: Herr Arndt; Dankwart: Herr Heine; Giselher: Herr Hertzer; Gerengt: Herr Boettcher; Volker: Herr Keßler; Ute: Fräulein von Arnauld; Frigga: Frau Stollberg; Kaplan: Herr Hübener.
Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater wird morgen zu volks⸗ thümlichen Preisen Goethe's Schauspiel Torquato Tasso“ gegeben. — Am Montag eröffnen Fräulein Susanne Murte aus St. Peters⸗ burg und Herr Jaumard vom Théätre frangais in Paris mit ihrem Schauspiel⸗ Ensemble ein nur wenige Abende umfassen⸗ des Gastspiel. Am Eröffnungstage wird Zaza“, Komödie von P. Berton und Ch. Simon, gegeben. Am Dienstag gelangt zum erslen Male in Berlin ‚L'Arlésienne', Drama von Alphonse Daudet, mit der Musik von Georges Biset, zur Aufführung. Dirigent ist Herr Edouard Colonne aus Paris. Der Billet. Verkauf zu diesen Vorstellungen findet täglich im Königlichen Schauspielhause statt. Preise der Plätze: Mittel Balkon und Loge 6 S; Seiten ⸗ Balkon 35 MS; Tribüne 2 A; Mittel ⸗Parguet 1. bis 12. Reihe 6 M; 13. bis 18. Reihe 5 M; 189. bis 22. Reihe 4 MS ; Seiten ⸗Parquet 4 MS; Stehplaß 1 46
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