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gesetzgebung bon
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Abg. Dr. ᷓHißzz Herr Hoch macht uns, die wir die Arbeiterschutz S90 geschaffen haben, den Vorwurf, wir wollten egen die Mißstände in der Hausindustrie nicht einschreiten. Die Erren haben damals diese Gesetzgebung abgelehnt; das scheinen sie mit diesen Beschuldigungen in Vergessenbeit bringen zu wollen. Sie schaffen reine Bahn, sie arbeiten gründlich; aber dann wird's auch barnach. Sie wollen den Arbeiterinnen verbieten, daß sie nach 387 Uhr zu Hause noch arbeiten; Mann und Kinder müßten in der Familie aufe ärgste darunter leiden; aber die Schablonen würden durchgeführt. Auf diese Weise ließe sich ja auch der Achtstundentag in Industrie und Landwirthschaft sehr einfach dekre⸗ fieten. Vie Einführung eines Lohnbuches nach z 114 a ist thatsächlich von großer materieller Bedeutung, nicht gegenüber dem sozialdemo⸗ kratischen Antrage, der die ganze Hausindustrie auf dieser schwachen Unterlage reformieren wollte, Die Vorschrift des 5 137M stellt einen Verfüch dar, über dessen Gelingen wir jetzt nichts Gewisses voraus, sagen können. Um so verkehrter wäre es, diesen Versuch auf einmal für alle Betriebe obne Unterschied einzuführen. Materiell haben auch die Gegner nichts vorgebracht, sondern nur die Unmöglichkeit der Kontrole behauptet. Ich habe aber nicht das Mißtrauen zum Arbeitgeber, daß er solche Bestimmungen leichtsinnig übertreten wird; nur in befonderen Fällen werden Uebertretungen konstatiert werden und dann auch zur Kognition des Richters kommen; Den Konfektion ˖ gesckäften, welche die Ausbeutung besonders betreiben, würde auf die Finger gesehen werden. Das ist ja das Kreu dieser Bestimmung wie aller Bestimmmungen über die Hausindustrie, daß schwer kon ⸗ trolierbar ist, ob die Vorschriften auch beobachtet werden; aber des⸗ wegen ist eben die indirckte Kontrole vorgesehen, die in § 137 2 ge⸗ kommen ist. J
Äbg. Roesicke⸗Dessau (b. k. F) erklärt, er befinde sich aus⸗ rahmsweise in der Lage, den Darlegungen des Abg. Freiberrn von Stumm durchaus zustimmen zu können. Gerade weil man Lie Noth⸗ wendigkeit befferen Schutzes der Heimarbeiter anerkenne, müsse 1372 abgelehnt werden. Alle Nachtheile der Vorschrift würde der Arbeiter zu tragen haben, alle Vortheile der Arbeitgeber genießen. Für eine zan bestimmte Stundenzahl Arbeit nach Hause mit zugeben, sei den Ürbeitgebern einfach unmöglich. Ueber die so schwierige Frage der Kontrole gleite Herr Hitze leichtsinnig hinweg; man sollte doch nur Vorschriften erlafsen. deren Durch ũhrbarteit wenigstens in der Theorie denkbar sei Der Staatssetretär habe sich heute mit seinen denkwürdigen Auslassungen vom 13. Dezember 1897 in Widerspruch gesttzt. Bamals habe der Staats sekretär über den Geschwindschritt der sozialen Gesetzgebung gesprochen; er habe davon gesprochen, daß die Kontrolbehörden garnicht mehr alle zu schaffen wären, daß man keine Gesetze erlassen sollte, deren Durchführbarkeit nicht zu kontrolieren sei; heute nenne er den § 1372 eine Aystands⸗ regel für gewisse Unternehmer. Da hätte in jedem Falle nicht gewissen Unternehmern, sondern allen dieselbe Anstandsregel ge⸗ geben weiden müssen. In den Unternebmerkreisen würden diese Bestimmungen einfach belächelt; nicht der Anstand würde gestärkt, sondern nach beiden Seiten, nach, der Seite der Aibeitgeber und Arbeinnehmer, demeralisierend gewirkt werden. Wenn man sich so leicht, wie die Sozialdemokraten, über die unglaublichen Schwierig ⸗ keiten hinwegsetzen könne, welche diese 56 der Haus industrie und der Zwischenmeister böten, wenn diese ihre Anträge nach zwei Jahren in Kraft treten lassen wollten obne Räcksicht auf die Bevoͤlke⸗ rung, ohne Rücksicht darauf, wie die betreffenden Kreise nun ent, schädigt werden sollten, so werde auch im Volke schließlich erkannt werden, daß man nicht Sozialdemokrat zu sein brauche, um ein warmes Herz für die Arbeiter zu haben.
Abg. Freiherr Heyl zu Herrnsheim: Die Sozialdemokratie hatte in' Stuttgart beschlossen, sich in Hannover mit der Frage der Hausindustrie zu befassen, was aber nicht geschah. Die Frage der Haus industrie ist allerdings sebr vernachlässigt worden, aber die Sozial Femttraten tragen daran die Piitschuld. In den 70 er Jahren herrschte Tas PRanchesterprinzip, und Anregungen, wie die des Grafen Galen im Jahre 1877, blieben vereinzelt. Auch der soʒialdemoktatische fran. zasische Handels. Minister Millerand bat bisber keinen Vorschlag in dieser Beziehung der Volksvertretung gemacht. Da Die Regierung bier den Verfuch macht, eine erste Bresche in die Mißbräuche der Arbeitskraft in der Konfektionsindustrie und anderen Gewerben zu legen, so werde ich mit großem Vergnügen dafür stimmen.
Staatssekretär des , Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Wenn der Abg. Roesicke (Dessau) eine frübere Rede von mir zitierte, so kann ich erklären, ich halte jedes Wort aufrecht, was ich damals gesagt habe. Ich werde aber nicht ermangeln, ebenso wie der Herr Abg. Roesicke meine Rede aufgeboben hat, mir auch seine beutige Rede sehr sorgsam aufzubewahren und bei passender Gelegenheit auf nie Grundsätze, die er heute ausgesrrochen bat, zurũckkommen. (Heiter · Jeit, Ich bitte doch die ganze Beftimmung historisch ju be— trachten und an die Zustände zu denken, die beim Kon- fektionsarbeiterstrike zu Tage getreten sind und Gegenstand der breitesten Die kussion in der Oeffentlichkeit waren, und sich ferner daran ju erinnern, daß damals der allgemeinste Wunsch dahin ging, gegen den Mißbrauch der Arbeitskräfte in der Konfektionsindustrie einzuschreiten, soweit es irgend möglich wäre. (Sehr wahr! in der Mitte) Der Reichstag stand ganz auf demselben Standpunkt, und auf diesem Wunsch berubte das Gesetz, was mein Herr Vorgänger bezw. die ver⸗ bündeten Regierungen dem hohen Hause vorgelegt haben. Es wurden gegen dieses Gesetz allerdings so einschneidende Einwendungen gemacht, daß man sich sagte: so geht es nicht. Wenn ich deshalb den Gesetzentwurf auch nur sub benéeficio inventarii übernommen babe, so fühlte ich doch auch meinerseits dem Reichstag gegenüber die moralische Ver pflichtung, wenigstens den Versuch zu machen, etwas ju konstruieren, waz den damals geäußerten Wünschen des hoben Hauses entsprach, und der Gefahr der Umgehung nicht so ausgesetzt war, wie der da⸗ maligt erste Entwurf. So sind diese Beflimmungen entstanden. Ich babe ganz offen anerkannt, meine Herren, daß sehr viele Einwendungen, die bier gemacht werden, zutreffen, und unreelle Unternehmer die Be— stimmungen dieses Gesetzes mit Leichtigkeit umgeben können. Aber es handelt sich doch nicht bloß um die Unternehmer, sondern auch um die Arbeiter und Arbeiterinnen, u deren Gunsten dieser Gesetzentwurf gemacht ist. Die Arbeiter müssen auch selbst eine gewisse Kontrole üben, sich gegen den Miß— brauch ihrer Arbeitskraft auf Grund des Gesetzes wehren. Wenn aber erst Arbeitgeber und Arbeiter Kollusion üben, um bestehende Verbote zu umgehen, dann, muß ich gestehen, fällt überhaupt ein großer Theil unserer Arbeiterschutzgesetze in sich zusammen. (Sehr richtig! in der Mitte.) Wenn wir nicht mehr von der Annahme ausgehen, daß der größte Theil der Unternehmer aus Anstand, wie ich annehme, mindestens aber aus Furcht vor dem Strafgesetz und vor der Anzeige durch die eigenen Arbeiter die bestehenden Verbote beachtet, dann kommt Vieles ins Wanken, was der Reichstag in dem letzten Jahrzehnt zusammen mit den verbündeten Regierungen in gemeinsamer Arbeit zum Schutz der Arbeiter geschaffen hat.
Abg. Hoch bemerkt gegenüber den Ausfübrungen des Abg. Dr. ve, i Sojialdemokratle habe die Arbeiterschutz ˖ Gesetzgebung por sSs6 abgelehnt, weil sie ihr für die Arbeiter nicht genügt habe, ant werde sterg wicker fo handeln, wenn es dag Interesse der Arbeiter zu erfordern scheine. Sie bätten aber für die Invalidengesetz Novelle
geftimmt; daß das Unfallgefetz ganz ungenügend gewesen sti, sei etzt bon allen Seiten jugestanden worden. Ihnen komme es nur auf das
Urtbell der Arbeiter an, die selbst erkennen könnten, ob die Gef ihnen zum Nutzen oder zum Schaden gereichten. Die Vorwürfe der Abgg. Hitze und Roesicke träfen sie nicht. Natürlich sei mit der Annahme der sojialdemokratischen Anträge nicht alles gethan, sondern es mäßte natürlich sofort systematisch weiter gearbeitet werden, um die Beschlässe durch ufübren. Ein sachlicher Grund gegen den Antrag sei nicht vorgebracht worden. Die Schwierigkeit der feitens der? Unternehmer anzustellenden Berechnungen und der Kontrole sei von Ten Abgg. Fischbeck und Freiherrn von Stumm übertrieben worden; Schwierigkestea seien ja vorhanden, aber sie würden und müßten überwunden werden, wenn man die ũbermãßige Ausnutzung der Arbeit der Frauen und jugendlichen Arbeiterinnen zu beseitigen die entschlossene Absicht habe.
Abg. Freiberr von Stumm nimmt gegen die Abgg. Hoch und Freiherr don Heyl die Priorität der Anregung der Arbeiterschutz · gesetztebung für seine Person in Anspruch; er habe zuerst diese Gesetz⸗ gebung und obligatorisches Fabrikinspektgrat verlangt. Das selbe gelte bon der Woblsahrts gesetzsebung. Die Sozialdemokraten bätten früher gegen alle diese Gesetze gestimmt; jetzt müßten sie dafür stimmen, wenn sie sich nicht mit ibren Wäblern in Gegensatz bringen wollten.
Nach einigen mehr persoͤnlichen Bemerkungen der Abgg. Dr. Hitze und Freiherr von Stumm schließt die Debatte. Die AÄbstimmung ergiebt nach Ablehnung des Antrags Albrecht auch die Ablehnung des 1372 in der Kommissionsfassung; für denselben stimmen nur das Zentrum, ein kleiner Theil der Deuischkonservativen und einige wenige Nationalliberale. Auch . Faffung der Regierungsvorlage wird mit derselben Mehrheit abgelehnt.
Der Artikel 6a ist von der Kommission eingefügt worden. Er bezweckt eine Abänderung des 3 120, Absatz 3 Gewerbe⸗ Ordnung dahin, daß die ö ür Gemeinden oder weitere FJommunalverbände, die Verpflichtung zum Besuch der Fort⸗ bildungsschule für männliche Arbeiter unter 18 Jahren durch Ortsstatut auszufprechen, auch auf weibliche Handlungsgehilfen und Lehrlinge ausgedehnt werden soll.
Der Ariikel wird ohne Debatte angenommen.
Abg. Roesicke⸗Dessau beantragt und befürwortet die An⸗ nabme eines Artikels 6 a4, wonach in 8 122, Absatz 1 gesagt werden soll, daß die vereinbarten Kündigungsfristen jür das Arbeite ver hãltniß zwischen Arbeitgebern und Gesellen oder Gehilfen für die Gesellen und Behilfen nicht länger sein dürften, als für die Arbeitgeber. (Im bestebenden 3 123 heißt es, daß siz für beide Theile gleich sein müssen.) Der Antrag solle ermöglichen, dafé die vereinbarten Kündigungsfristen für di: Gehilfen kürzer sein dürften, obne daß die betreffende Verein barung angegriffen werden könne —
Wärtlembergischer Ministerial⸗ Direktor von Schicker: Meine Herren! Die von der Kommission eingefügte Bestimmung des S 133 aa Abf. 1 bezuglich der Werkmeister und Techniker soll nachgeahmt werden den Bestim mungen des § 67 des Handelsgesetzbuchs. Wenn jetzt auf Antrag des Herrn Abg. Roesicke die Bestimmung hinsichtlich der Kündigungsfrist anders gemacht würde und dann auch in § 122 der Gewerbeordnung, alfo an den beiden Stellen, geändert würde, so würde eine Differenz bestehen jwischen denjenigen Kategorien, die man jetzt durch den folgenden Artikel in der Gewerbeordnung gleichstellen will mit denjenigen Personen, die im n, , , . ibre Regelung hin sichtlich der Kündigungsfrist erbalten baben. Nun kann ich dem Herrn Abg. Roefike zugeben. daß der wesentlichste Grund, wesbalh man die Besiimmung des 5 122 aufnahm, um die es sich hier handelt, der war, daß man den Arbeiter schützen wollte davor, daß ibm eine kürzere Kündigungsfrist bedungen wird, als der Arbeit— geber fie für sich selbst bedingt. Das ist zugegeben, daß das ursprüng⸗ lich die Tendenz war. Man wird aber auch nicht ableugnen dürfen, daß die Gleichheit billig ist auch für die andere Seite, und man wird nicht beftreiten können, daß auch Fälle vorkommen können, namentlich bei ganz kleinen Arbeitgebern, wo der Arbeitgeber recht gut auch den Schutz des Gesetzes für sich in Anspruch nehmen kann. den ihm die jetzige Fassung giebt. Also so. ganz bedeutungslos ist das auch für ken Arbeitgeber nicht. Nun wäre die Vorschrift aber — das gebe ich zu — schädlich, wenn der Arbeitgeber nicht in der Lage wäre, dem Wohlwollen gegen die Arbeiter dabin Rechnung ju tragen, daß er dem Trbeiter eine günstigere Kündigungezeit gewährt als sich selbst. Das ann er aber ganz beliebig; er vereinbart dieselbe Kündi ungsfrist für Arbeitgeber und Arbeiter, läßt aber tbatsächlich dem Arbeiter eine größere Kündigungsfrist, als er sie für sich beanspruckt. Dann bat er den Zweck erreicht ohne das Gesetz zu verletzen. Auch ist darauf auf merk⸗ fam zu machen, daß diese Bestimmüng eine zidilrechtliche ist, und daß eine hiervon abweichende Vereinbarung gar keine strafrechtlichen Folgen bat Am meisten aber muß man Bedenken tragen, nachdem das Handelegesetzbuch gerade das nachgeahmt bat, was in die Gewerbe ordnung seinerzeit aufgenommen wurde, jetzt wieder rie Gewerbe- ordnung abzuändern und das Bestreben des Handelsgesetzbuchs illusorisch zu machen, sich an die Gewerbeordnung anzuschließen. Ich glaube also, ein prattisches Bedürfniß für die Aenderung, welche der Hert Abgeordnete beantragt, besteht nicht, und es wird sich unter diesen Umftänden empfeblen, die Homogenität jwischen Handelsgesetzbuch und Gewerbeordnung nicht zu stören.
Abg. Bassermann (nl): Wenn der Antrag auch von sehr woblwollenden Motiven für die Arbeiter eingegeben ist, so hat sich doch kein praktisches Bedürfniß dafür ergeben. In der Praxis ist die Frage noch nicht zur Geltung gekommen
Abg. Roe sicke: Das beweist nichts, sondern zeigt nur, daß die zahlreichen Fälle, in denen für die Arbeiter aus der bis herigen Be⸗ ftimmung Schwierigkeiten entstanden, nicht jur Kenntniß weiterer Kreife gekommen sind. Bei Ausftänden können sich für den Arbeiter, in der Feechtfprechung auch sonft aus dem Festhalten an der bisherigen Bestimmung sehr füblbare Nachtheile ergeben.
Warttembergischer Ministerial. Direktor von Schicker: Der Herr Abgz. Roesicke hätte sich die letzte Ausführung ersparen önnen, wenn er mich richtig verftanden hätte. Ich babe mit keinem Wort bebauptet, daß es in zivilrechtlicher Beziehung gan gleichgũltig fel, wie der Wortlaut der Bestimmung ift. Ich gebe auch zu und habe das nie bestritten, daß ein solcher Fall eintreten kann, wo urfrrünglich die Parteien anderer Meinung waren, und daß sich dann daraus die Folge ergiebt, daß die gesetzli Kündigungsfrist eintritt, well die Vereinbarungen nichtig sind. Ich babe ausdrücklich erwähnt, in ffrafrech licher Beziebung bat die Bestimmung keinerlei Wirkung, und sie wird in zivilrechtlicher Beziehung dann keine Wirkung haben, wenn der Arbeitgeber nicht eine solche Vzrein barung schließt, die die Kündigungsfrist anders festsetzt für ihn als für den Arbeiter, sondern wenn er nur seinen humanen Sinn dadurch kund⸗ giebt, daß er selber von der Kündigungsfrist nur einen solchen Ge- brauch macht, wie es der Her Abg. Roesicke zulassen will. Also in dieser Beziehung brauchte mich der Herr Abg. Roesicke nicht zu widerlegen. ;
Abg. Freiberr von Stumm spricht sich ebenfalls gegen den Antrag aus. Gleiches Recht für Alle mässe auch bier gelten.
Der Abg. Roesicke⸗Dessau zieht seinen Antrag zurück. Um 5is, Uhr wird die weitere Berathung auf Montag 1 Uhr vertagt.
Literatur.
Schriften des General- Feldmarschalls Grafen Helmuth von Moltte. Voltgausgabe. Drei Bände. FIrster und zweiter Band: General- Feldmarschall Graf von Moltke in seinen Briefen. Dritter Band; Geschichte des deutsch⸗ französischen Krieges von 1870371. Berlin, Verlag von Einst Siegfried Mittler u. Sohn, Königliche Hosbuchhandlung. Preis bet Bezug aller drei Bände: für das geheftete Exemplar 19 A, ür das in diei Driginalbände gebundene Exemplar 12 6. Jeder Bano ist auch einzeln käuflich. — Am 26. Oktober waren 86 Jahre verflossen,
Enthüllung der Den
seit der große Schlachtendenker das Licht der Welt erblickte. äler in Breslan und äußeren Zeichen der Erianerung daran; das schönste Denkmal aßen bak Graf Moltke sich felbst gesetzt durch die Schriften, die er hinter, laffen hat. Kein Bildniß, kein Werk des Geschichtsschreibers oder dea Dichters spricht eine so verständliche und anmuthende Sprache wo fein? Briefe, diefe zu Herzen gehenden Zeugnisse seiner Dentan Empfindung und Gesinnung. Der große Stratege gehört der Ge. schichte, der große Lehrer der Kriegskunst, der Bildner des General. stabs dem misitärischen Schriftthum; in seinen Briefen aber, die sein Inneres erschließen, wird ein schlichtes Bild des edlen Menschen dargebolen Diese sind darum auch der als Festgabe zur diesjährigen Wiederkehr seigez Geburtstags von der Königlichen Hofbuchbandlung von E. S. Müinler u. Sohn in Berlin veranstalteten Volkeausgabe von Moltte's Schristen vorangestellt. Diese Ausgabe umfaßt drei Bände, von denen die ersten zwel Moltke in seinen Briefen schildern und der dritte, schon früher erschienene Band die Geschichte des Krieges von 1870/71 enthält. En pon' dem Generalmajor 3. D von Schmidt verfaßtes Charakterbild des Feldmarschalls leitet die Briefe Moltke's ein. Dacsselbe ist in folgende Abschnitte eingetbeilt: Harte Jugend, Preußische Lehr ihre Wanderjabre, Moltke und seine Gattin, Der Wander ihre wener Theil: 1857 — 1864, 1866, Bis zum Tode der Gattin, Wäbrend de französischen Krieges, Bis zum 60 jäbrigen Dienstjubiläum, Bis jum Tode Kaiser Wilhelms 1. Trostgedanken, Abend. sonnenschein. Der Heimgang. In der dann folgenden Aut. gabe der Briefe sind in erster Linie Liejenigen berücksichtiz, bie von den A schauungen, von dem Gemüthsleßeg und den Charaktereigenschaf en des Feldmarschalls Zeagn ß ablegen, anderer. fit; aber auch solche nicht übergangen, die für die Beiiehun en Moltke's zu den Seinen und für seine Aufsassung der Z ꝛitereignif von Bedeutung sind. Diese Briefe bekunden zärilichste Kindestteue strenge, unbefangene Wahrbeitsliebe, Bescheidenheit und Eatsa un gegenüber den Ansprüchen an das Leben, verbunden mit einem leisen Humor über sich selbst, und manche Erlebnisse. Vor allem zeiger aber die Briefe auch Moltke als preußischen Patrioten, da die Geschicke seines Vaterlands mit warmem Her un um festem Blick begleitet, und geben Kunde von seinen Empfindunge und Urtbeilen' über die das Vaterland bewegenden Greignis Alg dritter Band reibt sich dann die „Geschichte des deut c französischen Krieges von 1870771 von Gra] Helmuth von Moltke, General- Feldmarschall! an. Vollethün lich geschrieben, ist dese Band ebenfo wie die Briefbände werth, Gemeingut des deut ben Volks zu werden. Die Briefbände sind mit einem Bildniß Molt aus dem Jabre 1851, dem Porträt seiner Braut, Marie Burt, mai Abbildungen und einer Kartenfkizze geschmückt; in dem Krieggbande werden die Schlachten durch jwöls Planstigen und em Uebersichtskarte in Steindruck erläutert; beigegeben sind diesem Bande ferner Moltke's Bildniß nach der Driginalaufnahme zu Var sailles (is70) sowie drei Tafeln mit den Porträt; der Heerfübrer. Am Schluß des Bandeg ist eine Wiedergabe den Moltke'z eigener Handschrift, der letzten Zeilen seiner Feldzugsgesch er beigefügt. — Die Volkszausgabe der Schrifien des General . cl marschallz Grafen Helmuth von Moltke ist für die deutsche dꝛe⸗ . bestimmt, und ihr gebührt ohne Zveifel ein Ehrenplaz n derselben.
— Deutsche Poetik von Professor Dr; Johanne? Mir? witz. Dritte Auflage. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. R Driginafleinenband Pr. 2 M 50 3. — Die Kenntniß der Poent n nicht allein für den schaffenden Dichter nützlich, sie ist auch webt für die weiten Krrise, die in der Beschältigung mit der schõen Literatur wahren Genuß finden wollen. Denn die Poetik becwech nicht allein, Vichter zu erziehen und ihnen die Wege zu ebnen en viekmebr auch dadurch von großer Bedeutung, daß sie für jedermmnr die Einsicht in die Schätze der Dicht kunst eröff net und steigert. Nic zu übersehen bleibt, daß das Verstãndniß der poetischen Kunst ars dem Urtheil über Poesie und poetische Leistungen der Gegenwal n Hilfe kommt. Was Praxis und Theorie, verbunden mit akademie Tephrthät glei. in einer langen Reihe von Jahren guf dem Gebiete poetischa Kunst zu erkennen und zu lehren den Verfasser in den Stand ech haben, das bietet er in klarer Ausarbeitung in dem handlichen Bůchlen dar, das beute schon in dritter Auflage vorliegt. 3
— Von Mever's Volks büchern? (Verlag des Bite graphischen Instituts in Leipzig und Wien; Preis jeder Nammee geheftet und beschnitten nur 19. 3) erschien soeben eine neue Scr umfaffend die Nummern 1231 bis 12509. Ste wird eingeleitet durch dia umotbolle - Erjaäblungen! von Nikolai Wassilj'witsch Gegel än setzt von Dr. H. Tykocinsty (Nr. 1231— 33). Dann solgt Cbirker, von Schmidt's gehaltvolle Erzählung „Rosa von Tannen bat Nr. E345), besonderg für Kinder eine erbebende und ils
eklüre. Jwei der berübmtesten neueren deutschen Trauerspiele: In
Nr. 1235 = 37) und. Maria Magdalene. (1235) von Friedrich
werden' den Freunden dramassscher Lektüre williommen sein, wärn ‚Pedlar“ (1239 — 42) von Otto Ruppius, einen spannenden Res ans dem amerikanischen Leben darbietet. Humor und gem jugleich ist Ciaude Tilliers Roman Mein Onkel Bein Rr JL243 — 473, den Br. A. Burkhart aus dem Fran zösisch. Geschick übersetzt hat. Die von Friedrich Schieserdecker eä Beigübertragung von Corneille's in Schulen vielgelesenem . Sime 246 = 17 ist ebenfalls vortrefflich gelungen. Den Beschluß nä das Invalidendersicherungsgesetz. (Ne; 1218 50), das do] ö praktischen Jutisten mit Einlenung, Anmerkungen und Sache n berfchen wurde. — Hmzugefügt sei dieser Uebersicht noch, daz * kurzem auch gebundene Baͤnde der . Volks bücher ausgegeben werner deren Verzeichnis jede Buchhandlung verabfolgt. 26
— Die Familienzeitschrift Für alle Welt (Dent e Verlage haus Bong u. Co., Berlin WM., 57; Preis des vierjebat:== erscheinenden Hefts 40 9) bringt im 8, Heft. VI. Jahrgangs nn intereffanten Auffatz aus fachmännischer Feder über technisch vert bare Gase, welcher besonders Kleingewerhtreibenden manchen lichen Fingerzeig giebt. Belebrend und fesselnd ist in demsel en ‚ auch eine illustrierte Abhandlung über das große astroxbr i. Söjerratorium! und das neue Riesentelestoz in Peit. Weiter werden eine Anzahl praktischer Erfindungen und Auslandez auf den verschiedensten industriellen Get ia! Wort und Bild eingehend dehandelt. Dem Unterkal⸗ bedursniß trägt die Nummer mit zwei spaanenden Romanen Schule des Lebens- von Paul Sstar Höcker und Durch . che. von Ida Peigker —, sowie einer anziehenden node! Skigze Rechnung. Den weiteren Inhalt bilden Beiträscr4 grapbischem und militärischem Gebiet. Die zeitgenössischen Bere werten in messt mit reichem Bilderschmuck aasgestatteten= Aufsaäͤtzen besprochen. Mittheilungen aus Haus und Hof, e dumoriftische Abtbeilung und Räthselbiloer bilden en —=— 2. Reich und schön ist, wie immer, die illustrative Ausftattung ? farbige und schwarzweiße Kunstbeilagen und Texthilder
=, Das Goldberzt. und Graf Stat! Brautschaur. Novellen von Anton Freiherrn von Pertall. . lag von Richard Tꝛendler,. Berlin M. 10. Preis 3 , les egen Tief, Ceiden Nobellen sind kennzeichnen fät de.. und Schreibweise des Autors, von vhantasievoller Erftaꝛ . * doch mitten aus dem Leben gegriffen. Goldherz Der, pfychologisch fein gegliederte Schilderung einer modernen Je. liz auf der Suche nach sich selbst fast ihr Leben g= * „Graf Stachelberg's Brautschau' ist eine ebenso hummer *., poetisch , . Hehanblung, einec aktuell“en e: c Leven der Gesellschaft, der er nn ge Geldheirath. Der? feiner Schilderung wesß der Berfasser auch die verworte ö und abenteuerlichsten Vorgänge dem Leser wahrscheinlich essant zu machen.
Sie end, n d'
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 2Z8O.
Berlin, Montag, den 27. November
1899.
— —— r r
Land⸗ und Forstwirthschaft. Getreidebandel in Argentinien.
— —
Ausfuhr von. Getreide aus dem Hafen van Buenos Aires für die Zeit vom 1. bis 15. Oktober 18939.
Getreideart Verschiff ungsziel
Mengen in Säcken Gesammt · (bolsas)
menge in 1000 kg“)
England Italien Frankreich Belgien Deutschland Rapftadt Spanien Brasilien Order
Mais
129 509 97511 65 962 57336 36 338 34 554 11543
9 900
433 832
insgesammt
876 475
Weizen England gr. Brasilien Holland Deutschland Spanien Order
244 615 205 900 44001 40 841 93 406
5 236 303 602
insgesammt
od 60l
Leinsaat
Holland Belgien
7532 6795
insgesammt
143530
dh
Preise im Großhandel für 1 42
Gegenwerth der höchsten und niedrigsten Preise in Mark nach dem Durch⸗ schnittskurse von Fm / n 1 — 41 1,80
Fm / n bis 2
50
Weizen, und zwar: ; a. guter und feinerer . ⸗ b. Candeal . Leinsaat J ö.
) Die „bolsa“ zu 66,66 kg.
Fm / n 2, Sͥo 2, 90
5, 0 b 50 1100
450
8 10 17, 10
Handel und Gewerbe.
In den Bezirken Loanda, Mossamedes, Benguellg und Lunda der Portugiesischen Kolonie Angola ist durch ein am 7. September d. J veröffentlichtes Gesetz vom 17. August d. J. der Zoll, der durch Dekret vom 25. April 1895 auf die Einfuhr von Alkohol und Branntwein jeder Herkunft gelegt ist, um 80 Reis für das Liter er⸗
höht worden.
(Aus den im Reichsamt des Innern zu sammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie“.)
Deutsches Reich. Zolltarifierung von Waaren.
zu dem Artikel
eingebt.
Eine dem Lignomur äußerlich ähnliche, aber aus As bestpyappe hergestellte Waare ist als geformte Asbestpappe nach Nr. 7 b2 des Tarifs mit 24 M für den Doppelzentner zu verzollen.
nach der in der Anmerkung ꝛ „Taveten aus Papier“ amtlichen Waarenverzeichnisses gegebenen Begriffsbestimmung, nicht als Tapete aus Papier behandelt werden, obgleich es sich um eine zur Herstellung von Tapeten bestimmte Pappe handelt. Ebensowenig Harakterisiert sich die Waare als Pappwaare der Tarifnummer 27 f 2. Vielmehr ift dieselbe in robem oder geschlemmtem Zustande gleich dem Papier mit eingepreßten Dessins auch dann nach 27 des Tarifs mit 10 M für den Doppel Zentner zu verzollen, wenn sie in Rollen
Hopfenproduktion Englands.
Die Times“ vom 24. Oktober bringt einen Bericht über die Hopfen produktion Englands in diesem Jahre und im Vergleich zu dem Vorjahre. Die Statistik beruht auf den vorläufizen amtlichen Schätzungen der eben beendeten Ernte, welche noch geringen späteren Modffikationen unterliegen dürften. produktion in diesem Jahre 661 426 Cwt. gegen 356 598 Cwt. im Jahre 15958 betragen oder 30s 828 Cwt. Fast das Doppelte mehr als im Vorjahre. Die Mehiproduktion ist im wesentlichen auf die günstige Einte zurückzuführen, da die bebaute Fläche gegen das Vorjabr nur um 2168 Acres größer war, nämlich Sl S43 Acres gegen 49735 Acres im Jahre 1898. Nach dem Bericht der „Times“ be⸗ trägt die diesjährige einheimische Hopfenernte ebensoviel wie die durchschnittliche Ernte der letzten 14 Jahre, zuzüglich der Ein Auf die Hopfeneinfuhr nach England wird dieser Umftand für die nächste Zeit nicht ohne nach theiligen Einfluß bleiben, wenn auch Ausland eingeführten Qualitäten durch den reichlichen Ausfall der einheimischen Ernte nicht ganz entbehrlich werden dürften.
fuhr ausländischen Hopfens.
Ueber die englische Baumwollenindustrie im Jahre 1898. Für die englische Baumwollenindustrie ist das Jahr 1898 be.
deutend günstiger gewesen als die Vorjahre und zwar infolge der sehr ohen Ginfuhr von Baumwolle bei außerordentlich niedrigen Preisen. De Durchschnittsn otierung für Middling Uplands stellte sich auf nur 35 / ig d. d. h. um is / x d. niedriger als im Voriahr und um * 4. niedriger gegenüber 1894, welches Jahr bis dahin die niedrigsten
reise zu verzeichnen hatte Nach einer Aufstellung des
Danach hat die Gesammt⸗
20 ia ; „Oldam. Chronicle“ haben be Spinnerei Aktiengesellschaften, die ihre Bilanzen veröffentlichen, ei einem Kapital von 3 660 000 eigen Gewinn von 231 509 * erlielt, also 7.55 C des gesammten Aktienkapitals. Das Ergebniß
ö 9. Lignomur, d. i. rohe sowie auf der Schauseite weiß gemachte (geschlemmte), gekautschte Pappe, welche jur Verwendung als Wand.“ und Deckenbekleidung erst durch Färben, Lackieren 2c. geeignet gemacht werden muß, kann, auch wenn sie in Rollen eingeht,
auf
anzunehmen ist, daß die vom
der letzten Io Jahre zeigt dagegen folgendes Bild:
13889 Gewinn 6, 3 Oo 1 10,9 0so 1891 . O, 3 0so 1592 Verlust J, oso 1893 * 1,9 oo
1894 Verlust O. 4 O/o 1895 Gewinn 158 Oso
1896 1897 1898
Seite 446 des
0 /o
Die Weberei bat, derselben Quelle zufolge, zunächst nicht den gleichen Anthei! an der Aufhesserung gehabt. In den letzten Monaten zeigte sich jedoch ein starker Aufschwung in dieser Industrie, sodaß alle Webstüͤhle besetzt waren Auch gegenwärtig soll noch ein großer Theil der Webereien mit Aufträgen für mehrere Monate bei lohnenden Preisen versehen sein.
Die nachfolgende Uebersicht zeigt den Verbrauch an Baumwolle für die letzten zehn Jahre in Großebritannien, dem übrigen Europa, den Vereinigten Staaten und Indien (Mengen im 1005 Ballen zu
500 Pfund): Erg, nan 4 ; roß⸗ ebriges er. ;
Saison britannien Europa Staaten Indien 1887/88 .. 3073 3037 2024 617 1888/89 .. 3016 3256 2148 697 1889/90 .. 3227 3432 2185 790 1890/91 .. 3384 3631 2367 923 15891975 53181 3646 2576 914 1892/93 .. 2866 3692 2551 918 1893894 3233 3848 2264 958 189495 .. 3250 4030 2743 1100 1895/98 .. 3276 4160 2572 1184 1896/97 . . 3224 4368 2738 1019 1897/98 .. 3432 4576 3040 1058.
Der Außenhandel Frankreichs in den ersten zehn Monaten des Jahres 18938.
Das 3 ournal officiel de la République frangaise“ veröffent licht die Gesammtzahlen des Außenhandels Frankreichs für die ersten jehn Monate des laufenden Jahregz. Hiernach ist — dem Vorjahr gegenüber — der Werth der Einfuhr auf 3 465 go2 000 Franken ge⸗ fallen, der Werth der Ausfuhr aber auf 3 189 214 000 Franken gestiegen, und zwar setzen sich diese Zahlen folgendermaßen zusammen:
Einfuhr 1899 1898 Differenz für
das Jahr 1899 Franken Franken Franken
Lebensmittel .. 27 928 000 1283 280 000
Rohstoffe für die
46h 352 000 Industrie, 2 MS 667 000 1933413009 4 145254 9000 Fabrikate. db 9 307000 512152000
4 4 155 000 Zusammen J Ido J 7 dd 0 3 728 S435 0090 — 262 945 000 Aus fuhr Lebensmittel. 27 594 000 532 I 000 — 4677000 go3 891 000
Rohstoffe für die Industrie 769 257 000 = 134 634 000 Fabrikate. 1614216 000 1399 917 000 4 214299 000 143 513 000 128 729 000 4 14784 000 3189 214 000
Postkolli Zusammen 2 8530 174000 w 359 040 0090
Außenhandel französischer Kolonien im Fahre 1398.
Französisches⸗Congogebiet. Eingeführt wurden Wagren im Gesammtwerth von 4844000 Fr. (im Vorjahr 3 572099 Fr), während die Ausfuhr einen Werth von 5. 695 O00 Fr. (im Vorjahr 5 278 000 Fr.) hatte.
Von der Einfuhr entfallen 1 274 366, von der Ausfuhr 1 487 887 Fr. auf Frankreich.
Die Einfuhr betraf hauptsächlich:
(Werth in 1000 Franken) ueberhaupt darunter franzö⸗
sischer Herkunft Garne und Gewebe.. 1897 206 t Metallarbeiten... 548 232 a 465 211 Waffen. Pulver und Munition 391 166 Thierische Produkte und Felle 242 79 Mehlbaltige Nahrungemittel 189 64 Kolonialwaaren.... 175 37 2 120 7 Chemische Erzeugnisse .. 105 16 Steine und Erden.... 103 37 Die Ausfuhr erstreckte sich vornehmlich auf folgende Waaren: (Werth in n Franken) h arunter na . Ueberhaupt gran freich Roher Kautschukc. .. 2775 744 Genn, 1586 296 1 209 Rothes Farbhol;iz ... 127 4 Palmnüsse . 201 1 k . 29 1 58 — w 235 1 Mavotte⸗Insel. Im Jahre 1898 wurden folgende Waaren
ausgeführt: 2300 t Zucker im Werthe von 630 000 Fr.
2744 kg Vanille, ö ,
54 588 1 Rum ö 16 4099 Außerdem Kaffee, Kakao und Fette in unbedeutenden Mengen. Die Einfuhr erreichte in den 10 Monaten März — Dezember einen Werth von 392 000 Fr., zu z französischer Herkunft. Die Anschreibung der Einfuhr für die Monate Januar und Februar ist im Zyklon vom 28. Februar verloren gegangen.
, de d e enn, fast zur bälfte au raukre ommend, stellte sich im Jahre 1898 8 60 ob Fr. sich 2 ö Die wichtigsten Einfuhr ⸗Artikel waren folgende: (Werth in 1000 Fr.)
neberhanyt dehnt ef d Meblhaltige Nahrungsmittel.... 4675 769 Thierische Produkte und Felle... 1808 166 Getränke. w 1668 1600 ö, 1385 k 10661 803 i 915 261 , nnd enn 829 133 Chemische Erzeugnisse. . . 818 509 ,,,, 746 1 Möbel und Holigeräthe . 596 72 Bijouteriewaaren, Uhren u. s. w. 501 369 Die Aug fuhr erreichte einen Werth von 176656 999 Fr. Frank reich bezog für 166590 090 Fr. Waaren, die französischen Kolonien für 967 00 Fr,, zusammen also fast die ganze Ausfuhr. Ausgeführt wurde hauptsächlich Zucker im Werth von 11 448090 Fr., Melasse 362 000, Kaffee 2 149900, Kakao 1 145 009. Vanille 65 000, Rum und Zuckerbranntwein (Tafia) 989 000 Fr. (Feuille de Renseigne- ments de POffice Colonial.)
Der russische Außenhandel vom 1. Januar bis zum 1. Mai 1899.
Die Gesammtergebnisse des Außenhandels in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres haben sortgesetzt die Mitte zwischen den entsprechenden Perioden der Jahre 1898 und 1897 eingenommen; doch sind bei den einzelnen Positionen wesentliche Abweichungen von dieser Gesammtrichtung in der Entwickelung des russischen Außen handels eingetreten. Der gesammte Waarenumsatz im Handel mit dem Auslande stellte sich auf 318 687 09) Rbl. gegen 361 051 0090 Rbl. im verflossenen und 308 990 000 Rbl.« im Jahre 1897. Im einzelnen sank die Ausfuhrziffer auf 145 329 000 Rbl., wäbrend sie in den vorhergebenden zwei Jahren entsprechend 199 959 090 Rbl. und 161 583 060 Rbl. betrug; die Einfuhr dagegen hat sich auf 173 258 0900 Rbl. bei 161 697000 Rbl. im Jahre 1898 und 147317 000 Rbl. gesteigert. Die Gruppe der Lebensmittel und Fabrikate ergab einen empfindlichen Rückgang der Ausfuhr im Ver⸗ gleiche zum vorigen Jahre; bei Rohmaterialien und Halbfabrikaten wurde dagegen eine Steigerung der Ausfuhr wahrgenommen. Für die Gruppen der Thiere hat sich der Betrag dem vorigen Jahre gegenüber wenig geändert,; dech ist er hinter den Daten für 1897 etwas zurückgeblieben. Hinsichtlich der Lebensmittel finden wir gegen die Daten der Jahre 1898 und namentlich 1897 eine Steigerung des Imports; eine Zunahme ist auch in der Gruppe der Fabrikate wahr⸗ nehmbar, während für Rohmaterialien und Halbfabrikate sowie auch für Thiere eine Verminderung der Beträge zu verzeichnen ist. Für die hauptsächlichsten Waarengruppen kommt die Aus und Einfuhr für Januar — April gegenüber den entsprechenden Daten für die analogen Monate der zwei vorangegangenen Jahre in folgenden Ziffern zum Werthe von 1000 Rbl. zum Ausdruck:
Außerdem
. , u. Thiere Fabrikate Zusammen nach Ost⸗ Halbfabrilate Sibirien
Ausfuhr: 1897 86917 65 416 5 241 4009 161 583 6945 1398 127 035 63 017 4907 h000 199959 9242 64 781 4879 4256 145 329 9265
1399 71413 Einfuhr:
13897 18571 S6 881 434 41431
1898 19000 90 463 347 51 282 161 092 —
1399 20983 4 644 287 67349 173 258 —
In der Gruppe der Lebensmittel, welche vom Rückgange des Exports am meisten betroffen werden, hat die Getreideausfuhr eine besonders starke Abnahme erlitten, indem sie von 138 854 009 Pud auf 86 439 000 Pud herunterging. Allerdings muß das vorangegangene Jahr bei der hohen Getreideausfuhrziffer in den Frühjahrsmonaten als ein ausnahmsweises angeseben werden; aber auch im Vergleich zum Jahre 1897 ergab die Rechnungsperiode einen sehr schwachen Export: vom Januar bis zum April 1897 sind 108 2656 900 Pud ausgeführt worden. Im einzelnen erfuhr die bedeutendste Exportabnahme der Weizen (25 292 0600 Pud gegen 63 483 000 Pud im Jahre 1898 und 48 053 00 Pud im Jahre 1857). In Gerste it der Export zwar hinter dem des Vorjahres zurückgeblieben, bat aber den des Jahres 1897 über- stiegen, indem er 21 474 600 Pud gegen 25 146 0900 Pud und 11239 000 Pud betrug; für Hafer dagegen ist eine Zunahme gegen das Vorjahr, aber eine Abnahme im Vergleich zum Jahre 1897 ju verzeichnen. Die Meblausfuhr, sowobl an Weijen⸗ als auch an Roggenmehl, ist im Vergleich zu den beiden vorbergebenden Jabren empfindlich zurückgegangen; an Weizenmehl sind 586 000 Pud gegen 1009 000 Pud im Jabre 1898 und 703 90090 Pud im Jahre 1897 exportiert worden, an Roggenmehl 352 000 Pu gegen 638 000 Pud und 1 009 000 Pud. Hinsichtlich der übrigen Waaren in der Lebens mittelgruppe macht sich eine Steigerung der Ausfuhr bei Milch- produkten, sowie bei Eiern bemerkbar, die im russischen Exvortbandel bereits eine hervorragende Stelle einnehmen.
Die Oelsaatausfubr, welche sich im vergangenen Jabte verringert hatte, ist wäbrend der ersten Monate des laufenden Jab etwat gestiegen, obwobl sie die Normalböhe bei weitem noch im nicht erreicht hat. vo eßlich d betrug während de 3 40 000 Pud im Jahre 1898 und 10441 000 Pad im Jab an Leinsamen speziell sind 2425 080 Pad gegen 2276 000 2 8 O95 000 Pud ausgefübrt worden.
147317 —
Die Holjwaarenausfubt bat sich etwas gert 4145 090 Rbl. gegen 4611 000 Rol. im vorigen und im Jahre 1897 betrug.
Ferner macht sich bei den Halbfabrikaten eine Knochenausfubr bis ju 407 000 Pud bemerkbar. gege im Jahre 1888 und 1066 000 Pud im Jabre 1887 Ausfuhr von Fellen etwas geringer war, gegen 190 00 Pudd im vorigen Jabre. Die Vergleich zum vorangegangenen Jabre gesttegen den Export des Jahres 1897. es sind da worden. Eine bedeutende Zunabme ergar Export von 4798 000 Pud im Jadte 1888 Jahre 1897 auf 7 (20 000 Pud stieg. Merkl fuhr der Naphthaprodukte gesteigert, welch während im Jahre 1898 in vier Monaten 2
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Alle größeren Staaten, welche während der vier Rechnungs monate eine
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2 * 135 bezũgli wi
Cr eker Ke * deutende Verminderung.
Wendet man sich zu den Ziffern, welche den Umfang der Ein- fuhr für die vier Rechnungsmonate darstellen, so finden wir, da die Vergrößerung der Ziffer für den Lebensmittelunport sich als das Ergebniß einer Verftärkung der Einfuhr von Getreide (ramentlicd Mais) und von Gemüse erweist. In der Gruppe der Robrrodukte und Halbfabrikate, welche im allgemeinen eine Verminderung der Einfuhr im Vergleich zum vorigen Jabre ergiebt, fand im speinllen eine Steigerung des Imports sür einzelne Waarengattungen start; so hat sich die Einfuhr von Eisen und Gußeisen, Farbstoffen und chemischen Produkten, sowie von Pflanzenölen gesteigert. Demgegenũber hat sich, zugleich mit der Verminderung der Einfuhr vieler Produkte von geringerer Bedeutung, die Ziffer des Stahlimports verkleinert In der Gruppe der Fabrikate entfällt eine merkbare Steigerung auf Maschinen und Apparate aller Art, namentlich landwirtbschaftliche und zur Bearbeitung von Faserstoffen dienende, sowie auch Verschtedene Motoren. Für die einzelnen Bestimmungsländer hat der Antheil an der Versorgung mit Wagren des russischen Marktes im Veraleich m den zwei vorangehenden Jahren keine besondere Veränderung erfabren.
Eine Zunahme des Importz aus Deutschland, Großbritannien,
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