1899 / 280 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Nov 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Comltés für die vollspurige Kleinbahn

Dent sches Reich.

Bekanntmachung.

Nachdem auf dem hiesigen städtischen Vieh⸗ und Schlachthofe unter zwei Schweinebeständen der Ausbruch der Klauenseuche festgestellt worden ist, hahe ich auf Grund des 3 56 des Gesetzes vom 23. Juni 1880/1. Mai 1894, he⸗ treffend bie Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, so⸗ wie des 59 der Bekanntmachung vom 27. Juni 1895, be⸗ treffend die Instruktion zur Ausführung dieses Gesetzes, den genannten Viehhof vom heutigen Tage ab bis auf weiteres für den Abtrieb von Schweinen mit der Maß⸗ gabe gesperrt, daß Schweine nur mittels der Eisenbahn und nur nach solchen Orten ausgeführt werden dürfen, die öfen! liche Schlachthäuser besitzen und deren Polizeibehörden sich ent⸗ weder ein für allemal bereit erklärt haben oder im einzelnen Falle auf vorherige Anfrage bereit erklären, Schweine von dem hiesigen Viehhofe zur sofortigen Schlachtung anzunehmen.

Berlin, den 25. November 1899.

Der Polizei⸗Prãäsident. In Vertretung: Friedheim.

Königreich Preußen. Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Am Schullehrer⸗Seminar zu Braunsberg ist der bisherige kommiffarssche Hilfslehrer Thimm endgültig als Seminar— Hilfalehrer angestellt worden.

Aichtamtlich es Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, den A. November.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten haben Sich am Sonnabend Nachmittag von Ihrer Majestät der Köntgin Victoria verabschiedet und sind in Begleitung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen von Wales um gi . Uhr von Windsor über Wolverton nach Sandringham abgereist, wo Allerhöchstdieselben Abends nach 7 Uhr eintrafen.

Aus dem, W. T. B.“ liegen noch folgende Meldungen vor:

Windsor, 25. November. Seine Majestät der Kaiser Wilhelm, Ihre Majestät die Kaiserin Auguste Viktoria, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz von? Wales, der Herzog und die Herzogin von Connaught sowie andere hohe Herrschaften begaben Sich heute zu Fuß vom Schlosse nach der St. Georgs⸗Kapelle und von dort nach der Prinz Albert-⸗Gedächtnißkapelle und dem Grabgewölbe der Königlichen Familie.

Heute Nachmitta verabschiedeten Sich Ihre Majestäten der Kaiser und die 3 ö5 Viktoria und begaben Sich nach Sandringham. Ihre Kaiser⸗ lichen Majestäten verließen kurz vor 3 Uhr das Schloß und fuhren in Begleitung Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen von Wals und des Herzogs von Connaught unter Eskorte einer Abtheilung Kavallerie nach dem ,, In mehreren anderen Wagen folgten die übrigen Mitglieder der König⸗ lichen Familie und das Gefolge. Auf dem Wege vom Schlosse nach dem Bahnhof wurden Ihre Majestäten von elner dichigedrängten Menge sympathisch begrüßt. Auf dem Bahnhof wurden ner , g stol en von Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Christign zu Schleswig⸗Holstein sowie von der Prinzessin Beatrice empfangen. Ihre Majeftäten bestiegen in Begleitung des Prinzen von Wales und anderer Mitglieder der Königlichen Familie den Zug, der um R /g Uhr den Bahnhof verließ.

Wolverton, 25. November. Ihre Majestäten der Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Auguste Viktoria trafen in Beglei⸗ tung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen von Wales heute Abend 6 Uhr 40 Minuten auf dem hiesigen Bahnhofe ein, wo Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin von Wales, der Herzog und die Herzogin von York, die Prinzessin Victoria von Wales und die Prinzessin Carl von Dänemark zur Be⸗ grüßung erschienen waren. Ihre Majestäten und die anderen Höchsten Herrschaften begaben Sich alsbald nach Sandringham.

London, 26. November. Seine Majestät der Kaiser Wilhelm, Ihre Majestät die Kaiserin Auguste Viktoria, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von Walls und alle anderen in Sandringham an⸗ wesenden Herrschaften wohnten heute Vormittag dem Gottes⸗ dienst in der dortigen Kirche bei; der Bischof von London hielt die Predigt. Nach dem Gottesdienst begab Sich Ihre Majestät die Kaiserin in das Schloß zurück, während Seine Majestat der Kaiser noch einen Spaziergang im Park unter⸗ nahm. Heute Nachmittag besichtigte Seine Majestät der 6 j Begleitung des Prinzen von Wales das Gestüt und

ie Meute.

Laut Meldung des „W. T. B. tritt der Trangport der abgelösten Besatzungen der Schiffe der westafrika⸗ nischen Station unter Führung des Korvetten-Kapitäns Grafen von Oriola am 29. November mit dem Dampfer „Gertrud Woermann“ von Kamerun aus die Heimreise an.

Görlitz, 25. November. In seiner gestrigen (3. Plenar⸗ sithung nahm der Kommunal-Landtag der Qberlausitz ben Bericht der ständischen, mit der Revision des hiesigen Rettungshauses beauftragten Kommission über den günstigen Zustand dieser Anstalt entgegen. Sodann wurde die Be⸗ kathung über eine Anzahl Anträge verschiedenster Art fort⸗ esetzt, welche meistentheils eine wohlwollende Berück⸗ ichtigung fanden. Unter Anderem wurde auf das Gesuch des

Gärlit⸗Krischa, die an die vorjährige Bewilligung geknüpfte Bedingung, daß die Ver⸗ tretung der Stände im Aufsichtsrath der Aktiengesellschaft durch ein vom Kommunallandtage zu bezeichnendes Mitglied gesichert werde, in Wegfall gebracht.

erin von Ihrer Majestät der Königin

Die heutige (4) Plenar-Sitzung wurde mit der Ver⸗ leihung der zur Erledigung gekommenen oder ferner zu be⸗ willigenden Stipendien an Schulen oder Universitäten u. s. w. be⸗ gonnen. Darauf kamen die Vorschläge des betreffenden Landtags⸗ IJusschusses über die Vertheilung der Mittel des ständischen Landtags⸗-Dispositionsfonds zur Bexathung und wurden in allen Theilen angenommen. Die Aufgaben des dies jährigen Fommunal-Landtages waren damit erledigt, Der Vorsitzende dankte den Landtagsmitaliedern, den Ausschußoirektoren und Sckretären, fowie dem Landeabestallten und schloß den Land⸗ tag mit einem dreimaligen Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König, in welches die Versammlung lebhaft

einstimmte. Hessen. ö

Die Feier des Geburtstages Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin wurde vorgestern im ganzen Lande festlich begangen. In Darmstadt fan, wie die „Darmst. Ztg. berichtet, am Vorabend großer ZJapfenstreich und am Sonnabend früh großes Wecken statt. 9 den Kirchen wurden Festgettesdienste und um 12 Uhr Juf dem Marienplatz eine Parade der Garnison abgehalten. Die Stadt hatte reichen Flaggenschmuck angelegt.

Samburg.

Der Senat hat bei der Bürgerschaft für das Rechnungs⸗ jahr 1900 die Erhebung von sieben Einheiten der Einkommensteuer beantragt. Das Budget weist, dem „Hamb. Korresp.“ zufolge, trotz dieser gegen 1898 um eine Einheit erhöhten Einkommen⸗ fteuer, einen Fehlbetrag von 2026 626 S auf, der sich, da die Regulierung der Beamtengehälter noch nicht zum Abschluß gekommen und im Budget nicht berüchichtigt ist, noch erhöhen dürfte. Die Deckung des Defizits soll auf dem Wege einer Anleihe erfolgen.

Oe sterreich⸗Ungarn.

Beide Häuser des ungarischen Reichstages wählten heute die Mitglieder der Delegation. Fast sämmt—⸗ liche Mitglieder der Dlegation des Vorjahres wurden wieder⸗ gewählt. Als neue Mitglieder wurgen vom Unterhause Desider Szilagyi, Emerich Slovipowitsch und Baron Ernst Daniel ernannt. Außer zwei Mitgliedern der Volkepartei sind zwei Mitglieder der Ugronfraktion und der Unabhängigkeits—

partei in die Delegation gewählt worden.

Großbritannien und Irland.

Zu der e , der Lady Salisbury, welche am Sonnabend in Hakfield statifand, hatten Ihre Majestäten der Deutsche Kaiser und die Deutsche Kaiserin Vertreter entsandt und einen Kranz mit den Kaiserlichen Initialen in Gold niederlegen lassen. Ihre Majestät die Kön ig in Victoria übersandte ebenfalls einen Kranz, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von Wales ein pracht⸗ volles Kreuz. Das Befinden Lord Salisbury's hat sich gebessert, doch war derselbe verhindert, an der Beisetzung theil⸗ zunehmen. Frankreich.

Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braunschweig, und der Prinz Friedrich Heinrich von Preußen trafen, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag von Madrid in Paris ein und wurden am Bahnhof von dem Botschaftssekretär von Below und den übrigen Mitgliedern der deutschen Boischaft empfangen. Höchstdieselben machten in Be⸗ gleitung des Botschaftssekretärs von Below eine Rundfahrt durch die Stadt, nahmen hierauf in der deutschen Bosschaft das Frühstück ein und reisten Nachmittags nach Berlin weiter.

Der Präsident Lo ubet wohnte gestern Mittag der Ein⸗ weihung des neuen Vereinslokals der Vereinigung der Studenten bei. Der Präsident wurde bei seinem Eintreffen von den Studenten mit den Rufen begrüßt: „Es lebe Loubet!“, „Es lebe die Republik!“, Es lebe Zola!“. Im Ehrensaale, wo der Minister⸗ Präsident Waldeck-Rousseau sowie die Minister Baudin, Millerand und Leygues, ferner Casimir⸗-Pésrier und Andere den Präsidenten erwarteten, begrüßte der Ehren⸗ Präsident der Vereinigung den Präsidenten der Republik mit einer Ansprache. In seiner Erwideru führte der Präsident Loubet aus, er schätze sich glücklich, feststellen zu können, wie sehr die Vereinigung gedeihe. Wenn 3e nur möglich sei durch Achtung vor dem gemeinsamen Gesetz, so lege sie denen, die ihre Wohlthaten kennen wollten, die Ausübung einer schweren Tugend, der Duldsamkeit, auf. Er sei glücklich, feststellen zu können, wie sehr diejenigen Recht hätten, die auf die . und den nahen endgültigen Triumph des sozialen Friedens vertrauten. Der Prä⸗ sident schloß: „Sie werden an diesem Friedenswerk mit⸗ arbeiten, indem Sie sich von der Liebe zur Wissenschaft, zur Gerechtigkeit und zur Freiheit, der Achtung vor der ö lichen Person und der Liebe zum Vaterlande und zur Republik leiten lassen.“ Die Rede des Präsidenten wurde mit warmem Beifall aufgenommen. Auf der Hinfahrt wie auf der Rück⸗ fahrt wurde der Präsident von der in den Straßen angesam⸗ melten Menschenmenge lebhaft begrüßt.

Der Staatsgerichtshof setzte am Sonnabend das Zeugen⸗ verhör fort. Der Zeuge Brossard sagte aus, daß der Sekretär Gusrin's ihm im Februar erklärt habe, die Antisemitenliga sei bereit, zu marschieren, ein Wagen mit Waffen und Munition werde den Theilnehmern an der Kundgebung folgen. Die wider⸗ sprechenden Üussagen einiger Zeugen riefen lebhafte Ptoteste seitens der Angeklagten, und der Vertheidiger hervor. Im weiteren geri n der Sitzung wurden zahlreiche Zeugen ver⸗ nommen, die uber das Vorleben Gusrin's aussagten. Während dieser Zeugenaussagen wandte sich der Angeklagte Cailly in beleidigenden Ausdrücken an die Senatoren, worauf der Staatsanwalt Strafantrag stellte. Die öffentliche Sitzung wurde dann, zur Berathung über diesen Antrag in geheimer Sitzung, unterbrochen. Nach der Wiederaufnahme der öffent⸗ lichen Sitzung verlas der Vorsitzende Fallieres den vom Gerichtshof gefaßten Beschluß, nach welchem der Angeklagte Eailly auf zwei Tage von den Sitzungen des Staatsgerichta⸗ hofs ausgeschlossen wird. Die öffentliche Sitzung wurde sodann auf heute vertagt. ; Rußland.

Einer Meldung des „W. T. B. aus St. Petersburg alot ist der Gehilfe des Ministers des Innern, Baron

exküll-Gyllenbandt, zum Mitglied des Reichsraths ernannt worden.

Italien.

Der großbritannische Botschafter Sir Philipp Currie und Rennel Rodd hatten, wie W. T. B.“ meldet, gestern eine Unterredung mit dem Minister des Aeußern Visconti Venosta und dem Gouverneur von Erythräg Martini. Letzterer wird seine Abreise nach . um einige Tage auf⸗ schleben. Der einzige Zweck der ission Rennel Rodd's f über die Hrenzlinie' zwifchen Erythräa und dem Sudan zu verhandeln.

In der vorgestrigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte der Kriegs-Minister, General Mirri bei der Berathung des Militär-Etats auf eine Anfrage des Deputirten Giolitti, daß die in ganz Europa eingetretene Veränderung der Rüstungs— verhältnisse für einige Jähre eine neuerliche Erhöhung deg Extraordinariums nothwendig mache, damit besonders die Ättillerie auf gleiche Stufe mit denen der anderen Heere gebracht werde. Der Militär-Etat wurde hierauf ohne wöitere Debatte genehmigt.

Die Bureau der Deputirtenkam mer haben zu Mitgliedern der Kommission zur Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die politischen Maßregeln, mit einer einzigen Ausnahme nur Ministerielle gewählt. Mit der äußerten Linken stimmten in allen Bureaux die Vertreter der kon⸗ stitutionellen Oppositionsparteien.

Spanien.

Die Deputirtenkammer hat, nach einer Meldung des „W. T. B.“, mit 125 gegen 80 Stimmen einen Antrag des Deputirten Marenco abgelehnt, in welchem die Regierung getadelt wird, weil sie die Protokolle der Verhandlungen in dem Prozesse gegen die Generale wegen der Uebergabe von Santiago und Manila nicht veröffentliche.

Niederlande.

Der niederländische Gesandte in London. Baron von Goltstein d' Oldenaller, ist, dem „W. T. B.“ zufolge, auf sein Ansuchen seines Postens enthoben worpen. Zu einem Nachfolger ist der bisherige Gesandte in Stockholm, Baron Gericke van Herwijnen, ernannt worden.

Türkei.

Aus Philippopel wird dem Wiener „Telegr.⸗Korresp⸗ Bureau“ berichtet, dort eingetroffenen Nachrichten aus Kon— stantinopel zufolge betrage die Zahl der wegen jungtürkischer Umtriebe Verhafteten siebenundfünfzig. Unter ihnen befinde sich der Oberst der Militärfeuerwehr Raschid.

NRumãanien.

Der König ist, wie „W. T. B.“ berichtet, zu der heute statifindenden Ecöffnung der Kammern in Bukarest ein— getroffen.

Der General⸗Sekretär des Auswärtigen Amts Misu ist um diplomatischen Agenten in Sofia und Alexander er, zum General⸗-Sekretär des Auswärtigen Amts er— nannt worden.

Serbien.

Der Erste Sekretär der russischen Gesandtschaft Man suroff ist, wie dem, W. T. B.“ aus Belgrad gemeldet wird, dorthin zurückgekehrt. Derselbe hat die Funktionen als Geschäftsträger übernommen und dem Minister-Präsidenten das Ab— 1 des Gesandten Schadowski über— reicht.

Der Bürgermeister von Belgrad Stefanowitsch ist seines Amtes enthoben worden, angeblich weil er einen Anleihevertrag ohne Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen unterzeichnet habe.

Asien.

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Peking meldet, ist Li-⸗Hung⸗-⸗Chang zum Handels⸗Minister ernannt worden.

Der französische Gesandte in Peking Pichon hat die Hinrichtung des für die Ermordung der französischen Offiziere in Kwangischauwan verantwortlichen Beamten und die Be⸗ zahlung einer kleinen Geldbuße verlangt. Die chinesische Regierung dürfte, dem genannten Bureau zufolge, ihre Za— stinimung hierzu geben.

Nach einer in Washington eingetroffenen Depesche des Admirals Watson hat sich die ganz J Zamboanga auf Mindanao ergeben. Die Auslieferung aller Geschütze sei zugesagt worden; alle Ortsbehörden hätten ihre Loyalität versichert.

Afrika.

Aus Kairo erfährt das „Reuter'sche Bureau“, ein Telegramm des Sirdars Lord Kitchener an Lord Cromer bestätige, daß eine egypusche Kolgnne unter dem Befehl des Obersten Wingate 7 Meilen von Gedid auf die Streitmacht des Khalifen gestoßen sei und dessen Stellung nach heftigem Kampf genommen habe. Der Khalif sei geiödtet, auch alle hervorragenden Emire seien gefallen oder gefangen genommen worden, mit Ausnahme Osman Digma s, welcher entkommen sei. Die Streitmacht des Khalifen i völlig zersprengt worden, mehrere Tausend Araber hätten sich ergeben, viele mit Weibern und Kindern. Eine große Menge Vieh fei in die Hände des Siegers gefallen. Auf egyptischer Seite seien 3 Mann getödtet und 12 Mann verwundet worden.

Nach einer in London ng n nn Depesche des Lord Methuen ist derselbe, wie „W. T. B.“ berichtet, am 2B. d. M. bei Tagesanbruch vorgerückt und bei Gragpan auf eine feindliche Abtheilung in der Stärke von 2600 Mann mit 6 Geschützen und 2 Mitrailleusen gestoßen. Um 6 Uhr früh sei es zum Gefecht gelommen. Die Batterien hätten das Feuer eröffnet und mit Shrapnels geschosen, bis die Höhen verlassen zu sein schienen. Hierauf seien die Seesoldaten und die Infanterie im Sturme vorgegangen. Nach heftigem Kampfe, der bis 10 Uhr gewährt habe, seien die Höhen genommen worden. Die Buren hätten sich in der Richtung au einen Puntt zurückgezogen, wo das 9. Lancer⸗-Regiment Aufstellung genommen hatte, um sie abzuschneiden. Im Augenblick der IAbsendung des Telegramms sei das Ergebniß dieser Bewegung noch nicht bekannt. Bei Beginn des err n, hätten 50 Buren die brische Nachhut angegriffen, die Garde⸗Brigade . sie aber zurückgeschlagen und, die Flanken gedeckt

le Buren hätlen hartnäckigen Widerstand geleistet un müßten große Verluste erlitten haben. Soviel bis jetzt be⸗ kannt, seien Zl Buren gefallen und 435 verwundet worden. Die britische Kolonne werde einen Tag bei Gras pan bleiben, 9. zu rasten und Vorräthe und Munition zu erneuern; sie bereit, alle , n, . zu überwinden. ö

Eine amtliche Hepesch? aus Kapstadt vom . d. meldet, daß Lord Meth uen eine heliographische Verbindung

mit Kimberley hergestellt habe.

Einer Depesche des , . Bureaus“ aus Kap⸗

stadt zufolge, haben die

uren Stormberg genommen.

Aus SücenttowSn meldet dasselbe Bureau, der Bürger—

meister von Barkly East sei vorgestern dort eingetr

offen und

berichte, daß am 22. d. M. siebzig wohlbekannte Farmer von Baͤrkly Cast sich eines Magazins bemächtigt hätten, das 300 Martinigewehre und 4000 gefüllte Patronengürtel ent⸗

alten habe. Am Abend seien 130 Buren des Or n eingetroffen, und die Farmer hätten sich sofort vereinigt.

anje⸗Frei⸗ mit ihnen

In Kapstadt verlautet: die Buren hätten die Eisen⸗ bah nbrücke zwischen Rosmead Junction und Mid del⸗ burg gesprengt, um einen Vormarsch britischer Streitkräfte

von Port Elizabeth aus zu verhindern.

We dem „Reuter'schen Bureau“ aus Prxeto 25. d. M. gemeldet wird, ist dort folgende Depe 4. d. M. eingetroffen: Die Garnison von Ladys

am 23. d. M auffallend ruhig gewesen; am 24. d. M.

ria vom sche vom mith 6.

ei

die Beschießung kaum erwidert worden. Der Ballon steige

nicht mehr auf. Die Buren hätten ein drittes

schweres

Geschütz aufgefahren. Die Buren⸗Generale seien der Ansicht,

daß es ihnen gelingen werde, Ende dieser Woche Lady Uebergabe zu zwingen.

smith zur

In Louren go Margues eingetroffenen weiteren Nach⸗ richten aus Pretoria zufolge, habe General Joubert am 23 d. M. mehrere Granaten in das britische Lager bei Est court geworfen, ohne daß das Feuer erwidert worden sei. Es heiße, die Bewohner Esteourts verließen die Stadt.

Ein Telegramm des „Daily Telegraph“ aus

Esteourt

vom 26. d. M. besagt, daß sich die britische Kolonne von Mooi River am frühen Morgen in Frere mit den Truppen des

Henerals Hi'ldyard vereinigt habe, welcher jetzt dort bi Das „Reuter'sche Bureau“ meldet, daß die tele Verbindung zwischen Durban und Esteourt wieder

douakiere.

graphische hergestellt

sei. General Joubert gehe von Mooi River nach Ladysmith

zurück Der General Sir Redvers Buller, we

lcher am

25 d. M. in Durban eintraf und sich sofort in das Innere

des Landes begab, ist am nämlichen Abend in maritzburg angekommen.

Pieter⸗

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die vorgestrige Sitzung des tages befindet sich in der Ersten Beilage.

Der Reichstag beschloß in seiner

Reichs⸗

heutigen

(110. Sinn, welcher der Staatssekretär des Innern, Staate⸗

Minister

r. Graf von Posadowsky beiwohnte, gemäß

dem Antrage der ,, die i

von dem Buchdruckere

esitzer Berger in Apolda beim

Reichstage nachgesuchte Gene gn zur strafrechtlichen Ver⸗

solgung des Abg. Bau dert (Soz. Privatklageverfahren nicht zu ertheilen.

wegen Beleidigung im

Darauf wurde die zweite Lesung des Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, fortgesetzt, und zwar bei dem von der Kommission eingeschalteten Artikel 55. Derselbe betrifft den 8 124 a, nach welchem die

Aufhebung eines Arbeitsverhältnisses aus wichtigen

Gründen

von jedem der beiden Teile verlangt werden kann, „wenn das⸗ selbe mindestens auf vier Wochen oder wenn eine längere als vierzehntägige Kündigungsfrist vereinbart ist!.

Um den Wortlaut des Bürgerlichen Gesetzbuchs in Einklang zu bringen, ist worden, diese Bedingung zu streichen.

3 124 mit den Bestimmungen des

beschlossen

Abg. Freiherr von Stumm (Rp.) beantragt die

ẽ,, dieses Artikels.

zach kurzer Debatte, an welcher sich außer dem Antrag⸗ steller die Abgg. Bassermann (ul.), Stadthagen (Soz.) und Dr. von Frege (d. kons), sowie der wüurttembergische

Ministerial-⸗Dircktor von Schicker betheiligten, w Artikel , , Zur

urde der

nnahme gelangte bei Schluß des Blattes der Ar—

tikel e, der die Vorschriften des Handelsgesetzbuchs über die Kündigungsfristen für Angestellte auf die Betriebsbeamten,

Werkmeister, Techniker u. s. w. ausdehnt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Der städtische Vieh⸗ und Schlachthof zu Berlin 1898/99.

(Stat. Korr) Nach dem Verwaltungsbericht des Magistrats zu Berlin fuͤr die Zeit vom 1. April 1898 biz 31. März 1899. wurden

zum städtischen Vieh. und Schlachtbof im Ganjen aufget 1898/99 gegen

rieben: 1897/98

1898/95 1897/93 mehr C) bezw. weniger (—) überbaupt aufs Hundert

Mee wah gn HM ln Schweine.. . 832178 S656 859 Kälber. . 175 624 1626132 ö 562 797 574 805

1

Der durchschnittlichẽ Wochenauftrieb betrug 1885/99 etwa 296 Rinder, 15 00 Schweine, 3 377 Kälber, 10 823 Schafe.

Von dem Auftriebe wurden in den städtischen Schlachthãusern,

einschließlich des Polizei und Seuchen hof Schlachthauses, geschlach tet e , 3 t 1895/99 gegen 1897 / 98

1898/99 1897/98 meht überhaupt auf

Rinder. . 163 675 150 611 3 064 Schweine.. 669 553 657 659 1894 Cäilber . 159020 137 829 123735 n . . . ] . 6. 4993 und zwar schlachteten im letzten Jahre keln Rinder Schweine Kälber 283 Engrosschlächter . 182571 432 415 136 335 (davon 82 für Schweine) 7 Lohn. oder Stück⸗ schlächter 940 216 670 13 019 Laden und Markt

schlaͤchter und Re⸗ staurateure 164 10 468 848

mithin die Engtos⸗

schlächter von allen Schlachtungen 99,3 v. H. 66, 6 v. Ov. 90,8 v. H. Geschächtet wurden dabei von 16 jüdischen Schächtern: Rinder Kälber 9820 8130 d. i. von allen Schlachtungen 6,4 v. S. b, 4 v. H.

8 Hundert 9

99,6 v. H.

Schafe 5850 1,4 v. H.

Von den 1895/99 in den städtischen Schlachthäusern, einschließlich des Poltzel⸗ und Seuchenbof ⸗Schlachthauses, geschlachteten Thieren wurden beanstandet: .

Rinder Schweine Kälber Schafe samüwien 2749 4446 571 220 7986 d. i. von den Schlach⸗

tungen... . . 1.79.5. 0,57 v. H. O, 38 v. H. O, Oh v. S. , w . davon der Abdeckerei sberwiesen 1016 1208 485 212 2951 Die hauptsächlichsten Gründe der Beanstandung waren Tuber— lulose bei 4831 und Finnen bei 1157 Tbieren. Von dem Auftriebe wurden nach ,, * d n, ö . gegen 1898/39 189798 überhaupt aufs Hundert Rinder. . . . 69 397 604366 4 8211 14,7 Säwehhe. 172 625 1956 8691 25 966 11,8 ö , .. 1147 =— 47 Schafe. 153 495 169235 15741 9,„.

Vom Hundert jeder aufgetriebenen Thiergattung wurden dem⸗ nach nicht in Berlin geschlachtet, sondern lebend ausgeführt 1898/99 1897/95 1898/99 gegen 1897/98 811 28, 65 2,5 207 22,8 2,1 14,55 14,9 0,4 2,1 ; Steigerung, während

1898/99 1897 / 98

Rinder... h8 609 53 749 Schweine.. 128745 141899 älber.... 137 491 134 017 F 349 S 2,6 Schafe.. 30 886 35 63 477 34

Der Fleischverbrguch Berlins im Jahre 1868/89 wird im Verwaltunggberichte auf insgesammt 144 670206 kg (gegen 47 1655 927 kg im Jahre 1897,98) berechnet sodaß auf den Kopf der Bevölkerung, die im Berichtsjahre im mittleren Durchschaitt 1786 825 Einwohner betrug, abgeseben von Fischen, Wild und Geflügel Si, Kg Fleisch (gegen 2, kg im Vorjahre) entfallen. Hierbei ist ein Durchschnittegewicht von 236 kg für ein in Berlin und von 186 Kg für ein auswärts geschlachtetes Rind, von 39 bezw. 64 Eg für ein Schwein, von bezw. 30 kg für ein Kalb und von 25 bezw. 19 g für ein Schaf ju Grunde gelegt worden. Nach Abzug der der Abdeckerei überwiesenen Kadaver (s. o) ergeben sich: in Berlin auswärts

geschlachtet zusammen 35 867 515 10 549 620 46417 435 kg 52 667 609 8239936 60 07536 . 7 485 850 4124730 11610580 . Hammelfleisch ; 8 181 800 586 834 8768 634 , im Ganzen 104 203 065 23 501 120 127 704165 ,

dazu: der Kram“ (Köpfe, Füße, Lungen, Lebern, Herien,

Rieren) von den in Berlin geschlachteten

Thieren mit 6 v. H. des obigen Fleischgewichts 6282184 9824 Pferde zu 225 kg (von 9880) geschlachteten 2210 400 von augwärts: Fleisch n, und Tonnen,

Speck, Konserven, Rauchfleisch und Wurst, .

schätzungsweise w— ; ö ins gesammt .. 144 666 769 . 5). Gz kamen mithin auf den Kopf der Bevölkerung Berlins in Hunderttheilen vom Gesammt⸗ Fleichverbrauche des Einzelnen Rindfleisch j 32,1 Schweinefleisch z 42,1 Kalbfleisch ammelfleisch .

Pferde fleisch Rauchfleisch ꝛe ; insgesammt. 6,2. 100. Die Bevölkerung htte sich im letzten Jahre um 45 415 Einwohner oder 252 v. H, der Fleischverbrauch aber nach Vorstehendem nur um 176 v. 9 vermebrt. Wenn aach die den Fleischverbrauch Berlins betreffenden Jablen nicht ganz unanfechtbar erscheinen, da sie großen theils auf Schätzungen beruhen, ferner die Fleischmengen⸗ welche die Bewohner und selbst ein Theil der Ladenschlächter der Vororte aus Berlin bezieben, nicht bekannt sind, endlich auch vielleicht gegen die angegebenen Durchschnitts gewichte Einwendungen erhoben werden können, so ergiebt sich doch so viel mit Sicherheit, daß der Fleischverbrauch nicht in demselben Verhältniß wie die Bevölkerung jugenommen hat und somit die Lebenshaltung der letzteren im Ganzen etwas einfacher geworden ist. um Schlusse betrachten wir noch kurz die Preisbewegung am städtischen Viehmarkte. Der Jahres⸗Durchschnittspreis betrug in Mark für 100 Pfund Schlachtgewicht, bei Schweinen für 100 Pfund Lebendgewicht mit 200/‚0 Tara, und zwar a. der höchste: . . für Rinder Schweine Kälber Schafe Lämmer 1898/99... 6458 56.28 71,58 57,01 61,32 m 57, 06 70,24 54 16 58, 79 b. der niedrigste: 1898/98... 43 40 48, 97 55,32 47,54 z 18, wo 47,30 51,26 44.99 . Infolge eines Beschlusses der im Mai 1896 in Berlin jusammen⸗ getretenen Delegierten der deutschen Städte mit Schlachtviehmärkten wurde am J. Juli 1897 die biz dahin in Berlin allein noch übliche e,, ,. nach Fleischgewicht in die im übrigen Deutschland ge⸗ räuchliche nach Schlachtgewicht verwandelt. Während bei der No⸗ tierung nach ie e . von dem Stückpreise zunächst der Werth. von Kopf, Paut, Füßen und Eingeweiden in Abzug gebracht und erst der Rest auf daz Gewicht der vier Viertel vertheilt wurde, um so zum gejablten Einbeitspreise für das Fleischgewicht zu gelangen, er: folgt diefer Abmug bei der Notierung nach Schlachtaewicht nicht. Bei . ergiebt sich daher ein um ewa 7 bis 10 v. H. höherer Preig. Hlernach mußten zwecks Feststellung der , . nach Schlachtgewicht für 1597.98 abgesehen von den chweinen für die Zeit vom 1. April bis 1. Juli 1897 die damals noch maß⸗ gebenden Fleischgewichtspreise in entsprechende Schlachtgewichtspreise umgerechnet werden. Cine bemerkenswerthe Steigerung des höchsten Jahreg⸗Durchschnittspreises zeigt sich bel den Schafen um 5,3 und bei ßen Lammern um 4,5 v. H. Die nledrigsten Durchschnittspreise sind fast durchweg nicht unerheblich gestiegen. Die niedrigsten Durch⸗ schnittepreise für Lämmer, welche nicht mehr besonders notiert werden, sind nach einer Mittheilung der Direltion der städtischen Vieh⸗ und Schlachthofverwaltung etwa den höchsten für Schafe gleichzuachten.

) Die übrigens unerhebliche = Differenz 866 kg) gegen die vorerwähnte Gesammtsumme des Fleischverbrauchs im Verwaltungs. berichte beruht darauf, daß in diesem infolge eines Rechenfehlers das in Berlin geschlachtete Rindfleisch um 1900 Eg iu gering, das Dammel⸗ fleisch um 1246 kg zu boch angegeben ist. Bemgemäß vermindert sich auch die Summe deg Kram“ etwas.

überhaupt aufs Hundert w— 4860 9.0 13141 9,3

Rindfleisch .. Schweinefleisch . Kalbfleisch.

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Drei Kaiser⸗ Denkmäler. Ausgeführte Architektur⸗ werke von Bruno Schmitz. Verlag von Ernst Wasmuth, Berlin W., Markgrafenstr. 35. Drei Lieferungen mit je 18 bis 9 Blättern (Groß ⸗Folio⸗Format) in Heliogtabüre, Chromolitho-2 graphie und modernem Kunstdruck. Preis der Lieferung in Mappe h ä In den drei Denkmälern zu Ehren Kaiser Wilbelm's

des Großen, welche den Inhalt dieser neuesten Publikation

der rührigen Verlagtsanstalt bilden, ist im Gegensatz zu den meisten anderen Monumenten ähnlicher Art die Architektur in umfassendstem Maße jur Anwendung gelangt. Es sind, abgesehen von den durch Bldbauerband geschaffenen Hauptfiguren, wesentlich architektonische Schöpfungen, und ibrem Urheber, dem Architekten Professor Bruno Schmitz hierselbst, war es auch vergönnt, diese drei gewaltigen Bauwerke auszuführen. Alle drei sind sonach zwar von einer Hand, aber doch ganz verschieden in ibrer Durch fübrung? während die Denkmäler auf dem Kyffhäuser und an der Porta Westfaliea Höbendenkmäler sind, ist das am Deutschen Eck bei Koblenjz ein Denkmal der Ebene, bei dem die nothwendige Nassenwir fung erst künstlich geschaffön werden mußte. Professor Schmitz felbst leitet die Bearbeitung des Werks, welches inggesammt große Tafeln in Heliogravüre, Kunst⸗ uad Farbendruck nach photo⸗ gravhischen Aufnahmen der Denkmäler und ibrer Details, sowie ee nf der Grundrisse und Duiꝛchschnitte e fen. wird. Die soeben erschieneng erst⸗ Lieferung enthält 18 Taseln und, veran- schaulicht junächst das Kaiserdenkmal am Deutschen Eck bei Koblenz; Gesammtanlage von Ebhrenbreitstein aus gesehen, Vorderansicht mit der Reiterfiqur des Kaisers, Vorderansicht und Seitenansicht des Sockels mit dem riesenbaften phantastischen Ornament, Detail der Terrasse. Von dem Denkmal auf dem Kyffhäuler sieht man in eliogravnüre nach vbotographischer Aufnabme die Vorderansicht, die tordostseite, Details der Ostseite und der Vorhalle, die Reiterfizur des Kaisers von der Vorhalle aus, den inneren Hof und die Treppen anlage im Thurme. Gin Doppelblatt zeigt den Durchschnitt durch den Denkmalsthurm und Aufrisse der Terrasse, ein weiteres Blatt den Grundriß der ganzen Denkmaltzanlage. Die vier letzten Tafeln haben das Kaiser⸗Denkmal an der Porka Westfaliea jum Vorwurf. Sie bieten Ansichten der Porta und des Wiltekindsberges mit dem Denkmal, die Vorderansicht des gesammten Denkmals, eine Ansicht der Halle und des Kalser⸗Standbildes und die Seitenansicht des Postamentz. Bei der vorzüglichen Wiedergabe der photographischen Aufnahmen durch Heliogravüre auf feinstem Kunstdruckpapier, wie sie die erste Lieferung aufweist, verspricht diese Publikation ein Pracht- werk von bleibendem Werth zu werden, welches nicht nur für Architekten vom Fach beftimmt ist, sondern die Beachtung aller Kunst⸗ freunde verdient.

Gefundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Der Ausbruch und das Erlöschen der Maul- und Klauen⸗ seuche ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Schlacht · Viebbofe zu Effen a. Ruhr am 24. November, der Aus bruch der Klauenseuche bei Schweinen vom Schlacht ⸗Viehbofe zu Berlin und unter überständigen Schweinen vom Schlacht ⸗Viebbofe zu Dresden am 25. November, ferner das Erlöschen der Maul⸗ und Klahenseuche vom Schlacht Viehhofe zu Mülhausen i. Els. am 25. November.

Belgien.

Zufolge Königlich belgischer Verordnung vom 18. November 1899 (. Moniteur Belge? vom 20. und 21. November 1899, Nr 324 und 325) sind Schiffs fübrer bemw. deren Stellvertreter bei Ver⸗ meidung von Strafe verpflichtet, jeden an Bord der von ihnen ge⸗ führten Schiffe vorkommenden Pest oder pestoerdächtigen Fall unver⸗ züglich mündlich oder schriftlich bei dem für ihren Liegeplatz zustän digen Bürgermeister zur Anzeige ju bringen.

Die Gemeindeverwaltung hat über die geschehen: Anzeige eine Bescheinigung zu ertheilen.

Griechenland.

Die griechische Regierung hat vom 11. d. M. ab über alle aus den Häfen von , . kommenden Schiffe eine elftägige, in der Quarantänestation der Insel Delos durchjumachende Quaran - täne verhängt.

Handel und Gewerbe.

In der heute Vormittag 10 Uhr stattgefundenen Sitzung des Jentralausschusses der Reichsbank wies im Anschluß an die vorgetragene neue Wochenübersicht der. Vorsitzende, Präsident des Reichsbank⸗Direttoriums, Wirkliche Geheime Rath Dr. Koch darauf hin,. daß im Vergleich mit der Lage am letzten Vierteljahrsschluß, welche in ihrer großen Spannung früher als im Vorjahre zur Erhöhung des Digkonts auf 6 Proz. geführt habe, und auch in der letzten Woche ähnlich wie bei den Zentralnotenbanken in Paris und London eine Erleichterung eingetreten sei. Allerdings sei die Anlage noch um 93 Mill größer, der Metall⸗ vorrath um 31 Mill. kleiner, die Ueberschreitung der Noten⸗ grenze um 40 Mill. stärker als im Vorjahre. Da aber der Privatdiskont noch if, Proz. unter der Bankrate fiehe, die Wechselkurse die Ausfuhr von Gold in das Ausland gegen⸗ wärtig nicht zulassen und Anfangs Dezember eine weitere Er⸗ leichterung wahrscheinlich sei, so beabsichtige die Reichsbank verwaltung jetzt nicht, eine Steigerung des ohnehin hohen Diskonts vorzuschlagen. Die Versammlung war ohne Debatte hiermit einverstanden. Nachdem noch eine Reihe von Stadt⸗ Obligationen und zwei Gattungen von süddeutschen Sypotheken⸗ bank⸗Pfandbriefen zur Beleihung im Lombardverkehr zugelassen worden waren, wurde die Sitzung geschlossen.

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 23 Nodember 1899 betrug der gesammte Kassenbestand S2 765 000 (1898: SI4 200 Q ο0,; 1897: 910 140 0) C, d. i. der Vorwoche gegenuber mebr: 15 969 000 (1898: 26 850 000; 1897: 37 361 00) 4 Der Metallbestand von 749 403 o (18988. 7&0 68 M0 1897: S756 573 000 A allein bat zugenommen um 18 328 0 (18988 um 30 334 000; 18897 um 37226 N00) X Der Bestand an Wechseln don S849 oss 900 (18983. S483 416 007. 1887: 636 645 000) Æ zeigt eine Abnabme um 5 dol oM (1888 um 17 492 000; 1857 um 31 327 00) X und der Bestand an Som kard- forderungen mit 68 567 90M (1898: 7 23 M00; 1887: 81 604 M) inen Rückgang um 3 Sss So (18088 un 8027 0 : 1887 am 6 i698 oo) M Auf diesen beiden Anlagekonten jn am men ist also eine Verminderung um 8388 000 (1838 um 20 5198 000; 1897 um 37 4956 G0) X erfolgt. Die Positton Sonst ge Attida hat um 1 448 00 * abgenommen. Auf passtoer Site zeigt der Betrag der umlaufenden Noten mit 1128587 000 (1888: 1113 662 050; 1897: 1076 828 ) ν der Vorwoche gegenüber eine Abnahme um 32 820 000 (18988 um 41 bos G00; 1887 um 395 85I 000) , und die sonftigen täglich fälligen Verbindlichłeiten (Giroguthaben) erscheinen mit d65 z07 000 (1898: di1 X M; 897: 473 656 o) M um 36 476 000 (1898 um 44775 M0 ,, 1897 um 28 149 000) * höher.

(Weltere Na bhrichten über . 5r Gew rde* i. i. M. Zweiten Beilage.

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