1899 / 296 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Dec 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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geruh a chts⸗ n Koblenz

[n den Staats anwaltschaftsrath Georg Stachow in Berlin m K bei dem Landgericht L hierselbst den Staatganwaltschaftsrath Hoffmann in Hannover um Landgerichtsrath bei dem Landgericht II in Berlin, ferner die Landrichter Or Pilling in Posen, Sch mölder in Bochum, Ganz in Potsdam, Burghardt, Foth und Wiener in Berlin, Dr. Sommer in Frankfurt a. M., Dr. Lilienthal in Hagen, Reitzenstein und Dr. Graf Matuschka in Breslau, Fabian in Magdeburg, Zimmer mann in Glatz, Boettcher in Elbing und Heuser in Göttingen zu Landgerichtsräthen, die Amtzrichter Stöber in Steinau in Hessen, Heng sten⸗ berg und Marcus in Essen, Dunkelberg und Dr. Albrecht in Berlin, Habbel in Rahden, Schreyer in Angermünde, Dr. Kunkel in Charlottenburg, Oert⸗ mann in Mülheim a. d. Ruhr, Wolff in Nieder⸗ wildungen, Riedel in Kelau, Ricke in Stralsund, Schäfer in Höxter, Elster in Breslau. Wesener in Wieebaden, Kleemann in Hadamar, Boeving in Camen, Dettmer in Neuwied, Grünberg in Harburg, Siemens in Stolzenau, Kalbfleisch in Rosenberg W-⸗Pr., Buehl in Rheinbach, Dr. Krauthausen in Papenhurg, imm ermann in Schlüchtern, Deffte in Medebach, roebel in Suhl, Henning in Zierenberg und Gesing in Grebenstein zu Amtsgerichtsraäͤthen, die Staatsanwälte Lenke in Köslin, von Brewer in Köln, Schmidt in Liegnitz und Freiherr von Stillfried und Rattonitz in Breslau zu Staatsanwaltschaftsräthen, den Gerichts⸗Assessor Dr. jur. Weber in Duisburg zum Landrichter in Duisburg, die Gerichts⸗Assessoren Dr. Springer in Gumbinnen und Dr. Spehr in Arys zu Amtsrichtern in Gumbinnen, den Gerichts⸗Assessor Siegel in Wischwill zum Amts⸗ richter in Pillkallen, den Gerichts⸗Assessor Porrmann in Königsberg i. Pr. zum Amtsrichter in Mehlauken, den Gerichts⸗Assessor Jacoby in Allenstein zum Amts— richter in Marggrabowa, die Gerichts⸗Assessoren Buechler in Kaukehmen und . in Rhein zu Amtsrichtern in Angerburg, den Gerichts ⸗Assessor von Valtier in Thorn zum Amts⸗ richter in Kulm, den Gerichts⸗Assessor Or. Behrndt in Stettin zum Amts⸗ richter in Rummelshurg i. P. den Gerichts⸗Assessor Dr. Varenhorst in Lingen zum Amtsrichter in Tostedt, den Gerichts Assessor Ehring in Gelsenkirchen zum Amts⸗ richter in Gelsenkirchen, den Gerichts⸗Assessor Parchwitz in Tilsit zum Staats⸗ anwalt in Tilsit, den Gerichts⸗Assessor Gallus in Landsberg a. W. zum Staatsanwalt in Lissa und den Gerichts⸗Assessor Dr. Rose in Köln zum Staats anwalt in Köln zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Proyvinzial⸗Schulräthen Dr. Rudolf Bouterwek in Stettin und Dr. Adolf Anton Friedrich Hechelmann in . den Charakter als Geheimer Regierungsrath zu verleihen.

Verordnung

wegen Einberufung der beiden Häuser des Landtages.

Vom 13. Dezember 1899.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.

verordnen gemäß Artikel 5 der Verfassungsurkunde vom 6. —ᷣᷓ. 1850 auf den Antrag des Staats⸗Ministeriums, was folgt: Die beiden Häuser des Landtages der Monarchie, das . und das Haus der Abgeordneten, werden auf den Januar 1990 in Unsere Haupi- und Residenzstadt Berlin zusammenberufen. Das Staats-Ministerium wird mit der Ausführung dieser . n gh rkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Ser eg . schii

Gegeben Berlin im Schloß, den 18. Dezember 1899. (Li. 8.) Wilhelm.

Fürst zu Hohen lohe. von Miguel. Thielen. Freiherr von Hamm erstein. Schönstedt. Brefeld. von Goßler. Graf von Posagdowsky. Graf von low.

Tirpitz. Studt. Freiherr von Rheinbaben.

Auf Ihren Bericht vom 209. November d. J. genehmige ch, daß auf die vom Kreise Wohl au im Regierungsbezirk eslau nig gn, und in dauernde kinn nn über⸗ nommenen Chausseen: 1) von Polnischdorf über Reudchen bis zur Steinauer Kreisgrenze bei Friedrichshain, 2) von der Staßt nach dem . Winzig, 3) von Tschepline über Groß-Haulwie nach Leubel, 4) von Hünern über Osselwitz und Brenowitz nach Kadlewe, 5) von Dyhernfurth über Seifersdorf nach Thiergarten, 6) von Riemberg bis zur Treb— 5. Kreisgrenze in der Richtung auf Obernigk die dem Chau e . vom 29. Februar 1810 (G48. S. 94 ff.) angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen n kommen. Die eingereichte Karte e anbei

zurück. Neues Palais, den 4. Dezember 1899.

Wilhelm R.

An den Minister der öffentlichen Arbeiten. .

Auf Ihren Bericht vom 18. November b. J. will Ich

dem Kreise Rybnik im Reglerungbezirk 8 peln, welcher den Bau der Küeis⸗Chausseen: 1) 96 kin a aufe he Pohlom durch Ober- und Nieder⸗Goqolau bis zur Kreisgrenze bei Timmendorf, 2) von der Kreis Chauffee Pschow = Nzuchow durch Pschower⸗Dollen bis zur Kreisgrenze in der Richtung

f Shrin, 8) von dem Behnhofe in Czerwionka und vonmœ

. Beiker Grenze ,. Czuchow und Sczyglowitz bis zur Rybnik⸗Gleiwitzer Provinzial-Chaussee in Nieborowitz 4) von der Rybnik-⸗Belker Chaussee bei der ĩ Dith durch 33 nach Egersfeld, 5) vom Bahnhofe

zernitz zur Rybnik⸗Ratiborer Chauͤssee bei K be⸗ schlossen hat, das Enteignungsrecht für die zu diesen Chausseen ,,, Grundstücke, sowie gegen Ueber⸗ nahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straßen das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes nach den Be⸗ stimmungen des ,, vom 29. Februar 1840 Gesetʒz⸗Samml. S. 94 ff.) , der in demselben ent⸗

altenen Bestimmungen über die Befreiungen sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden aer en Vorschriften vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen voraufgeführten Bestimmungen verleihen. Auch sollen die dem Thaussee⸗ geldtarif vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf die gedachten e . . kommen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurück.

Neues Palais, den 4. Dezember 1899. Wilhelm R.

Thielen. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Ju stiz⸗Ministerium.

Der Rechtsanwalt Mertins in Königsberg i. Pr. ist zum Notar fuͤr den Bezirk des Oberlandesgerichts Königs— berg i. Pr., mit Anweisung seines Wohnsitzes in Königsberg,

die Rechtsanwälte Justizrath Dr. Ber gas, Dr. Wesener und Frey in Wiesbaden sind zu Notaren sür den Bezirk des Oberlandesgerichts Frankfurt a. M., mit Anweisung ihres Wohnsitzes in Wiesbaden, und

der Gerichts⸗Assessor Franz Dumont in Boppard zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts zu Köln, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Perl, exnannt worden.

Dem Notar Merck in Bitburg ist der Wohnsitz in Meisenheim und

dem Notar Piro in Hermeskeil der Wohnsitz in Saar— brücken angewiesen worden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 41 der, Gesetz Sammlung“ enthält unter Nr. 10 145 die Verordnung wegen Einberufung der beiden Häuser des Landtages, vom 18. Dezember 1899. Berlin We, den 15. Dezember 1899. Königliches GesetzSammlungs⸗Amt. Weberstedt.

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, den 15. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König sind heute ng Uhr vom Bahnhof Wildpark nach der Göhrde ab⸗ gereist.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Seewesen, für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sitzung.

Baden.

Nach der Wiederaufnahme der gestrigen Sitzung der Zweiten Kamm er brachte, dem „Schwäb. Merkur? zufolge, der Abg. Muser (Dem) folgenden Antrag ein, den er imn längerer Rede begründete:

„H. Die Kammer erklärt, daß sie mit der von der Regierung den badischen Bundesrathabevoll mächtigten ertheilten Instruttion, für die Gesetzesvorlage über den Schutz des gewerblichen AÄrbestz verhältnisfes zu stimmen, nicht einverstanden ift; 3) die Kammer eifucht die Re— gierung, daß, wenn eine neue Vorlage an den Bundesratb gelangen sollte, in welcher eine direkte oder indtrekte Beschränkung des Koalitlonsgrechtg der Arbester enthalten ist, die Regierung ihrem Be— vollmächtigten die Instruktion ertheilt, gegen eine solche Verlage zu

stimmen.“

Die Berathung über diesen Antrag wurde bis morgen vertagt.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Budget⸗Ausschuß des österreichischen Ab⸗ geordnetenhauses hielt gestern Vormittag eine Sitzung ab, welcher sämmtliche Minister beiwohnten.

Der Vorsitzende im Ministerrath Graf Clary gab die Er= klärung ah, es sei der Regierung vorgeworsen worden, daß sie ungerecht und parteiisch vorgehe, ia daß sie dem czechischen Volke gegenüber eine geradezu feindselig· Stellung ,,. Dem müsse er entschieden widersprechen. Die Regierung ac zas czechtsche Voll und wisse dessen kulturelle und wirthschaft⸗ liche e nnn und Stellung im Staate vollauf zu würdigen. Der Minister hob hervor, die Aufhebung der Sprachenverordnungen sei eine politische Nothwendigkeit gewesen. Die so dringend gebotene und, von Allen ersehnte nationale Verständigung in Böhmen und Mähren durch eine gründliche und umfassende Regelung fämmtlicher . des ganzen Komplexes der ros bohemicas sei 7 vorherige Aufhebung der Sprachenverordnungen naheju unmögtt erschienen. jumal die Uebergeugung sich immer mehr gefestigt habe, daß eine dauernde Regelung der Sprachenftage nur im ege der Gesetzgebung möglich sei. Durch diefe Maßnahme fei für dle gesetzliche Regelung der et, ,. freie Bahn geschaffen worden; durch dieselbe sei es nunmehr been Thellen ermöglicht, in Ver handlungen einjutreten. Der Minister wieg auf die interparlamen⸗ tarischen Konferenzen bin, wobei eine erfreuliche Annäherung zwischen den Vertretern beider Völker zu verzeichnen gewesen fei. Wenn

auch der zunächst Iiegende Zweck diefer Bespre nämlich i lte des e n , n gen, 6

, e, mn zuführen, nicht erre worden sei, so dürfte doch der ge⸗ sunde Keim der Verständigung auf einen fruchtbaren Hob . sein. Es sei eine für den Staat bedeutsame und schwierige . e, 66 4 . ar. in wel ne

nde, und we allen Parteien es als auferlege . d 68 schließlich vartelpolitischen Standpunkt zu verlassen Ins ich ö 13 höheren der Staatsinteressen , In diesem Sinn appelliere er an die Ginsicht aller Parteien, damit sie die parla⸗

ͤrsterei

man sich augenblicklich be.

wentarlshe Grlehlgung det drlägendste Sta tncthwendlateit . ,

lediglich im Interesse des Staatz ermöglichten. Der Minister hob weiter hervor, welch schwere Konseq ienzen für dag gesammte volit ische Leben und speriell für die frienliche Augein nyersetz in; jwlschen dem deutschen und dem ciechischen Volt aus der Nichtbeachtung der höchst wichtigen

staatlichen Nothwendigkeiten sich ergeben tomaten. Auf eine Frage des Abg.

Kramare, betreffend die Kassenbestände, bemerkte der Leiter des Finanz. Ministeriumg von Kniaziotakt, daß dieselben 40 Milltonen Guiden betrügen, mithin ein Anlaß zu Besorgnsssen nicht vorhanden sel. In den 6 1898 und 1899 habe die Regierung die Ermächtigung zur

a einer Investitingreate nicht erhaiten. Die Gebahrungt. überschüsse betrüsen 53 Millionen Gulden, die aus dens⸗lben zu decken zen Ausgaben 73 Milllonen Gulden. Die Kassenbestände betrügen 10 Mi- lionen Gulden Noten und 30 Millionen Gulden an Guthaben bei der Postsparkasse. Wenn man bedenke, daß am 1. Januar 1936 25 Millionen Gulden an StaatsschuldZinsen zu bezahlen feien und im nächsten Jahre die zweite Hälfte des Nötbstandokredits flüssig gemacht werden müsse, so werde man zugeben. daß die Bitte, der Re gierung jur Ermöglichung der wirthschaftlichen Gebahrung die Er— mächtigung zur Ausgabe von Jnvestit ons ene zu ertheilen, gerechtfertigt sei. Der Abg, Graf Pa lffy Lböhm. Großgrundb-stgzz wach der Reglerung Untbätigkeit in der Sprachenfrage und n fen Haltung gegen die Czechen por. Die Partei des Medaers müsse deshalb in der Oppofition ver harren und könne ein viermonatliches Budgetprovisortum nicht be— willigen. Der Redner beantragte eine ,, für jwei Monate. Der Vorsitz nde im Ministerrath, Graf Clary, wies den Vorwurf der Unthätigkett zurück und erklärte, dir Rigierung habe ein Sprachen. gesetz fertiggestellt und beabsichtige, dasselbe dem Hause vorzulegen, sobalt die Staatsnothwendigkelten auf parlamentarlschem Wege ihre Erledigung gefunden hätten. Nachdem noch der Abg. RK ret (Slovbene) gesprechen hatte, wurde die Sitzung geschlossen. Darauf meldeten sich die Abgg. Pergelt und Faurnter zum Wort und verlangten die Fortsetbzung der Sltzung. Der Obmann erklärte jedoch, die Sitzung sel bereits geschlössen Die Deutschen verlicßin hierauf er. regt und den Vorfall bespiechend den Saal.

Großbritannien und Irland.

Der Lord⸗Peäsident des Geheimen Raths, Herzog

von Devonshire, hielt gestern in Hork eine Rede, in welcher er, dem ‚W. T. B.“ zufolge, aus führte: Wenn man auch bisher keinen großen Erfolg der britischen Waffen konstatieren könne, so beglückwünsche er doch das Land zu der während dieser Zeit w ,. Aufregungen bewiesenen Ruhe und ju der bekundeten Entschlossenheit, den Kampf bitz zur Er— reichung eines befriedigenden Abschlusses fortjuführen. Trotz der Verschiedenheit der politischen Ansichten sprächen die britischen Staats mãnner dieselbe Sprache, indꝛm sie daz Land aufforderten die Regierung zu unterstütz:n. Vie Regierun wisse wohl daß man, wenn der Krieg über die Grenzen der Geduld des Landes hinaus verlängert werde, die Kriegführung und in jedem Falle die Geschäftsführung. die zum Kriege gefübrt habe, krltisieren werde; aber er (Redner) hoffe, daß diese Kritik sich auf das Vorgehen der Regierung beschraͤnken und sich nicht auf ble Handlungen der Generale und der anderen Osfiztere erstrecken werde. Nichts sei nothwendiger für den Geist eines Heeres, als Vertrauen zu seinen Fübrern. Der Redner sprach dann den tapferen Männern, welche die Truppen unter schwierlgen und gefährlichen Umständen führten, seine Anerkennung aus. Sodann betonte der Herzoz von Devonshire, eine Rechtfertigung des Krieges sei nicht von Siegen abhängig, und äußerte sich lobend über die von den selbständigen Kolonien gewährte Hilfe, die nicht nur ein Beweis für die Einigkeit des britischen Reiches sei, sondern ganz besonders auch darthue, daß die Kolonien von der Gerechtig⸗ keit der Sache Englands. überzeugt seien, während in den ausländischen Blättern fast einstimmig die Anficht zum Aus— druck gelange, daß Großbritannien im Uarecht sei, eine Anficht, der keine allzugrsße Bedeutang beigelegt werden dürfe. Die aus lãndische Presse habe keinen großen Einfluß auf die Politik ihrer Regierungen, denn während die Presse fast aller Lander England verurtheile, beobachteten alle fremden Regierungen eine durchaus korrekte Haltung. Großbritannien dürfe von diesen Regierungen eine Billigung nicht erwarten und verlange nur Neutralität; diese Neutralität sei biz je tzt von allen Regierungen ohne Ausnahme loyal beobachtet worden. Ver Redner bedauerte dann, daß den im Auslande über Großbritannten gemachten unfreundlichen Bemerkungen von den englischen Blättern Bedeutung beigelest werde und daß die englischen Zeitungen von der gemäßigten Sprache derjenigen Blätter des Auslandes, von denen man wisse, daß sie zu ihren Regierungen in Beziehungen ständen, keine Kenntniß hatten. Der Redner konstatierte dann, daß Großbritannien zu allen Mächten Europas in guten Beziehungen stehe und daß ein großer Theil der Angriffe der ausländischen Presse auf deren Unkenniniß der Geschichte der Beziehungen Großbritanniens zu Tranevagl jurückuführen sei. Am Schluß setner Rete sagte der Herzog von Devonshire: je länger und heißer der Kampf, desto fester sei auch der Entschluß Groß britanniens, niemals die afrikanischen Kolonien dag wieber erleiden zu lassen, was sie jetzt erlitten.

Das Krieggamt macht bekannt, daß die sech ste Division mobilisiert sei und vier Bataillone bis Sonntag würden eingeschifft werden. Die Regierung hat ferner die sofortige Mobilisierung einer sieben ten Division genehmigt. Der „Daily Telegraph“ meldet, daß ein neuer Belagerungz⸗ park in Vorbereitung sei.

Mit Rücksicht auf das in der letzten . der britischen Armee in Südafrika widerfahrene Unglück hat, wie das gReuter'sche Bureau“ meldet, der Premier-Minister von Neu-⸗Süb⸗Wales telegraphisch bei dem Staatssekretär für die Kolonien Cham herlain angefragt, ob mehr Truppen aus der Kolonie für Transvaal gebraucht würden.

Frankreich.

Der Staatsgerichtshof vernahm gestern mehrere . über die dem royalislischen Comits zum Zweck der ründung eines volks ihümlichen Blattes überwiesenen Geld⸗ summen. Einzelne von ihnen sagten zu Gunsten der an⸗ geklagten Royalisten aus, welche erklärten, sie seien nicht fähig, zu Mitteln von Revolutionären ihre Zuflucht zu nehmen. Hierauf begann die Vernehmung der von den Natlonalisten vorgeladenen Zeugen. Im Verlaufe der Sitzung sagten Rochefort und mehrere andere Zeugen aus, daß die Kund⸗ gebungen der Nationalisten die Antwort auf die Kundgebungen der ,, Dreyfus! gewesen seien. Die Sitzung wurde dann geschlossen.

Italien.

Der Papst hielt, wie bereits erwähnt, gestern Vormittag ein öffentliches Konsistęrium ab, um den neuen Kardinälen rancicanava und Missia den Kardinalshut gufzus ecken. utgegen der Meldung der Blätter, daß der Paypst

mit Rücksicht auf seine Gesundheit das Konsistorium

in, dem an seine Gemächer anstoßenden Saale ab⸗

halten werde, fand, wie „W. T. B. berichtet, das Kon⸗

sistorium, wie auch sonst, in der Sala Regig statt. Demselben wohnten das diplomatische Korps, der roͤmische Adel sowie sehr n,. Geladene, unter ihnen viele auswärtige Damen bei. das Aussehen des Papstes war zufriedenstellend. Später 9 der Papst in der Sixtinischen Kapelle ein geheimes

onsistorium ab und präkonisterte, nach einer Ansprache religiösen Inhalts, unter der Zeremonie des Mundschließens

Oe Regierung, sondern ;

Pilar. Als der Papst in das Konsistorium kam, wurde er von den Anwesenden lebhaft begrüßt Dasselbe war der Fall in der Sala Ducale, wo sich zahlreiches Publikum ein⸗

d atte. gefunn h h Spanien.

m Senat erklärte, dem „W. T. B. zufolge, gestern der Minister⸗Präsident Silvela, die vorgestrige Abstimmung in der Deputirtenkammer habe die Stellung des Kabinets leineßwegs erschüttert. Letzteres werde im Amte bleiben, solange es das Vertrauen der Königin⸗Regentin besitze.

Numãänien.

Der König empfing, wie ‚W. T. B.“ meldet, gestern eine Abordnung der Kammer, welche die von dieser beschlossene Adr esse überreichte. Der König bezeichnete unter den gegenwärtigen schwierigen Umständen die strengste Spar⸗

samkeit als erste Pflicht. Afrika.

Amtlich wird, wie „W. T. B.“ aus London meldet, der Gesammtverlust der britischen Truppen an Todten, Verwundeten und Vermißten in dem Gefecht am Modder River vom Montag auf 817 angegeben.

Eine Depesche des Generals French vom 135. d. M. be⸗ sagt: Am frühen Morgen seien drei Abtheilungen des Feindes in Stäcke von 1800 Mann bemerkt worden, welche ihre Stellungen verlassen und anscheinend auf Naauwport vorzurücken versucht hätten. ie Engländer hätten gon Kavallerie⸗Abtheilungen mit Artillerie vorgeschoben. Die beiden Geschütze der Buren seien rasch zum Schweigen gebracht worden, die Kavallerie habe die Buren urückgeworfen, welche sich zum größten Theil in ihre heren Stellungen zurückbegeben hätten. Am Nachmittag hätten die Buren Kedlefontein besetzt. Als indessen zwei britische Geschütze sie unter . genommen, hätten sie sich mit einem Verlust von 40 Todten und Verwundeten zurück⸗— gezogen. Die Verluste der Engländer betrügen einen Todten und neun Verwundete, darunter einen Offizier.

Die Londoner Blätter veröffentlichen eine Depesche aus Weenen vom Dienstag Nachmittag, in welcher es heißt, die Garnison von Ladysmith habe einen neuen glänzenden Aus⸗ fall gemacht und eine über den Mod derspruit führende Brücke zerstört, was die Buren in große Verlegenheit versetzen werde.

Der General Sir Charles Warren, Kommandeur der 5. Division, ist gestern in Kapstadt einge troffen.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tages befindet sich in der 36 und Zweiten Beilage.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die öffentlichen Sparkassen im Königreich Bayern.

Nach der amtlichen Statistit der öffentlichen Sparkassen im Königreich Bavern für die Jahre 1895 und 1897, die im neuesten Heft der Zeitschrift des Königlich baverischen Statistischen Bureaus“ veröffentlicht ist, hat sich die Zahl solcher Spar kassen bis jum Schlusse des Jahres 1896 auf 333 und 1897 auf 335 gegen 329 im Jahre 1895 erhöht. Hiervon waren 1396 184 gemeindliche und 149 distrittioe, 1897 183 ge⸗ meindliche und 152 distriktive Anstalten. Die meisten öffent⸗ lichen Sparkafsen haben die ad 96 und Unterfranken (45), die wenigsten die Reglerungsbenrke Oberpfali (32), Niederbayern (6) und Oberbayern (10). Vergleicht man die Jahl der Anstalten mit der Seelenjabl (berechneten mittleren Bevölkerung), so findet man im Königreiche 1897 eine Sparkasse auf 17708 (1896 auf 17 607) Ginwohner. Unter den Regierungsbezirken hat bei dieser Vergleichung die wenigsten Sparkassen Oberbayern, da dort auf 30 647 Einwohner eine Spar⸗ kasse trifft; verhältnißmäßig die meisten Sparkassen besitzt wiederum die Pfalz, nämlich je eine auf 13 998 Sinwohner.

Gine Anzahl von Sparkassen nimmt nicht bloß am Sitze der Kassen Einlagen en gegen, sondern hat hierfür auch außerhalb be⸗ sondere Annahmestellen errichtet, die mit eingerechnet werden müssen, wenn man ein zutreffendes Bild darüber gewinnen will, wie bäufig im Lande Gelegenheit geboten ist, Spareinlagen machen zu können. Solche besonderen Annahmestellen waren in den Jahren 1896 und 1897 381 bejw. 387 bei 43 bejw. 46 Kassen vorhanden, wenn man jwölf bejw. elf besondere Annahmestellen der städtischen Spar⸗ ier außer Berechnung läßt, weil sie sich am Sparkassen⸗ itze besinden.

Neben diesen von Gemeinden oder Distrikten geleiteten öffentlichen Sparkassen bestehea im Königreiche noch sebr viele private Spar⸗ einrichtungen, so z. B. über 2000 Spar⸗ und Darlehenskassen⸗ vereine oder Genossenschaften und außerdem zahlreiche sonstige Vereine und Gesellschaften, die von ihren Mitgliedern Spargelder an— nehmen. In München allein wurden deren 316 gezählt, in Nürnberg ungefähr 20. Von den die überwiegende R n der privaten Spareinrichtungen bildenden Spar und Darlehenskassenvereinen kommen ca. 400 auf die Pfalz, ebensoviel auf Unterfranken, 280 auf Mittel franken, 200 auf Oberbayern, 180 auf Schwaben, je 150 auf Nieder⸗ bavern und die Obeipfalji, 130 auf Oberfranken. Derartige Kassen bleiben im Folgenden außer Betracht.

Bei den öffentlichen Sparkassen betrugen die Spareinlagen am Schlusse des Rechnungejahres 1895; 253 874 230 ½ Im Jahre 1896 wurden einschließlich ber gutgeschriebenen (kapitalisierten Zinsen 64 565 S883 M neu eingelegt und 48 469 315 S½ς wieder zurückgezogen, 1887 64988 137 6 neu eingelegt und an Zinsen gutgeschrieben und 51 097 418 M zurückerhoben. Ble reine Zunahme gegenüber dem Vorjahre bezifferte sich daher 1896 auf 16096 575 4M, 1897 auf 13 890 659 1 und die ganje Einlagensumme am Schlusse deg Jahres 1897 auf 285 861 4669 A Da Ddieselbe Ende 1887 sich auf 149 590 980 M belief, so ist in diesen zehn Jahren ein Zuwachs, von 154 270 4353 46 oder S9, 8 0 erfolgt. Die reine Zunahme der Spar kapitalien ist in beiden Jahren gegenüber dem Vorjahre zurückgegangen und zwar um 31 bezw. 13,7 0/9. Es mag dieser Umstand auf die große Zahl der neu entstandenen Darlehenskafsenpereine u. dal., sowie besonders auf die von vielen Sparkassen vorgenommene Herabsetzung des Zinsfußes zurückzuführen sein.

Wie die Summe der Spareinlagen ftetig stieg, so bat sich auch die Zahl der Einleg er und das auf jeden derselben treffende durch⸗ schnittliche Sparkapital forwährend erhöht. Im Jabre 1869 wurden 276 067 Sparkassenbücher und ⸗Scheine gezählt, deren Zahl bis Ende 1887 auf ho7 466, 1891 auf 97 094, 18986 auf 697 194, 1896 auf 729 8388 und 1897 auf 766 931 gestiegen ist. Die Zunahme betrug 1896 32 684 oder 4,7 ,,, 1857 27093 oder 3,7 so gegenüber dem Vorjahre, 245 475 oder 49,2 0/0 gegenüber

em Jahre 1887, 480 864 oder 174,2 0e,)09 gegenüber dem Jahre 1869. Auf 160 Personen der Bevölkerung kamen im Jahre 1887 9,3 Einleger; 1891 stieg diese Zahl auf 10,6, 1895 auf iz, 1896 auf 12,9 und 1897 auf 18. Bei diesen Berechnungen

nd nur die am Schlusse elnes . der i n Jahre noch

n Kraft befindlichen Sparbücher und cheine gejogen worden. Dat auf ein Sparkassenbuch ꝛc. entfallende Durch⸗

ens die neuen Kardinäle, zahlreiche Bischöfe und

in Betracht

de,, betrug im Jahre 1869 noch 178 , stieg bis 1887 auf 5 M, 1891 auf 323 , benifferte sich 1855 auf 364 SM und in den Berichtejnhren 1855 und 1897 auf 370 bezw. 375 M W In den einzelnen Regierungsbezirken hatten von 100 Personen der

BVevßllerung am Schluß des Jahres 18657 Spargelder , in n

Mittelfranken 28, in Oberfranken 165,4, in Schwaben 1455, in Unter⸗ 6 13,3, in Oberbayern 11,7, in der Oberpfalz 8,7, in Nieder⸗ ayern 8,5 und in der Pfalz 6,8. Auf einen Einleger kam 1897 ein Durchschnittskapital von bz A in Niederbayern, 569 M in der Pfali, 3 M in der Oberpfalj, 423 S in Schwaben, 418 M in Oberbayern. 301 M in Oberfranken, 291 M in Mittelfranken und 194 6 in Unterfranken.

Den Angaben der amtlichen Statistit über die Verzinsung der Ginlagen entnehmen wir, daß sich aus den von sämmtlichen Sparkassen des Königreichs gewährten 56. im Jahre 1896 ein Durchschnittszinsfuß von 3,2 C0 und 1897 ein solcher von 3, 1 0/9 be⸗ rechnete Von den im letzten Berichtsjahre vorhanden gewesenen Sparkassen wurden die Einlagen, wie folgt, verzinst: Es gewährten 2, Io / 2 Sparkassen, 30/9 194, 3, 140 /, 3, 15 und 3, 17 je 1, 3.20 0 4. 3,25 oo 45, 3, 33 , 10, 3,37 und 3,40 o je 1, 3, 50 oo 67, 3,75 und 4 9Oᷣ je 4 Syparkassen. Ein höherer Zinsfuß als 400 kam nirgends mehr vor. 1896 gewährte noch eine Kasse in der Pfalß Ho / Von 1895 auf 1896 traten Zinsfußreduktionen bei 74, von 1856 auf 1897 bei weiteren 34 Sparkassen ein. Eine Sparkasse in der Obeipfalz hat im Jahre 1897 den Zinsfuß von 3 auf 3 o erhöht. Bel einer Anzahl von namentlich pfälnischen Sparkassen ist die Cinrichtung getroffen, daß mit Rücksicht auf die Höhe der Einlagen, auf die Gemeinde oder Distriktsangehörigkeit der Einleger, auf deren Vermögensverhältnisse ꝛe. der Zingfuß verschieden berechnet wird. So wurden im Jahre 1897 in der Pfalz die Einlagen von vier Sparkassen mit 4, 32. und 3 oso, von elf Kassen mit 35 und 30 / o. von einer Kasse mit 35 und 3.2 o, von dreien mit 4 und 3.5 9s0 und von einer mit 4 und 3 verziast. In solchen Fällen ist den obigen Angaben ein Durchschnittszinsfuß zu Grunde gelegt.

Mit einzelnen Sparkassen sind Pfennig oder Schul spar— kassen in der Art vereinigt, daß die kleinen, bei den hierfür be—⸗ stimmten Annahmestellen eingejablten Beträge an die Hauptkasse ab⸗ gelieferr werden, Zu Ende des Jahres 1895 wurden im König— reiche 83 Pfennigsparkassen gezäblt; am Schlusse des Jahreüz 18968 bestanden noch 60 und 1897 55 von Gemeinden oder Distcikten ge— leitete Pfennigsparkassen, von denen 24 auf die Pfalz, je 9 auf Ober⸗ bayern und Oberfranken, 6 auf Mittelfranken, je 3 auf die Oberpfalz und Unterfranken und 1 auf Niederbayern entfielen. Die Zahl der von Privaten meist Geiftlichen und Lehrern geleiteten Pfennig⸗ oder Schulsparkafsfen betrug 1896 31 und stieg 1897 auf 35. Sparmarken waren im Jahre 1896 bei 88, 1897 bei 31 öffent⸗ lichen Kassen eingeführt. Sieben Kassen haben die Sparmarkenausgabe eingestellt, weil sich die Einrichtung nicht bewäbrte.

Das Reinvermögen sämmtlicher Sparkassen im Königreich betrug am Schluß des Jahres 1894: 22 905 505 e; big Eade 1897 stieg es auf 24 469 364 M Gemäß einer Mmisterial. Ver⸗ ordnung vom 20. Mai 1874 ist der reine Ueberschuß der Spar kassen zur . und Erhaltung eines Reservefondg von wenigsten 10 0 der gesammten Einlagen zu verwenden. Derselbe belief sich am Schluß des Jahres 1886 bei, saämmtlichen Sparkassen auf 20 620 578 4A oder 7.600 der Einlagen; im Jahre 18987 stieg der Reservefonds auf 21 985 189 6 oder 7,7 9 der Einlagen.

Die Summe der Akftivkapitalien aller Sparkassen und Reserye⸗ fonds betrug 1896: 287 528 252 MM und 1897: 302 1698 055 M0

Hiervon waren im Jahre 1897 angelegt:

Mt. oso in Ewiggeldern und Hvpotheken ersten Ranges 143 422 374 7 . en wen zweiten und folgenden Ranges 14093 966 4,7 Schuldverschreibungen bayerischer Gesell schaflen und Kreditinstitute 6 Schuldverschreibungen der unter unmittel⸗ barer Aufsicht der Organe der Staats⸗ regierung stehenden juristischen Perfonen Bln, Schuld verschrelbungen des bayerischen Staatz 22136 653 7,3 anderer Weise—— 7 17642 918 6,8. Mehr als die Hälfte aller Kapitalien ist demnach in Hypotheken angelegt, nämlich 53 o,o im Jahre 1893 und 52,26 1897. Der überwiegende Theil dieier Ausleihungen erfolgt gegen Sicherung an eister Stelle des Hypothekenbuchs; doch kamen auf solche jweiten und dritten Ranges immerbin 9,1 bezw. 8.9 og der Hypothektapitalien. Der nächstgrößere Theil aller Kapitalien 1896: 203 oh, 1897: 18,8 0 ist in Schuldverschreibungen bavyerischer Gesell⸗ schaften und Kreditinstitute angelegt. Dann folgen die Schuld verschreibungen der unter unmittelbarer Aussicht der Organe der Staateregierung stehenden juristischen Personen Bayerns, 1896 mit 15600, 1897 mit 15,5 , endlich die Schuldyerschreibungen des bayerischen Stoatg: 1896 mit 6,9 /,, 1897 mit 7, 3/0. In sonstiger Weise waren 1896: 480lo und 1897: 5. 8oo der Aktiukapitalien ausgeliehen, hiervon 1 424 943 M oder 8,1 69 bei den Bezirksverzinsungsfassen der Pfalz, deren 10 bestehen. Es sind dies distriktive Anstalten, welche u. g. Baarbestände der Sparkassen entgegennehmen und gegen hypethekarische Sicherheit ausleihen oder auch in Werthpapieren

anlegen. Kunsft und Wissenschaft.

In der Gesammtsitzung der Akademie der Wissen. schaften vom 7. Dezember (vorsitzender Sekretar: Herr Waldeyer) laß Herr Schwendener über „die Schumann'schen Cinwände gegen meine Theorie der Blattstellungen'“. Er führte aus, daß einige dieser Einwände auf bloßen Mißverständn ssen, andere auf ungerechssertigten Col Ce ungen und mangelhaften Beobachtungen beruhen. In theoretischer Dinsicht wurden die Vorstellungen Schumann's als unhaltbar be—⸗ zeichnet. Herr Engelmann sprach über die Hypothese von Mugkens zur Eiklärung der chronotropen Wirkungen der Herznerven. L. J. J. Mußkent hat die Vermuthung ausgesprochen und durch Versuche zu begründen gesucht, daß sämmtliche Wirkungen der Nerven auf die Dauer der Herjperioden auf dromotropen, d h. Aenderungen des Rennleltungt vermögens der Herzwand beruhen. Obschon juzugeben und ja auc schon durch ältere Verfuche bewiesen ist, daß Tempgänderungen der Kammer und Vorkammerpulse ausschließlich durch Aenderungen der Leitung verursacht werden können, giebt eg doch, wie der Vortragende ausführte, viele Fälle, in denen eine primär chronotrope Aenderung der automatischen Apparate im Herzen angenommen werden muß. Während lang anhaltenden reflektorischen Herzstillstandes

elingt es hier, durch künstliche Reizung innerhalb des stillstehenden Sinutgebietes Pulsationen dusjulösen, die in normaler Weise, ja selbft mit etwatz übernormaler Geschwindigkeit sich über alle Theile des Herjeng ausbreiten. Herr Hertwig legte vor ein Manufkript des Prspatdozenten Dr. Rudolf Krause (Berlin), betitelt: Unter⸗ suchungen über den Bau des Zentral- Nervensystems der Affen. Der Verfasser hat den Bau und die Vertheilung der Neuroglia in dem Rückenmark vom Orang, der Meerkatze und vom Spinnen⸗ affen vermittels der von Weigert ausgebildeten Neuroglta⸗ ö. untersucht und theilt die Ergebnifse mit. Von Herrn

418117 640 15,9

lanck wurde eine Mittheilung des Herrn Professors F. Paschen in annover „über die Vertheflung der Energie im Spektrum des schwarzen

Körpers bei böheren Temperaturen? vorgelegt. In Fortsetzung

feiner früheren Untersuchungen hat der Verfasser die Gnergtestrablung

des schwarzen Körpers, welcher auf zwei verschledene Arten verwirtlicht 1 affe. den Temperaturen 400 Grad C und 1309 Grad E. durch das ganze Spektrum hindurch bolometrisch sprechend den früheren Resultaten wurde das Wien“ gesetz bis auf Abweichungen, die im wesentlichen kommenen Reallsterbarkeit des schwarzen Körper herrühren dürften,

bestaätigt gefunden.

. 1 . pure berg. vi es giihzake⸗ er ncheng ejession! wird er am 16. De⸗ . beginnenden Kin res nsslur, im Röniglichen Kunfst⸗

Strahlung.

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56 756 610 18,8

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ä große gangenheit vorführen: den stallen Bilohauer Dong ju . und den spanischen Maler Velgz Si n Madrid) Das künftlerische ö Donatello ß in einer Reihe von Abgüssen vor Augen geführt w ᷣ⸗. die , nach dem Original geißnt wurden. Was nscht in Abgüssen zu erlangen war, wird in Gravuren . sodaß sich hier Gelegenheit bieten wird, fast das gesammte 86. werk des Meisterg zu studieren. Gerade in München, wo kein eum für Abgüsse der Renaissance⸗ Skulptur vorhanden ist, dürfte dies be⸗ sonders willkommen sein. Ebenso dürfte es Wenigen vergönnt ge⸗ wesen sein, Velazquer in einer so vollzähligen Reihe von musterha Reproduktionen zu sehen, die noch durch vorzügliche, von den Besitzern bereitwillig überlassene Kopien von Lenbach, Pradilla u. A. vervoll⸗

ständigt wird. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ernteergebniß Dänemarks.

Kopenhagen, den 7. Dezember 1899. Auf Grund der von dem hiesigen Statistischen Bureau veröffentlichten Angaben kann dle diesjährige Ernte als kleine Mittelernte bezeichnet werden. Sle zelchnet sich aus durch die gute Beschaffenheit des Kornz, namentli der Wintersaat, wahrend die Menge nur gering ist. Auch an Stro bat es in allen Gegenden mit leichterem Boden nur wenig gegeben. Dabei haben im Gegensatz zum vorigen Jahre diesmal die Inseln eine weit bessere Ernte aufjuwelsen als Jütland.

Für die Grasernte ist der Mangel an Niederschlägen . gewesen, nur der Klee ist, wenn auch ebenfalls gering an Menge, doch von vortrefflicher Beschaffenheit. Wegen des geringen und schlechten Graertrags mußten die Thiere entweder im Stall

gehalten werden, oder es war außer dem Gra welteres Futter erforderlich.

Im Einzelnen ergeben sich für dle verschiedenen Fruchtarten fol- gende Resultate, wenn man die Bezeichnung gut“ als Ausdruck für eine Mittelernte anwendet: . sch . Menge etwas über gut, Beschaffenheit mehr als ehr gut.

Roggen: Menge gut, Beschaffenheit mehr als sehr gut.

Gerste: Menge gut, Beschaffenheit sehr gut.

Hafer: Menge etwas unter gut, Beschaffenheit etwas über gut.

Vülsenfrüchte: Menge etwat unter gut, Beschaffenheit gui.

Buchweizen: Menge niemlich gut, Beschaffenheit mehr als ziemlich gut.

Rapgssaat und andere Handelspflanzen: Menge gut, Beschaffenheit mehr als gut. pet , Menge etwas über ziemlich gut, Beschaffen⸗

eit gut.

. . Menge etwas unter gut, Beschaffenhelt etwas über gut. . Wurzel früchte: Menge ziemlich gut, Beschaffen⸗ eit gut. ö

ö. 9 ö Menge mehr als ziemlich gut, Beschaffenheit mehr als sehr gut. ;

Wiesenheu: 3 etwas unter gut, Beschaffenheit sehr gut.

Hiernach hat, was die Menge *, Weizen eine Ernte etwas über mittel, Roggen und Gerste eine Mittelernte, Hafer, Häülsen⸗ früchte, Zuckerrüben und Wiesenheu einen Ertrag etwas unter mittel, endlich Koppel heu, Kartoffeln und andere Wurzelfrüchte eine Ernte bedeutend unter mittel gebracht.

Die Beschaffenheit anlangend, ist die Ernte für Weizen, Roggen und Koppelbeu vortrefflich, für Hafer, Zuckerrüben, Gerste und Wiesen⸗ beu über mittel gut, für Hälsenfrüchte, Kartoffeln und andere Wurzel- früchte nur mittel gut gewesen. Die außerordentlich geringe Menge und Beschaffenheit des Sommergrases im Verein mit der schlechten . wiegt schwer ju Ungunsten des ganzen Jahrezertrags auf

Agde säettehten und Jusettenshdeg sind in dei Batten anzenkran en un nsektenschaden sin Dr en vorgekommen. im Bezirk Praests Larvenfraß an den Wurzelfrüchten, im Bezirk Aarhus baben Insekten daß Sommergetreide beschädigt und das Heu ist vom Brand befallen worden, endlich im Bez 1 Hjärring haben Blattläuse und Larven die Wurzelfrüchte befallen.

Argentiniens Weizenernte und die Heuschrecken.

Buenos Aires, den 10. November 1899. Auf Veranlassung des Ackerbau⸗Ministeriums ift eine statistische Uebersicht über die Wezenernten Argentiniens seit dem Jahre 1890 und Über die durch Heuschrecken, Hagelschlag, Dürre und Regen erfolgten Schäden ver oͤffentlicht worden.

Wenngleich die Daten auf absolute Zuverlässigkeit keinen Anspruch werden machen können, so läßt sich doch aus denselben ersehen, ein wie großer Projentsatz der angebauten , in erster Linie ö, ,, und sodann durch Hagel, Dürre und Regen ver⸗ n et werden.

Hektare Zerstört durch

Dürre u. Vagel Megen

351 000 264 0090 50 002 73 000

Jahre

Besãet Zu. Geerntet

sammen

351 0090 264 000 50 000 78 020 6b 600 208 009 62 0)0 h94 000 262 400 1 230 009 bo 00 588 09909 160 000 425 000

eu- been

1890/91 1891/92 1892/93 1895/94 1894/95 1899/96 1896,97 1897198 1893/99

538 8 MS

333333333

32 400 182 00) 67 609 38 006 150 000

110 000 360 900 910 000 boo 990 115 000

Durchschnitts ertrag in

K pro r

o d do & —— 3838

5

Jahre x ort ert

331 000 497900 1163000 1667909 1087526 bo8 000 160 909 6965 O00

1890/91 1891/92 1892/93 1893/94 1894 / gh 1896 / 96 1896,97 1897/98 1898/99

Um zur Schätzung des Gesammtverlustes zu gelangen, hat man als den Ertrag einer Normalernte 900 Kg per Hektar angenommen.

Wie aus den obigen Zahlen hervorgeht, bereiten die Heuschrecken dem biesigen Ackerbau den größten Schaden. Dies hat mebrmalt schon Anregung zu Versuchen gegeben, dieser wahren Landetplage ein Ende ju bereften. So wurde a lagen, da die , nicht im Lande, wenigsteng nicht in bewohnten Gegenden überwintern, ihre Brutstätten, die man hoch im Norden, im e, , in dem zu Bolibsen gehötenden Khens, vermuthet, ausfafuchen ind n bevor sie ihre verheerenden Züge nach dem Süden unter jurotten. Ch wurde auch zu diefem Zweck eine Gxpedit ,

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Gxportsirmen hier in Bucn s Aires eine standeg zur Abwendung weiterer Heuschree nordamertkanischen Spenalisten Brunner, a

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