zenden Unterstützungen sind schriftlich an den unterzei Vorsitzenden des . ᷣ— ö. . bis zum 31. Dezember d. J. einzureichen. Abzugeben im Zimmer Nr. 8. Berlin, den 16. Oktober 1899. Das Kuratorium der Johann Christian Jüngken⸗Stiftung. 3. ö ö uch s.
Nichtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, den 1. Dezember.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Seewesen, für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sitzung.
Der Ober⸗Hofmeister Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Freiherr von Mirbach ist vom 2. bis 19. d. M. nach Belgien beurlaubt.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Herzoglich sachsen⸗ coburg⸗gothaische Staats⸗Minister von Strenge ist von Berlin abgereist.
Desterreich⸗ Ungarn.
Die österreichische Delegation trat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend zusammen und wählte nach ihrer Ken⸗ stituierung den Grafen Vetter von der Lilie zum Präsidenten und von Javorski zum Vize⸗Präsidenten. Nach einer Rede des ersteren, in welcher er auf die . des Friedens hinwies, für die der österreichischen egie⸗ rung der wärmste Dank gebühre, und dem tiefsten Bedauern über das Ableben der Kaiserin Elisabeth Ausdruck gab, stimmte die Versammlung in ein drei⸗ fiaches begeistertes Hoch auf den Kaiser ein. Die Dele⸗
girten Nacak und Genossen interpellierten darauf wegen
der letzten Verurtheilungen in Serbien und fragten, ob der Minister des Aeußern geneigt sei, seinen Einfluß bei der serbischen Regierung geltend zu machen, um eine Amnestie für die Verurtheilten zu erwirken. Der Minister Jes Aeußern Graf Goluchowski bedauerte, der Anregung der Interpellanten nicht Folge geben zu können. Die Verurtheilung im Hochverrathsprozesse sei eine durchaus interne Angelegen— 2. Serbiens, in welche sich einzumischen Oesterreich nicht das
echt habe. „Wir würden nicht dulden“, erklärte der Minister, „daß irgend jemand eine Bemerkung über gerichtliche Ver⸗ urtheilungen bei uns mache, und müssen dasselbe Recht Serbien zuerkennen; wir können uns in keiner Hinsicht, weder in diplomatischer, noch in anderer Weise einmischen.“ Hierauf wurde die Sitzung geschlossen.
Die ungarische Delegation wählte gestern den Grafen Szapary zum Präsidenten und von Szilagyi zum Vize—⸗ Präsidenten. Graf Szapary hob in seiner Rede hervor, daß trotz der großen Summen, welche die europäischen Mächte für die Heere ausgäben und die auch Oesterreich Ungarn im Interesse der eigenen Sicherheit aufwenden müsse, die österreichischunga⸗ rische Politik nur eine Friedenspolitik sein könne. Die Delegation habe stets die Summen bewilligt, die zur Erhaltung und Entwickelung der Heereskraft nöthig seien; doch könne dabei die volkswirthschaftliche Kraft des Landes nicht außer Acht gelassen werden. Der Präsident gedachte sodann in tiefgefühlten Worten der unvergeßlichen Königin Elisabeth und erinnerte an die eines Menschen Kraft beinahe übersteigende Kraft des Monarchen, der mit größter Hingebung seine Herrscherpflichten erfülle. Der Redner schloß mit dem Wunsche, Gott möge dem König ein recht langes Leben gewähren.
Dat den Delegationen unterbreitete gemeinsame Budget für das Jahr 1909 ist zum ersten Mal in Kronenwährung aufgestellt und weist unter Berücksichtigung der Mänzbewerthungsdifferenz ein ge sammtes Bruttoerforderniß von 346 708 20? Kronen oder, nach Abzug der Bedeckungssumme von 9 326 706 Kronen, ein ge⸗ sammtes Nettoerforderniß von 337 347 501 Kronen auf. Zur Deckung dieseg Neitcertordernisses sind die präliminierten Zoll⸗— , , in der Höhe von 124 950 989 Kronen estimmt, nach deren Abrechnung noch ein durch Quotenbeiträge 8 deckendes Erferderniß von 212 397 412 Kronen verbleibt.
asselbe ist dem Vorjahr gegenüber um 2680 292 Kronen geringer. Das Präliminare vertheilt sich, wie folgt: Das Ministerium des Aus—= wärtigen hat ein erdertliches Erforderniß von 10279 036 Kronen, ein außerordentliche von 02295 Kronen, zusammen 10481 331 Kronen. Das Kriegs Ministerium hat ein ordentliches Heeret⸗ erforderniß von 277 656 954 Kronen, ein außerordentliches Erforderniß von 14072968 Kronen, zusammen 291 729 4837 Kronen; das ordentliche Marineerforzerniß beträgt 25 986 050 Kronen, das außer ordentliche 13 910 450 Kronen, zusammen 39 896 500 Kronen. Daher beziffert sich das gesammte ordentliche Erforderniß des Kriegs⸗ Ministeriums auf 303 613 001 Kronen, das außerocdentliche auf 27 952 978 Kronen, somit das Gesammterforderniß des Kriegs⸗Mini⸗ stertums auf 331 625 989 Kronen. Beim gemeinsamen Finanz⸗ Ministerium beträgt das Gesammterforderniß 42865 712 Kronen, beim gemeinsamen obeisten Rechnungshof 311 182 Kronen, das außerordentliche Heereserforderniß für Kommandanten, Truppen und Anstalten im Occupationsgebiet 7 332 000 Kronen, wovon 80 090 Kronen aus den eigenen Einnahmen der Heeret verwaltung gedeckt werden, weshalb ein ungedecktes Erforderniß von 7 302009 Kronen hier zu verzeichnen ift. Gegenüber dem letzten Jahre verzeichnet das Prällminarg des Ministeriums deg Atußern bei den ordentlichen Ausgaben ein Mehrerforderniß von 431 884 Kronen, bei den außer⸗ ordentlichen Ausgaben ein solches von 16 000 Kronen. Das Praͤliminare des Kriegt⸗Ministeriums weist gegenüber dem vorigen Jahre bei den
oeoprdentlichen Auggaben ein Mehrerforderniß von 12 665 685 Kronen oder,
nach Abzug der höheren Deckung von 3 350 000 Kronen, ein Nettomehr⸗ erforderniß von 9315 680 Kronen auf. Bei den außerordentlichen Ausgaben ist das Prälimingre für 19909. um 8 561 00 Kronen ge ringer als im 5 Jahre. Das Gesammt⸗Nettoerforderniß des 6 für 1900 erscheint somit gegenüber dem letzten Jahre thatsäch⸗ Uch nur um 96d 189 Kronen höher. Dag Grforderniß für die Kriegsmarine ist e n . dem vorigen Jahre bei 11 Ausgaben um 2540 749 Kronen größer, bei den außerordent⸗ iich Waben um 639 69 Rrogen größer. Das Gesarnmt— erforderniß der Kriegsmarine weist somit ein Mehrerforderniß von
den ordent⸗
umtnettoerf
on 206 000 Kronen
eres budgets infolge der program mgemäßen Fortsetzung des weiteren iusbauetz der Wehrmacht beträgt S25 716 Kronen, das Mehr erforderniß infolge Gagenregullerung beträgt 9 483 342 Kronen. Im außerordentiichen Heeres budget sind eingestellt für Ver⸗ suche jzur Schaffung eineß neuen Feld⸗ und Gebirgs⸗ geschũtz⸗Systems, wie im Vorjahre, 80 000 Kronen. Im Ordingrium des Kriegs ⸗Marinebudgets ist eine Mehrforderung für Instandhaltung, Ersatz und Betrieb des Flottenmaterialg in Höhe von 699 880 Kronen und eine Mehrforderung für Schiffsbauten und Maschinen im Betrage von 160565 909 Kronen eingestellt; als Ersatzbau für die seeuntauglich gewordene Fregatte „‚Radetzly wird ein gepanzerter Kreuzer von ca. 7000 t Deplacement mit annähernden Baukosten von 9 990 009 Kronen in Aussicht genommen, von denen als erste Rate für 1900 600 090 Kronen gefordert werden. Aus dem außerordentlichen Marinebudget ist hervorzuheben: eine Mehrforde⸗ rung für Instandhaltung, Ersatz und Betrieb des Flottenmaterials im Betrage von 2100065 Kronen, eine Mehrforderung für Geschütze und Munition in Höhe von 378 000 Kronen. Im Hinblick auf die unahwetsliche wothwendigkeit des Flottenaushaues beagbsichtigt die Martne, als Ersatz für das Kasemaßtschiff „Erzherzog Albrecht“ ein Küstenvertheidigungs-Panzerschiff von 8340 t Deplacement mit einem annähernden Kostenvoranschlage von 5 500 000 Kronen zu bauen, wohon alt erste Rate 700 009 Kronen gefordert werden.
Das österreichische Abgeordnetenhaus verhandelte gestern über den dringlichen Antrag des Abg. Kubik, be⸗ treffend die Verstaatlichung des polnischen Privat⸗ Gymnasiums in Teschen. Der Abg. Kubik begründete in polnischer Sprache die Dringlichkeit des Antrags. Der Abg. Demel protestierte namens der deutschen Ab⸗ geordneten Schlesiens gegen die Dringlichkeit, da das Gymnasium kein Bedürfnliß für die polnische Bevölkerung Schlesiens sei. Der Abg. Cececz (Pole) erklärte, seine Partei ertebe mit Entrüstung Einspruch gegen die Zumuthung, die polnischen Kinder in deutsche Schulen zu schicken. In der Gegnerschaft der Deutschen gegen ein polnisches Gymnasium zeige sich deren Sucht nach der Vorherrschaft. Der Redner ver⸗ langte, daß allen Bildungsbedürfnissen mit gleichem Maße be⸗ gegnet werde, um eine desto größere Anhänglichkeit an den Staat zu schaffen. Der Abg. Kierz (Czeche) bemerkte, die Jungezechen seien für die Dringlichkeit. Es würden Schulen aller deutschen Minoritäten vom Staate unterstützt, ohne daß gegenüber irgend einer nicht deutschen Nation ein gleiches Entgegenkommen geübt werde. Die slavische Nation werde ihr gerechtes Verlangen durchsetzen, auch ohne, ja gegen die Deutschen. Der Abg. Sokolowski bezeichnete es als die Pflicht der Polen, ihre Brüder in Schlesien bei dem Kampf um ihr gutes Recht zu unterstützen, und erörterte an der Hand statistischer Daten die Schulverhältnisse in Schlesien, wo das polnische Element beständig anwachse. Der Abg. Türk wies die Behauptung des Abg. Sokolowski von einer ger⸗ manisatorischen Tendenz der deutschen Schulen Ostschlesiens zurück und bezeichnete das Schulwesen Galiziens als mangel⸗ haft. Die Polen sollten dankbar sein, daß ihnen der Weg zur deutschen Kultur eröffnet werde. Der Abg. Szponder er⸗ suchte das Haus, dem Antrage die Dringlichkeit zuzuerkennen; man werde damit einen Schritt Nationen thun. Der Abg. Menger widersprach der Be⸗ hauptung, daß die Deutschen in Schlesien eine kleine Minderheit bildeten, und erklärte, das schlesische Schulwesen sei durch die protestantische Schule groß geworden, das Resultat der gegen die Deutschen gerichteten Cann sei ein Zersetzungsprozeß für Oesterreich, dem Einhalt gethan werden müsse. Der Redner schloß: Die Deutschen werden jede Regierung unter⸗ stützen, die Recht und Gesetz festhält. Der Abg. Daszynski warnte davor, die Schule als Kampfmittel zu benutzen; die Schulzustände Schlesiens ließen viel zu wünschen übrig. Der Abg. Slama erklärte, es sei unrichtig, daß die Czechen Hauptgegner der Polen in Schlesien seien. Hierauf wurde ein Antrag auf Schluß der Debatte angendmmen. Nach Wahl der Generalredner für und gegen die Dringlichkeit des , e. Swiezy und Heeger, wurde die Sitzung auf⸗ gehoben.
Gestern Abend fand eine zweistündige Konferenz der Obmänner der Linken und der Mitglieder des Exekutiveomités der Rechten statt. Es wurde beschlossen, über das Ergebniß der Konferenz strengstes Stillschweigen zu beobachten. Wie verlautet, soll die Fortsetzung der Konferenz morgen Vormittag stattfinden.
Der Finanz⸗Ausschuß des ungarischen Unter⸗ hauses hat vorgestern den Gesetzentwurf, betreffend die Quote, nach längerer Debatte unverändert angenommen. Im Laufe der Debatte erklärte der Minister⸗Präsident von Szell, es sei in der Schlußbestimmung der Vorlage unzweifelhaft enthalten, daß dieses Gesetz nur dann in Kraft treten solle, wenn auch im anderen Theile der Monarchie ent⸗ sprechende parlamentarische Vereinbarungen zu stande kämen; wenn es auch nicht klar gesagt werde, so hätten sich doch die Regierungen dahin geeinigt, daß, wenn entsprechende parlamentarische Vereinbarungen in Oesterreich nicht zu slande kommen sollten, diese Vorlage nicht Gesetz werde.
2
Großbritannien und Irland.
Der Ober-Vefehlshaber der Armee Lor Wolsehsey er⸗ klärte, wie „W. T. B.“ . . gestern bei einem Bankett: es sei beschlossen worden, eine weitere Division des 2. Arm ee⸗Korps einzuherufen; die neue Division werde in vier oder fünf Tagen auf dem Wege nach Süd⸗Afrika sein.
Auf einem Bankett des amerikanischen Vereins in London hielt gestern der amerikanische Boischafter Chogte eine Rede, in welcher er sagte: Amerikas; höchstes Interesse sei die Aufrechterhaltung des Friedens. Neben⸗ huhlerschaft auf dem Gebiete des Handels, wie sie für Amerika in Frage komme, sei nicht unvereinbar mit dem Wunsche, den Frieden aufrecht zu erhalten. Deutschland, die Vereinigten Staaten und Großbritannien seien, was den
andel anbetreffe, die größten Konkurrenten der Welt, sie
ätten alle drei in dieser Richtung ein und dasselbe Ziel und
nteresse. Ein Streit enen zweien dieser Mächte würde den Interessen aller drei ver 3 sein. Er befürchte nicht den Ausbruch eines solchen Streits zwischen den drei großen stammverwandten Mächten, die drei Generationen hindurch alle Streitfragen, die zwischen ihnen aufgetaucht, seien, in freundschaftlicher Weise geregelt hälten. Wie könnten diese Machte je mit einander ern n n Streit gerathen! In den Adern des amerikanischen Volks pulsiere fortwährend deutsches Blut; Nem York und Chicago gehörten zu den größten deutschen Städten, wie könne man unter diesen Umständen
V Gessn : r d erzegowina weist ein Mehrerforderniß auf. He . . des e nn
zur Annäherung der
Koalitionsfreiheit enthält. Zur
e ka 9 ir großen reundschaft ch werde. , Frankreich. Die gestrige Sitzung des Staatsgerichtshofes wurde durch die Vernehmung der Polizeiagenlen ausgefüllt, welche
mit der Bewachung des „Fort Chabrol“ beauftragt waren. Gusrin protestlerte mehrmals gegen deren Aussagen.
Italien.
Der König empfing gestern den neuernannten deutschen Militär⸗Attachs, Major von Chelius.
Afrika. Das britische Kriegsamt veröffentlicht folgende Depesche des
Obersten Baden⸗Powell aus Mafeking vom 20. November:
Hier alles wohl! Cronje 463 ab und ließ den größten Theil der Geschütze nebst zwei Kommandos zurück mit dem Befehl, uns bis zur Uebergabe zu beschießen. Die Beschießung dauert mit geringem Erfolge fort. Ich rücke täglich vorgeschobene Werke hingaue. sind keine Verluste zu verzeichnen.
Dem „Reuter'schen Klokfontein vom 24 v. M. gemeldet: Die Buren haben heute kai große Durchlässe in der Nähe der Schießstände an der
isenbahnlinie nach Spyfontein in die Luft gesprengt. Die Nähe der Entsatztruppen ö,, die Garnison und die Ein⸗ wohner von Kimberley in hohem Maße. Die Buren wurden heute nur in kleinen Abtheilungen zu etwa 50 Mann rund um Kimberley gesehen. Man glaubt, daß ihre Hauptmacht nach Spy fontein gegangen sei, von wo man heute Mittag hießen hörte. Wie von Kaffern gemeldet wird, befinden sich bei Olifantsdam zwei große Burenlager mit 150 Wagen. Man nehme an, daß dort die Operationsbasis der 3 an der West⸗ grenze sei. Das Befinden aller Verwundeten ist gut. Heute ging ein gepanzerter Zug zur Rekognoscierung gegen Dronfield vor; er wurde jedoch alsbald von einem Burengeschütz unter Feuer genommen und kehrte nach dem fünften Schuß nach Kimberley zurück.
Dem Kriegsamt ist aus Kapstadt vom 29. v. M. folgendes Telegramm zugegangen: In Kimberley war bis zum 23. November alles wohl. Die Bahn⸗ und Telegraphen⸗ Verbindung nach Moobder River ist wiederhergestellt. General Gatacre meldet vom 28. November, die Lage sei un⸗ verändert.
Das, Reuter sche Bureau“ berichtet ferner aus Or an je River Station vom 27. v. M. Der General Lord Methuen hielt heute eine Ansprache an die Truppen. Er beglückwünschte sie zu der wackeren Arbeit, die sie gethan, bezeichnete die Taktik des Feindes als vortrefflich und zollte der Tapferkeit desselben Anerkennung. Dagegen wandte er sich in scharfen Ausdrücken
egen das Verfahren der uren, auf die Ambulanzen zu i n und Dum⸗dum⸗Feschosse zu verwenden; jedoch wolle er nicht glauben, daß dieses Verfahren allgemein charakteristisch für den Feind sei.
Amtlich wird gemeldet, daß Lord Methuen am Schenkel leicht verwundet worden sei. In dem Gefecht am Modder River wurden 4 ö. getödtet und 19 verwundet.
Der General Sir Redvers Buller ineldet, wie dem „W. T. B.“ aus London berichtet wird, aus Pietermaritz⸗ burg vom 29. v. M., daß ein Telegraphenbeamter, dem es gelungen sei, in der Nacht vom 25. zum 26. November Ladysmith zu verlassen, in Weenen angelommen sei, von wo er telegraphiert habe, daß die Buren bei ihrem Angriff am 9. November mit großen Verlusten urückgeschlagen worden seien. Die Verluste der Engländer in sehr gering gewesen; auf ihrer Seite seien nur 8 Mann durch eine Bombe getödtet worden. In den verschiedenen Ge⸗ fechten während der Belagerung von Ladysmith seien im Ganzen etwa 100 Engländer getötet oder verwundet worden. Seit dem 9. November habe seitens der Buren kein ernsterer Angriff auf Ladysmith stattgefunden.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tages befindet sich in der Ersten Beilage.
— In der n n (114.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky beiwohnte, theilte der Präsident zunächst den Eingang des Reichshaushalts⸗Etats für 1900, des Anleihe⸗ und des Schuldentilgungsgesetzes, des Etais für die Schutzgebiete für 1900 und mehrerer Rechnungsübersichten, sowie endlich des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend die Kontrole des Reichshaushalts, des Landeshaus⸗ halts für Elsaß⸗Lothringen und des Haushalts der Schutz⸗ gebiete, mit.
Darauf wurde die zweite Lesung des Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, fortgesetzt.
Artikel 9 enthält die Aenderungen, die in den Strafvor⸗ schriften für Verstöße gegen die Bestimmungen der Gewerbe⸗ ordnung durch die neuen Beschlüsse erforderlich werden. S148 der geltenden Gewerbeordnung bestimmt, daß mit Geldstrafe bis zu 150 6 und im Undermbgensfall mit Haft bis zu 4 Wochen bestraft wird, . . — 8) wer bei dem Betriebe seines Ge⸗ werbes die von der Obrigkeit vorgeschriebenen oder genehmigten Taxen überschreitet. Diese Bestimmung soll folgende Er⸗ weiterung erfahren: „oder es unterläßt, das gemäß § 75 oder 75a vorgeschriebene Verzeichniß einzureichen oder in seinen Geschäftsräumen an einer in die Augen , g. Stelle anzuschlagen oder dem Stellesuchenden vor
bschluß des Vermitielungsgeschäfts die für ihn zur An⸗ wendung kommende Taxe mitzutheilen
Diese Bestimmung sowie die übrigen Vorschläge der Kommission zu diesen Strafbestimmungen wurden in einer durch einen Antrag des Abg. Hr. Opfergelt (Sentr.) redaktionell veränderten Fassung, mit der sich auch der Ge⸗ 66 ,, ,. im Reichsamt des Innern Dr.
il helmi einverstanden erklärte, angenommen.
s folgte die Berathung des von den Abgg. Albrecht und Genossen (Soz) als Einschaltung begntragten Artikels 9a, welcher ihre Anträge zur Sicherstellung der egründung 3. nahm Eng das Wort der Abg. Heine (Soz), dessen Rede bei Schluß des Blattes noch fortdauerte.
deutschen Nation
Die Gesundheit der Garnison ist gut. Es
ureau“ wird aus Kimberley via
etatitit u. wolte
Gisenprovuttion, Cin, und ; ug fuhr Lowie Verbrauch
chland, Vesterreich⸗Angarn, Frankreich, ö ö . und Belgien. J
Giner vom Verein deutscher Elsen⸗ und Shahlindusteieller nach
amtlichen Quellen geh , vergleichenden Urbersicht der Pesduktion, r
n. 'und Lugfahr sowle des Verbrauch; von Eisen. and , er rd, und? Kupferwaaren aller Länder der Grde im Jahre 1858 und in den Vorjahren entnebmen wir, daß die Roheisenproduttian in den Vereinigten Staaten vor Umerlta 1858 11862 099 t. onnen zu 199090 kg) betrug; in weitem Abstande folgen dann Großbritannien mit 8 7983000 t, Deutschland mit 7233 00 (1897: 6 851 000 (t, Frankreich mit 25534 550 t, Rußland mit 2 203 0990 t, Oesterreich⸗ Ungarn mit 1350000 t, gn mit 0 O00 t, Schweden mit 610 000 t. An EGifen, und Stahlfabrikaten hingegen wies von den eur opãischen Staaten Deutfchland die größte Produktion auf: 7273 009 (13597: 6 345 000 t; Großbritannien stellt· 6263 900 t her, Frankeeich L959 060 t, Belgien 1 402 000 t, Oesterreich⸗Ungarn 850 060 t.
Von der eigenen Produktion an Eisen- und Stahlfabritkaten sandte Belgien nicht wenlger als 474 (1897 sogar 495,7) 0ͤ in das Wu tland; Großbritannien exportierte 2933 (isd7?: 349) 0lo seiner Erzeugung von Fabrikaten, Deutschland 18.1 (1897: 19,2) Co, Dester ; reich Ungarn nur 5, (1897: 46) oo, Frankteich 4,8 o/o (wie im Vor- jahres. In Deutschland traf mit einer bedeutenden Ausfuhr das relativ Jeringste Bedürfniß nach fremden Eisen. und Stahl⸗ fabrikaten zufammen: eä führte nur eine Menge ein, die 15 (1897: 1.6) άίο seiner Produktion gleichkam, Frankreich (das glelchseitig auch nur eine verh 6 unbedeutende Ausfuhr auf⸗ wies) 1, 9o / ((wie im Vorjahre), Belglen 47 (6,4) ose Großbritannien 63 (ö, s) Ho; in Oesterresch Ungarn mit seiner geringen roduktion war die Einfubr von Eisen, und Stablfahrikaten größer als die Aus⸗ fuhr, sie kam 62 (1897. 5,6) /o seiner eigenen Grieugung gleich. Die Cinfuhr von Roheisen var naturgemäß am größten in den Täuntern it der geringften eigenen Hochosenprodultion, in Belgien und OesterreschAngarn, wo ste 40, bejw., 12,9 in Prozenten dieser Produktion betrug; dann solgt sogleich Deutschland, das trotz seiner be; seutenden, unter den eisenprodunterenden Ländern Guropas ibm die zweite Stelle zuweisenden . Grteugung infolge des gewaltigen Aufschwüngs der deutschen Clsenindustrie noch eine d, c seiner Hoch— ofenprodukfion gleichkommende Roheisenmeage aus dem Ausland zur Verarbeitung einführte, eine Menge, die sich im laufenden Jahre 1899 noch sehr beträchtlich erhöht haben dürfte, Eine erhebliche Aus fuhr von Roheisen zeigen von den europäischen Staaten nur Großbritannien, dag 16,1 (1597: 17, 8s oo, und Frankreich, welcheg von seiner ohnehin schon relatlo geringen Produftion noch 10,1 (1887: 8,2) 9½ an das Aubland abgegeben bat bei gleicht eit ger Ausfuhr von aur 4,83 so seiner Erjeugung an Gisen⸗ und Stahlfabes aten. .
In abfoluten Zahlen hat Deutschland im Jabre 1398 an Eisen⸗ erjen 3516577 t ein, und 2933734 t aus geführt, Dester reich Ungarn 1II8 235 beiw. 302 317 t, Frankteich 2632 240 beiw. 236 162 t, Großbritannien impoctlerte 5 186 395 t, Belgien fübrte 2 252 530 t ein und nur 331 827 t aus; an Robeisen und Halbfabrikaten Veutschland 409 442 (187: 462 123) bezw. 39 434 (168779) t, Desterreich Ungarn 173 957 bejw. 15 798 t, Frankreich 102 383 bezw, 2öh 59 t, Großbritannien 1995 754 bezw. 1 413 146 t, Belgien 394 767 bezw. 39 24. An Eisen und Stablfabrikaten führte Deutschland nur 112079 (1897: 100643) ein, dagegen 1312364 (1 219360) t aus, Desterreich Ungarn 54 87 bezw. 45 584 t, Frankreich 37 343 beiw. 83 271 t, Großbritannien 391 671 bezw. 1 8355 22 t., Belgien 65 726 bejw. 646 585 t; an Maschinen Deutschland 8 74 (18897: 71 194) bezw. 192 613 (172099) t, Oesterreich Ungarn 42 352 bezw. 13 086 t. Frankreich 66 tz hezw. 37 405 t, Großbritannien Ma— schinen im Werthe von 3369 562 bejw. 18 379 8986 Pfd. Ster, Belgien 30 639 bejw. 38 239 t; an Gisenbahnfghrzeugen führte Deutschland 791 Stück ein, dagegen S961 aug, Oesterrreich⸗ Ungarn 167 bejw. 45 Stuck, Frankreich 707 bezw. 3459 t, Belgien 1253 bejw. 37 897 t, Großbritannien exportierte Eisenbahnfahrzeuge im Wertbe von 1 826 862 Pfd. Sterl. .
Geht man davon aus, 16 der Gewinn am größten ift auf seiten desjenigen Volkeg, welchez die als Aequivalent fur seine Aus fuhr empfangene Cinführ am produktivsten anwendet, so befinden sich in einer solchen günstigen Lage, sowelt die Gisenindustrie in Betracht kommt, Großbritannien, Druischland und Belgien, welche Länder die bedeutendste Einfuhr an Eisenerzen (Deutschland und Belgien auch an Roheisen) und gleichzeitig die weitaus größten Ausfuhrmengen im In⸗ lande hergestellter Ganzfabrikate aufweisen. in ft ist in Frank⸗ reich die Uugfuhr von Gisen. und Stahlfabrikaten sehr viel geringer, die von Maschinen erbeblich kleiner als die Ginfuhr, und in Desterrelsch⸗ Ungarn, das an Nobstoffen mehr aug als einführt, bleibt bei allen genannten Ganzfabrstaten, bei den Eisen⸗ und Stahlwaaren wie bei den Maschinen und Gisenbahnfahrjeugen, die Ausfuhr hinter der Ein⸗ fubrmenge zurück.
Die eigene Produktion und die Einfuhr von Eisen, Eisen⸗ und Stahlfabrtkafen (einschließlich der Maschinen) zusammen ergeben nach Ab zug der Augfuhrmengen den Elsen ver branch des Landes. In den Vereinigten Staaten von Amerika stellte sich derselbe im Jahre 1898 auf 12 0065 659 Groß Tong (zu 1016,05 kg)] = 12198 350 t (zu 1000 Kg) Roheisen, in Deutschland auf 5 580 000 (1597 auf ö hzh 000) t. in Großbritannien auf d 266000 t, in Rußland auf 163 021 090 Pub — 2 670280 t, in Frankreich auf 2342 000 t, in Oesterreich⸗ Üngarn auf 1568 0560 t, in Belgien auf h27 009 t, in Schweden auf I87 050 t. Abgeseben bon den Vereinigten Staaten von Amerika, weist also Deutschland den größten Verbrauch von Eisen auf, aller⸗ dings nicht auch den größten pro Kopf der Bevölkerung. Denn von dem gesammten einheimischen Eisenverbrauch (und von der eigenen Produktion) enifielen im Jahre 1898 auf den Kopf der Bevölkerung: in den Vereinigten Staaten von Amerika 1648 66 kg, in Großbritannien 130,1 (2177) kg, in Deutsch—
and 1897: 1044 (125,8) Kg, 1898: 104,3 (156,2) Kg, in Belgien im Jahre 1898: 61,1 (16H68 g, in Schweden 76,4 (122,9) Eg, in ,,, 60.4 (65, 3) Eg, in Oe terreich⸗Angarn 33,9 (29,4 Kg, in
ußland 21,4 (17,5) Kg. Der erbrauch von Eisen pro Kopf war alfe in Großbritannien noch erheblich größer als in Deutschland.
Sur Arbeiterbewegung.
Aus Jägernd orf (Oesterr. . meldet W. T. B. vom heutigen Tage: Die Arbelter zweier hiesiger Tuchfabriken stellten am 79. v. M. die Arbeit ein. Sämmtliche Tuchfabrikanten einigten sich über ein gemelnsameg Vorgehen und theilten den Arbeitern mit, daß, falls die Ausfiändigen morgen die Arbeit nicht vollzählig auf⸗ 6 am Montag in allen Tuchfabriken die Aussperrung beginnen werde.
Verdingungen im Auslande.
Belgien.
27. Dezember, 11 Uhr. Société Nationale des chemins de fer vicinaux, 26 Rue de la Selence in Brüssel-; Bau der Strecke bern allseul. Pläne u. s. w. können vom 4. Dezember ab bet der
esellschaft und bei dem Probinzial⸗ Ingenieur Rigo in Arlon, Rue de Luxembourg Nr. 19a, eingesehen werden. Das Lastenheft wird für 1 Fr. abgegeben.
17. Januar, 1 Uhr. Ebenda: Bau der Strecke Chimay — Forget. läne u. J. w, iznnen vom 20. Dezember ab bel der Ges und ei dem Provinzial⸗Ingenleur Simon in Charlerol, Rue Geluse
Nr. 19, eingesehen werden. Dag Lastenheft wird fuͤr 1 Fr. abgegeben.
Laut Telegramm aus Dortmund hat die erste eng lische Post aus De e über Vlissingen vom 30. November in Dort⸗ mund den Anschluß an Zug 5 Köln — Hannover wegen ver⸗ , 6 des Schiffes nicht erreicht. Sie wird mit
onderzug Dortmund - Berlin, ab Dortmund 12 Uhr 35 Minuten Nachts, befördert.
Auf den Königlich 6 Staats, und den in Staatg verwaltung befindlichen Privat⸗Eisenbahnen wurden im Monat Fuli d. J. besördert: 1) auf den Staatz⸗ bahnen: 6747 259 Personen und 2 001 802 695 kg Güter gegen 6 755 760 bezw. 2 028772 800 in demselben Monat des Vorjahres. Die Einnahmen im Juli d. J. betrugen zusammen 10 916 395 4, d. i. jo? 029 ½ mehr wie 185983. Die Gesammtsumme derlelben belief sich bis Ende Juli d. J. auf 6 198 877 6, d. i. 2114 608 mehr wie in demselben Zeitraum des Vorsahrez. 2) Auf den Privatbahnen: 161 379 Personen und 37 837 40 Eg Güter gegen 134 858 bez. 41 25 260 in demselben Monat des Vorjahres. Die Einnahmen im Juli d. J. stellten sich zusammen auf 109 522 M, d. i. um 5ig8 S mehr wie 189. Die Gesammtsumme derselben betrug 573 418 46, d. i. 765 M mehr wie 1898.
Bremen, 30. November. (W. T. B)] Norddeutschen Lloyd. Dampfer „Prinz Heinrich! 29. Nov., v. Bremen kommend, in Hong⸗ kong, „Darmstadt“ 29. Nov., v. Bremen kommend, in New York an⸗ gekommen.
— 1. Dezember. (W. T. B.) Dampfer „Aachen! 30. Noy. Reise v. Antwerpen n. Corunng, „Stolberg“ 30. Nov. Reise v. Ant- werpen n. Brasilien fortges. „Karlsruhe“, n Oft ⸗Asien best, 30. Nov. in Neapel angek. ‚Traper, n. New York best.. 29. Nov. Lizard pass. „Ptinz⸗ Regent Luitpold? 30. Nov. Reise y. Fremantle n. Colombo fortgef. ‚Kaiser Wilbelm II.“ 30. Nov. v. Genua über Neapel u. Gibraltar n. New Jork abgeg. „Saalen,. v. New YJock kommend, 30. Nov. auf der Weser, „Trier“, v. Brasilien kommend, 30. Nov. in Antwerpen angekommen. j ᷓ
Ham burg, 30. November. (W. T. B.) Ham burg Amerika⸗ Linie. Dampfer „Fürst Bigmarck“, v. New Jork n. Genua, 29. Nov. v. Neapel, „Hispanla“, v. Hamburg über Grimt by u. Havre n. West⸗ indien, 25. Nob. v. Vlissingen, „Adrla“, v. Hamburg n. Baltimoce, 29. Nov. v. Halifax, „Affyria', v. Hamburg n. Philadelphia, 28. Nov. v. Boston abgeg Bethania', v Hamburg 1. Philadelphia u. Baltimore, 29. Nov. Cuxhaven passiert. Sarnia“ 30. Nob. in Hongkong angekommen. . 6
London, 30 November. (W. T. B. Castle Linie. Dampfer „Garth Castlen Montag auf Ausreise in der Delagoa⸗ Bay anger. „Donne Castle“ gestern auf Ausreise die Canarischen Inseln passiert.
Rotterdam, 30. November. (W. T. B.) Holland ⸗Am ert ka linie. Dampfer ‚Werkendam“ v. New Jork heute n. Rotterdam, Amsterdam“ v. Rotterdam heute n. New York abgegangen.
Theater und Musikt.
Im Königlichen Opernhause findet morgen eing Aufführung der Dperefte „Die Fledermaus“ statt. Kapellmeister Strauß dirigiert. Die Vorstellung beginnt auznahmweise um 7 Uhr. — Am Sonntag geht Die Walküre“ von Richard Wagner in Scene. Die Besetzung lautet: Siegmund; Herr Kraus; Wotan: Herr van Rooy; Brünnhilde; Frau Lili Lehmann; Hunding: Herr Mödlinger; Sieglinde: Fräulein Hiedler; Fricka: Frau Goetze.
Im Königlichen Schauspielbause wird morgen Shake. spearc's Trauerspiel „Julius Caesar' in der Uebersetzung von Schlegel und in folgender ,,, . Julius Caesar: Herr Kraußneck; Dctabius Caesar: Herr Boettcher; Mare Anton: Herr Christians; . . 9. . Cassiug: Herr Ludwig; Casca:
err Pohl; Portia: Fräulein Poppe.
Im Schiller ⸗Theater wird, wie schon mitgetheilt, außer den von früheren Jahren her bekannten Weihnachts Abonne⸗ ments (die sechs Hefte zu sechs beliebig zu wählenden Abend oder Nachmittags Vorstellungen enthalten) noch eine neue Serie ausgegeben. Diese ist besonders für Schüler und Schülerinnen als Weihnachtsgabe bestimmt und enthält drei Billets für drei an Sonnabend⸗Nachmittagen staltfindende Vorstellungen. Diese drei Borstellungen werden sein: Schiller: „Don Carlos; Goetbe: Iphigenie auf Tauris“; Kleist: „Das Käthchen von Heilbronn“. Die Preise dieser Weihnachtshefte sind wesentlich ermäßigt, J. B. kostet ein Galerie ⸗Sitzplatz für alle drei Vorstellungen einschließlich Garderobe 0, 5
Jagd.
Program m
für die im Jahre 1900 stattfindende Deutsche Geweißh⸗ Ausstellung in Berlin. ;
§1. Der Voestand jährlicher deutscher Geweih - Ausstellungen wird in der Zeit vom 27. Januar bis 14. Februar 1900 in Berlin W., Voßstraße 1, die sechste desfallsige Ausstellung veranstalten.
§ 2.
Zur Ausstellung gelangen Hirschgewelhe, Elch⸗ und Damschaufeln, Rehkronen und Gemskrickel, welche im Laufe des Jahres 1859 von deuischen Jägern im In und Auslande oder von Ausländern auf deutschen Jagdrevieren erbeutet sind. ö. .
Von n häuslicher Pflege aufgezogenem Wilde dürfen sie nicht herrühren.
§ 3.
Nur die betreffenden Jagdbesitzer oder die Erleger des Wildes selbst sind berechtigt, solche Trophäen auszustellen.
§ 4.
Die auggestellten Geweihe, Gehörne und Krickel müssen schädel⸗ echt und ungefärbt seln. Im Bast geschossene Geweihe und Gehörne werden nicht prämiert.
§ B.
In jeder Kategorie erhalten die nach Maßgabe der örklichen klimatischen u. a. Verhälinisse besten Ginzelstücke oder Gruppen deutschen Urspyrungs Ehrenpreise, deren Zuerkennung darch ein Preisgericht erfolgt, welcheg vom Vorstand berufen wird, und gegen dessen Aussprüche eine Berufung nicht stattfindet.
§ 6. Jeder Aussteller hat die einzusendenden Ausftellungs. Gegenstände bis zum 5. Januar bei dem Königlichen Hef ⸗Jagdamt — Berlin W. 9, Potzdamerstraße 1340 — anzumelden.
ö § 7.
Die Anmeldung“) muß enthalten:
. . ö Bezeichnung der Ausstellungs⸗Gegenstände nach Art und Anzahl;
b. * Schußorien) und den Tag, an welchem das betreffende Wild erlegt ist;
C. den Namen des Jagdbesitzers;
d. den Namen des Erlegers.
;
, . — efr. S§ 7 und 19 — sind unent⸗ . durch das Königliche Hof Jagdamt — Berlin W. 9 — zu ezleben.
) mit dem Zusatz fre Revler eiten... ha groß,
Wilobahn“ oder xeingefriedigtes ebirge ꝛe.
2 ner, Berli
Um Verwechselungen und 4 vorzubeugen, ist jeder Außsstellun gg. Gegenftand mit einer sicher befestigten Hol- oder Leder⸗ Tafei zu verfehen, welche ebenso wie Kiste und Deckel den Namen und Wohnort des Ausstellers recht deutlich tragen solli.
S§ 10. . Jeder Aussteller erklärt durch Unterzeichnung des eingesandten Anmelde Formulars sein Einverständniß mit vorstehendem Programm. § 11.
Besondere Wünsche, auch insofern fh dieselben auf eine gruppen weise Ausstellung eingesandter Gegenstäͤnde beziehen, werden gern ent⸗ gegengenommen und mögllchste Berücksichtigung finden.
Berlin, im November 1899.
Der Vorstand. . ürst von Die Oberst. Jägermeister, Vorsitzender. Freiherr von eintze, Dber⸗Jägermelster vom Dienst und Chef des e, m. of⸗Jagdamts, Schrsftfährer. von Ben kendorff⸗Hinden
Generalmajor z. D., Obmann.
urg,
Mannigfaltiges. Berlin, den 1. Dezember 1899.
Bereits mehrfach ist an dieser Stelle warnend auf das gemeingefährliche Treiben eines Schwindlers hin⸗ gewiesen worden, der von London aus seit Jahren das deutsche Publikum e ,. Unter stets wechselnden Namen und Adressen erbietet er sich in Rundschreiben, die er in Massen nach Deutschland versendet, und in Inseraten, die er ebenso zahlreich in deutschen Zeitungen erscheinen läßt, zur Ver⸗ mittelung von Anstellungen und Herrathen. In Wahrheit hat er es 6h nur auf die Vorschußzahlungen der Personen abgesehen, die sich an ihn wenden, und die erst zu spät einsehen, daß sie einem Schwindler zum Opfer gefallen sind. In neuerer Zeit bedient sich der Schwindler bei der Ausübung seiner Betrügereien vorzugsweise der Namen „Mr. und Mr. Funk, 59 St. George's Road, Pimlico, London“ und „E. Wolf, 54 Bow Lane, London—„ . Er scheint auch identisch zu sein mit einer Person, die unter verschiedenen Namen und unter der Adresse „702 St. George's Road Belgravia oder Pimlico, London“ schwindelhafte Anerbietungen verbreitet. Da in Deutschland immer wieder Leichtgläubige dem Schwindel zum Opfer fallen, kann das deutsche Publikum nicht oft und eindringlich genug vor jeder Geschäftsverbindung mit dem Betrüger, der sich hinter den genannten und ähnlichen n, ,. verbirgt, gewarnt werden. Der einfachste und sicherste Weg bei der Inanspruchnahme derartiger Stellen⸗ und Heirathsvermittler in London wird immer darin bestehen, zu⸗ nächst be dem dortigen General⸗Konsulat des Reichs Erkundi⸗ gungen einzuziehen, ehe man sich auf Angebote ein läßt.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten gab der Vorsteher Dr. Langerhans im Namen des Bürgermeisters der Ver⸗ sammlung von einem Schreiben des „Deutschen Flottenvereins an den Magistrat und die Staptverordneten Bersammlung Kenntniß, in welchem der Vorstand des Vereins mittheilt, daß er beabsichtige, einen Zweigverein für Berlin und Umgegend zu gründen, und die Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordneten. Versammlung ju den Versammlungen desselben einladet. — Den ersten Gegenstand der Tagetzordnung sollte die Berichterstattung des Auctschusses über den Ankrag der Stadtpv. Singer und Genossen, betreffend die gewerbliche Beschaͤftigung schulpflichtiger Kinder, bilden; sie mußte indessen ver⸗ ragt werden, weil der Berichterstatter des Ausschusses, Stadty. Ullstein, verhindert war, der Versammlung beizuwohnen und das Referat zu erflatten. — Ueber die Petition der geprüften. Magistrats Bureau. Diätare um Erhöhung ihrer Diäten nach bestandener Prüfung auf 135 M und nach einem Jahre auf 150 M für den Monat erstattete der Stadtv. Sachs Il. den Bericht des Petitiong⸗= Nutschusses; er befürwortete, dem Magistrat die Peiition zur Berück⸗
chtigung zu überweisen. Die Versammlung heschloß in diesem Sinne, — Mit der Zahlung eines Beitrags von 5000 4 an den Oberlin⸗ Verein zu Rowawes zu den Kosten des Neubaues eines Hand⸗ werkerhaufes erklärte sich die Versammlung ohne Debatte ein⸗ verstanden. — Ferner bewilligte sie 17 000 6 zur Errichtung einer Nemnife für Fahrzeuge auf dem Feuerwachtgrun dstück Pan 2 1. — Einige Rechnungen wurden dem Rechnungs⸗Ausschuß zur Prüfung über wiesen. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.
A. F. — Den sechsten ‚Centenar Vortrag“ in der n,, . hielt am Mittwoch Abend Professor Dr. 3 aus Göttingen über die Cnfwickelung des Beleuchtungswesent“. Man hat, so begann der Redner, das 19. Jah hundert as Jahrhundert der techni- schen Fortschritte genannt; zutreffender sollte es das Jahrhundert der 6 , n Erkenntniß beißen, denn diese ging dem tech nischen Fortschritt mit wenigen Ausnahrnen jederzeit voraus. Irgend eine neue phystkalische oder chemische Theorie war in den weitaus melsten Fällen der Anlaß oder doch das Milieu für die technische Erfindung. Diez gilt auch von dem großen Gebiet des Beleuchtungsweseng, das im Beginn dieses Jahrhunderts sich nahezu . demfelben Standpunkt befand, wie es die sterbende römische Kulturwelt ibren Nachfolgern überliefert hatte. Der Redner bewieg diefe Bebaupkung prompt durch die mittels Bildwerfer gezeigten und nebenesnander gestellten Darstellungen einer Dellampe, wie sie in edelster, äußerer Form die Römer e, e . haben, und einer genau so konstruierten, aber in Material und Form arm seligen Dellampe der einfachsten Art, wie sie früher allgemein waren und noch heute als Handlampen Verwendung inden. Wie zur Zeit der Römer, war auch noch im Anfang des Jahrhun⸗ derts Vel neben der Wachs- und Unschlittkerze das gebräuchtiche Beleuchtangsmaterial. Alle Anwendungen hiervon abweichender Brennstoffe und Beleuchtungskörper, alle Erfindungen und Verbesse⸗ rungen auf diefem Gebier gehören deshalb ganz allein unserem Jahr. hundert an. Auszunehmen wäre allenfalls das Gag, weil bereits 1788 James Watt es zur Beleuchtung eines Werks in Sohn benutztẽ und well feine erste Anwendung den letzten Mejennlen des 18. Jahrhunderts angehörte; allein es war 1800 noch fast unbekannt, und Janz langfam ert begann es sich einzuführen, nicht vor 1812 in Lo 1836 in Berifn. Dagegen hat das Jahr 1800, gewissermaß mächtiger Auftakt für alle nachfolgenden Grfiadungen au dem des Beleuchtur gsweseng, die er rstellung des elettrisch lichts durch Dapy gesehen; praktisch wurde das selbe indesse letzten Drittel dez Jahrhunderts. Professor Nerast ließ nu anze Reihe der vielseitigen Erfindungen nicht bloß an kene auch an dem leiblichen Auge seiner Zuhörer d er eine jede in Gestalt des betreffenden icht
und erläuterte, wobei die Grundfät err tert 3 nf er bis jur modernen Petroleumlampe,
1812 in London angewandt wurden,
mpe und endlich
renner, die
klar wurden d
nol 6 gen aus inanderge zur Löfung der Aufgabe eimer 1