1899 / 278 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Nov 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Regierungsbezirk Aachen. 20 Mark. . .ter Zinsschein. Zinsschein.

zu dem Anleihescheine der Stadt Düren Buchstabe H, Nr. ... ü ber Eintausend Mark zu 49 Zinsen über 20 Mark.

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen de ssen Rückgabe in der Zeit vom .. ten ab die Zinsen deg vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom .. ten bis .ten mit 350 Mark bei der Stadtkasse in Düren oder bei den bekannt gemachten Zahlstellen.

Düren, den ..

Der Bürgermei (Faksimile.) (Trockenstempel, enthaltend das (Faksimile.) Stadtsiegel.)

Diefer Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb fünf Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird.

Rheinprovinz. .

Regierungsbezirk Aachen. Anweisung

zum Anleihescheine der Stadt Düren Buchstabe H, Nr über Eintausend Mark.

Rbeinprovinz.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die .., je Reibe von Zinsscheinen für die zehn Jahre 19 .. bis 19 .. bei der Stadtkasse in Düren, fofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird.

Hätten, den n

Der Bürgermeister. . (Falsimile.) . Die städtische Schuldentilgungskommission. (Faksimile) (Trockenstempel, enthaltend Der Stadtrentmeister.

das Stadtsiegel.) (Faksimile)

Anmerkung: Die Anwelsung ist zum Unterschiede auf der gan zen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

ter Zinsschein. ter Zinsschein.

Anweisung.

Ministerium des Innern.

Dem Landrath Ramm ist das Landrathsamt im Kreise Samter und

dem Landrath Kötter das Landrathsamt im Kreise Ruhrort übertragen worden.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, den 24. November.

Ueber den Besuch Ihrer Kaiserlichen und König⸗ lichen Majestäten am Koͤniglich großbritannischen Hofe wird dem „W. T. B.“ weiter berichtet:

Windsor, 23. November. Seine Majestät der Kaiser Wilhelm, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz von Wales, der Prinz Christian zu Schleswig- Holstein und der Herzog von Connaught, sowie der Ober-Hof⸗Maeschall Graf zu Eulenburg fuhren heute Vormittag auf die Reg Nach der Jagd wurde das Frühstück bei dem Prinzen

hristian zu Schleswig-Holstein in Cumberland Lodge ein— genommen.

Der deutsche Boischafter Graf von Hatzfeldt, welcher durch ein ernstliches Unwohlsein behindert war, Seine Majestät den Kaiser Wilhelm in Portsmouth zu empfangen und an dem gestrigen Festmahl theilzunehmen, ist heute in Windsor eingetroffen und von Seiner Majestät empfangen worden. Gestern empfing Seine Majestät den Ersten Lord des Schatzes Balfour, heute den Kolonial-Sekretär Chamberlain. Der Premier⸗-Minister Lord Salisbury ist durch das Ableben seiner Gemahlin verhindert worden, Seiner Majestät dem Kaiser seine Aufwartung zu machen.

Ihre Majestät die Kaiserin Auguste Viktoria machte heute Vormittag eine Spazierfahrt und nahm später an dem Jagdfrühstück in Cumberland Lodge theil. Die Söhne Ihrer Kaiserlichen Majestäten, Prinzen August Wilhelm und Oskar, fuhren heute Vormittag mit ihrem Gouverneur, dem Flügel⸗Adjutanten Grafen von Platen⸗ Hallermund, nach London, um die dortigen Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen.

Am Nachmittage unternahmen Ihre Majestäten der Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Auguste Viktoria sowie Ihre König⸗ lichen Hoheiten der Prinz von Wales und der Herzog von Connaught eine Spazierfahrt, von der die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften um 5 Uhr in das Schloß zurückkehrten.

Infolge des Hinscheidens Ihrer Großherzoglichen Hoheit der Fürstin zu Leiningen wurde die Militärmusik heute ab⸗ bestellt. Aus demselben Grunde war Ihre Majestät die Königin Victoria bei dem heutigen Diner nicht zugegen; auch gestern Abend hatte Ihre Majestät Sich noch im letzten Augenblick mit Rücksicht auf die Todesnachricht dahin ent⸗ schieden, an dem Festmahl und dem sich daran anschließenden Konzert nicht theiljunehmen. Heute Abend findet im engsten en Familientafel statt.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich hessische Geheime Staatsrath Krug von Nidda ist in Hai! eingetroffen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Kaiser , r III.“ Kommandant: Kapitän zur See von resky, gestern von Portsmouth nach Vlissingen in See

gega gen,

S. M. S. „Gneisengau“, Kommandant: Fregatten⸗ Kapitän Kretschmann, geht am 26. November von Piräus nach Smyrna in See.

Der Ablösungstransport für S. M. SS. „Kaiserin Augusta“, „Hertha“ und „Gefion“, Transportführer: Kapltänleutnant Weniger, ist mit dem Dampfer Prinz Heinrich“ am 22. November in Singapore eingetroffen und setzt heute die Reise nach Hongkong fort.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer, des „Reichs- und Staats Anzeigers“ werden Nachrichten über zen Stand der Herbstsaaten im Deutschen Reiche um die Mitte des Monats November 1899, zusammen⸗ gestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt, veröffentlicht.

Görlitz, 23. November. In der heutigen, zweiten Plenar⸗ sitzung des Kommunal-Landtages des Preußischen Markgrafthums Ober⸗Lausitz machte der Landeshaupt⸗ mann von Wiedebach-Nostitz⸗Faenkendorf Mittheilung von Beurlaubungen sowie von einer Anzahl von Bewilligungen fuͤr gemeinnützige und wohlthätige Zwecke, welche die Vertreter der ehemals rauchsteuerpflichtigen Landstädte und Landgemeinden in ihrer Sitzung vom 20. d. M. beschlossen haben. Der Landtag nahm hierauf den Bericht des Landtags⸗-Ausschusses über die Revision der siädtischen Kassen. Depositen und Rechnungen, welche sämmtlich in guter Ordnung gefunden worden waren, entgegen. Aus den Jahresrechnungen pro 1898 ist hervorzuheben, daß die Oberlausitzer Provinzial⸗Sparkasse wiederum einen erheblichen Zuwachs zu verzeichnen gehabt hat. Der Gesammtfonds erhöhte sich im Jahre 1398 von 53 275276 4 J 3 ult. 1897 auf 56 757 283 6 95 3, also um über⸗ haupt 3482 007 M 86 . Das Guthaben der Sparkassen⸗ Interessenten betrug 53 417 557 6 19 3. Der Reservefonds beträgt 3 075 355 6 37 3. Auch der größte Theil der übrigen ständischen Rechnungen weist größere oder gerin gere Ver⸗ mögensvermehrungen nach. Dem Antrage des Ausschusses gemäß wurden die Rechnuͤngen sämmtlich dechargiert. Auch die Bilanz der kommunalständischen Bank wurde für das Jahr 1898 dechargiert, ferner wurde über die in dem Jahres⸗ dericht des Kuratoriums der kommunalständischen Bank ent— haltenen Anträge Beschluß gefaßt und der Verwaltungs⸗ kosten-Etat für 1900 in der vom Bank⸗FKuratorium vorge⸗ schlagenen Höhe festgesetzt. Nach verschiedenen Bewilligungen von Beihilfen für gemeinnützige Zwecke, insbesondere an Kirchen⸗ gemeinden zu Thurmbauten, Glocken⸗-Anschaffungen u. s. w., wurde zur Prämierung von Dienstboten und landwirthschaft⸗ lichen Arbeitern für langjährige treue Dienste in der Ober⸗ lausitz geschritten. Hierbei fand eine große Anzahl von Be⸗ werbungen um solche Prämien Berücksichtigung. Einige andere Berathungsgegenstände 6 nach den Anträgen des Ausschusses ihre Erledigung. Die Sitzung wurde sodann ge— schlossen.

Baden.

Der Landtag ist gestern Vormittag eröffnet worden. Die Feierlichkeit fand im Sitzungssaale der Zweiten Kammer statt. Nachdem deren Mitglieder ihre Plätze eingenommen hatten und sodann die Mitglieder der Ersten Kammer, darauf die Mitglieder des Großherzoglichen Staats⸗-Ministeriums ein— getreten waren, hielt der Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staats-Minister Dr. Nokk, der „Karlsr. Ztg.“ zufolge, nach⸗ stehende Ansprache:

Durchlauchtigste, Hochgeehrteste Herren!

Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben mich gnädigst zu beauftragen gerubt, den Landtag in Seinem Namen zu eröffnen. Die Allerhöchste Entschließung lautet:

Friedrich, von Gottes Gnaden Großheriog von Baden, Herjog von Zähringen,

Wir beauftragen biermst Unseren Präsidenten des Staats. Ministeriums, Staats-Minister Dr. Nokk, die auf den 25. No- . d. J. einberufene Ständeversammlung in Unserem Namen zu eröffnen.

Gegeben zu Schloß Baden, den 14. November 1899.

Friedrich. Nokk. Auf Seiner Königlichen Hoheit höchsten Befehl: Dr. Heintze.

Seine Königliche Hoheit entbieten Ihnen, Durchlauchtigst', Hoch geehrteste Herren, freundlichen Gruß und lassen gerne der Hoffnung susdruck geben, es werde auch die bevorstähende wichtige Tagung bei allseitigem, durch die Lage gebotenen ernsten Streben nach Ver— ständigung und dem dadurch ermöglichten Zusammenwirken aller Faktoren der Gesetzgebung erfreuliche und fruchtoare Ergebnisse zeitigen. Die Finanzlage ünseres Landes ist eine gute und gesunde. Die wachsende e,. des Wohlstands und die gesteigerte Verbrauchs kraft der Bevölkerung hat eine erfreuliche Steigerung der Einnabme— queslen im Gefolge gebabt. Die Rechnungzabschlässe der letzten Jahie sind aus diesem Grunde bemerkenzwerth günstige gewesen und uner— achtet einer seht umfangreichen Bauthättgkeit hat sich eine Inanspruch⸗ nahme der Mittel der Amortisationskasse in der ablaufenden Periode nicht nötbig erwiesen; vielmehr konnten die füc den außerordentlichen Etat erforderlichen großen Summen den ANeberschüssen des ordentlichen Etats enknommen werden. Auch die Abschlüsse der CEisenbabnbetriebꝛoerwaltung der letzten Jahre waren be— friedigend. Der Voranschlag für den Staatshaushalt der Budaetperiode 1900/s01, der Ihnen nebst den Nachweisen über die finanziellen Ergebnisse der letzten Jahre zur Berathung und Be⸗ schlußfassung unverweilt zugehen wird, schließt im ordentlichen Etat der allgemeinen Staatsverwaltung mit einem Einnahmenberschuß von rund 2, 1 Millionen Mark ab. Die Ausgabesteigerung im ordentlichen Gtat ist diesmal in fast allen Ressorts zwar eine sehr erhebliche, aber, weil hinter der Steigerung der Einnahme ⸗Etats zurückbleibend, finanzpolitisch noch vertret⸗ bar. Sehr bedeutend siad ferner die Anforderungen des außerordent⸗ lichen Etats; sie betragen brutto rund 12 Millionen Mark und sind theils zur Vollendung auf Grund früherer Bewilligungen begonnener Bauten sowie zur Fortführung von Wohlfahrtseinrichtungen, theils zur Inangriffnahme nerer Bauten und Unternehmungen bestimmt, für die ein Bedürfniß in den letzten Jahren hervorgetreten ist. An diesen Forde— rungen sind vorwiegend die Jastiz. und Unterrichts verwaltung, sowie die iancre Verwaltung, in geringetem Maß die andern Verwaltungszweige betheiligt. Im Budget der Eisenbahnverwaltung machen sich die Bevürfnisse des wachsenden Verkehrs mehr als in früberen Jahren fählbat. Sie erfordern Mehraufwendungen in benrächtlicher Höhe und nicht minder eine starke Vermehrung der Beamtenzabl. Infolge dieses Mehraufwands schließt der neue Etat der Gisenbahn⸗Betriebs verwaltung gegenüber dem von 1899 um rund LZ Millionen Mark ungünstiger ab. Auch in der Gestaltung des Eisenbahnbau. Budgets hat sich der nachhaltige Aufschwung im Ver⸗ kehr sehr bemerkbar gemacht. Die ursprünglichen Anlagen der meisten Bahnhöfe sind für die Bewältigung des jetzigen Verkehrs ungenügend geworden und erfordern umfassende Um. und Neubauten. Auf den Bahnstredgen Offenburg Gengenbach, Immendingen Singen und Radolfzell -Konstam erweist sich der Ausbau der jweiten Gleise als unverschiebliches Bedürfniß. Eine abermalige stark. Vermehrung der Betriebgmittel ist ungeachtet der bisherigen steten Ergänzungen nicht

ortsetzung des Ausbaues des Staatsbahnnetzeß und des Hafeng in

ehl nehmen Mittel in Anspruch, die einschließlich der aufrecht zu erhaltenden Kredite auf einen Betrag von 9 Millionen Mark sich belaufen, d. h, eine bis itzt ungewohnte Höhe erreichen Eine Förderung der Herstellung von Nebenbabnen durch Gewaͤhrung staatlicher Beihilfen wird auch fernerhin beabsichtigt. Um eine Lück in der Gesetzgebung auszufüllen, wird Ihnen ein Gesetzentwurf über das Genehmigungsverfahren bei Eisenbahnanlagen vorgelegt werden In den letzten heiden Landtagen haben eingehende Erörterungen über di Referm unserer direkten Steuern zwischen Regierung und Vollsvertretung stattgefunden; eine Anzahl von Denkschriften über diese wichtige Frag; find Ihnen unterbreitet worden, und es ist im Anschluß an den In halt dieser Denkschriften und des Ihnen dargebotenen Erhebungè. materials eine erfreulich Klärung der Anschauungen über die der Reform zu gebende Richtung eingetreten. Die Großherzogliche Re⸗ gierung hat sich infolge dessen zur Ausarbeitung von Gesetz, entwürfen veranlaßt gesehen, die Ihnen alsbald zugehen werden. Der wichtigste und in das geltende Steuerrecht am tiefsten eingreifende Gesetzentwarf ist derjenige, der die Umbil⸗ dung unserer seitherigen direkten Steuern zu Ver mögenssteuern er strebt; ein weiter Gesetzentwurf ist bestimmt, eine Anzabl als wichtig erkannter Aenderungen an dem Einkommensteuergesetz herbeizuführen; ein dritter soll das Verfahren bei der Veranlagung der direkten Steuern an Stelle der Gesetze vom l7. März 1354 und 16. März 1880 neu ordnen. Die Volksvertretung ist mit der Durchberathung dieser Gesetze, die keine staatsfiokalischen 3 vecke verfolgen, sondern lediglich eine gerechtere Vertheilung der Steuerlast in Aussicht nehmen, vor eine große und schwierige Aufgabe gestellt, deren glückliche Lösung die Groß⸗ herzogliche Regierung lebhast wünschr. Zur Förderung der Hagel⸗ versicherung haben die Kreise aus den vom Staate gewährten Bei. trägen Mittel angesammelt. Aus diesen Fandz und einem aus allgemeinen Staatsmittern zu schöpfenden Zuschuß soll, um die Fort⸗ dauer des von der Großherjoglichen Regierung mit der Norddeutschen Dagelversicherungsgesellschaft abgeschlossenen Vertrags zu sichern, ein von der Amortisationskasse zu verwaltender Hagelversicherungsfonds ge⸗ bildet werden mit der Bestimmung, den Versicherten die Zablung der Nachschußprämie zu erleichtern und Gewähr für den vollen Eesatz des Schadens zu bieten. Auf verschiedenen Gebieten der Staatgperwaltung werden Ihaen kleinere Gesetzentwürfe, die bestimmt sind, zu Tage ge⸗ tretenen Bedürfnissen zu entsprechen, vorgelegt werden. Um die wichtige Frage der Aenderung einiger Verfassungsbestimmungen zu fördern, soweit dies bei dem Fehlen einer verfassungsmäßigen Mehr— heit für einen der bisher erörterten Initiativentwürfe möglich ist, wird die Großherzogliche Regierung den Kammern eine Denk— schrift unterbreiten, worin sie ihre Anschauungen eingehend dar— legt. Bei positiver Arbeit kann auf diese Weise eine Grund— lage gewonnen werden, auf der die vielfach gewünschte Einführung der direkten Wahl unbedenklicher wird. Es ließ sich erreichen, daß nicht nur die Kopfzahl der Wähler die richtige Beachtung fände, sondern auch Kreise der Bevölterung berücksichtigt würden, die das Leben des Stagtg durch ihre Arbeit für das öffentliche Wohl in korporativem Verband fördern und bereichern. Dadurch wäre die Gerähr gegeben, daß die Verfassung unseres Landes, auf dem un— verrückbaren Grunde der konstitutionellen Monarchie ruhend, zugleich in fruchtbarer Weise fortgebildet werden könnte.

Hierauf erfolgte die Beeidigung der anwesenden neu ein⸗ getretenen Mitglieder beider Kammern, und der Präsident des Staats⸗Ministeriums erklärte sodann im Namen Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs den Landtag für er— öffnel. Mit einem dreimaligen Hoch der Versammlung auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog fand die Feierlichkeit ihren Abschluß.

ö umgehen. Diese Vervollständigungen in Verbindung mit der

Desterreich⸗Ungarn.

D österreichische Quoten-Deputation hat in ihrer gestrigen Sitzung den Bericht des Siebener⸗Ausschusses über die Verhandlungen mit der ungarischen Deputation zur Kenntniß genommen. Der Bericht der Quoten-Deputation wird demnaͤchst dem Reichsrath vorgelegt werden,

Wie die Wiener Blätter melden, hat der Czechenklub den formellen Beschluß gefaßt, die Erledigung des Budgetprovisoriums und des Ueber weisungsgesetzes mit allen parlamentarischen Mitteln zu verhindern.

In der gestrigen Sitzung des österreichischen Ab⸗— geordnetenhauses verwies der Abg. Dol ezal darauf, daß er einen dringlichen Antrag, betreffend Feststellung der Nationalitätsverhältnisse bei der im Jahre 1900 statt— findenden Volkszählung, eingebracht habe, und ver— langte das Wort zur Begründung der Dringlichkeit seines Antrags noch vor dem Uebergang zur Tages— ordnung. Der Präsident Dr. von Fuchs erklärte, er lasse die Begründung des Antrags Dolezal zu, da dieser dringliche Antrag der erste in der Reihenfolge der bringlichen Anträge sei. Der Abg. Dolezal begann hierauf seine Rede, welche zweieinhalb Stunden währte. Hierauf ergriff der Abg. Dr. Sileny (Czeche) das Wort; nach diesem sprachen dann noch die Abgg. Horica und Spinecic, Um 5 / Uhr beantragte der Abg. Kramarc, mit Rücksicht auf die gleichzeitig tagende Quoten⸗Deputation, den Schluß der Sitzung. Der Abg. Pergelt sprach sich unter Hinweis auf die Wichtigkeit der auf der Tagesordnung stehenden Punkte dagegen aus. Der Präsident Dr. von Fuchs erklürte, er habe die Debatte über den dringlichen Antrag zu Ende führen wollen, um zur Tagesordnung zu gelangen, mit Rücksicht auf die gleich⸗ zeitige Tagung der Quoten⸗Deputation werde er jedoch die Sitzung schließen. Der Abg. Pergelt beantragte darauf unter Zu⸗ stimmung der Linken, die nächste Sitzung am Abend ab⸗ zuhalten. Nachdem der Abg. Daszynski dafür gesprochen hatte, wurde der Antrag mit 118 gegen 112 Stimmen an⸗ genommen. In der Abendsitzung wurde die Debatte über den dringlichen Antrag des Abg. Dolezal fortgesetzt und sodann ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen. Nach einer Rede, des Generalredners der Czechen Kurz und nach thatsächlichen Berichtigungen der . des Abg. Spincie durch die Äbgg. Zanetti, Verzegnassi und Cambon, sowie nach einer Replik des Abg. La ginja, betreffend die Italienisierung des Küstenlandes, wurde die Dringlichkeit des Antrags Dolezal mit 111 gegen 34 Stimmen abgelehnt. Das Haus ging hierauf zur Tagesordnung über und erörtete die ,,. betreffend die auf den Ausgleich mit Ungarn bezüg⸗ lichen Kaiserlichen Verordnungen. Der Abg. Ka ftan (Czech), welcher unter andauernder großer Unruhe sprach, ersuchte den Praͤsidenten, die Sitzung zu schließen und ihm zu gestalten, seine Rede am folgenden Tage fortzusetzen. Da hiergegen keine Einwendung erfolgte, wurde die Sitzung um N / Uhr geschlossen. .

Im ungarischen Unterhause legte gestern der Minister für Landesvertheidigung Freiherr von Fejérvaäry zwei Geset⸗ entwürfe, betreffend das Rekrutenkontingent, vor. Hierau unterbreltete der Minister⸗Präfident von Szell den Bericht der Quoten⸗Deputation sowie einen Gesetzentwurf über die

Quote, durch welche der Beitrag für die gemeinsamen An⸗ Alegenheiten für Ungarn auf 34,4, für Desterreich auf 65,6 estg'fetzs wird. Der Abg. Kossuth bekämpfte die Erhöhung er Quote und erklärte, daß diese nicht im Verhältniß zur finan⸗ iellen Leistungsfähigkeit des Landes stehe. Die Quotendeputation abe in die Erhöhung rein aus politischen Motiyen und im nteresse der Stärkung des Dualismus gewilligt. Der Minister-Präsident von Szell ergriff darauf unter heftigem Färm auf der äußersten Linken das Wort und erklärte, da pie meritorische Verhandlung der Quotenvorlage nicht auf der Tagesordnung stehe, könne er vorläufig nur sagen, daß die im Verlauf der Verhandlungen erfolgten Anertzieten der ungari—⸗ chen Quoten⸗Deputation stets auf ziffernmäßiger Grundlage beruht hätten, nur bezüglich des letzten Dezimalbruches

der vereinbarten uon fe habe bie ungarische De⸗

putation aus anderen als nur kalkulatorischen Rücksichten eine Konzession an die österreichische Deputatiog gemacht. Man könne keinen Widerspruch darin fiaden, daß die Quoten⸗

Deputation zu Beginn der Verhandlungen eine kleinere Ziffer

angeboten und erst beim Schluß der Verhandlungen zu der

von ihr als Maximum Lxachteten 3 ffer gelangt sei, Hierauf wurde der Bericht der Quoten-Deputation sowie die Quoten⸗ vorlage an den Finanzausschuß verwiesen. In Beantwortung einer

Interpellation über das österreichisch Einfuhroerbot vom Stein⸗

brucher Borstenviehmarkt führte, der Ackerbau⸗Mmnister

Daranyi aus, Steinbruch sei völlig intakt; er setze vorgus,

baß die bösterreichische Regierung die Vereinbarungen, betreffend

den Viehverkehr, in loyaler Weise vollziehen werde; die

ungarische Regierung werde hinsichtlich deren Aufcechthaltung

sene Festigkeit bekunden, welche das Land billigerweise von der egierung fordere.

Groszbritannien und Irland.

In dem Befinden Lord Salis bury's ist, wie „W. T. B.“ berichtet, eine Besserung eingetreten.

Durch einen Armeebefehl ist die Mobilisierung von weiteren 8 Bataillonen der Miliz vom 11. Dejember an angeordnet worden.

Dle Kaiserliche Macht Hohenzollern“ ist gestern mit dem Kreuzer „Hela“ von Portsmouth nach Port Victoria bei Sheerneß in See gegangen.

Frankreich.

Die Deputirtenkammer nahm, wie „W. T. K. meldet, in ihrer gestrigen Sttzunz bei der Berxathung des einen Antrag des Deputirten Lemire auf

ildung eines Arbeits Ministerlums an. Der Minister der fffentlichen Arbeiten Millerand stimmte dem Antrage zu.

Der Staatsgerichtshof begann gestera das Zeugen⸗ verhör. Als erster Zeuge wurde der Arzt Dureau, in Longuyon wohnhaft, vernommen. Derselbe sagte aus, ein Unbekannter . ihn im Februar gefragt, ob er den Herzog von Orleans ei sich aufnehmen wolle. Die Vertheidiger der An⸗ eklagten und einige Senatoren richteten Fragen an ö Zeugen. Die Antworten desselben waren wenig genau und riefen heftigen Lärm hervor. Als zweiter Zeuge wurde der ö von Marseille vernommen, welcher Mit⸗ theilungen über die verschiedenen Kundgebungen machte, die in diefer Stadt stattgefunden hatten, und erklärte, die Ver⸗ sammlungen der Patriotenliga seien auf Kosten der Royalisten abgehalten worden, wogegen die Angeklagten lebhaft Einspruch erhoben. Der dritte Zeuge, der frühere Geschäftsführer der Patriotenliga, äußerte sich in demselben Sinn. Die Sitzung wurde dann unterbrochen. Nach der Wiederaufnahme derselben sprachen mehrere Zeugen über die Beziehungen Godefroy's zur royalistischen Gruppe von Lille und über die Schritte, . der Genannte geihan habe, um zu erfahren, ob die Joyalisten in Lille dazu stark genug seien, sich der Präfektur zu n inen. Die Vertheidiger verlangten von den Zeugen zu wissen, woher sie ihre Kenntniß der Dinge hätten; die Zeugen verweigerten die Antwort. Andere Zeugen aus Lille erklärten die Aussagen der ersteren für unrichlig. Die Sitzung wurde sodann aufgehoben.

Spanien.

Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Albrecht von Preüßen, Regent des Herzogthums Braunschweig, und der Prinz Friedrich Heinrich von Preußen sind gestern Morgen wieder in Madrid angekommen und von einem Mit⸗ gliede des Militärstaats des Königs sowie von den Erie der Behörden empfangen worden. Gestern Abend begaben sich we Königlichen Hoheiten nach Burgos, wo i n. ich einige Stunden aufzuhalten und dann über Frankreich die Rückreise nach Deutschland anzutreten gedachten.

Türkei.

Das Ir ade, betreffend die Einsetzung einer Kommission zur Prüfung der Abrechnungen der „Dette publique“, dessen Erlaß in der 6 Nr. d. Bl. mitgetheilt wurde, ist, wie das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Bureau“ berichtet, bereits das zweite in dieser Angelegen⸗ heit ergangene, da ein solches schon im Juli d. J. er— schienen ist? Durch das neue Irade würden lediglich zwei Beamte des Finanz-Ministeriums zu Beisitzern der e ig, ernannt, deren Arbeiten nunmehr beginnen könnten. Es liege kein Anhaltspunkt für die Annahme vor, daß der Kommission eine andere Aufgabe zugedacht sei, als die Prufung der Rechnungen, welche die „Dette publique“ dem Finanz⸗ Ministerlum zu dessen Information zu überreichen habe, Die in Nł. 2658 d. Bl. mitgetheilte Meldung türkischer Blätter über eine Expedition türkischer Truppen in das Hinter⸗ land von Tripolis bis Wa dai erweist sich, dem oben— genannten Bureau zufolge, als unzutreffend. An den maß⸗ gebenden Stellen werde versichert, ben in jüngster Zeit keine solche Eypedition abgegangen und auch keine geplant sei. Dagegen sel es Thatfache, daß vor kurzer Zeit eine geheime Mission an den Sultan von Wadai entsendet worden sei, welcher der Zweck zugeschrieben werde, mit ihm und den anderen nchch nnn f Fürsten in Zentral-Afrlka bessere Beziehungen anzuknüpfen, um sich über die Sicherung der Karawanen⸗ straßen in das Hinterland von Tripolis, besonders gegen die Tuaregg, zu verständigen, damit die Handelskarawanen wieder wie früher ungehindert ihren Weg nach Tripolis nehmen könnten. Diese Mission sei, wie it nicht von türkischen regulären Soldaten, sondern von einer kleinen Abtheilung der eingeborenen Miliz⸗Reiterei begleitet worden.

Bulgarien.

Die Sobranje hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern nach langer und lebhafter Debatte den Gesetzentwurf, betreffend

Abzüge von den Gehaͤltern der Militär⸗ und Zivilbeamten, im Prinzip angenommen und den Entwurf an eine Kommifsion . Das Gesetz soll am 1. Februar 1900 in Kraft reten.

Asien.

Der „Times“ wird aus Shanghai vom 23. November gemeldet: der britische Gesandte Me Donald habe sich an diesem Tage von dort nach Peking begeben. Während seines Aufenthalts in Shanghai sei er mit Verhandlungen über die Landfrage in Hankau und die Ausdehnung der französischen An⸗ siedelung in Shanghai beschäftigt gewesen. Die letztere Angelegen⸗ heit scheine in befriedigender Weise geregelt zu sein und zwar unter Annahme der Bedingungen, welche Lord Salisbury im letzten Juli dem französischen Botschafter vorgeschlagen habe. Dagegen berichtet das „Reuter'sche Bureau“, eine Einigung sei nicht erzielt worden. Meldungen aus Tientsin zufolge haben die amerikanischen Syndikate die Verhandlungen bezüglich der Eisenbahn von Hankau nach Canton mit Erfolg ahgeschlossen.

Afrika.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Kairo vom gestrigen Tage, der Oberst Wingate habe mit egyptischen Truppen die Derwische unter Aamed Fedil, welche zHö00 Mann stark gewesen seien, bei Abu Adil angegriffen und zersprengt. 460 Derwische seien gefallen. Auf seiten der Egypter seien drei Mann verwundet worden. Viele Derwische seien gefangen genommen und eine große Menge Korn und Waffen erheutet worden.

Die „Pall Mall Gazette“ meldet aus Mafeking vom 20. d. M, in der Stadt herrsche Fieber, da es den Einwohnern an frischem Wasser mangele.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird berichtet, daß die Rekognoszierungstruppe, welche am 16. 8. M. den ersten Aus⸗ fall aus Kimberley gemacht hahe, von den Buren von einem Hügelrücken aus auf kurze Entfernung beschossen und gezwungen worden sei, zurückzuge len; das Gefecht habe dann noch zwei Stunden gewährt. Die Engländer in Kimberley hätten bisher im Ganzen 9 Mann verloren, die meisten davon in diesem Ausfallgefecht. Die Einschließung Kimberleys dauere fort.

Das britische Kriegsamt veröffentlicht folgende, aus Bel⸗ mont vom gestrigen Tage datierte Depesche des Generals Lord Methuen: „Ich griff den Feind heute bei Tagesanbruch in einer festen Stellung an und unternahm schließlich einen durch Schrapnellfeuer vorbereiteten Hauptangriff. Die Infanterie hielt sich vorzüglich, sie wurde durch die Schiffsbrigade und Kavallerie unterstützt. Der Feind focht mit Math und Geschick. Hätte ich später angegriffen, dann würden meine Verluste weit schwerer gewesen sein. Der Sieg ist vollständig. Ich habe 40 Gefangene gemacht. Ich bin dabei, eine Anzahl Buren zu beerdigen, jedoch der größere Theil der gefallenen und verwundeten Buren ist von ihren Kameraden mit⸗ enommen worden. Ich habe eine große Zahl Pferde und Vieh erbeutet und eine große Menge Kriegsvorrgth zerstört. Die hritischen Verluste betragen: 3 Offiziere und 55 Mann todt, 21 Offiziere und 128 Mann verwundet, 18 vermißt; unter den verwundeten Offizieren befindet sich der Brigade⸗-General Fetherstonhaugh.“

Das Kriegsamt veröffentlicht ferner eine Depesche des Generals Forestter Walker, in welcher dieser mittheilt, der General French habe am 23. November von Naauw⸗ port aus einen Rekognoszierungszug in der Richtung nach Tolesberg geführt; er habe Arundel stark besetzt gefunden und sich zuruͤckgezoögen, nachdem von seinen Truppen drei Mann verwundet worden seien.

Aus Herschel vom 22. d. M. erfährt das Reuter sche Bureau“, daß alle britischen Unterthanen mit Ausnahme weniger Frauen Ladygrey verlassen hätten. Alle Läden und Farmen seien in den Händen der Freistagt⸗Buren. Die meisten britischen Familien hätten sich nach Basutoland bhe⸗ geben. Man erwarte stündlich das Eintreffen der Buren in Herschel. Die Eingeborenen dieses Distrikts seien einmüthig ent⸗ ö der Inhasion der Buren zu widersetzen, und aus allen Theilen des Distrikts träfen mit Speeren und Flinten Bewaffnete ein. Am Dienstag sei von Herschel eine Abordnung an den Führer der Buren Olivier nach Ladygren gesandt worden. Olivier habe die Versicherung gegeben, daß eine Invasion in den Distrikt von Herschel nicht beabsichtigt sei, er werde aber nach Barkley East eine Abtheilung enisenden, um die Ver— waltung der Stadt zu übernehmen.

Die „Times“ meldet aus Queenstown vom 22. d. M., es seien keine weiteren Bewegungen des Feindes in der dortigen Gegend gemeldet worden. Truppen seien in Stellungen vorgesandt worden, welche in strategischer und taktischer Beziehung geeigneter seien als Queenstown.

Dem „W. T. B.“ wird aus London berichtet, am Mooi—⸗

lusse, wo der General Barton den Sberbefehl führe, känden gegen 2000 Mann mit wenig Geschützen. Ein Ge⸗ fecht, welches am 22. stattgefunden, habe bewiesen, daß die Buren Haubitzen mit sich führien, welche der britischen Artillerie überlegen seien. Bei Est court stehe der General Hildyard mit eiwa 2000 Mann. Diese heiden Heereskörper seien somit von der Basis, auf welcher der General Clery die an— gekommenen Streitkräfte sammele, abgeschnitten

Nach einer Meldung des „Reuter schen Buregus“ aus Durban vom gestrigen Tage berichtet die „Times of Ratal“, daß der General White in der Nacht vom letzten Sonntag zum Montag einen Angriff gemacht, mehrere Stellungen der Buren genommen und mehrere Kanonen sowie viel Kriegsmaterial erobert habe,

Die Londoner Blätter veröffentlichen eine Depesche aus Pietermaritzburg vom gestrigen Tage, derzufolge der General Hildyard am Vormittag einen Ausfall aus Est court ge⸗ macht und die Buren in ein Gefecht verwickelt habe,

Ein amtliches Telegramm des Gouverneurs der Kapkolonie Sir Alfred Milner an den Staatssekretär für die Kolonien Ehamberlain vom 22. d. M. besagt, daß die Buren sich bemühten, die . Jonathan und Joel auf ihre Seite zu ziehen, ersterer bleibe loyal, aber Joel habe den Bruder des ersteren angegriffen und drei Mann desselben etödtet. Der Plan der Buren gehe dahin, den Bürgerkrieg in dem Stamme zu entfachen, aber Jonathan enthalte sich, den Befehlen des Residenten gemäß, Wiedervergeltung zu üben. Der Oranje⸗Freistaat habe Jonathan versprochen, daß das Basutoland den Basutos für immer gehören solle, wenn er sich ihm anschließe. Die Eingeborenen seien durch die wiederholten Berichte von den Erfolgen der Buren erregt, aber die allgemeine Haltung sei befriedigend.

Eine weitere Depesche Sir Alfred Milner's enthält einen Beschluß, welchen führende Eingeborene, die viele Stämme der Kapkolonie verträten, in einer Versammlung gefaßt hätten, und welcher neben dem Anerbieten an Gro p⸗ britannien, durch den Kampf gegen die Feinde der Königin die Anhänglichkeit der Eingeborenen an Ihre Majestät zu be⸗ weisen, auch das Versprechen enthalte, loyal zu verbleiben und keine Unruhen hervorzurufen.

Der General Sir Redvers Buller hat sich, wie „W. T. B.“ meldet, gestern an Bord des Transpottschiffs „Mohawk“ von Kapstadt nach Natal begeben. Man glaube, daß er binnen kurzem nach Kapstadt zurückkehren werde.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbhericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tages befindet sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (108.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretaͤr des Innern, Staats⸗ Minister Pr. Graf von Posadowsky beiwohnte, wurde die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Ab⸗ änderung der Gewerbeordnung, fortgesetzt.

Zur Annahme gelangte zunächst ein von der Kommission eingefügter Arükel 5a (betreffend die Sonntagsarbeit). Bei Schluß des Blattes stand der Artikel 6 (betreffend die Ver⸗ hältnisse in der Wäsche- und Kleiderkonfeltion) nebst den dazu gestellten Abänderungsanträgen zur Berathung.

An der Debatte betheiligten sich die Abgg. Freiherr von Stumm (Rp.), Freiherr 6 zu Herrns heim (ml.), Reißhaus (Soz) und Roesick e⸗Dessau (b. k. F).

Jtr. 47 der ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge sundbeitzamts“ vom 22. November hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und, Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest Desgl. gegen Cholera. Gesetzgebung u. . w. (Preußen.) Pest. Ansteckende Krankheiten. Viehunter⸗ suchungen. (Meg. Bes. Marienwerder.) Gefallene Schweine. Viehkadaver. (Reg. Bez. Merseburg.) Arzneimittel ꝛc. (Rhein provinz) Geheimmittel. (Reg. Bez. Aachen.) Arzneimittel ꝛc. (Bayern.) Centrifugenschlamm. (Hessen.) Arzneirechzungen. (Sachsen. Weimar) Diphtherie. (Qamburg.) Gasbadeöfen ꝛc. Desterreich. Nieder. Desterreich.) Infeltiont kran beiten, (Böhmen.) Mineralwässer Augsburger Lebensessenz.! (Schlesien.) Schlacht häuser. (Mähren.) Hebammengeräthschaften. (Steiermark.) In⸗ sektionskranke. Tegminverbände. Italien. Provinz Turin) Geflũ elcholera. (Belgien) Gewerbliche ꝛe, Arbeiter. Prufung der Zabnärzte. Gang der Thierseuchen im Deutschen Reiche, 15. Royember. Dentsche Viehquargntäne: An- stalten, 2. Vierteljahr. Thierseuchen in Bulgarien, 3. Vierteljahr. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preuß. Reg. Bezirke Marienwerder, Liegnitz, Elsaß Loth ingen, Oesterreich, Malta, Ruß⸗ land) Vermischles. (Preußen Schlachthäuser. 1888 (Baven,) Fleischbeschau, 1897. (Großbritannien). Rotz, 1891 ff. (England.) Sterblichkeit, 1896/ñ 57. (Sbanghai ) Todes⸗ ursachen. 1898. (Deusch. Ostafrita.) Pest, 1839. Geschenklifte. Wochentabelle äber die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslands. Grkrankungen in Kranken häusern deutscher Großstädte. Deggl. in deuischen Stadt. und Landbezirken. Witterung. Beilage: Gerichtliche Entscheidungen auf dem Gebiet der öffentlichen Gesund—⸗ heitspflege (Heilmittel und Gifte).

Statifstik und Volkswirthschaft.

Autwärtiger Handel Deutsch lands im Oktober 18989.

(Nach dem vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen Oktoberheft der ‚Monatlichen Nachweise“.)

A. Einfuhr im Oktober in Tonnen zu 10909 kg;: 4281 913 gegen 4050 935 im Oktober 1898, daher mehr 190 978. Edelmetalle: S4. 30 von 43 Zolltarifnummern zeigen höhere GEinfuhrmengen, worunter befonders folgende: Erden, Eize ꝛc. C 106 262), Getreide und andere Landbauerzeugnisse (48 757), Eisen und Eisenwaaren (423 go?), Abfälle (29 S93j. Steintohlen 2c. (20 083), Steine und Steinwaaren (14755). Holt ꝛc. hat um 50 740 nachgelassen, Material. 2c. Waaren ergeben 34 204 weniger, die anderen Nummern zeigen geringere Ausfälle. ;

Gefammteinfuhr in den 10 Monaten Janznar bis Okt ober: 37 388090 gegen 35 331 047 im Vorjahre, daher mehr Toh6 853. Edelmetalle: S52 gegen 890. An der Zunahme sind vor⸗ wiegend betheiligt: Erden, Erze 2c. S 11245453), Kohlen 2c. (863 689), Eisen. und SGisenwaaren (75 836), Abfälle (144 881), Steine 2c. (84 380), Erböl (50 521), Instrumente, Maschinen Fahrzeuge (43 365), Material- ꝛc. Waaren (al S860). Besonders stark ist die Einfuhr von Getreide ꝛc, zurückgegangen; sie ergab 5 430 518 gegen 5S 880 127, also 449 209 weniger als im Vor jahre. Drogen, Apotheker-; und Farbewagren zeigen trotz der um si4 447 stärkeren Mehreinfuhr von Chilesalpeter einen Rück gang um 94 166, Hauptsächlich wegen, der um 198 00 t. geringeren Eishezüge, Flachs und andere Pflanzenspinnstoffe einen Rückgang um 442796, 1s andere Zolltarifnummern geringere Rück⸗ gänge, wie Baumwolle und Baumwollenwaaren, Letnengarn, Leinwand, und andere Leinenwaaren ꝛe

B. Ausfuhr im Oktober in Tonnen zu 1000 kg: 2720 287 gegen 2652438 im Ottober 1898, daher mehr 67 859. Edel⸗ metalle: 25. Die geringe Zunahme verthellt sich auf 32 von 45 Zoll⸗ tarifnummern, worunter besonders folgenze: Erden, Erze 2c. (4 48 457), Getreide und andere Landbauerzeugnisse (25 671). Eisen und ECisenwaaren gingen um 11 1765, Material- ꝛc. Waaren um 9222, Holz ꝛc. um 59198 zurück. Vie Kohlenausfuhr hat sich gegen den Vormonat und das Vorjahr wieder gehoben. .

Gesammtausfuhr in den 19 Monaten Januar bis Oktober: 25 281 156 gegen 24 828 8s2 im Vorjahre, daher mehr 62 285. Edelmetalle: 298 gegen 424. 33 Zolltarifnummern zeigen stärkere Autzsuhrmengen, worunter besonders nachfolgende: Erden, Erze (4 277 000), Kohlen (116 889), Drogen, Apo⸗ theter !, und Farbewaaren (51 682), Getreide und andere Land- bauerzeugnisse (45 118), Instrumente, Maschinen und Fahrzeuge (43 bib), Sel und Fette (21 381), Theer, Pech, Harze, Asphalt 160 6985, Steine (16 395). Das Stoffgemerhe ist mit geringeren , , betheiligt. Elnen starken Augfall zeigen Gisen und Tifenwaaren (um 90 335), Material ꝛc. Waaren (36 127), Holz (35 185), Thonwaaren (il 263), geringere Ausfälle sechs weitere Nummern. Die stärkere Zufuhr von Eisen und der Rückgang der Ausfuhr von Gisen und Eijeawagren zeugen von dem starken Inlands · verbrauch. Der Ausfall bei den Materiabvaaren ist auf die ver- minderte Ausfuhr von Brotzucker (53 bre) und Rohjucker (19 918) zurückzuführen. Großbritannien, die. Bereinigten Staaten von Amerlka und Japan nahmen weit weniger dꝛunschen Zucker alt in Vorjahre. . ;